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Rund um den Chinyero

Wir sind wieder auf der Insel!
Eine neue Wandersaison beginnt.

Den Auftakt bildet die schon x-male gegangene Tour rund um den Chinyero. Letzte Beschreibung datiert vom 6.1.2015 „Umrundung des Chinyero“. Am 28.2.2013 habe ich sie ebenfalls ausführlich beschrieben.

Es ist einfach so, Freunden, die zum ersten Mal auf der Insel sind – oder noch nicht so Insel-erfahren, zeige ich gerne die wuchtige Vulkanlandschaft des jüngsten ausgebrochenen Vulkans auf der Insel – November 1909. Heute waren es Özhan und Jasemin! Sie waren sehr angetan von der Tour!
Wanderwegstrecke: 2:10 Stunden für 7,42 km – fast ein Rekord mit nur einer Mini-Pause.

Impressionen

 

Erjos – Las Moradas – Los Silos

Meine letzte Wanderung in dieser Saison sollte eine Entschädigung für den Flop der vergangen Woche sein, zudem ist sie eine Gedächtsniswanderung:

Vor 14 Jahren gingen wir sie zum 1. Mal und am 15.03.2012 schrieb ich darüber:

Vor vielen Jahren sind wir diese Tour schon einmal gegangen. Genau im Januar 2003 – (das Enkeltöchterchen machte sie – von unserem Sohn getragen –  im Tragetuch mit)  und ich konnte mich an Hänge erinnern, die ganz von Glockenblumen überzogen waren.  (so war es auch diesmal!)

Von daher hatte ich die Tour noch in sehr guter Erinnerung.

Wanderwegstrecke: 11,97 km, Gehzeit inclusive Apfelpause 3 ¾ Stunden

Im Frühjahr ist die Gegend um Erjos einfach umwerfend schön. Die Blütenpracht ist überbordend.

Beschreiben muss ich diese Tour nicht mehr, ich habe dies ausführlich bei der Wanderung am 15. März 2012 gemacht.

Was sich geändert hat ist der Busfahrplan:

Anfahrt
Die Linie 460 ab Busbahnhof Costa de Adeje fährt nun um 9:50 Uhr ab und man ist gegen 11:10 Uhr in Erjos.

Rückfahrt
Wir kamen fast pünktlich zur Abfahrtszeit der Linie 363 in Los Silos an: 15:10 Uhr kam der Bus von Buena Vista. Die Linie 107 haben wir wohl um 2 Minuten verpasst, sie sollte um 14:58 Uhr abfahren.
Die Linie 460 von Icod de Los Viños zum Busbahnhof Costa Adeje geht ab 16:10 Uhr (da der Bus diesmal fast an jeder Haltestelle einen Stopp einlegen musste: 2 Stunden Fahrzeit.)

Zur Zeit befinden sich Warnhinweise an der Forststraße, dass die Strecke  wegen Bauarbeiten unterbrochen ist.
Etwas später hängen so gar Durchgangsverbotsschilder.
Da haben wir uns – wie etliche Wanderer ebenfalls – drüber hinweggesetzt und die Bauarbeiter unterwegs grüßten freundlich.

Es sind noch ein paar neue Infotafeln dazugekommen und wir amüsieren uns immer wieder über die „tollen“ Übersetzungen:
Wie zum Beispiel:

Na bitte, wir sind folgsam und sind weise, dass wir mit Bedacht die wunderschöne Strecke gehen, sie mit allen Sinnen aufnehmen und dankbar, dass wir bei dem Calima, dem heißen Sahara-Sandwind- heute Morgen schon 30 Grad – überwiegend im Schatten des Lorbeerwaldes gehen können.

Fazit:

23 Wanderungen – überwiegend neue Touren – sind Elisabeth und ich – mal mit, mal ohne Begleitung gegangen.
Wettermäßig können wir uns nicht beklagen, Kondition spielte mit, es ist uns nichts Ernsthaftes zugestoßen.
Was will man mehr.
Da bleibt nur „Dankeschön“ zu sagen und auf eine gute neue Saison im Herbst zu hoffen.

Letzte Foto-Impressionen dieser Wandersaison

Historischer Pilgerweg von La Laguna nach Candelaria

Im Internet hatte ich eine Beschreibung dieses bekannten und wichtigen Pilgerweges, der 2008 zum historischen Kulturerbe ernannt worden ist, gefunden.
Er hatte früher eine große Bedeutung, da er die Stadt San Cristobal de la Laguna mit dem Küstenort Candelaria verband.
Dieser Weg wurde nach dem Fund der schwarzen Madonna von Candelaria zu einem Pilgerweg, der seinen Höhepunkt in der Wallfahrt am 14. August jeden Jahres zu der Schutzheiligen der Insel der „Virgen de Candelaria“ in der Basilika von Candelaria fand.

Der Weg würde durch große Teile seit Generationen unveränderte Landschaft und landwirtschaftlich genutzter Gebiete verlaufen und man könne in die Vergangenheit eintauchen und Überreste traditioneller Bauten sehen………

Das klang vielversprechend und für Elisabeth und mich stand fest: den gehen wir wenn die Kondition gut ist, denn es sind immerhin 6 Stunden Gehzeit angesetzt.
Wir sahen in ihm einen guten Ersatz für den Flop „Camino Real del Norte von Puerto de Erjos (Erjos-Pass)  nach El Tanque“.
Jetzt zum Ende der Saison war es nun so weit:

Wir fuhren ab Costa Adeje mit dem Bus 110 nach Santa Cruz – da stellte Elisabeth fest, sie hat ihr Portemonnaie vergessen.  Kein Problem, ich habe meins dabei und auch eine Bonobuskarte

In Santa Cruz kaufen wir eine neue Bonobuskarte, müssen nun zwar in der Tram statt 10 Cent für die Weiterfahrt 1,05 pro Person bezahlen, da es eine neue Fahrt ist. Auch kein Problem.

Da wir uns in La Laguna etwas auskennen, gingen wir erst mal zur „Catedral de los Remedios“, die sehr schön und aufwändig saniert wurde. Seitdem habe ich sie noch nicht wieder besichtigt.


Auszug aus dem Insel-Reiseführer Teneriffa von Annette Kossow/Sibylle Geier:

„Das Gotteshaus wurde um 1515 als Pfarrkirche begonnen und erfuhr im Laufe der Jahrhunderte einige Umbauten und Vergrößerungen. …… Bei den bauliche Veränderungen wurde die klassizistische Fassade aus dem Jahre 1820 erhalten. Das Äußere der Kirche ist relativ schlicht und besticht nur durch ihre Größe. Im Innern werden einige interessante Kunstschätze verwahrt.  In der Kapelle der Virgen de los Remedios ist ein barocker Altaraufsatz mit Putten und anderen Verzierungen zu beachten. Im Umgang hinter dem Hauptaltar befindet sich das schlichte Grab des Gründers der Stadt und der Kirche Alonso Fernández de Lugo(1456-1425) …….“

Elisabeth will mir dann noch an der Plaza del Adelantado das „Casa Padre Anchieta“ zeigen. Es ist das Geburtshaus des Jesuiten José de Anchieta (1534-1597). 1553 ist er nach Brasilien ausgewandert, wurde als Missionar vor allem als Dichter und Historiker berühmt. Ein Denkmal ihm zu Ehren wurde auf dem großen Platz bei der Autobahn aufgestellt.(Das sollen wir etwas später an der Autobahn sehen.)
Elisabeth ist über das Leben von Pater Anchieta genauestens informiert, da ein guter Freund ihres Bruders – beide Jesuiten – über José de Anchieta ein Buch geschrieben hat.

So, nun noch schnell ein Abstecher zur Touristinformation:

Nein es gibt keinen Plan, nein, keine Beschreibung des Pilgerweges.

Wir wissen, wir müssen die Avenida de la Trinidad gehen bis zur Glorieta de Padre Anchieta an der Autobahn TF 5. , den Kreisel an der Autobahn fast umrunden, die Statue von José de Anchieta thront dort, um dann dem Richtungshinweis nach Geneto zu folgen, die TF 263.


Dass wir anfangs Straße gehen müssen, das war uns klar, auch dass sich das noch länger hinziehen wird, aber: was wir nicht wussten, dass wir ausschließlich Straße gehen müssen.

Wir gehen an kleinen Kirchen-Kapellen und ehemaligen Klösterchen vorbei. An einem Haus in dem ein General von Admiral Nelson mehrfach wohnte, an einer Gedenkstätte für eine Dame die sich der Erziehung widmete, errichtet seitens der Nachbarn, an einer blühenden Engelstrompete, die das Ganze aber auch nicht besser macht.

Laut Karte hat man die Möglichkeit links abzubiegen, wird uns auch von drei Arbeitern bestätigt, dass man dann durch „Natur“ käme, obwohl sie der Meinung waren: immer geradeaus auf der Straße, das ist der Pilgerweg.

Stadtrundgang in La Laguna mitgerechnet, sind wir schon knapp 2 Stunden unterwegs.

Wir nehmen den Abzweig: Ergebnis? Kurze Strecke durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, dann kommen wir an die Ausläufer der Stadt Santa Cruz aus. Gehen im Carree, runter – quer- rauf – .

Was soll das, fragen wir uns.
Wir haben Hunger, also den Apfel aus dem Rucksack ausgepackt, den wollen wir im Gehen essen, hier verlockt nichts zum Rasten.

Was muss ich nun feststellen? Auch mein Portemonnaie ist weg.
Großes Rätselraten, wo? Elisabeth vermutet in der Straßenbahn als sich ein dicker Mann neben mich setzte – obwohl noch viele Plätze frei waren – und sich nach geraumer Zeit woanders hinsetzte.

Nun sind wir Beide ohne einen Cent.

Wir überlegen, Manfred, meinen lieben Mann, anzurufen, dass er uns holt? Aber wir können ihm ja noch nicht einmal im Detail beschreiben, wo er uns abholen kann.

Ich mache es jetzt ganz kurz: Wir werden nach ziemlich genau nach 1 Stunde nach unserem Abzweig tatsächlich auf einen Trampelpfad geführt, der entlang eines Barrancos verläuft. Ja, so in etwa hatten wir es erwartet. Aber wie sollte man hier mit vielen Leuten pilgern? Gerade mal 15 Minuten hat der Anstieg gedauert als wir am Ende den Blick auf’s Meer haben.

Die Straße hat uns wieder und nur weitere 10 Minuten später erreichen wir den Ort Llano del Moro mit einer mächtigen Kirche und hier kommt auch die TF 263 aus, wären wir ihr nur weiter von Geneto aus gefolgt.

Wir kommen an den Camino „El Convento“, da war unsere Hoffnung, dass das ein Wanderweg sein würde. Aber nein: Straße.

Wir folgen weiter dem Plan und gelangen um 14:30 Uhr an das Ortsende von Llano del Moro und was sehen wir vor uns?  Unendlich Straße, zwar weniger Bebauung, aber uns reicht’s.

Kurze Überlegung: Schluss für heute? Eindeutig: JA!

Wir haben den Frust überhaupt!

Fast 3 1/2 Stunden waren wir unterwegs und sind reichlich 12 km gelaufen.

Nun können wir meinem lieben Mann sagen wo er uns bitte, bitte abholen soll.
Wir vermuten, dass es im Ort zumindest eine Bar gibt in der wir warten können.
So ist es: Eine Guanchinche die bis 23 Uhr geöffnet hat.
Nachdem wir unsere Misere geschildert haben, werden wir freundlich bewirtet bis  Manfred uns 1 ½ Stunden später auslöst.

Fazit:
Eine Lehre ziehe ich aus all‘ dem:
Wenn ich eine Wanderung mit dem Wanderprogramm komoot vor langer Zeit geplant habe, werde ich sie vor der Ausführung noch einmal kontrollieren, denn mein Handy sagte gar nichts und bei Elisabeth begann die Wanderung 4 km vom Startpunkt in La Laguna.
Zudem stellten wir fest, wie abhängig wir uns inzwischen davon gemacht.
Zwar hatten wir eine Beschreibung auf Papier, aber die war doch etwas konfus.
Das war das Eine.
Das Andere ist:
Wer es mag auf Asphalt oder Pflaster zu gehen und wenn Autos vorbeirauschen, für den ist zumindest der erste Teil des Pilgerweges richtig.

Wer nicht: Der sollte zumindest diesen Part meiden.

Vielleicht wird es ja nach Llano del Moro besser, aber Straße bleibt Straße.

Unsere Überlegung ist, ob man das Ganze vielleicht besser von Candelaria aus angeht und dort oben einen Bus retour nimmt.

FRAGE:
Wer ist diesen Pilgerweg schon gegangen und kann uns vielleicht Tipps geben?

Elisabeth und ich wir sind dankbar für Hinweise.

Boca Tauce – El Jaral

Der Weg „La Chifira“

Sind wir in den vergangenen Jahren von Boca Tauce aus nach El Jaral gegangen und vorher nach Chirche und über Las Fuentes nach Acojeja so wollen wir heute die vierte Möglichkeit nutzen, um auf einem anderen Weg El Jaral zu erreichen.
Den Hinweis auf diese Tour haben wir aus dem Infoblatt der Gemeinde Guia de Isora „Traditionelle Wege von Guía de Isora“

Wanderwegstrecke: gute 5 Stunden reine Gehzeit, 13,8 km – meist bergab

Start bei 2041m ü.NN — Ende bei 836m ü.NN = 1205m Abstieg

Den ersten Part der Wanderung brauche ich nicht mehr im Detail zu beschreiben, da er sich mit den vorgenannten Wanderungen deckt.

Im Telegrammstil:
10:50 entlässt uns der Busfahrer der Linie 342 an der Kreuzung Boca Tauce. Wir gehen hoch zum Parkplatz vor dem Infobüro und Museum, dann rechts auf den Weg Nr. 18 Chavao und es ist auch der Weg PR-TF 70 nach Guía de Isora ausgewiesen.
Dieses erste Teilstück, das durch das phantastische Lavafeld führt und die Vulkan-Massive, die Sicht auf Teide und Pico Viejo, Guajara und und  begeistert uns immer immer egal wie oft wir dieses Stück gehen.

Unsere heutige Strecke verläuft ein großes Stück auf den bereits gegangenen Touren.
Nach einer kleinen Anhöhe verlassen wir den Weg 18 nach Chavao, um gleich gegenüber in den Weg Nr. 35  Boca Chavao einzubiegen.
Hier nehmen wir also nicht die Forststraße sondern gleich den schmalen Steig, der abwärts führt.

Vom Busausstieg bis hierher sind wir 40 Minuten gegangen.

Auch dieses Teilstrecke ist uns noch in guter Erinnerung, da hier vor ein paar Jahren der Brand fürchterlich gewütet hat.

Nach weiteren 40 Minuten Gehzeit gelangen wir an den Wegweiser: PR-TF 70 Guía de Isora. Zudem wissen wir jetzt, dass wir von Boca Tauce bis hierher 4,2 km zurückgelegt haben.
Wie damals gehen wir unmittelbar an den verbrannten, kohlrabenschwarzen Kieferbäumen vorbei und freuen uns wieder, dass die Natur dabei ist sich zu erholen und überall die neuen Triebe sprießen.

Kurz darauf kommt Neuland für uns:
Wir werden in einen Barranco geleitet, steigen in diesem ein kleines Stück auf und auch hier haben wieder liebe Vorwanderer Steinmännchen gesetzt, damit man den Ausstieg findet.

Der Weg führt aufwärts, vorbei an phantastischen Felsformationen und das erste Büschel Teide-Lack ziert den Weg.

Oh, gingen wir bis jetzt im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel so sehen wir die Passatwolken aufziehen.
Uns schwahnt Böses.

Nachdem wir eine Forststraße gequert haben – nach einer Messstation – folgen wir dem Hinweis PR-TF 70 um nach 10 Minuten von unserer Trulla, Sprecherin von komoot, zu erfahren: Du hast die Tour verlassen. Na bravo.
Also wieder zurück aufgestiegen als sie uns kurz unterhalb des obigen Hinweisschildes verkündet, hier nun rechts. Von oben kommend hätten wir also hier nach links gemusst. Vorbei an einer Steinmauer, durch Gelände, das überzogen ist mit den verkohlten Sträuchern des Ginsters blicken wir auf eine große Tuffsteinlandschaft, in der Nähe von El Hoyo, die sich hell von der Umgebung abhebt- Am Fuß davon können wir ein verfallenes Haus ausmachen.

Wir durchwandern ein Gebiet wie im Botantischen Garten, Frühling ist es.
Waren im oberen Bereich die Margariten noch kaum erblüht, so bedecken hier die Büsche große Bereiche, Teidelack, Affodills, wie wir sie in dieser Vielzahl nur vom Conde her kennen, eine andere Sorte der Gänsedisteln, die rotblühende Tabaiba dulce, große Büsche des Kanaren-Lavendels, kräftig gelbblühende Aeonien und zart der Erdrauch. Die Montpellier-Zistrosen blühen weiß ebenso wie der Escobon, der Geißklee, Mandelblüten in weiß und rosa können wir bewundern. Wunderschön!

Aber: Auch das hat seine Nachteile: Der Pfad, will man ihn denn so nennen, führt durch diese Wildnis der Sträucher. Anfangs helfen noch Steinmännchen weiter und man ahnt, hier könnte der Weg sein.
Immer am Rande der Schlucht von Niágara.
Wir wandern an einem weiteren verfallenen Haus vorbei.

Inzwischen, es ist es kurz vor 2 Uhr, regnet es.
Regencapes an, Apfel in die Hand, im Gehen wird gegessen, denn es ist nun auch ausgesprochen kalt.
Zum Glück hat es nur ½ Stunde leicht geregnet. Aber die Sträucher, durch deren Gewirr wir durch müssen, sind nass. Igitt.

Aber dann rätseln wir in diesem Dickicht mal wieder: wo geht es weiter, wir irren hier hin, irren dort hin.
Die „Trulla“ meldet sich nicht, wir sind wohl noch im von ihr tolerierten Bereich.
Aber: es müsste nicht Elisabeth sein, wenn sie uns als hervorragende Pfadfinderin nicht wieder auf den „richtigen“ Pfad bringt, der uns dann durch eine Schlucht zu einem Fahrweg führt und zu dem von oben zu sehenden Wasserbassin.

Nun sind wir wieder auf der sicheren Seite und schreiten zügig aus.
Gelangen in den landwirtschaftlich genutzten Bereich von El Jaral und gehen auf einer Forststraße an den Gärten vorbei: Baumtomaten, Tomarillas, eine rosablühende Sorte der Passiflora mit länglichen Früchten, Nispero-Bäume.
Interessant.

15 Uhr ist es inzwischen.
Mein lieber Mann meldet sich, ob wir schon seine Taxidienste brauchen. Wirhaben zwar El Jaral schon im Blick, wissen aber nicht wie lange wir noch benötigen. Wir vereinbaren, dass wir uns wieder melden, wenn wir absehen können wann wir in El Jaral ankommen.

Wir könnten nun einfach dem Forstweg nach El Jarral folgen, aber nein, wir biegen nach diesen Gärten, ein riesiger Christstern-Strauch ist im letzten, nach rechts ab, um nun einen riesigen Umweg zu gehen:
Den Barranco auf der einen Seite rein, aufsteigen bis unterhalb eines verfallenen Hauses um dann halsbrecherisch auf einem schmalen Steig steil in den Barranco abzusteigen und was? natürlich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Hoch oben thront ein Haus. Auwei, da müssen wir noch hinauf.

Es ist malerisch hier, jedoch, wenn man schon 4 Stunden gegangen ist, muss man das eigentlich nicht mehr haben.

Hier oben bei dem Haus haben wir den Blick über einen Dreschplatz zum Meer, trotz der tiefhängenden Wolken und nur wenige Schritte weiter:
OH! Wir sind oberhalb von El Jaral!

Nun können wir unseren lieben Taxifahrer anrufen.

Noch ein kurzer Abstieg, an einem Backofen, einer Zweigstelle des Rathauses und dem Schulhaus vorbei

gehen wir runter bis zu den Mülltonnen. Hier hat uns mein lieber Mann schon mal eingesammelt.

Man kann sich merken, will man nicht so eine Gewaltwanderung machen, dass sich ein Rundweg anbietet: von El Jaral auf dem Forstweg aufsteigen und auf dem Barrancosteig zurückkehren.

Fazit:
Auch wenn diese Wanderung von Boca Tauce aus einen großen Teil der bereits gegangenen Abstiege beeinhaltet, so hat auch diese wieder ihren besonderen Reiz und wir werden es nicht leid, immer noch neue Touren zu erkunden.
Die Insel ist wirklich unerschöpflich!

 

Tegueste – Bajamar

Zehnjähriges Jubiläum

Genau vor 10 Jahren – am 16. Januar 2007 – habe ich den ersten Wanderbericht  „La cruz de la montaña de Tamaimo” geschrieben.
Inzwischen sind es – wenn ich mich nicht verzählt habe – 230 Beiträge mit dem heutigen.

Wie es dazu kam?

In einem Skiurlaub habe ich mich bei unserem Sohn Michael beklagt, dass zwar das Wandergebiet auf Teneriffa phantastisch ist, ich jedoch Probleme habe mit den mir zur Verfügung stehenden Wanderbeschreibungen zurecht zu kommen, oft finde ich schon den Einstieg nicht.

Da meinte er lakonisch: „Dann mach‘ es doch besser“.

Damit war die Idee geboren und ist inzwischen zu einem festen Bestandteil und einem Familienhobby geworden:

Ich schreibe den Bericht, früher, als mein lieber Mann noch mitwandern konnte, hat er fotografiert und dann den Beitrag ins Netz gestellt.
Nun fotografiere ich auch, Manfred bereitet es für’s Internet auf und sollte es mal Probleme geben, hilft unser Sohn.

Tegueste – Bajamar

Elisabeth hatte mal wieder Lust in die Gegend von Bajamar zu fahren und da ja auch immer zumindest eine kleine Wanderung dabei sein soll, habe ich mit dem Wanderprogramm komoot eine Tour von Tegueste nach Bajamar geplant.

Es handelt sich um ein Teilstück einer langen Wanderung vom Cruz del Carmen bis Bajamar.

Wir bewegen uns auf den Teilabschnitten: PR TF 12,1 und PR TF 12,2.

Wanderwegstrecke: 2:35 h für rund 7 km ohne Apfelpause

In einer guten Stunde ist Elisabeth vom Süden aus nach Tegueste gefahren. In der Gegend von Santa Cruz regnete es und dicke, schwarze Wolken hängen am Himmel.
Wir überlegen uns schon Alternativen statt wandern.

Kurz nach La Laguna sehen wir über dem Horizont strahlend blauen Himmel. Die Stimmung steigt.

Wir parken am Kirchplatz in Tegueste und mein lieber Mann übernimmt die Taxidienste, um uns in Bajamaar beim Meeresschwimmbecken dem „Piscina“ zu erwarten.

Wie üblich – ein Besuch im neben der Kirche befindlichen Infobüro. Die beiden Damen erklären uns mit viel Engagement den Wanderweg, weisen auf Sehenswürdigkeiten hin und meinen 3 Stunden müssten wir für die Strecke rechnen.

Also los:

Tegueste ist ein Ort mit großer folkloristische Tradition. Der Ort wurde nach dem Sohn des Guanchen-Königs Tinerfe benannt und wir starten unsere Wanderung in der Calle Frederico Fajardo. Am Ende der Straße rechts und wir sehen schon das sehenswerte Haus, auf das die Damen im Infobüro aufmerksam gemacht haben.
Wir biegen bei der nächsten Gelegenheit wieder links ab, passieren ein liebevoll gestaltetes Häuschen „La Casita“, gehen durch die Calle Barranco Malena und den Barranco runter und rauf, um dann sofort links in die  Calle El Sardán abzubiegen. Gleich darauf gelangen wir an einen Hinweis, nach Bajamar 5,50 km, und linker Hand schauen wir schon auf Tegueste, die Berge und das Meer. Staunen, in welch‘ kurzer Zeit wir bis hierher gelangt sind.
Nach nur 15 Minuten Gehzeit haben wir die letzten Häuser von Tegueste passiert und nun beginnt fast unmittelbar nach dem Aspalt ein alpiner Aufstieg.
Wir stellen fest: es wird Frühling, der blaublühende Bonnets-Natternkopf, der weißblühende Riesengroße Natternkopf, Gänsedisteln in Fülle, (im Tenogebirge sind sie noch nicht so weit), Affodills, nickender Sauerklee, auf den Aeonien glänzen noch die Regentropfen, und und und … säumen den Pfad. Schön!

Wir staunen: Uralte Olivenbäume (?) wachsen hier

Der Duft von Wermut umweht uns, Vögel zwitschern.
Schon nach einer guten halben Stunde Gehzeit haben wir den Kamm erreicht und wir sagen nur: OH!
Gelbe Flächen übersät mit dem nickenden Sauerklee, dazwischen die großen Gänsedisteln und in Verlängerung: das Meer und noch ein paar Schritte weitersehen wir auf Bajamar.

Ab dem Kamm wird es „batzig“ wie der Bayer sagen würde, schlammig, glitschig. Der schmale Erdweg ist durchnässt und unsere Schuhe werden zu Klumpen. Es ist gefährlich, da wir kein wirksames Profil mehr haben und rutschen.
ABER: Es ist schön! Die grünen, faltigen Hänge des Anagebirges, des ältesten, geologischen Teils der Insel, zum Teil durchzogen mit den „Mauern“, Farne, Aeonien, Kanaren-Glockenblumen in großer Ansammlung, ein Bächlein plätschert.

Die Wegeführung ist gut. Der schmale Pfad geht in großen Kehren stets bis zum Ende des Barrancos, der An- bzw. Abstieg ist gut zu gehen.
Und: Wir sind so glücklich: Wir gehen im Sonnenschein!
Ein paar Wanderer sind unterwegs. Alle machen die Strecke Tegueste Bajamar oder umgekehrt.
Um 12: 55 Uhr erreichen wir bereits die erste Finca von Bajamar.

Von hier aus gehen wir noch 20 Minuten bis zum Treffpunkt am Meer.
Sehen so ein bisschen von Bajarmar, der ältesten Touristensiedlung von Teneriffa, die wohl fest in deutscher Hand ist.
Da hier im Norden die Küste fast immer brandungsumtost ist, ist daher das Baden im Meer nicht angebracht. Hier in Bajamar gibt es ein schönes Naturschwimmbecken, gesäumt von Restaurants.

Mein lieber Mann hatte ja genügend Zeit sich umzusehen und hat uns das Restaurant Cofradia de Bajamar empfohlen.
Wir waren alle Drei sehr zufrieden. Ein großer, köstlich zubereiteter frischer Fisch (Abadejo) mit viel Knoblauch.

Fazit:
Der Norden ist halt einfach schön, er hat schon was! Die Tour ist nicht zu anstrengend und trotzdem oder gerade deswegen geht einem das Herz auf.

Da wir schon mal im Norden sind fahren wir – statt Autobahn – die Küste ab und sind hin und weg. Am Ausgangspunkt zurück, haben wir die Insel umrundet und Elisabeth fuhr die ganze Strecke meisterlich.
Zwar haben wir es von Zeit zu Zeit schon mal gemacht, aber es begeistert halt immer wieder.

Besonderheit:
(habe ich zwar schon mal beschrieben)
Mauern
Beeindruckende „Mauern“ zieren immer wieder die Landschaft.
Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern. (Beschreibung der Tour PR-TF 65)