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Arona – Refugio – Roque Imoque – Arona
Die Wetterprognose für heute war schlecht, die zur Verfügung stehende Zeit war bemessen, Wanderneulinge begleiteten uns, da bot sich diese Tour an.
Sie ist ungefährlich, fordert wohl im Aufstieg wie auch im Abstieg, was aber, lässt man sich Zeit, gut zu bewältigen ist
Wie mussten aber auch lernen, dass diese Tour nicht unbedingt geeignet ist für Jemanden der Höhenangst hat, dann ist es kein Vergnügen.
Aber: Respekt, André hat es wunderbar gemeistert!
Wanderzeit: Reine Gehzeit 2 Stunden 19 Minuten, 7,28 km, 340 m Aufstieg, 330 m Abstieg
Wir waren 3 Stunden 25 unterwegs mit Rasten, Verschnaufen, Schauen, Erklären, Fotografieren und Apfelpause.
Mit der Gehzeit und den zurückgelegten Kilometern ist es so eine Sache: Wir haben 3 GPS-Logger zur Verfügung und jeder hat unterschiedliche Angaben. Also habe ich das Mittel genommen.
Eine exakte Beschreibung kann ich mir schenken, da ich die Tour bereits am 24.11.2011 unter „Arona – Refugio – Roque Imoque – Roque de los Brezos – Arona“ beschrieben habe. Die Abstecher auf die beiden Berge haben wir uns heute geschenkt, ansonsten ist die Runde identisch.
Es gibt nur eine Stelle da heißt es Achtung: kurz nach dem Restaurant „Refugio“ geht man auf einer Fahrstraße rasch voran, jedoch kurz nach dem Restaurant gibt es einen dicken Steinmann links, hier die Straße verlassen und sich rechts haltend in die Schlucht absteigen!
Start wie gehabt an der TF 51, 1,1 km oberhalb von Arona bei „Las Casas“ Rechts oberhalb kann man den Hinweis auf das „Hotel Canino“ El Ancón sehen und auf der linken Seite, bei dem ehemaligen Restaurant gibt es beschränkte Parkmöglichkeit.
Das Hinweisschild: Degollada de Imoque por el Topo 2,9 km gibt den Aufstieg vor.
Eine Hinweistafel klärt uns auf, dass wir auf dieser Route zwei Naturschutzgebiete von großer ökologischer Bedeutung passieren: Das spezielle Naturschutzgebiet Barranco del Infierno und die geschützte Landschaft Ifonche.
Die Vegetation ist typisch für den kanarischen Basaltboden mit verschiedenen Arten von Kakteen und Tabaibas, unter denen besonders die einzigartige rote Tabaiba zu erwähnen ist. Auch kommen hier Weihrauch, Balos, Cornicales, Lavendel und Cordoncillos vor.
Umflogen wird die Landschaft hier von verschiedenen Falken-Arten.
Die Ausblicke zur Küste mit ihren wie auf einer Perlenschnur aufgezogenen Orten, zur Insel La Gomera und auf die wuchtigen Massive von Roque Imoque und Roque de Los Brezos mit immer wieder anderen Felsformationen sind grandios.
Zudem blicken wir auf sorgsam gemauerte Terrassen, die dem Getreideanbau dienen/dienten (?) und auf Dreschplätze und verlassene Fincas. Wasserverteilungsanlagen, leere gemauerte Wasserleitungen in denen heute zum Teil Plastikrohre das Wasser transportieren, zeigen uns, dass wir uns in landwirtschaftlich genutztem Gebiet befinden.
Wir wandern an tragenden Avocadobäumen und noch fast unbelaubten Mandelbäumchen vorbei. Orangenbäume dagegen sind dick behangen.
Das Restaurant „Refugio“ gibt es noch immer, aber für uns ist es zu früh um einzukehren.
Nach der Querung eines Barrancos kommen wir an einer kleinen Ansiedlung vorbei, wechseln mit einer Bewohnerin ein paar Worte und danach stoßen wir auf den Hinweis „Etappe 7 des Camino Anaga-Chasna“ den längsten gekennzeichneten Wanderweg auf der Insel, den GR 131 von Rosaria bis Arona, den Elisabeth und ich auch in diversen Etappen schon gegangen sind.
Kurz darauf erreichen wir den Dreschplatz, der am Fuße des Roque Imoque und des Roque de los Brezos liegt. Hier legen wir unsere übliche Apfelpause ein. Etwas länger als üblich, um zu schauen und zu erzählen.
Von hier aus nehmen wir den Abstieg auf dem Camino de Suarez in Angriff. Wir beginnen ihn auf einem anfangs mit einem Holzgeländer gesicherten Pfad.
Aufgepasst: Nicht schauen und gehen! Stehen bleiben: Die Ausblicke sind wunderbar.
Wieder passieren wir einen Dreschplatz und sorgsam angelegte Anbau-Terrassen, eine Reihe Höhlen versteckt sich unter dem Vulkangestein.
Abwärts, abwärts geht es bis zum Barranco del Rey, steil hinab. Am Barrancogrund bekommen wir Gesellschaft: eine Ziegenherde – hat sich wohl verselbständigt und begleitet uns steil bergauf. War sicher nicht im Sinne des Hirten, den wir auf der gegenüberliegenden Seite oben mit seinen zwei Hunden eilenden Schrittes bergab kommen sehen.
Oben angekommen, immer noch Ziegen um uns, führt uns dann der letzte sanfte Anstieg bis zum Auto an einer weiteren verlassenen Finca mit noch – wie es aussieht – intaktem Backofen vorbei …
… und das letzte Hinweisschild zeigt an, dass wir von Ifonche über den Camino de Suarez 3,7 km gegangen sind.
Allen unseren heutigen Mitwanderinnen und Mitwanderern hat die Tour gefallen. Sie waren sehr angetan von den unterschiedlichen Gesteinsformationen, den Aus- und Aufblicken. Obwohl sich der Teide – wahrscheinlich nach den Regenfällen in den letzten Tagen leicht verschneit – hinter den Wolken verbarg, so war doch der Sombrero auszumachen.
Fazit: Immer wieder gerne! Nie langweilig! Immer wieder schön! Und für uns aus dem Süden nicht zu verachten: fast vor der Haustüre, kaum Fahrzeit.
Restaurant:
Heute möchte ich nach langer Abstinenz mal wieder ein Restaurant empfehlen:
Bodegón Tío Julio in Buzanada in der Calle Real 16,
Telefon 633 645 440
Es gibt ausreichend Parkplätze – auch nicht schlecht.
Das Lokal ist groß, so dass nicht so schnell die Gefahr besteht, dass man keinen Platz bekommt.
Das Essen – wir hatten u.a. mit Gambas gefüllte Avocado, Entrecote, Salat nach Art des Hauses Tío Julio ganz hervorragend – Jede – Jeder war mit seiner Wahl zufrieden und auch die Preise waren zivil.
Que aproveche! Guten Appetit!
Hermano Pedro Gedenkstätte – Friedhof Vilaflor
Aus dem Augenwinkel sahen wir kürzlich bei unserer Anfahrt nach Ifonche zu unserer Wanderung nach Adeje in Höhe der Gedenkstätte für den einzigen Inselheiligen ein Hinweisschild „Vilaflor“.
Diesem Hinweis wollten wir heute im Aufstieg folgen, denn von Vilaflor sind wir schon diverse Male abwärts gegangen.
Außerdem sagte die Wettervorhersage: „Strahlender Sonnenschein“.
Was war? Kalt und die Passatwolken begleiteten uns auf der ganzen Strecke.
Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für 9 km
Also, wir parken und starten an der Gedenkstätte für Hermano Pedro und sofort geht es aufwärts.
Wie wir feststellen können, ist die gesamte Strecke mit Steinmännchen bis zu einem schön gelegenen, einsamen Haus – das wir nach 1 Stunde erreichen – gut gekennzeichnet. Das ist auch nötig, da es über Felsplatten und durch die zahlreichen Zistrosenbüsche schwierig ist, den Weg auszumachen.
Hin und wieder drehen wir uns um, um trotz der schlechten Sicht den Ausblick auf Roque Imoque und Roque de los Brezos und die Küste zu bestaunen.
Wir bewegen uns in der Zone des Kanarischen Kiefernwaldes und beobachten wieder, wie gut sich die Bäume nach dem verheerenden Brand erholen.
Affodills und diverse einzelne Büsche der Gänsedistel sowie des Sprossenden Geißklees lockern die Felslandschaft auf. Aber ihnen fehlt heute die Strahlkraft der Sonne wie letzte Woche auf der Wanderung von Santiago del Teide über Valle de Arriba nach Santiago del Teide.
Der steile Aufstieg läßt sich gut bewältigen, zumal wir hin und wieder „Quatschpausen“ einlegen.
Wir umrunden das einsam gelegene, zur Zeit unbewohnte Haus. Bemerken die Solaranlage auf dem Dach, Geranien vor dem Haus und die Außenküche, blicken auf die unterhalb liegenden landwirtschaftlich und zur Zeit bearbeiten Flächen und folgen dem breiten Forstweg immer heiter weiter.
Es begeistern uns wieder die riesigen Polster des Hornklees, die sich unter den Kiefern ausbreiten, dazwischen das Lila der Winden. Nach geraumer Zeit erreichen wir wieder ein Haus, vor dem sich eine große, mit Weinreben bebaute Fläche ausbreitet.
Nach dem wir die Schranke, die das Haus sichert, umgangen haben, halten wir uns rechts und folgen weiter dem Weg. Rankende und kletternde Wicken und Winden und eine blaue Blume (schopfige Traubenhyazinthe) sind sozusagen unser Straßenbegleitgrün.
Wir wandern durch ehemals wohl intensiv genutzten landwirtschaftlichen Bereich, diverse verlassene Häuser säumen die Strecke und mit wohl wahnsinnigem Arbeitsaufwand errichtete Steinmauern , die die Terrassen abgrenzten, zeugen noch davon und nötigen uns Respekt ab.
Nach ca. 1 ½ Stunden Gehzeit stoßen wir auf den Hinweis, dass wir uns nun auf dem Großen Wanderweg GR-TF 131 von Rosalia im Esperanzawald bis Arona befinden. Diesen haben wir ja bereits in diversen Etappen bewandert.
Aber: Wir wollen ja heute Neuland erkunden, darum verlassen wir den Pfad, als rechts ein Weg mit Blick auf ein weißes Gemäuer abzweigt.
Dort die Wahl der Qual. Rechts am Haus vorbei oder links aufwärts ?
Wir entscheiden uns für aufwärts, da ja Vilaflor hoch oben liegt.
Auf einem ausgewaschenen Forstweg steigen wir auf, links zwei riesige Wasserbecken und wie wir von oben feststellen können, fast leer, um dort dann im Nicht-Weiter zu stehen.
Wir suchen uns einen Abstieg, da wir reumütig auf den GR-Tf 131 zurückkehren wollen.
Diesen Schlenker hätten wir uns sparen können.
Ha! Wir haben den ausgeschilderten Wanderweg wiedergefunden und wissen nun, dass wir noch 4,8 km bis Vilaflor vor uns haben.
Wir werden weiter am oberen Ende eines Barrancos durch den Kiefernwald mit seinen phantastischen Hornkleepolstern zu seinen Füßen entlanggeführt und gelangen an die uns von den unterschiedlichsten Wanderungen bekannte Stelle mit den vielen Wasserrohren.
Seelisch bereiten wir uns auf den brutal steilen Aufstieg vor.
Aber, wie so oft, das Glück ist mit uns. Ein Mitarbeiter der Kommunalen Wasserversorgen hält gerade und wir befragen ihn, ob es noch einen anderen Weg nach Vilaflor gibt.
Es gibt ihn! Wir brauchen nur dem Forstweg immer geradeaus „siempre recto“ zu folgen, durch eine landschaftlich schöne Strecke, wie uns der gute Mann versichert, und wir kommen am Friedhof von Vilaflor aus.
Stimmt! War mir ganz entfallen, dass wir das vor vielen, vielen Jahren mal gegangen sind.
Ziemlich genau 1 Stunde gehen wir nun auf der wirklich schönen Forststraße durch den sich wieder nach dem Brand erholenden Kiefernwald, freuen uns an dem kräftigen Orange des Kanarischen Goldmohns, den mächtigen gelben Stauden des Rutenstrauchs, den wir nur am Geruch der Blätter vom Fenchel unterscheiden können, und sowohl die Blüten des Bocksbartes wie sein Samenstand faszinieren uns.
Wir passieren linker Hand ein inzwischen verlassenes Haus. Hier hielten wir im Oktober 2007 noch mit dem Besitzer einen Plausch.
An Weinfeldern, Wasserbecken geht es nochmal steil aufwärts – von hier aus rufe ich meinen lieben Mann an, dass wir wohl bald an der TF 51 beim Friedhof sein werden.
Wir kommen bei der Cooperative aus und gehen die paar Meter bis zur Friedhofeinfahrt. Noch schnell ein Abstecher zum Friedhof, ein Foto durch die Gittertüre und, eins, zwei, drei, hast du nicht gesehen, ist unser Taxi „IrmEli“ – Irmgard-Elisabeth – schon da.
Fazit: Obwohl Sonnenschein prognostiziert war, wir aber nur in den Passatwolken bei 12 Grad wanderten, die Strecke ist wunderschön.
Jedoch: Wir würden sie – sollten wir sie noch einmal gehen – in umgekehrter Richtung machen.
Nicht, dass es zu anstrengend wäre, sondern: Man hat dann einfach den schönen Blick vor sich, der so gar bis zur Montaña Roja in El Médano geht.
Fotoimpressionen von unserer Wanderung