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Huevos del Teide (Teide-Eier) – Montaña Blanca (2750 m) Rundtour
Bei dem Wanderprogramm „komoot“ fand ich die Tourempfehlung:
„Teide Montana Blanca – Teide „Field of Eggs“ …
2.12. Std. – 8,86 km
Da stand für Elisabeth und mich fest: Die Tour gehen wir.
Elisabeths Neffen, Matthias und Daniel, waren ebenfalls damit einverstanden. Das Feld der „Teide-Eier“ haben wir zwar noch in guter Erinnerung von unserer Teidebesteigung (3718 m) am 28.10.2010 aber auf der Montaña Blanca waren wir noch nie und Rundtouren gefallen uns sowieso.
Vorweg: Nein! Nein! Nein! Nie, nie mehr wieder werden wir die Wanderung so gehen wie von „komoot“ empfohlen: so ist sie – wie der Bayer sagen würde: saugefährlich!
Wanderstrecke: reine Gehzeit 2:12 Std. 8,86 km, Höhenprofil: 440 hoch und 410 m runter. Unterwegs waren wir jedoch 3:22 Std.
Wir sind bereits um 10 Uhr oben an der Aufstiegsstelle zum Teide, kurz vor km 40 der TF 21. Alle Parkmöglichkeiten sind bereits belegt, also ein Stück zurück und Elisabeth findet noch eine Lücke.
Um 10:10 Uhr starten wir auf der autobahnähnlichen Auffahrt auf dem Sendero 7 (Es können bis oben zum Abzweig zum „Refugio Altavista“ autorisierte Autos fahren. Heute war wohl eine Jagdgesellschaft unterwegs, denn wir passierten zahlreiche Autos. )
Elisabeth und ich haben anfangs Probleme mit der Höhe, jedoch nach so einer halben Stunde Gehzeit haben wir uns akklimatisiert.
Bei 10°C sind wir gestartet, die Sonne brennt und ein azurblauer Himmel strahlt.
Staubig ist die „autopista“ gibt aber wunderbare Ausblicke auf den absolut schneefreien Teide, geziert von einem Fast-Vollmond, auf die Fortalezza und runter bis Orotava, hoch zum Sonnen-Obersavotrium Izaña und auf der anderen Seite auf den mächtigen Klotz des Guajara frei. Dekorative Wölkchen verschönern noch das Bild. Zudem die vielfarbigen Flächen und Abschnitte, die an Dünen denken lassen.
Nach 40 Minuten erreichen wir den Abzweig zum Sendero 6 zur Montaña de los Tomillos.
Hier haben Elisabeth und ich gleichzeitig den Gedanken, von hier aus könnte eine unserer nächsten Wanderung zur Fortalezza und dann nach El Portillo führen.
Aber nun schrauben wir uns erstmal weiter aufwärts.
Nur wenige Minuten später erreichen wir das erste „Ei“. Bis zu 5 Meter können diese großen, schwarzen Lavakugeln sein, die in lockerem, leichtem Bimsgrus gebettet sind. Obsidianbrocken, die beim letzten Ausbruch des Teide vom Hauptstrom abgerissen wurden und sich während des Abrutschens zu Kugeln geformt haben.
Weiter schrauben wir uns aufwärts und präzise um 11:34 Uhr erreichen wir den Abzweig: rechts hoch zum Refugio Altavista und zum Teide, Spaniens höchsten Berg, links zur Montaña Blanca, immerhin Spaniens 4. höchster Berg.
Der Hinweis zeigt auch den Abstieg zur TF 21 auf: 4,7 km.
Verwirrend: ein weiter Hinweis weist den links abzwiegenden Weg zum „Mirador del Alto de Montaña Blanca mit 0,7 km als Sackgasse auf.
Der schmale Pfad, links und rechts mit Steinen eingefasst, führt uns quasi rund um den Kegel des „Weißen Berges“, ein kurzer Abstecher zum „Gipfel-Steinmännchen“ Blick in die Caldera.
Und nun sagt uns nach ca. 20 Minuten Geh-Schau-Fotografierzeit ab dem Abzweig die Sprecherin „Agatha“ von „komoot“: links abbiegen. Machen wir. Ein kurzer, gerölliger Anstieg und dann hieß es:
Von uns an ging’s bergab! Aber hallo! Wie!!
Durch rötliches Lavagestein, zum Teil mit Obsidian durchzogen ging es steilst bergab.
Jeder Tritt will gut abgewogen werden: Hält der Stein oder rutscht er. Wir halten großen Abstand – nicht nur wegen der Kondition der Jugend – sondern aus Sicherheitsgründen.
Löst man einen Stein und der rollt tiefer, nicht lustig. Überhaupt nicht lustig ist der Abstieg, obwohl das Farbspiel der umgebenden Hänge zum Teide hin phantastisch ist und die Büsche der Teide-Scabiose, der Rosalito selvaje, hübsch sind. Darauf können wir nur einen Blick riskieren wenn wir stehen bleiben.
Ich mache es kurz: Es gab Bereiche, da konnten wir nur mit zu Hilfenahme der Hände uns weiter hinunterhangeln, dann gab es Passagen, wir fühlten uns wie auf einem Schneebrett im Winter in den Bergen: auf Geröll glitt man abwärts und konnte nur stoppen, indem man sich auf den Hosenboden fallen ließ.
Immerhin, nach 1:15 Std. erreichten wir Vier wohlbehalten die TF 21. Kurze Trink- und Apfelpause. Elisabeths Neffe versuchte es mit Autostop, da wir knapp 2 km auf der stark befahrenen Straße bis zum geparkten Auto gehen müssen. Er hat kein Glück. So machen sich die zwei jungen Burschen im Eiltempo Richtung Auto auf und Elisabeth und ich kommen nach.
Wir werden von einem Bus fast an die Wand gequetscht – passieren den überfüllten Aussichtspunkt „ Tabonal Negro“ von dem man noch viele Skelette der wunderbaren Teide-Tajinaste sehen kann.
Schon 10 Minuten später sammeln uns Matthias und Daniel auf und wir beglückwünschen uns gegenseitig, dass wir diese gefährliche Tour gut überstanden haben.
Auch die Jugend meinte: Nein, der Abstieg war kein Spaß!
Fazit:
Das Feld der Huevos del Teide ist unbedingt sehenswert. Das ist schon etwas ganz Besonderes.
Dazu kommt eine unvergleichlich wunderbar Rundumsicht.
Jedoch: Auch wenn es nicht so prickelnd ist, den autobahnmäßigen Weg hin- und zurück zu gehen, er ist gefahrlos, bequem.
Man könnte ja eine Abwechslung hineinbringen, indem man beim Abstieg auf den Sendero 6 ausweicht und Richtung Fortalezza und zum Besucherzentrum El Portillo geht, oder etwas tiefer den Abzweig nach El Portillo nimmt. (beschrieben am 21.10.2010 = Montaña Blanca – El Portillo). Macht aber nur dann Sinn, wenn man mit dem Bus angereist ist.
Aber wirklich niemandem würde ich den von uns gemachten Abstieg empfehlen.
Das muss wirklich nicht sein!
Pico del Teide – 3718 m
Spaniens höchster Berg! Eine Herausforderung!
Mehr als 1500 Höhenmeter gilt es zu überwinden!
Eine Wanderung, die wir uns schon lange gewünscht haben und
aus irgendwelchen Gründen bisher nie zustande kam.
Jetzt haben wir es gewagt und im Nachhinein kann man sagen:
Diese Tour hat uns alles abverlangt, jedoch: es hat sich
gelohnt!
Montaña Blanca – El Portillo
Die Tour war eigentlich als konditionsfordernd und konditionsfördernd gedacht. Wie wir sie dann schlussendlich gegangen sind, war etwas anders und sie verdiente nicht unbedingt die Bezeichnung „Wanderung“ sondern ich würde sie „Spaziergang“ nennen.
Wanderwegstrecke: 1 ¾ Stunde (oder etwas mehr), leicht
Wir wählten wieder die Anfahrt mit dem Bus 342 vom Busbahnhof Playa de las Americas um 9.15 Uhr. Auf unsere Bitte hin hielt der Busfahrer kurz nach dem km 40 in den Cañadas. Wenige Schritte zurück und hier
beginnt der Anstieg zur Montaña Blanca. Ein breiter Weg führt sanft bergan. “Sendero 7“. Schon nach gut 10 Minuten mussten wir eine Entscheidung treffen: Rechts unterhalb gab es eine Hinweistafel und die Richtung war die, die wir nach unserem Gefühl gehen mussten. Wir glaubten, dass es ein Glücksfall sei, dass wir einen Wanderführer, der gerade mit seiner Gruppe ankam, fragen konnten, ob hier rechts ab der Weg zum Besucherzentrum in El Portillo abgehe. Er bestätigte dies und meinte jedoch bedenklich, ob uns bewusst wäre, dass wir bestimmt 4 Stunden gehen müssten. Ein Blick auf die Uhr: 11.10 Uhr, der einzige, zurückgehende Bus geht vom Besucherzentrum um 15.15 Uhr. Also: knapp! Wir nahmen unsere Beine in die Hand, ein Blick zurück auf den mayestätisch aufragenden Teide, einen
beeindruckenden ockerfarbigen Abhang und nun noch schnell die Infotafel studieren: Sendero 27 führt uns vorbei an Montaña Rajada (2509 m) zum Centro de Visitantes en El Portillo. Wir halten uns
links, den mit Steinen eingefassten Weg, gehen nicht die breite Straße gerade aus hoch. Vorbei an interessanten Steinformationen, Skabiosenbüschen, von denen einige noch die letzten lila Blüten besitzen, riesige,
tiefgrüne Ginsterbüsche könnte man hier ganz gemütlich entlang spazieren. Wir haben jedoch die Zeit im Nacken und eilen. Nach 45 Minuten stoßen wir auf den „Sendero 6“, der links zur Montaña Blanca und Pico de Teide hochführt und rechts zum Centro de Visitantes El Portillo. Vor uns haben wir einen weiten Blick bis ins Orotavatal und aufs Meer, rechts oben schimmern die weißen Gebäude des Observatoriums. Der bisher breite Weg mündet nun in einen schmaleren, leicht abfallenden gerölligen Pfad. Nach 1 ½ Stunden kommen wir an diverse Wegweiser, wir wählen den
Hinweis „Sendero 1“ La Fortaleza, Centro de Visitantes El Portillo und kurz darauf bemerken wir an einem Lavabrocken wieder das grüne Täfelchen „Sendero 6“ und linker Hand ein gelbes Hinweisschild „Portillo“.
Inzwischen kommen bei uns Zweifel auf, ob die Aussage des Wanderführers richtig war, denn wir können links zwischen der
markanten Felsformation die weiße Kapelle von La Fortaleza ausmachen und nach unserer Erfahrung kann es dann nicht mehr allzu weit bis zum Besucherzentrum sein. Jedoch, wir wissen nicht, welche Biegungen der Weg noch machen könnte und eilen weiter.
Als wir jedoch die Einzäunungen erreichen, wissen wir, die Eile war umsonst. Wir sind bereits im Naturlehrpfad angekommen, der das Gebäude des Besucherzentrums umgibt.
Schade!
Wir lassen uns unsere gute Laune nicht vermiesen und betrachten
eingehend die Beschilderungen der diversen, meist endemischen Pflanzen und haben nicht mehr in Erinnernug, wie großräumig der Lehrpfad ist.
Da wir ja nun noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses vor uns haben, sehen wir uns noch mal den lehrreichen und gut gemachten Film „der schlafende Vulkan“ an und lauschen den Ausführungen des Berggeistes über die Entstehung Teneriffas. Zudem lassen wir uns noch „schlau machen“ an den diversen Schautafeln über Winde, Temperaturen und Pflanzen.
Und immer haben wir noch Zeit: Also auf der TF 21 einige Meter abwärts zur Bar-Restaurante „El Portillo“ und dort im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel Kaffee trinken.
Von hier geht auch der Bus 342 zurück, der pünktlich um 15.15 Uhr kommt und mit etwas längeren Aufenthalten an der Seilbahn und am Parador uns zurückbringt.
Fazit: Wer mit der Höhe, immerhin rund 2300 Meter, keine Probleme hat, keine anstrengende Tour gehen will und sich trotzdem in einer malerischen, urtümlichen, menschenleeren Landschaft aufhalten will, (wir waren ganz alleine auf diesem Abschnitt unterwegs) dem kann ich diesen gut gekennzeichneten und gut zu gehenden Weg nur empfehlen!