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Oberhalb von Arafo im Esperanzawald

Eine Wanderung die unter dem Motto stehen kann: „Soweit die Füße tragen“ und man kann hinzufügen: „So weit die Wanderlust und die Kondition reicht“.
Noch eine Besonderheit:
Schon die Anfahrt auf der TF 523 ist ein Erlebnis!

Wanderwegstrecke: Wir haben uns mit 2 1/2 Stunden begnügt.
Hinweg ist auch zugleich der Rückweg
Aber vielleicht kennt ja jemand diesen breiten Forstweg und kann uns sagen, ob der bis nach Candelaria oder sogar bis nach Santa Cruz führt ?

Nachdem wir die TF 523, etwa bei km 17, verlassen und bei einer etwas kritischen Einfahrt rechts in den Forstweg abbiegen – linker Hand sehen wir kleine Holzpfähle mit grün-weißer Markierung und mit 35 % beschriftet – parken wir kurz darauf. Rechter Hand verläuft eine schöne Mauer.
Mitten im Kiefernwald starten wir die Wanderung und marschieren auf einem Kiefernnadeln-gesäumten Forstweg dahin. Es muss hier vor nicht zu langer Zeit geregnet haben. Kurz darauf bereits Ohs und Ahs ! Pilze ! Aber welche ? Da wir nicht so pilzkundig sind, lassen wir lieber die Finger davon.
Dem Holzschild mit der Aufschrift „Las Agunetas“ folgen wir und lassen den rechts abgehenden Weg unbeachtet.
Und nun: Immer heiter weiter. Links begleitet uns relativ steil der Berghang mit Kiefern bewachsen und rechts haben wir einen wunderbaren Blick über kräftig grüne kanarische Kiefern hinweg, zwischendurch die schon mit gelben Blättern versehenen Esskastanienbäume und als Abschluss die Küste und das Meer.
Auf dem Rückweg haben wir einen Blick auf den Teide und stellen fest: Es war eine schöne Wanderung ohne große Anstrengung.
Aber wie gesagt: Die Wanderstrecke ist zur jetzigen Jahreszeit wohl nur ein magerer Abklatsch dessen, wie sie sich im Frühjahr darstellt: Es muss dann eine Farborgie in gelb sein!
Vielleicht schaffen wir es ja dann nochmal.

Besonderheit:
Unsere Pilz-Unwissenheit ließ uns keine Ruhe und so haben wir uns per email mit Fotos an die Sociedad Micológica de Tenerife gewand. Innerhalb einer Stunde wurden wir informiert. Es handelt sich um den Gymnopilus penetrans (Geflecktblättriger Flämmling), der leider nicht zu den Speisepilzen zählt. Schade.

Restaurant:
Wir versuchen in Arafo auf gut Glück ein Restaurant zu finden.
Nach kurzem Befragen einer Anwohnerin finden wir das Restaurant „La Batea“
in der Calle Capitán Nuñez. Telefon: 922 511 264
Mittwoch und Donnerstag ist Ruhetag.
Ein empfehlenswertes Restaurant. Die Besitzer – ein kanarisch-deutsches Ehepaar – sind äußerst liebenswürdig, aufmerksam und beraten gut.
Die Küche ist ausgezeichnet. Wir waren alle rundum zufrieden und der Wein war ebenfalls excelent.

Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zur Ausfahrt Candelaria – Arafo, am Kreisel biegen wir auf die TF 281 Richtung Arafo ab. Beim nächsten Hinweis „Arafo 5 km“ biegen wir links ab und folgen der TF 28 Richtung Güimar, Arafo, El Teide. Bei einem Bushäuschen biegen wir rechts ab auf die 523, Richtung Teide bis kurz nach km 17.

Rundweg beim Grillplatz Chio

Die heutige zweistündige Wanderung ist gerade recht, um sich den entsprechenden Hunger für das anschließende Picnic / Grillen zu holen.
Und wir haben richtig Spaß, dass wir ohne irgendein Hinweiszeichen, rein aus dem Gefühl heraus, einen schönen Rundweg ausfindig gemacht haben.

Rund-Wander-Wegstrecke: 2 Stunden
Wir starten beim Grillplatz (Zona Recreativa de Chio) an der TF 38. Gleich unterhalb des Parkplatzes führt ein breiter Forstweg den Hang hinab. Dem folgen wir, sehen linker Hand die diversen Grillplätze und Tische mit Bänken, etwas oberhalb das gelb gestrichene Toilettenhäuschen und marschieren munter dahin. Wir kommen an dem unterhalb liegenden Campingplatz vorbei, kein Mensch hat sich hierher verirrt und bestaunen eine Mutation an einer kanarischen Pinie. Wie ein großer Ball hängt eine Kiefernkugel im Geäst. Diese Stelle merken wir uns, denn hier kommen wir bei unserem Rundweg wieder aus.
Verlaufen gibt es nicht, denn der schöne Forstweg führt breit und gut zu gehen immer weiter bergab.
Wie wir von zwei Angestellten des „Medioambiente“ erfahren haben, führt dieser Weg bis zum Restaurant „Estrella“ an der TF 38. Allerdings haben wir versäumt zu fragen, wie lange man bis dahin geht.
Nach ca. 1 Stunde – gemächlichen Wanderns – kommen wir an den Scheidepunkt.
Der Forstweg führt weiter bergab, links geht ebenfalls ein etwas ansteigender Forstweg ab und wir entscheiden uns, das Wagnis einzugehen, und nehmen den rechts abgehenden Weg. Er führt an einer stark verbrannten kanarischen Pinie, die die typische Ausbuchtung für die Harzgewinnung hat und einem dicken Steinmännchen auf einen beiderseits mit dicken Lavasteinen abgegrenzten Weg bergauf.
Diesem Weg folgen wir und gelangen nach ca. einer halben Stunde auf eine weite Fläche. Wir überqueren diese, gehen an einer Kieferngruppe, sprich kanarischen Piniengruppe, von 4 stark angekokelten Kiefern und einem kleinen Steinmännchen davor vorbei und weiter geht es leicht aufwärts und wir sehen wieder den mit Felsbrocken gesäumten Pfad.
Setzen die „Lava-Rahmen“ mal aus, können wir uns gut an großen Steinmännchen orientieren. Also kein Problem, den Weg zu finden.
Rein gefühlsmäßig sind wir uns sicher, dass wir zumindest in Nähe des Grillplatzes auskommen. Welche Freude! Nach ca. 1 Stunde Aufstieg kommen wir wieder an der kanarischen Pinie mit dem mutierten Kiefernball aus!
Damit sind wir wieder auf dem Forstweg, der uns in 10 Minuten zum Grillplatz zurückführt. Hier können wir nun unsere Wanderung mit einem wohlverdienten Picnic – mit oder auch ohne Grillen – feiern.

Anfahrt:

Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zum Ende der Autobahn, beim Kreisel weiter auf der TF-82 bis Chio, hier biegen wir rechts ab auf die TF-38 Richtung El Teide. Etwa bei km 11 finden wir rechts an der Straße den Hinweis auf die Einfahrt zur „Zona Recreativa Chio“. Dort gibt es reichlich Parkgelegenheit.

Besonderheit:

Harzgewinnung aus den kanarischen Kiefern (Pinus canariensis). Die Harzproduktion wurde früher in dieser Gegend recht rege betrieben. Heute findet dies nicht mehr statt. Zur Gewinnung des Harzes ritzte man eine senkrechte Rinne in den Baumstamm und verlängerte diese alle 4 oder 5 Tage, bis man auf das Kienholz stieß. Hier wurde dann waagerecht ein Blechstück angebracht, über welches das Harz vom Stamm weg direkt in den Harztopf tropfte. Da die Wärme den Harzfluss begünstigte, findet man die Harzrinnen meist an der Westseite der Kiefern. Durch Destillation des Harzes wurde Terpentinöl, Kolophonium oder Holzpech gewonnen. Diese Stoffe dienten zum Dichten der Schiffe und zur Herstellung eines Heilöls, des sogenannten „Miera“.

Nachtrag:

Dieter Moesgaard, der einen Kommentar zu dieser Wanderung geschrieben hat, hat auch einige sehr schöne Fotos zur Verfügung gestellt.

Chinyero – Nachtrag

Eigentlich wollten wir eine Traumabewältigungs-/ Gedächtniswanderung links oberhalb des Grillplatzes von Chio machen, da sich eine Wanderfreundin auf dieser Strecke vor 2 Jahren einen komplizierten Beinbruch zugezogen hat.
Jedoch: Die Strecke ist wegen Bauarbeiten zur Zeit für den Publikumsverkehr gesperrt und zudem blies ein äußerst unangenehmer Wind über uns hinweg.

Also was tun? Chinyero.chinyero-weg2.jpg
Einmal in unserer Wandersaison muss diese Wanderung sein.
Ich habe sie am 11. März 2008 eingehend beschrieben und zwar unter anderem:

„Eins müssen wir uns auf der Wanderung bewusst machen: Wir gehen durch ein Gebiet, das von dem Brand verheerend in Mitleidenschaft gezogen wurde. Viele Sträucher sind total verkohlt. Dagegen zeigt uns die Kanarische Kiefer ihren Überlebenswillen, da an den total verkohlten Ästen bereits neue Austriebe zu bestaunen sind.“

Jetzt, nur ein halbes Jahr später, konnten wir auf dem Rundweg feststellen: Die Kanarische Kiefer gedeiht wirklich prächtig, trotz der fast verkohlten Stämme. Jedoch die am Wegesrand stehenden Sträucher, wie Ginster und Escabon sind absolut verbrannt. Da besteht keine Hoffnung mehr auf Wiederbelebung.
Traurig!

Restaurant:
Wir haben dieses Lokal zwar schon einmal empfohlen, da wir jedoch jedes Mal so zufrieden sind, genießen wir es, hier einzukehren, wenn wir in dieser Gegen sind.

Heute haben einige von uns Lamm in Traubensauce, statt der sonst von uns so geschätzten Wachteln in Dattelsauce gegessen. Auch der Bacalao, das Entrecoute, das Kaninchen, alles, alles wurde sehr gelobt. Ein Hoch auf den Koch

Bar Restaurant Romero Brasas de Chirche, Calle Camino Viejo 3, Telefon 922 85 11 38, Montag ist Ruhetag.

El Médano Montaña Roja

Sie haben es in der Hand, ob Sie aus dieser Tour einen Spaziergang oder eine Wanderung machen. Auf alle Fälle bewegen Sie sich in einem ökologisch wertvollen Gebiet, das auch nach dem kanarischen Naturraumgesetz die Einstufung „Reserva Natural Especial“ – spezielles Naturreservat trägt.

Wander-Wegstrecke: Kann je nach Lust und Laune auf 3 Stunden ausgedehnt werden

Wir beginnen unsere Tour bei der Promenade von El Médano. Schlendern zuerst an den diversen Bars und Restaurants und Geschäftchen vorbei bis die befestigte Promenade endet. Von da aus bewegen wir uns über Sand, am besten auf dem nassen.
Bei Wind bietet sich uns hier schon ein buntes Schauspiel: Es ist eine sehr beliebte Windsurferbucht.
Diverse kleine Bunker sind Zeugen des letzten Krieges.
Wir bewegen uns weiter, bis vor uns grüne Büsche auftauchen. Zwischen diesen gehen wir durch und gelangen an eine Lagune. Sie befindet sich nur wenige Meter vom Strand entfernt und ist für die Vogelwelt des Gebiets von großer Bedeutung. Hat man Glück – wir leider nicht – kann man hier diverse Vögel beobachten.
Die Dünen Hoya de los Balos, in denen wir uns hier bewegen, beherbergen “eine für die Insel einzigartige Pflanzenwelt auf sandigem Boden“. (so der Reiseführer)
Wir wenden uns wieder dem Meer zu und steigen sanft auf, bis wir auf das Hinweisschild „Montaña Roja“ stoßen.
Wer will, kann hier bereits den Aufstieg auf den „Gipfel“ der Montaña Roja beginnen (173m).

Wir wollen die Tour etwas ausdehnen, folgen dem Hinweisschild „Montaña Bocinegro“ und spazieren links weiter.
Sehr bald kommen wir wieder an einen Bunker und eine Tafel klärt uns über dessen Bedeutung auf. Etwas oberhalb macht uns eine weitere Tafel „schlau“, was es mit den Farben in dieser Gegend auf sich hat. Hier haben wir bereits „Montaña Bocinegro“ erreicht. Wir steigen weiter sanft auf und da wir sehr viel Zeit haben, folgen wir Trampelpfaden, welche die ganze Gegend hier durchziehen. Uns reizt der nähere Ausblick auf eine kleine Bimsstein-Mondlandschaft. Gehen bis dorthin, haben einen tollen Blick in die tosende Brandung und müssen dann aber feststellen, dass es hier nicht weiter geht.
Also zurück und ein kleiner Aufstieg Richtung „Gipfel“ . Dabei treffen wir wieder auf den gut markierten Wanderweg – Lavasteine links und rechts grenzen ihn ab.
Hier entscheiden einige Mitwanderinnen, für heute reicht es und sie spazieren wieder bergab, Richtung Promenade.
Andere wollen das große Gipfelerlebnis nicht vermissen und steigen auf. Zugegeben, es ist etwas steil, aber wir sind in 20 Minuten oben. Zwar sind wir windumbraust dafür bietet sich uns aber ein herrlicher Rundblick.
Unter uns sehen wir Richtung Westen auf den langen Sandstrand von La Tejita, dahinter auf den Conde, drehen wir uns im Uhrzeiger weiter, haben wir den Blick auf das Bergmassiv oben in den Cañadas mit dem alles überragenden Teide. Schwenkt der Blick nach Osten können wir linkerhand der Pelada die graue Fläche der großen Photovotaik-Anlage und rechts davon den Windpark ausmachen.
Der Ort El Médano mit seinem Strand und der Lagune liegt zu unseren Füßen. Und das Gewirr der Trampelpfade ist gut auszumachen .
Der Abstieg ist etwas schwierig, denn er ist steil und durch das feine Lavageröll rutschig. Also Vorsicht – Stöcke sind überaus hilfreich. Wir wollen nunmehr die Wanderung, die es inzwischen doch geworden ist, nicht mehr ausdehnen und lassen so die rechts und links abgehenden Pfade außer Acht. Beim nächsten Hinweisschild „Montaña Roja“ folgen wir weiter bergab dem mit kurzen Holzpfählen markierten Weg und gelangen nach 40 Minuten wieder an unseren Ausgangspunkt bei der Promenade und unsere Wandergruppe ist wieder vereint.

Besonderheit:
Wie bereits oben erwähnt, befinden man sich in einem ökolgisch besonderswertvollen Gebiet.

Dies gilt speziell für die Vogelwelt.
In einer Studie über die Vogelwelt von El Médano von J.A. Lorenzo und J. González wurden 109 Arten gezählt, wovon 39 in der Gegend nisten. 18 Arten davon werden im Roten Buch der Wirbeltiere der Kanarischen Inseln als vom Aussterben bedrohte Spezies aufgeführt. Die restlichen 79 Vogelarten sind Zugvögel aus Nordeuropa, die hauptsächlich im Frühling und Herbst „zwischenlanden“.

Jedoch auch die Pflanzenwelt ist von hohem Interesse.
Die Dünenlandschaft Hoya de los Balos beherbergt typische Pflanzenarten dieser sandigen Bodenart. Die herausragendsten sind Desfontaines Jochblatt „Uvilla de mar“ (diese Pflanze wurde bei der Wanderbeschreibung Pelada detailliert beschrieben), die Strandwolfsmilch „Lecheruela euphorbia paralias“ und die Seidenhaaarige Schizogyne „Salado Schizogyne sericea“

Restaurant:
Restaurante Astillero Avencio, Paseo de Picacho (neben dem traditionellen Treffplatz der Dorfbewohner mit der hölzernen Skulptur)
Telefon: 922 17 82 20, Sonntag Abend und Montags geschlossen
Sehr gutes Essen, angemessener Preis, guter Service, sehr schönes Ambiente, unmittelbarer Blick aufs Meer. Wirklich empfehlenswert. Es schmeckte alles allen!

Anfahrt:
Auf der Autobahn TF-1 – aus Los Cristianos kommend – nehmen wir die Ausfahrt „El Médano – Granadilla – San Isidro“, fahren auf der TF-614 Richtung El Médano bis zum Ortsanfgang. Dort biegen wir rechts in die Calle Tenerife ab und fahren Hang abwärts zum Parkplatz. Von dort gehen wir geradeaus zur Playa.

Vilaflor – Paisaje Lunar (Mondlandschaft) – Vilaflor

Wir sind wieder auf der Insel, wie die Zugvögel.
Es kann eine neue Wandersaison beginnen!
Der Auftakt war bereits grandios!
Die Inselregierung – das Umweltamt – verdient ein dickes Lob: Der Forstweg ist gut befahrbar geworden, die Ausschilderung und die Wegebereitung vorbildlich!
Aber nun der Reihe nach:

Wanderwegstrecke: ca. 5 Stunden, aber keine Bange, man kann die Wanderung je nach Kondition verkürzen oder ausbauen (bis Granadilla).
Da wir den ca. 3 km oberhalb von Vilflor gelegenen Forstweg (einige Kurven weiter als der Aussichtspunkt zur „dicken Kiefer“) nur – mit einem normalen Pkw – als nicht befahrbar kannten, machten wir uns von Anbeginn per pedes auf den Weg. So nach dem Motto: So weit die Füße tragen und die Wanderlust vorhanden ist.
Was waren wir überrascht! Der breite Weg ist planiert worden, die kriminellen Schlaglöcher sind beseitigt, also gut befahrbar. Nun waren wir aber schon unterwegs und hatten einen tollen Ausblick auf Vilaflor. Nach 1 Stunde genügte es einigen Mitwandern für das erste Mal wandern in dieser Saison. Also machten sie kehrt. Das war der Punkt, an dem wir bewundernd ausriefen: „Wie toll! Ziele sind ausgeschildert und mit Kilometerangaben versehen!“ So etwas haben wir bisher bei den vielen Wanderungen noch nicht erlebt.
Es motiviert uns so, dass wir entscheiden: Wir gehen bis zur Mondlandschaft ! Also folgen wir dem links abzweigenden Weg „Camino de Chasna 3,4 km Paisaje Lunar“. Den rechts abzweigenden Weg „Camino de Chasna 2,6 km Vilaflor“ haben wir im Hinterkopf für den Rückweg.

Unseren zurückkehrenden Mitwanderern teilen wir schon mit, dass wir uns in Vilaflor im Restaurant „Casa Pana“ treffern werde, so muss niemand auf der Strecke auf uns warten.

Nach einem fünfminütigen Aufstieg stehen wir wiederum vor Hinweisschildern: rechts zweigt der „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,7 km“ ab, links ebenfalls „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,3 km“. Wir sehen es als sinnvoll an, den etwas längeren Weg als Hinweg zu wählen und hoffen, dass es sich um einen Rundweg handelt und wir hier von oben her kommend wieder angelangen.
Der wunderbar präparierte Weg, links und rechts von Lavasteinen eingefasst, man hat fast den Eindruck als wäre der Pfad gekehrt, schlängelt er sich zwischen lichtem Pinienwald hindurch. Zwar kommen wir uns nach kurzer Zeit etwas auf den Arm genommen vor, denn wir landen wieder auf dem Forstweg, jedoch wir entscheiden, auf dem ausgewiesenen Wanderpfad zu bleiben. Verlaufen kann man sich nicht mehr. Ständig stoßen wir auf die weiß-gelbe Markierung. Nach einem kurzen Aufstieg gelangen wir an die Ruinen einer einstmals sicher stattlichen Finca und nach einer weiteren Viertelstunde überqueren wir einen Abzweig der Forststraße und folgen unverdrossen der Markierung. Der nächste Hinweis sagt uns, dass wir uns der Mondlandschaft bis auf 2,1 km und beim nächsten auf 1,8 km genähert haben.
Nach 1 Stunde 15 Minuten kündigt der weiße, pudrige Staub auf dem Weg an, dass wir wohl schon im Einzugsbereich der „paisaje lunar“ sind und richtig: Wir haben bereits den Blick auf die bizarren Gebilde der Mondlandschaft.
Wir gönnen uns eine kurze Rast und bewundern ausgiebig die bizarren, hellgelben Tuffsteinsäulen, die durch Wind und Sand zu Türmen, Kegeln und Riffs geschliffen wurden. Der Kontrast zu den hellgrünen Kiefern, dem mit schwarzem Lavageröll überzogenen Hang, den abschließenden Felskranz, der von Kiefern gekrönt wird, grandios.

Nun könnte man durch diese Felslandschaft absteigen bis zum Campamento Madre del Agua und dann wieder auf der Forststraße zurückgehen – wie wir es bereits in der Vergangenheit gemacht haben.

Wir wollen jedoch auf dem 3,3 km langen Weg den Rückweg antreten. Der nun 10 Minuten dauernde steile Anstieg bringt uns – wie gewünscht – auf dem Rundweg zurück. Nach weiteren 15 Minuten wird uns auf der nächsten Markierung mitgeteilt, dass wir nun 0,4 km von der „paisaje lunar“ zurückgelegt haben und 5,6 km auf dem „camino de Chasna“ bis Vilaflor vor uns haben.
Unterwegs stoßen wir auf kleine Hinweistafeln, die auf Besonderheiten hinweisen. Da wir jedoch keinen entsprechenden Plan besitzen, können wir nur darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigeiten es sich handelt.
Blicken wir rechts nach oben, erhebt sich vor uns der Guajara und der Sombrero de Chasna. Das veranlasst uns zu der Überlegung, dass man auf dem Weg von der Mondlandschaft über den Guajara in die Cañadas auf die schwarze Mondlandschaft treffen müsste. Eine neue Wanderung!
Nach 50 Minuten gelangen wir auf eine Fahrstraße, die durch eine Schranke von unserm Wanderweg abgegrenzt wird, wir überqueren diese und folgen der weiß-gelben Markierung bergab. Rechter Hand weist uns ein auf einen Stein aufgemaltes Querkreuz daraufhin, diesem Weg nicht zu folgen.
Da wir herrlichen Sonnenschein haben, sind wir jedoch sehr froh, dass durch die Pinien unser Weg schön schattig verläuft.
Den Rückweg bis zum Ausgangspunkt „2,6 km Vilaflor“ haben wir in einer Stunde 10 Minuten geschafft und wir beglückwünschen uns, dass wir die Runde gegen den Uhrzeigersinn gedreht haben, denn die kürzere Variante ist unserer Meinung wesentlich anstrengender zu gehen.
Nun legen wir noch einen Zahn zu, da unsere zurückgekehrten Wanderer bereits per Handy nach unserem Verbleib fragen.
Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern. Kurz darauf stoßen wir auf die Stelle bei der wir im Frühjahr unsere Rundwanderung von Vilaflor her kommend (beschrieben unter: „Vilaflor- Rundweg Richtung Paisaje Lunar“) den Rückweg angetreten haben.
Wir kommen unten im Barranco an und sehen gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, wieder unsere vertraute Markierung und folgen ihr blindlings. Sie bringt uns sicher in den Ort, die Markierungen befinden sich nun an den Laternenpfosten und wir biegen in die „calle castaños“ ab und blicken bereits auf das Restaurantschild „ casa pana“.
War das eine schöne Tour!

Besonderheit:
„Camino de Chasna“
Hierbei handelt es sich um eine der meistgenannten Routen von Historikern und Forschern, die Ende des 18. und Anfang des 19 Jahrhunderts die Insel besuchten. Es war der Aufstieg von La Orotava auf den Teide. Zudem war La Orotava zu der Zeit die wichtigste Stadt auf der Insel und es handelte sich auch um eine Handelsstraße zwischen dem Süden und dem Norden der Insel.
Diese Strecke teilte sich in drei wichtige Teile:
Der erste war der Aufstieg von La Orotava bis El Portillo, der natürliche Einstieg in den heutigen Parque Nacional de Teide.
Der zweite kreuzte den so genannten „Circo de las Cañadas, den man heute als die „Ruta de Siete Cañadas“ bezeichnet und bis zur Degollada de Guajara führt.
Der dritte und letzte Teil war der Abstieg, der Degollada de Guajara mit der Gemeinde Granadilla über Vilaflor verband.
Der letzte Teil, der von Vilaflor nach Granadilla führt, ist nun unser Weg zur paisaje lunar, der Mondlandschaft.
Es ist der erste Wanderweg auf Teneriffa der auf diese Weise restauriert wurde und er erhielt die Bezeichnung: PR TF 72

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Empfehlenswert: gebratener Käse mit Palmhonig und wer Ziege mag: lecker!
Sehr freundliche Bedienung, zivile Preise.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 51 über Arona hoch bis Vilaflor.
Wer mit dem Wagen die obenbeschriebene Forststraße ein Stück fahren will, fährt weiter Richtung Teide bis zur besagten Abzweigung.
Wer jedoch die ganze Wanderung machen will, biegt gegenüber der Tankstelle rechts ab in den Ort Vilaflor und fährt bis zur Kirche. An dem sich darunter erstreckenden Platz lieg auch das Rathaus und es dürfte im Normalfall keine Schwierigkeiten bereiten, einen Parkplatz zu finden.
Im unteren Teil des Platzes, unterhalb des Brunnens, befindet sich eine Informationstafel über die Wanderung und von hier aus kann man die Wanderung starten