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Roque Taborno zum Zweiten!

Im Januar 2010 haben wir unseren Ausflug ins Anaga-Bergmassiv, mit besonderem Ziel die Umrundung des Roque Taborno (706 m),  beschrieben und mussten zugeben, dass das wohl ein Satz mit “X“ war, nämlich nix. Die Wegbeschreibung hat uns in die Irre geführt.

Aber: Es hat uns gereizt zu erfahren, wo wir verkehrt gegangen sind. Diesmal hatten wir zwei ausgezeichnete Führer mit und trotz heftigem Wind ist es uns die Umrundung gelungen.

Fazit: Eine richtige Bergtour die Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit erfordert. Eine wunderschöne, aber nicht ungefährliche Tour.

Wanderstrecke ca. 1 Stunde 45 Minuten
Der erste Teil der Wanderung bleibt gleich wie bereits beschrieben. Daher nun nur die Kurzform:
Vom Ortseinang abwärts bis zur Kapelle, dem Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel folgen, auf dem leicht ansteigenden, rotgestrichenen, betonierten Pfad gehen bis kurz vor dem Mirador „Fuente de Lomo“. Hier links ab, über Stufen absteigen und durch den Lorbeerwald gehen, auf dem erst geriffelten Pfad, der dann in gestampfte Erde übergeht.
Wir lassen eine Wasserzapfstelle links liegen und folgen dem Weg weiter oberhalb eines Hauses bis zum Ziegengatter. Dies schließen wir SANY2931selbstverständlich wieder und gehen nun runter und rauf und runter und rauf,  auf eine Felswand zu, die mit rötlichen Flechten überzogen ist.
Hier war beim letzten Mal unser Fehler: Wir folgten dem rechts abgehenden Trampelpfad, der uns beim letztenmal ins „Aus“ führte.
RIMG0317Richtig ist: Bei den Felsen steil bergauf, über „Lajas“ Platten.
Wir gehen im Uhrzeigersinn: unterhalb einer verfallenen Hütte, vor uns rechter Hand eine aus Vulkangestein errichteten Mauer, führt uns der Pfad auf die Rückseite des Roque Taborno. Von hier aus kann man sich nicht mehr verlaufen. Es heißt erst wieder den Aufstieg nach der Biegung  zu suchen: Zwischen Erika- und Wehrmutbüschen geht es über ein Felsplateau steil bergauf. Steinmännchen zeigen den Weg. Wir halten links auf den Grad zu, quasi durch eine Wiese, nicht steil weiter bergauf.  Von hier kann man noch einige Meter links gehen, um den Ausblick aufs Meer noch näher zu RIMG0336erleben, dann geht es jedoch rechts steil aufwärts direkt auf den Felskoloss zu. Unmittelbar unterhalb des Felsen führt der äußerst schmale Pfad weiter. Wir laufen auf ein Plateau zu mit einer großen aufgeschichteten Menge von Steinen, quasi das Gipfelkreuz. Von hier geht es über Geröll steil abwärts. Der Pfad ist hier nur schlecht auszumachen.

SANY2946Wir kommen schließlich wieder bei der Wasserzapfstelle aus und biegen hier scharf rechts ab, um auf den blumengesäumten Weg nach weiteren 15 Minuten am Ausgangspunkt anzukommen.
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Auch diesmal begeistern uns die wunderschönen Ausblicke und die Blumenpracht. Neben den prachtvollen Glockenblumen für mich etwas eues: Was ich bisher noch nie entdeckt hatte: den Kanaren-Fingerhut.

Botanik:
Kanaren-Fingerhut, Isoplexis canariensis, diese endemische Pflanze RIMG0315wächst nur im feucht-kühlen Lorbeerwald und hebt sich mit seiner leuchtend orangen bis bräunlichgelben Farbe und seinen eleganten Blütenständen  bestens von den sie umgebenden Farnen, Erikabüschen, Lorbeer- und Gagelbäumen ab. Die ca. 3 cm langen Blütenkronen des kandelaberartig wachsenden Strauches stehen in dichten Trauben und  er gehört, wie auch die einheimischen Fingerhutarten (Digitalis), in die Familie der Rachenblütler. Früher benutzten die Tinerfeños ältere hohle Stängel des Fingerhutes als Pfeifenrohr. Die Spanier nennen ihn Cresta de gallo, d.h. Hahnenkamm.

Restaurant:
War in den letzten Jahren das Restaurant „Historias para no dormir“ – wie auch noch im Januar – geschlossen, jetzt die Überraschung: Es ist geöffnet.
Noch ehe wir zu unserer Wanderung starteten haben wir einen Tisch reserviert und wie sich später zeigte, war das sehr gut. Das angebotene Menü mit vielen Variationsmöglichkeiten war ganz ausgezeichnet und dazu noch sehr preiswert. Offensichtlich hat das Restaurant sich einen berechtigt guten Ruf erworben, denn wir erlebten, dass man ohne Reservierung keine Chance hatte. Es wurden etliche „Möchte-gern-Gäste“ abgewiesen.

Anfahrt:
Auf der Autobahn TF2 nehmen wir die Ausfahrt 8A Richtung La Laguna/TF13/Tegueste. Der TF13 folgen wir bis in einem Kreisverkehr ein Abzweig auf die TF12 angezeigt wird. Auf der TF12 bleiben wir – vorbei an Cruz de Carmen – bis wir links den Hinweis nach Taborno erreichen. Jetzt immer Richtung Taborno, wo die Straße endet.

Anaga-Bergmassiv

Wenigstens einmal in der Saison auf Teneriffa ist ein Ausflug in das Anaga-Gebirge, neben dem Tenogebirge der älteste Teil der Insel, fällig.
Diesmal war neben dem Schauen, Staunen, Bewundern, Ah- und Oh- Sagen,  auch die Umrundung des Roque Taborno, dem „Matterhorn Teneriffas“ eingeplant.

Aber, manchmal kommt es anders als man denkt und die Umrundung war ein Satz mit „X“, war nix.
Aber der Reihe nach:SANY2748
Unser erstes Ziel war – wie immer – der 2km lange Strand von Teresitas  bei San Andrés. Mal eine Weile mit den Zehen im Sahara-Sand spielen, der hier 1970 megatonnenweise angekippt wurde. Ob das umweltfreundlich ist ? Da Wind und Wasser ständig am Strand nagen, muß regelmäßig Sand nachgefüllt werden.

Von hier schrauben wir uns die gewundene TF12 hoch, selbstverständlich mit diversen Stopps, um das grüne Faltengebirge SANY2753gebührend in Augenschein zu nehmen. Die Strecke ist als Straßenbegleitgrün vom gelbblühenden Nickenden Sauerklee eingerahmt, der sich gut von den dunklen Erikabüschen und den Lorbeerbäumen abhebt. Das nächste Ziel ist der Aussichtspunkt „El Bailadero“. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf das Meer, La Palma spitzt aus den Wolken hervor und der Ort Taganana grüßt von unten.
Jedoch, warum wir diesmal hauptsächlich die Tour machen, ist besagte Wanderung in Taborno.

Wanderstrecke ca. 2 StundenSANY2761
Vor einigen Jahren haben wir den Roque Taborno (706m hoch) schon einmal umrundet.
Wir parken am Ortseingang von Taborno, gehen abwärts bis zur Kapelle. Links und rechts davor belehren uns Tafeln, warum es möglich war, dass sich hier in diesem Bergort die Guanchen ansiedeln konnten. Und mit der Aussage: „Wenn man nach Süden guckt sieht man den Norden“ werden wir über die Lage aufgeklärt.
SANY2758Der Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel weist uns den Weg. Auf  dem leicht ansteigenden, betonierten Pfad gehen wir an einigen Häusern vorbei. Der zum Teil rot gestrichene Beton hebt sich gut gegen das kräftige Grün links und rechts des Weges ab. Nunmehr fälltSANY2763 der Weg leicht ab bis zum Mirador „Fuente de Lomo“. Und wieder ein fantastischer Ausblick!
Wenige Schritte zurück biegen wir rechts ab und gehen auf den Stufen abwärts unter Lorbeerbäumen, Erikabüschen her. Linker Hand SANY2764leuchten die wunderschönen Kanarenglockenblumen, Farne und Dickblattgewächse runden das Bild ab. Der betonierte, geriffelte  Pfad geht in gestampfte Erde über. Rechts haben wir die steilen Abhänge und das Meer und vor uns den markanten Felsen „Roque Taborno“.
Wir schreiten zügig aus, schließen das Ziegengatter hinter uns, folgen dem SANY2768Weg und der Beschreibung auf dem nunmehr immer enger und felsiger werdenden Pfad. Die Ausblicke sindSANY2772 einfach großartig. Nach einer guten Stunde stehen wir vor dem Abgrund. Von hier aus geht nichts mehr. Kein Weg, kein Steg ist auszumachen. Der Abzweig für die Umrundung – aus Erfahrung wissen wir, man muss dort ein paar Meter regelrecht hochklettern – war für uns nicht auszumachen.  Mit Sicherheit stimmte aber bis hierher die Aussage: „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung“.
Also Rückzug, da wir nicht lebensmüde sind. Später hörten wir, dass der verpasste Einstieg ziemlich zugewachsen sei.SANY2780
Wir gehen also den selben Weg zurück bis zu einer Wasserzapfstelle und biegen hier scharf rechts ab, um nach weiteren 15 Minuten wieder am SANY2784Ausgangspunkt anzukommen. Dazwischen haben wir die phantastischsten Ausblicke auf die begrünten Felsabhänge, das Meer, landwirtschaftlich genutzte Felder und ganze Wiesen von nickendem Sauerklee.
Bleibt nur zu sagen: „Einfach schön“!

Aus der „großen“ Wanderung wurde so nur eine kleine, aber feine, die wir zum Teil – bis zur Wasserzapfstelle und auf dem unteren Weg zurück (ca. 30 Minuten) – auf einer Excursion mit dem Botaniker Cristobal kennengelernt hatten und die einen guten Eindruck vom Lorbeerwald vermittelt.

Wenn auch etwas enttäuscht, dass nichts aus der „großen“ Roque Taborno-Umrundung wurde, hat sich der Ausflug in diesen letzten Zipfel Teneriffas aber auch so gelohnt.

Restaurant:
Wir  kehren in Las Carboneras im Restaurant Valentin ein und sind hochzufrieden mit unserem bestellten Essen. Das Ziegengericht ist besonders empfehlenswert.
Telefon: 922 15 43 82
Mittwochs Ruhetag

Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher in das Höhlendorf Chiminada. Von dort blicken wir runter nach Punta de Hidalgo und erinnern uns ehrfurchtsvoll an unsere Wanderung von dort nach hier oben und wieder retour, die wir vor einigen Jahren mit Freunden machten.SANY2789

Wir fahren zurück auf die TF 12 bis nach Cruz del Carmen um von dort auf die ehemalige Inselhauptstadt La Laguna zu blicken, denn dort wollen wir zur Abrundung des Ausflugs noch einen Rundgang durch die Straßen mit ihren beeindruckenden Herrschaftshäusern und den wunderschönen Patios machen.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF 1 bis Santa Cruz, weiter auf der TF11 nach San Andrés und von dort auf der TF 12 hoch mit dem Abstecher „Mirador de Bailadores“, weiter bis wir Richtung Las Carboneras, Chiminada auf die TF 145 abbiegen, von dieser wiederum auf die TF 138 nach Toborno.
Zurück auf die TF 145 bis Chiminada und dann wieder retour auf die TF 12 bis La Laguna. Wir folgen dort dem Hinweisschild „Ciudad La Laguna“.
Nach der Besichtigung fahren wir auf die Autobahn Norte Richtung Santa Cruz, um dann dem weißen Hinweisschild „Aeropuerto Sur“ zu folgen.
Taborno kann man übrigens auch von La Laguna aus mit der Linie 075 der TITSA erreichen !