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Camino Carrasco – von Ifonche nach Adeje
Eine Wanderung:
für Geübte
für Trittfeste
für Schwindelfreie
Beeindruckende Schluchten, Felsmassive, Ausblicke !
Wir kamen uns heute vor wie die Pfadfinder von Teneriffa Süd.
Wanderwegstrecke: 6, 8 km, 3 Stunden 40 Minuten
Die erste Etappe ist von der Wanderung von Ifonche nach Adeje bekannt und das zweite Teilstück habe ich im April 2009 als „Camino Carrasco, Teilstück“ beschrieben.
Daher diesmal die Wegbeschreibung nur in Kurzfassung:
Beginn der Wanderung beim Restaurant Dornejo in Ifonche, wir passieren die Senke und halten uns rechts an die Ausschilderung „Adeje“, gekennzeichnet mit grünen Punkten.
Dem Weg folgen wir bis unterhalb des Gehöfts „Casa de Labranza“. Hier gabelt sich der Weg und auf einen Stein ist „La vista“ gemalt. Also halten wir uns links. Steigen auf, lassen die Gebäudeansammlung rechts liegen und gehen an einem schönen Dreschplatz vorbei.
Hier empfehle ich: Nach dem Dreschplatz auf den schmalen Pfad rechts abzuzweigen und diesen ein Stück entlang zu wandern, denn es eröffnet sich ein wunderbarer Blick in den oberen Teil des Barranco del Infierno.
Zurück auf den ursprünglichen Weg folgen wir dem Hang weiter abwärts.
Achtung: Würden wir nun dem leichten Anstieg folgen, kämen wir an einen natürlichen, schönen Aussichtspunkt „La vista“.
Wir biegen jedoch rechts auf den schmalen Pfad ab.
Er ist steil und äußerst steinig oder felsig. Schlecht zu gehen.
Die ehemalige Hinweistafel ist nur noch – kaum lesbar – in englisch beschrieben, dass es sich um einen schönen Weg handelt und hin und zurück 2 Stunden dauert. (Dies gilt nach unserer Kenntnis bis zu dem Bimssteinplateau.)
Rechter Hand verläuft unterhalb der Barranco del Infierno und linker Hand erhebt sich eine imposante Felswand.
Der im Frühjahr mit Glockenblumen und Gänsedisteln gesäumte Weg sieht jetzt etwas traurig aus. Schon nach 15 Minuten erreichen wir ein Bimssteinplateau. Damals schrieb ich: „Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns.“
Wir sehen eine Weile den Paraglidern bei ihrem Flug im stahlblauen Himmel zu – sie starten ja oben in Ifonche – und lassen den Blick zum Roque Imoque, Los Brezos, dem Roque del Conde und zur Küste schweifen. Dann steigen wir weiter – stets die Weiterführung des Weges suchend – bergab.
Queren eine kaputte Wasserleitung und folgen den hin und wieder gesetzten Steinmännchen.
Bei dem vorgeschobenen Felsplateau, das bei den früheren Wanderungen den Endpunkt bildete, steigen wir rechts vom „Kleinen Finger Gottes“ weiter abwärts.
Nach kurzer Zeit gelangen wir an eine kritische Stelle:
Was haben wir bei der Wanderführerin Steffi von Teneriffa-Kreaktiv gelernt?
Mit dem mit dem Rucksack bepackten Rücken weg von der Mauer, damit man nicht unvorhergesehen in den Abgrund katapultiert wird.
Also mal los: Über die gemauerte Wasserleitung, die teilweise weggebrochen ist, hangeln wir uns wenige Meter am vorstehenden Felsen vorbei auf die andere Seite.
Für die „Pfadfindung“ lässt sich sagen: Wir halten uns stets mehr rechts, unterhalb der Wasserleitung. Gelegentlich taucht eine grün-weiße Strichmarkierung auf und sie wird zum Teil durch Steinmännchen verstärkt.
2004 machten wir diese Wanderung schon einmal. Damals fanden wir den Pfad nicht so gut und irrten zum Teil heftig durch die Landschaft.
Der Weg ist wohl sehr, sehr wenig begangen, denn er ist äußerst schwer zwischen den Sträuchern der Zistrosen, den verschiedenen Wolfsmilchgewächsen, der blütenreichen Winde, den Opuntien auszumachen.
Lange Hosenbeine und langärmelige Oberteile wären angesagt gewesen, denn so werden wir ganz schön verkratzt.
Auf unserm Weg laufen wir streckenweise über Stricklava. Wunderschöne Flechten und Aeonien an den Felswänden erfreuen uns.
Um 12 Uhr legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, freuen uns, auf den Vulkankegel Chayofito sowie auf die klar vor uns liegende Insel La Gomera und Adeje schauen zu können. Unser Tagesziel, der Friedhof von Adeje, ist leicht auszumachen. Und weiter geht’s bergab auf Überresten des ehemaligen Handelsweges „camino real“ von Carrasco.
Nach ca. 3 Stunden queren wir eine zugemauerte Wasserleitung, durch die ein dickes, schwarzes Plastikrohr führt und sind froh über ein Stück fast geraden, felsfreien Weges, der dann jedoch schon bald wieder felsig wird. Ein Stück abwärts stoßen wir auf eine staubige Forstraße, die uns bei großer Hitze aufsteigend an sonderbaren Bimssteinformationen „Mondlandschaften“ zum Friedhof leitet und hier werden wir um 14 Uhr von unseren lieben Männern in Empfang genommen.
Fazit:
Wunderschöne Landschaft! Beachtliche Schluchten! Imposante Felsformationen und weite Ausblicke!
Jedoch: Für die Füße eine Strapaze und sie erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, „wo geht denn der Pfad weiter“.
Ich würde auf alle Fälle empfehlen diese Tour im Frühjahr zugehen, denn dann kommt zu den Attraktionen noch die Blütenpracht hinzu.
Interessant zu wissen:
Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.
Restaurant:
Aus dem Restaurantführer „mi gusto“ haben wir die „Tasca El Majao“ in Adeje an der Plaza de Venezuela 9 ausgesucht.
Telefon 922 775 510, geöffnet: 12.30 – 16.00 Uhr + 19.00 – 23.00 Uhr
Montags Ruhetag
Das Essen – Tapas – war gut – der Weißwein des Hauses ausgezeichnet – die Preise für Tapas und Salate beachtlich.
Anfahrt:
Von der TF 1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf TF 28 bis La Camella, hier beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.
Galaumrundung – mal etwas anders
Die letzte Wanderung der Saison!
Sie sollte weniger zielorientiert sein, vielmehr wollten wir noch einmal die Farbenpracht und das Blütenmeer auf uns wirken lassen und den Eindruck mit nach Hause zu nehmen.
Was bot sich an?
Um den großen Gala, aber diesmal nicht im Kreis sondern in einer Acht.
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden, gut 7 km
Wir parken – wie gewohnt – am Erjospass bei km 18 der TF 82. Links die steile Auffahrt hoch bis zu dem Plätzchen, auf dem man gut parken kann.
Nur wenige Meter weiter zweigt rechts ein gut sichtbarer, breiterer Weg ab: den nehmen wir nicht sondern – kaum auszumachen – geht unmittelbar vorher ein schmaler, fast zugewachsener Pfad ab (ein blau gestrichener, kleiner Pfahl ist etwas unterhalb). Zwischen zart lila blühendem Harzklee oder auch Asphaltklee genannt, pinkfarbener Tanger- Platterbse und leuchtendblauen Bonnets Natternkopf und den lila Cinerarien schlängelt sich der wohl kaum begangene Weg zu den Teichen hinab. Begleitet – rechts wie links – von den Teichen stoßen wir nach einer knappen halben Stunde am Ende des ersten auf die neuen Hinweistafeln:
TF 51, Punta Teno 18,3 km und Cumbre de Bolico 4,3 km.
Zwischen den Teichen gehen wir den mit weiß-gelben Strichen markierten Weg ansteigend weiter. Wir lustwandeln regelrecht durch ein blaues Meer des Bonnets Natternkopfes. Die kahlen, verbrannten Zweige des Ginsters erinnern immer noch an den verheerenden Brand von vor 4 Jahren. Wir bestaunen die ehemals mit viel Fleiß und harter Arbeit errichteten Terrassen, die heute alle unbewirtschaftet sind und von der Natur zurückgeholt wurden.
Der Aufstieg ist steil, jedoch schon nach gut 20 Minuten haben wir die Asphaltstraße erreicht und die Hinweistafeln sagen uns, dass es nunmehr nach Punta Teno noch 16,9 km und Cumbre de Bolico 3 km sind.
Bis hierher könnte man in einer knappen Halbenstunde vom Parkplatz der Asphaltstraße folgend gelangen. Man würde sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt selbst eines zauberhaften Anblicks auf den Farbenteppich berauben. Also: Der Umweg hat sich gelohnt.
Nun queren wir die Straße und machen die Hangquerung, die wir am 18.11.2011 bei unserer Wanderung „Erjos – La Vica (Masca)“ auch schon gemacht haben.
Damals stellten wir fest :
Gelb, gelb, gelb: das könnte die Überschrift über den ersten Abschnitt der Wanderung sein.
Gelb für Gänsedistel, gelb für Nickenden Sauerklee, gelb für wilde Ringelblümchen.
Diese Zeit ist vorbei, davon zeugen nur noch die Samenstände, bzw. der Nickende Sauerklee hat sich schon fast ganz eingezogen. Als Entschädigung dafür blühen jetzt die weiß-grünlichen Büsche des Natternkopfes.
Es ist herrlich zu gehen: Die Kiefernnadeln duften, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und der Ausblick auf Pico Viejo und Teide sowie ins Tal nach Valle de Arriba und Santiago del Teide und auf die Masca-Straße weiten den Blick.
Kaum sind wir weitere 20 Minuten gegangen, zeigt uns das nächste Hinweisschild:
Punta Teno 15,4 km, Cumbre de Bolico 1,4 km.
Links zweigt der Weg nach Santiago del Teide ab und für uns beginnt ein 10minütiger steiler Aufstieg. Kurz aber heftig. Die ersten Montpellier-Zistrosen blühen weiß und begleiten uns bis zum Sattel zwischen Großem und Kleinem Gala.
Wieder belohnt uns hier vom Cumbre de Bolico (1176 m) ein wunderbarer Blick auf die vor uns liegende Bergkette und das Teno-Gebirge.
Waren es im Februar die gelb blühenden Gänsedisteln die uns begeisterten, so sind es heute die zum Teil riesigen Büsche des Natternkopfes. Wir waten regelrecht durch ein Blütenmeer. Der Weg führt uns erst parallel unterhalb des Gala entlang, um dann zu der verfallenen Finca – vorbei an einer Wassersammel-Installation abzusteigen.
Ein knappes halbes Stündchen dauert dieser wunderbare Gang.
Am Rande des großen, ehemaligen Dreschplatzes machen wir, windgeschützt, die obligatorische Apfelpause, mit Blick auf die Gipfel der Großen und Kleinen Gala.
Diesmal dehnen wir die Pause auf eine halbe Stunde aus, denn es ist so schööön! Die Sonne scheint, ein Falke rüttelt, nur Bienengesumme und Stille.
Wir entscheiden, nicht den vorgezeichneten Aufstieg wieder Richtung Gala zu nehmen, sondern wir folgen dem breiten Forstweg der quasi bei 12 Uhr vom Dreschplatz wegführt. Er ist mit gekreuzten weiß-gelben Balken gekennzeichnet, passt also nicht in das neue, markierte Wanderschema. Die rechts und links abgehenden Wege interessieren uns heute nicht.
Den Weg, den wir ausgewählt haben, ist uns jedoch von früheren Wanderungen her bekannt und wir wollen unseren nur kurz zu Besuch weilenden Mitwanderern einen kleinen Eindruck des Lorbeerwaldes vermitteln.
Zwischen weiß blühenden Erikabäumen, Lorbeerbäumen und Gagelbäumen wandern wir stets im lichten Schatten aufwärts. Lilafarbener Storchschnabel und hellblaue Vergissmeinnicht säumen den Weg.
Wir bleiben auf dem Forstweg, den etwas später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet, und gelangen wiederum nach ca. 20 Minuten an das große Eisentor und sind wieder auf der vom Parkplatz heraufführenden Asphaltstraße.
Von hier aus rufen wir unsere „Daheimgebliebenen“ an, dass wir vermutlich gegen 14 Uhr im Restaurant „Las Goteras“ sein werden, wir reservieren dort auch einen Tisch und marschieren nun in einer weiteren halben Stunde zum geparkten Auto und haben auch auf diesem Stück noch links und rechts des Weges Blumen und einen tollen Blick auf die Teiche.
Fazit:
Eine Saison mit vielen, vielen wunderschönen neuen Wanderungen mit meiner lieben Wanderfreundin Elisabeth ist zu Ende.
Würde ich eine „Bestseller-Liste“ erstellen wollen, ich wüßte nicht, welche auf Platz 1 landen sollte.
Die eine oder andere erforderte hohe Kondition, wie zum Beispiel die Besteigung des Pico del Teide, die andere Ausdauer, da sie länger dauerte als geplant, andere ließen sich leicht gehen und wir waren am Ende überrascht, wieviele Stunden sie dauerte.
Allen gemeinsam ist, wir bewegten uns in der so abwechslungsreichen, spannungsgeladenen, blütenreichen Natur Teneriffas die ihresgleichen sucht! Und bis auf eine Ausnahme – bei der es sehr kalt war – hatten wir riesengroßes Glück mit dem Wetter. Kaum zu glauben: Immer Sonnenschein!
Nach jeder Wanderung blieb ein nachhaltiges Hochgefühl zurück. Wir haben es geschafft! Wir haben wieder etwas Neues entdeckt, erlebt!
Wir haben uns begeistert an den Felsformationen, den Aus- und Einblicken auf Bergmassive und in Täler, Weitblicke auf die umliegenden Inselln, ließen unsere Gedanken mit den Wolken ziehen, hatten durch zufällig Mitwandernde oder im Bus Mitfahrende viele nette und informative Gespräche.
Wir sind dankbar: Wir haben uns keine Blessuren zugezogen, bei den diversen Pfaden keine Selbstverständlichkeit.
Bleibt uns nur der Ausblick und die Freude auf die nächste – Ende September beginnende – Saison und die Hoffnung, dass Gesundheit und Kondition weiter „mitspielen“.
Und somit war diese letzte Wanderung eine Zusammenfassung all dessen, was ich oben geschildert habe. Sie war einfach schön!
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend am Ende der Autobahn auf der TF82 Richtung Guia de Isora und weiter auf der TF82 nach Santiago del Teide und auf der Straße bleibend hoch zum Erjoa-Pass. Unmittelbar nach der Pass-Höhe links hoch zum Parkplatz.
Restaurant:
Las Goteras in Tejina de Isora. Hier gibt es unnachahmlich gute Steaks. Für den wirklich großen Hunger kann man nur das Churasco empfehlen. Hat man nicht einen Tisch reserviert (Tel. 922 857056), muss man ziemlich sicher eine Wartezeit in Kauf nehmen.
Oberhalb von Arafo im Esperanzawald
„Eine Wanderung die unter dem Motto stehen kann: „Soweit die Füße tragen“ und man kann hinzufügen: „So weit die Wanderlust und die Kondition reicht“.
Gleich zu Beginn eine Besonderheit: Schon die Anfahrt auf der TF 523 ist ein Erlebnis!
Wanderwegstrecke: Wir haben uns mit 2 1/2 Stunden begnügt.
Hinweg ist auch zugleich der Rückweg
Aber vielleicht kennt ja jemand diesen breiten Forstweg und kann uns sagen, ob der bis nach Candelaria oder sogar bis nach Santa Cruz führt ?“
So hatte ich im November 2008 geschrieben.
Wir waren so neugierig, wo der Weg denn letztendlich hinführt, dass wir beschlossen haben, wir gehen ihn einfach mal. Wir haben ja diese wunderbare Gewissheit, dass mein lieber Mann uns überall abholt. Somit ist das Wagnis nicht ganz so groß.
Vorab: Er führt genau auf die TF 24 bei km 16,2 in Höhe des Landschulheims „Campamento Quimpi und ist – gemessen an unseren letzten Wanderungen „El Filo“ und „El Palmar – Teno Alto – El Palmar“ ein Spaziergang.
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden eine Richtung
Die Wanderung beginnen wir wieder bei Km 17 der TF 523. Achtung, die Einfahrt ist sehr schlecht auszumachen und anzufahren. Etwas unterhalb sieht man einen kleinen Pfahl mit weiß-grüner Markierung. Wir fahren etwas den Hang runter und hier gibt es genug Parkmöglichkeiten.
Wir folgen dem breiten Forstweg links und lassen die nächsten beiden links abgehenden Wege unbeachtet, ebenso den späteren rechts. (hier kann man absteigen und gelangt dann wesentlich weiter unten auf die TF 523 ). Der erste Abschnitt der Tour unter Kiefern ist uns bekannt. Neu ist um diese Jahreszeit das blau-orange „Straßenbegleitgrün“, des Bonnets Natternkopfes und der Schlafmützchen (Kalifornischer Goldmohn). Zauberhaft. Immer wieder weißblühender Escobon (Sprossender Geißklee), gelbe Gänsedistel und hin und wieder die rosa Zistrosen und dicken Sträucher des grünlichen Natternkopfes. Die gelben Büsche der Blättchenreichen Drüsenfrucht oder Kanaren Teline überziehen ganze Hänge. Immer wieder markante Felsformationen tun sich vor uns auf.
Dazu die Aus- und Rückblicke auf die Küste, auf Güimar und die sattgrünen Hänge bis hinauf zur Caldera mit dem markanten Roque Grieta und natürlich: dem noch immer verschneiten Teide.
Nach gut einer Stunde vermuten wir, dass wir uns nun auf „Neuland“ bewegen. Jedoch von der Wegbeschaffenheit und dem Umfeld kein Unterschied. War es bis hierher stets eine Hangquerung ohne nennenswerte Steigung so zieht sich nun der Weg den Berg hinauf. Aber erst genießen wir den Blick auf Santa Cruz, das hatten wir bisher noch nie und auf das dahinterliegende Anagagebirge. Und noch einen Ausblick hatten wir noch nie: gleichzeitig den Blick auf das Meer rechts und links von uns.
Haben wir vorher eine Höhle und einen Unterstand passiert, so gelangen wir nach 2 Stunden in den Lorbeer- und Baumerikaheidewald. Nur 15 Minuten später erreichen wir einen freien Platz mit einer Holz-Hinweistafel „Pista Boca del Valle“ und wir befinden uns im „parque natural, corona forestal“. Von hier gehen diverse Wege ab und wir entscheiden uns für den links bei einem dicken Lorbeerbaum abgehenden Weg, quasi bei „9 Uhr“. Wir passieren eine breite Schneise, die für die Strommasten geschlagen wurde und um 13.15 Uhr kommen wir an der TF 24 aus. Direkt gegenüber gibt es eine Hinweistafel „Casa Rural Don Leandro“ und rechts bei einigen Häusern vermuten wir, dass das rote Schild ein Hinweis auf eine Bar sein könnte.
Etwas oberhalb weist uns eine große Tafel auf das Campamento Quimpi, ein Schullandheim, hin. Hier machen wir nun unter Eukalyptusbäumen, eingehüllt in deren Duft, unsere obligatorische Apfelpause.
Unser Versuch, meinen lieben Mann von unserem Standpunkt zu benachrichtigen, dass er uns dort „einsammeln“ kann, schlägt fehl. Ein Spanier klärt uns auf, ca. 2 bis 3 km die TF 24 hochgehen, dann haben wir die Chance ein Netz zu bekommen. Gesagt, getan. Zum Glück ist nicht viel Verkehr und wir gehen dicht am Straßenrand, Handy in der Hand. Nach 20 Minuten gelingt uns die Verbindung. Nun müssen wir – so denken wir – 1 ½ Stunden bis zur Ankunft unseres „Taxis“ überbrücken. Gehen also zu den Hinweistafeln zurück in der Hoffnung, in dem Casa Rural Con Lenadro einen Kaffé zu bekommen. Eine gute Viertelstunde gehen wir über Weideland, Pferde und Schafe grasen hier, vorbei an frischen Aufforstungen und gelangen an die Casa Rural. Wir müssen uns sagen lassen, dass nur am Wochenende für Besucher geöffnet ist und Essen gibt es am Wochenende auch nur nach Vorbestellung: Telefon 922 69 03 07. Durch die Visitenkarte wissen wir nun, dass wir bei km 16,2 der TF 24 angelangt sind.
Also zurück. Ein Versuch, bei den Häusern die Bar zu finden. Es ist die Bar Laguneta und wir bekommen unseren Kaffé. Inzwischen ist es 15.05 und wir machen uns auf den Rückweg zur Straße. Es ist nicht zu glauben, kaum haben wir einige Schritte Richtung Campamento Quimpi gemacht, kommen unsere Männer angefahren. Das ist Timing!
Da wir nun schon mal im Esperanzawald sind, wollen wir die Gunst der Stunde nutzen und in der Bodegon Campestre gut essen gehen. Fleisch vom Holzkohlengrill.
Fazit: Schon alleine die Anfahrt auf der Strecke der TF 523 – nicht nur jetzt zur absoluten Blütezeit – ist es Wert, die Tour zu gehen. Dem schließt sich eine – gerade jetzt – wunderschöne kaum anstrengende Wanderung an. Da eine Tour nur 2 1/2 Stunden dauert, kann man sie ohne große Schwierigkeiten hin und zurück gehen. Damit würde das Abholen oder das Umsetzen von Autos entfallen. Wäre allerdings schade, weil dann die Nichtwanderer nicht in Genuss der schönen Anfahrt kämen und das leckere Essen entfiele.
Restaurant:
Bodgon Campestre
Ctra. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza – El Rosario
Telefon: 922 54 80 57
Geöffnet von 12 Uhr bis 24 Uhr
Montag Ruhetag
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend Abfahrt von der TF1 bei der Anschluss-Stelle „Hidalgo / Arafo“
Auf der TF281 nach Hidalgo und weiter auf der TF245 Richtung Arafo NP Teide
Ab Arafo auf der TF523 Richtung NP Teide
Ca. 1km ehe die TF523 auf die TF24 stößt, bei km17, geht rechts ein nur schlecht zu erkennender Weg in den Wald.
Auf diesem Waldweg kann man nach ca. 100m gut parken.
El Palmar – Teno Alto – El Palmar
Wer Blumen und Farben liebt, der sollte diese Tour unbedingt JETZT, im März, gehen.
Gelb, weiß, lila und auch pink, eine Blütenpracht ohne gleichen. Die Hänge von dem Lila der Cinerarien überzogen, dazwischen Krokusse und flächenweise das Gelb der Gänsedistel, das Weiß der blühenden Erikabäume und auch Ginsterbüsche und das Pink der Platterbse und der Montebrezien, das zarte Lila des Natternkopfes, das Blau des Bonnets Natternkopfes, das Orange der Kanaren Glockenblumen und noch mal gelb von der vielblättrigen Drüsenfrucht und Kanaren-Hundsrauke. Natürlich viel, viel Grün der Lorbeerbäume, Palmen, Kiefern, Agaven, Farne und Dickblattgewächse und und und …
Man muss einfach immer wieder stehen bleiben und diese Farbenpracht in sich aufnehmen! Unwahrscheinlich! Traumhaft!
Hätte jetzt noch die Sonne geschienen, die Farbenpracht wäre nicht mehr zu überbieten gewesen.
Zuviel der Schwärmerei? Dann wenden wir uns den Fakten zu:
Wanderwegstrecke: 4 ¼ Stunde, 11,5 km
Die Wanderung kann wahrscheinlich in kürzerer Zeit gegangen werden. Wir haben uns jedoch einmal etwas verlaufen, da wir die Tour gehen wollten, wie wir sie vor vielen Jahren gegangen sind und dieser Weg endete jetzt im Nirgendwo. Also ein Stück zurück und wie die Bergziegen, deren Gebimmel uns begleitet, steil hoch auf den ausgeschilderten Weg. Aber von vorne:
Wir starten die Wanderung um 10.20 Uhr in El Palmar (530m) gleich bei dem Hinweissschild „Teno Alto – Los Pedregales“. Unmittelbar daneben befindet sich der Einstieg, ausgeschildert mit „Callejón de Teno 4,6 km“. Auf dem dort angebrachten Hinweisschild werden wir „schlau gemacht“, dass es sich um einen ehemaligen Transportweg von El Palmar zur Hochebene Teno Alto handelt. Anfangs sanft ansteigend durch landwirtschaftlich genutztes Gelände, vorbei an dem rechts abzweigenden Weg zur „Zona recreativa Los Pedregales“, queren wir eine Asphaltpiste. Nächster Hinweis „Teno Alto 3,3 km – El Palmar 1,6 km“.
Rechts begleiten uns noch Palmen und Kiefern. Eriken kommen dazu und der gepflasterte Weg wird „fulminante“, sprich: sehr steil, aber malerisch. ein Blick zurück auf das Örtchen El Palmar mit dem markanten Berg, der wie eine angeschnitten Torte aussieht.
Wir gelangen zu einem Sattel, haben links von uns die Sendemasten und vor uns sehen wir zum ersten Mal Teno Alto. Ein Stückchen bergab und der nächste Wegweiser sagt uns, dass wir in etwa die Hälfte des Callejón de Teno zurückgelegt haben. „El Palmar 2,2 km – Teno Alto 2,7“. Bis hierher haben wir 45 Minuten gebraucht. Die weiß-gelbe Markierung zeigt uns an, wo es lang geht.
Wir gehen nunmehr ein Stück parallel zur Fahrstraße, begleitet von Wasserleitungen und unsere Strecke führt durch zauberhaften Lorbeerwald mit Blick zur Insel La Palma, zur Nordküste und auf bizarre weiße Vulkanfelsen und wir steigen in den Barranco El Charco ab. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der zum Teil gepflasterte Weg matschig, die Bayern würde hierzu „batzig“ sagen. Außerdem waten wir durch kleine Wasserlachen und linker Hand bietet sich uns so gar das Schauspiel eines richtigen, kleinen Wasserfalls. Dass der Weg unter und vorbei an blühenden Erikabüschen und –bäumen geht und von Blumen und Blüten gesäumt ist, habe ich anfangs ja schon begeistert berichtet. Und auch hier, wie bei der Tour von Erjos – Masca, Glockenblumen über Glockenblumen.
Der Weg führt auf und ab und nach 1 ½ Stunden Gehzeit kommen wir in eine Senke und sehen rechts einige Häuser.
Auf dem befestigen Weg halten wir uns links. Ob man nun hier der Markierung rechts folgt – oder ob man gleich auf dem Weg bleibt, spielt keine Rolle, da der kleine Schlenker – über ein Brückchen – kurz darauf auf den befestigen Weg mündet. Dem folgen wir etwas bergan, um dann rechts auf einem weiteren gepflasterten Pfad bis zur Fahrstraße nach Teno Alto aufzusteigen. Die weiterführende Fahrstraße ist linker Hand mit den gekreuzten Balken gekennzeichnet: Also hier nicht weiter. Oben angekommen queren wir die Fahrstraße und gehen an dem Opferplatz San Jeronimo vorbei auf einem offensichtlichen Pilgerpfad ein kurzes Stück bergab, gelangen auf die Fahrstraße, die uns direkt zum Kirchplatz von Teno Alto (770m) führt. Zwei Bars bieten die Möglichkeit einzukehren.
Es ist Punkt 12 Uhr, also haben wir bis hierher 1 Stunde 40 Minuten gebraucht.
Uns ist es jedoch nicht danach, hier eine Pause zu machen. Es hat immerhin nur 9 Grad.
Hier in diesem Naturpark gehen noch diverse Touren ab, so z.B. zum Risco-Steig oder nach Punta de Teno.
Wir jedoch biegen bei der Bar Teno Alto links ab, wandern auf der Asphaltstraße hoch, vorbei an einigen wirklich urigen Ziegenställen und Zäunen, die mit Luftnelken bestückt sind, kommen an den Casas de la Mesita vorbei, sehen vor uns ein neues Wasserreservoir und der Blick geht hier auf die Westküste und dahinter auf die Insel La Gomera und heute so gar auf El Hierro.
Achtung:
Hier unbedingt den Wegweisern „17,2 km San José de los Llanos“ 3 km Cumbre de Baracán“ und kurz darauf „17 km San José de los Llanos“ 2,8 km“ folgen“, die wir nach ca. 20 Minuten erreichen.
An dieser Stelle gingen wir auf der vor Jahren gegangen Tour geradeaus weiter, was sich nunmehr als Irrläufer herausstellte. Für uns war es nicht so tragisch, dadurch sahen wir noch zwei Herden der hier traditionellen Ziegen und eine phantastische Felswand, wie eine moderne Skulptur.
Jedoch, wir mussten ein Stück zurückgehen, um dann steil hochzusteigen, da wir oberhalb von uns Wanderer sahen.
Wir gelangten auf den schönen Pfad auf dem Kammrücken durch Neuanpflanzung von Lorbeerbäumen und Absicherungen des Hangs vor Erdrutschen mit Erikazweigbarrikaden. Der Baumheidewald und biszarre weiße Felsen begleiteten uns und wir blicken auf eine ganz spezielle Landschaft. Teilweise terrassiert für die Landwirtschaft, teils karg und zerklüftet. Wir fühlten uns an die Insel El Hierro erinnert.
Hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, die jedoch nur wenige Minuten dauert, da es sooooo kalt ist.
Zum Aufwärmen weiter:
Der Pfad ist gut auszumachen, jedoch streckenweise sehr schmal und schroff.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für dieses Teilstück von Vorteil.
Vor uns haben wir den Gipfel des 1000 Meter hohen Baracán und rechts blicken wir auf die Häuser von Las Carrizales.
Der Weg wechselt von der rechten auf die linke Seite und wir wandern nun am Hang des Baracán entlang, um zum Tabaibapass abzusteigen.
Bis hierher haben wir von Teno Alto – durch unseren Irrweg – 1 Stunde 50 Minunten gebraucht.
Am Tabaibapass (810m) versuchen wir die verwitterte Hinweistafel „Mirador de Baracán“ zu entziffern und steigen links, kurz vor dem Parkplatz in das El Palmar-Becken ab. Über uns rüttelt ein Falke in der Luft und wir waten regelrecht durch Blumen. Die Hänge komplett lila überzogen von den Cinerarien, ganze Flächen gelb der Gänsedisteln. Wunderschön und auf einem schmalen Pfad gut zu gehen.
Nach 10 Minuten gelangen wir an ein mit Steinen verkleidetes fensterloses Gebäude und gehen nun über eine breitere Fahrstraße bis wir auf die TF436 gelangen. Der folgen wir nun bis zum Ort El Palmar.
Fazit: Eine so schöne, blumenreiche Wanderung mit so phantastischen Ausblicken sucht ihresgleichen.
Nächstes Jahr im März kommen wir wieder! Ich denke, das sagt alles!
Anfahrt:
Da es sich um eine Rundwanderung handelt, kann man mit dem eigenen Wagen nach El Palmar fahren oder aber man nutzt die Busverbindungen der TITSA
von Los Silos Linie 355 bzw. 366
von Los Cristianos bis Santiage del Teide Linie 460 und dort umsteigen in Linie 355
El Contador
Eine sehr, sehr schöne Bergtour!
Es sei jedoch nicht verschwiegen: Sie ist anstrengend und schweißtreibend, gilt es doch immerhin 940 Höhenmeter zu überwinden.
Jedoch: unverzagt gehen wir die Tour an.
Lothar Müller hatte mich eingeladen, einmal mit der Wandergruppe von Abades mitzugehen, um eine von mir noch nicht beschriebene Tour kennen zu lernen.
Wanderwegstrecke: 4 ¾ Stunde, 9,4 km
Zur Zeitangabe muss ich ausführen: Wir wußten nicht, dass gerade heute die erste von sieben Strecken des Trangoworld-Laufes (des Meisterschaftslaufes ) in der Gemeinde Arico mit ca. 250 Teilnehmern auf unserer Wanderroute stattfand. Bedingt durch die Laufveranstaltung legten wir etliche Pausen ein, um wieder einen Pulk Läufer an Engstellen passieren zu lassen. Im Normalfall kann man die Tour – wenn man will – sicher in einer kürzeren Zeit gehen.
Ebenfalls bedingt durch die Veranstaltung konnten wir den eigentlich angestrebten Wandereinstieg nicht antreten, daher fuhren wir hoch bis oberhalb von Arico Viejo/Degollada. Bei dem Hinweisschild „9,5 km El Contador, 1,4 km – Lomo de Tamadaya“ starten wir um 9.45 Uhr. Wir steigen in den Barranco Tamadaya ab, um gleich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Dieser Einstieg ist schon mal ein Vorgeschmack auf die zur Zeit in voller Blüte stehenden Margariten, Lavendel und Cinerarien.
Auf dem Bergrücken erklärt uns Mitwanderer Werner Bethke erst mal die Tour, die wir auf dem neu ausgebauten und markierten Weg gehen werden. Der Eindruck ist: steil! hoch hinauf in Serpentinen!
Durch den höheren Einstieg haben wir die ursprünglich geplante Strecke um ca. 3 km verkürzt. Im Nachhinein kann ich sagen: Es reicht immer noch!
Den ersten Teil des Barranco Tamadaya haben wir einmal mit Cristobal als Botanik-Excursion kennengelernt und die Fortsetzung haben wir 2007 bis zur Galerie gemacht, als wir sehen wollten, woher die Wassermengen kommen, die hauptsächlich den Süden und Südwesten der Insel versorgen.
Die exakte Beschreibung kann ich mir wiederum sparen, da der Wanderweg hervorragend präpariert und markiert ist. Es gibt nach ca. 20 Minuten nur eine einzige Stelle, die zu beachten ist: Hat man den Barranco Tamadaya durchschritten, dann nicht geradeaus auf dem breiten Pfad weitergehen, sondern nach dem Hinweisschild „El Contador 8,4 km – Lomo de Tamadaya 0,5 km“ unter dem markanten Felsen scharf links abbiegen. Auf einem Stein ist die weiß-gelbe Markierung angebracht, die aber bereits fast zugewachsen ist. Das ist aber auch schon die einzige Stelle, an der, im Hinblick auf die Wegeführung, Aufmerksamkeit geboten ist.
Beim Aufstieg bewundern wir die Konstruktion eines Lastenlifts mit einer „Gondel“ in Form einer blauen Tonne.
Nach weiteren 20 Minuten haben wir bei einem großen Dreschplatz die Höhe erreicht und staunen: Die Strecke der Läufer deckt sich wohl mit unserer Tour. Also: ein erster Stopp und wir feuern die Läufer an.
Weiter geht es steil, steil bergan und wie eine bunte Kette wirken die Sportler vor uns.
Nach ca. 1 ½ Stunden haben wir ein Plateau erreicht und eine Hinweistafel klärt uns auf, dass man einen Teil der Tour auch als Rundweg machen kann, denn von hier aus geht es dann bergab nach Los Palomeros oder Las Heritas am gegenüberliegenden Hang des Lomo Quemada.
Wir aber haben bis zu unserem Ziel noch 6,3 km vor uns. Darum: keine Müdigkeit vorschützen, weiter im Zick-Zack bergan. Bein nächsten Plateau wünschte man sich es wäre Mai oder Juni, denn dann muss das hier ein Traum sein: alles weiß von der Montellier-Zistrosenblüten.
Nach 2 Stunden zeigen die GPS-Geräte unserer Mitwanderer, dass 4 km zurückgelegt sind und es wird eine Trink-Ess-Schaupause eingelegt.
Vor uns breitet sich die Küste von Porís de Abona bis zur Montaña Roja in Médano aus und im Hintergrund diesmal die Insel Gran Canaria.
Traumhaft schönes Wetter, Sonne, schöne Wolkenbildung, lichter Kiefernwald, der etwas Schatten spendet.
Aber – wie bereits gesagt – wir wollen ja noch höher hinaus. Also schrauben wir uns über Serpentinen hoch, queren einen wasserführenden, gemauerten Kanal, und weiter geht’s bergauf durch den lockeren Kiefernwald.
Nach 2 ½ Stunden wandern wir durch eine mit Mauern durchzogene Gegend und mit Jable, dem hellen Bimsstein, bedeckten Boden.
Etwas später passieren wir eine gut erhaltene Schutzhütte und nun geht es über den mit Kiefernnadeln bedeckten Weg. Und: welche Erholung: ein kurzes Stück eben! Jedoch nicht lange. Gleich geht es wieder steil aufwärts, um danach in einer Hangquerung unter markanten Felsen fortzuführen. Man staunt immer wieder, wie Pflanzen es schaffen, sich in den Felsritzen anzusiedeln. Und nochmals bergauf durch eine imposante Gegend. Bei 1390m über NN (oder 1360m über NN je nach GPS-Gerät)) haben wir den höchsten Punkt der heutigen Wanderung erreicht und bis hierher haben wir immerhin schon 820 Höhenmeter geschafft.
Wir glauben, von nun an geht’s bergab. Da haben wir uns jedoch getäuscht: es gilt noch in einige Barrancos abzusteigen, um dann auf der Gegenseite natürlich wieder aufzusteigen.
Wir queren eine Fahrstraße, um gleich gegenüber wieder in die gut markierte Fortsetzung des Wanderweges einzusteigen. Noch 1,3 km bis El Contador. Na, bald haben wir es geschafft. Vorsicht: Kiefernnadeln bedecken wieder den steilen Abstieg. Nun noch durch eine blumenübersäte Senke, hoch, an einer Finca vorbei und schon sehen wir den Grillplatz „El Contador“.
Dort werden wir von den Nichtwanderern erwartet. Die Armen mussten 4 3/4 Stunde überbrücken.
Laut Lothar Müller’s GPS haben wir 9,4 km durchwandert und 940 Höhenmeter überwunden.
Dankbar besteigen wir die Wagen und nun ist noch geselliges Beisammensein im Hause von Christa und Werner Bethke in Abades
mit selbstgebackenem Brot und selbstgemachtem Griebenschmalz angesagt. Hmmm, lecker! Und da die Wandergruppe von Abadas offensichtlich eine eingeschworene Gemeinschaft ist, kommen etliche Kuchen auf den Tisch, die man leider nicht alle probieren kann.
Fazit:
Diese Tour verlangt einem schon einiges an Kraft ab, lohnt aber auf alle Fälle, da sie durch eine wiederum wunderschöne Landschaft mit beeindruckenden Felsformationen, viel, viel Botanik und Weitblicken führt.
Ich sage: Dankeschön an Lothar Müller für die Einladung und an die Mitwanderinnen und Mitwanderer, dass sie mich so freundlich aufgenommen haben.
Besonderheit:
Die Wanderung wird aufgelockert durch die selbstverfassten Gedichte von Werner Bethke. So gibt er bei der längeren Pause u.a. dieses Gedicht zum Besten:
Wanderstöcke
“Früher trugen Frauen Röcke,
heute haben sie Hosen an und Wanderstöcke.
Früher war der Wanderstock aus Holz,
er war des Wanderers ganzer Stolz.
Er war bestückt mit Plättchen aus Metall,
damit man sehen konnte wo er war schon überall.
Doch heute er am Nagel hängt,
zwei Röhren aus Aluminium haben ihn verdrängt.
Mit ihnen kann man sich den Berg hochstemmen,
bergab helfen sie die Schwerkraft einzudämmen.
Und ist die Tour zu Ende:
man könnt ‚ sie lieben, kann man sie zusammenschieben.“
Anfahrt zum Wandereinstieg:
Auf der TF 1 nimmt man die Ausfahrt „Arico Viejo“, folgt der Straße nach Arico Viejo. Dort kreuzt man die TF28 geradeaus auf die „Calle de la Degollada“. Immer bergauf weiter auf der „Calle del Serradero“ bis man auf der rechten Straßenseite das Hinweisschild „Contador“ findet.
Anfahrt zum Wanderendpunkt:
Vom Wandereinstieg kommend fährt man zurück bis zur TF28 und biegt nach rechts ab. Folgt der TF28 nach Arico Nuevo. Beim Kreisverkehr am Ortseingang wählt man die erste Ausfahrt, die schon mit El Contador ausgeschildert ist. Dieser Straße folgt man bergauf bis zum Grillplatz „El Contador“. Dort gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten.