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Santiago del Teide – Finca Quemada

GELB wollten wir heute sehen!

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Darum war traditonsgemäß eine Wanderung rund um den Gala – heute mit Besteigung des Gala angedacht, denn momentan muss die Blütezeit der Gänsedisteln sein.
ABER: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Trotz guter Wettervorhersage regnete es in Santiago del Teide und dicke Passatwolken zogen herunter.
Was nun? Spontan fiel uns die vor Jahren gemachte Wanderung zur Finca Quemada ein.
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Wanderwegstrecke: mit viel Erzählen 2 ½ Stunden, knapp 5 km

Für GPS-Freunde hier die Strecke im Zip-Format

Wir parken am Ortseingang. Kurz vor der Tankstelle befindet sich links der Zugang zu unserem Wanderweg und ist ausgeschildert:  PR TF 65  Santiago del Teide 6,7 km, Tamaimo 3,7 km.
Beschrieben habe ich die Tour bis zur Finca Quemada und weiter zur Montaña Risco Blanco am 10. Januar 2013, so dass ich mich heute auf unsere Eindrücke beschränken kann.

Kaum haben wir die Avenida de la Iglesia verlassen, sind wir von der Blütenpracht begeistert, zwar nicht von dem Gelb der Gänsedisteln, jedoch die Üppigkeit des gelbblühenden Nickenden Sauerklees ist auch nicht ohne. Dazu das Weiß des Leimkrauts und Büsche des Natternkopfes, großen Flächen in lila bedeckt der Bonnets-Natternkopf, ganz witzig: im spanischen als Zunge der Kuh = lengua de vaca bezeichnet.

 Dazu viele riesige Büsche der Tabaiba dulce, der Balsam-Wolfsmilch, die sich P1220570links wie rechts hinter den Vulkangestein-Mauern ausdehnen, zwischen denen sich der Wanderweg, der alte camino-real, schlängelt.

Zwischen den Steinen quetschen sich blühende Prachtexemplare der Aeonien  und tatsächlich, ein, zwei dicke Büsche der Gänsedisteln sind auch hier zu bestaunen.

Bis wir uns umsehen, sind wir schon an der Abbiegung oberhalb des Örtchens Molledo und der Hinweis lautet: „PR TF 65,1 Risco Blanco, 2,1 km.

Von nun an geht’s bergan am Hang des Monte Ijiaga entlang.

Und wir sind begeistert: Wir gehen im Sonnenschein und solange wir windgeschützt sind, herrlich warm, jedoch so wie der Wind eine Chance hat eine Schneise in den Felswänden auszumachen, wird es lausig kalt und wir sind froh, dass wir unsere Daunenjacken dabei haben.P1220577

Neu ist für uns, dass in der Höhle nun eine Gedenkstätte für eine an Krebs verstorbene Belgierin, die 10 Jahre dagegen angekämpft hat, errichtet wurde.

Wenig später kommen wir an die Quelle Tenerguera, früher ein Waschplatz sowie Viehtränke und zugleich eine  Wasserverteilungsstelle. Hier gibt es jede Menge Pfefferminze. Ein Spanier machte uns unterwegs auf diese Stelle aufmerksam. Er wollte uns uns von P1220607seiner gerade gesammelten Minze einiges als Geschenk abgeben, da wir uns aber noch auf dem Hinweg befanden, mussten wir leider darauf verzichten. Er nannte das Kraut aber anders,  nicht menta, was weder Elisabeth noch Michaela noch ich verstanden haben. Jedoch gab er uns die Rezeptempfehlung für eine gute Suppe.P1220584

Eine Stunde gegangen und wir drehen uns um und sagen nur: Wow!
Der noch immer schneebedeckt Teide liegt – malerisch von Wolken umgeben im Sonnenschein – in freier Sicht vor uns.

P1220585Durch einen noch blühenden Mandelbaum schauen wir auf das Massiv des Risco Blanco.
Vorbei an Kaktusfeigen, Agaven und Ginsterbüschen steigen wir weiter auf und nach 1 ¼ Stunde Gehzeit haben wir den Weiler Los Quemados erreicht. In der – wie uns scheint – inzwischen unbewohnte Finca Quemada wurde wohl bis vor kurzem noch Ziegenkäse hergestellt.

Jedoch: fast  unvermeidlich auf unseren Wanderungen: auch hier werden wir von einem heftigen Hundegebell empfangen.

Aber welcher Sturm uns hier oben erwartet, damit haben wir nicht gerechnet: Man muss regelrecht darum kämpfen, nicht umgeweht zu werden.

Anorak und kapuzenbewehrt machen wir unseren Rundumblick ins Tal von Santiago del Teide, zum Tenomassiv und auf die einzigartige geologische Formation des Risco Blanco,die wuchtig vor uns liegt und entscheiden: Die 0,5 km dorthin schenken wir uns heute, ebenso die Apfelpause und der Hinweg ist auch wieder unser Rückweg.

Das Schöne daran ist, dass wir nun fast stets den Teide im Blick haben. Zudem
schätzen wir uns glücklich, dass wir bisher im Sonnenschein gehen konnten.
Oberhalb von Molledo biegen wir wieder um die Ecke und die zum Teil „undichten Wolken“ empfangen uns.

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Wir legen einen Schritt zu und erreichen nach genau 2 ½ Stunden wieder unser Auto.

Fazit:
Zwar mussten wir wetterbedingt umplanen jedoch die heutige Tour war auch nicht zu verachten und wir hätten sie sicher nicht so schnell auf unserm „Schirm“ gehabt.
Sie verband fasznierende Ausblicke, blumengesäumte Wege mit der sportlichen Herausforderung des Aufstiegs auf alten Pfaden.
Schön war’s! Das war unsere einhellige Meinung.

Rundweg Casas de Altavista

Auf der 6. Etappe unserer Camino Real del Sur Tour sahen Elisabeth und ich  kurz vor Arona den Hinweis auf diese Wanderung.

 

„Auf dem Weg zur Wiege des ländlichen Arona:
Hierbei handelt es sich um einen Rundweg, der zwei ehemalige Wege der Gemeinde Arona miteinander verbindet. Der Camino del Altavista und ein Abschnitt des Camino Real, welcher diese Gemeinde mit dem Camino de San Antonio von Vilaflor verband.
Beide Wege beginnen oder enden im Herzen der historischen Altstadt von Arona, wo wir die Elemente bewundern können, aufgrund welcher dieses Gebiet zum schützenswerten Kulturgut erklärt wurde und wo beide Wege uns die Möglichkeit bieten, uns an die „Casas de Altavista“ anznuähern, dem Gründungskern, in welchem interessante Beispiele der ländlichen Architektur erhalten geblieben sind, die über die Jahrhunderte in der Gemeinde überlebt haben.“  (Gemeinde Arona: ARONA RURAL)

 

Wanderwegstrecke mit Fortsetzung bis La Camella: 5,86 km in 1 Stunde 45 Minuten
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Mein lieber Mann spielt wieder für mich Taxi und setzt mich am Einstieg der Tour, in der Nähe des Fußballplatzes von Arona ab.

Sofort befindet man sich auf einem Wanderweg der stetig steil an gemauerten 1537f9c3910Wasserkanälen und Metall-Wasserleitungen aufsteigt.
Der Blick wird links vom Roque de Conde begrenzt, 1537fb05d50dann dem Roque Imoque und rechts vom Roque Igara.
Zur Küste hin breiten sich die 20 Vulkanhügel aus, die sich hier wie überdimensionale Maulwurfhügel ausmachen.

Eine halbe Stunde dauert der Aufstieg und man hat den Weiler Altavista erreicht.
Von nun an geht es auf einer Asphaltstraße weiter.
Da es jedoch eine absolute Nebenstraße ist, spielen vorbeifahrende Autos keine1537f9b0090 Rolle

Blühendes gibt es momentan nicht, jedoch viele Büsche der Oleanderblättrigen Kleinie, der Verode, und die Ranken der glatten Baumschlinge mit ihren „Hörnern“, daher wohl auch der spanische Name: Cornicabra = Ziegenhorn.

Dafür wandert man an üppigen Kartoffelfeldern und schön gezogenen Weinreben vorbei.


Infotafeln weisen auf die Besonderheit der Region hin und man kann   Musterexemplare der Bauweise betrachten.

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Nach genau einer Stunde Gehzeit – gemütlich – bin ich wieder in Arona.
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War mir dann doch ein bißchen kurz, daher hing ich noch ein Stück bis La Camella über Sabinita Alta und Sabinita Baja dran, um meinen lieben Mann nicht wieder als Taxi bemühen zu müssen.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit Arona mit dem Bus 480 zu erreichen.

Fazit:
Nette kleine Tour bei der man das ländliche Teneriffa zu sehen bekommt.

Montaña Chayofita in Los Cristianos

Wer im Süden wohnt und nicht viel Zeit hat, sich aber doch noch durch eine halbstündige kleine Wanderung Hunger für das Mittagessen holen will, dem empfehle ich diese kleine Wanderung auf die Montaña Chayofita.

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Der Vulkankegel liegt mitten in Los Cristianos, umgeben von Hotelkomplexen, einem großen Einkaufszenter, Santiago VI, dem Gericht sowie Sportanlagen und bietet nach einem ca. zehnminütigen Aufstieg einen grandiosen 365 Grad-Rundumblick.

P1220478_stitchZu Füßen liegt die Playa de la Vista  mit seinem Sandstrand –  für mich zum Schwimmen der schönste Strand auf Teneriffa  –  der Blick geht zur Insel La Gomera und drehe ich mich im Uhrzeigersinn weiter, dann kann ich auf die diversen Hotels bis Playa de las Amércias sehen. Heute habe ich das Glück dieP1220473 verschneiten Berge der Caldera mit dem Teide zu sehen, davor thront der Roque de Conde, weiter schaue ich auf die Montaña Guaza und die Ferienanlagen und P1220480Hotels an deren Fuß. Ein Stück weiter liegt das Örtchen  Palm-Mar und um die Runde zu schließen sehe ich – wieder näher – noch den Hafen von Los Cristianos und den dortigen Sand-Badestrand.

Die Montaña Chayofita bietet einen guten Einblick in den Krater, in dem sich, für mich absolut unverständlich, ein Hippie angesiedelt und eine Schale für milde Geldgaben aufgestellt hat. Schade!

Ansonsten grenzt es fast an ein kleines Wunder, dass dieser Hügel noch so ursprünglich ist, inklusive seiner für den Süden Teneriffas typischen Bepflanzung mit Tabaibas und Dornlattich, denn die „Besteigung“ gleicht fast einer Völkerwanderung.

Aus Richtung Busbahnhof kommend biegt man  in die Avenida Chayofita ein und folgt ihr bis zum Gitter am Ende. Hier beginnt schon die Wanderung.
P1220464Man folgt dem breiten, ehemaligen gerölligen Fahrweg bis zu zwei markanten weißen Steinen und biegt hier links ab. Nun bleibt es jedem selbst überlassen, welchen der diversen aufwärts führenden Pfade man nimmt. Alle Pfade führen zum Kraterrand, von wo man den großartigen Blick hat. Man umschreitet den Kraterrand und auf der anderen Seite steigt man auf dem vorgegebenen sandigen, teils rutschigen Pfad ab und gelangt so wieder auf den Fahrweg.
Ende der Wanderung oder des Spaziergangs.
Trotzdem: Unbedingt feste Schuhe anziehen!

Skulpturenpark Los Cardones

Mal  keine Wanderung
das heutige Thema ist „Kunst“

„ Kunst ist die Umsetzung einer kreativen Idee durch handwerkliches Können“
(Gernot Huber)

Davon konnten sich am Freitag, 12. Februar 2016, geladene Gäste überzeugen.

Die Vernissage galt zwei heimischen Künstlern, die aus ganz unterschiedlichen Materialien im und für den 80 000  qm großen Skulpturenpark der Stiftung Gernot Huber ihre Werke schufen.

In angenehmer, lockerer Atmosphäre  führte Gernot Huber – Designer und P1220382kleinBildhauer  – aus, wie es zur Schaffung dieses Skulpturenparks kam.
Ihm zur Seite stand seine liebenswürdige Frau Ina.
Als Kulisse diente das von Gernot Huber geplante und im kanarischen Stil aus Vulkantuffstein erbaute Haus.

Da überwiegend spanische Gäste geladen waren, wurde es ein Mix aus spanisch-deutsch und Alex, Ina Huber-Stombergs Sohn, übernahm dann ganz locker und sehr charmant den spanischen Part.

Im Rahmen der gemeinnützigen Gernot-Huber-Stiftung, die 1977 gegründet wurde, sollte die Bewahrung der Skulpturenparks sowohl in der Nähe von Hamburg, in Ramelsloh, als auch auf Teriffa, in der Gemeinde San Isidro-Grandadilla, gewährleistet werden.
Die Stiftung vergibt Skulpturenaufträge an hervorragende internationale Künstler und Arbeitsstipendien an begabte Nachwuchs-Bildhauer, damit will die Stiftung auch kunstfördernd tätig sein.

So wurde es den beiden heimischen Künstlern ermöglicht, auf diesem wunderbaren Gelände – Kunst und Natur vereint – ihre Ideen umzusetzen.

P1220399kleinGiulleremo Batista Diáz schuf aus dem heimischen P1220415kleinVulkan-Tuffstein die Skulptur  „Vuelo“, den Flug eines Mantas über dem Sandboden des Meeres.

Der Sockel besteht aus verschiedenen Tiefen-Schichten des Tuffsteins und die Idee des Künstlers ist Sandboden wird zu Wasser und Wasser wird zu Sandboden und darüber schwebt der Manta.

Jaime Alonso Fernandéz schuf aus einem Sand-Polystergemisch das Kunstwerk „Genova“, Segel.

Ein ebenfalls auf einem TuffsteinSockel errichtetes kinetisches Meisterwerk das sich sanft im Winde dreht.

Ein unverhoffter Kunstgenuss wurde  uns durch die tschechische Mezzosopranistin Tana Janosova mit Arien sowohl in französich, slowakisch, spanisch undP1220447a deutsch geboten.
Es passte zu dieser Stimmung, dass sie die Stücke teilweise mit ihrem kleinen Sohn im Tragetuch vor der Brust sehr stimmgewaltig, graziös, leicht und liebenswürdig vortrug.

Bei Sonnenschein und leichtem Wind war es dann ein Vergnügen in diesem Park zu lustwandeln.

Der Blick geht hoch zum Teide und runter zum Meer mit der Montaña Roja und zwischen Kandelaber-Wolfsmilchgewächsen, den „Cardones“, die dem Anwesen den Namen gaben, sind  die vielfältigen Kunstwerke aus bis zu 20 Tonnen schweren Vulkansteinen, Stahl, Glas, Holz  zwischen immergrünen Euphorbien, Zedern und Palmen eingebettet. Sie wurden von Künstlerinnen und Künstlern aus Israel, Russland, Peru, den Canaren, Österreich, Deutschland und vielen, unterschiedlichen Werken von Gernot Huber geschaffen und es werden immer mehr.

Nur am Rande:
Bei der Entstehung des „Cardón de cristal“ aus 8 Tonnen Glas mit 6 000 Einzelteilen, geschaffen von dem „Glaskünstler“ Rudolf Schmid und seiner Frau aus dem Bayerischen Wald, waren wir zugegen.
Das führte dazu, dass wir die Werkstatt und Ausstellunges Ehepaares Schmid
„die Gläserne Scheune“ an der Glasstraße in Viechtach im Bayerischen Wald besuchten.

Da bleibt mir nur eins, Ihnen zu sagen:
Gehen sie hin! Besuchen sie den Skulpturenpark „Los Cardones“ !
Lassen sie sich darauf ein verzaubert, begeistert, angeregt, überrascht zu werden.
Wählen Sie aus der Fülle der Kunstwerke IHR Lieblingswerk aus. Es ist spannend!

Dazu haben sie jeden zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Gelegenheit.
Am 13. März 2016 ist es wieder so weit.
Es wird ein Obulus von 10 Euro erbeten, der wiederum den schaffenden Künstlern zu Gute kommt.

Sie gelangen dorthin, indem sie von der TF 1 kommend in San Isidro hoch Richtung Granadilla fahren, aus dem Ort heraus und dann bei einem mit dem Sonnensymbol gekennzeichneten Stein links in die Calle Gernot Huber abbiegen.

Aguamansa – Pinolere – Mirador de Humboldt – Puerto de la Cruz

Zweiter Versuch
Am 7. April 2015 haben wir den ersten Anlauf für diese Wanderung gemacht, denn wir wollten auf den Spuren Humboldts wandern, der auf dem Weg in die Neue Welt, zu seiner berühmten Amerikareise, Teneriffa vom 19. bis zum 24. Juni 1799 besuchte.
Er soll über das Orotavatal den Ausspruch getan haben: „Dieses Tal ist für mich das schönste der Welt“.
So lautete der Vorspann für die Wanderbeschreibung im vergangenen Jahr, die wir ja bereits in Pinolere klatschnass abgebrochen haben.
Nun ergab es sich, dass unsere Freundin Christiane im Norden etwas zu erledigen hatte, und sie spielte für uns  Taxi und setzte uns in Aguamansa, oberhalb der Forellenzucht ab.
Heute haben wir das absolute Kontrastprogramm zur Wanderung  der letzten Woche:
Tenogebirge = Hochplateau, dünnbesiedelt, teilweise sehr windig
Orotavatal = eine Finca reiht sich an die andere, Landwirtschaft wird  groß geschrieben: Wein, Wein und nochmals Wein, Avocado- Orangen-Plantagen, Kartoffeln und eine Mannigfaltigkeit an Blühendem.

Track3GPX-Datei zum Download

Wanderwegstrecke: 14,6 km  4 Stunden 15 Minuten, inclusive Besichtigung des Museumsdorfes in Pinolere und Apfelpause – 60 m Aufstieg – 1.030 m Abstieg

Wir starten wieder in Aguamansa beim Wegweiser „PR TF 35 Mamio 1,0 km –  Casa del Agua 2,2 km“ steigen die Treppen hinab und schon empfangen uns die weißblühenden Erikabäume.
Hach, wie schön, keine undichten Passatwolken, strahlender Sonnenschein. Wir schreiten schnell aus, die Strecke ist uns bekannt, zudem ausgeschildert und Elisabeths Agatha bzw. meine Trulla, Sprecherinnen vom Wanderprogramm komoot, wetteifern, wer schneller die Ansage macht.P1220180
So ohne Regen sieht die Landschaft doch viel schöner aus. Der Teide grüßt von seiner Nordseite von strahlend blauem Himmel umgeben, es duftet und blüht, denn die Zäune sind zum Teil mit Jasmin behangen, wild wachsende Montebretien, Felder und auch Wegebegleitgelb von Nickendem Sauerklee und

Affodills, Callas, Farne, Farne. Vorbei geht es  an Ziegenherden, Kartoffelfeldern  fast alles auf asphaltierter – aber kaum befahrener –  Straße.
P1220198Nach einer guten halben Stunde können wir auf einem schmalen Pfad in einen Erikawald einbiegen, nach dem Verlassen dieses liegt das Meer und das Orotavatal vor uns. Auf dem äußerst schmalen WegP1220203 kommt uns ein Ziegenhirte mit seiner Herde entgegen, ein paar freundliche Worte und für uns geht es nun bergab, riesige Büsche blühenden Rosmarins umhüllen uns mit ihrem Duft und der Teide ist immer noch wolkenfrei.
P1220211Wir passieren mit Schilf gedeckte Häuschen, auch eine Rarität, die wir außer in dem Museumsdorf in Pinolere sonst noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Bücken uns unter überhängenden, beerentragenden Lorbeerbäumen und entdecken in einem Garten sogar Kunst.
Wollte ich all‘ die Pflanzen, Blumen, Sträucher aufzählen, die wir hier zu Gesicht bekommen, könnte ich einen Pflanzenführer schreiben.
Nach ziemlich genau einer Stunde Gehzeit erreichen wir das Museumsdorf Pinolere.
Im vergangenen Jahr haben wir es nur als Umkleidekabine benutzt, um uns von unseren nassen Sachen zu befreien, da stand uns nicht der Sinn, es nochmals zu besichtigen.
Heute, bei dem schönen Wetter, öffnet die junge Frau für uns extra alle Türen zu den einzelnen Häuschen und gibt sich Mühe, uns auch alles zu zeigen. Wir sind die einzigen Besucherinnen.
Geschrieben habe ich über das Museum ausführlich am 6. Oktober 2011, als wir zum ersten Mal hier waren.


Anschließend gehen wir noch zum Kirchplatz hoch, um dann der Ausschilderung die Straße runter weiter zu folgen.
Freie Sicht wieder auf das Tal  und der Duft von den Orangenplantagen, Früchte tragend und gleichzeitig blühend, erfreut uns.
Weiter reiht sich Finca an Finca, zum Teil wunderschöne Häuser und schön angelegte Gärten.
In  Florida Alta dürfen wir eine Frau fotografieren, die gerade vom P1220265Brennholzsammeln kommt. Sie ist ganz stolz, dass sie von den“Alemanas“ abgelichtet wurde und wir hören, wie sie es sofort weitererzählt.
P1220267Nein, ich muss doch noch Hortensien erwähnen, die, wie auf Madeira, dickste Blütenbälle aufzuweisen haben, auch einen Balkon voll mit Orchideen und ein mächtiges Exemplar der Engelstrompete sowie Flächen, die mit Kapuzinerkäppchen überwuchert sind.

Wir gelangen über den Camino Florida Alta und die Calle La Palma zur PlazaP1220282 Don Hernando Perdoma Mesa . Auf diesem großzügigen Platz steht die erst 2013 eingeweihte Kirche San Antonio Abad. Weiter führt uns der Weg am Schulgebäude vorbei und wir biegen in die Calle Pino Alto ein. An Steinmauern, besiedelt mit Farnen und Aeonien und an blühenden Avocadobäumen geht es vorbei.
P1220304Bei der Bodega Bullicio gelangen wir in eine Gasse, ganz witzig, die Mauer ist mit Straßenschildern „München-Bebra“ „Bochum“ „Calle Luxemburg“ verziert.
Zwischen Schilfwänden und mit Buganvilla überzogenen Mauern gehen wir abwärts, abwärts.
Inzwischen sind die Passatwolken aufgezogen, der Teide ist bereits komplett versteckt, in unserem Teil jedoch haben wir noch freien Blick.
Und immer noch wandern wir an Fincas vorbei, ein Blick über den Zaun zeigtP1220316a Zufahrten gesäumt mit Strelitzien oder Christsternen und kurz darauf auf freiem Feld inmitten von Farn eine Blume, wie wir sie noch nie zu Gesicht bekommen haben, wohl eine Distelart.
Malerisch ist dieser Abschnitt, Blick durch eine Palmenansammlung aufs Meer und wieder eine große Ziegenherde zu unserer linken Seite.
So sind wir, ohne große Anstrengung, in der Urbanisation Humboldt angelangt (vorausgesetzt man hat keine Knieprobleme, denn zwischendurch hatten wir zwanzigprozentiges Gefälle).
Da wir zum Humboldtblick wollen, müsssen wir nun wohl oder übel auf der Carretera El Pinto, die TF 21 entlang hochmarschieren. Teilweise gibt es einen Trampelpfad neben der Straße, aber ein Stück müssen wir auch direkt auf der stark befahrenen Straße gehen.
2 ½ -Stunden haben wir bis hierher gebraucht und dann die Enttäuschung: Der Mirador de Humboldt mit Restaurant und Bar ist geschlossen. Das wohl schon längere Zeit wieder, denn alles ist vergammelt. Selbst die goldenen Mosaiksteinchen aus den Fliesen hat man zum Teil gestohlen.
2012.12.18. (133)kleinAuch der Zugang zur Bronzestatue von Humboldt, wie er über sein geliebtes Orotavatal blickt, ist versperrt. Da müssen wir in unseren Foto-Fundus greifen, um ein Foto zu präsentieren.
Wir machen hier im Stehen unsere obligatorische Apfelpause und schauen über das fruchtbare Orotavatal mit seinen vielen Bananenplantagen auf Puerto de la Cruz und das Meer.
Wieder auf der TF 21 zurück bis zur Calle Dinamarca, schwenken in die Calle Europa ein und folgen den Anweisungen unserer Sprecherinnen von komoot.

 An einer hübschen Guachinche (vergleichbar mit einer Straußwirtschaft)

wandern wir schweren Herzens vorbei  – wir wären gerne eingekehrt, haben aber noch ein gutes Stück vor uns – und gelangen an eine Kreuzung mit den diversen Hinweisen zur Autobahn.
Unterhalb einer Kirche halten wir uns Richtung El Rincón TF 176, gehen unter dem Tunnel der Nordautobahn durch. Biegen links in die Carretera Este ein, um dann Richtung Puerto de la Cruz, die TF 31 weiterzugehen. Nicht sehr schön, da laut. Aber zum Glück gibt es einen Fußweg und es sind nur 10P1220356 Minuten. Hier bietet lediglich eine große Ziegenherde in einem sandigen Barranco Abwechslung.
Beim Hinweis „Golf La Rosaleda“ können wir rechts abbiegen und sehr schnell gelangen wir in die Region der Bananenplantagen und Stille umgibt uns. Dem Camino Torreon-Bajo folgen wir Richtung Meer. Dieser Weg mündet in den Camino Carrasco. Unser Glück will es, dass uns ein deutschen Ehepaar entgegenkommt und uns aufklärt, dass es  da unten  kein Weiterkommen nach Puerto de la Cruz gibt. Zurück bis zum Camino El Lazo, dem folgen wir bis zum Camino los Orovales.  Links wie rechts Bananenplantagen. So gelangen wir in gepflegte Anlagen, sozusagen im Hinterhof von Puerto de la Cruz.
P1220372Queren dann die Carretera Este, um am Kreisel in die Calle Dr. Celestino Gonzáles Padron einzubigen und rechts der Kirche „Nuestra Señora de la Paz“ wieder zu einen Pfad zu gelangen, in den Paseo del Acebuche und links in den Paseo del Sauco, der dann in die Calle Aceviños einmündet.
Diese Straße laufen wir nun an lauter deutschen Restaurants entlang bis zur Avenida Marques de Villanueva de Prado im Stadtteil La Paz von Puerto de la Cruz, dem Ende unserer heutigen Wanderung.
Unsere „taxista“ Christiane sammelt uns dort beim Supermercado Suma unterhalb des Restaurants Zebra Maria wieder ein.
Den Abschluß dieser schönen Wanderung beenden wir mit einem Essen mit hervorragendem Fisch in Christianes Lieblingsrestaurant in La Matanza und wir treten dann die Heimfahrt mit dem Bus von Puerto de la Cruz aus an, da Christiane noch länger hier zu tun hat.
Fazit:
Wer die Vielfalt von Blumen liebt, wer urbanes Leben mag, sich informieren will, wie früher hier gelebt wurde, sich nicht zu sehr anstrengen will, für den ist diese Wanderung eine Fundgrube, eine Freude – bei schönem Wetter.
Auch wenn der Mirador de Humboldt geschlossen ist, wer aber nachvollziehen will, was Humboldt hier so faszinierte, der sollte den Abstecher hierhin doch machen, denn der Blick ist frei.

Anfahrt vom Süden:
TF 1 Abfahrt Arona – Teide – TF 28  bis La Camella  – am Kreisel auf die TF 51 bis Vilaflor – hier auf die TF 21 dieser durch die Cañadas folgen, am Parador und der Teide-Seilbahn vorbei  bis Aguamansa.

Rückfahrt mit dem Bus vom Busbahnhof Puerto de la Cruz:
Mit dem Bus 343 um 17 Uhr in 1 Stunde 45 Minuten bis Los Cristianos.

 

Impressionen