Artikel-Schlagworte: „Kanarenglockenblume“
Anaga-Bergmassiv
Wenigstens einmal in der Saison auf Teneriffa ist ein Ausflug in das Anaga-Gebirge, neben dem Tenogebirge der älteste Teil der Insel, fällig.
Diesmal war neben dem Schauen, Staunen, Bewundern, Ah- und Oh- Sagen, auch die Umrundung des Roque Taborno, dem „Matterhorn Teneriffas“ eingeplant.
Aber, manchmal kommt es anders als man denkt und die Umrundung war ein Satz mit „X“, war nix.
Aber der Reihe nach:
Unser erstes Ziel war – wie immer – der 2km lange Strand von Teresitas bei San Andrés. Mal eine Weile mit den Zehen im Sahara-Sand spielen, der hier 1970 megatonnenweise angekippt wurde. Ob das umweltfreundlich ist ? Da Wind und Wasser ständig am Strand nagen, muß regelmäßig Sand nachgefüllt werden.
Von hier schrauben wir uns die gewundene TF12 hoch, selbstverständlich mit diversen Stopps, um das grüne Faltengebirge gebührend in Augenschein zu nehmen. Die Strecke ist als Straßenbegleitgrün vom gelbblühenden Nickenden Sauerklee eingerahmt, der sich gut von den dunklen Erikabüschen und den Lorbeerbäumen abhebt. Das nächste Ziel ist der Aussichtspunkt „El Bailadero“. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf das Meer, La Palma spitzt aus den Wolken hervor und der Ort Taganana grüßt von unten.
Jedoch, warum wir diesmal hauptsächlich die Tour machen, ist besagte Wanderung in Taborno.
Wanderstrecke ca. 2 Stunden
Vor einigen Jahren haben wir den Roque Taborno (706m hoch) schon einmal umrundet.
Wir parken am Ortseingang von Taborno, gehen abwärts bis zur Kapelle. Links und rechts davor belehren uns Tafeln, warum es möglich war, dass sich hier in diesem Bergort die Guanchen ansiedeln konnten. Und mit der Aussage: „Wenn man nach Süden guckt sieht man den Norden“ werden wir über die Lage aufgeklärt.
Der Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel weist uns den Weg. Auf dem leicht ansteigenden, betonierten Pfad gehen wir an einigen Häusern vorbei. Der zum Teil rot gestrichene Beton hebt sich gut gegen das kräftige Grün links und rechts des Weges ab. Nunmehr fällt der Weg leicht ab bis zum Mirador „Fuente de Lomo“. Und wieder ein fantastischer Ausblick!
Wenige Schritte zurück biegen wir rechts ab und gehen auf den Stufen abwärts unter Lorbeerbäumen, Erikabüschen her. Linker Hand leuchten die wunderschönen Kanarenglockenblumen, Farne und Dickblattgewächse runden das Bild ab. Der betonierte, geriffelte Pfad geht in gestampfte Erde über. Rechts haben wir die steilen Abhänge und das Meer und vor uns den markanten Felsen „Roque Taborno“.
Wir schreiten zügig aus, schließen das Ziegengatter hinter uns, folgen dem Weg und der Beschreibung auf dem nunmehr immer enger und felsiger werdenden Pfad. Die Ausblicke sind einfach großartig. Nach einer guten Stunde stehen wir vor dem Abgrund. Von hier aus geht nichts mehr. Kein Weg, kein Steg ist auszumachen. Der Abzweig für die Umrundung – aus Erfahrung wissen wir, man muss dort ein paar Meter regelrecht hochklettern – war für uns nicht auszumachen. Mit Sicherheit stimmte aber bis hierher die Aussage: „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung“.
Also Rückzug, da wir nicht lebensmüde sind. Später hörten wir, dass der verpasste Einstieg ziemlich zugewachsen sei.
Wir gehen also den selben Weg zurück bis zu einer Wasserzapfstelle und biegen hier scharf rechts ab, um nach weiteren 15 Minuten wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Dazwischen haben wir die phantastischsten Ausblicke auf die begrünten Felsabhänge, das Meer, landwirtschaftlich genutzte Felder und ganze Wiesen von nickendem Sauerklee.
Bleibt nur zu sagen: „Einfach schön“!
Aus der „großen“ Wanderung wurde so nur eine kleine, aber feine, die wir zum Teil – bis zur Wasserzapfstelle und auf dem unteren Weg zurück (ca. 30 Minuten) – auf einer Excursion mit dem Botaniker Cristobal kennengelernt hatten und die einen guten Eindruck vom Lorbeerwald vermittelt.
Wenn auch etwas enttäuscht, dass nichts aus der „großen“ Roque Taborno-Umrundung wurde, hat sich der Ausflug in diesen letzten Zipfel Teneriffas aber auch so gelohnt.
Restaurant:
Wir kehren in Las Carboneras im Restaurant Valentin ein und sind hochzufrieden mit unserem bestellten Essen. Das Ziegengericht ist besonders empfehlenswert.
Telefon: 922 15 43 82
Mittwochs Ruhetag
Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher in das Höhlendorf Chiminada. Von dort blicken wir runter nach Punta de Hidalgo und erinnern uns ehrfurchtsvoll an unsere Wanderung von dort nach hier oben und wieder retour, die wir vor einigen Jahren mit Freunden machten.
Wir fahren zurück auf die TF 12 bis nach Cruz del Carmen um von dort auf die ehemalige Inselhauptstadt La Laguna zu blicken, denn dort wollen wir zur Abrundung des Ausflugs noch einen Rundgang durch die Straßen mit ihren beeindruckenden Herrschaftshäusern und den wunderschönen Patios machen.
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF 1 bis Santa Cruz, weiter auf der TF11 nach San Andrés und von dort auf der TF 12 hoch mit dem Abstecher „Mirador de Bailadores“, weiter bis wir Richtung Las Carboneras, Chiminada auf die TF 145 abbiegen, von dieser wiederum auf die TF 138 nach Toborno.
Zurück auf die TF 145 bis Chiminada und dann wieder retour auf die TF 12 bis La Laguna. Wir folgen dort dem Hinweisschild „Ciudad La Laguna“.
Nach der Besichtigung fahren wir auf die Autobahn Norte Richtung Santa Cruz, um dann dem weißen Hinweisschild „Aeropuerto Sur“ zu folgen.
Taborno kann man übrigens auch von La Laguna aus mit der Linie 075 der TITSA erreichen !