Artikel-Schlagworte: „Santiago del Teide“

Rechter Masca-Steig – Cumbre de Carrizal

Kein Spaziergang!
Eine anspruchsvolle Wanderung fast ausschließlich auf Felsbrocken!
Ein stetes Auf und Ab! Trittsicherheit ganz wichtig !
Begeisternde Aus- Weit- Rundum- und Tiefblicke!
Eine Blütenpracht! Die Farbskala rauf und runter!

Wanderwegstrecke:  5, 97 km – 3 Stunden – más o menos – mehr oder weniger, wenn man sich nicht versteigt.

Unsere Route

Unsere Route

Höhenprofil

Höhenprofil

Die Anfahrt ist schon mal abenteuerlich und wunderschön, jetzt zur Zeit der noch Mandelblüte.
Wir fahren von Santiago del Teide kommend am Ort Masca vorbei hoch bis zum Mirador de la Cruz de Hilda.
Hier parken wir (gute Parkmöglichkeiten), werfen einen Blick nach Masca runter

Blick auf Masca

Blick auf Masca

und beginnen sofort unsere Wanderung um 11 Uhr auf der linken Seite der TF 436.
Wir marschieren an den Masten des Radio- und TV-Senders vorbei und folgen in gerader Linie dem Aufstieg.
Schon gleich zu Beginn begeistern uns die vielen, vielen weißen Büsche der Margariten und dazwischen schon die ersten großen, gelben Gänsedistelblüten.
Schnell geht der Sandweg in einen Felspfad über, der sich an Ginsterbüschen vorbei schlängelt.

In diese Richtung wollen wir

In diese Richtung wollen wir

Immer wieder mal ein Blick links runter Richtung Masca und Schlucht und vor uns Roque la Fortaleza.
In diese Richtung wollen wir.
Der „Wanderweg“ ist eher ein Steig, zum Teil schwer auszumachen, jedoch äußerst reizvoll.
Nach ca. 20 Minuten Gehzeit haben wir einen Fehler gemacht, wir sind hoch geblieben und haben uns an der Felswand entlang gehangelt.

Wenn man diesen Blick hat, dann ist man falsch gegangen, wie wir später feststellen mussten. Nach ca. 10 Minuten Gehzeit haben wir uns “festgelaufen“. – Kein Weiterkommen.
Ein Blick zurück und wir sehen zwei Männer, die uns winken, wir sind zu hoch, runter, runter!
Wir ziehen es vor, uns wieder zurück zu hangeln bis wir bei den Beiden ankommen. Es sind zwei Mitarbeiter des Umweltamtes die uns auf den „richten Weg“ verhelfen.
Sie erklären uns, dass dies eigentlich kein offizieller Wanderweg ist und dass wir

vor uns Roque de Fortaleza haben und im übrigen auf der Cumbre gehen.11:40

Wenn sich dieser Blick bietet, heißt es aufpassen

Wenn sich dieser Blick bietet, ist man falsch

Uhr ist es inzwischen.
Auf der Felsplatte haben wir die schlecht auszumachenden Felsmännchen übersehen.
Jetzt, wo wir es wissen, sehen wir sie auch.

Achtung - Bei diesem Auisblick nicht weiter hochsteigen

Achtung – Bei diesem Ausblick nicht weiter hochsteigen

Achtung: Dies ist die Stelle bei der es aufzupassen heißt:Aber von nun an sind wir auf Spur gesetzt und

stapfen erst ab, dann etwas eben, dann wieder heftiger steil bergauf. Immer vorbei an einer Blütenpracht von weiß, creme, gelb, orange, rosa, lila, blau. Vorbei an einer Flechtenpracht in orange, unterbrochen von dem Grün der

Tiefrote Blüten

Tiefrote Blüten

Monanthes, wir gehen durch einen regelrechten Tabaiba-Hain – der Dunkelpurpurroten Wolfsmilch – mit zur Zeit schon wunderschönen Blüten.
Ganze Abhänge überzogen von riesigen Exemplaren der Kandelaber-Wolfsmilch und Margariten. Der Ginster beginnt zum Teil schon zu blühen und die Hänge sind grün, grün, grün durch den vielen Regen. Dazwischen eine Ziegenherde.

Wir sind mutterseelenalleine! Eine Stille! Die Sonne scheint! Traumhaft!

Die nächste kritische Stelle ist auf einem Felsplateau, ca. 15 Minuten später.
Hier muss man sich links halten, auf eine kleine Quelle zu und an den Fuß der Felsen.

Kritische Stelle

Kritische Stelle

Pinkfarbene Cinerarien und weiß blühende Affodills beleben nun das Bild und der Pfad schlängelt sich an den Felsen entlang, sehr schmal, rechts geht es zum Teil steil abwärts. Man muss schwindelfrei sein!

Einen steilen Aufstieg bewältigen wir in ca. 20 Minuten, vorbei an phantastischen Felsgebilden. Zum Teil versperren dicke Brocken den Steig.

Nach 1 Stunde 50 Minuten (inclusive 20 Minuten versteigen) haben wir das grüne Plateau – übersät mit orangefarbenen wilden Ringelblümchen, blau blühendem Ackergauchheil, Natternkopf in klein und als Büsche mit weißen Blüten, Krokussen und Lavendel, rosa Winden, vielen Ginsterbüschen und und und – erreicht.

Die Buicht vor der Mascaschlucht

Die Buicht vor der Mascaschlucht

Der Blick geht bis zum Conde und in die Bucht vor der Mascaschlucht!

Schön!

Mit diesem Blick legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein und sind rundum glücklich und zufrieden! Es ist auch noch windstill und sonnig!

Wir gehen den einzigen Weg, der hierher führt – mit kleinen Abweichungen, denn der Pfad ist wirklich zum Teil schlecht auszumachen – wieder retour und entdecken Besonderheiten, die uns beim Aufstieg entgangen sind.

Kräftiger Klotz

Abenteuerlich

Sehr markant

Sehr markant

Fast wie Schiefer

Fast wie Schiefer

 

 

 

 

 

Inzwischen pfeift ein heftiger Wind und wir sind froh, dass wir die besonders kritischen, engen und auf der linken Seite steil abfallenden Stellen schon

Die Höhlen

Die Höhlen

überwunden haben.
Wir sehen nun von unten die „Höhlen“, die wir auf dem Hinweg auf der falschen Fährte von oben gesehen haben.

Wir bewundern die Präzision der Wettervorhersage die mein lieber Mann für uns aus dem Internet geholt hat:
Sonnig, ab 14 Uhr teilweise bewölkt und heftiger Wind.

Um 14:40 Uhr haben wir diese wunderschöne Tour beendet und die abenteuerliche Fahrt über Masca nach Santiago del Teide bei einem Wahnsinnsverkehr erfordert Elisabeths volle Aufmerksamkeit.

Fazit:
Eine außerordentlich spektakuläre Tour! – Mehr Steig als Weg!
Daher: Bei feuchtem Wetter unter keinen Umständen gehen!
Wer nicht schwindelfrei und trittfest ist, dem raten wir ebenfalls dringend von dieser Tour ab!
Zudem erfordert es immer wieder Pfadfindermentalität.

Wir gingen hier wohl das letzte Mal vor ca. 10 Jahren. Und obwohl wir inzwischen wirkliche viele Wanderungen und Ecken Teneriffas erkundet haben, zählt diese Tour schon zu den ganz besonderen!

Fotos der Blütenpracht

 

Santiago del Teide – Arguayo

Traumwetter! Sonne pur – endlich, wir hatten sie so vermisst!
Traumsicht! Die Inseln La Gomera und La Palma zum Greifen nah!
Beginn der Mandelblüte! Da bietet sich eine Wanderung in dem Gebiet um Santiago del Teide an!

Wanderwegstrecke: Reine Gehzeit 3 1/2 Stunden – ohne Apfelpause.

Die Wanderstrecke

Die Wanderstrecke

Auf und ab

Auf und ab

Auf- und Abstieg je ca. 400 Höhenmeter Mit dem Bus 460 vom Busbahnhof Costa de Adeje geht es um 9:35 Uhr nach Santiago del Teide.Busfahrer Antonio kennt uns inzwischen schon.
Kurz nach halb elf steigen wir an der Kirche von Santiago del Teide  aus.

Wir werfen einen Blick in die Pfarrkirche San Fernando Rey –

Pfarrkirche San Fernando Rey

Pfarrkirche San Fernando Rey

durch königlich Verordnung wurde im Jahr 1678 in Aranjuez die Zustimmung zur Schaffung der ersten Pfarrei im Südwestem von Teneriffa unterschrieben – sehen uns die Krippe an und amüsieren uns über eine Heiligenstatue in Begleitung eines kleinen schwarzen Schweines.
Auch gehen wir ins Rathaus, um auch dort die ausgestellte Krippe und die üppige Weihnachtsdekoration zu bestaunen.

Mency

Mency

Der Statue des Mencys – des Guanchenkönigs – haben wir bereits unsere Ehre erwiesen und nun kann es los gehen.

Unmittelbar neben dem Rathaus befinden sich Infotafeln

Zur Orientierung

Zur Orientierung

mit dem Streckenverlauf und der Beschreibung der Route.
Wir biegen in die Calle La Placeta ein, unsere Strecke ist die SL TF Arguayo, 9,0 km.
In einem großen Abschnitt ist sie identisch mit der Wanderung PR TF 43a Chinyero, 7,4 km.
Die Markierung besteht aus weiß-gelb-grünen Streifen.
Weiß-gelb für Chinyero, weiß-grün für Arguayo.

Nur ein kurzes Stück müssen wir auf der Straße gehen und
schon können wir links in den Pfad abbiegen.

Vorab: Der gesamte Streckenverlauf ist vorbildlich kennzeichnet.

Gut gekennzeichnet

Gut gekennzeichnet

Es gibt keine Zweifel, „wo geht es weiter?“. Bei abzweigenden Wegen sind diese für uns nicht relevanten mit gekreuzten Balken markiert. Der überwiegende Teil der Wanderung befindet sich im Naturschutzgebiet.

Erste Mandelblüten

Erste Mandelblüten

Nach wenigen Schritten ein Mandelbaum mit –
zugegeben – noch bescheidenem Blütenflor. Aber immerhin: Der erste blühende in diesem Jahr und das schon Anfang Januar.Unser Weg ist gesäumt

Gänsedistel noch ohne Blüten

Gänsedistel noch ohne Blüten

mit riesigen grünen Exemplaren der Gänsedisteln und sofort sind wir uns einig, hier müssen wir im März zur Blüte nochmal gehen!

Das Wasserbecken

Das Wasserbecken

In einer knappen halben Stunde sind wir bis zu einem Wasserbecken aufgestiegen und der Blick geht runter nach Santiago del Teide.

Weit unten Santiago del Teide

Weit unten
Santiago del Teide

Immer heiter weiter aufwärts, queren einen noch wasserführenden Kanal, links auf dem Weg die gekreuzten Balken, und nun geht es zwischen Mauern, vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen, weiter. Und

Mehr Mandelblüten

Mehr Mandelblüten

wieder blühende Mandelbäume! Ein flechtenbehangener Veteran, der sich noch mächtig anstrengt.
Links von uns spitzt die Insel La Gomera zwischen

La Gomera

La Gomera

Bergkuppen vor und vor uns der von dieser Seite noch ziemlich schneebedeckte Teide.

In der Ferne der Teide

In der Ferne der Teide

Auf dem nächsten Abschnitt kommen wir uns vor als gingen wir über eine Römerstraße.

"Römerstraße"

„Römerstraße“

Um 12 Uhr erreichen wir die Kapelle, die zum Dank, dass Santiago del Teide

Dank-Kapelle

Dank-Kapelle

vom Ausbruch des Chinyero im Jahre 1909 verschont geblieben ist, errichtet wurde.
Auf der Infotafel können wir nachlesen: „Wo der

Gedenken an 1909

Gedenken an 1909

Glaube gegen den Vulkan kämpft“
An dieser Kapelle führten uns schon diverse Wanderungen vorbei, sei es von Arguayo nach Los Llanos oder rund um die Montaña Bilma.
Einen schönen Blick haben wir von hier aus wieder auf La Gomera und den Teide und das Ende

Ende des Lavaflusses

Ende des Lavaflusses

des Lavaflusses.
Von nun an geht es durch Vulkangebiet. Zugegeben, das Gehen ist schon beschwerlich auf dem Lavageröll aber die Landschaft ist einfach beeindruckend.
Wir wandern entlang der Montaña Bilma und hier

MontañaBilma

MontañaBilma

trennen sich nun die beiden Wanderungen: links

Wegtrennung

Wegtrennung

zum Chinyero und wir gehen weiter rechts. Einige Sträucher des Sprossenden Geißklees, von den Einheimischen als „Escobon“ bezeichnet, haben sich doch tatsächlich in diesem kargen Gebiet angesiedelt

La Gomera + La Palma

La Gomera + La Palma

und als besonderes Bonbon bei dieser Traumsicht: La Gomera. Nur wenig später gesellt sich noch der Blick auf La Palma dazu.

Es war uns nicht bewusst, wie weitverzweigt die diversen Lavaströme sich ergossen haben.
Zwischen den Einzelnen dann immer wieder etwas Erholung für die doch arg strapazierten Füße – trotz guter Wanderstiefel.
Aber – wie auf so vielen Wanderungen – sehen wir auch hier wieder die verbrannten Ginsterbüsche, die Zeugnis für die verheerenden Brände, die hier gewütet haben, ablegen.

Nach 2 Stunden Aufstieg erreichen wir den Kiefernwaldgürtel, die Corona Forestal.

Nach dem Brand

Nach dem Brand

Die Kiefern zeigen uns wieder ihre Fähigkeit Brände zu überleben und wir entdecken Kiefern die noch Zeugnis für den Wirtschaftszweig des

Harzgewinnung

Harzgewinnung

„Kiefernmelken“ ablegen.
Das gewonnene Harz wurde zur Schiffsdichtung und für medizinische Zwecke verwandt.

Und immer wieder der wunderschöne Blick: Nicht nur

Santiago del Teide

Santiago del Teide

auf die Inseln sondern auch auf Santiago del Teide mit der Straße, die nach Masca führt und den Teide.

Immer wieder der Teide

Immer wieder der Teide

Immerhin haben wir es um halb Zwei soweit geschafft, dass wir auf Arguaya hinabblicken können.

Arguayo

Arguayo

Hier erreicht uns auch der Anruf meines lieben Mannes, dass Taxi „IrmEli“ schon in Arguayo zur Abholung bereit steht.
Aber wir haben noch eine Strecke zu gehen.

Beim Abstieg passieren wir Lavafelder, die

Dachwurz

Dachwurz

übersät sind mit hochstämmigen Aeonien, auch Dachwurz genannt, Mandelbäume, eine total verkalkte Wasserleitung und verrostete Gleise, Loren und Wirtschaftsgebäude einer nicht mehr genutzten Wassergalerie. Im letzten Abschnitt dann noch landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Kurz nach 2 Uhr endet die Tour in der Calle San Agustin von Arguayo.

Alte Weinpresse

Alte Weinpresse

Wir folgen dieser, biegen in die Calle El Carmen ein, gehen rechts an der alten Weinpresse vorbei hoch bis zum Grillplatz im Ort, gegenüber der Bar Tropic. Damit haben wir unser Ziel nach 3 1/2 Stunden reiner Gehzeit erreicht und werden freudig von Manfred empfangen.

Wer nicht über einen solchen Service verfügen kann, der kann auch von Arguayo aus – von verschiedenen Haltestellen – mit dem Bus zurückfahren.

Fazit:
Schön war’s!

Restaurant:
Wenn man schon mal in der Gegend ist, lohnt sich der Umweg über Chirche.

Hmmm lecker

Hmmm lecker

Von Ramón und Conchi im Restaurant „Brasa de Chirche“ wurden wir gestern mit einem wunderbar knusprigen Spanferkelbraten aus dem Ofen verwöhnt.
Tipp: Wenn man spanisch kann, immer die Tageskarte geben lassen. Es stehen zwar keine Preise drauf, aber die Gerichte sind garantiert tagesfrisch.
Zudem konnten wir den einzigen Tisch am Eingang mit Sonne belegen. Im Restaurant ist es leider kalt.

Besonderheit:
Wer noch nie die Töpferei besucht hat, der sollte hier in Arguayo die Gelegenheit wahrnehmen.
Es werden irdene Gefäße für alle möglichen Gelegenheiten nach alter kanarischer Art hergestellt. Das heißt: ohne Töpferscheibe.
Das angegliederte, liebevoll gestaltete Museum lohnt ebenfalls einen Besuch.
Öffnungszeiten: Di-Sa 10-14 und 16-19 Uhr / So 10-14 Uhr

Noch eine Besonderheit:

Elisabeth und ich haben das Weihnachtsgeschenk unserer Kinder, Michael und Ursula, eingeweiht.

Wir sind jetzt wandernde Werbeträger

Werbeträger

Werbeträger

Die Wanderstrecke

Santiago del Teide – Finca Quemada – Risco Blanco

Zwei Wochen sind Elisabeth und ich nicht gewandert und in den Bergen ist der Frühling angekommen:
Schon aus dem Bus können wir die ersten Mandelbäume in strahlendem Weiß sehen.

Dann folgt auf der Tour eine Blütenpracht: das Blau des Kanaren Lavendels ist an seiner Üppigkeit kaum zu überbieten, den Weg säumen die gelben Blüten des Nickenden Sauerklees, das Orange der wilden Ringelblumen, das zarte Rosa der ersten Affodills, das leuchtende Weiß der Kanaren-Margaritenbüsche, die rotblühende Babaiba majoera, oder auch Dunkelpurpurrote Wolfsmilch – Euphorbie atropurpurea genannt –  und die hübschen, gelben Blüten der Nymphendolde, die rosa-weißen Blüten des Kanaren Knoblauchs  sowie das kräftige Gelb der Aeonien!
Welche Pracht!

Diese Wanderung zur Finca Quemada haben wir vor Jahren mit verschiedenen Wandergruppierungen mehrfach gemacht – das war noch vor der Zeit als ich anfing unsere Wanderungen zu beschreiben – und wir dachten, es wäre an der Zeit, diese Tour mal wieder zu gehen.

Wanderwegzeit: 3 Stunden plus eine halbe Stunde Apfelpause und Plausch mit Wanderern, 5,5 km.

Um 10.30 Uhr verlassen wir den Bus 460 am Ortseingang von Santiago del Teide, queren die Straße und schon befinden wir uns, wie ich immer sage in der grünen Hölle ! Riesige Tabaiba dulce  Sträucher säumen den Pfad und dieser geht sanft bergab, erst über Erdreich, dann über die typische Pflasterung des alten camino real bis zur Weggabelung oberhalb des Örtchens El Molledo : Wir folgen dem Hinweis: PR TF 65,1  Risco Blanco 2,1 km. „Risco Blanco“ ist für uns neu, aber ”schau’n ma mal”.

Der Weg ist bekannt, kann nicht verfehlt werden, er geht stets und ständig bis zum Kamm bergauf. Blick auf Teide, Tamaimo, die Montaña Bilma und die mit Sendemasten „verunzierte“ Montaña La Hoya und auf das Meer.

Vorbei an einer Gedenkstätte und wohl einem früheren Waschplatz und vielen, vielen Lavendelbüschen und riesigen Agaven erreichen wir nach 50 Minuten den Grat und der Blick wird auf die Insel La Gomera freigegeben.

Nun geht es ein kleines Stückchen bergab. Wir sehen an einem Mäuerchen die weiß-gelben Streifen der Markierung und auf der anderen Seite des Barrancos die Gebäude der Finca Quemada.

Nur 10 Minuten benötigen wir für diese Querspange und durch eine regelrechte Opuntienhecke gehen wir – nach einem fröhlichen Gruß an die Besitzerin – bis zum Blick in den nächsten Barranco weiter.
Neu ist nun für uns, dass die Inselregierung die Wanderung ausgedehnt hat:
Ein Schild “Risco Blanco 0,5 km” lockt uns natürlich nun weiter, obwohl unsere ursprüngliche Intention als Ziel die  Finca Quemada war.

Von nun an ging es bergab, an riesigen Ansammlungen der Kandelaberwolfsmilch vorbei und in nur 10 Minuten befinden wir uns am Fuß dieses Felsendoms.

Ein Plausch mit dort rastenden deutschen Wanderen und wir wollen erkunden, ob man von hier aus nicht an’s Meer kommen kann. Jedoch, kurz darauf geben wir auf, denn der Pfad, der anfangs auszumachen ist, endet im Nirgendwo. Das ist uns zu riskant.
Also retour!

Der Hinweg ist der Rückweg und die Begeisterung für die Farbenpracht hält an.

Um 14 Uhr sind wir wieder in Santiago del Teide. Erfragen, dass der Bus 460 aus Icod de los Vinos  so gegen 14:30 oder 14:40 Uhr kommen wird. Also genug Zeit um in der gegenüberliegenden Bar einen Café zu trinken und im Restaurant Las Goteras für 15:30 Uhr einen Tisch zu reservieren.

Der Busfahrer lässt uns am ersten Haltepunkt in Tejina de Isora aussteigen.
Unser Tisch ist eingedeckt und kurz darauf kommt auch mein lieber Mann an.

Fazit:
Eine Tour die wirklich wegen ihrer Botanik, ihren Ausblicken und auch der Anforderung zu empfehlen ist.
Einfach schön! Dazu strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel und warm!
Was will man mehr!

Besonderheit:
Der Infotafel am Fuße des Roque Blanco können wir folgendes entnehmen:

“Roque Blanco ist eine Struktur vulkanischen Ursprungs mit einem ungefähren Alter von 5,5 Millionen Jahren.

Die alten Materialien des Tenomassivs sind mit einem dichten Netz von Dämmen, Felsen und Lavakegeln durchsetzt, deren markantestes Beispiel der Vulkankegel Roque Blanco darstellt, welcher 940 Meter hoch ist und dessen Gipfel aus großen, flachen Platten besteht.

Ein Lavadom ist eine etwa kreisförmige Erhebung die bei einem    Vulkanausbruch mit langsam fliessender, zähflüssiger Lava entsteht,  die nicht allzu weit aus dem Schlot fließt, bevor sie erstarrt. Diese Erhebungen können Höhen von mehreren hundert Metern erreichen und wachsen langsam und kontinuierlich über Monate oder sogar Jahre hinweg. Sie können auch im Inneren des Vulkans entstehen ohne dass die Lava austritt. In diesem Fall können sie jedoch im Laufe der Zeit aufgrund ihres höheren Widerstands gegen Erosion von Wind und Wetter freigelegt werden.“

Ein Felsen mit eigenem Klang
Der Risco Blanco, auch Chimayachi genannt, ist einer der eigenartigsten geologischen Bereiche in dieser Zone. Es handelt sich um einen vulkanischen Dom, der aus einer so zähen Lava entstand, dass diese – anstatt auszufließen – sich rund um den Riss, aus dem sie an die Oberfläche trat, ansammelte. Wegen ihrer chemischen Zusammensetzung entstand beim Erkalten eine Phonolith genannte Gesteinsart. Dieser Name bezieht sich auf den metallischen Klang, den sie abgibt, wenn man mit den Fingerknöcheln darauf klopft.

Anfahrt:
9:35 Uhr Linie 460 ab Busbahnhof Playas de las Américas
Abfahrt:
ca. 15:40 Uhr Linie 460 Santiago del Teide

Galaumrundung – mal etwas anders

Die letzte Wanderung der Saison!
Sie sollte weniger zielorientiert sein, vielmehr wollten wir noch einmal die Farbenpracht und das Blütenmeer auf uns wirken lassen und den Eindruck mit nach Hause zu nehmen.
Was bot sich an?
Um den großen Gala, aber diesmal nicht im Kreis sondern in einer Acht.

Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden, gut 7 km
Wir parken – wie gewohnt – am Erjospass bei km 18 der TF 82. Links die steile Auffahrt hoch bis zu dem Plätzchen, auf dem man gut parken kann.
Nur wenige Meter weiter zweigt rechts ein gut sichtbarer, breiterer Weg ab: den nehmen wir nicht sondern – kaum auszumachen –  geht unmittelbar vorher ein schmaler, fast zugewachsener Pfad ab (ein  blau gestrichener, kleiner Pfahl ist etwas unterhalb). Zwischen zart lila blühendem Harzklee oder auch Asphaltklee genannt, pinkfarbener Tanger- Platterbse und leuchtendblauen Bonnets Natternkopf und den lila Cinerarien schlängelt sich der wohl kaum begangene Weg zu den Teichen hinab. Begleitet – rechts wie links –  von den Teichen stoßen wir nach einer knappen halben Stunde am Ende des ersten auf die neuen Hinweistafeln:
TF 51, Punta Teno 18,3 km und Cumbre de Bolico 4,3 km.
Zwischen den Teichen gehen wir den mit weiß-gelben Strichen markierten Weg ansteigend weiter. Wir lustwandeln regelrecht durch ein blaues Meer des Bonnets Natternkopfes. Die kahlen, verbrannten Zweige des Ginsters erinnern immer noch an den verheerenden Brand von vor 4 Jahren. Wir bestaunen die ehemals mit viel Fleiß und harter Arbeit errichteten Terrassen, die heute alle unbewirtschaftet sind und von der Natur zurückgeholt wurden.
Der Aufstieg ist steil, jedoch schon nach gut 20 Minuten haben wir die Asphaltstraße erreicht und die Hinweistafeln sagen uns, dass es nunmehr nach Punta Teno noch 16,9 km und Cumbre de Bolico 3 km sind.
Bis hierher könnte man in einer knappen Halbenstunde vom Parkplatz der Asphaltstraße folgend gelangen. Man würde sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt selbst eines zauberhaften Anblicks auf den Farbenteppich berauben. Also: Der  Umweg hat sich gelohnt.
Nun queren wir die Straße und machen die Hangquerung, die wir am 18.11.2011 bei unserer Wanderung „Erjos – La Vica (Masca)“ auch schon gemacht haben.
Damals stellten wir fest :
Gelb, gelb, gelb: das könnte die Überschrift über den ersten Abschnitt der Wanderung sein.
Gelb für Gänsedistel, gelb für Nickenden Sauerklee, gelb für wilde Ringelblümchen.

Diese Zeit ist vorbei, davon zeugen nur noch die Samenstände, bzw. der Nickende Sauerklee hat sich schon fast ganz eingezogen. Als Entschädigung dafür blühen jetzt die weiß-grünlichen Büsche des Natternkopfes.
Es ist herrlich zu gehen: Die Kiefernnadeln duften, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und der Ausblick auf Pico Viejo und Teide sowie ins Tal nach Valle de Arriba und Santiago del Teide und auf die Masca-Straße weiten den Blick.
Kaum sind wir weitere 20 Minuten gegangen, zeigt uns das nächste Hinweisschild:
Punta Teno 15,4 km, Cumbre de Bolico 1,4 km.
Links zweigt der Weg nach Santiago del Teide ab und für uns beginnt ein 10minütiger steiler Aufstieg. Kurz aber heftig. Die ersten Montpellier-Zistrosen blühen weiß und begleiten uns bis zum Sattel zwischen Großem und Kleinem Gala.
Wieder belohnt uns hier vom Cumbre de Bolico (1176 m) ein wunderbarer Blick auf die vor uns liegende Bergkette und das Teno-Gebirge.
Waren es im Februar die gelb blühenden Gänsedisteln die uns begeisterten, so sind es heute die zum Teil riesigen Büsche des Natternkopfes. Wir waten regelrecht durch ein Blütenmeer. Der Weg führt uns erst parallel unterhalb des Gala entlang, um dann zu der verfallenen Finca – vorbei an einer Wassersammel-Installation abzusteigen.
Ein knappes halbes Stündchen dauert dieser wunderbare Gang.
Am Rande des großen, ehemaligen Dreschplatzes machen wir, windgeschützt, die obligatorische Apfelpause, mit Blick auf die Gipfel der Großen und Kleinen Gala.
Diesmal dehnen wir die Pause auf eine halbe Stunde aus, denn es ist so schööön! Die Sonne scheint, ein Falke rüttelt, nur Bienengesumme und Stille.
Wir entscheiden, nicht den vorgezeichneten Aufstieg wieder Richtung Gala zu nehmen, sondern wir folgen dem  breiten Forstweg der quasi bei 12 Uhr vom Dreschplatz wegführt. Er ist mit gekreuzten weiß-gelben Balken gekennzeichnet, passt also nicht in das neue, markierte Wanderschema. Die rechts und links abgehenden Wege interessieren uns heute nicht.

Den Weg, den wir ausgewählt haben, ist uns jedoch von früheren Wanderungen her bekannt und wir wollen unseren nur kurz zu Besuch weilenden Mitwanderern einen kleinen Eindruck des Lorbeerwaldes vermitteln.
Zwischen weiß blühenden Erikabäumen, Lorbeerbäumen und Gagelbäumen wandern wir stets im lichten Schatten aufwärts. Lilafarbener Storchschnabel und hellblaue Vergissmeinnicht säumen den Weg.
Wir bleiben auf dem Forstweg, den etwas später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet, und gelangen wiederum nach ca. 20 Minuten an das große Eisentor und sind wieder auf der vom Parkplatz heraufführenden Asphaltstraße.
Von hier aus rufen wir unsere „Daheimgebliebenen“ an, dass wir vermutlich gegen 14 Uhr im Restaurant „Las Goteras“ sein werden, wir reservieren dort auch einen Tisch und marschieren nun in einer weiteren halben Stunde zum geparkten Auto und haben auch auf diesem Stück noch links und rechts des Weges Blumen und einen tollen Blick auf die Teiche.

Fazit:
Eine Saison mit vielen, vielen wunderschönen neuen Wanderungen mit meiner lieben Wanderfreundin Elisabeth ist zu Ende.
Würde ich eine „Bestseller-Liste“ erstellen wollen, ich wüßte nicht, welche auf Platz 1 landen sollte.
Die eine oder andere erforderte hohe Kondition, wie zum Beispiel die Besteigung des Pico del Teide, die andere Ausdauer, da sie länger dauerte als geplant, andere ließen sich leicht gehen und wir waren am Ende überrascht, wieviele Stunden sie dauerte.
Allen gemeinsam ist, wir bewegten uns in der so abwechslungsreichen, spannungsgeladenen, blütenreichen Natur Teneriffas die ihresgleichen sucht! Und bis auf eine Ausnahme – bei der es sehr kalt war – hatten wir riesengroßes Glück mit dem Wetter. Kaum zu glauben: Immer Sonnenschein!
Nach jeder Wanderung blieb ein nachhaltiges Hochgefühl zurück. Wir haben es geschafft! Wir haben wieder etwas Neues entdeckt, erlebt!
Wir haben uns begeistert an den Felsformationen, den Aus- und Einblicken auf Bergmassive und in Täler, Weitblicke auf die umliegenden Inselln, ließen unsere Gedanken mit den Wolken ziehen, hatten durch zufällig Mitwandernde oder im Bus Mitfahrende viele nette und informative Gespräche.
Wir sind dankbar: Wir haben uns keine Blessuren zugezogen, bei den diversen Pfaden keine Selbstverständlichkeit.
Bleibt uns nur der Ausblick und die Freude auf die nächste – Ende September beginnende – Saison und die Hoffnung, dass Gesundheit und Kondition weiter „mitspielen“.
Und somit war diese letzte Wanderung eine Zusammenfassung all dessen, was ich oben geschildert habe. Sie war einfach schön!

Anfahrt:

Aus Richtung Los Cristianos kommend am Ende der Autobahn auf der TF82 Richtung Guia de Isora und weiter auf der TF82 nach Santiago del Teide und auf der Straße bleibend hoch zum Erjoa-Pass. Unmittelbar nach der Pass-Höhe links hoch zum Parkplatz.

Restaurant:

Las Goteras in Tejina de Isora. Hier gibt es unnachahmlich gute Steaks. Für den wirklich großen Hunger kann man nur das Churasco empfehlen. Hat man nicht einen Tisch reserviert (Tel. 922 857056), muss man ziemlich sicher eine Wartezeit in Kauf nehmen.

Santiago del Teide nach Puerto de Santiago

Von oben nach unten

Eine Wanderung auf dem alten „camino real“, dem Königsweg.
Eine Wanderung mit viel Ausblick! Stets bergab!
Wir haben ja den Ehrgeiz, möglichst viele Teilstrecken dieser alten Handelswege zu erkunden. Hier bietet sich wieder eine Gelegenheit.

Wander-Wegstrecke:  3 Stunden

Wir beginnen unsere Wanderung am Ortseingang von Santiago del Teide, kurzTrack4 vor der CESPA-Tankstelle. Bei dem Mäuerchen kurz vor den Hinweisschildern „Centro medico“ „Ayuntamiento“ „Centro ciudad“ befindet sich der Zugang zu unserem Wanderweg und ist ausgeschildert Santiago del Teide a Los Gigantes.
Gleich links folgen wir dem Pfad und können gar nicht anders gehen bis wir stumpf auf einen gepflasterten Wanderweg stoßen, der rechts zur Finca Quemada ansteigt. Wir halten uns nun links abwärts, Richtung Dörfchen „El Molledo“. Jedoch bei der nächsten Gelegenheit biegen wir rechts ab und P1050212nun beginnt – zugegebener maßen – ein zunächst schlecht zu gehender, steiler Abstieg. Ein entsprechender Hinweis macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden. „espacio natural protegido“.
Unten angekommen sehen wir links eine Garage und etwas oberhalb ein Wasserbecken. Tief unter uns liegt ein Wasserreservoir und wir gehen  auf dem breiten Weg weiter. Wir werden vom Geräusch des glucksenden Wassers in den links des Weges liegenden schwarzen Kuststoffrohren begleitet.
Würden wir die Wanderung – wie in den vergangenen Jahren – im Frühjahr machen, gingen wir jetzt durch einen blühenden Park. Jedoch um diese P1050210aJahreszeit müssen wir mit den spärlichen Blüten der endemischen, kletternden „Warzigen Zaunrübe“ vorliebnehmen und die verbrannten Ginsterbüsche erinnern noch lebhaft an den verheerenden Brand vom Sommer 2007.
Nach knapp einer Stunde gelangen wir an einen links abgehenden Pfad, den wir nicht beachten. Wir folgenSANY2644 dem Weg weiter bergab, entlang der alten gemauerten Wasserleitung in der sich zwei schwarze Kunststoff-Wasserrohre befinden.
Links unten blicken wir auf das erfrischende Grün eines kleinen Kiefernwaldes.
Wir gehen an einer großen, markanten, alleinstehenden Kiefer vorbei. Kurz darauf Achtung: Nicht von dem weißen Pfeil verleiten lassen, der links in den Barranco zeigt. Dieser Weg endet auf der anderen Seite in  Tamaimo.
Wir folgen weiter unserem Weg, übersteigen die zwei den Weg kreuzenden Wasserrohre, lassen alle rechts abgehenden Pfade unbeachtet und steigen erst dann in den Barranco ab, als wir unten links einen schön gepflasterten, großen Dreschplatz ausmachen. Wir queren die Schlucht und folgen der Wasserleitung weiter Richtung Meer.
Unterhalb des dort liegenden Hauses mit eingezäuntem Gelände gehen wir weiter und müssen nun leider ein wirklich unschönes Stück passieren. Hier befindet sich ganz offensichtlich die wilde Müllkippe von Tamaimo. Zum P1050224Glück können wir bald im Barranco auf glatten, grauen Felsen weitergehen. Bei nächster Gelegenheit steigen wir wieder auf und wandern entlang zwischen zwei mit dicken Steinen aufgeschichteten Mauern und einem alten, gemauerten Wasserkanal auf der rechten Seite weiter. Nach geraumer Zeit sehen wir links unterhalb wieder ein gefülltes Wasserbecken und wir näheren uns dem landwirtschaftlich genutzten Teil.
Wir gelangen auf einen betonierten Weg und laufen direkt auf ein Haus mit Ziegenstall zu. Wir lassen uns weder von freilaufenden Hunden noch von P1050227freilaufenden Ziegen abhalten. Der Besitzer zeigt uns stolz ein in der Nacht geborenes Zicklein. Wie süüüüüß!
Unmittelbar an diesem Haus Nr. 28 geht der Weg weiter. P1050229Viele mit Folie abgedeckte Gewächshäuser, zum Teil bewirtschaftet, zum Teil verödet, einen alten Wasserstollen auf der rechten Seite gibt es hier. Wir gelangen an eine etwas heruntergekommene Finca, Haus-Nummer 108, mit giftgrün gefülltem Wasserbecken,  einer Ansammlung von Plastikkanistern und einem Gewächshaus mit total vertrockneten Töpfen. Die uns entgegenkommenden Landarbeiter erklären uns, dass hier nur noch der Bananenanbau betrieben wird.
Unser Weg führt uns nun an den mit Folie geschützten Bananenplantagen vorbei, der Weg knickt scharf links an einem Gewächshaus ab und wir folgen dem Weg.
Schön ist hier in diesem Abschnitt der Blick in Richtung Küste.P1050233x
Auf asphaltiertem Weg gehen wir rechts an Häusern vorbei, haben vor uns den Blick auf Blumen und grüne Bäume! Eine Oase in dem – wie wir finden – wenig erbaulichen Abschnitt!
Unterhalb gehen wir links den Berg hoch, um festzustellen, dass die „Oase“ offensichtlich zur Finca „Huter“ gehört. Endspurt: die letzten Meter zur Straße fallen ziemlich steil ab. Wir kommen bei km 6 der TF 454 an einer Bushaltestelle aus.
Von hier aus müsste man nun noch ca. 4 km auf der Asphaltstraße bis Puerto de Santiago absteigen.
Wir haben jedoch einen lieben Fahrer, der in Puerto de Santiago auf unseren Anruf wartet, den Fahrer eines weiteren Wagens, der in Puerto de Santiago geparkt ist, abholt und dann können wir alle bequem wieder zum Ausgangspunkt unser Wanderung zurückkehren, denn dort erwartet uns noch ein Highlight.

Unterwegs hatte man neben Gehen, Schauen, Erzählen, Fotografieren oder Filmen noch Zeit, sich ein bisschen Gedanken darüber zu machen, was es mit dem „camino real“, dem Königsweg, denn so auf sich hatte.
Dieser Weg war früher die Verbindung zwischen den Orten.
Fliegende Händlerinnen, die sogenannten „cesteras“ , meist die Töchter und Frauen von Fischern, gingen mit ihren Körben im Umkreis von bis zu 15 Kilometern – barfuss – um Obst, Gemüse und Fisch zu  verkaufen. Es war der Weg, auf dem Hirten im Sommer ihre Ziegen- oder Schafherden auf die kühleren Höhen brachten und im Sommer wieder ins Tal holten.
Der „camino real“ war rechtlich dem König untergeordnet und stand unter besonderem Friedensschutz.
Und wir können ihn heute nur zu unserer Freude gehen! Was geht es uns gut!

Besonderheit:
Da wir uns schon mit der Vergangenheit beschäftigt haben, passt es gut ins Konzept, dass wir das erst am 18. November 2009 eröffnete Hotel „Señorio del Valle“ mit angegliedertem Museum hier in Santiago del Teide besuchen.

Das Hotel wurde auf dem Gelände des ehemaligen Landgutes errichtet, das schon 1663 von Fernando del Hoyo y Solórzano, dem erster Gutsherrn des Santiago Tals, erbaut wurde. Die Gutsherrenschaft wurde erteilt, nachdem eine Schenkung von 3200 Silberdukaten an die Krone erfolgt war. Mit der Landverteilung verbundenwaren allerdings eine Reihe von Verpflichtungen für die neuen Besitzer: Sie mußten sich auf dem Land niederlassen, es für den Anbau umbrechen und urbar machen, je nach der Zone bestimmte Produkte anbauen usw. Erreicht werden sollte, dass sich die Besitzer gezwungen sahen, das Land ständig zu bewirtschaften, um den einheimischen Markt zu versorgen durch den Anbau von dafür geeigneten Produkte, wie Kartoffeln, Mais und Getreidesorten. Jedoch auch Wein und das Zuckerrohr. Eine Besonderheit war, dass der Gutsherr innerhalb seines Machtbereichs für die Verwaltung, Rechtsprechung sowie der Bestrafung der Gesetzesbrecher verantwortlich war. Er hatte das Recht, verurteilte Personen auszupeitschen, hängen oder in den Kerker sperren zu lassen.
Das Museum, liebevoll gestaltet, beschäftigt sich ausführlich mit dem Ausbruch des Chinyero am  18. November 1909 – man beachte die beiden Daten – präzise 100 Jahre später wurde das Museum eröffnet.
Die Besonderheit dieses Vulkanausbruchs ist, dass von diesem jüngsten Museum1Vulkanereignis auf Teneriffa  Zeitzeugen berichten konnten, wie weit und in welcher Größe zum Beispiel die Asche, bzw. das Granulat oder die hühnereigroßen Brocken flogen. Es gibt sogar Fotos des Ausbruchs. 10 Tage bangten die Menschen, flehten ihre Schutzheiligen um Hilfe an, hielten Bittprozessionen ab und stellten zum Dank dafür, dass ihre Dörfer, Valle de Arriba, Las Manchas und Santiago del Teide  von den glühenden Lavaströmen verschont blieben, später Gedenkstätten auf.
Antonio de Ponte y Cologan, ein Zeitzeuge, berichtet: „Ich habe eine Taube losgelassen, und neugierig wie sie war, ließ sie sich für einen kurzen Moment auf der Lava nieder und verbrannte sich die Flügelspitzen. Ich dachte, sie würde nie mehr nach Hause kommen, aber dann war sie doch da.“
Leider sind bisher die Erklärungen im Museum nur in spanisch, aber die Bilder und Abbildungen geben trotzdem einen Einblick.

Restaurant
Und da uns die ganze Anlage, das Ambiente so gut gefiel, blieben wir auchMuseum2 hier zum Mittagessen und wurden nicht enttäuscht. Mit gerösteten Kastanien – wo bekommt man die sonst im Süden? – leckerem Gruß aus der Küche und auf den Punkt gebratenem, schmackhaftem Fleisch und außergewöhnlichen Salaten, leckeren Nachspeisenkreationen  machte das Essen zum Vergnügen. Auch die Preise sind zivil und die Bedienung aufmerksam, freundlich, zuvorkommend.
Alles in allem, ein gelungener Tag.

Anfahrt:

Aus Richtung Los Cristianos kommend folgen wir der Autobahn bis zumAnfahrt1 Ende und halten uns beim Kreisverkehr Richtung Playa San Juan (3. Ausfahrt). Auf der TF 47 bleiben wir durch Puerto de Santiago hindurch und halten uns dann Richtung Tamaimo/Santiago del Teide auf der TF 454, die In Tamaimo auf die TF 82 nach Santiago del Teide stößt.
Einen Wagen sollte man auf der TF 454 bei km 6 (Bushaltestelle) am Seitenstreifen parken.
Einen weiteren Wagen halten wir in Tamaimo parat – für Fußkranke, wenn nach 1 ½ Stunden der Weg zu beschwerlich geworden ist.

Die anderen Wagen stellen wir in Santiago del Teide am Ortseingang am Straßenrand – Parkstreifen rechts wie links – ab.

Als Alternative bietet sich der Service der öffentlichen Busse (z.B. Linie 362) an, die zwischen unserem Start und Ziel verkehren.