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Tamaimo – Montaña Guama – Cruz de los Misioneros – Tamaimo

Am 14. Dezember 2017 schrieb ich:

„Wir geben nicht auf!
Elisabeth und ich haben beschlossen, bei nächster Gelegenheit gehen wir die Tour im Uhrzeigersinn und hoffen von der anderen Seite der Montaña Guama zum Kreuz zu gelangen und dann halt wieder den dann schon gut bekannten Abstieg zu machen.“

Heute: strahlender Sonnenschein! Warm!!! Kein Wind!
Ideale Bedingungen die Tour noch mal anzugehen.

Wanderwegstrecke: 5 km, 3 Stunden inclusive 10 Minuten Apfelpause und vielen Fotografierstopps. Erzählen war nicht so viel, wir brauchten die Luft zum Aufsteigen!

Anfahrt wie gehabt in Tamaimo bis zur Calle del Agua kurz vor dem Einstieg in die „Circular Guama- Tamaimo“.

Wir gehen sofort linker Hand am Barranco abwärts Richtung Puerto de Santiago, da wir – wie geplant – beim zweiten Versuch in umgekehrter Richtung zu gehen heute in die Tat umsetzen wollen.

Hier zu gehen ist allerdings nicht so ideal, da dieser Weg kaum begangen wird, zum Teil ganz verfallen ist und man landet auf dem Hinterhof eines Hauses.
Besser:
Den Barranco überqueren und in der Nähe des rechter Hand liegenden Dreschplatzes dem Hinweis „4,2 km – Puerto de PR TF 65 folgen“.

Ziemlich genau ½ Stunde gehen wir auf dem Weg den wir schon bei verschiedenen Wanderungen gegangen sind, so z.B. nach Puerto de Santiago oder durch die Tunnel nach Los Gigantes.
Rechter Hand immer wieder andere Ausblicke auf die Montaña Guama.
Vorbei an einem „Gehöft“ und einer Straußenfarm links, rechts liegen verfallene Bauten und wir sehen den Eingang des Tunnels.

Nur noch ein Stückchen weiter ist nun der 1. Hinweis, dass wir rechts abbiegen müssen zur „3,5 km Circular Guama – Tamaimo“. Bis hierher keinerlei Anzeichen, dass wir uns auf dem Rundweg befinden.

Zwischen Ginsterbüschen und Tabaiba armarga (König-Juba-Wolfsmilch) geht es nun stets und ständig bergauf.
Es zieht sich, aber, rechter Hand zeigt sich der fotogen verschneite Teide und nach 20 Minuten Aufstieg sagen wir erstmal „Oh! Wie schön!“
Die Insel La Gomera liegt in voller Breitseite vor uns.
Etwas später sehen wir auf den Hafen von Los Gigantes.

Aber: Keine Müdigkeit vorschützen, der Weg bergauf ist noch lang, „es ist noch weit bis oben“ wie entgegenkommende Wanderer meinen.

Nach 1 ¼ Stunde Aufstieg legen wir unsere Apfelpause ein, kurz bevor wir das Plateau der Montaña Guama erreichen.

Zwischendurch sind wir ganz angetan, endlich mal wieder Blühendes: die Mandelbäume stehen in voller Blüte, die ersten Affodills öffnen sich, die Ranken der warzigen Zaunrübe haben ihre gelben Blütchen aufgesteckt, hübsche, sonnenbeschienene Büschelchen des Kanaren-Silberkrauts und Nymphendolde quetschen sich zwischen den Felsen, hin und wieder Margeriten, die weiße Punkte setzen und im Konstrast das Blau des Kanaren-Lavendels erfreuen uns.
Sogar Stricklaver entdecken wir hin und wieder. Und: Soviele große Exemplare der Kandelaber-Wolfsmilch haben wir wohl kaum je gesehen. Sie setzen markante Punkte

Erholsam geht es oben auf dem Plateau eine Weile eben und „Oh!“ Schon wieder ein phantastischer Blick auf die Felsen die sich vor uns auf tun bevor es an den waghalsigen Abstieg runter und rauf zum Kreuz der Missionare geht.

Kein Wunder, dass wir bei dem Versuch im Dezember die Runde zu drehen den Weiterweg vom Kreuz kommend nicht gefunden haben: Denn: wo wir nun zum Teil auf dem Po abrutschen, da die einzelnen Abstände der Felsbrocken zu groß sind, da dachten wir, hier war ein Felsrutsch, da kann es nicht weitergehen. Ist aber so.
Elisabeth und ich haben nun am Abzweig vom Kreuz kommend bei dem verrotteten Hinweisschild ein Steinmännchen gesetzt, denn hier geht der Weg tatsächlich gerade aus weiter. Nicht verzagen: Über die Felsen aufsteigen.

Nun ist es für uns ein Leichtes, da Bekanntes, den 40 minütigen Abstieg nach Tamaimo zu bewerkstelligen.

Vorbei an imposanten Felswänden, Flechten überzogenen Felsen, Blick auf den Dreschplatz und im Hintergrund Tamaimo , durch den Barranco und schon sind wir an unserem Auto.

Fazit:
Schön war es! Allerdings auch eine richtige Bergtour, anstrengend.
Sie ist nichts für Konditionsschwache und auch nichts für Wanderer mit Höhenangst oder Nicht-Schwindelfreie!

Elisabeth und ich sind uns einig. Sollten wir die Tour irgendwann nocheinmal gehen, dann in der Richtung, wie wir sie heute gegangen sind. Der Aufstieg ist zwar länger, anstrengender und schweißtreibender aber gut zu gehen. In umgekehrter Richtung befrürchten wir, dass man – bedingt durch den teilweise losen Untergrund – ins Rutschen geraten kann.
Wir sind sehr zufrieden, dass wir noch einmal einen Anlauf genommen haben, um diese Tour so durchzuführen wie wir sie uns vorgenommen hatten, nämlich als Rundweg!

Nachspann:
Auf dem Heimweg hatte Elisabeth die Möglichkeit kurz zu halten, so dass wir ein gutes Übersichtsfoto von dem langen Bergrücken machen konnten, auf dem wir rauf gewandert sind.

Arona – La Camella

Heute hatte ich nicht allzu viel Zeit zur Verfügung, bewegen wollte ich mich aber. Am Besten etwas vor der Haustüre. Was bietet sich an? Arona

Arona eine Stadt mit Geschichte

„Schon vor der Eroberung gab es hier bereits einen bedeutenden Volksstamm, der sich auf dem Gebiet des heutigen Arona ansiedelte.
Doch erst 1625, als Antón Domínguez, „el Viejo“ („der Alte“) beinahe alle Ländereien von Los Cristianos bis Los Quemados zugewiesen wurden und sein Sohn sich in den „Casitas de Altavista“ außerhalb des aktuellen Stadtkerns niederließ und die Wallfahrtskapelle San Antonio Abad gründete, beginnt die Geschichte der Besiedlung.
1798 wird das Dorf Arona von der Jurisdiktion von Vilaflor getrennt und beginnt so die Geschichte dieser dynamischen Gemeinde.

Der historische Kern von Arona wurde am 3. April 2006 zum schützenswerten Kulturgut erklärt.
Das denkmalgeschützte Areal umfasst das Gründungsgebiet, welches auf der Plaza de la Iglesia beginnt.
Die vorhandenen architektonischen Typologien in der Altstadt zeigen zum größten Teil die Charakterzüge der traditionellen und vornehmlich zivilen Architektur, auch wenn diese durch die stilistischen Einflüsse des 19. und den Anfängen des 20. Jahrhunderts verändert wurden, indem sich einstöckige Häuser der bescheidenen Bevölkerung mit anderen abwechseln, die wohlhabenden Landwirten oder den Familien der Grundbesitzer gehörten (geräumige Wohnhäuser, die sich um einen zentralen Innenhof erheben, mit Zimmern, die über Korridore verbunden sind).
Heute werden sie aufrechterhalten, damit sie uns als Andenken dienen und uns die Möglichkeit bieten, ihnen den Wert zu verleihen, der so viele Anstrengungen gekostet hat.“
Auszug aus dem Informationsblatt zum historischen Komplex von Arona.

Heute zählt Arona neben Adeje zu den reichsten Orten der Insel Teneriffa.
Die Grundlage des Reichtums bildet der Tourismus, da u.a. die beiden Touristenhochburgen Los Cristianos und Playa de Las Américas zur Gemeinde gehören.

Mir gefällt Arona eben wegen seiner hochherrschaftlichen Häuser, die hier im Süden selten anzutreffen sind.

(Bilder für eine bessere Qualität anklicken)

Meinen Rundgang beginne ich an der Bushaltestelle am Ortseingang.


Schon gleich ein schöner Blick über eine Skulptur zum Meer und nun wende ich mich der Calle Duque de la Torre zu.
Gleich zu Beginn begrüßt mich ein blühender Mandelbaum, zur Zeit noch eine Seltenheit und ein riesiges Exemplar der Araukarie bevor ich die Straße hochgehe zur Plaza del Cristo de la Salud.

Bevor ich mir die Kirche und das Rathaus näher anschaue biege ich erst rechts mit einem Schwarm Jugendlicher in die Calle El Calvario ab. Wie ich erfahre komme sie aus einem Institut in Los Cristianos und erkunden unter Führung ihre Heimat.
Hier in dieser Straße ist die Cafeteria Casino und gleich gegenüber das Tourismusbüro.

Auf dem Rückweg zur Plaza fällt mir noch ein großes Wandgemälde auf. Diese Darstellungen des ländlichen Lebens kann man inzwischen in diversen Orten bestaunen.


Ich statte nun zum wiederholten Male der Kirche den San Antonio Abad einen Besuch ab.

Über die Kirche kann man in einem Fremdenführer nachlesen, dass die Wallfahrtskapelle 1627 unter der Jurisdiktion der Pfarrgemeinde San Pedro de Vilaflor errichtet wurde. 1796 wurde sie zur unabhängigen Pfarrgemeinde erklärt. Die heutige Erscheinungsform des Gebäudes ist tiefgreifenden Reformen zu verdanken.
In einem anderen Reiseführer ist notiert, dass in der Pfarrkirche San Antonio Abad einer der schönsten Altaraufsätze Spaniens „prunkt“.
In wieder einem anderen Reiseführer wird angeführt, dass das Altarbild des Hauptaltars 1840 aus dem Franziskanerkloster von Adeje „geholt“ und oben gekappt wurde, weil die Kirche doch zu klein war.


Nun wende ich mich dem links davon liegenden Rathaus zu.

Ich mache es mir einfach.

Die Erläuterungen sind vor dem Rathaus angebracht.

Arona hat 78.930 Einwohner (Stand 1. Januar 2017)

Ich gehe weiter zur Calle Nueva und blicke auf das Wahrzeichen von Arona: Den Hausberg, den knapp 1000 m hohen Tafelberg „Conde“.

Die Straße weiter runter an einer Cafeteria und einem Kinderspielplatz vorbei bis links wieder die Bushaltestelle ist und den Blick auf das Meer und den Roque Igara, den „schlafenden Señor“ (der war vergangene Woche Elisabeths und mein Ziel) freigibt.

Hier halte ich mich nun rechts, werde am Centro de Salud und Mispelbäumen vorbeigeführt, um dann nach einem kurzen Stück links in die abwärts führende Callejon Los Asientos einzuschwenken. Schnell bin ich an der Durchgangsstraße, quere diese und schon geht es hinab nach Sabinita Alta.
Werde durch komoot, das Wanderprogramm in die Callejon Picamolinas geleitet, immer noch auf Asphalt.
Passiere hübsche Häuser,  Roque de Vento und Roque de Jama, Roque Igara,Montaña Guaza und die vielen Vulkanhügel im Blick wandere ich an einem trockenen, gemauerten Kanal entlang.

Rechts oben schaue ich auf die Häuser die dem Friedhof vorgelagert sind und auf eine wuchtige, zum Teil abgetragene Felswand.
Ist der Weg anfangs bröckeliger Beton geht er dann in einen staubigen, steinigen Pfad über. Aber ich bin froh anders geleitet zu werden als damals bei meiner Wanderung zu den Casas de Alta Vistas in Arona zurück nach La Camella, denn da ging es fast ausschließlich über asphaltierte Straßen.
Der Pfad führt durch früher wohl intensiv landwirtschaftlich genutztes Gelände, wovon noch die Wasserverteilungsanlage spricht.
Tatsächlich komme ich an blau blühendem Lavendel und weiße blühenden Margariten vorbei. In dieser Wandersaison seit Oktober eine Rarität.
Eine Weinanpflanzung wird durch das kräftige Rot der Geranien herausgehoben.

Und: eins, zwei, drei bin ich auf der Landstraße, kurz unterhalb der Kirche von Sabinita.
Auf der geht es nun schnurstracks runter nach La Camella. An Wasserbecken und kuriosen Häusern vorbei.
Eine Stunde habe ich für diesen Ausflug gebraucht und nun hänge ich noch 1/2 Stunde hier in La Camella dran, denn schon lange will ich mal die vielen Möglichkeiten hier in dem nur rund 3000 zählenden Einwohner zählenden Ort auflisten. Es gibt hier eine Fülle von Möglichkeiten sich zu verköstigen von der einfachen Bar bis zum Edelrestaurant.
Im Ort sind es wirklich und wahrhaftig 17 = siebzehn, dazu kommen noch 2 kurz oberhalb von La Camella auf dem Weg nach Arona!
Na bitte, verhungern muss man hier nicht.

Anfahrt – Abfahrt:
Lässt sich mit dem Linienbus 480 von Los Cristianos nach Arona sehr gut bewerkstelligen.
Für die Rückfahrt von La Camella nach Los Cristianos bieten sich die Linien 480 – 416 – 418 an.

La Camella – Roque de Chijafe – Roque Igara – La Camella

Die Wetterbedingungen gaben die heutige Wanderung vor. Lediglich hier im Süden war die Regen- bzw. Schneewahrscheinlichkeit gering.
Also:
Vor knapp 10 Jahren am 11. Dezember 2008 machten wir die Wanderung zum Roque Igara direkt von La Camella aus, also vor der Haustüre.
Wir wollten sie – nach längerer Wander-Zwangspause – etwas ausgedehnter gehen und den Roque de Chijafe miteinbeziehen.

Wanderwegstrecke: 2 Stunden 23 Minuten – 5,9 km (mit viel Erzählen)

Elisabeth kommt bereits von Chayofa aus angewandert und sofort starten wir die Tour: Gehen an der Schule vorbei und gelangen an die Calle Chijafe. Kurz vor den Häusern geht – kaum auszumachen – der schmale Pfad ab, der uns auf den Roque Chijafe bringen soll.
Der Weg ist wenig begangen, so dass es Pfadfinderfähigkeiten bedarf, um zwischen den Tabaibabüschen und den Opuntien den Aufstieg ausfindig zu machen.
Schnell gewinnen wir an Höhe und sind von dem Rundumblick ganz angetan. Im Sonnenschein der Blick zum Meer mit den mehrfach erwähnten Vulkanhügeln, den Roque Igara, gleich „Schlafenden Señor, Los Cristianos, La Gomera, Chayofa von der Sonne angestrahlt, La Camella, Cabo Blanco, der Conde, Montaña Imoque, Los Brezos und El Vento, jedoch weiter oben: dunkel, dunkel. Kein Blick auf den zur Zeit wunderschön verschneiten Teide. Wir sind es trotzdem zufrieden.

Steigen weiter auf bis uns „Trulla“ = Sprecherin von komoot mitteilt, Ziel erreicht. Höher geht es wohl nicht. Reicht uns auch, denn wir befürchten, der Abstieg könnte eine Rutschpartie werden. War aber halb so schlimm. 45 Minuten ab Start der Wanderung von der Carretera General haben wir für diesen Abstecher gebraucht.
Zurück auf der Asphaltstraße unterhalb der Häuser in der Calle Chijafe gehen wir weiter bergab bis uns mitgeteilt wird: hier nun links auf den Trail abbiegen. Dies ist unterhalb eines weißen Hauses mit 2 ½ Stockwerken.

Tun wir und von da an sind wir quasi auf „Tour“ gesetzt. Ständig geht es auf einem schmalen Pfad sanft ansteigend bergan. Wir bewegen uns in einem Naturschutzgebiet.
Nach ca. 20 Minuten gelangen wir an ein liebevoll und aufwändig gestaltetes „Marterl“, das 2008 noch nicht existierte.
Hier wandern wir – es rechts liegen lassend – weiter unterhalb der markanten Felsformation des Roque Igara bis zum Ende weiter.
Wir haben den freien Blick auf die diversen Vulkanhügel, Los Cristianos, den Vulkankegel Chayofita und Santiago III.

 

Auf dem Rückweg machen wir keinen kurzen Abstecher rechts hoch – quasi zu einem „Thingplatz“.


Ca. 20 Minuten hat uns der Abstecher gekostet und dann sind wir wieder auf „Spur“ um das Felsmassiv zu umrunden.

Anfangs lässt es sich sehr gut gehen, jedoch wenn es an die Kehre geht, ist dieser Abschnitt nichts mehr für Wanderer mit Höhenangst.
Zum Teil geht es in dem trockenen Kanal der direkt an den Hang „angeklebt“ ist an den Felsen entlang.

25 Minuten dauert die Umrundung des Felsmassives dann sind wir wieder beim Marterl angelangt.
Gewissensfrage: Von hier aus links runter zum Exotikpark und dann die steile, schmale, kaum befahrene Fahrstraße hoch nach La Camella oder sagen wir: Hinweg ist gleich Rückweg.
Wir entscheiden: Direkt zurück nach La Camella, jedoch zuerst noch ein Blick zurück auf den Roque Igara.

Wir rufen meinen lieben Mann an, dass wir ca. in ½ Stunde am italienischen Restaurant Napul‘ é, das erst vor kurzem eröffnet hat, sein werden.

 

Fazit:
Man muss wirklich nicht immer weite Fahrtstrecken auf sich nehmen, wenn das Gute ach so nah liegt.

Restaurant: Napul ‚é
Ristorante, Pizzeria
Carretera General TF 657 – n 16
Telefon: 922 44 93 56
täglich von 13 Uhr an geöffnet.
Sehr gute Küche, liebenswerte Bedienung, zivile Preise.
Sehr Empfehlenswert!

Wem es jedoch nicht nach italienisch ist, der hat in dem kleinen Ort La Camella 17 – in Worten siebzehn – Möglichkeiten essen zu gehen. Von der Tapasbar über gehobene Küche, chinesisch, Pizzerien etc. etc.

Montaña Los Erales

Aus! Ende! Vorbei!
Heute musste ich mal wieder einsehen, dass sich manche Ideen einfach nicht verwirklichen lassen.
Meine Idee war ja, auf möglichst viele der 20 kleinen Vulkanhügel hier im Süden zu wandern, auf die uns der Botaniker Cristobál bei seinen Excursionen aufmerksam gemacht hatte.


Das geht jedoch nicht so wie ich mir das gedacht habe.

Dann gebe ich mich gerne damit zufrieden, dass ich die wichtigsten davon: Montaña Amarilla, Montaña Guaza und Montaña Grande bestiegen habe.

Nur so viel zur heutigen gut einstündigen Irrwanderung:

Gestartet bin ich nach Wanderprogramm komoot beim Sportplatz in Guargacho.
Zuerst wurde ich durch die Hinterlassenschaften einer früheren intensiven Landwirtschaft geleitet wie eine Vielzahl nur noch in Fragmenten bestehenden Mauern, vielen noch herumliegenden Schläuchen, Rohren und Planen „belegen“.
Hier in diesem Bereich wimmelt es nur so von kleinen staubigen Pfaden. An einer „Kreuzung“ schickte mich die Trulla – Sprecherin von komoot – nach scharf rechts und wies mich an 350 m weiter diesem Weg zu folgen. Nach Plan sollte es hier aber scharf links abgehen. Da ließ auch das Kommando: „Du hast die Tour verlassen“ Die Tour liegt 80 m hinter Dir“ – nicht lange auf sich warten.
Also retour: Erneuter Versuch, das selbe Spiel.
Wieder retour.
Noch eine Variante und dann noch eine bis es endlich hieß: „Du bist wieder auf der Tour“.
Aber kein noch so kleiner Pfad, keine Tritte nichts. So irrte ich aufwärts zwischen unzähligen Tabaibabüschen und Kameldorn. Sogar an Höhlen vorbei.

Der Blick schweifte vom Golfplatz „Golf del Sur“ zum Meer, zur Montaña Roja und hoch zum Teide. Blau, blau, blau ist der Himmel!

Als mir Trulla dann kurz hintereinander sagte noch 350 m – und sich fast augenblicklich korrigiert – 120 m der Tour folgen – welcher Tour? – gab ich genervt auf in der Hoffnung, dass ich aus diesem Wirrwarr wieder zurückfinde.

Wie man sieht und lesen kann: Habe ich!
Und:
Mein lieber Mann hat geduldig auf mich gewartet.

Fazit:
Gut, es war ein Versuch.
Ich muss jedoch erkennen, das lohnt in keiner Weise und es ist schade damit seine Zeit zu vergeuden wo es auf der Insel so zauberhafte Wanderungen gibt.

Aber: Selbst hier beeindrucken die Steinimpressionen!

Palm-Mar – Montaña de la Caraba – Montaña Aguzada – Palm Mar

Planung und Realität sind zwei Paar Schuhe. Eine altbekannte Weisheit, die ich heute am eigenen Leib erfahren habe.

Es ist nicht neu, dass ich gerne möglichst viele der 20 besonderen Vulkanhügel hier im Süden besteigen möchte.
Heute sollten es nun die zwei oben genannten sein.

Wanderwegstrecke: 5,6 km – 1 Std. 22 Minuten

Mein lieber Mann setzte mich in Palm-Mar in der Calle Cernicalo ab und sofort gegenüber konnte ich auf einem staubigen Pfad meine Tour starten. Er war zum Teil schwer auszumachen, verlor sich zwischen den vielen Tabeiba dulce aber nach einer Weile bekam ich von der „Trulla“, Sprecherin von komoot, die Nachricht: Du bist auf der Tour.

Eine große Strecke dieses Weges ist identisch mit dem Weg den ich im vergangenen Jahr mit Elisabeth und ihren beiden Neffen auf die Montaña Grande gegangen bin.
Anfangs hat man noch Sicht auf das Meer und die Insel La Gomera, später nur noch Sträucher, Hügel.

Immer wieder halte ich links Ausschau nach einem Pfad bergauf, nichts.
Im weiten Bogen werde ich in Höhe der Montaña Grande nach links auf eine breite, staubige Straße durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit Kartoffelfeldern (?) und Bananenplantagen geführt.

Der Blick geht nun zur Montaña Roja und den 5 Vulkanhügeln in Höhe von Guargacho. Immer wandere ich in geringer Entfernung am Fuße der Montaña Aguzada entlang. Nachdem ich diesen Berg zu ¾ umrundet habe ist Ende mit der programmierten Tour.

Da ich keine Lust habe, diese staubige, langweilige Strecke zurückzugehen steige ich zu einem Kanal auf und folge diesem in der Richtung aus der ich gekommen bin.
Nur: er ist zum Teil verschüttet, zum Teil zugewuchert, zum Teil verfallen, so dass ich immer etwas höher durch Gestrüpp ausweichen muss – heute weigere ich mich die Pflanzen bei ihrem Namen zu nennen, denn sie rissen mir nur die Haut an Armen und Beinen auf. Frust!
Die letzte Strecke führt mich an einem aufgelassenen Wasserbecken vorbei, nicht sehr prickelnd.

Nach ca. 15 Minuten bin ich auf dem Hinweg zurück und werde nun zwischen den beiden auserwählten Vulkankegel geführt, mich links haltend, umrunde ich nun die Montaña de la Carabra.
Hier habe ich einen schönen Blick über große Weinanpflanzungen und auf die breite Rückseite der Montaña Guaza und denke daran, wie schön vergangene Woche die Tour war.

Ich gehe nun nicht den vorgegebenen, schon auf dem Hinweg gegangenen Weg zurück sondern halte mich am Fuße der Hügel und siehe da, von hier aus kann man einen Pfad entdecken, der vielleicht auf die Montaña de la Caraba führt. Aber mir ist nicht mehr danach.

Nach 1 Stunde 10 Minuten reiner Gehzeit habe ich die ersten Häuser von Palm Mar erreicht. Zum Trost erblicke ich noch ein schönes Exemplar der Leuchterblume.
Schnurstracks steige ich nun zur Calle Cernicabo ab.


Hier hat mein lieber Mann lesend auf meine Rückkehr gewartet.

Diese Tour stufe ich in „nicht empfehlenswert“ ein. Vielleicht etwas hart, jedoch wenn man die Auswahl an so wunderschönen Touren hat, dann muss diese nicht sein.
Ob ich meinen Plan, diese besonderen Vulkanhügel weiter zu erkunden, weiter verfolge, bleibt abzuwarten.

 

Besonderheit:

Auf der Wanderung von La Centilena nach Arona haben Elisabeth und ich bei der Riesen-Wanderung von Candelaria nach Santiago del Teide auf dem Camino Real del Sur eine Infotafel gesehen, die auf die Besonderheit in dieser Gegend aufmerksam macht und aufklärt:

„dass in dieser Region 20 Vulkankegel auszumachen sind. Jedoch auf dem neuen Hinweis wird darauf hingewiesen, „dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Diese Vulkankegel bestehen alle aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff.  Dabei handelt es sich um die weltweit am häufigsten vorkommende Vulkanart, weshalb ähnliche Landschaften recht häufig auch an anderen Orten unseres Planeten anzutreffen sind.“

Bei früheren Wanderungen habe ich mich auf den Botaniker Cristóbal aus La Laguna bezogen, der mich durch seine Ausführungen auf die Idee brachte, diese Landschaft zu erkunden.
Da ich im Internet nichts darüber erfahren konnte, habe ich Cristóbal angeschrieben und er hat mir prompt und sehr ausführlich die nachfolgenden Informationen zukommen lassen.
Mit seiner Erlaubnis darf ich sie zitieren und ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Dir, lieber Cristóbal.

„Was ich genannt habe, Montaña Amarilla an der Küste, bis Montaña Luceña oberhalb der Autobahn, sind es zusammen 13 Vulkankegeln, die zum gleichen Spaltenvulkanausbruch gehören; so kommt es in den Geologiebüchern als Beispiel für Spaltenvulkanismus. Leider nur Montaña Amarilla steht unter Naturschutz und viele von den Vulkane von dieser Kette sind schon angegriffen worden.
Das Konzept Spaltenvulkanismus soll schon vom deutschen Geologe-Geographe Leopold von Buch von 1815 sein, der damals mit Christian Smith, Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und Lanzarote besucht haben. Auf Lanzarote sind 12 Vulkane hintereinander, die zum gleichen Vulkanausbruch gehören. Im Geschichts-Museum in La Laguna gibt es einen Saal mit alten Karten, die Sammlung von Herrn Ahlers (ich glaube er war deutscher Konsul bei uns) und an der Wand hängen die Karten von Teneriffa und Lanzarote von Leopold von Buch. An der Karte von Lanzarote sind deutlich die 12 Vulkane hintereinander zu sehen.“