Krippen in Santa Cruz
Diese Woche mal keine Wanderung sondern eine „Krippenfahrt“ nach Santa Cruz.
Seit nunmehr 25 Jahren wird die Tradition der Krippen auf Teneriffa gepflegt. Wir haben uns aus der Fülle der ausgestellten Krippen zwei absolut gegensätzliche ausgesucht.
Eine traditionelle Krippe im Regierungsgebäude an der Plaza España
Anlässlich des 25-Jahres-Jubiläums wurde im Regierungsgebäude eine Krippe von drei Künstlern – Jesús David Blanco, Miguel Barquín y María Candelaria González – gestaltet, bei der die die Figuren, die damals vor 25 Jahren zum ersten Mal gezeigt wurde, in die Landschaft und das tägliche Leben eingepasst wurden.
Bei der Eröffnung der Ausstellung führte der Insel-Präsident Carlos Alonso Rodríguez aus, dass Wasser für die Entwicklung des Menschen und seine Umgebung essenziell sei.
In dieser Krippe, welche die Geburt Jesus präsentiert, sind in die Darstellung die verschiedensten Formen des Wassers eingebettet: Brunnen, Bäche, Teiche oder traditionellen Waschbecken an denen die Frauen ihre tägliche Arbeit verrichten.
Hingehen und anschauen, das ist mein Rat. Es gibt so viele Dinge aus dem
täglichen Leben zu entdecken. Alles ganz, ganz liebevoll gestaltet.
Auch das Meer mit Fischern darf nicht fehlen.
Bis zum 6. Januar kann man die Krippe täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr und von 16 bis 21:30 besichtigen.
Ausnahmen sind der 31. Dezember, wo sie nur vormittags von 9:00 bis 15:00 Uhr zu sehen ist und der 1. und 6. Januar dann nur von 16:00 bis 21.30 Uhr.
Sein Gefallen an der Ausstellung kann man mit einer Spende ausdrücken die dem Verein für Frauen mit Brustkrebs auf Teneriffa zu Gute kommt.
Eine moderne Austellung im Centro Arte La Recova
Diese zweite Krippengestaltung ist ganz außergewöhnlich.
Es ist bewundernswert, wie der Recycling-Gedanke nunmehr auf der Insel überall Platz greift – sogar in der Kunst.
Diese modernen Krippen – in den 4 Jahreszeiten dargestellt – bestehen hundertprozentig aus Recycling-Material.
Die Idee, das Sammeln des Recycling-Materials, die Gestaltung und den Aufbau haben die beiden Doktoranden der Bildhauerkunst Carmen Gloria Martín Afonso und Esther Lidia Rodriguez Suárez in die Hand genommen.
Das Ergebnis:
Überraschend, ungewöhnlich, begeisternd!
Wir waren pünktlich um 12:30 Uhr im Kunstzentrum, da wir gelesen hatten, dass dann eine Führung stattfinden solle.
Die Aufsicht führende Dame, Angeles, wusste davon nichts, war aber dann spontan so liebenswürdig mit uns einen Rundgang durch die Ausstellung zu machen und erläuterte uns, welche Materialien für den Aufbau Verwendung fanden und wie die Heilige Familie und die Heiligen Drei Könige in den vier Jahreszeiten dargestellt sind:
Im Frühjahr:
Zwischen riesigen Blumen, einem wunderschönen
Spinnennetz und Schmetterlingen befindet sich die Heilige Familie und die Heiligen Drei Könige aus Blumentöpfen gestaltet. Die Anreise der heiligen drei Könige wurde sehr interessant dargestellt..
Im Sommer:
Inmitten des Meers, umgeben von Felsen und Palmen erscheinen Nixen – Maria und Josef – mit Jesus.
Beachtlich: Der
Fischschwanz besteht aus über 1000 – tausend – Öffnnungslaschen von Getränkedosen.
Die Heiligen Dreikönige kommen statt auf Kameln als Seepferdchen und die Geschenke werden auf einem Floss in Netzen gebracht.
Und so geht es weiter im Ideenreichtum.
Im Herbst:
Ein Wald mit phantastisch gestalteten Bäumen.
Auch hier wieder, die Heilige Familie in Form von 3 Bäumen und die Heiligen Drei Könige befinden sich links davon während die anderen Bäume die Hirten symbolisieren.
Auf der Rückseite macht uns Angeles auf einen Uhu und ein Vogelnest aufmerksam.
Im Winter:
Maria-Josef-das Christkind als Schneemänner vor einem „Holzhäuschen“ aus Kartons gefertigt. Auch eine Ratte kann man ausmachen.
Styropor bietet sich als Schnee an und Tetrapak gibt den Schneemännern die Form.
Unsere liebenswerte Führerin Angeles ist selbst ganz beeindrucket von der Menge an Material, das für die Arbeiten verwendet wurde.
Nur einige Beispiele: 100 Zeitschriften und 300 Quadratmeter Packpapier für die Ummantelung der Bäume, 100 Blumentöpfe, 3000 Plastikflaschen und Plastikkaraffen, die zum Beispiel für das Innere der Bäume gebraucht wurden, 7000 Plastikdeckel, 2500 Tetra-Behälter, 2000 Glaskorken und 2000 Korkpfropfen, 5 Lattenroste.
Mein Rat: Hingehen und anschauen noch bis 5. Januar.
Das Centro Arte La Recova kann man gut in Santa Cruz finden, es befindet sich direkt neben dem Theater Güimar an der Plaza Isla de La Madera.
Und kennt man sich gar nicht aus in Santa Cruz:
Mitten auf der Plaza España befindet sich das Tourismusbüro in einem Gebäude mit einem wunderschön bepflanzten Dach. Dort gibt es einen Stadtplan und der Weg zum Centro Arte wird für den Besucher eingezeichnet.