Artikel-Schlagworte: „Teneriffa Wandern“
Monomento Natural Los Derriscaderos
Wanderung ab der Haifischflosse
an der TF 1 Abfahrt 51
Auf diese Wanderung wurden wir durch Bayernfranz aufmerksam, der sie mit den GPS-Daten versehen ins Internet gestellt hat.
Elisabeth lud sich die Daten auf ihr Handy und so gerüstet starteten wir das Unterfangen, zum ersten Mal durch GPS-Daten gesteuert eine Wanderung zu unternehmen.
Jedoch: Es sollte nicht gelingen. Bereits beim Start hieß es: „Signal schwach“. Es war nichts zu erkennen.
Also: Wie gehabt auf eigene Faust, vertrauend auf die Pfadfinderfähigkeiten und
Intuition.
Es gelang halbwegs.
Jedoch: Egal, ob man nun punktgenau geht oder – wie wir teilweise herumirrt – die Landschaft ist spektakulär und es spielt keine Rolle, welche Wege man einschlägt: Es gibt stets neue, phantastische An- Aus- Einblicke.
Wanderwegzeit: 2 Stunden 30 Minuten – ohne Apfelpause
Wir nehmen – aus Los Cristianos kommend – die Abfahrt 51 der TF 1, fahren bis zum Kreisel Richtung Gewerbegebiet und wieder über die Brücke zurück Richtung Autobahnaufahrt Los Cristianos.
Auf der Brücke mit der markanten Skulptur der
Haifischflosse parken wir auf dem Parkstreifen und finden den Einstieg erstmal gefährlich, denn wir müssen sowohl die Autobahnausfahrt wie -einfahrt queren.
Wir übersteigen die Bruchsteinmauer und halten uns links auf eine Yuccapalmenformation zu.
Wo ist der Weg?
Das Handy gibt keine Daten preis, also halten wir uns erstmal weiter links, Richtung Barranco. Zwei Gruppen Leuchterblumen, die wir lange nicht mehr gesehen haben, passieren wir und bleiben
auf dem Plateau. Durch Zistrosenbüsche suchen wir uns einen Pfad, im Blick eine bizarre Formation und den zur Zeit weißgekrönten Teide.
Schön!!
Unterhalb können wir einen Weg ausmachen, zu dem wir nun absteigen.
Es ist eine Fahrstraße, die an skurilen Felsformationen vorbeiführt und der wir nun weiter bergauf folgen.
Linker Hand große, ausgeschachtete
„LKW-Garagen“?, wie wir vermuten. Vielleicht wurde dieses Gelände ja mal militärisch genutzt? Vielleicht war es die „Kiesgrube“ von Chimiche? Wer weiß?
Auf alle Fälle: Wir sind begeistert! Solche Formationen der Vulkanausbrüche sind uns bisher nur von der berühmten „Paisaje Lunar“ – Mondlandschaft – in Vilaflor und von San Blas bekannt.
Es ist uns egal, ob wir nun den „richtigen“ Weg erwischt haben oder nicht, es ist nicht wichtig. Wichtig ist, die Landschaft ist von jedem Punkt aus sehenswert.
Dass wir uns in einem Naturschutzgebiet bewegen, ist auch nachvollziehbar.
Zwischendurch müssen wir durch Pfützen waten, die noch Überreste der heftigen Regenfälle der letzten Wochen sind.
Wir verlieren den Weg und rechts oben sehen wir
ein Wasserbecken. Wir vermuten, dass wir dort eine Weiterführung finden und steigen dorthin auf. Passieren das
Becken auf der rechten Seite und laufen auf einen Felskegel zu, links davon, unterhalb, gelangen wir wieder auf einen Weg.
Immer wieder lassen wir den Blick in dem weiten Talkessel schweifen und freuen uns einfach, dass wir in diesem Umfeld, in der Sonne, wandern können.
Nach 50 Minuten Auf- und Absteigen, zick-zack gelangen wir an ein größeres Steinmännchen. Soll das der Gipfel sein?
Aber wir wollen noch mehr entdecken und setzen den Weg weiter fort.
Die Formationen reihen sich aneinander und wir machen uns auf immer noch eine Besonderheit aufmerksam.
Als wir um 1/2 1 Uhr an ein erneutes Schild „paisaje natural protegido“ treffen und links ein Weg abwärts führt, entscheiden wir, den Rückweg anzutreten.
Der Weg ist für eine große Strecke gut auszumachen und wir wandern zwischen den grünen Büschen von Tabaiba dulce und Tabaiba amarga – Wolfsmilchgewächse – hindurch, sogar die ersten Blüten der Kanaren-Trichter-Narzissen entdecken wir und links wie rechts – ich wiederhole mich – skurile Felsgebilde.
Wer sagt’s denn, dass hier nichts gekennzeichnet ist? Nun sehen wir von Zeit zu Zeit
blaue Pfeile auf dem Erdreich.
Wir passieren einen Strommasten, queren einen Barranco, sehen, welche Überraschung, eine erneute Felsformation, zwischen das Grün der Tabaibas mischen sich die mächtigen Kandelaber-Kakteen.
Auf eine weitere Wegebeschreibung verzichte ich, da wir aus der Vielzahl der das Gelände durchziehenden Wege ganz offensichtlich die Gabe hatten, immer die falschen auszuwählen. Was bedeutete, dass wir rauf und wieder runter gingen um dann an einem ganz anderen Ende, oberhalb von Gewerbehallen, auszukommen.
Hier wäre wohl der Einstieg gewesen, denn das Schild sagt uns, dass wir nun das Naturschutzgebiet des Naturdenkmals Derriscaderos verlassen.
Und, wie freundlich, es wird uns noch eine gute Fahrt gewünscht.
Auch das letzte Stückchen bis zu unserem Wagen ist etwas abenteuerlich.
Oberhalb der Hallen gehen wir links querbeet, die Haifischflosse gibt uns die
Richtung vor, queren eine gemauerte Wasserrinne, die Autobahnzufahrt und sind nach 2 1/2 Stunden Wanderung bei unserem Wagen.
Fazit:
Auch wenn wir erst enttäuscht waren, dass unser erster Versuch per GPS geleitet zu wandern, ein Flop war, so war die Wanderung ein Erlebnis.
Und für Nachwanderer: Egal welchen Weg man letztendlich einschlägt, die Landschaft ist eine Wucht! Es lohnt!
Besonderheit:
Da wir noch nie in dem Gewerbegebiet waren, machten wir dort noch eine Rundfahrt bis zum Windpark an dem im Bau befindlichen und sehr umstrittenen Hafen von Granadilla vorbei und wir wollten mal ein neues Lokal ausprobieren.
So fuhren wir wieder auf die Autobahn, nahmen die Ausfahrt
Chimiche – El Rio und folgten dem Hinweis Las Maretas.
Restaurant: Andromeda
Ein kleines Örtchen mit etlichen Restaurants.
Jedoch hatte heute nur „Andromeda“ geöffnet.
Nach Befragen der Wirtin gab es drei Gerichte: Hühnersuppe, frittiertes Huhn und Carne mechada. Dieses Gericht bestellten wir, da wir es noch nie gegessen haben.
Es handelt sich um gerupftes Fleisch, würzig gebraten. (nicht unbedingt appetitlich anzusehen) Dazu gab es selbstgemachte Fritten, Bohnen und Möhren Gemüse. Ein Salat, 1/2 Liter Rotwein, Wasser und Café rundeten unser Mahl ab und wir bezahlten insgesamt 16.– Euro.
Absolut touristenfreie Zone, war unser Eindruck.
Lediglich einige Arbeiter kamen noch zum Essen.
Das Plätzchen vor dem Lokal war jedoch so schön:
Sonne pur, und wie wir die nach der Schlechtwetterperiode genossen haben!
Windstill! Denn auf der Wanderung blies er so stark, dass wir auf die Apfelpause verzichteten.
Der Blick ging auf ein kleines, mit Palmen geschmücktes Pärkchen, eine kleine
Kapelle und seitlich so gar bis zum Meer.Wie gut es uns hier gefiel zeigt, dass wir dort 2 Stunden saßen.
Anhang:
Der Windpark I.T.E.R. im Gewerbegebiet von Granadilla beherbergt seit 2012 ein inzwischen renomiertes ökologisches Dorf das unter dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit erbaut wurde.
Auf der web-side von TUI fand ich die folgende, gute Beschreibung:
„Casas Bioclimáticas ITER in Granadilla de Abona
Urlaub im CO2-freien Feriendorf – werden Sie Teil eines einzigartigen Projektes! Aus einem internationalen Architektenwettbewerb entstanden an der Südostküste Teneriffas 25 Häuser der ganz besonderen Art: Ein Öko-Dorf im Zeichen der Forschung. Die stylishen CO2-neutralen Häuser wurden ursprünglich als Forschungsobjekte für Wissenschaftler aus aller Welt erbaut, nun haben Urlauber die Gelegenheit, die bemerkenswert gestalteten Casas Bioclimáticas zu bewohnen. Gelegen innerhalb des ITER-Windparks (Instituto Tecnológico y de Energías Renovables), sind Freunde von Wind und Wetter hier genau richtig, denn Windräder bestimmen das Landschaftsbild. Jeder ist herzlich willkommen, der nicht nur Sonne, Strand und Meer genießen will, sondern dem auch die Umwelt am Herzen liegt. Harmonisch in die Landschaft des Windparks eingebettet, liegen die Häuser am Rande des Naturparks Montaña Pelada. Die bioklimatischen Villen bestehen teilweise aus recycelten und ökologischen Materialien und bieten uneingeschränkten Komfort. Unter Berücksichtigung natürlicher Kräfte wurde beim Bau unter anderem die Tradition des Windschutzes mit von Luftkammern durchzogenen Felswänden einbezogen: In manchen Häusern halten die Mauern stärkeren Wind ab, ihre Luftkammern sorgen jedoch für eine natürlich Isolation des Gebäudes und eine angenehme Kühlung durch Lüftungsschlitze. Im harmonischen Einklang mit der Natur und den lokalen Bräuchen können die Häuser auf externe Energie gänzlich verzichten und bieten nebenbei auch noch teilweise einen wunderschönen Meerblick. Je nach Lage des Hauses trennen Sie etwa 150 – 200 m vom Meer. Das CO2-freie Feriendorf ist eine autofreie Zone, die nur zum Be- und Entladen befahren werden darf. Innerhalb der Anlage können ausschließlich Fahrräder und Elektroautos benutzt werden. Die Unterkunftstypen 6, A und B sind Ferienhäuser aus dem Programm der ITER, welche vor Ort zugewiesen werden.“
Ruta del Agua – Erjos – El Tanque
Nach einer längeren Zwangspause haben wir uns zum „Einlaufen“ den Rundweg von Erjos über San José de Los Llanos über Ruigómez wieder nach Erjos ausgesucht.
Die Tour sahen wir bei unserer letzten Wanderung zu dem Wasserfall in Tierra del Trigo an der Bushaltestelle in Erjos ausgeschildert.
Aber: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Wanderwegstrecke: Erjos – Los Llanos – Ruigómez – El Tanque – ca. 11km
3 Stunden 15 Minuten – ohne Apfelpause
Mit dem Bus 460 fuhren wir um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Costa Adeje los und waren um 10:40 Uhr in Erjos.
Ein mitfahrender Canario erklärte uns, gleich die Straße neben dem Bushäuschen nehmen und dann immer geradeaus.
Wir folgten jedoch dem ausgeschilderten Weg wenige Meter unterhalb der Bushaltestelle: PR TF 51 San José de los Llanos 4,1 km um dann festzustellen,
dass die beiden Straßen kurz darauf ineinander übergehen.
Die Markierung für diese Wanderung ist weiss-gelb.
Den Wegeverlauf nach San José de los Llanos brauche ich nicht detailliert zu beschreiben, da er bis zur TF 373 sehr gut ausgeschildert ist.
Nach 10 Minuten Gehzeit können wir die Asphaltstraße verlassen und gehen nun – ganz
ungewöhnlich auf der Insel – über einen hellgrünen Graspfad, der sofort leicht ansteigt.
Vorbei an Erikabüschen, vielen Zistrosensträuchern und gelbblühendem Stechginster geht es stets sanft bergauf.
Die Bodenbeschaffenheit wechselt zu Fels und der Blick weit zurück geht zur Montaña Gala und nach Erjos mit den noch immer als Mahnmal an den schlimmen Brand (von 2012 ??)
erinnernden schwarz-verbrannten Säulen der Kiefern.
Ein schönes Wolkenspiel
fesselt unsere Blick noch zusätzlich.
Nach knapp 1,5 Stunden Aufstieg gelangen wir an ein schönes
Anwesen mit einem gut erhaltenen und gepflegten Dreschplatz.
Nur noch wenige Meter und wir sehen bereits den „großen Baum“ von dem wir früher des öfteren Wanderungen starteten.
Auf der web-Seite von Francisco Fariña fand ich den Hinweis, dass sich um diesen „großen Baum“ eine kanarische Kiefer, die im Volksmund Pino-Loro genannt wird, eine Legende rankt: in ihrem Gipfel soll ein Lorbeerbaum gewachsen sein, ein „Laurel o Loro (Laurus azorica = Azoren oder Kanaren-Lorbeer)
Wir queren die TF 373 um in den Forstweg einzubiegen.
Die Kennzeichnung sagt uns noch 2,4 km bis nach San José de los Llanos.
Rechts lassen wir das Hotel und Restaurant rural liegen, den Teide haben wir vor uns, jedoch sein schneebedecktes Haupt ist hinter einer tiefhängenden Wolkenschicht versteckt.
Einige mächtige Kiefern ragen in den Himmel und wir wandern an einem Kiefernwald vorbei.
Noch 0,5 km bis San José de los Llanos.
Wir erreichen den Ort von einer anderen Seite als
wir sonst gewandert sind und gelangen zu dem kleinen Restaurant „El Risco“, das von einem Schweizer geführt wird, nur leider heute ist es geschlossen.
Überraschung am Wegesrand: Eine Edeltanne, Nordland? Und das auf Teneriffa!
Nun geht es auf der Asphaltstraße runter in den
Ort mit schönem Blick bereits auf’s Meer.
Einfach nur der Ausschilderung folgen und die Winkel an den Markierungen beachten, die das Abbiegen anzeigen.
Zehn Minuten vor 12 Uhr sind wir am Kirchplatz und von da an ist es vorbei mit der Ausschilderung.
Ein Einheimischer erklärt uns den Weg nach Erjos über Ruigómez und wir wandern – vor der Kirche stehend – links die TF 373 fünf Minuten hoch bis zum rechts abzweigenden Wanderweg „SL TF 151 Ruigómez 1,8 km – ruta del agua“.
Nach wiederum nur wenigen Metern erreichen wir wieder ein großes Anwesen und hier nun Vorsicht:
Die Ausschilderung ist nicht sofort auszumachen. Den Zaun entlang runter und dann links abbiegen.
Ein Pfahl mit der Plakette „ruta del agua“ ist die Kennzeichnung und der Weg wird nun bilderbuchmäßig.
Erikabüsche, flechtenbehangen, Lorbeerbäume, braune „Farnwiesen“, die ersten kanarischen Glockenblumen, bemooste Steine und Äste, frisch austreibender Farn, Efeu bewachsene Hänge, interessante Steinformationen, und und und.
Nach einer knappen halben Stunde Gehzeit erreichen wir die erste Galerie, den ersten Wasserstollen – Galeria de la Flora.
Das Haus ist leerstehend und die ehemals der Information dienenden Tafeln sind ebenfalls leer.
Wir entdecken die Infotafeln jedoch in dem mit Brombeersträuchern umrankten Haus.
Hier war offensichtlich eine Werkstatt zur Ausbildung von Erwachsenen ab 25 Jahren in den Berufen Maurer, Schreiner, Steinhauer und Umwelterziehung.
Alles vorbei!
Noch 1 km bis Ruigómez., grün-weiß ist die Markierung.
Vorbei einem großen weißen Kasten, sicher für die Wassersammlung, durch teilweise noch landwirtschaftliche genutzte Flächen erreichen wir in 10 Minuten die Asphaltstraße, die uns wiederum in den Ort führt. Und wieder mit Meerblick.
An der Kirche gibt es eine Infotafel und wir halten
uns weisungsgemäß
links, die Straße entlang und hier begehen wir unseren Fehler: wir biegen rechts ab, geleitet von der ruta del agua, statt dem Straßenverlauf weiter links bergauf zu folgen.
Schnell ist uns klar, von der Ortskenntnis her, wir müssten aufsteigen und nicht immer weiter abwärts. Wir vermuten, wir kommen in El Tanque aus, was sich ja auch bewahrheitet.
Aber, wir haben ja diesen absoluten Komfort: Selbst wenn wir mal keinen Bus bekommen sollten, so bald wir ein Netz für das Handy haben, mein lieber Mann holt uns mit dem „Taxi IrmEli“ (Irmgard-Elisabeth) ab – egal wo!!! Toll!
Im Endeffekt wäre es schade gewesen, hätten wir den Fehler nicht begangen, denn die nun folgende Strecke ist wieder wunderschön.
Vorbei an der Carnicería und Quesería El Tanque erreichen wir nach einer knappen halben Stunde die nächste Galerie „El Cubo“, gerahmt mit
riesigen Büschen des fleißigen Lieschens.
Auch auf diesem Abschnitt ist der Wanderweg gut gekennzeichnet mit den Pfählen „RUTA DEL AGUA“.
Hah! Noch ein Novum: Erst ein grasbewachsener Weg und nun stapfen wir durch raschelndes Laub. Esskastanienlaub.
Wir gelangen um 13:30 Uhr auf die TF 82, die
nach Erjos führt, zögern kurz, ob wir an der Bushaltestelle warten sollen, bis evtl. so gegen 14:30 der Bus 460 kommt, jedoch, nein wir wollen noch weitergehen.
Ein kurzes Stück legen wir auf der Fahrstraße zurück, um dann schnell wieder links abbiegen zu können.
Achtung: Unmittelbar danach ein paar Lavabrocken übersteigen und den schmalen, mit nickendem Sauerklee bewachsenen Pfad nehmen. Der untere Weg führt zu einem von vielen Hunden bewachten Haus, das wir oberhalb passieren.
Auch dieser Abschnitt geizt nicht mit schönem „Wegebegleitgrün“.
Gelbblühender Efeu?, unbekannte Blüten, Kaktusfeigen, Jucca-Palmen, riesige Agaven, Aeonien, Farne und wieder ein Blick auf’s Meer, auf El Tanque und den Lomo Molino mit dem Restaurant, das nach Plänen von Cäsar Manrique gebaut wurde. Wurde es jemals bewirtschaftet fragen wir uns.
Gut dass es noch nicht regnet, obwohl es bereits drohend aussieht und der Wind teilweise auch nicht ohne ist, denn in der Rinne wäre es sonst nicht so gut zu gehen.
Keine 10 Minuten brauchen wir vom Abzweig zum Lomo Molino – den wir uns heute schenken – in den Ort El Tanque bis zur Bushaltestelle vor der Kirche.
Hier erst machen wir unsere obligatorische Apfelpause nachdem wir dem Busplan entnommen haben, dass um 14:05 Uhr die Linie 460 von Icod de Los Viños abfährt und wir schätzen, dass der Bus dann in ca. 20 Minuten hier in El Tanque sein wird.
Und: 14:20 Uhr kommt er und bringt uns in 55 Minuten über Ruigómez, Erjos nach Tejina de Isora, wo wir meinen lieben Mann im Restaurant Las Goteras zum Essen treffen.
Fazit:
Eine Tour, die von uns zwar anders angedacht war aber dann – durch fehlende, weiterführende Kennzeichnung und durch einen Denkfehler unsererseits – ganz anders verlief.
Wir sagen nun: Zum Glück!
Die Tour ist wunderschön, abwechslungsreich, nicht zu lang, nicht anstrengend. Die Steigung von Erjos bis zur TF 373 ist harmlos.
Und die Busverbindung ist ideal.
(Sollte man bei schönem Wetter Pausen einlegen wollen, in 2 Stunden geht der nächste Bus)
Übrigens, eine nette, kleine Begebenheit noch als Anhang:
Als wir beim Essen saßen kam ein Herr vom Nebentisch und fragte uns, ob wir mundi-roth seien.
Wir bestätigten es und waren nun doch neugierig, wie er darauf gekommen ist:
Es stellte sich heraus, er ist emsiger Leser unserer Wanderberichte, wandert auch nach, hat sich sogar einen Link auf seinem Computer gesetzt, um jedesmal informiert zu werden, wenn ein neuer Bericht von uns ins Netz gestellt wird.
Identifiziert hat er uns so:
Er schlussfolgerte: 2 Frauen in Wanderkleidung, ein Mann in „zivil“ und hin und wieder ist doch wohl auch ein Foto von Elisabeth und mir in den Berichten zu sehen.
Hat uns gefreut!
Erstaunlich für uns ist auch, dass zum Beispiel im Monat November 2366 Personen unsere web-Seite besucht haben.
2 Nachträge:
Keine Lust zu wandern ? Keine Lust nur rumzuhängen ?
Vorschlag:
Kleine feine Kunstausstellung bis zum 26.1.2014 in Callao Salvaje. Sehr interessant.
Ihnen steht der Sinn mehr nach Wintersport ?
Bei Skigebietevergleich kann man sich informieren und erhält wertvolle Tipps. Absolut aktuell.
Guergues-Steig (linker Masca-Grat)
Eine wunderschöne Tour zwischen den zwei größten Barrancos im Teno-Gebirge:
Masca und Seco
Der Guergues-Steig ist eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung, die grandiose Ausblicke bis zu den Nachbarinseln und in den Inselsüden bietet.
Es ist heute eine „Gedächtnis-Wanderung“, denn vor 14 Jahren haben wir diese Tour zum ersten Mal gemacht und Günter und Elisabeth kennengelernt. Günter, Elisabeths Mann, führte damals die kleine Wandergruppe.
Nur waren die Wetterbedingungen an diesem Tag ausgesprochen mies. Den Rückweg gingen wir im strömenden Regen.
Und heute?
Traumwetter! Sonne pur! Fantastischer Blick!
Beste Bedingungen!
Wanderwegstrecke: 3 1/4 Stunden reine Gehzeit, ca. 25 Minuten Zwangspause, da wir eine Ziegenherde auf ihrem Weg zum Melken passieren lassen mussten und retour begegneten uns die Ziegen ebenfalls.
Dazu 30 Minuten Apfelpause
Wir parken bei der Haltebucht „Mirador Masca“ unterhalb des Cherfé-Passes um 9:50 Uhr, da gibt es dort um diese Zeit noch Parkplätze.
Die TF 436 (früher TF 346) sind wir in wenigen Minuten bis zum Einstieg der Wanderung runtergegangen.
Eine verrostete Eisenkette zwischen zwei Ölfässern ist zu übersteigen und wir halten uns dieses Mal leicht links abwärts, Richtung der Finca Araza auf einem schmalen Pfad zwischen Ginsterbüschen und Opuntien. Auch dieser Pfad ist mit Steinmännchen markiert und geht sehr schnell steil, rutschig, geröllig abwärts.
Wir passieren wohl einen früheren Brunnen und bereits nach 10 Minuten gelangen wir nun auf einem staubigen Pfad, eben, an ein Gatter, (aus einem Sprung-Feder-Rahmen – man muss sich nur zu helfen wissen).
Ein Schild verweist darauf, dass Hunde verboten sind und dass sich hier „freilaufendes Vieh“ befindet . Die mit vielen Ziegenkötteln belegten Wege bestätigen es.
Und nun geht es im steten Wechsel aufwärts, mal wieder ein Stück abwärts.
Über Teilstücke, gepflastert wie alte Römerstraßen, dann nur Felsplateaus, schmalste Pfade belegt mit Steinen, Felsstückchen, Sand, zum Teil mit Vulkanbrocken zum steilen Abhang hin gesichert. Schwindelfrei muss man hier schon sein und auch Trittsicherheit ist Voraussetzung.
Dank der vielen Steinmännchen finden wir unbeirrt den Weg.
Abwechslungsreich ist nicht nur der Weg an sich sondern auch die unterschiedlichsten Farbschattierungen des Gesteins.
Und dann die Felsformationen: Grandios!
Beim Aufstieg zu der Felsformation mit dem „Stinkefinger“ ruft uns die
Ziegenhirtin zu, wir sollen in eine Nische treten, da die Ziegen sonst Angst haben zu passieren.
Und da kommen sie: es ist ein Gebimmele, ein Geschiebe, ein Gehopse! Wir amüsieren uns prächtig auch über die Vielfalt der Ziegenfelle. Und immer noch kommen welche, und immer noch.
Wir können nur staunen, wie mutig und wie kletterfähig die Ziegen sind.
20 Minuten dauert das Defilee.
Der den Schlusspunkt setzende Ziegenhirte sagt uns auf Befragen, dass es 60 Ziegen sind.
Nun also weiter! – Welch eine Sicht haben wir!
Zwischen den Felswänden gibt es immer wieder Nischen, wie Fenster, um den Tiefblick nach Masca, den Ort und die Schlucht, freizugeben.
Die Insel La Palma ist zum Greifen nah!
Der Teide, absolut schneefrei!
Nein, so eine Sicht hatten wir noch nie!
Ah! und Oh! Rufen wir bei dem Blick auf die wuchtigen Felsmassive.
An Höhlen und Unterschlupfen vorbei steigen wir immer weiter aufwärts.
Um 11 Uhr – nach 20 Minuten Zwangspause – gelangen wir an das obere Gatter und immer heiter weiter aufwärts.
Um 11:35 Uhr haben wir die Hochfläche erreicht.
Erst wieder den Blick schweifen lassen:
La Gomera breitet sich vor uns aus.
Die Landschaft wechselt hier ganz und gar: Wir gehen zwischen den grünen! Ginsterbüschen den breiten Hangrücken – den Lomo de Tablada – uns links haltend, abwärts zum ehemaligen Dreschplatz.
Viele Pfade führen hinab. Nur Mut!
In nur 10 Minuten sind wir unten beim Dreschplatz und das ist auch unser
Schlusspunkt des Hinweges und Gelegenheit zur Apfelpause.
Den Abstieg zur Finca Guergues schenken wir uns heute, denn sichtmäßig bringt er nicht mehr als wir hier schon haben.
Vor uns die Inseln La Gomera und La Palma! Unter uns die Küstenorte, angefangen von Los Gigantes, bis zu unserem „Hausberg“, dem Conde und der Montaña Guaza. Der Teide mit den Gipfeln, die die Caldera umgeben.
Dazu Sonne! Warm! Windstill!
So einfach kann Glück sein!
Unsere obligatorische Apfelpause dehnen wir über Gebühr aus: 1/2 Stunde bleiben wir, halten noch einen Schwatz mit einem deutschen Wanderpaar und dann steigen wir in direkter Linie hinauf zum Gipfel in einer Höhe von 1023 Metern.
Kein Gipfelkreuz wie in den Alpen! Nein, ein dicker Steinmann krönt die Spitze.
Schauen! Schauen:
Nach dem kleinen Abstecher geht es auf dem bekannten Pfad wieder retour zum Wagen.
Die Passage oberhalb der Masca-Schlucht, rechts
an der Wand lang, verursacht uns – wie auf dem Hinweg – leichtes Magenkribbeln.
Der Pfad ist sehr, sehr schmal, sandig, steinig und ohne irgend eine Abgrenzung, nur rechts die Felswand und links der Abgrund! Brrrr!
Tief Luft holen, wir sind wieder sicher durch!
Das ist aber die einzige wirklich schaurige Stelle auf der ganzen Wanderung.
Um 13:05 Uhr trifft uns wieder die Rückkehr der Ziegen vom Melken von der
Finca. Aber jetzt geht es zügig. Sie gehen dicht zusammen und nach nur gut 5 Minuten können wir weitergehen, indem wir noch Hirtenhilfsdienste leisten und auf Zuruf der Hirtin das Gatter hinter der letzten Ziege schließen.
Nun bleiben sie bis Morgen in dem Gelände bis wieder Zeit zum Melken ist.
Über Felsplateaus und die bekannten Pfade gelangen wir zum letzten Aufstieg zur TF 436. Nun halten wir uns links, nahe am Grat zur Masca-Schlucht und nehmen nicht den Bogen an dem Brunnen vorbei.
Dicht an dicht sind die Steinmännchen gesetzt und um 14 Uhr sind wir wieder am Wagen.
Fazit:
4 Stunden waren wir unterwegs. Aber was für 4 Stunden!
So was von schön!
Umwerfend! Grandios! Phantastisch!
Alle Superlative für diese Tour bei diesem Wetter!
Sicher nicht zum letzten Mal!
Restaurant:
Bei unserer Busfahrt nach Erjos sahen wir, dass offensichtlich das ehemalige Restaurant mit dem Chinyero-Museum in Santiago del Teide wieder geöffnet hat.
Darum steuern wir es – hinter der Kirche auf der Straße Richtung Erjos bzw. Valle de Arriba – für einen kleinen Mittagsimbiss an.
Es nennt sich jetzt La Casona del Patio.
Alles ist sehr schön restauriert:
Das Hotel ist geöffnet.
Es gibt jetzt einen Reitstall mit 4 Pferden und die
Möglichkeit für Ausritte. (1 Stunde 30.– Euro)
Auskünfte kann man unter Telefon-Nummer 636 54 14 83 einholen.
Das Museum ist ausgelagert in einem Nebengebäude, leider wesentlich kleiner und
nicht mehr so anschaulich. Aber Schautafeln geben noch einen Überblick über den Vulkanausbruch vom 18. November 1909.
Der große Raum des Museums ist nun auch Restaurant.
Die Karte ist klein aber wie es aussieht fein und nicht zu teuer.
Der freundliche Kellner, wie er sich vorstellte: „José Manuel“ erklärt uns, dass auch auf Bestellung kanarische Küche serviert wird und die Räumlichkeiten für Feste bestens geeignet sind.
In Zukunft kann man sich über die gesamte Einrichtung detailliert im Internet informieren. (Es wird noch an der Seite gearbeitet)
Zur Zeit wohl nur via email über info@lacasonadelpatio.com
Anfahrt:
Aus dem Süden kommend folgt man nach dem (derzeitig noch) Ende der Auitobahn der TF82 über Guia de Isora nach Santiago del Teide. Dort geht es im Ort links weg auf der TF436 Richtung Masca. Kurz nach dem Überwinden des „Cherfé-Pass“ erreicht man die Parkmöglichkeit bei derHaltebucht „Mirador Masca“.
Alternativ: Mit dem Bus (Linie 460) vom Busbahnhof Playa de las Americas um 09:35 bis Santiago del Teide und dor umsteigen in den Bus 355 Richtung Masca.
Erjos – Tierra del Trigo – Los Silos
Den Tipp für unsere heutige Wanderung erhielten wir von Steffi der „Chefin“ von teneriffakreaktiv
Wasserfälle In Tierra del Trigo
Ein Wasserfall, der das ganze Jahr Wasser führt, das will hier auf der Insel schon etwas heißen.
Wanderwegstrecke: 4 Stunden plus Apfelpause , 920 Höhenmeter, 10,4 km
Wir starten diese Tour mal wieder von Erjos aus.
Der Bus 460 bringt uns von der Busstation Playa de las Américas um 9:35 Uhr nach Erjos.
11:40 Uhr sind wir in Erjos an der Kirche. Wir studieren die seit November 2012 neuen Infotafeln – damals gingen wir von hier über El Palmar nach Buenavista – und machen uns startklar. Das heißt:
GPS-Tracker einschalten, Kamera in die rechte Hosentasche, Diktiergerät in die
linke, Stöcke auf die richtige Länge einstellen, Hüte auf und los:
Wir queren die Straße, etwas links oberhalb sind die Wegweiser neben einer Telefonzelle.
Der mit PR TF 53 gekennzeichnete Weg „Los Silos 5,7 km – Cuevas Negras 3,1 km“, das ist unserer.
Die Treppe runter, an der Kirche vorbei und schon sind wir auf die „Spur gesetzt“.
Die alte Dame steht diesmal auf ihrer Veranda und wünscht uns mit ihrer metallischen Stimme wieder „buena suerte“ viel Glück.
Na dann kann ja nichts schief gehen.
Der Blick geht hoch zu den verkohlten Sträuchern und Bäumen, die noch immer Zeugnis von dem verheerenden Brand im Sommer 2012 ablegen.
Aber: wie wir auf der Wanderung feststellen können, die Natur regeneriert sich glücklicherweise und die Erikabüsche
treiben von unten neu aus und an den Kiefern zeigen sich schon wieder die „Puschen“.
Die Beschreibung der Wanderung von Erjos nach Los Silos ist unter dem 1. Dezember 2011 nachzulesen und ergänzend zum ersten Teil der Wanderung auch die Tour Erjos – Las Moradas – Los Silos vom 15. März 2012 oder von Erjos über El Palmar nach Buenavista vom 21. November 2012)
Die Wanderstrecke begeistert uns wie beim ersten Mal. Malerisch!
Schon von hier oben haben wir den Blick zum Meer!
Der schmale, steinige, geröllige, erdige Pfad, ein ehemaliger „camino real“ (ein unter Schutz des Königs stehender Handelsweg der hier damals Puerto de Santiago – Erjos mit Los Silos und Garachico verband) ist zum Teil gesäumt von Mauern, Wasserleitungen oder alten Kanälen,mit Moos überzogen, Eriken, Kiefern, Lorbeerbäume, Farne und nochmals Farne.
Da wir noch Sonne haben ist auch das Lichtspiel wunderschön.
Dass wir uns einem Naturschutzgebiet befinden, ist schon fast selbstverständlich.
Nach 35 Minuten passieren wir das erste Haus der ehemaligen Ansiedlung „cuevas negras“ .
Weinreben, Orangen- Avocado- und Esskastanienbäume geben noch Zeugnis davon, dass hier bis in die 50er Jahre hinein über 60 Menschen lebten.
In 1 Stunde 15 Minuten sind wir von Erjos bis zum Abzweig Tierra
del Trigo die 3,1 km bergab gegangen. Ab jetzt gehen wir auf dem Wanderweg PR TF-53.1
Jetzt heißt es Schluss mit lustig! Aufstieg! Hinauf, hoch hinauf und das steil.
Kurz nach dem Abzweig ist an einem Fels die bekannte Markierung: weiß-gelbe Streifen.
Noch ein Stücken höher sehen wir rechts zwar die gekreuzten Balken, also hier nicht weiter, da aber in das Erdreich Stufen geschlagen sind, vermuten wir, ja, vielleicht, vielleicht stoßen wir ja hier auf die der Ansiedlung den Namen gebenden schwarzen Höhlen.
War wohl ein Satz mit X. Wir gelangen zu ein zwei kleinen Häuschen mit Gemüsegarten.
Also retour und brav auf dem gekennzeichneten Weg weiter.
Grandiose Ausblicke auf wuchtigste Felsmassive, der Blick zur Küste, nach Los Silos, auf verstreut liegende Anwesen, auf einen noch gut erhaltenen
Dreschplatz.
Wie sagte ich: Grandios!
Der schweißtreibende Aufstieg lohnt!
Hier gibt es zwischendurch einen Drachenbaum, Flechten, wilde Geranien, die mit ihrem grellen Rot hervorstechen, Aeonien und, und und.
Bei unserem Küstenblick sehen wir auf eine Kuriosität:
In dem Krater eines Vulkankegels wurde ein mit Folie ausgelegter
Wasserspeicher angelegt. (Die Folie soll von der Firma Höchst stammen)
Nach 40 Minuten – inclusive Schauen und Fotografieren – erreichen wir weit oberhalb von Tierra del Trigo eine Asphaltstraße.
Der Hinweis sagt dort, noch 1, 1 km bis in den Ort.
Jedoch kein Hinweis auf den Wasserfall. Was machen wir: Wir rufen Steffi an, die uns den Weg vom Ort aus erklärt.
Wir halten uns links, sehen links unterhalb einen ehemaligen Waschplatz und
bei den ersten Häusern fragen wir vorsichtshalber doch nochmal nach „la Cascada“, dem Wasserfall.
In die erste links abgehende Straße sollen wir abbiegen und dann bis zur„la loma“ dem Bergrücken gehen.
Von Steffi wissen wir, dass wir durch einen Barranco gehen müssen und dann bis zu einer Wasserleitung.
So gerüstet, muss dieser Wasserfall doch zu finden sein.
Durch die Straße Los Rijos gehen wir in direkter Linie links an einem gelben Haus vorbei bis linker Hand ein mit Büsten verziertes Haus auftaucht. Rechts
davon, zwischen zwei weißen Gebäuden zweigt der schmale Pfad ab, der sofort oberhalb des Barranco an einem Hang vorbeiführt, der mit den wunderschönen, leuchtend blauen Blüten der Prunkwinde bewachsen ist.
Wir steigen auf, laufen direkt auf die Stoffwand
einer Plantage zu, hier links und zwischen Weinreben aufwärts bis zum gedeckten Wasserkanal.
Dem folgen wir rechts, kurz darauf verschwindet die Abdeckung und das klare, frische Wasser sprudelt an uns mit hoher Geschwindigkeit vorbei.
10 Minuten dauert die Strecke entlang des Kanals, mal rechts, mal links, je nach Breite.
Und dann sind wir da:
Der Kanal bricht hier ab und die Wassermassen laufen nun unkontrolliert den Hang hinab, der weiß von Kalk ist.
Auch wenn es ein durch den Kanal gespeister Wasserfall ist, es ist beeindruckend.
Wie kalkhaltig das Wasser ist, konnten wir schon unterwegs feststellen:
Plastikrohre wurden wohl durch den wieder instandgesetzten Kanal ersetzt, da sie fast völlig innen von Kalk ummantelt waren. Leider verschandeln sie nun die Landschaft!
Bizarre Kalkgebilde fast wie in einer Tropfsteinhöhle fanden wir auch.
Unter uns liegt Los Silos und die Küste.
Und was machen wir nun: Im leichten Sprühregen unsere Apfelpause.
Die Passatwolken haben nicht dicht gehalten, es nieselt.
Das bringt uns zum Nachdenken, denn auf nassen, dann rutschigen Steinen, Felsen oder Erdreich auf dem steilen Weg nach Los Silos runter oder nach Erjos hoch, erscheint uns zu gefährlich.
Alternative?
Tierra del Trigo und fragen welche Möglichkeit es gibt, nach Los Silos zu gelangen.
Also auf dem nun bekannten Pfad zurück in den Ort und der Besitzer des Hotels rural, der Finca de la Hacienda, sagt uns, auf der Carretera runter nach Los Silos sind wir „muy rápido“ – sehr schnelle – in einer halben Stunde.
Es ist 14 Uhr. – Um 14.30 Uhr käme der Bus.
Wir entscheiden uns für’s Gehen und waren gut beraten. Der Bus – ein Schulbus – kam uns entgegen und auf dessen Rückweg wollten wir ihn anhalten. Aber, wie in Deutschland, dürfen Schulbusse keine Passagiere mitnehmen. Das wusste wohl unser Ratgeber nicht.
Die Straße hat es in sich, denn ein Schild mahnt zu größter Vorsicht auf der gefährlichen Straße an.
Nun, wir haben 45 Minuten auf der zum Glück nicht sehr befahrenen, steilen Straße mit vielen engen Kehren gebraucht.
Gut, dass wir keine Knieprobleme haben.
Wir wurden auch durch den Blick auf ein wuchtiges, zerklüftetes Felsmassiv abgelenkt, zu
dessen Füßen sich ein Palmenhain breit macht, sehr ungewöhnlich. Vermutlich bezieht sich die kleine Hinweistafel „Sitio de Interés Científico“ (naturwissenschaftliche Sehenswürdigkeit) darauf.
Und aus dieser Vogelperspektive wird uns bewusst, wie viel Bananenanbau hier immer noch betrieben wird: Grün, viel, viel Grün.
Unten angekommen vermuten wir, dass wir an
einem Wasserwerk vorbeiwandern, das vielleicht die den Hang hinabstürzenden Wassermassen wieder einsammelt.
Wir befragen einen Jungen nach der nächsten Bushaltestelle und welches Glück, nur ein kurzes Stück links, dann rechts, dem Hinweisschild folgend: Garachico – Icod de los Viños und wenige Meter weiter erreichen wir an der Ecke die Bushaltestelle an der Durchgangsstraße im Ortsanfang von Los Silos.
14:50 Uhr ist unsere Wanderung beendet.
14:59 Uhr soll laut Busplan die Linie 107 kommen, die uns zum Umsteigebahnhof nach Icod de los Viños bringt.
14:55 Uhr ist der Bus da!
Welch ein Glück! Was hat uns die alte Dame in Erjos gewünscht:
„buena suerte“
Wenn das nicht so nahtlos geklappt hätte, hätten wir gegenüber der Bushaltestelle in einer Bar die Möglichkeit gehabt, einen Café zu trinken.
15 Minuten dauert die Fahrt, wir freuen uns, dass bis zur Abfahrt der Linie 460 zurück nach Playas de las Américas um 16:05 Uhr noch Zeit bleibt, in der neben der Bushaltestelle liegenden Bar „Teidreago“ einen Café zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen und den Wein aus der dazugehörigen Bodega zu probieren.
Da uns der Besitzer wiedererkennt, bekommen wir so gar noch gratis Tapas dazu.
Fazit:
Es bleibt nur zu sagen: Immer, immer wieder eine wunderschöne Tour!
Der Abstecher nach Tierra del Trigo zum Wasserfall lohnt sich auf jeden Fall.
Danke Steffi!
Sollte man wetterbedingt nicht zurückgehen und nach Los Silos auf dem camino cuevas negras absteigen können – PR – TF 53,1 und TF 53 – wäre es eine Überlegung wert, nicht die wahrlich nicht gut zu gehen Straße nach Los Silos abzusteigen sondern hoch nach El Tanque zu gehen.
Hier gibt es auch die entsprechenden Busverbindungen, wie mir der Schalterbeamte in Icod de los Viños Auskunft gab.
Tierra del Trigo wird von keinem Bus angefahren.
Besonderheit:
Als wir bei unseren privaten wöchentlichen Konversationsübungen unserer Lehrerin, einer Kunsthistorikerin, von unserer Wanderung berichteten, wollte sie von uns wissen, ob wir wüssten, woher der Name „Los Silos“ kommt.
Wir vermuteten: Vielleicht Silo? Getreidespeicher?
Ziemlich richtig.
In der Gegend von Los Silos gibt es viel lehmige Erde. Dies nutzten die Bewohner früherund legten darin ihre Silos für Getreide aber auch Lebensmittel an.
So einfach also: Los Silos, die Kühlschränke der Vergangenheit!
Igueste de San Andrés – Playa Antequera – Playa Zapata
Die Wettervorhersage ist gut! Die Kondition auch!
Und die Abenteuerlust will es wissen, ob wir den Weg zur nordöstlichsten Spitze der Insel, zur Playa Antequera
finden und schaffen!
Denn immerhin heißt es in einem Wanderführer:
„Die schwerste Tour dieses Führers ist in verschiedener Hinsicht äußerst anspruchsvoll: Der Pfad verliert sich hin und wieder in unübersichtlichem Gelände, zudem ist er an manchen Stellen sehr schmal, ausgesetzt und ohne Halt, so dass er selbst manchem erfahrenen Berggeher ein hohes Maß an Überwindung abverlangt.
Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind deshalb unbedingt erforderlich.“
Na dann mal los!
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 5 1/2 Stunden plus ca. 30 Minuten Pausen
Am 10. April diesen Jahres machten Elisabeth und ich die Wanderung zur einzigen Seeampel Europas und versuchten im Anschluss den Weg zur Playa de Antequera zu finden.
Wir gaben auf, da wir uns verstiegen hatten.
Jedoch: Aufgegeben ist nicht aufgehoben und so nehmen wir heute einen erneuten Anlauf, nachdem wir auch von Lesern unserer Wanderungen, André und Jutta, GPS-Daten erhielten.
Da wir aber ohne GPS-Führung wandern (wir haben nur einen GPS-Tracker), hilft es uns nur begrenzt weiter.
Aber wir wissen nun, wo unserer damaliger Fehler lag:
Wir hielten uns damals von dem Steinhaus oben am Pico Atalaya de los Ingleses rechts und das war falsch.
Der Weg zur Playa führt rechts am Steinhaus vorbei hoch über den Kamm und ist auf dem Pfad mit einigen Steinen eingesäumt.
Wie man bis zum Pico Atalaya de los Ingleses auf 429 m Höhe gelangt, kann man der Wanderung “Iguest de San Andrés – Semáforo de San Andrés“ präzise entnehmen.
Daher hier nur im Schnelldurchgang:
In Ingueste de San Andrés an der Endhaltestelle der Buslinie 945 geht es auf
dem mit weiß-gelben Balken gekennzeichneten Weg über geflieste, großzügige Stufen aufwärts und nach 10 Minuten zweigt links der schmale Pfad ab. Neu ist eine Holz-Hinweistafel „El Semáforo“.
Was wir noch gut in Erinnerung haben, es geht steil, steil in einem Naturschutzgebiet aufwärts.
Vorbei an „Kunst am Weg“, ein Steinmännchen der besonderen
Art
Heute haben wir bereits nach 45 Minuten den Abzweig zum Pico Atalaya de los Ingleses erreicht.
Er ist mit zwei weißen Pfeilen an den Felsen gekennzeichneten, geradeaus geht es zur El Semáforo.
Der Blick geht nach Santa Cruz, das in der Sonne liegt und das Auditorium glänzt herüber, San Igueste de San Andrés liegt unter uns, der Friedhof und die Küste.
Nach 1 Stunde erreichen wir das Plateau, mit einem kleinen Steinberg markiert.
Von hier halten wir uns in gerader Linie zur weißen Felsader über ein Steinplateau aufwärts, passieren die felsige Anhöhe rechts, gehen zwischen riesigen Kandelaber-Wolfsmilchgewächsen und Agaven und haben nun das am Kamm thronende Steinhaus vor uns und ein beeindruckendes Wolkenspiel.
Von der Bushaltestelle, bei der wir unseren Wagen geparkt haben, bis hierher haben wir präzise 1 Stunde gebraucht.
So nun aufgepaßt:
Rechts am Haus vorbei zum Kamm, hier ist der Weg mit einigen Steinen eingefasst. Wir überschreiten den Kamm und haben einen gut auszumachenden Weg, hangquerend vor uns.
2 Minuten später haben wir bereits unser Ziel im Blick: Die Playa, den Strand.
Nach 13 weiteren Minuten erreichen wir einen rechts
abgehenden Abzweig und glauben, den Einstieg zum Abstieg gefunden zu haben.
Es gibt zwar keine Kennzeichnung und auch kein Steinmännchen sondern nur einen großen, aufgerichteten Stein. Jedoch: Pustekuchen. Der Weg verliert sich nach einigen Höhenmetern im Nichts.
Also retour. – Neuer Anlauf.
Über Felsen geht es abwärts, wir sehen keinen rechts abzweigenden Weg, keine hinweisenden Steinmännchen.
Also queren wir weiter den Hang, zum Teil auf abenteuerliche Weise.
Lediglich leere Patronenhülsen sagen uns, Jäger sind hier wohl zu Hause.
Noch haben wir einen Blick für die steingartenähnlichen arrangierten Pflanzen, Flechten und Vulkansteine.
Nach 40 Minuten gelangen wir an das Ende eines Barrancos, ein markanter brasilianischer Pfefferbaum bildet den Schlusspunkt und wir sind beglückt: auf der anderen Seite des Barrancos gelangen wir auf einen Weg.
Aber große Enttäuschung: Auch dieser verliert sich nach wenigen Metern.
So beschließen wir, „wir gehen im Barranco“ bis zum Strand.“
Hier kommt unsere Warnung: Findet man ca. 15 Minuten nach der Kammüberquerung nicht den richtigen Einstieg: Aufgeben!!!!
Jeder der schon mal im Barranco gewandert ist, weiß, wie gefährlich es werden kann, wenn plötzlich hohe Abbrüche zu überwinden sind, die man nur aufhaarsträubende Weise umgehen bzw. bewältigen kann.
Ich will aufgeben. Jedoch Elisabeths Argument: „Wir finden sicher an der Playa den richtigen Weg aufwärts“ überzeugt mich und so hangeln wir uns herzklopfend abwärts.
Trotz allem haben wir noch immer einen Blick für die wunderschöne Landschaft.
Die gewaltigen grünen Hänge des Anagagebirges, die Felsformationen ……
Nach 50 Minuten „Abstieg“ sichten wir ein Steinmännchen!
Könnt Ihr Euch unsere Erleichterung vorstellen?
Im Zick-Zack werden wir nun in einer halben Stunde durch den Barranco von Steinmännchen zu Steinmännchen bis zur Küste geleitet.
Ha! Wir haben es geschafft!
Traumhaft! Faszinierend!
Wuchtige Felsmassive rahmen den wunderschönen, einsamen schwarzen
Sandstrand an dem wir mutterseelen-alleine sind! Jedoch sind wir nicht, wie wir glauben, an der Playa Antequera, sondern an der Playa Zapata, die eine Bucht vorher ist.
Somit sind wir auch nicht am aller nordöstlichsten Zipfel der Insel sondern NUR kurz davor wie wir später durch André und Jutta erfahren haben. (siehe Anhang) Eine halbe Stunde trennte uns davon.
Natürlich erfrischen wir uns mit einem Bad und dann folgt zum Trocknen die obligatorische Apfelpause.
Da wir jedoch etwas unruhig sind, ob wir nun den richtigen Aufstiegsweg finden, beenden wir unse Regenerations-Pause nach knapp 30 Minuten und folgen wieder den Steinmännchen aufwärts im Barranco.
Und siehe da, linker Hand sehen wir einen Weg im ausgedörrten Gras.
Wir wagen es!
Gelegentlich ein grüner Punkt, an einem dicken Felsen Pfeile, und, oh Wunder,
eine einsame Wanderin bestätigt uns: Wir sind richtig!
Sie gibt es uns den Rat: „Achtet auf die hombrecitos (Steinmännchen).“
Steil, steil geht es hinauf! Schweißtreibend! Die Sonne brennt! 1 Liter Wasser war heute viel zu wenig. Wir müssen mit unseren Vorräten geizen!
Und ein deutsches Wanderpaar begegnet uns und es bestätigt uns ebenfalls, ja , wir sind auf dem richtigen Weg.
Auch das Paar macht heute den zweiten Anlauf und es hatte das Glück, dass ein Einheimischer ihnen den richtigen Einstieg zeigte.
Nach 45 Minuten gelangen wir wieder auf den hangquerenden Weg des Hinweges und müssen feststellen: Nur ein ganz kurzes Stück nach unserem vergeblichen Abzweig geht der richtige Weg ab. Wir haben ihn einfach übersehen.
Also Achtung:
Um 15:06 Uhr gelangen wir an die abzweigende Stelle und um 15:20 Uhr sind wir auf dem Kammrücken beim Steinhaus.
Dies als Hinweis, dass man vom Steinhaus ca. 15 Minuten braucht, um die Diretissima zur Playa zu erreichen.
Es gibt keine Steinmännchen, jedoch auf rötlichem Fels mit weißen Adern
durchzogen befinden sich 4 rötliche Steine und einige graue aneinandergereiht.
Oben beim Steinhaus angekommen gönnen wir uns und unseren Beinen nochmal eine Erholungspause, lassen den Blick schweifen bevor wir den steilen und schlecht zu gehenden Abstieg in Angriff nehmen.
Nach einer Stunde haben wir es geschafft und sehen – schon im Ort – , auf dem gefliesten Weg, ein Zapfstelle für Wasser: die Fuente S. Benito! Wir sind
gerettet!
So schnell haben wir noch nie 1 Liter Wasser getrunken.
Fazit:
Eine Wanderung – in einem grandiosen, beeindruckenden Umfeld – die einem viel – um nicht zu sagen alles – abverlangt!
Trotz allem: „Vale la pena“! Sie lohnt sich!
Und Elisabeth und ich sind dankbar und glücklich, dass wir sie – bis zur Playa Zapata – heil geschafft haben!
Da wir es also auch im zweiten Anlauf nicht wirklich geschafft haben, die Playa Antequera zu errreichen werden wir überlegen, ob wir einen dritten Versuch unternehmen. Dann aber von der Höhe aus La Casillas zur Playa Antequera. Denn von dort scheint der Weg gekennzeichnet zu sein, wie es die Infotafel in San Andrés de Igueste anzeigt.
Oder aber von Chamorga aus, wie ich aus verschiedenen Beschreibungen spanischer Wanderer entnehmen konnte und da wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, die Rückkehr mit dem vorher bestellten Boot anzutreten.
Besonderheit:
Zum Schluss der Wanderung hatten wir noch ein nettes Erlebnis:
Ein junges Pärchen, wie sich später herausstellte, zwei Deutsche die 1 Semester in La Laguna studieren, fragte uns, ob wir es bis Santa Cruz mitnehmen könnten.
Nach ihrer Wanderung befragt erzählten sie uns, sie hätten von „zwei Mädels“ den Bericht im Internet gelesen über die Seeampel, El Semáforo, und ihren vergeblichen Versuch zur Playa Antequera zu kommen, so dass auch sie nur zum Pico Atalaya de los Ingleses gegangen sind.
Es war unser Bericht vom April ! Wir waren die Mädels !
Anhang
Hallihallo aus Bayern,
erst einmal einen herzlichen Glückwunsch zur geglückten Tour.
Wobei wir – -um ganz ehrlich zu sein – glauben, dass ihr gar nicht an der Playa Antequera, sondern an der Playa Zapata gewesen seid. Diesen Abstecher wollten wir in diesem November anstatt des Abstechers zur Semaforo versuchen. Gut zu wissen, dass der Abstieg durch den Barranco zu schaffen ist, so steht unserer Planung für diese Tour nichts mehr im Wege. Wir hätten es sonst einfach versucht, ein bisschen Kletterei schreckt uns dabei nicht ab.
Die Playa de Antequera ist der Strand mit einigen verlassenen Gebäuden am östlichen Ende, auf einem eurer Fotos (noch von weit oben aufgenommen) ist das gut zu erkennen. Vom Abzweig zur Playa Zapata zum Antequera-Strand geht man etwa 30 Minuten.
Anstrengend ist die Tour schon. Aber es lohnt doch die Mühe: die Landschaft ist großartig und nach solch einer Tour hat man doch immer wieder ein Hochgefühl.
Viele liebe Grüße
Jutta und André