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Rund um die Montaña de los Poleos – und etwas mehr
War das schön!
Geplant war nur eine Rundwanderung um die Montaña de los Poleos, jedoch die Strecke war uns zu kurz, so haben wir noch etwas drangehängt. Sollte dann so 2 ¾ Stunden dauern, daraus wurden dann doch etwas mehr.
Wanderwegstrecke: präzise 4 Stunden 5 Minuten, 11,6 km – ohne Apfelpause
Die GPX-Daten der Strecke als Zip-Datei zum Download
Wir parken am Parkplatz „Mirador Los Poleos“ an der TF 38 und gehen nach dem Studium der Infotafel – der Teide grüßt schon rechter Hand – ein kurzes Stück die Straße entlang Richtung Montaña Chinyero. Es ist ein eigener Fußweg angelegt, gesichert zur Straße durch eine Leitplanke und zum Abhang hin mit einem Seil.
Dann haben Elisabeth und ich erstmal heftig gelacht: Wir waren am Einstieg zur Umrundung des Chinyero. Eine uns sehr gut bekannte Strecke.
Wir wussten zwar, dass der Einstieg zur Umrundung der Montaña Los Pelos dicht dabei ist, aber nicht, dass der Weg im ersten Stück identisch ist.
Macht nichts, immer wieder schön.
Also gingen wir ein gutes Stück – quer durch das Lavafeld – die erst vor kurzem gegangene Strecke bis zur Verzweigung PR TF 43 Chinyero – PR TF 43,1 San José de Los Llanos 4,4 km – PR TF 43 Garachicos 12,5 km – Arenas Negras 2 km. Hier nehmen wir den links abzweigenden Weg Richtung San Jose de Los Llanos. Sehen nach kurzer Zeit rechter Hand den Berg Arenas Negras, den wir schon mehrfach umwandert haben und halten uns bei einem abgehenden ehemaligen Forstweg links.
Hier beginnt für uns Neuland, wunderschöne, bizarre Landschaft, Lavagrus gesprenkelt mit Steinen, das helle Grün der Kanarischen Kiefern, der Blick zum Teide und zum Chinyero. Das Knirschen des Lavagrus unter unseren Stiefeln läßt uns an verharschten Schnee denken, inzwischen ist die Sonne rausgekommen und wärmt, denn wir sind bei 12° C losmarschiert.
Ein Kanarischer Hahnenfuß, dessen Gelb in der Sonne wie gelackt wirkt, ist auf der Tour tatsächlich die einzige blühende Pflanze, dafür aber umso mehr Lava in allen Variationen und riesige Kanarische Kiefern.
Das Knirschen wird streckenweise durch mit Kiefernnadeln dick belegte Teilstrecken abgelöst. Kein Schritt ist mehr zu hören, wie wir überhaupt mutterseelenalleine hier wandern und lediglich gelegentlich hören wir ein zartes Vogelgezwitscher.
Schön! Hier können wir die Seele baumeln lassen.
Uns beeindrucken die Kiefern-Veteranen. Wir haben schon etliche bei der Chineryo-Umrundung gesehen, aber hier gibt es viele dieser beeindruckenden Exemplare.
Nach inzwischen 2 Stunden Gehzeit erreichen wir wieder markierte Wegstrecken und unsere mit komoot geplante Tour kann fortgesetzt werden.
Wieder Hinweisschilder „ Chinyero 0,3 km – Los Partidos 4,3 km“.
10 Minuten später sind wir wieder an der Stelle, an der wir die Durchquerung des Chinyero-Lavafeldes begonnen haben.
Gleich gegenüber sehen wir einen schmalen, sandigen, steil aufsteigenden Pfad auf die Montaña de la Cruz. Auf dem Berg waren wir noch nicht, der fehlt in unserer Sammlung der den Chinyero umgebenden Berge: Montaña del Estrecho und Montaña de Abeque.
Nach dem Aufstieg, der kurz darauf in einen breiten Weg übergeht, der sich wie eine Spirale den Berg hinaufwindet, bleiben wir erst einmal stehen und staunen und sind ganz angetan von dem komplett anderen Blick auf Teide und Chinyero.
Und wieder ein Zeugnis, wie die Kiefern sich nach dem verheerenden Brand regenerieren.
Ein Stück weiter hoch noch ein toller Ausblick Richtung Meer, viele Hügel, Berge, die Insel La Gomera und auf den Kanal „Pista Canal de Vergara“, der sich wie ein helles Band durch die Lavalandschaft zieht.
Noch eine Spiraldrehung weiter schauen wir Richtung La Palma. Zwar ist die Insel durch die Wolken nicht so gut auszumachen, aber das Wolkenspiel ist dafür faszinierend.
Und noch eine Drehung weiter, wieder Blick auf Teide, da beschließen wir, bis zum Gipfel müssen wir uns nicht hochschrauben, wir haben ja durch unsere diversen, ungeplanten Schlenker noch eine Strecke vor uns.
Also kehren wir um, wir haben mit Blick auf La Gomera einen schmalen, steil absteigenden Pfad in dem Lavagrus entdeckt.
Entscheidung: Im Zick-Zack abwärts oder Diritissima. Wir entscheiden uns für die Diritissima: Rückenlage, Fersen einsetzen, Stöcke voraus und ab geht die Post. Wir geben uns der Illusion hin, wir nehmen eine Skiabfahrt. Muss nur von Elisabeth Abstand halten, damit ich nicht in ihrer aufgewirbelten Staubfahne „abwärtsfahre“.
Hat Spaß gemacht.
Unten empfängt uns ein gelblich getönter Weg, der sich zwischen den Kiefern dahinschlängelt.
Natürlich meckert meine Trulla, Sprecherin von komoot, wobei wir sie heute loben müssen, sie hat uns, soweit wir programmiert haben, fleißig geleitet und läßt auch jetzt nicht nach uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Tour verlassen haben, logisch, dass sie sich 300 m links von uns befindet.
Dafür hüllt sich Elisabeths komoot-Sprecherin „Agatha“ heute zur Abwechslung in Schweigen.
Wir schreiten nun kräftig aus bis wir blühende Mandelbäume und eine Lavazunge des Chinyero sehen. Da bremsen wir, wir kommen doch zu weit von unserer Tour ab. Also links hoch, ohne Weg an der Lavazunge entlang bis wir ein Steinmännchen entdecken.
Prima: wir steigen zum Lavafeld auf und queren es und die „Trulla“ ist zufrieden, noch 50 m bis zur programmierten Tour.
Wir haben den Eindruck, dass sich regelrecht ein Weg durch diese Landschaft schlängelt und auf der anderen Seite erwartet uns wieder lichter Kiefernwald.
Und was ist? Wir haben unsere Tour wieder erreicht.
Nun haben es unsere Füße gut: mit Kiefernnadeln bedeckter Pfad, viele kleine Schößlinge der Kanarischen Kiefer und, Dank den lieben Vorwanderern: viele, viele Steinmännchen, die den Weg entlang kennzeichnen sowie wieder viele, beeindruckende Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer.
Wir kommen genau wieder an der TF 38 aus und nur noch ein kurzes Stück zurück zum Wagen.
Anfang und Ende: Blick auf den Teide um 10:39 und um 14:42 Uhr
Fazit:
Wir sind uns einig:
Das war eine wunderschöne Tour, eine Strecke, wie wir sie so noch nie gegangen sind!
Sieht man von unseren ungeplanten Sperenzchen ab, ist es auch keine sehr anstrengende Tour.
Jedoch wie wir sie gegangen sind haben unsere Füße zum Teil eine Dauermassage bekommen und unser Orientierungssinn war gefragt.
Anfahrt vom Süden:
Durch das neue Teilstück der Autobahn TF 1 gelangt man schnell bis zur Abfahrt Chio, hier dann erst 1km auf die TF 82, links auf die TF 38, den Abzweig Richtung Teide nehmen und 13 km hochfahren bis „Mirador de los Poleos.“
Wunderschön der mit Hornklee gesäumte Straßenrand.
Impressionen
CAMINO REAL del SUR (9)
Camino Real del Sur
9. und letzte Etappe
Santiago del Teide – Tejina
Froh! Glücklich! Zufrieden!
Wir haben den langen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide – 127 km- in 9 Teilstrecken geschafft!
Wanderwegstrecke heute: 16 km rund 6 Stunden inclusive 10 Minuten Apfelpause
Für GPS-Freunde hier die GPX-Daten als Zip-Datei
Um 9:50 Uhr besteigen wir am Busbahnhof Costa Adeje den Bus 460 und um 11 Uhr verlassen wir ihn an der Kirche in Santiago del Teide.
Natürlich fotografiere ich – zum wievielten Male? die Kirche „Iglesia de San Fernando Rey“ aus dem 17 Jahrhundert mit der Besonderheit eines Balkons, das Rathaus und den Guanchen-König „Mencey Adjona“.
Selbstverständlich darf auch ein kurzer Besuch im Tourist-Infobüro nicht fehlen, aber es gibt keine neuen Wanderpläne und vom Camino Real del Sur erst recht nicht.
Also los:
Erst machen wir noch einen kurzen Schwenk am Rathaus und Kinderspielplatz vorbei, um die volle Pracht der Mandelblüte zu bestaunen. (Wussten wir von unserer Tour am 10.2.2015)
Nun aber wird es ernst:
Wir folgen wieder den GPS-Daten von Franciscus Fariña: Spazieren die Avenida de la Iglesia, die „Kirch-Allee“ durch den Ort entlang. Sind neugierig, ob es noch den Mercado de la Agricultor, den Bauernmarkt, gibt: Nein, hier gibt es nun eine Tourist-Information mit Darstellung des Chinyero-Ausbruchs etc. Die Damen sind sehr freundlich und hilfsbereit, aber wo der Camino Real del Sur genau verläuft, wissen sie auch nicht.
Wir bekommen aber den Hinweis, dass es in Arguayo eine Ausschilderung Richtung Chio gibt.
Wir verlasssen den Ort auf der TF 82 um kurz darauf links auf die Straße TF 375 Richtung Guía de Isora, Los Cristianos und Teide abzubiegen. Nur ein kurzes Stück gehen wir auf dieser Straße und können dann rechts abzweigen. Ein Margeritenfeld empfängt uns und wir stapfen über Vulkangestein, geziert von Unmengen Aeonien. Links grüßt die Montaña Bilma und der Teide. Schon nach 10 Minuten unterwandern wir durch einen Tunnel die TF 375 und der Weg führt uns im Bogen Richtung Autobahn, die wir jedoch rechts liegen lassen und es beginnt unser Aufstieg auf die Montaña de Arguayo. Schon sehen wir das Meer, die Inseln La Gomera und ein Stück von La Palma. Dazu ringsum Berge, unter uns die Örtchen El Molledo, El Retamar und Tamaimo (alles schon durchwandert).
Und: Wir wandern auf original Camino-Real-Pflaster. Dem haben wir bei früheren Wanderungen nicht die Beachtung geschenkt wie heute.
Dass wir von unserer bisherigen Wanderrichtung von Ost nach West heute abgewichen sind hat einen Grund: Wir finden es grandios wenn man auf einen Blick das Meer und die Berge vor sich hat, zudem wissen wir, dass uns wohl heute zum Schluss wieder die Carretera General TF 82 erwartet und so wollten wir nicht starten.
Bis hier oben hat sich auch noch ein in voller Blüte stehender Mandelbaum angesiedelt und locker steigen wir weiter auf.
Oben angekommen, die Kurve genommen und wir blicken auf Arguayo.
Schnell sind wir abgestiegen und haben heute mal wieder das Glück, dass das Töpfermuseum geöffnet ist.
Ein Besuch lohnt sich immer, denn man kann sich schlau machen, wofür die die immer noch ohne Scheibe getöpferten Behältnisse für die unterschiedlichste Nutzung gebraucht wurden.
Es freut uns auch heute wieder, dass man den fleißigen Töpferinnen ein Denkmal gesetzt hat und ihre Namen auf einer Bronzetafel verewigt hat.
Gleich gegenüber des Museums sehen wir den von den Damen in der Info-Stelle in Santiago del Teide angekündigten Hinweis „El Chio“. Erst folgen wir diesem auch, dies beschert uns den Vorteil, dass wir an einem ehemaligen Waschplatz vorbeikommen, den wir sonst noch nie gesehen haben. Jedoch stellen wir nach kurzer Zeit fest, nein, dieser Weg ist nicht mit dem von uns nachzuvollziehenden Camino Real del Sur identisch.
Als folgen wir wieder den Hinweisen auf Komoot.
Wer jedoch nicht den Ehrgeiz hat, den Originalweg nachzuvollziehen, der ist besser dran, dem Hinweis „Chio“ zu folgen. Am 27.11.2007 von uns begangen. Dann kommt man auch noch an einem alten Backofen und einer Weinpresse vorbei.
Wir müssen dagegen durch den Ort, kein Problem, Aufstieg zum Kirchplatz, den Friedhof sehen wir links oben, dann aber ein langes Stück Straße, bei km 5 erreichen wir die TF 375. Vorbei an einer Gedenkstätte und einem großen Mandelbaumfeld, leider fast alle eingegangen, können wir nach einer halben Stunde die Straße verlassen. Wir haben Glück: Es ist Mittagszeit und vielleicht zieht ja auch die Autobahn den Verkehr ab, zumindest befahren jetzt nur wenige Wagen die Strecke. Wir steigen über die Leitplanke und sind wieder auf einem Wanderweg.
Gleich zu Beginn bestaunen wir, wie die Natur sich zu helfen weiß: Aus umgestürzten Baumstämmen sprießen neue Schösslinge.
Wir können unser Glück kaum fassen: Camino Real Pflasterung gesäumt von üppig blühendem Hornklee. Wieder passieren wir gleich zwei Gedenkkreuze und um 14:15 Uhr erreichen wir den „Hinterhof“ von Chio und gehen nun auf Asphaltstraße.
Durch die Straße Evora Franquís erreichen wir die Kirche „San Juan Bautista“. Da in der Kirche gearbeitet wird, haben wir die Möglichkeit sie zu besichtigen.
Von hier hat man wieder einen wunderbaren Blick auf La Gomera.
Insgesamt strahlend blauer Himmel, lediglich über dem Meer ein paar Fotografierwölkchen. Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter.
Die Straße Virgen del la Paz führt uns weiter auf unserer Wanderung . Eine Infotafel erklärt unter anderem woher der Name „Chio“ kommen könnte: Es ist der syrische Name für den Mastixbaum.
An der erwähnten künstlichen Quelle sind wir leider wohl unbemerkt vorbeigelaufen.
Ha, wir sind zufrieden: Wieder wandern wir auf Originalpflasterung.
Um 15:15 Uhr erreichen wir die Tf 38 bei dem Hinweisschild „Guía de Isora Centro histórico“ bei km 36, der wir aber nur ein kurzes Stück folgen müssen, rechts geht es dann, überraschend, wieder auf Camino-Real-Weg quasi durch den Hinterhof von Guía de Isora in den Ort.
Gleich zu Beginn sind wir von einem schönen Haus mit wuchtigen Kandelaber-Wolfsmilch-Gewächsen ganz angetan.
Die mit Palmen gesäumte Avenida de la Constitución schreiten wir ab, links grüßt der Teide, heute immer wieder, und Elisabeth macht eine Weinpresse aus, vorbei geht es an historischen Bauten, leider etwas heruntergekommen, an Kirche und Rathaus führt uns die Strecke entlang.
Den Kultur-Trakt des Rathauses besichtigen wir und uns gefällt die Dekoration im Eingang.
In der Straße „Calle Las Britas“ müssen wir die Entscheidung treffen: Hören wir hier auf, ist Schluss mit dem Camino Real del Sur, dann fehlt uns das Stück bis Tejina, in diesem Ort hörten wir vergangene Woche auf, oder weitergehen.
Inzwischen sind wir immerhin schon 4 ¾ Stunden unterwegs.
Da alles so stimmig ist, unsere Kondition noch sehr gut, entscheiden wir: Wir gehen weiter.
Also erst mal wieder aufsteigen durch Guía de Isora, mal fragen wo der Weg nach Tejina ist, da Elisabeth nur bis Guia de Isora geplant hat und meine Trulla heute sich weitestgehend in Schweigen hüllt.
Oh Wunder: Es gibt Schilder, zwar nicht dahin wo wir wollen, sondern nach Jable und Boca Tauce, aber immerhin. Der Weg ist gut angelegt, markiert und meine Trulla hat die Sprache wiedergefunden und leitet uns.
Rauf – quer – runter wieder bis zur TF 82 in der Kurve, in der sich die Skulptur befindet, um gleich wieder links aufzusteigen. Davor scheuen wir uns, da wir diese Strecke schon mal runtergekommen sind. Jedoch die heutige Wanderung ist gnädig mit uns, wir können nach einem fünfzehn minütigen Aufstieg durch einen Wermut gesäumten Pfad zur Ansiedlung El Pozo queren.
An der Plaza del Pozo die Eremita San Juan – geschlossen – und nach etwas Herumirren und Fragen steigen wir auf der Callejon Malpaso – ich übersetze mal „Schlechter Durchgang“ – wieder zur TF 82 ab.
Jetzt ist es aber genug. Wir gehen vielleicht 15 Minuten auf der jetzt viel befahrenen Straße und werden angehupt und es schüttelt uns.
An einer Bushaltestelle, Abzweig nach Acojeja rufen wir meinen lieben Mann an: „Bitte hole uns! Es reicht uns. Die letzten 2 km bis Tejina schenken wir uns.“
Impressionen der letzten Etappe
Camino Real Wegbeschaffenheit
Töpfermuseum Arguayo
Fazit:
Wir haben genug vom Camino Real del Sur und sind zufrieden, was wir geschafft haben, vor allem wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen wir ihn abgewandert sind.
Mit dem Wetter haben wir unwahrscheinliches Glück gehabt, es war einfach super.
Die Wege, wenn man sie denn teilweise so benennen kann, waren äußerst unterschiedlich, von gut auszumachen und ausgebaut bis gar nicht vorhanden, durch Gestrüpp – sehr schmerzhaft.
Hertzlichen Dank an Francisco Fariña. Ohne seine GPS-Daten wäre die Realisierung sicher nicht möglich gewesen.
Wenn man uns fragen würde „würdet ihr ihn noch einmal gehen“, wäre unsere Antwort ganz sicher: NEIN!
Wenn man uns fragen würde:„lohnt er sich“, würden wir sagen: JEIN!
– Die Landschaft ist – sieht man vom ersten Stück von Candelaria bis Güimar ab – grandios.
– Wir bekamen einen guten Eindruck über das landwirtschaftliche Leben auf Teneriffa, fern ab vom Tourismus
– Wir haben Ecken kennen gelernt, die man normalerweise nicht sieht
– Wir haben den größten Respekt vor den Menschen bekommen, die diese Wege damals zu Fuß ihre Pferde, Kamele, Ochsen oder Eseln, beladen mit Ware, führten und das zum Broterwerb.
Welche Strecke wir mit guten Gewissen empfehlen können ist die 2. Etappe von Güimar bis Fasnia.
Sie ist sehr gut ausgeschildert und bietet alles das was ich oben ausgeführt habe.
CAMINO REAL del SUR (8)
Camino Real der Sur
8. Etappe
Adeje – Tejina
Vorletzte Etappe dieses ca. 120 km langen Weges.
Unsere Meinung dazu? Vergessen! Keinesfalls nachwandern!
Es gibt lediglich ein schönes – nein, ein wunderschönes – Stück: runter und rauf in den Barranco de Erques.
Wanderwegstrecke: 15,7 km 4 ¼ Stunden, 520 m hoch, 150 m runter, inklusive 15 Minuten Apfelpause mit Blick auf die Insel La Gomera
Für GPS-Freunde gibt es hier die GPX-Datei im Zip-Format.
Wir starten am Rathaus von Adeje und statten der Kirche St. Úrsula Martír, gleich nebenan, einen Besuch ab. Endlich mal eine Kirche die auf ist.
Besuchen gleich gegenüber das Büro der Tourist-Information und fragen nun schon fast retorisch nach einem Plan für diesen Camino, vergebens.
Jedoch wir kommen mit der jungen Frau ins Gespräch und was sagt sie uns: Sie wandert mit Wanderfreunden, Familie und ihren Hunden gerne unsere Wanderungen nach, die sie sich ausdrucken. Das freut einen dann doch.
Also los durch Adeje, runter nach Los Olivos, an der Poilizeistation, der Musikschule, Mercadona vorbei, Lidl lassen wir rechts oben liegen, am Kreisel auf die Straße TF 82, alles Straßen. Müssen der Hauptverkehrsstraße laaaange folgen. Kein Vergnügen: Die Busse und Lastwagen rauschen an uns hautnah vorbei. BRRRR.
Kurz vor dem Restaurant Dama Rosa amüsieren wir uns mal wieder über dieses Wirrwarr der Wasserverteilungsrohre.
Weniger amüsant finden wir, dass wir immer noch der Hauptverkehrsstraße folgen müssen.
Unter dem vielen Asphalt verbirgt sich wohl der alte Camino Real del Sur.
Wir können rechts auf die Calle Tablada abbiegen – natürlich wieder auf einer Asphaltstraße – marschieren durch die höher gelegene Ansiedlung, vorbei an einem riesigen Wasserbassin, darüber hinweg den Blick auf La Gomera und kommen auf der TF 583 nach Los Menores, in bekanntes Gebiet: rechts das Restaurant Ganañia und links der Deutsche Metzger Kai.
Und schon hat uns die Straße wieder. Müssen ihr folgen bis wir links den Hinweis „Iboboyo“ sehen und da geht die Pfadsuche los, denn hier gibt es doch tatsächlich noch ein Stück Camino real im Original. Elisabeth hat ein excellentes Pfadfindergespür. 25 Minuten brauchten wir für dieses Stück, balancierten auf Wasserrohren, wurden aber mit schönen Exemplaren der Leuchterblume belohnt.
Hat sich nicht wirklich gelohnt, denn kurz vor dem Hinweisschild Richtung Guía de Isora müssen wir wieder auf die Hauptverkehrssraße wechseln.
Vor dem Hinweis Tijoco bajo biegen wir links ab.
Es darf ja keine Wanderung sein, bei der „Agatha“, die Sprecherin von dem Wanderprogramm Komoot uns nicht in die Irrre schickt. Ich nenne sie inzwischen „Trulla“.
Weist uns erst an, links zu gehen, um dann nach geraumer Zeit das von uns inzwischen gefürchtete Kommando zu geben: „Du hast die Tour verlassen, kehre um“.
Also marschieren wir zurück in den Ort Tijoco bajo, der uns von einer Wanderung im Januar 2015 bekannt ist. Wir können uns noch gut an die mit brasilianschen Pfefferbäumen gesäumte Straße, die behäkelten Baumstämme und den Telegrafenmasten erinnern. Neu ist für uns die riesige Mauer, die nunmehr grün gestrichen ist und mit den verschiedenen Stadien der Katkusfeige verziert ist.
Natürlich werden wir wieder zur Straße hochgeleitet, aber hier können wir dieser noch ein Stück auf einem Wanderweg ausweichen, was dann aber schlußendlich zu einer halsbrecherischen Kraxelei führt und wir über die Leitplanken steigen müssen. Jedoch brauchen wir hier nur die Straße queren, wieder über die nächsten Leitplanken und nun haben wir das wunderschöne Stück dieser Wanderung vor uns: Den Barranco de Erques.
Er macht einiges wett, was wir bisher gewandert sind.
Jedoch: Es ist heiß, heiß!
Ca. 40 Minuten dauert der Ausflug in eine schöne Welt, prachvolle Exemplare der Kandelaber-Wolfsmillch, prächtige Felsformationen entschädigen uns für die bisher zurückgelegte Strecke.
Danach natürlich wieder asphaltierte Straße, aber, es geht auch nochmal anders: wieder ursprüngliche Wege und Landschaft.
Im Anblick von La Gomera, ja sogar die Insel La Palma sehen wir, blicken auf die Orte Playa San Juan und Álcala machen wir unsere wohlverdiente, oligatorische Apfelpause.
Wir erreichen kurz danach – was? Eine Ashaltstraße die uns an der Kapelle „Virgen del Rosario“ vorbei nach Tejina führt.
Da wir direkt an dem von uns geschätzten Restaurant „Las Goteras“ vorbeiwandern, sind wir so vermessen nachzuschauen, ob wir einen Platz bekommen. Ausichtlos! Alles besetzt und eine lange Reihe Wartender an der Theke.
Leider kann man dieses Restaurant kaum noch besuchen, da immer ausgebucht.
Also runter zur TF 82, kehren in einer kleinen Bar ein, um unseren Durst zu löschen und meine lieben Mann zu bitten, für uns mal wieder Taxi zu spielen.
Fazit:
Hätten wir es uns nicht in den Kopf gesetzt den ganzen Camino Real del Sur zu gehen, wären wir nicht so stur, würden wir aufhören, denn eigentlich ist es eine Schande, dass wir unsere Zeit mit solchen Strecken vertun wo die Insel vor schönen Touren nur so strotzt.
ABER: Nichtsdestowenigertrotz – nächste Woche nehmen wir die letzte Etappe in Angriff jedoch von West nach Ost von Santiago del Teide, dem eigentlichen Schlußpunkt nach Guia de Isora. Das kleine Teilstück von Guia de Isora nach Tejina schenken wir uns – so haben wir beschlossen.
Interessant war es allemal
CAMINO REAL del SUR (7)
Camino Real del Sur
7. Etappe
Arona – Adeje
Immer heiter weiter auf dem Camino Real del Sur.
Wir kommen durch Landschaftsabschnitte die man normalerweise nicht begehen würde.
Nicht, dass sie zum Teil nicht sehr schön, sehr reizvoll, sehr interessant sind, jedoch die „Wege“-Beschaffenheit, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann, ist häufig mehr als schwierig und die Pfade ausfindig zu machen, erfordert die reinste Detektivarbeit.
Jedoch: Wir haben es uns nun mal vorgenommen, diesen alten Handelsweg nachzuvollziehen und darum setzen wir also auch heute wieder unverdrossen mit einer neuen Teilstrecke unsere Wanderung auf dem Camino Real del Sur fort.
Wanderwegstrecke: 13,4 km, 4 ¾ Stunde Gehzeit, ohne Apfelpause, ohne Rast, 590 m hoch und 660 m abwärts
Für GPS-Freunde gibt es hier die GPX-Datei im ZIP-Format
Der erste Teil vom Rathaus Arona bis zum Ortsteil Vento ist uns von den Conde-Besteigungen bekannt und ist auch ausgeschildert.
Aber: Wissen kann auch mal schädlich sein, denn wir sind gewiss, wir müssen den Einstieg nehmen der identisch ist mit dem Aufstieg auf den Conde, nämlich den Abstieg in den Barranco del Rey.
Hätten wir die Karte verinnerlicht, wäre es uns nicht passiert.
Wenn man es sich in den Kopf gesetzt hat, dem original Camino Real zu folgen, dann war der Anfang hierfür nicht richtig.
So ermahnt uns die Komoot-Sprecherin „Agatha“ nachdrücklich, dass wir die Tour schon so kurz am Anfang verlassen haben.
Also retour und nun folgen wir brav ihren Anleitungen und gehen auf den Camino Real del Vento zurück.
Dieser Abschnitt führt uns zwar auf einer asphaltierten Fahrstraße wieder zur TF 51. Jedoch es ist nicht schlimm: die Straße ist so gut wie nicht befahren, wir haben eine wunderbare Sicht auf die Küste, den Conde im Rücken, gehen an einem skurilen Haus und auch an einem schönen Haus im kanarischen Stil mit riesigen Büschen des Weihnachtssterns vorbei.
Kurz unterhalb des Friedhofes von Arona kommen wir aus und müssen nun ein kurzes Stück die TF 51 entlanggehen. Rechts in einer Kurve biegen wir ab und marschieren nun auf den Barranco del Rey zu, der hier sehr leicht zu begehen ist. Auf Camino Real Pflasterung steigen wir zur Finca El Vallito mit Ziegen und eigenem Dreschplatz auf.
Bis hierher haben wir – mit Irrweg – eine Stunde gebraucht.
10 Minuten steigen wir auf und nach einer Biegung sagen wir erstmal: OHHH!
Hinter uns mächtig der Conde vor uns die Küste, wir sehen den Hafen von Los Cristianos und den Puerto Colón, unter uns Wasserbecken und eine Kläranlage. Die Insel La Gomera ist nur schwach auszumachen.
Auf Camino-Pflasterung geht es weiter, entlang an einem gemauerten Kanal, der noch Wasser führt und an einer verrosteten Wasserleitung.
Aber Achtung: Der Weg verführt einfach drauflos zu wandern, er führt schön im zick-zack bergab, das ist falsch. Man muss am gemauerten Kanal weitergehen.
Ein Schild macht uns darauf aufmerksam, wir bewegen uns mal wieder in einem Naturschutzgebiet.
Kurz vor 12 Uhr sehen wir auf einer Bergkuppe ein verfallenes Haus und da weiß Elisabeth, dass sich unterhalb Torviscas alto befindet.
In diesem Abschnitt hat uns „Agatha“ mal wieder etwas irr geführt. Wir entschuldigen sie, dass sie wohl kein oder nur ein sehr schlechtes GPS-Signal empfangen hat. Das sollte aber nicht das einzige Mal bleiben, leider.
Wir steigen also auf die oberste Straße von Torviscas alto ab, um sehr schnell wieder aufzusteigen und gelangen an einem großen Trinkwasserbehälter vorbei wieder auf einen verwunschenen Pfad, der dicht bewachsen ist und sich zwischen Margeriten-, Lavendelbüschen, Kaktusfeigen, Affodills und Tabaibas durchschlängelt.
Wir können einige Paraglider, die wohl vom Conde gestartet sind, beobachten und gelangen so nach insgesamt 2 ½ Stunden Gehzeit an ein Haus, von wo aus wir den Blick auf eine große Reitanlage, einen großen Pferdestall haben. Da müssen wir vorbei, das wissen wir aus der Beschreibung von Franzisco Fariña.
Bis dahin klappt auch alles – mehr oder weniger – problemlos. Wir passieren riesige Zisternen, passieren die Pferdefinca.
Nur dann suchen wir und suchen wir, wo geht es weiter?
„Agatha“ teilt uns mit „folge diesem Weg 1,5 km“. Prima.
Wir gehen rasch auf der Fahrstraße, um dann zu hören „Du hast die Tour verlassen“.
Aber wo geht es weiter?
Da ist nun wieder die Stelle, dass wir uns die Karte ansehen und feststellen, wir müssen weit oberhalb dieser Straße weitergehen.
Also steigen wir wieder wild steil aufwärts, folgen Elisabeths These “ ein Weg geht immer an der Wasserleitung, dem Kanal entlang“ und tatsächlich, wir finden einen schmalen, steinigen Pfad der zwischen den Gräsern kaum auszumachen ist.
Kurz unterhalb des Grates ist doch tatsächlich eine Markierung an einem Stein: ein abbiegender Pfeil.
Weiter geht es aufwärts und auf der Kuppe halten wir uns rechts runter, schauen bereits auf Adeje.
Aber dann kommt eine Passage, die gefällt uns gar nicht.
Den ganzen Hang abwärts ist kein Pfad, kein Weg festzustellen, wir hangeln uns runter durch Sträucher, Ranken, – Kaktusfeigen müssten wir eigenlich nicht haben – um in den Barranco zu gelangen.
Dem folgen wir nun, gehen nach unserem Gespür, obwohl „Agatha“ meckert, wir haben halt mal wieder die Tour verlassen.
Auf der Karte stellen wir aber fest, dass wir einen großen Bogen abschneiden, wenn wir dem Barranco del Agua abwärts bis zu einer großen Bananen-Plantage folgen, uns dort rechts halten und auf eine Fahrstraße gelangen.
Wir werden mit dem Blick auf eine ausgefallene Felsformation belohnt, die den Gebilden in der Paisaje Lunar, der Mondlandschaft wenig nachsteht.
Als wir an eine Gabelung kommen, uns links halten, wer meldet sich und ist mit uns zufrieden, da wir „auf die Tour zurückkehrt sind“? Agatha.
Jetzt nur noch den Aufstieg zum Friedhof von Adeje, das ist der Zeitpunkt, dass wir meinen lieben Mann mal wieder anrufen, damit er uns am Friedhof abholt.
Fazit:
Obwohl die Wanderung durch landschaftlich reizvolle Zonen führt, würden wir sie nicht zur Nachwanderung empfehlen. Es sind einfach große Strecken dabei, bei denen man nur mit viel Glück weiterkommt und die Richtung hält.
Ohne das Navigationssystem von Komoot und die Beschreibung von Francisco Fariña und dessen GPS-Daten sehen wir diese Wanderung als nicht machbar an.
ABER: Wir haben es uns nun mal in den Kopf gesetzt den ganzen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide zu gehen und so werden wir uns – bei gutem Wetter, das wir bisher hatten – nächste Woche an die 8. Teilstrecke von Adeje aus Richtung Guía de Isora wagen.
Impressionen
CAMINO REAL del SUR (6)
Camino Real del Sur
6. Etappe
Mirador de La Centilena – Arona
„Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“.
Wieder ein Teilstück unserer großen Wanderung bei Traumwetter
Freude – Abenteuer – Lust und Frust
Wanderwegstrecke: 15,8 km, 4.42 Stunden inclusive 10 Minuten Apfelpause, 350 m runter und 430 m rauf
Für GPS-Freunde unsere Tour als Zip-Datei
Mein lieber Mann setzt uns am Endpunkt der letzten Etappe des Camino Real del Sur am Mirador ab. Man kann auch mit dem Bus 416 bis dorthin fahren, aber so war es halt bequemer.
Da Francisco Fariña, an dessen Wanderung wir uns halten, bis Aldea Blanca runter ging und erklärte, dass hier in diesem Gebiet der alte „Camino Real“ nicht mehr so gut nachzuvollziehen ist, da viel überbaut wurde, wollten wir eigentlich weiter oberhalb bleiben
Jedoch – bis wir uns versahen – schwupp di wupp – waren wir auf dem Zick-Zack-Pfad nach unten.
Am 2. Oktober 2013 sind wir auf der Tour von La Centilena nach Aldea Blanco hier schon mal abgestiegen.
Heute treffen wir auf eine Infotafel die uns auch hier auf die Funde der Zeichnungen und Gravuren der Guanchen aufmerksam macht und tiefer unten wird uns auf einer bestätigt, was wir schon wussten, dass in dieser Region 20 Vulkankegel auszumachen sind. Jedoch auf dem neuen Hinweis wird darauf hingewiesen, „dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Diese Vulkankegel bestehen alle aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff. Dabei handelt es sich um die weltweit am häufigsten vorkommende Vulkanart, weshalb ähnliche Landschaften recht häufig auch an anderen Orten unseres Planeten anzutreffen sind.“
Links und rechts unseres Pfades blicken wir auf Orangenhaine, Weinanpflanzungen und die Plastikplanen der Plantagen. Blicken wir zurück, sieht das Restaurant El Mirador de La Centilena wie ein Adlerhorst aus und der Roque de Jama „bewacht“ alles.
Eine knappe Stunde haben wir für den Abstieg bis Aldea Blanca gebraucht und laut unseren GPS-Vorgaben sollten wir nach nur einem kurzen Stück entlang der Carretera General, der TF 657, rechts abbiegen, um jenseits des Barrancos wieder den Aufstieg bis links vom Mirador zu beginnen.
Pustekuchen! Kein Weg, kein Pfad. Zwar sind auch in der Karte 3 abgehende Wege eingezeichnet, ABER: Privatbesitz! Eine große Finca hat ihr Gelände hermetisch mit einem hohen Zaun abgeriegelt. Alle abgehenden Pfade sind somit blockiert.
Also tapfer – und mit Frust – weiter auf der Straße bis kurz vor Buzanada marschiert. Am Ende de Zauns wagen wir es rechts in einen schmalen, mit Federrborstengras überzogenen Pfad abzubiegen, da uns sonst nur die Asphaltstraße in Buzanada nach Valle de San Lorenzo bliebe.
Läßt sich anfangs auch gut an, wir beglückwünschen uns, bis dann wieder das Abenteuer beginnt: Auch beim besten Willen kein winziger Trampelpfad mehr auszumachen. Vorbei an einem riesigen Wasserbecken, das wir am oberen Ende im Becken queren, um weiter aufzusteigen. Jedoch nur, um uns am nächsten Becken entlangzuhangeln. Wasserbecken gibt es hier reichlich. Eins ganz bizarr: getrocknetes Erdreich bildet ein riesiges Puzzle.
Schließlich bleibt uns nur noch, in einem trockenen Kanal zu gehen, da das Gebüsch undurchdringlich ist.
Bei einer großen Wasserverteilungsanlage kommen wir schließlich aus und nun gibt es einen Weg. Dem folgen wir bis in den „Hinterhof“ von Valle de San Lorenzo. Hier können wir viel Landwirtschaft bewundern: Reihen von Salat, Koriander oder Petersilie – das können wir auf die Entfernung nicht ausmachen. Ein Moringa-Feld, in den Tuff-Feldern, die bewässert werden, ist wohl frisch eingesät, dazu Wein und nochmals Wein.
Wir laufen auf eine rötliche Mauer zu und halten uns hier rechts, Camino El Roquete, schließlich gelangen wir in die Calle Chindia. Ja, die ist in unserem GPS Verzeichnis.
Aber wo weiter? Elisabeths „Agatha“ schickt uns über die TF 28 in ein Gebiet, hier hin und dort hin, wir resignieren, kehren auf die TF 28 zurück, folgen dieser ein Stück in den Ort bis wir an der Caja Siete das Schild entdecken:
Camino La Longuera. Da sind wir richtig.
Linker Hand erhebt sich das mächtige Gebäude „Lucha Canaria“. Lucha Canaria ist eine populäre Sportart. In fast jedem größeren Ort findet man einen Bau, in dem dieser Sport, dem Ringen nicht unähnlich, ausgeübt wird.
Manfred und ich haben uns einmal einen Kampf angesehen und wurden freundlicherweise von einem Banknachbarn in die Eigenarten dieses Sports eingeweiht. Da ist sogar der Abstand des Hosenbeins zum Oberschenkel vorgeschriebn, da dort der Gegner greifen darf.
Etwas oberhalb gönnen wir uns unsere Apfelpause. Es ist inzwischen Viertel nach Eins, wir sind schon 3 Stunden unterwegs.
Aber weiter zu unserer Tour: Wir werden nun geleitet, fragen dann aber vorsichtshalber nochmal nach, da sagt uns die gute Frau: der camino real ist muy mal, sehr schlecht, wir sollen lieber zurück gehen und die Straße hochgehen.
Wollen wir aber nicht. Erst mal wieder ein Stück verkehrt, bis uns Agatha aufklärt: Du hast die Tour verlassen, die Tour liegt 70 m hinter Dir. Na prima.
Also zurück und tatsächlich entdecken wir in dem Gestrüpp einen sehr schmalen Trampelpfad. Aber wir sind ja schon recht bescheiden geworden und stapfen diesen hoch.
Aber es geht doch keine Wanderung ohne Barranco: Also erstmal wieder absteigen. Riesige Agaven wachsen hier, hilft aber alles nichts, auf der anderen Seite wieder aufsteigen zwischen Kaktusfeigen und Tabaibas.
Oben angekommen amüsieren wir uns über eine Taube, die in dem Rohr eines Lastenaufzugs eine Pause einlegt.
Camino-Real-Pflasterung treffen wir an, wir sind auf dem Camino-Real-de Arona, haben einen wunderschönen Blick auf den Roque de Jama, auf den Mirador de La Centilena und klopfen uns selbst auf die Schultern, welche Strecke wir heute schon zurückgelegt haben.
Bewundern auch wieder die so mühevoll angelegten landwirtschaftlich genutzten Terrassen und erreichen so schnell die Straße nach Túnez. Lustig finden wir ein Hinweisschild. „Kühe“, sollen hier wechseln, schon eher Schafe oder Ziegen. Kühe haben wir hier auf der Insel noch nie gesichtet.
Oh, schon die ersten Mimosenblüten!
In Túnez lassen wir die hübsche Kirche links liegen, haben Spaß, dass uns ein Papagei aus seinem Käfig tatsächlich „Hallo“ zuruft und studieren die Hinweistafel eines Wanderrundweges „Túnez – La Hondura“, um dann festzustellen, diese Wanderung haben wir bereits gemacht, nur war sie da noch nicht gekennzeichnet. (8.Oktober 2009 Wanderweg Túnez)
Und eins, zwei, drei, hast Du nicht gesehen, sind wir am Skulpturen-Park Mariposa!
Nur ganz kurz dazu: Das Galeristenehepaar Müller aus Stuttgart, hat sich hier einen Traum erfüllt und einen Park geschaffen, der es Wert ist, besucht zu werden.
Vorherige Anmeldung ist jedoch unerläßlich.
Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich bei unseren „Wanderungen“ am 12. April 2011 unter „Mariposa“ informieren.
Nun wissen wir, auch wenn wir auf der kaum befahrenen Straße auf Asphalt weitergehen müssen, wir sind bald in Arona, unserem heutiges Ziel.
Nun ein kurzer Abstecher durch die Gasse Virgen de los Dolores zum Calvario
Und nur 5 Minuten später sind wir Arona auf der Plaza auf dem sich die Kirche San Antonio de Abad und das Rathaus befinden.
Vorbei an alten hochherrschaftlichen Häusern gehen wir noch bis zur Bar am Ortseingang, um meinen lieben Mann anzurufen und ihn zu bitten, mal wieder für uns Taxi „IrmEli“ zu spielen. Inzwischen löschen wir unseren höllischen Durst mit einem kühlen alkoholfreien Bier. Ah, wie das zischt und gut tut.
Fazit:
Der Frust, den wir hatten, als wir an dem langen Zaun der Finca entlang gehen mussten, wurde wettgemacht durch den insgesamt wunderschönen Abschnitt des Camino Real del Sur. Wieder sehr abwechslungsreich und was uns wirklich faszinierte waren die 20 Vulkankegel, die wir von den verschiedensten Positionen immer wieder im Blick hatten.
Na dann, freuen wir uns auf die Fortsetzung: Arona – Adeje