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Mandelblüten-Wanderung – Santiago del Teide
„Ruta del Almendro en Flor“
Beginn und Ende in Santiago del Teide
Vergangene Woche war ja eigentlich die heutige Tour geplant, die wir aber wegen der schlechten Wetterprognose verschoben haben.
Heute klingt die Vorhersage gut und wir wagen es. Sehr schnell müssen wir feststellen: Höchste Zeit! Der Hauptflor ist schon vorbei.
Aber der Reihe nach:
Wir beginnen unseren Rundweg an der Kirche von Santiago del Teide.
„Iglesia de Santiago de Compostela“ im Stadtzentrum.
Das strahlend weiße Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert. Erst im 20. Jahrhundert wurden ihm mehrere runde Kuppeln hinzugefügt, die ihr Ähnlichkeit mit einer Moschee verleihen.
Die Kirche ist von außen üppig mit Blumenbuquets geschmückt. Ob das damit in Zusammenhang steht, dass ab hier vom 26. Januar bis 16. Februar die „MANDEL-ROUTEN IN FLOR 2019“ Wanderungen stattfinden?
Ungewöhnlich ist, dass uns, als wir uns an der Wandertafel orientieren, eine englisch sprechende Touristenführerin anspricht und uns die verschiedenen Möglichkeiten, die Mandelblüten zu bestaunen, aufzeigt und uns auch erklärt, dass oben bei der Gedenkstätte ein weiterer Führer steht, um uns den von uns zu wählenden Weg weist.
Also los: Wir passieren die Statue auf dem Kirchplatz, die an die Guanchen erinnert: die Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Dargestellt ist Pelinor, Mencey (König) von Adeje: Zu Beginn der Eroberung paktierte der Mencey Pelinor mit Alonso Fernández de Lugo (Eroberer von Teneriffa) und wurde später dafür mit Ländereien in Masca und Santiago del Teide belohnt. Sein Stammesgebiet erstreckte sich über 180 Quadratkilometer der heutigen Gemeinden Adeje, Guía de Isora, Santiago del Teide und Teilen von Arona.
An der Ecke ist eine Touristinformation, jedoch sehr voll so dass wir am Rathaus vorbei gehen und uns nach dem Kinderspielplatz links halten, um in den uns von verschiedenen Wanderungen bekannten Weg einzubiegen.
Ein Hindernis: Heute hat wohl Kindergarten wie Grundschule Ausflugstag zum Bestaunen der Mandelblüte. Viele kleine, kleinste Kinder mit Begleitpersonen lassen uns bereitwillig passieren und wir schätzen uns glücklich, denn wir beginnen die Wanderung im Sonnenschein. Die Passatwolken halten sich noch oben am Erjospass, wechseln zur Straße nach Masca und viel später erreichen sie auch uns und „nebeln“ uns ein. Aber: sie verziehen sich auch wieder. Ein interessantes Wechselspiel.
Hier unten gibt es noch einige voll erblühte Mandelbaumexemplare begleitet von den gelb blühenden Aeonien und die Montaña Bilma schiebt sich auch dekorativ ins Bild.
Der Weg – wie bekannt – etwas schwierig durch die vielen dicken, kleinen, Lavasteine, daher: festes Schuhwerk ist Bedingung.
Kurz darauf sehen wir ein kleines Holzschild mit QR-Code
und wir werden aufgeklärt:
„Diese Arbeit wurde von den Schülern des Bildungszentrums erstellt. Jedes Schild, das sie auf dem Wanderweg finden, gibt ihnen Informationen sowohl über die Mandelbäume, als auch über die Natur und kulturelle Umgebung.“
Nur leider funktioniert die Übertragung der QR-Codes weder auf Elisabeths Handy noch auf meinem.
Insgesamt 8 dieser Hinweistäfelchen sehen wir, aber es bleibt uns verborgen, auf was sie uns hier aufmerksam machen wollen. Bei der Rückkehr erfrage ich beim Info-Büro, ob es evtl. schriftliche Informationen dazu gibt, aber leider wissen die beiden Damen nicht einmal dass so etwas existiert.
In Höhe des Betonklotzes – ein Wasserwerk – hier kann man schon nach Valle de Arriba abbiegen (beschrieben am 17.3.2015) Santiago del Teide – Valle de Arriba – Santiago del Teide. Die Strecke ist bis hierher ebenfalls identisch mit diversen anderen Wanderungen – zu finden unter „Santiago del Teide“ auf unserer Seite.
Beim Abzweig „Las Manchas“ eine kurze Denkpause „wollen wir diese Strecke nehmen oder lieber hoch, hoch, hoch bis zur Gedenkstätte ?
Aufwärts!
Ausgeschildert ist unsere Strecke mit „PR-TF 43,3 Arguayo 7,0 km Chinyero 5,4 km“
Es zieht sich! Zwar nicht sehr steil aber ständig hinauf. Links und rechts zum Teil gesäumt mit fleißig aufgesetzten Mauern.
Die Passatwolken umwehen uns, aber zur rechten Zeit verziehen sie sich wieder und der Teide ist im Blick!
Ist die Mandelblüte hier nicht ganz so üppig, so sind schon die ersten leuchtend gelben Blüten der Gänsedisteln zu sehen und der Escobon, der sprossende Geißklee, mischt auch schon mit.
Langweilig wird uns nicht. Es gibt so viel zu schauen.
Inzwischen sind wir so weit aufgestiegen, dass die Blüte wieder üppiger wird.
Musterexemplare, Riesenexemplare von Mandel-bäumen! Aber leider bei denen ist der Blutenflor schon vorbei.
Hoppla! Von der Pflasterung her müssten wir hier auf dem königlichen Handelsweg wandern, dem camino real.
Und wir sind in der Region der Feigenbäume.
Hier legen wir unsere kurze, obligatorische Apfelpause ein. Gut 1 ½ Stunden sind wir bis hierher aufgestiegen. Die Passatwolken? Sie haben sich verzogen.
Gleich darauf sehen wir die Gedenkstätte die damals als Dank dafür errichtet wurde, dass beim Ausbruch des Chinyero im November 1909 die Lavamassen hier zum Stillstand gekommen sind. Somit wurden die Orte Valle de Arriba und Santiago del Teide verschont.
Wie uns die Fremdenführerin in Santiago del Teide angekündigt hat, hier steht der nächste Guide.
Er erklärt uns, wir könnten auch von hier nach Las Manchas gehen oder die asphaltierte Straße runter nach Valle de Arriba die immer wieder Abkürzungen anbietet.
Das machen wir:
Sind wir vor zig Jahren mit der großen Wandergruppe immer der Straße komplett gefolgt, kamen so an einer Galerie – einem Wasserstollen vorbei – heute nehmen wir die Abkürzungen und gelangen in die Calle El Reventon. Als Verschönerung des Weges sehen wir hier einen wild wachsenden Busch der Narzissenart.
Kurz darauf erreichen wir den links abbiegenden Weg, der uns wieder zurückbringen soll. Eine kleine Schar der Kinder, die wir in Santiago del Teide überholt haben, kommt uns hier entgegen.
Bei unseren letzten Wanderungen kamen wir hier auf diesem Weg – so meinen wir – glatt durch bis unterhalb des Betonklotzes. Nur heute ist dieser Weg mit Opuntien so zugewachsen, dass wir ihm nicht folgen können und uns über 3 Ebenen der mit Mauern abgestützten Weinanpflanzungen hinab hangeln (gar nicht lustig) da wir nicht – wie ein englisches Ehepaar – zurückgehen wollen.
Unten in der Talsohle angekommen geht es erst mal bequem eben dahin, aber dann? Irgendwie hat uns heute das Pfadfinderglück verlassen. Wieder hangeln wir uns nunmehr an einer Wasserleitung über dicke Lavabrocken aufwärts. Auch nicht spassig.
Aber: Wir haben den Weg unterhalb des Betonklotzes und oberhalb der Wasserleitung und einem großen Wasserbecken gefunden.
Ab hier ist der Hinweg der Rückweg.
Erstaunlich, wie viele Wanderer uns noch entgegenkommen, aber auch wie viele vor und hinter uns nach Santiago del Teide zurückstreben.
Noch niemals auf unseren Touren haben wir so viele Mitwanderer angetroffen.
Auf alle Fälle: Um 14 Uhr sind wir wieder heil, aber durchgeschwitzt – obwohl die Temperaturen bei 13 Grad liegen – wieder bei unserem Auto, das wir an der Hauptstraße, gegenüber der Kirche, geparkt haben.
Wanderwegstrecke: 8,5 km 2,16 km – unterwegs waren wir 3 Std. 20 Minuten inclusive Kirchenbesichtigung – Info-Büro – aufklären lassen – fotografieren – erzählen und der obligatorischen Apfelpause (heute sehr kurz wegen der Temperatur)
Fazit:
Erwischt man den Blüte-Höhepunkt der Mandelbäume, es muss ein Traum in weiß und rosa sein. Wir brauchten heute ein bisschen Phantasie! Aber schön war es trotzdem.
Vielleicht würden wir nächstens nicht den linken Abzweig in Valle de Arriba nehmen sondern – wie schon gegangen – die Straße entlang an der Kirche von Valle de Arriba vorbei bis zum Museum in Santiago del Teide und bis zur Kirche von Santiago del Teide.
Nicht so abenteuerlich aber dafür ungefährlich und bequemer.
NACHGSPANN:
Es ist uns später gelungen mit einer anderen QR-App als Elisabeth und ich sie hatten, einige QR-Codes der Hinweistäfelchen an Hand der Fotos „aufzulösen“.
Wer Interesse hat, kann es hier nachlesen, was man am Wege der Wanderung entdecken kann, was sich zu wissen lohnt:
Die Erklärungen sind in spanisch und ich habe sie bei Google-Übersetzer eingegeben. Hier ist das unbearbeitete Ergebnis:
Station 0
Station 1
Bedeutung von Mandelbäumen für die Gemeinde
Die Ruta del Almendro en Flor ist zu einer Touristenattraktion für die Gemeinde des historischen Dorfes Santiago del Teide geworden, sowohl aus landschaftlicher als auch aus gastronomischer Sicht, die Touristen aus aller Welt anzieht.
Der Anbau des Mandelbaums geht auf die Zeit der kastilischen Eroberung zurück, die sich aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen in diesem Gebiet ansiedelte.
Das Pflanzsystem war sehr einfach, da es durch die Aussaat von Mandeln in geringer Tiefe und mit wenig Bodendüngung keimen kann. Es braucht nicht viel Beschneiden, weil dies darin bestand, dass die Mandeln niedergebrannt werden und die Zweige schlagen, um ihren Fall zu verursachen.
Station 2
Eigenschaften der Mandelbäume und ihrer Früchte
Die Früchte der Mandeln sind Mandeln, von denen es verschiedene Arten gibt, wobei es sich um die gebräuchlichsten Sorten handelt: Marcona, harte Schale, spätreifend und sehr gut für die Zubereitung von Desserts geeignet; Largueta, harte Schale, länglicher Samen, frühblühend und halb spätreif, sehr gut für Süßwaren geeignet, mit Pralinen und einzeln mit Haut geröstet. Eine andere Sorte ist der Mollar mit einer sehr dünnen Schale, die leicht zu brechen ist. auch die Bittermandel wird in Hausmitteln und Transplantaten verwendet.
Die Mandel wurde vor allem zur Herstellung von Süßigkeiten verwendet: Forellen, Zuckermandeln, Käse, Kuchen, Knochen, Rosetten usw.
Der Bittermandelbaum dient als gutes Muster für die Verpflanzung anderer Obstbäume.
Von allen Obstbäumen im Obstgarten blüht zuerst der Mandelbaum. Es ist immer schön, diese Blumen an einem sonnigen Tag auf dem Land zu sehen. Seine Blüten werden vor dem Laub geboren und blühen auf große Weise, wobei der ganze Baum mit einem spektakulären Blumenmantel gefüllt wird. Und wenn ein Mandelbaum in voller Blüte schön ist, wenn er alles auf einmal im Feld erledigt, ist der Einfluss spektakulär.
Station 3
Die Vegetation während des Weges
Auf diesem Weg, auf dem der vorherrschende Blick, die Mandelbäume blühen, sehen Sie auch viele andere Arten der kanarischen Flora.
Wenn Sie aufpassen, können Sie auch aromatische Pflanzen wie Pennyroyal oder Thymian schätzen, die von Kanarienvögeln aufgrund ihrer Menthol-Eigenschaften und Aromen zur Behandlung von Erkältungen und Husten geschätzt werden.
Auf der anderen Seite können Sie auch kanarische autochthone Pflanzen sehen, wie zum Beispiel: verode oder bejeque, die Sie an ihrem ähnlichen Aussehen wie ein kleiner grüner Drachenbaum erkennen und normalerweise in nassen Teilen geboren werden. Der Escobón, ein Strauch mit Blättern in Form eines Speers und weißen Blüten, die Gamona, die Sie finden können, wenn Sie im unteren Teil der Straße nach Pflanzen mit langen grünen Blättern und im Strauch lange Stöcke mit weißen Blüten suchen oben
Andere heimische Pflanzen, die auf diesem Weg gefunden werden können, sind die Tagasastes und die Essige, mit denen die Tiere gefüttert werden. Die Tagasastes sind kleine immergrüne Bäume mit weißen Blüten und Essigen, es sind Büsche mit abgerundeten Blättern, die rötliche Blüten haben, die im Frühjahr unseren Bilma-Berg rot färben, was Sie sehen können Front von diesem Weg.
Station 4
Wald von Luftschleusen
Eine einzigartige Vegetation, von der Sie auf diesem Weg spazieren gehen können, ist die Cerraja, auch Stacheliger Lechuguilla genannt.
Wenn Sie den Pfad entlang gehen, können Sie einen Wald dieser Luftschleusen finden, die jetzt keine Blume haben, aber im Frühling die Landschaft von kräftiger gelber Farbe erleuchten.
Sie sind groß und überschreiten sogar die Körpergröße einer Person, sie bedecken beide Seiten des Pfades und lassen Sie sich vorstellen, dass Sie sich in einem Wald befinden. Diese Pflanzen nehmen Wasser und Nährstoffe buchstäblich aus der Luft, durch ihre Blätter, daher ihren Namen.
Station 6
Vulkanische Länder
Auf dem Weg können wir die einzigartige Landschaft Teneriffas als Ergebnis des Vulkanismus schätzen, der das Gebiet im Laufe von Jahrmillionen geprägt hat. Sowie kürzlich Badlands von Montaña de Bilma und Montaña Aguda.
Der für die Kanarischen Inseln typische Vulkanismus entspricht der alkalischen Reihe, in der Basalte, Stille und Phonolite dominieren, die unter anderem auf der Insel Teneriffa sehr häufig vorkommen.
Die geologische Konfiguration von Teneriffa bedeutet, dass Sie auf so kleinem Raum (knapp 2.000 Quadratkilometer) sehr unterschiedliche Landschaften und eine große Artenvielfalt genießen können.
Der letzte Ausbruch ereignete sich am 18. November 1909 im Vulkan Chinyero auf Teneriffa, von neun Mündern auf drei.
Vom Chinyero über Santiago del Teide nach Tamaimo
Eine faszinierende Wanderung der Gegensätze.
Schon die Anfahrt zum Chinyero ist wie aus dem Bilderbuch: strahlend blauer Himmel, ein dick verschneiter, weißer Teide, zwischen dem Grün der Kiefern die im Sonnenlicht wie Porzellan schimmernden Blüten der Mandelbäume, dazu noch ein Blick auf das blaue Meer und La Gomera im Hintergrund.
Und erst die Wanderung selbst:
Entlang am Chinyero im Kiefernwald, vorbei an den bizarren Ausläufern des Vulkanausbruchs – des jüngsten auf der Insel Teneriffa im November 1909. Dazwischen das leuchtende Lila des Teidelacks, dann wieder Strecken nur schwarze Lava, da man die sich gabelnden Lavaflüsse, einer Richtung Las Manchas der andere Richtung Valle de Arriba, durchwandert.
Das Ganze auf dem neu ausgebauten Wanderweg von Santiago del Teide zum Chinyero. Dieser sollte feierlich am 5. Februar eingeweiht werden, was jedoch buchstäblich ins Wasser fiel, ebenso wie die an diesem Tag geplante Einweihung eines neuen Wanderweges in Arico.
Wanderwegstrecke:
Chinyero – Santiago del Teide 2 Stunden 40 Minuten
Santiago del Teide – Tamaimo 1 Stunde 45 Minunten
Insgesamt 15 km, reine Gehzeit gute 4 Stunden
Diese Wanderung beinhaltet jeweils Teilstrecken von drei eigenständigen Wanderungen:
La Montaña Bilma ( 17.11 .2009 )
Chinyero ( 11. 3. 2008 )
Santiago del Teide – Tamaimo ( 18. 1. 2008 )
Den Einstieg in die Wanderung beginnen wir – wie bereits viele Male vorher – an der TF 38 bei dem Hinweisschild „Montaña Chinyero 1410 m“. Direkt gegenüber geht der breite Weg ab. Wir gehen an der Schranke vorbei und gelangen nach ganz kurzer Zeit auf eine Anhöhe bei einer kleinen Lichtung. Hier halten wir uns links und schon sehen wir die neue Markierung: weiß-gelbe Striche an einem Holzpfahl und an einem Stein.
Empfehlung: Sollte man die Wanderung rund um den Chinyero noch nicht gemacht haben, dann unbedingt hier rechts der Markierung folgen und den „Schlenker“ dranhängen. Lohnt sich! Man kommt dann später an die Stelle „Circular Chinyero“.
Da wir neugierig auf den neuen Weg sind, folgen wir dem Hinweis links und amüsieren uns, denn der neu angelegte Wanderweg führt hier parallel zum Forstweg den wir bei früheren Chinyero-Umwanderungen auf dem Rückweg begangen haben.
Vom Chinyero bekommen wir nicht allzu viel zu sehen, jedoch können wir beobachten, dass sich die Kiefern nach dem verheerenden Brand im Juli 2007 gut erholt haben.
Nach 20 Minuten sind wir an der Stelle an der die Hinweisschilder rechts „Circular Chinyero“ und links „ Santiago del Teide, Calvario“ ausweisen. Wir queren die Forststraße und laufen links in Richtung Montaña Bilma. Haben die Kiefern sich gut vom Brand erholt, so ragen die Äste des Ginsters als schwarze, verkohlte Mahnmale in den Himmel. Wir queren nunmehr die erste Lavazunge und über einen gut sichtbaren Weg geht es über schwarzes Lavagestein vorbei an bizarren Formationen weiter. Es ist phantastisch, wie gut der Weg hergerichtet ist und wie gut sichtbar die weiß-gelben Striche den Weg weisen.
Nach Überschreiten eines gemauerten Wasserkanals haben wir den sich Richtung nach Las Manchas vorgeschobenen Lavastrom durchquert und spazieren quasi wieder durch eine Gartenlandschaft mit vielen blühenden Mandelbäumen. Jedoch, schon kurz darauf betreten wir die Lavazunge, die sich Richtung Valle de Arriba vorschob.
Diesen Teil der Wanderung haben wir auf dem Rückweg der Tour um „La Montaña Bilma“ bereits kennengelernt.
Das nächste Schild klärt uns auf, dass wir nach „Santiago del Teide 4,9 km“ und „El Calvario 1,4 km“ vor uns haben. Rasch sind wir beim nächsten Hinweis „Santiago del Teide 4 km“ „El Calvario 0,5 km“. Damit haben wir das Lavagebiet endgültig verlassen und nähern uns nun den Mandel- und Feigenhainen.
Nach 1 Stunde 40 Minuten, Punkt 12 Uhr haben wir die Gedenkstätte „El Calvario“ erreicht, die damals zum Dank dafür errichtet wurde, dass der Lavastrom hier zum Stehen kam und den Ort Valle de Arriba verschonte. In den Lavastrom eingemauert entdecken wir noch ein Kreuz und wir folgen links dem Wanderweg.
Bis zu der Stelle, an der es rechts nach „Valle de Arriba 0,9 km“ abgeht, ist es für uns kein Neuland. Wir stellen aber fest, dass nach dem Brand wohl doch viele Feigen- wie auch Mandelbäume eingegangen sind und es eine Rodung mit Neuanpflanzung gegeben hat, so dass der Anblick fremd wirkt. Auf dem teilweise gepflasterten Weg, einem früheren Camino real, wandern wir zwischen den Natursteinmauern bis zum nächsten Hinweis „Santiago del Teide 2 km“ und sind begeistert von der Blütenpracht und dem Pflanzenreichtum.
Um 13 Uhr haben wir Santiago del Teide erreicht und gelangen bei einem Kinderspielplatz auf die asphaltierte Straße. Halten uns rechts und sind schon mitten im Zentrum bei der Kirche San Fernando. Die Kirche stammt zwar aus dem 17. Jahrhundert wurde aber im 20. Jahrhundert renoviert. Bei den Renovierungsarbeiten hat diese ihre auffällig, weiß strahlende, runde Kuppel erhalten. Die Kuppel erinnert uns fast eine Art Moschee und macht einen orientalischen Eindruck.
Da die Kirche geöffnet ist, besichtigen wir sie mal wieder, würdigen draußen das Standbild des Menceys und holen uns im Infobüro den neu aufgelegten Wanderführer der Region.
Auf dem sonnigen Kirchplatz machen wir unsere obligatorische Apfelpause und studieren den neuen Plan. Da wir noch so richtig im Schwung sind, das Wetter traumhaft schön ist, obwohl die dicken Wolken stets hinter uns waren, beschließen wir die ursprünglich bis Santiago del Teide geplante Tour noch nicht abzubrechen sondern noch ein Teilstück der Wanderung nach „Santiago del Teide – Tamaimo“ dranzuhängen.
In 5 Minuten sind wir die Avenida General Franco entlanggeschritten und biegen nach der Tankstelle bei den Hinweisschildern
„Centro medico“ „Ayuntamiento“ „Centro ciudad“ ab.
Hier befindet sich der Zugang zur Fortsetzung unserer Wanderung und diese ist ausgeschildert „Santiago del Teide – Los Gigantes“. Wobei vor dieser Wanderung gewarnt wird, da sie noch nicht präpariert ist.
Unser Ziel ist die Teilstrecke über den Pico la Vera (808 m über N.N.) zum Abstieg nach Tamaimo.
Haben wir im ersten Abschnitt ja große Strecken durch schwarzes Lavagestein durchschritten, so bewegen wir uns nun geradezu in einer „grünen Hölle“. Große Büsche der Wolfsmilchgewächse, z. B. Tabaiba amarga, säumen den Weg, die Hänge sind lila vom Lavendel, dazwischen gelber, nickender Sauerklee, gelbe, wilde Ringelblumen, Affodills, die Ranken der warzigen Zaunrübe und, und, und. Zum Abschluss schreiten wir durch ein Meer von großen weißen Margaritenbüschen.
So schön!!!
Die Strecke ist uns vertraut, da wir sie schon mehrfach gegangen sind.
Schon nach 10 Minuten gelangen wir oberhalb des Örtchens El Molledo an die Abzweigung: links führt der direkte Weg nach Tamaimo im Tal entlang, wir halten uns rechts. Das Hinweisschild „Risco blanco 2 km“ ist neu und das Schild, das vermutlich zum „Pico la Vera“ gezeigt hätte, besteht nur noch aus einer verrosteten Tafel. Der folgen wir jedoch, gehen an der verbrannten Ziegenfinca vorbei, die nicht wieder aufgebaut wurde und folgen dem Weg. Sind von der Blumenpracht begeistert und bestaunen die Felsformation, die sich wie eine Mauer ausnimmt.
Vom höchsten Punkt dieser Teil-Wanderung rufen wir unser „privates Taxi“ an und vermelden, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Tamaimo am vereinbarten Treffpunkt sein werden.
Wir brauchen dann jedoch 45 Minuten. Nach dem steilen, gut zu gehenden Abstieg, der neben den schönen Ausblicken auch reichlich von der Goldgelben Todaroa (Zanahoria amarilla) begleitet wird, halten wir uns unten rechts, folgen dem gemauerten Kanal, der nunmehr statt Wasser 2 schwarze Plastikrohre für den Wassertransport beeinhaltet. Kurz vor der Überquerung der Wasserleitung halten wir uns scharf links, gekennzeichnet durch einen dicken, weißgemalten Pfeil. Im Bachbett gehen wir eine Weile dieses entlang, um dann dem nächsten weißen Pfeil links aufsteigend zu folgen. Das letzte Stück waten wir durch ein regelrechtes Margariten-Meer, um dann der Calle Cascajo bis zur Durchgangsstraße, der TF 82, zu folgen. Hier befindet sich auch die Bushaltestelle.
Besonderheit:
Unterirdische Mauern
Wie in der Wanderbeschreibung erwähnt, fiel uns die Gesteinsformation wie eine Mauer auf. In dem neuen Wanderführer können wir die Erklärung lesen:
„Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern.“
So, nun sind wir ein bisschen schlauer und können diese Formation bei den nächsten Wanderungen besser deuten.
Übrigens: Viele dieser Gebilde kann man bei der Wanderung „Aguamansa – Arafo“ bewundern.
Anfahrt:
Der Einstieg zur Wanderung beim Chinyero ist leider nur mit Pkw zu erreichen.
Abfahrt mit TITSA-Bus:
Linie 325 (Puerto de la Cruz – Santiago del Teide- Puerto de Santiago)
Linie 355 (Buenavista – El Palmar – Santiago del Teide)
Linie 460 (Icod – Santiago del Teide – Tamaimo – Las Américas)
Linie 462 (Guía de Isora – Santiago del Teide – Tamaimo – Puerto de Santiago)
oder: sehr praktisch: ein privates Taxi
Arguayo – Las Manchas – Arguayo
Eine Tour die uns im ersten Teil auf dem Kreuzweg nach Las Manchas hinabführt, dann durch das Örtchen bergab, um dann stets bergauf – jedoch gut zu gehen – um den Roque de Arguayo herumführt und dann nach Arguaya wieder hinabführt. Wunderschöne Ausblicke belohnen uns.