Valle de San Lorenzo – Casas Altas – Valle de San Lorenzo
Die Wettervorhersage für den heutigen Donnerstag war alles andere als gut.
Wandern wollten wir trotzdem und so beschlossen Elisabeth und ich: wir bleiben quasi vor der Haustüre.
Vor 2 Jahren führte uns Monika in den Barranco de Chijas und auf dieser Tour sahen wir einen rechts abgehenden Pfad. Der wohin führt? Keiner wusste es.
Das wollen wir heute erkunden.
Wanderwegstrecke: knapp 3 Stunden
Unser Taxifahrer, mein lieber Mann, setzt uns in Valle de San Lorenzo in der Calle El Parral ab und wir gehen an dem roten Gittertor vorbei aufwärts – ca. 30 Minunten – bis rechts ein Weg abzweigt.
Diesem folgen wir bergan und kurz darauf stapfen wir im Erdreich eines frisch geschobenen Weges. Nach 20 Minuten stoßen wir auf zwei Bagger und ein Weitergehen ist nicht möglich.
Also zurück bis zum Eukalyptusbaum und einem Musterexemplar der Kanarischen Kandelaber- wolfsmilch, da haben wir einen abgehenden Pfad gesehen.
Steil, steil steigen wir auf einem erdig-steinigen Weg hoch. Ein herrlicher Blick zur Küste und die vielen Vulkankegel rundum.
Und wie heißt es in einem Faltblatt dieser Region:
„Dominant die Felsformation des Roque de Jama, die Roques Vento, Higara, Malpaso, die die ältesten kieslsäurereichen Ausbrüche bilden, die basaltische Vulkankegel-Gruppe von Buzanada mit dem jüngeren Berg Montaña Grande in Los Bebederos und als hervorstechendes geomorphologisches Element: der Vulkandom von Guaza.“
In Höhe einer dicken Kiefer erschrecken wir uns heftig: Kommt uns doch tatsächlich in halsbrecherischer Fahrt auf diesem steilen, felsigen Pfad ein Mountenbiker entgegen. Puh!
Von hier aus haben wir einen ersten guten Blick auf die Casas Altas und genau da wollen wir hin, das hatten wir uns erhofft, dass uns der uns unbekannte Weg dorthin führt.
Aber, keine Müdigkeit vorschützen, weiter steil bergauf.
Hatten wir bis jetzt Sonne, ziehen so gegen 11.30 Uhr dicke Wolken auf.
Nach 1 1/2 Stunden Aufstieg gelangen wir auf die TF 565. Wir halten uns rechts und müssen nun leider knapp 10 Minuten auf der – Gott sei Dank – wenig befahrenen Straße, vorbei am Restaurant „Mirador de Jama“ gehen.
Bei Km 4 biegen wir rechts auf einen Schotterfahrweg und folgen dem abwärts. Links lassen wir eine kleine Finca mit dick behangenen Orangenbäumen liegen und kurz darauf liegt direkt unter uns der Komplex der Casas Altas, der an der Grenze zwischen den Gemeinden Vilaflor und Arona liegt.
Wir bestaunen die komplette Anlage und stellen fest:
sie wird wohl zum Teil schon wieder bewohnt,
es wird heftig gearbeitet, renoviert und saniert,
eine Höhle dient wohl als Versammlungsraum.
Das freut uns sehr, denn als wir hier vor sieben Jahren hier waren, (wir kamen über Jama) war der Gesamtkomplex dem Verfall anheim gegeben.
Nun suchen wir den Abstieg und vor dem letzten Haus geht der felsige, schmale Pfad links bergab.
Im Zick-Zack wandern wir runter, rechts liegt der Barranco de los Morales und etwas tiefer sehen wir auf die Bagger auf der anderen Seite des Barranco.
Ob hier wohl eine Verbindung geschaffen wird?
Vorbei an einer ehemaligen Wasserverteilungs- anlage, queren wir den zum Teil mit Steinen zugemauerten Kanal, an den offenen Stellen sehen wir noch das Wasser fließen und gelangen problemlos in einer halben Stunde auf eine Fahrstraße.
Hier halten wir uns rechts. Vorbei am Kanal und einem großen, weißen Gebäude, das zur „Desinfección de agua de consumo humano“ (der Desinfektion des Trinkwassers) dient.
Noch ein Stück weiter abwärts bis zur Asphaltstraße und hier biegen wir rechts ab und gelangen – oh Wunder – genau in die Calle El Parral, in der wir gestartet waren.
Nun denken wir, ist es wieder an der Zeit, unser privates Taxi zu bitten, an die Ausgangsstelle in der Calle El Parral zu kommen.
Die letzten Meter müssen wir noch unsere Regenmäntel anziehen, es regnet.
Was haben wir für ein Glück.
Fazit:
Angedacht war nur etwas Wandern, da die Wettervorhersage ja sehr schlecht war.
Welche Überraschung für uns, dass wir einen so schönen Rundweg entdeckt haben – ganz ohne Information, weder schriftlich, noch mündlich, noch durch Hinweistafeln.
Der Aufstieg ist zwar – steil aber der Blick entschädigt.
Die „Casas Altas“ sind einen Besuch wert, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Der Abstieg ist problemlos.
Was will man mehr????
Besonderheit:
Wir können nachlesen:
„Bei den „Casas Altas“ handelt es sich um eine traditionell gebaute Häusergruppe Es handelt sich um einen kanarischen Weiler, der von zahlreichen ethnographischen Elementen umgeben ist. Die erste ökologische Unterweisung finden wir schon in der Lage der Gebäude auf unwirtschaftlichem Tuff und bezeugt den spärlichen landwirtschaftlich nutzbaren Boden.
Wir können eine Dreschplatz, eine Höhle, Brotöfen betrachten. Beachtenswert ist vor allem die Anlage zur Wassergewinnung, die wir auf den Dächern feststellen können, ferner die in den Boden gehauene Wasserkanäle, die das Wasser zu den Sammelstellen leiten, einige Brunnen an den Hauseingängen, die das Wasser für den Haushalt spenden, die in den Tuff gehauenen Viehtränken, die Wasserfilter-Steine und die Quelle des gleichnamigen Barranco. Sie ist heutzutage jedoch ausgetrocknet, u.a. weil es für die Wassergewinnung der Insel üblich ist, Wasserstollen zu erschließen. So wurde unterhalb der Quelle die Galerie „Salto del Río“ angelegt.“
Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft.
Restaurant:
Wir wollten auch unseren Männern nochmal den schönen Ausblick auf die vielen Vulkankegel gönnen und darum wählten wir heute wieder das Restaurant
Mirador La Centilena
Zwischen Valle San Lorenzo und San Miguel, Tel. 922 16 70 22