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Cruz del Carmen – Punta del Hidalgo
Eine traumhaft schöne Wanderung im geologisch ältesten Teil Teneriffas, dem als „Parque Rural Anaga“ ausgewiesen Areal.
Eine Tour bei der man zwei ganz unterschiedliche Teilstrecken durchwandert:
Von Cruz del Carmen bis Los Carboneras schreitet man auf dem „königlichen Lorbeerweg“, der bis nach La Laguna weiterführt, durch den größten zusammenhängenden Lorbeerwald Teneriffas, den Mercedes-Wald.
Man wähnt sich fast wie in einen Märchenwald mit großen Farnen, viel Moos und natürlich überragende Lorbeer- und Erikabäume.
Die zweite Teilstrecke von Los Carboneras über Chinamada bis Punta del Hidalgo führt erst über Sandwege und ab Chinamada dann heftig über Felsen und Steine.
Sie bietet grandiose Ausblicke auf die begrünten, markanten Hänge des Anagagebirges, den Einblick in den bemerkenswerten Barranco del Río und gibt den Weitblick bis zum Meer mit seinen schäumenden Wellenkämmen frei.
Herrlich!
Wander-Wegstrecke: 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Apfelpause
Für diese Saison haben wir uns ein paar Ausflüge ins Anagagebirge vorgenommen und da die Wetterprognose gut war, wagten wir es.
Zugegeben, die Anfahrt aus dem Süden ist etwas lang aber es lohnt sich unbedingt.
Bei unserer Ankunft in Cruz del Carmen erwartet uns Sonnenschein und als erstes begeben wir uns zum Aussichtspunkt, um einen Blick auf das unter uns liegende La Laguna zu werfen und auf den Teide, der jedoch heute verhüllt ist.
Dann führen die nächsten Schritte zum Informationsbüro und dort holen wir uns eine Beschreibung des „Selbstgeführter Wanderweg“ ab und schauen uns im Schnelldurchgang nochmal die Ausstellung über das Leben der Menschen hier in früherer Zeit, sowie für Fauna und Flora an. Die Beschilderung ist zwar nur in spanisch, aber man kann sich bei der freundlichen Dame am Empfang eine Broschüre in deutscher Sprache ausleihen.
An dem nur am Samstag geöffneten Markthallen gehen wir zum Restaurant „Cruz del Carmen“ zurück und gleich rechts befindet sich der gut ausgeschilderte Einstieg in die Tour „PR-TF 10“, im Merkblatt blau markiert und die Kennzeichnung unterwegs wird weiß-gelb sein.
Sofort atmen wir frische, gute, duftende Waldluft und große Farne säumen den Pfad, der von vorhergegangenem Regen und Laub noch etwas rutschig ist.
Wir überholen eine Wandergruppe, die mit uns im Bus war, sich jedoch den Aussichtspunkt „geschenkt“ hatte.
Zügig schreiten wir aus – es geht stets sanft bergab – und freuen uns am Lichtspiel durch die Lorbeer- und Erikabäume und den bemoosten Steinwänden und Baumstämmen. Für unsere Begriffe viel zuschnell – nach einem kurzen Anstieg sind wir nach nur 25 Minuten wieder im „Freien“ und laufen auf ein Haus zu, das einen bemerkenswerten Hügel voll mit Kürbissen bepflanzt hat.
Kurz darauf das nächste Haus, das von kleinen Hunden und einem Kätzchen „bewacht“ wird und wir haben den ersten grandiosen Ausblick.
Vorbei an bepflanzten Terrassen, einem Feld quittengelb mit Nickendem Sauerklee und den ersten Blick auf die markanten Berghänge und zur Küste. Wir können sogar den Leuchtturm in Punta del Hidalgo ausmachen, nahe an unserem Ziel.
Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Fahrstraße und können ein Stück innerhalb der Straßenabgrenzung gehen, dann führt der Wanderweg über die asphaltierte Straße, da jedoch kaum Verkehr ist, ist es auch kein Problem und zudem sind es nur 5 Minuten. Danach haben wir den markierten Wanderweg wieder.
Jedoch davor ist uns noch ein fantastischen Blick auf den Roque de Taborno vergönnt, den wir ja auch schon auf abenteuerliche Weise umwandert haben.
Auf einem bequemen Höhenweg geht nurn die Wanderung weiter. Linker Hand stets die grandiosen Aus- Ein- und Weitblicke, dicke Agaven, duftender Wehrmut und sogar Oregano und noch vereinzelt sehen wir die Kanaren-Glockenblume, säumen den Pfad.
Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir ein weiteres Gehöft auf dessen Gelände eine große Anzahl der verschiedensten Hühnersorten rumpicken und kleine Küken trippeln mit.
Von hier aus haben wir den ersten Blick auf das Höhlendorf Chinamada.
Nach genau 1 ½ Stunden, fünf vor 1 Uhr, legen wir an einem einmaligen Aussichtspunkt unsere obligatorische Apfelpause ein:
Rechter Hand das Meer, vor uns Chinamada, und wieder Meer und dann linker Hand die faltenreichen Berghänge.
Schnell sind wir unten in Chinamada. Rechter Hand hätte man nun die Möglichkeit der Einkehr, wir queren jedoch den Platz, den die Einwohner von Chinamada gestiftet haben und auf der eine große Schüler-Gruppe aus La Laguna lagert.
Die rechts obenliegenden Höhlenwohnungen – vor 6 Jahren hatten wir das Glück bei einer Tour von Punta del Hidalgo – Chinamada – Punta de Hidalgo – eine Wohnung besichtigen zu dürfen – lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes „rechts liegen“ und biegen auf den weiter ausgewiesenen Wanderpfad.
„90 Minuten Punta del Hidalgo“ werden uns angekündigt. Am Ende kann man nur sagen: Die hat der Fuchs gemessen, denn wir waren wahrlich nicht saumselig und waren nach 2 Stunden unten.
Von nun an wird der Pfad beschwerlicher zu gehen, da dicke Felsbrocken zum Teil den Bodenbelag bilden. Aber, der Weg ist gut ausgehauen. Zum Teil führen behauene Treppen aufwärts wie abwärts.
Die markantesten, zerklüftesten Felsformationen säumen teilweise rechts den Pfad und links – gerahmt von Feigenkakteen, Kanaren-Wolfsmilch und Agaven – geht der Blick steil hinab in den Barranco del Río, also nichts für Leute mit Höhenangst.
Der Blick fällt immer wieder auf die zwei Gipfel des „Roque Dos Hermanos“, um die sich die Legende rankt, dass zwei sich liebende Guanchengeschwister, deren Liebe zueinander verboten war, im Schutze der Nacht auf den höchsten Felsen stiegen, um sich in die Tiefe zu stürzen.
Die Legende sagt weiter, dass der Felsen vor Trauer stöhnte, auseinanderbrach und „entzweit“ erhalten blieb, wie die beiden Liebenden, die sich nie vereinen konnten.
An besonders schönen Aussichtspunkten sind Holzeinfassung zur Sicherheit angebracht.
Und immer wieder muss man schauen und fotografieren. Vielleicht daher die „Zeitverschiebung“.
Macht nichts. Wir finden es schön und sind glücklich bei Sonnenschein wandern zu können.
Um 14.55 Uhr erreichen wir den Barranco Schotter-Grund, hier befindet sich noch ein Brunnen.
Die Informationsbroschüre klärt uns auf:
„Es handelt sich bei diesem Brunnen um eine „Probebohrung“, um das Wasser aus einem Stollen abzuleiten, der unter Ihren Füssen durch das Bett des Barranco del Río verläuft“.
Wir biegen links ab, gehen am laut brummenden Haus vorbei, „mit dessen Maschinen der unterirdische „Strom“ ans Licht gefördert wurde.“
Bei der daneben liegendende alte Halle hat man alle Zugänge zugemauert. Damals konnte man noch den nicht mehr benutzten, verrotteten Maschinenpark bestaunen.
Der letzte Anstieg auf einer hässlichen Straße, teils Teer, teils Beton, teils Steine gibt links noch einen letzten Blick in den wasserführenden Barranco frei, der mit einer gemauerten Wasserleitung überbaut ist.
Der Weg führt an Gewächshäusern vorbei, rechts sehen wir nochmals das Meer,
und nach knapp 10 Minuten gelangen wir auf die Fahrstraße, biegen links hoch zum Rondell ab, in die nächste Straße rechts und hier steht – oh Wunder – ein Bus. Linie 50 der TITSA bis La Laguna und laut Plan soll er 2 Minuten später abfahren. Die von uns ausgesuchte Linie 105 fährt erst in einer halben Stunde, also sind wir spontan, nehmen die Linie 50, steigen in La Laguna in die Linie 15 nach Santa Cruz und Punkt 16.30 Uhr haben wir unsere Bus-Rundfahrt „mit Einschub Wanderung“ beendet.
Es reicht nun noch für einen überaus leckeren Café vom Stand an der Bushaltestelle und um 16.45 Uhr nehmen wir den Bus Linie 110 bis Los Cristianos, wo mein lieber Mann uns wieder „einsammelt“.
Da wir zwischen den Öffnungszeiten der Restaurant ankommen, geht es nun erst nach Hause. Duschen, umziehen und zum Rippchen-Essen nach Valle de San Lorenzo ins altbewährte Restaurant Mesón Era Las Mozas.
Es war mal wieder ein wunder-wunderschöner Tag.
Anfahrt:
Mit der Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit dem Kleinbus der TITSA Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft Cruz del Carmen um 11.15 Uhr
Rückfahrt:
Von Punta de Hidalgo TITSA Linie 105 direkt nach Santa Cruz
oder TITSA Linie 50 bis La Laguna, und Linie 15 nach Santa Cruz
Besonderheit:
Aus den Unterlagen, die wir im Infobüro in Cruz del Carmen erhalten haben können wir nachlesen, dass es sich bei diesem Wanderweg um ehemalige Handelsstraßen handelte.
„Der erste Weg führte von Las Carboners nach Cruz del Carmen „der „königliche Lorbeerweg“ und weiter nach La Laguna. Zu der damaligen Inselhautpstadt begab man sich, um die Produkte der Landwirtschaft oder Kohle zu verkaufen oder einzutauschen, um seine Toten zu begraben oder Kranke zur Pflege wegzubringen, oder um Metallgegenstände und Kleidung zu besorgen.
Der zweite Weg dagegen verband Las Carboners und Chinamada mit Punta del Hidalgo, wohin man abstieg um Fische oder Meeresfrüchte zu sammeln. Vor allem waren es aber die „Punteros“, die Leute aus Punta del Hidalgo, die diesen Weg aufstiegen um zu handeln oder nach La Laguna weiterzuwandern“.
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Parque Rural Anaga: Naturpark Anaga:
Auszug aus den Ausführungen von Teneriffa-Info:
„Der Anaga Landschaftspark erstreckt sich über einen großen Teil des Gebirgsmassivs im Nordosten der Insel Teneriffa. Er umfasst mit einer Fläche von 14.419 Hektar einen beträchtlichen Teil der Insel und gehört den Gemeinden La Laguna, Santa Cruz de Tenerife und Tegueste an.
Es handelt sich um ein abschüssiges Gebiet von außergewöhnlichem natürlichen und kulturellen Wert, mit harmonischen und schönen Landschaften, die aus dem Zusammenleben von Mensch und Natur in einer ländlichen Gegend entstanden sind.“