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Cruz del Camino – Los Brezos – Cruz del Camino
Die Rund-Tour ist unbedingt empfehlenswert!
Vier mächtige Barrancos, imposante Felsformationen und Felswände, die berühmten „Lajas de Chafa“ (Steinplatten von Chafa“). Hoch hinauf landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wasserspeicher, Kanäle. Ein schöner Kiefernwald. Weitblick zur Insel Gran Canaria, Tiefblick nach Candelaria und zur Montaña Grande oder auch Montaña Socorro im Malpaís de Güimar und Höhenblick auf die Bergrücken oberhalb von Arafo und Güimar bis zum Sonnen-Observatorium Izaña
In dem Gebiet der lokalen Wanderwege von Candelaria „SL“ “Senderos Locales de Candelaria” sind wir erst zweimal gewesen.
Das waren die Touren: „La Mesa“, beschrieben am 13.4.2008 und “Barranco Chacorche“ (nicht beschrieben).
Heute haben wir uns die längste Strecke dieses Wandergebietes vorgenommen, den Rundweg von 8,5 km, der sich aus verschiedenen Wanderstrecken zusammen zusammensetzt:
“Igonce”, ”Piedras de Carcho” „El Luchon’“ und Barranco ”La Gotera“.
In dem Ortsteil Cruz del Camino, weit oberhalb der Ortschaft Araya, hat man die Qual der Wahl:
Los Brezos: Wanderweg: SL TF 294
Links herum, Anstieg 5,2 km
rechts herum, Anstieg 3,3 km.
Wir denken, lieber erst die längere Strecke – wie es sich später herausstellen sollte – unser Glück – denn dieser Weg ist wesentlich schöner und besser zu gehen als der Abstieg. Dieser führt zum Teil über Split-, Asphalt-, Beton-Piste. Daran hätten wir keinen Spaß gehabt, dort aufzusteigen.
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit: ca. 4 Stunden
Man kann sicher schneller wieder am Ziel sein, dies war für uns aber nicht erstrebenswert. Wir blieben öfter stehen um die Aus- und Einblicke zu genießen, zum Fotografieren, zum Verschnaufen, zum Unterhalten, denn der Aufstieg ist sehr steil, man braucht die Luft zum Gehen und das “Plaudern“ muss warten.
Also: Auf den Weg:
10.15 Uhr starten wir.
Zuerst geht es auch hier ein Stück auf der Asphalt-Fahrstraße, jedoch schon bald biegen wir links auf den weiß-grün-markierten Pfad ab.
Nach 20 Minuten steigen wir den Weg in einen kleinen Barranco ab, der uns natürlich auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergauf führt.
Der Weggestaltung nach – dicke Steinplatten zum Teil eingerahmt von Felsmauern oder Felsbrocken – dürfte es sich auch wieder um einen alten Handelsweg „camino real“ handeln der in die Cañadas und in den Norden führte.
Bald darauf passieren wir wieder einen Wegweiser: „Piedras de Carcho“ „Los Brezos“ 3 km und wir steigen bei der Wasserleitung rechts hoch.
Wir passieren gut gepflegte Kartoffelfelder und mit Weinreben bestücktes Gelände und steigen steil, steil, super steil bergauf.
Kurz unterhalb eines Strommastens zweigt von der erdigen Fahrpiste – man glaubt es kaum, dass hier noch ein Fahrzeug hochkommt – rechts der schmale Fußpfad ab. Wir sehen die weiß-grüne Markierung und blicken in den Barranco hinab, den wir durchschritten haben.
Nach 45 Minuten Aufstieg erreichen wir die Kiefernwald-Baumgrenze und – keine Müdigkeit vorschützen – weiter steil bergauf an einem zugemauerten Wasserkanal entlang …. und die Sonne brennt.
Wie angenehm ist es dann als wir in den Bergschatten kommen und der schmale, grüne, feuchte Pfad sich am Barranco entlang abwärts schlängelt.
Wir haben das Ende dieses mächtigen Barrancos erreicht und auf der Gegenseite zieht sich der Pfad sanft bergauf, den wir vorher nicht ausmachen konnten so eingebettet ist er in die Vegetation.
Nach knapp 2 Stunden legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein. Die haben wir verdient, denn immerhin haben wir rund 650 Höhenmeter überwunden.
Das Plätzchen, das wir ausgesucht haben, ist so was von idyllisch.
Vor uns der Blick in den Barranco, auf die Insel Gran Canarias, zur Montaña Grande und auf Candelaria.
Stahlblauer Himmel, herrlicher Sonnenschein, der die Kiefernnadeln zum Duften bringt, ringsum Vogelgezwitscher, ein Schwarm Vögel zieht vorbei und zwei Raubvögel stehen in der Luft.
Es verwundert sicher nicht, dass wir hier die längste Pause all unserer Wanderungen eingelegt haben.
Wenige Meter weiter queren wir einen großen Dreschplatz und durch den Kiefernwald geht es weiter.
Wir blicken in zwei imposante, mächtige Barrancos. Fotos können dies leider nicht so wirkungsvoll wiedergeben.
Wir passieren eine verfallene Finca, einen eingezäunten Garten, müssen ein Stück mit Split bedeckte Straße gehen, aber bald schon zweigt rechts wieder unser Pfad ab.
Drei Stunden nach dem Wanderbeginn kommen wir zum schön angelegten Grillplatz „Los Brezos“, sogar mit eigenem Kirchlein.
Es ist die Wallfahrtskapelle San Isidro. Sie wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erbaut und ist für die Bewohner von Araya von großer Bedeutung. Immer am letzten Sonntag im Mai wird hier das Wallfahrtsfest abgehalten.
Von dort mündet eine Treppe genau in den Wanderweg.
Bis zu diesem Grillplatz führt auch eine asphaltierte Straße und das Hinweisschild sagt uns:
„Araya, Igonce, 3,9 km“.
Nunmehr quert unsere Strecke immer wieder die Asphaltstraße. Bei einer verfallenen Wasserverteilungsanlage geht es links wieder auf den Pfad.
Der nächste Abzweig liegt wieder links, kurz vor einer Straßenbegrenzung mit weiß-gestrichenen Fässern.
2,9 km bis Araya wird uns angekündigt. Und den Hinweis „50 m Horno“ lassen wir uns natürlich nicht entgehen und sehen einen gut erhaltenen Ofen, der zum Trocknen des Obstes genutzt wurde – oder vielleicht noch wird?
Eine halbe Stunde später durchwandern wir wieder ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit diversen Wasserbecken und müssen über eine steile Betonpiste bergab gehen.
Linker Hand begleitet uns wieder ein kleinerer Barranco und wenig später erreichen wir die „Finca de las Haciendas“.
Im Faltblatt heißt es:
„Ein Ort, der von hohem kulturellen Wert ist, da wir hier ein Gebäude im traditionellen kanarischen Baustil und eine Weinpresse vorfinden.“
Ergänzen kann ich: Ein wunderschöner Innenhof, eine anschauliche Tafel, die die Geschichte der Gegend und des Hauses erklärt.
Es wird auch als Tourismusbüro deklariert, aber Infomaterial haben sie leider nicht.
Etwas unterhalb vermuten wir, dass man dabei ist einen Parkplatz anzulegen. Noch ist er abgesperrt aber eine Infotafel über den Weinanbau und Rebensorten gibt es schon.
Achtung: Nun kommt die einzige Stelle der ganzen Wanderung an der es heißt: aufpassen!
Nach dem vermutlich zukünftigen Parkplatz passieren wir das Haus Nr. 21, laufen auf einen grünen Briefkasten mit der Nummer 22 zu und wenige Schritte weiter gibt die Leitplanke einen Durchgang frei – ein kleiner Holzpfosten ist auch wieder weiß-grün markiert – und hier beginnt der letzte Abstieg in den Barranco de La Florida.
Hier kann ich die Beschreibung der Wanderung „La Mesa“ wiedergeben:
„ Diesem gepflasterten Gehweg folgen wir bis wir wieder auf die Asphaltstraße stoßen. Noch einmal ein kleiner Anstieg, vorbei an einem Garten der besonderen Art: alle „Beete“ sind in Badewannen arrangiert. (heute jedoch unbepflanzt)
Und eins, zwei, drei, hast Du nicht gesehen, sind wir beim Wagen. Die Wanderung war wunderschön aber wir wissen auch was wir getan haben.“
Dies gilt auch für diese Tour!
Fazit:
Wir sind mal wieder überrascht und begeistert, dass es immer und immer wieder so wunderbare für uns neue Routen gibt!
Zwar ist in der jetzigen Zeit die Botanik nicht so sensationell, (zur Zeit der Zistrosenblüte muss es traumhaft sein!) dafür entschädigen aber unterschiedlichsten Felsformationen.
Ich bin ungerecht: Die kanarischen Kiefern mit ihren dicken Puschen, die hier auch einen Brand überstanden haben, die Aeonien in ihrer Vielfalt verdienen selbständlich auch unsere Bewunderung.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt „Candelaria, Araya“ dann auf die TF 283 Richtung Araya. Weiter auf der TF 28 „Punta, Araya“, TF 247 „Araya“, in den Ort und an der Kirche vorbei hoch bis zum Ortsteil Cruz del Camino und rechts ab zur kleinen Plaza. Hier kann ein Parkplatz gefunden werden.