Barranco de Tamadaya

Wer sich für die Wasserversorgung der Insel interessiert, für den ist diese Wanderung ein gutes Lehrbeispiel.

Wir sehen einen Viadukt,der noch eine wasserführende alte Wasserleitung über den Barrancogrund trägt. Die größte Wassermenge, den die südlichen und mittleren Kanäle in den Süden und Südwesten der Insel transportieren, stammt aus den Wasserstollen von Arico und Fasnia.

Wir wandern in einem wunderschönen Barranco und bekommen zudem die Anlage von 2 Galerien – Stollen die gegraben wurden, um Wasser zu gewinnen – vor Augen geführt.

Wanderweg-Strecke: 2 ½ Stunden
Gleich unterhalb der Mauer, eine Kette sperrt den Weg für Fahrzeuge, beginnt unsere Wanderung.
WanderstreckeWir folgen dem breiten, steinigen Weg, vorbei an bepflanzten Terrassenfeldern. Linker Hand stoßen wir auf einen Vulkankegel aus basaltischen, schwarzen Tuffkörnern. Ein wenig weiter beobachten wir unterhalb der Piste, dass der Boden auch Bimsstein enthält. Auf der gegenüberliegenden Flanke sehen wir ein altes, traditionell kanarisches Gehöft, das verlassen ist und daneben ein leeres Wasserbassin. Unterhalb erkennen wir einen Viadukt der noch eine wasserführende alte Wasserleitung über den Barrancogrund trägt. Die größte Wassermenge, den die südlichen und mittleren Kanäle in den Süden und Südwesten der Insel transportieren, stammt aus den Wasserstollen von Arico und Fasnia.
Weg 1Den Weg kann man nicht verfehlen: Wir folgen der „Fahrstrasse“, zwar steinig und holperig, aber gut zu gehen. Anfangs bergab bis zum Barrancogrund von Tamadaya, dann jedoch leicht ansteigend.
Weg 2Der Barranco ist – auch um diese Jahreszeit und nach diesem heißen Sommer – noch grün.
Nach einer Stunde meist leichten Aufstiegs erreichen wir den ersten Stollen „Comunidad de Aguas de Tamadaya“.
Der weitere Weg täuscht zunächst: Anfangs sieht es so aus, als ginge es im gleichen Trott weiter, jedoch nur ein sehr steiler, schweißtreibender Aufstieg bringt uns nach einer weiteren halben Galeria 2Stunde zum Ende der heutigen Wanderung.
Eine weitere Galerie, mit entsprechendem Gebäude, Stollen, Schienen und Abraumhalde erwartet uns. Hier ist Ende der Fahnenstange. Hier geht es nicht weiter.
Während unserer Rast können wir hoch oben die phantastisch angelegte Wasserleitung bestaunen, einen kreisenden Falken in seinem Flug bewundern, die gewaltigen Felsformationen, zum Teil gleich einem Fries als Schöne Landschaftwunderschönes Bild in uns aufnehmen und uns seelisch auf den enorm steilen Abstieg vorbereiten. Stöcke sind hier fast unerlässlich.
Die bestaunte Wasserleitung ist ein Teilstück des Süd-Kanals Tamadayo – Barranco El Río, das 1944 gebaut worden ist. Es ist die erste große Umleitung zu den südlichen und südwestlichen Gemeinden der Insel und war eine Revolution für den Bodenpreis.
Auf dem Rückweg heißt es nur einmal aufpassen: Einmal gelangen wir an eine Wegegablung. Wir halten uns rechts zum Barrancogrund und kommen zurück wie wir hergekommen sind.
Noch einmal heißt es bei der Rückfahrt Achtung: Wir fahren steil geradeaus nach unten und biegen nicht links ab!

Botanik:
Ich glaube, es wäre fast einfacher zu notieren, welche Pflanzen es hier nicht gibt. Darum will ich mich auch einfach nur mit der Aufzählung eines Teils der Pflanzenfülle begnügen:
Kräftige, grüne Farbtupfer geben die Sträucher des Kanaren-Ampfer (Rumex lunaria L.) „Vinagrera“ und – selbst um diese Jahreszeit – die grünen Büsche der verschiedenen Zistrosenarten, der Kanaren-Lavendel und der Harzklee oder Asphaltklee (Tedera-Psoralea bituminosa).
Die kanarische Kiefer, die kanarische Kandelaber-Wolfsmilch (Euphorbia canariensis L.) „Cardón, euforbio“ und die üppigen Feigenkakteen (Opuntien) „Tunera“ – setzen starke Akzente.
Eine Besonderheit hier: der phönizische Wacholder (Sabina-Juniperus phoenicea), der der nahegelegenen Ortschaft seinen Namen gab.
Die gemeine kanarische Wolfsmilch (Euphorbiaceae) „Tabaiba amarga“, die Gänsedistelarten (Compositae) „Sonchus“ und die dicken Büsche des Natternkopfes warten auf „Wiederbelebung durch Regen oder die entsprechende Jahreszeit.
Zwischendurch schimmert das Grün vom Dickblattgewächs (Crassulaceae) „Aeonium“ und vom Futter-Geißklee „Escobon“.
Dies ist nur eine kleine Auswahl des hier reichlich vorhandenen Pflanzenbestandes.

Restaurant:
Casa Lala in Arico El Viejo
Wollen wir vor dem unerlässlichen Bodegabesuch essen, fahren wir auf der TF 28 links in den Ort Arico El Viejo, hier liegt das Lokal auf der rechten Seite fast am Ortsausgang Richtung Autobahn.
Von hier aus können wir auf der TF-625 zur Autobahn fahren.
Eine Überraschung ist die Vorspeise des Hauses: Käse mit Turrón und Marmelade.
Sonntag ist Ruhetag. Telefon 922 76 81 26 oder 922 76 8 02

Tipp:
Ist man schon einmal in Arico sollte man einen Besuch in der Bodega „Cumbre de Abona“ nicht versäumen.
Wenn wir aus La Sabinita kommen, direkt steil nach unten und auf die TF-28 stoßen, halten wir uns rechts und sehen nach einigen Kurven die Bodega links liegen.
Hier kann man guten Wein aus der Gegend probieren und natürlich kaufen.
Wer direkt vom Fass kaufen will, bringt besser leere Wasserkanister mit.
Da es beim Wein wie auch beim Essen alles eine Frage des eigenen Geschmacks ist, verkneifen wir eine Weinempfehlung. (Oder doch: Wir konnten dem Testamento – Malvasia Dry nicht widerstehen.) Wie heißt es? Probieren geht über studieren. Na dann Prost!
Cumbre de Abona, Camino del Viso, Teguedite, 38589 Arico,
Telefon: 922 76 86 04, geöffnet: von 9 Uhr bis 18 Uhr.
Von dort fahren wir auf TF-28 Richtung Villa de Arico und vom Kreisel aus auf der neuen TF-629 zur Autobahn TF-1.

Anfahrt:
Je nach gusto gibt es mehrere Möglichkeiten der Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend auf der TF-1 bis Ausfahrt „Arico“ auf die TF-627 oder die TF-625. Oder wenn man Kurven liebt: Über die TF-28.
Die Abfahrt nach „La Sabinita“ liegt zwischen Villa de Arico und Arico Viejo.
Wir biegen ab bei dem Hinweisschild „La Sabinita“ „Calle Polegre“.
Fahren durch La Sabinita durch, am Kirchplatz vorbei aufwärts bis auf der rechten Seite ein kleines, neues Haus mit einer großen Mauer aus „Cantos Blancos“ vor uns auftaucht. Hier parken wir am Straßenrand.
Anfahrt

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