Artikel-Schlagworte: „Wanderweg GR131“
Cortafuego/El Gaitero – Caldera/Aguamansa
84 km lang ist die Gesamtstrecke des großen Wanderweges GR131, 1.800 Höhenmeter gilt es zu überwinden und es sind 30 Stunden dafür anzusetzen.
(http://www.senderosbtt.com/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=93)
Ja, wir haben das letzte Puzzleteilchen des großen Wanderweges GR131 von Anaga nach Chasna eingefügt. Ja, wir sind tatsächlich alle Teilstrecken des großen Wanderweges GR131 gegangen.
Elisabeth und ich haben schon in der letzten Wandersaison Teilstrecken erwandert und sind nunmehr zu einem guten Ende gekommen.
Es sind Wanderungen zwischen 3 und 6 Stunden die vom Nord-Osten zum
Süd-Westen verlaufen. Sie führen über den einstigen „camino real“, dem alten
Handelsweg oder auf den Pfaden, auf denen die Hirten ihre Herden zur Weide
brachten.
Wir haben die Teilstrecken mal in diese, mal in die andere Richtung erwandert.
Den Ausführungen der Beschreibung der Regierung von Teneriffa können wir
bedingungslos zustimmen:
„Jeder Streckenabschnitt verfügt über seinen eigenen Reiz, seine besonderen
Charakteristiken. Keiner lässt sich mit dem anderen vergleichen.“
Lohnenswert sind sie alle, nur sind wir der Auffassung, den Abschnitt „El
Filo“ müssten wir nicht noch einmal gehen.
Heutige Wanderstrecke: knapp 5 Stunden Gehzeit, ohne Pause, da das Wetter zu
unfreundlich war
10.30 Uhr setzen uns unsere Männer am Einstieg – zwischen km 22 und 21 der TF 24, dem Endpunkt der letzten Wanderung – ab.
Wir gehen – bei Regen und 4,5°C aber guter Dinge – gegenüber des Holzschildes rechts an einem Baum „El Gaitero“, links an der Schranke vorbei, die Feuerschneise, cortafuego, abwärts bis zum Hinweisschild: Caldera 14,8 km. Wir erinnern uns: 15.7 km stiegen wir beim letzten Mal von Esperanza aus auf.
Der Weg ist gut wieder ausgezeichnet gekennzeichnet: weiß-rote Markierungen, Holzpfähle mit der Beschriftung „Camino Natural Anaga – Chasna GR 131“ und es erwartet uns fast augenblicklich wieder der Märchenwald. Kiefern, Moose, Farne, Flechten, Lorbeer- und Erikabäume.
Der Schritt wird durch die dicke Kiefernnadelschicht gut abgefedert.
So hatten wir es uns gewünscht, sieht man vom Regen ab: es geht abwärts. 1 Stunde und 20 Minuten. Dann ist Schluss mit Lustig. Es geht bergauf. All das was, wir bergab gingen, heißt es nun wieder aufsteigen. Nach 1 ½ Stunden können wir unsere Regenmäntel ausziehen. Wir dampfen!
Das nächste Hinweisschild sagt uns: 13,6 km zur Caldera.
Kann doch nicht sein, dass wir nur 1, 2 km geschafft haben!?!
Kann auch nicht sein, denn kaum sind wir 15 Minuten weiter gegangen, heißt es 10,8 km.
Das klingt glaubwürdiger: In 1 Stunde 45 Minunten 4 km.
Unsere gewohnte Apfelpause fällt aus. Wir haben keine Ambitionen uns hinzusetzen. Der Apfel wird im Gehen gegessen.
Zwischendurch hatten wir auch mal ein Netz und konnten die Nachrichten, die
uns unsere Männer, die über unser Weiterkommen informiert sein wollten, auf die Mobilbox gesprochen haben, abhören. Auch klappte zwischendurch mal eine kurze Verständigung.
Wir konnten jedoch nur sagen: „Keine Ahnung wo wir uns befinden und wie lange wir noch zu gehen haben.“
Kurz nach dem letzten Anruf passierten wir wieder ein Hinweisschild: Caldera
7,0 km.
Aeonien besiedeln die steilen Felswände und kritische Stellen sind gut mit
Holzgeländer gesichert.
Leider hat in einigen Abschnitten der Sturm gewütet und viele Bäume und Äste versperren den Weg, sie wollen überstiegen oder umgangen werden.
Für uns ein Zeichen, dass dieser Teil des großen Wanderweges nicht sehr häufig begangen wird.
Gut, es ist heute kein ideales Wanderwetter, aber in fast 4 Stunden begegnen wir keiner Menschenseele.
Trotzdem: Wenn zwischendurch mal kurz die Sonne aufblitzt, fühlten wir uns wie Glückskinder.
Mal eine Momentaufnahme: Blick zur Küste, ins Orotavatal und dann ziehen die
Passatwolken schon wieder dick herauf.
An fantastischen, knorrigen, riesigen alten Kiefernexemplaren wandern wir vorbei und ehrfurchtsvoll blicken wir zu den steilen Felswänden auf.
Wir sind uns sicher, wir befinden uns bereits – nach rund 3 Stunden Gehzeit – im Bereich der Orgelpfeifen „Los órganos“.
Schilder weisen uns darauf hin, dass wir uns nun 2,2 km in einem gefährlichen Abschnitt bewegen, auf 50 Meter wird vor Steinschlag gewarnt.
Eine Übersichtstafel zeigt uns auf, was wir sehen würden, gingen wir nicht in den Wolken:
Roque La Escalera, Lomo Dorsal, Pico del Teide, Lomo Topo, Aguamansa, Lomo la Cabezada.
Beeindruckende Felsen und Felswände begeistern uns.
Aber auch der so vorbildlich präparierte Weg. Welche Mühen dafür aufgewandt wurden, enorm!
Um 14 Uhr – nach 3 ½ Stunden strammen Gehens – kommen wir an den uns bekannten Punkt von der Wanderung „Höhenweg Órganos“.
Das Hinweisschild informiert uns : PR TF 35: 2,2 km zur „Casa del Agua“ und wir erinnern uns an die ausgehöhlte Kiefer, die der Harzgewinnung diente .
Zudem wissen wir: von nun an geht’s bergab und zwar heftig, gut 40 Minuten, und dann noch einen Forstweg, lang, zur Caldera, vorbei am „Casa del Agua“ und dem Unterstand „Pedro Gil“. Und da gibt es auch wieder die
Markierung für den Wanderweg „GR 131“, weiß-rot.
Leider haben wir nicht gezählt, wie viele Barrancos wir bis hierher um- oder durchschritten haben.
Es war jedoch ein stetes bergauf, bergab. Mal sanft, mal steil.
Zur Erholung zwischendurch Passagen fast eben, am Hang entlang.
Auf der Abstiegsstrecke begeistern uns wieder die mit Flechten behangenen
Bäume und Sträucher. Es erinnert an Lametta.
Nach kurzer Verständigung mit unseren lieben Männern kommen sie uns mit Blick auf „Los Órganos“ bis „Pedro Gil“ entgegen und nach knapp 5 Stunden sind wir beim Auto.
Die Beiden hatten während unserer Wanderung mehr Glück mit dem Wetter: Sie blieben oberhalb der Wolken und konnten den Sonnenschein genießen.
Fazit:
Auch dieses Teilstück der Wanderung kann man zu den Höhepunkten rechnen. Wie schön muss sie sein, kann man den Weg im Sonnenschein mit Ausblicken und Lichtspiel gehen.
Aber, selbst bei dem widrigen Wetter, wir haben die Tour – man glaubt es kaum
– genossen.
Besonderheit:
Es ist bekannt, dass es in Spanien unterschiedliche Klassifizierungen der
Wanderwege gibt.
GR = Gran Recorrido, also große Wegstrecke, dazu gehört der GR131 von Anaga
nach Chasna.
Als Beginn oder Ende der Teilstrecken wird vorgeschlagen:
La Esperanza, La Vica, Der Grillplatz der Caldera bei Aguamasa, El Portillo,
der Parador, Vilaflor, Ifonche oder Arona.
Wir haben die Routen – wie zuvor schon gesagt – mal in die eine mal in die andere Richtung gemacht:
Arona – Refugium – Ifonche
Las Lajas bzw. Vilaflor – Ifonche
Über den Sattel des Guajara nach Vilaflor
Vom Parador über den Sattel des Guajara nach El Portillo, „El Filo“
El Portillo – Aguamansa
El Rosario/Esperanza – Höhenstraße TF 24 “El Gaitero”, cortafuego
“El Gaitero”, cortafuego – La Caldera/Aguamansa (heute)
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, bis: zwischen km. 21 und 22 „El Gaitero“.
Restaurant:
Zur Abwechslung mal wieder ein neues Restaurant: Äußerst empfehlenswert!
Die marinierten Forellen vom Holzkohlengrill: köstlich!
Restaurant: Paso del Teide
Aguamansa – La Orotava
Tel 922 33 57 69
Dienstag: Ruhetag
Anfahrt: vorbei am Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas
bei km 15, kurz danach rechts abbiegen, dann liegt es rechts.