Fortaleza

sany0390.JPGWer keine Probleme mit der Höhe hat für den ist es eine unvergleichlich schöne Wanderung, geringe Höhenunterschiede, stets den mayestätischen Teide vor Augen, eine Vulkanlandschaft der besonderen Art.


Wander-Wegstrecke: gut 3 Stunden mit Abstechern
sany0429.jpg Wir starten unsere Wanderung am Besucherzentrum – Centro de Visitantes (IOC-NA-Besucherzentrum) in El Portillo bei einer Höhe von 2050 m. 15°C erwarten uns heute, strahlende Sonne und wolkenloser blauer Himmel und wir können kurzärmlig – jedoch empfehlenswert: gut eingecremt – starten.
Gleich links neben dem Besucherzentrum gehen wir auf dem zuerst gepflasterten Weg – Sendero Nr. 1 – leicht bergauf. Kurz darauf kommen wir auf den mit Steinen links und rechts gut gekennzeichneten Pfad und lassen alle links oder rechts abgehenden Pfade unbeachtet.
Nach geraumer Zeit kommen wir an einem Eisenzaum vorbei, öffnen das Eisentörchen und von nun an ist es ein steter Wechsel von leichtem An- und Abstieg, jedoch von der Bodenbeschaffenheit her sehr gut zu gehen. Wir gehen durch die mit den Büschen des zum Teil schon violette-blühenden Teidelacks und den grünen, kugeligen Büschen des sany0393.JPGbehaarten Federkopf, der Teide-Skabiose, von uns Deutschen so bezeichnet, die Canarios sagen liebevoll „Rosalito salvaje“ dazu. Mächtige Ginsterbüsche und zum Teil – rechter Hand -Kiefernwaldbestand begleiten uns. Und natürlich: stets im Blick der Pico del Teide und linker Hand Montaña Blanca.
sany0400.JPG Nach einer Stunde kommen wir in die langgezogene sandige Ebene – Cañada de los Guancheros – von der aus der kurze, ca. 10 Minuten dauernde Aufstieg bis zur Kapelle – Cruz de Fregel – rechts abzweigt.
p1010819.JPG Vor dem Brand befand sich hier ein Picknickplatz mit Tischen und Bänken, die jedoch ein Opfer der Flammen wurden.
Erstaunlich: Die um die Kapelle wachsenden Kiefern sind schön grün, unmittelbar rechter Hand, hinter dem Mäuerchen, wütete der Brand und die verkohlten Kiefernstämme geben mit ihrem zarten Neuaustrieb Hoffnung.
Hier, auf dieser Anhöhe, endet die Wanderung – Sendero 1 – die vom Veröffentlichungsdienst des Nationaparks in einer Karte dargestellt wird.
Wir wollen jedoch noch etwas in dieser herrlichen Landschaft verweilen.

p1010794.JPGNach einer kurzen Rast gehen wir im Rücken der Kapelle auf dem p1010793.JPGbreiten, leicht ansteigenden Weg, an einer kleinen Gedenkstätte vorbei, aufwärts. Links geht ein kleiner Pfad ab, den wir unbeachtet lassen. Wir folgen dem gut sichtbaren Pfad, der sich vorbei an vereinzelten Exemplaren der „Kanarischen Zeder“ – die keine echte p1010802.JPGZeder, sondern eine seltene, endemische Wacholder-Art ist – und Ginsterbüschen entlang schlängelt – stets leicht rechtshaltend – bis wir einen schönen Blick in das Orotava-Tal haben. Wir genießen den Blick auf den Pico Teide, Montaña Blanca, auf die vorgelagerten Vulkane und gehen nun zurück bis kurz vor einer alleinstehenden p1010809.JPGKiefer, durch Steinmännchen gekennzeichnet, ein schmaler, kaum zu erkennender Weg abzweigt. Dem folgen wir bergauf, zum Teil über dicke Felsbrocken und –platten, schlecht zu gehen, bis wir wieder p1010814.JPGrechts von den Felsen einen phantastischen Blick in die beigefarbene Sandebene und auf bizarre Felsformationen haben.
Oben, am höchsten Punkt des Pico de la Fortaleza, freuen wir uns über unsere Abenteuerlust und den grandiosen Überblick. Wir haben den Risco de la Fortaleza gemacht! 2159 m hoch!

Den Abstieg vom „Steilen Felsen“ = „Risco“ finden wir – Dank Steinmännchen – recht gut, es empfiehlt sich jedoch, ihn äußerst vorsichtig zu gehen, da Rutschgefahrt, und kommen wieder bei der Kapelle aus.
Links von der Kapelle führt ein Weg unterhalb des Pico de la Fortaleza entlang. Auf diesem Weg gelangt man in einem größeren Bogen in die Sandebene und erreicht dann wieder unseren Hinweg, der von hier aus auch der Rückweg ist.
Wir haben uns diesen Bogen gespart und sind gleich – wie wir gekommen sind – nach unten gegangen.
sany0399.JPG Auf dem Rückweg – immer den majestätischen Teide im Blick -muss man sich nicht von den abgehenden Wegen ablenken lassen.
Wir halten auf den Kiefernwald zu, kommen an den „Natur-Steinbänken“ vorbei, die ich auf dem Hinweg nicht erwähnt habe, erkennen das Hinweisschild „portillo“, durchqueren das Eisentörchen und wissen: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Haben wir unsere Wanderung links des Besucherzentrums begonnen, beenden wir sie rechts, das gibt uns die Möglichkeit durch den hier angelegten sehr lehrreichen Botanischen Garten zu gehen und können dabei die Pflanzen, die uns unterwegs begegnet sind, namentlich identifizieren.

Tipp:
Man sollte soviel Zeit einplanen, dass man sich in dem sehenswerten und informativen Besucherzentrum, unter anderem mit einer Filmvorführung über den Vulkanismus, „schlau“ machen lassen kann sowie über Flora, Fauna und Gesteine.

Botanik:
p1010799a.jpg Besen-Schöterich, Teidelack (Erysimum scoparium ) „Alheli del Teide“
Es handelt sich um einen graugrünen Halbstrauch mit anliegender sany0407.JPGBehaarung. Blätter schopfig unterhalb der Blütentrauben, linealanlanzettlich, granzrandi, auf Ober- und Unterseite mt überwiegend 2armigen Haaren, bis 8 x 0,7 cm. Blüten hellviolett, 2-4 mm lang gestielt. 2 der 4 Kelchblätter ander Spitze mit kleinem Anhängsel. Schoten 3-6 cm lang. vor allem mit 3armigen Haaren und ausdauerndem, 2-4,5 mm langem Griffel.
Vorkommen. Cañadas, Teneriffa-Endemit.

Restaurant:
sany0432.jpg Asador El Portillo.
Es gibt sicher nähere Restaurants. Aber der Umweg nach San Miguel lohnt sich immer:
Köstliche Entrecotes, oder die doppelte Version: Churasco.
Auf dem Holzkohlengrill, der in Kleinformat auf den Tisch kommt und kann jeder das Fleisch nach seinem Gusto weitergrillen. HMMMM!

Anfahrt:

anfahrt.jpgEs gibt mehrere Möglichkeiten, um in die Cañadas zu fahren. Wir hatten uns für die Anfahrt aus Richtung Los Cristianos über die TF 28 / TF 51 nach Arona und weiter über Vilaflor und dann die TF 21 zum Nationalpark Teide entschieden. Von Boca de Tauche folgen wir der Straße vorbei am Parador und der Seilbahn bis zum Besucher-Center El Portillo.

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