Artikel-Schlagworte: „Mirador de San Pedro“
San Juán de la Rambla
San Juán de la Rambla
Playa de las Aguas – Playa del Socorro
„Maravilloso pero peligroso!“ – Wunderschön aber gefährlich!
So beschrieb uns Elisa, unsere persönliche Spanischlehrerin und obendrein Kunsthistorikerin diese Wanderung und zeigte uns entsprechende Fotos.
Klar, diese Wanderung mussste sein, da waren Elisabeth uns einig und uns begleiteten Elisabeths Tochter Doro und unsere Freundin Michaela.
Wanderwegstrecke: 4,9 km 2 Stunden 45 Minuten
Für GPS-Freunde die GPX-Daten als Zip-Datei
Die Anfahrt über die neue Autobahnstrecke von Adeje bis kurz vor Santiago del Teide ist die Überraschung des Tages. So benötigen wir bis zu unserem Startpunkt im Norden nur eine gute Stunde.
Im historischen Ortskern von San Juán de la Rambla parken wir um 10:30 Uhr an der Playa de las Aguas und steigen die gepflasterte Calle Adolfo Suárez hinauf. Schnell gewinnen wir Höhe, passieren hübsche, gepflegte Häuser, blicken auf den sonnenbeschienen Ort zurück und wandern nun auf dem Camino Ribera del Mar weiter.
Nach 30 Minuten erreichen wir den Ortsteil Rosario und passieren die Eremita de la Virgen del Rosaria aus dem VII. Jahrhundert.
Der Weg mündet in den Camino Rambla de los Caballos.
Vor diversen Häusern werden die den Weg säumenden Bepflanzungen gegossen, eine offenstehende Türe lädt zur Besichtigung einer Krippe ein.
Es duftet nach Jasmin, die Sonne scheint, azurblauer Himmel, das Meer rauscht.
Wir fragen uns, was ist hier gefährlich. Es ist wie ein Sonntagsspaziergang.
Jedoch 10 Minuten später ist Schluss mit Pflasterung, wir steigen in den Barranco Rambla de Ruiz ab, der hier ins Meer mündet. Zu einem Teil haben wir ihn mit dem Botaniker Christobal schon einmal erwandert.
Immer noch kein Problem. Der Abstieg ist leicht zu bewältigten.
Wie schon gewohnt, im Barrancogrund erstmal wieder suchen, wo geht es weiter. Dabei ist es ganz einfach: Gelangt man unten in der Schlucht an gleich rechts halten, diverse Steinmännchen auf riesigen Felsbrocken leiten uns.
Hier unten ist die Playa de Ruiz.
An Bananenpflanzungen entlang geht es wieder aufwärts und dann bekommen wir eine Ahnung was Elisa mit „gefährlich“ meinte. Der jetzige Abstieg bis zum Meer führt auf einem steilen, sandig-steinigen Pfad abwärts. Achtung! Rutschgefahr! Erst noch eine wacklige Brücke überwinden, an Schilf (?), Bambus (?) vorbei erreichen wir das steinige Meeresufer. Die Playa de los Terreros.
Eine Stunde haben wir bis hierher gebraucht.
Was nun kommt ist abenteuerlich und verdient tatsächlich die Bezeichnung „peligroso“ gefährlich, denn wir hangeln uns nun Bucht um Bucht über kleine, dicke, große Steine, Felsen weiter. Jeder Tritt will genau überlegt werden. Ist der Stein stabil ? Rutscht er weg ? Geht es noch ein Stückchen weiter weg vom Meer an die Felswand ran – es ist offensichtlich Flut – damit uns die phantastisch anzusehenden, sich brechenden Wellen mit ihrer Gischt, die in den Regenbogenfarben schillern, nicht erreichen.
Die Stöcke sind hinderlich, da wir teilweise auf allen Vieren kraxeln, auf dem Hosenboden abrutschen.
Die nächste Playa läßt nicht lange auf sich warten. Playa de los Gimona.
Nach insgesamt 2 Stunden Geh-Kraxel-Zeit erreichen wir eine kleine Anhöhe, steinfrei (!) – überragt von einem großen Baum, einer Araukarie. Der richtige Ort, um unseren Füßen eine Erholung zu gönnen und wir legen unsere obligatorische Apfelpause ein. 10 Minuten gönnen wir uns und weiter geht es zur letzten Bucht, Playa del Socorro.
Wir haben unser Ziel erreicht!
Surfer! Badende! Sonnende!
Bisher ist uns hier unten am Meer entlang keine Menschenseele begegnet.
Wir steigen wieder mal auf, erst haben wir noch den Gedanken – oben angekommen – links bis zum Mirador de San Pedro zu gehen, aber es ist zu warm, uns reicht es. Also gehen wir bis zur Bushaltestelle an der Autobahn TF 5 und nach kurzer Zeit kommt der Bus, der uns zurück nach Juán de la Rambla bringt.
Wir steigen eine Station zu früh aus, so dass wir halt noch ein Stück auf dem Standstreifen an der Autobahn entlang gehen müssen, dann runter in den Ort zu unserem Parkplatz. Geschafft!
Fazit:
Elisa hat recht: wunderschön aber gefährlich.
Es ist fantastisch, so dicht an der Meeresbrandung entlang zu wandern. Um die sich brechenden, bombastischen Wellen zu beobachten, muss man jedoch stehen bleiben, da es zu gefährlich ist, den Blick beim Gehen von den zu überwindenden Steinen, Felsen abzuwenden.
Wie anstrengend dieses Gehen ist kann man daran ersehen, dass wir die Busfahrt der Wanderung retour über dieses „Gelände“ vorzogen.
Es war mal eine ganz andere Wanderung in einer von uns noch nicht sehr erkundeten Gegend.
Aber: Was nicht ist kann ja noch werden!
Spaziergang
Abenteuerlich