Pico del Teide – 3718 m
Spaniens höchster Berg! Eine Herausforderung!
Mehr als 1500 Höhenmeter gilt es zu überwinden!
Eine Wanderung, die wir uns schon lange gewünscht haben und
aus irgendwelchen Gründen bisher nie zustande kam.
Jetzt haben wir es gewagt und im Nachhinein kann man sagen:
Diese Tour hat uns alles abverlangt, jedoch: es hat sich
gelohnt!
Als wir den Gipfel erreichten waren wir dankbar und auch stolz, es geschafft zu haben.
Wander-Wegstrecke, oder besser Aufstiegsstrecke: 5 ½ Stunden
Um 9.20 Uhr setzt uns Steffi, die Organisatorin der Tour am Aufstieg zur Montaña Blanca bei Kilometer 40 der TF 21 ab, nachdem sie vorher noch an der Talstation der Seilbahn erkundet hat wie die Wetter- und Windverhältnisse oben sind und ob die Seilbahn auch fährt.
Unsere erste Etappe führt uns auf dem “Sendero 7“ in 1 ½Stunden auf einer breiten, etwas gerölligen Fahrstraße bis zur Gipfelhochfläche der Montaña Blanca (2750 m). Bis hierher dürfen und können autorisierte Fahrzeuge fahren. Sie ist gut zu gehen. Unterwegs kommt ein kalter Wind auf, aber die Sonne mildert das Ganze.
Nach ca. 50 Minuten erreichen wir den Abzweig des „Sendero 6“, der zum Besucherzentrum in El Portillo führt. Nach weiteren 20 Minuten kommen wir in die Region der „los Huevos del Teide“ (die Eier des Teide). Beeindruckend wirken die riesigen, bis zu 5 Meter großen, schwarzen Lavakugeln, die in einer seichten Wanne unterhalb der Montaña Blanca liegen. Es handelt sich dabei um Obsidianbrocken, die beim letzten Ausbruch des Teide vom Hauptstrom abgerissen wurden und sich während des Abrutschens zu Kugeln geformt haben. In einer Kehre macht uns eine Hinweistafel schlau. Und weiter bergan.
Nach weiteren 20 Minuten erreichen wir das Gelände der Montaña Blanca (2700 m)(Weißer Berg), der immerhin der viert höchste Gipfel Teneriffas ist, er wirkt jedoch neben dem gewaltigen Kegel des Teide wie ein bescheidener Rücken. Und von hier geht der steile Aufstieg zur nächsten Etappe „Refugio Altavista (3240 m) los. Mit gutem Willen kann man sagen, bis hierher war es fast ein Spaziergang.
10 Minuten Verschnaufpause.
Wir studieren die Hinweistafeln, die noch mal eindringlich auf die Gefahr der Höhenkrankheit hinweisen: „Sollte sich während des Aufstiegs Übelkeit, Schwindel oder rasches Ermüden einstellen, unbedingt die Tour abbrechen und umkehren“. Keinen falschen Ehrgeiz zeigen. Das hatten wir uns vor der Tour auch versprochen.
11 Uhr: Nun wird es ernst. Von nun an ging es steil bergan. „Fulminante“ sagt der Spanier dazu. Und wahrlich, das war es! Jedoch erstaunlich, diese Steile ließ sich ganz gut gehen, da sie in großzügigen Serpentinen empor führt. Die Strecke ist auch gut präpariert und wir passieren 3 Arbeiter, die noch an der Verbesserung wirken. Zwischendurch immer wieder Trinkpausen und auch eine kurze Vesper im Stehen. Wir befürchten, setzen wir uns, haben wir nicht mehr den Willen aufzustehen. Immer wieder zwischendurch ein Blick auf die faszinierende Landschaft, aber auch ein Blick auf die Uhr: wie lange noch?
Der Reiseführer gibt eine Zeit für diesen Aufstieg von 1 Stunde 15 Minuten vor. Wir rechnen mit wesentlich mehr.
11 Uhr 35 können wir aus einer in den Fels geritzten Zahl feststellen: Wir befinden uns auf 2900 Meter.
12.40 Uhr wir sind beim Refugio de Altavista (3240 m) angekommen. Halleluja! 1 Stunde 40 Minuten haben wir gebraucht! Macht nichts! Wir sind froh und glücklich, es schon mal bis hierher geschafft zu haben. Unterwegs stellten sich bei einigen Mitwanderern leichte Kopfschmerzen ein. Jedoch, Gott sei Dank, nichts Bedenkliches!
Jetzt ist „Picnic“ angesagt: Othmar, unser Schweizer Wanderführer breitet ein Tuch aus und serviert diverse Wurstsorten, Käse und Gurke. Bananen und Brötchen bekamen wir bereits beim Verlassen des Busses ausgehändigt.
Unsere Wandergruppe besteht aus 9 Mitgliedern. Also eine schöne, kleine Schar.
13.20 Uhr geht es weiter.
Othmar kündigt eine zu bewältigende Wegstrecke von 1 Stunde bis zur Bergstation der Seilbahn an. Nach unserem Empfinden war dieses Stück brutal steil und auch schlecht zu gehen, da eigroße Steine, Felsbrocken, unterschiedliche Tritthöhen das Gehen sehr erschwerten. Othmar gab einen gut zu folgenden Schritt vor, machte fast alle 5 Minuten eine Verschnaufpause die wir auch nutzten, um das sich uns bietende Panorama zu bestaunen.
So phantastisch und gewaltig habe ich das Massiv der Fortaleza noch nie gesehen. Die Nordküste, das Orotavatal breitet sich vor uns aus!Unterwegs macht uns Othmar auch etwas „schlau“. So macht er uns auf das Wasserreservoirbecken oberhalb von dem Refugium aufmerksam und erklärt, mit welchem Aufwand Wasser von der Bergstation, das bis dahin in Tanks gebracht wird und bis hierher geleitet wird, damit die dort übernachtenden Gäste die Toilette benutzen könne. Jedoch nur die!
Wir plagen uns durch das Gebiet der „Rambleta“. Ein Geröllbereich, der erst ca. 300 bis 400 Jahre alt ist. Das erkennt man daran, dass sich noch keinerlei Vegetation angesiedelt hat.
Unterwegs passieren wir Messstellen. Da es sich bei dem Teide noch um einen aktiven, zur Zeit jedoch schlafenden Vulkan handelt, muss er stets beobachtet werden. Jedoch es ändert nichts daran, dieses Teilstück ist brutal. Eine Mitwanderin will aufgeben. Geht jedoch nicht. Ihr Mann erleichtert sie vom Rucksack und Othmar ordnet an, dass sie hinter ihm geht. Es hilft! Es geht weiter.
Wir passieren eine Stelle aus der ca. 87 Grad heißer Schwefeldampf austritt Othmar lockt und verspricht: “noch bis dahin, bis dorthin, dann geht es 10 Minuten bergab zur Bergstation. Auf diesem Stück könnt ihr regenerieren!“ Und wieder hilft es!
Wir haben 1 Stunde 30 Minuten gebraucht bis wir zur Kontrollstelle kommen (3555 m). 14.50 Uhr passieren wir diese, nachdem Othmar die Genehmigung vorlegt und wir unsere Ausweise zeigen. Für dieses letzte Teilstück ist eine Genehmigung notwenig. Man will die Besteigung regulieren. Es sind auch so genug Wanderer unterwegs.
Wir hatten gehofft, nun eine längere Verschnaufpause einlegen zu können, jedoch Othmar erklärt uns, warten wir hier, kühlen wir aus und die Bezwingung des letzten, absoluten Steilstückes wird noch beschwerlicher. Also nur eine kurze Trinkpause, anlehnen an einen heißen Fels, der uns Energie spenden soll und unverzagt weiter. Quasi Felsstufen führen uns steilst bergauf. 180 Höhenmeter sind noch mal zu überwinden. Zwischendurch beschleicht auch mich das Gefühl, es reicht, warum mache ich das, das muss ich eigentlich nicht haben. Jedoch: Ich kannte Othmar noch nicht gut genug: Er muntert auf, „noch dieses kurze Stück bis zu den hellen Felsen, das schaffst du, dann nur noch um die Ecke und wir sind da“. Und auch bei mir wirkt seine Aufmunterung. Und tatsächlich: wir können schon in den Krater sehen, wandern durch Schwefelschwaden. Vorher kurz das Kommando: „Tief einatmen und durch“ . Unterwegs macht er uns auf die Moose aufmerksam, die noch in dieser Höhe existieren. Und auch bis hier oben wächst das Teide-Veilchen (Violeta del Teide), das im März-April blüht und die Hänge zart-violett überzieht.
Alexander von Humboldt und der französische Botaniker Aimé Bonpland haben diese Art erstmals beschrieben und benannt. Am 22. Juni 1799 hat der große deutsche Naturforscher diese Pflanze in 3.390 m auf dem Teide gefunden.
Wir haben ein Wahnsinnsglück mit dem Wetter: Sonne, kein Wind, stahlblauer Himmel! Unsere vorsorglich mitgenommene Skiunterwäsche, Mütze, Handschuhe, Flies- und Windjacken können wir im Rucksack lassen. Es wird wohl am Gipfel ca. 12 Grad haben.
15.40 Uhr: Wir haben es tatsächlich geschafft:
Der Pico del Teide ist von uns bestiegen worden.
Wir werden mit einem tollen Ausblick auf die gesamte Nordküste belohnt, die sich heute ohne Wolken zeigt. Die sonst von hier zu sehenden Inseln ringsum können wir nicht ausmachen, da sich schon der beginnende Calima (heißer Sandwind aus Afrika Auch Bruma seca = trockener Nebel genannt) bemerkbar macht. Jedoch der Blick in die Cañadas ist einmalig, umwerfend.
Ach, wir sind einfach glücklich und zufrieden.
15 Minuten halten wir uns auf dem total bevölkerten Teidegipfel auf bevor der nur eine halbe Stunde dauernde Abstieg beginnt.
Überraschenderweise: kein Pudding in den Beinen. Es klappt toll. Die Ausblicke, auch auf den Pico Viejo, sind einmalig und werden unvergesslich bleiben.
Wir bekommen die Gondel um 16.30 Uhr. Die Abfahrt kostet 12,50 Euro, für Residente 8,00 Euro.
Wir werden wieder von Steffi an der Seilbahn abgeholt und bis nach Hause gebracht.
Dort wartete eine Überraschung auf uns: Unsere lieben Ehemänner gratulierten uns mit einem Blumenstrauß, einer Siegerurkunde und Sekt!
Das Glück war perfekt
Fazit: Für mich: Ein einmaliges Erlebnis!
Im Gegensatz zu unseren sonstigen Wanderungen haben wir eine geführte Tour mitgemacht.
Dazu kann ich nur sagen: Super! Erstklassig!
Die Organisation machte Steffi und die Führung Othmar. Ich denke, ohne die Motivationsschübe von Othmar hätte ich vielleicht aufgegeben.
Planen Sie eine Tour: vertrauen Sie sich dem Team an:
Wander- und Aktivurlaub auf Teneriffa Steffi und Lothar Schmid
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