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Hermano Pedro Gedenkstätte – Friedhof Vilaflor
Aus dem Augenwinkel sahen wir kürzlich bei unserer Anfahrt nach Ifonche zu unserer Wanderung nach Adeje in Höhe der Gedenkstätte für den einzigen Inselheiligen ein Hinweisschild „Vilaflor“.
Diesem Hinweis wollten wir heute im Aufstieg folgen, denn von Vilaflor sind wir schon diverse Male abwärts gegangen.
Außerdem sagte die Wettervorhersage: „Strahlender Sonnenschein“.
Was war? Kalt und die Passatwolken begleiteten uns auf der ganzen Strecke.
Wanderwegstrecke: 3 ½ Stunden für 9 km
Also, wir parken und starten an der Gedenkstätte für Hermano Pedro und sofort geht es aufwärts.
Wie wir feststellen können, ist die gesamte Strecke mit Steinmännchen bis zu einem schön gelegenen, einsamen Haus – das wir nach 1 Stunde erreichen – gut gekennzeichnet. Das ist auch nötig, da es über Felsplatten und durch die zahlreichen Zistrosenbüsche schwierig ist, den Weg auszumachen.
Hin und wieder drehen wir uns um, um trotz der schlechten Sicht den Ausblick auf Roque Imoque und Roque de los Brezos und die Küste zu bestaunen.
Wir bewegen uns in der Zone des Kanarischen Kiefernwaldes und beobachten wieder, wie gut sich die Bäume nach dem verheerenden Brand erholen.
Affodills und diverse einzelne Büsche der Gänsedistel sowie des Sprossenden Geißklees lockern die Felslandschaft auf. Aber ihnen fehlt heute die Strahlkraft der Sonne wie letzte Woche auf der Wanderung von Santiago del Teide über Valle de Arriba nach Santiago del Teide.
Der steile Aufstieg läßt sich gut bewältigen, zumal wir hin und wieder „Quatschpausen“ einlegen.
Wir umrunden das einsam gelegene, zur Zeit unbewohnte Haus. Bemerken die Solaranlage auf dem Dach, Geranien vor dem Haus und die Außenküche, blicken auf die unterhalb liegenden landwirtschaftlich und zur Zeit bearbeiten Flächen und folgen dem breiten Forstweg immer heiter weiter.
Es begeistern uns wieder die riesigen Polster des Hornklees, die sich unter den Kiefern ausbreiten, dazwischen das Lila der Winden. Nach geraumer Zeit erreichen wir wieder ein Haus, vor dem sich eine große, mit Weinreben bebaute Fläche ausbreitet.
Nach dem wir die Schranke, die das Haus sichert, umgangen haben, halten wir uns rechts und folgen weiter dem Weg. Rankende und kletternde Wicken und Winden und eine blaue Blume (schopfige Traubenhyazinthe) sind sozusagen unser Straßenbegleitgrün.
Wir wandern durch ehemals wohl intensiv genutzten landwirtschaftlichen Bereich, diverse verlassene Häuser säumen die Strecke und mit wohl wahnsinnigem Arbeitsaufwand errichtete Steinmauern , die die Terrassen abgrenzten, zeugen noch davon und nötigen uns Respekt ab.
Nach ca. 1 ½ Stunden Gehzeit stoßen wir auf den Hinweis, dass wir uns nun auf dem Großen Wanderweg GR-TF 131 von Rosalia im Esperanzawald bis Arona befinden. Diesen haben wir ja bereits in diversen Etappen bewandert.
Aber: Wir wollen ja heute Neuland erkunden, darum verlassen wir den Pfad, als rechts ein Weg mit Blick auf ein weißes Gemäuer abzweigt.
Dort die Wahl der Qual. Rechts am Haus vorbei oder links aufwärts ?
Wir entscheiden uns für aufwärts, da ja Vilaflor hoch oben liegt.
Auf einem ausgewaschenen Forstweg steigen wir auf, links zwei riesige Wasserbecken und wie wir von oben feststellen können, fast leer, um dort dann im Nicht-Weiter zu stehen.
Wir suchen uns einen Abstieg, da wir reumütig auf den GR-Tf 131 zurückkehren wollen.
Diesen Schlenker hätten wir uns sparen können.
Ha! Wir haben den ausgeschilderten Wanderweg wiedergefunden und wissen nun, dass wir noch 4,8 km bis Vilaflor vor uns haben.
Wir werden weiter am oberen Ende eines Barrancos durch den Kiefernwald mit seinen phantastischen Hornkleepolstern zu seinen Füßen entlanggeführt und gelangen an die uns von den unterschiedlichsten Wanderungen bekannte Stelle mit den vielen Wasserrohren.
Seelisch bereiten wir uns auf den brutal steilen Aufstieg vor.
Aber, wie so oft, das Glück ist mit uns. Ein Mitarbeiter der Kommunalen Wasserversorgen hält gerade und wir befragen ihn, ob es noch einen anderen Weg nach Vilaflor gibt.
Es gibt ihn! Wir brauchen nur dem Forstweg immer geradeaus „siempre recto“ zu folgen, durch eine landschaftlich schöne Strecke, wie uns der gute Mann versichert, und wir kommen am Friedhof von Vilaflor aus.
Stimmt! War mir ganz entfallen, dass wir das vor vielen, vielen Jahren mal gegangen sind.
Ziemlich genau 1 Stunde gehen wir nun auf der wirklich schönen Forststraße durch den sich wieder nach dem Brand erholenden Kiefernwald, freuen uns an dem kräftigen Orange des Kanarischen Goldmohns, den mächtigen gelben Stauden des Rutenstrauchs, den wir nur am Geruch der Blätter vom Fenchel unterscheiden können, und sowohl die Blüten des Bocksbartes wie sein Samenstand faszinieren uns.
Wir passieren linker Hand ein inzwischen verlassenes Haus. Hier hielten wir im Oktober 2007 noch mit dem Besitzer einen Plausch.
An Weinfeldern, Wasserbecken geht es nochmal steil aufwärts – von hier aus rufe ich meinen lieben Mann an, dass wir wohl bald an der TF 51 beim Friedhof sein werden.
Wir kommen bei der Cooperative aus und gehen die paar Meter bis zur Friedhofeinfahrt. Noch schnell ein Abstecher zum Friedhof, ein Foto durch die Gittertüre und, eins, zwei, drei, hast du nicht gesehen, ist unser Taxi „IrmEli“ – Irmgard-Elisabeth – schon da.
Fazit: Obwohl Sonnenschein prognostiziert war, wir aber nur in den Passatwolken bei 12 Grad wanderten, die Strecke ist wunderschön.
Jedoch: Wir würden sie – sollten wir sie noch einmal gehen – in umgekehrter Richtung machen.
Nicht, dass es zu anstrengend wäre, sondern: Man hat dann einfach den schönen Blick vor sich, der so gar bis zur Montaña Roja in El Médano geht.
Fotoimpressionen von unserer Wanderung