Artikel-Schlagworte: „Playa San Juan“

Boca Tauce – Chirche

Achtung:
Stand 18.10.2012:
Der Einstieg in diese Wanderung ist nach den heftigen Waldbränden zur Regeneration der Natur zur Zeit absolut gesperrt.

 

Eine Wanderung der Superlative:

Einzigartig!
Die unterschiedlichsten Naturschönheiten!
Hohe Anforderung an die Kondition!
Dauer der Tour!

Wanderwegstrecke: 6 ½ Stunden (da wir erst den Einstieg suchen mußten, brauchten wir gut 7 Stunden!)
Als Information für diese Tour hatten wir eine Karte vom „Infoturismo Tenerife“ mit 2 eingezeichneten Routen: Ausgehend von Boca Tauce „Sendero 18“ – davon abgehend „Sendero 60“ nach Guía de Isora. Wir wollten es wagen:
Also fuhren wir wieder mit dem Bus 342  (9:15 ab Busbahnhof Las Americas) in die Cañadas und stiegen bei Boca Tauce aus.
Um 10.40 Uhr starteten wir von hier, indem wir ein kurzes Stück die Straße TF 21 bis zu dem neu errichteten Informationsplateau zurückgingen.
Erste Überraschung: Der Zugang war abgesperrt. Jedoch, dort Arbeitende erlaubten uns zu passieren. Nach dem Studium der Informationstafeln, dass hier früher u.a. ein Weideplatz der Herden war, die im Sommer hier hoch gebracht wurden, begannen wir gleich rechts, dem Hinweis „Sendero 18 Boca Chavao“, mit weiß-gelber Markierung folgend, unser Abenteuer.
Von Ginsterbüschen gesäumt passieren wir das äußerst bizarre Lavafeld, haben den freien Blick auf Teide und Pico Viejo auf der rechten Seite und bestaunen die unterschiedlichsten Felsformationen auf der linken Seite. Der Weg ist sehr gut präpariert und immer wieder mit den Hinweistäfelchen „Sendero 18“ gekennzeichnet. Ein etwas schlechter zu gehende Stück mit faustgroßen Lavabrocken ist nach 10 Minuten überwunden und ich freue mich riesig, rechts des Weges jede Menge Stricklava-Formationen bestaunen zu können.
Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Kiefernwald zu, erreichen wir etwas links die nächste Hinweistafel „Sendero 35 Boca Chavao – 20 Minuten“. Diesen Abstecher wollen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir mal nur eine kürzere Tour gehen wollen. (Hin- und Zurück: 3 ca. Stunden)
Heute aber gehen wir rechts, Sendero 18. Unterwegs sehen wir links auf dicken Steinen postierte Steinmännchen und einen gelben Punkt. Da wir jedoch noch auf eine Kennzeichnung hoffen „Sendero 60“ gehen wir weiter und erreichen nach einer Stunde 20 Minuten bei Km 3 die TF 38. Wir halten uns links zum Aussichtspunkt „Narices del Teide“ immer noch in der Hoffnung, hier den „Sendero 60“ zu finden. Vergebens. Also beschließen wir um 12.10 Uhr den Rückweg anzutreten.
Wieder kommen wir an die nun rechts abgehende mit Steinmännchen und gelbem Punkt Stelle markierte und beschließen, das Abenteuer zu wagen, diesen Weg einzuschlagen.
Er führt uns ca. 15 Minuten steil aufwärts an den Fuß der markanten Felsen, die wir vorher von unten bestaunten. Einmal tief bücken und unter einer Kiefer durch gehen, dann führt der Pfad zwischen zwei Kolossen hindurch und wir haben – oh Wunder – einen phantastischen Blick auf die Küste mit Playa San Juan und ein herrliches Wolkengebilde.
Links sehen wir einen verwaschenen weißen Punkt mit etwas Grün und Steinmännchen. Wir folgen diesen Hinweisen und sind begeistert wiederum von der abwechslungsreichen Landschaft, müssen allerdings wieder steil bergauf gehen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu einem ehemaligen Unterstand an einer Quelle mit oberhalb angebrachten Christusbild. Wir gehen den Pfad hier weiter, was nicht empfehlenswert ist, denn der Abstieg auf den Weg ist steil und durch die Kiefernnadeln sehr rutschig. Also, besser auf  den Weg zurückgehen, der immer wieder mit verwischten weißen Punkten, auch mal ein gelber dazwischen, gekennzeichnet ist.
Um 12.50 Uhr geht es endlich bergab und wir kommen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Conde – links – und rechts auf einen roten Feuermeldeturm.
Nach einer Viertelstunde passieren wir diesen Turm, daneben ein gelbes Haus und etwas unterhalb machen wir eine kurze „Apfel-Ess-Pause“.
Auf einer quasi betonierten Forststraße geht es bergab und nach 5 Minuten kommen wir an eine Gitterabsperrung. Quetschen uns vorbei und müssen auf der Rückseite lesen: „Durchgang verboten“.
Konnten wir nicht wissen. Also weiter bergab, übersteigen noch eine Kette und nehmen hier die abwärts führende Forststraße und vermuten, dass die aufsteigende Straße eventuell auch nach Boca Tauce führen könnte.
Noch ein Stückchen weiter kommen wir an eine große Hinweistafel der Regierung von Teneriffa, noch etwas abgedeckt, dass es sich hier um den Ausbau des „Sendero 70 Guia de Isora“ handelt.
Wir passieren ein größeres Gebäude, beachten nicht die rechts hinweisende Holzhinweistafel und gehen den Forstweg weiter, der inzwischen sehr geröllig ist.
Noch ein Stückchen weiter freuen wir uns, dass wir die Forststraße verlassen können. Es  führt ein mit weiß-gelben Strichen gekennzeichneter Weg rechts ab und die Hinweistafel kündigt uns an: „Guia de Isora 13,7 km“. Er ist sagenhaft gut präpariert und mit dicken Lavabrocken – fast durchgängig – eingefasst. Von nun an muss ich die Wegeführung nicht mehr beschreiben, denn sie ist wunderbar gekennzeichnet. Abgehende Wege sind mit gelb/weiß gekreuzten Balken markiert; d.h. hier nicht gehen. Also: Ein Verlaufen muss man nicht mehr befürchten.
Inzwischen ist es 13.35 Uhr.
Der Weg führt durch so abwechslungsreiche Landstriche – wie ein vom Brand gekennzeichneter Kiefernwald, der durch den Neuaustrieb an den Bäumen und die „Nachkömmlinge“ uns wieder Bewunderung für die Selbstheilungskräfte der Natur abverlangt.
Nach einem Aufstieg würdigen wir die Verschönerungsarbeiten, denn das hässliche Wasserrohr ist in eine Lavafelsmauer eingebettet.
Nach einer weiteren Stunde stoßen wir auf ein einsames Haus, die Hinweistafel klärt uns auf, dass wir wir nach 8,6 km in Chirche sein werden.
Jedoch die Hinweistafel sagt nicht aus, wie strapaziös der nun folgende Weg sein wird.
Von hier geht es erst mal wieder gut 10 Minuten sehr steil bergauf – durch Kiefernwald – bis an den Fuß eines markanten Felsmassives, entlang an einem leeren, betonierten Kanal.
Nach geraumer Zeit gelangen wir an den nächsten Hinweis: „Chirche 5,7 km“
In wieviele Barrancos wir inzwischen abgestiegen und wieder aufgestiegen sind, wir haben sie leider nicht gezählt. Wir vermuten mal mindestens 6.
Um 17 Uhr schauen wir in einen Barranco mit entsprechendem Galeriehaus, Rohren etc. Jedoch wir befinden uns noch immer hoch oben, in etwa der Höhe der Bodega die an der TF 38 aus den Cañadas kommend liegt.
Aber: Von nun an ging es tatsächlich nur bergab. Und wie!
Etwas oberhalb des Aussichtslokals an der Zufahrtsstraße von den Cañadas nach Chirche gelangen wir in ein Seitental, in dem Wein in Fülle angebaut wird.
Anschließend zweigt der Pfad – sicher ein alter Handelsweg – links ab und wir gehen zwischen Lavasteinmauern auf unregelmäßig gepflastertem Weg – natürlich –  bergab. Wir bewundern uns selbst, dass wir die Schönheiten noch aufnehmen können, denn der Weg ist wie eine Allee mit Aeonien gesäumt.
Unterhalb queren wir die Fahrstraße und es geht in den Ort Chirche. Steil bergab bis zur Calle „Los Casacjitos“. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Wir streben jedoch das Lokal  „Brasas de Chirche“ an.
17.45 Uhr! Geschafft!
Hier werden wir bereits von unseren Männern erwartet, denen wir vorher unsere vermutliche Ankunftszeit telefonisch durchgegeben haben.
Und es erwartet uns wieder ein für dieses Restaurant gewohnt köstliches Essen.

Anfahrt:
Mit dem Bus, Linie 342 von Playas de las Americas um 9.15 Uhr bis Boca Tauce
Abfahrt:
Wenn man kein privates Taxi hat:
Mit dem Bus, Linie 491 von Chirche, Calle Los Cascajitos (hier sahen wir eine Bushaltestelle) im Plan wird angegeben:  Calle Nueva Aripe/Calle La Era 19.25 Uhr bis Guía de Isora (Bus fährt nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen)