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La Pascua Florida in Guía de Isora
La Pascua Florida
in
Guía de Isora
von Gründonnerstag, 29. März bis Ostersonntag 1. April 2018
Plakate, Transparente, Fahnen, Wimpel machen darauf aufmerksam.
Es ist wieder so weit!
Auf! Auf! Nach Guía de Isora!
Die blumenreichen Kunstwerke sind sehenswert!
Zum 10. Mal finden diese beachtenswerten Installationen statt.
Der Kreuzweg wird in 20 Stationen – in künstlerischer Freiheit – von Blumenkünstlern nachgebildet.
2016 haben wir zum 1. Mal davon gehört und waren begeistert.
(Einzelheiten darüber kann man hier nachlesen und die damaligen Kunstwerke betrachten.)
In diesem Jahr gibt es noch Besonderheiten:
Wir hatten das Glück, dass wir gerade gegen 12 Uhr auf dem Kirchplatz ankamen als die Gruppe Capilla Nivariense ein Requiem im spanischen Barockstil zu Gehör brachte.
Die zweite „Attraktion“ ist, dass am Passionsweg liegende Geschäfte in ihren Schaufenstern Skulpturen oder Gemälde von Künstlern ausstellen.
Ungemein wohltuend ist, dass der gesamte Rundweg von Autos „befreit“ ist, weder parkende – geschweige denn – durchfahrende Wagen stören.
Will man allerdings Fotos möglichst ohne Personen machen, so ist etwas Geduld angebracht, denn viele Gruppen, Familien wollen mit den Kunstwerken abgelichtet werden.
Aber dann hat man eben genügend Zeit sich die Einzelheiten genau anzusehen.
Ich kann nur raten: Nichts wie hin nach Guía de Isora.
Der Spaziergang durch den historischen Stadtteil ist es wert.
Impressionen
„DIE ABWESENDE ANWESENHEIT“
Die abwende Anwesenheit ist eine Metapher der Beziehung zwischen Körper und Seele. Es handelt sich um den Grenzbereich zwischen dem Materiellen und dem Imateriellen, dem glorreichen und dem erdgebundenen Körper …. von der Wiederauferstehung als Symbol der Transzendenz.
„GLÜCKSELIGKEITEN“
Blau – Zeit der Reue, ein Innehalten
Rot – Zeit der Leidenschaft, die Erinnerung an einen Liebesakt
Grün – Zeit der Hoffnung, die Hoffnung darauf, der Bessere zu sein
„GRABESSTILLE“
Friedlichkeit, Ruhe, die Starrheit des reglosen Körpers, der in der Grabesstille Ruht.
„LICHTERKREUZWEG“
Weißes, reines, strahlendes Licht ….. in der Verklärung des Herrn im Kreuzweg …. JESUS CHRISTUS IST DAS LICHT
„UND PILATUS WUSCH SICH DIE HÄNDE“
Als aber Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vbor dem Volk und sagte:“Ich bin unschuldig an seinem Blut. Das ist Eure Sache.“
„GRABESSTILLE“
Entbehrung, Unsicherheit, Flucht, Mangel an Mut und Angst führen dazu, dass ein Mensch feige wird, der auch seinen besten Freund verraten würde. Jedweser Stein kann zerbrechen.
„FESSELN“
Fessele mich, oh Herr, mit dem Reinheitsgürtel
„DU WEINST IN DEINER EINSAMKEIT“
Ein Vorbild um die schlimmsten Momente des Lebens zu überwinden. Ein Vorbild der Stärke, dass sich Ihr nichts in den Weg stellt, ein Vorbild, um mit allen zu können, auf das man trifft, das ist Unsere liebe Frau von der Einsamkeit, die auf ihre Weise entmutigt weint.
„TOD UND LEBEN“
Das Symbnol des Kreuzes, Erinnerung an die Aufopferung und den Tod, Kontinent des Wassers, des Wassers des Lebens.
„UND DER HAHN SCHRIE ….“
Nach den Evangelien sagte Christus, dass der Hahn schreien würde, wenn Petrus ihn dreimal verneinen wird, um sein Leben zu retten, das ist ein Symboil der Passion und ein Ruf der Natur. Was diesen wilden Ruf inspiriert ist, dass er uns aufwecken will am Morgen eines Lebens, durch das wir immer schlafwandelnder gehen, um dann mit Leidenschaft unsere eigenen kleinen Revolutionen ausleben zu können.
„DAS EWIGE PROCEDERE“
Eine der populärsten Veranstaltungen mit der größten Anziehungskraft sind die Prozessionen. Der Name dieses religiösen Marsches oder Zuges kommt aus dem Lateinischen: procedere, was soviel bedeutet wie voranschreiten.
Mit dieser Bedeutung hat man eine Route mit Blumen entworfen, auf der man Jesus Christus überall antrifft, mit dem roten Weg als Metapher für die Prozessionsstreckenführung der Bruderschaften von deren Sitz bis zur Kathedrale.
Die roten Blumen dienen als Symbol für das Opfer und das vergossene Blut Jesu Christi und die Erlösung der Menschen, aber auch für das Feuer, die Leidenschaft, die Dankbarkeit und die ewige Liebe.
„DAS LETZTE ABENDMAHL“
Inspiriert an Metallreliefen des letzten Abendmahls, wie sie in einigen Esszimmern zur Schau gestellt werden.
„KAJAPHAS“
Der jüdische Hoherpriester und einer der Verantwortlichen an der Todesstrafe an Jesus Christus.
„Aber einer von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sagte zu ihnen: Ihr wißt nicht, ihr denkt auch nicht daran, dass es besser für euch ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk umkommt.“ (Evangelium nach Johannes)
Ohne es zu wissen, prophezeite er, dass Jesus Christus für uns alle sterben wird.
„DAS HAAR MARIA MAGDALENAS“
Maria Magdalena, abgebildet mit langem offenen Haar, Symbol für ihr früheres sündhaftes Leben, hält ein kleines Salbengefäß in ihrer rechten Hand.
„DER BEGINN DES KREUZWEGES“
Die Verzweiflung ist über Jesus hereingebrochen im Olivenhain, als er den Vater bittet: „Nimm diesen Kelch weg“, um dann zu sagen: „Es möge dein Wille geschehe, nicht der meinige.“
„DER WEG DES KREUZES“
Der Kreuzweg steht im Verbindung mit den Stätten, den Zeichen und den Handlungen, die uns an die erlösende Passion Jesu Christi erinnern, mit Dornen, Holz, Blut und Todesurteil! Wir verehren Dich Christus und wir preisen Dich, Du erlöstest die Welt durch dein heiliges Kreuz.
„IN GESTALT DES HIMMELS UND GRUNDNAHRUNGSMITTEL“
Inspiriert an arabischem Brot in Form und Inhalt …
Geweihtes Brot, das sich in den Körper Jesu Christi verwandelt hat …
„MICH DÜRSTET“
Inmitten der Agonie, andauernd, bitter und grausam, ruft er mit ausgedörrten Lippen: „Mich dürstet.“
Göttliche Liebe entflammt ihn, man muss leiden, nur auf diese Art und Weise ist es ihm gegeben, die Menschen zu erlösen.
„BESCHEIDENHEIT“
Eine große Tugend, die manchmal in Vergessenheit gerät.
Niemals ist es zu spät, um innezuhalten und in Weisheit zu wachsen, aber immer ausgehend von der Bescheidenheit.
Guía de Isora – Historische Gebäude
Der historische Ortskern von Guía de Isora
Die Hauptgebäude der Ortschaft befinden sich an beiden Straßenseiten der zwei praktisch parallel zueinander verlaufenden Calle de Arriba und, hinter der Kirche, Calle Abajo.
Eine von Ost nach West verlaufende Schlucht teilt den Ortskern in zwei Abschnitte.
Bis ins 19. Jahrhundert behinderte sie den Ausbau es Ortes in zwei Richtungen enorm.
Auszug aus der Touristinformation:
„Guía de Isora ist das wichtigste Dorf der Gemeinde und liegt auf einer Höhe von 589 Metern.
Guúa de Isora befindet sich in einer natürlichen Umgebung von besonderer Schönheit; in der Nähe befindet sich die Montaña de Tejina (unter Naturschutz) und im Norden befindet sich de Pico Viejo, (vor allem im Winter von einer überraschenden Schönheit) und im Süden die Küste von Isora.
Die hauptsächliche Anziehungskraft dieser Gemeinde ist die historische Vergangenheit; im Jahr 2008 wurde der „Ort von kulturellem Interesse“ erklärt.
Bei einem ruhigen Spaziergang durch die Strassen von Guia kann man die zahlreichen privaten und religiösen Bauten aus dem XIX Jahrhundert bewundern. Es sind die Beispiele traditioneller, offizieller, privater und religiöser Architektur , die den wirtschaftlichen Aufschwung während der ersten Hälfte de XIX Jahrhunderts widerspiegeln – und dies dank der Überweisungen der Rückkehrer aus Cuba und Venezuela.“
Vorbildlich sind alle bemerkenswerte Häuser mit ausführlichen Infotafeln – in Spanisch, Englisch und Deutsch – gekennzeichnet und beschrieben.
Einige Beispiele (Texte weitgehend übernommen)
Parroquia de Nuestra Senora De La Luz (Pfarrkirche)
Die ersten bekannten historischen Quellen vom Bau der primitiven Kapelle, die von den Herrschaften von Ponte gegründet wurde, gehen auf das Jahr 1536 zurück, als ihr Bau bereits begonnen hatte und sie über nur ein Schiff verfügte, das der Jungfrau von Guía geweiht war. Aus dem Vertrag zwischen dem Steinmetz Durarte Goméz und Fernando Gonzaáles als oberste Autorität der Iglesia de Nuestra Senora de Guía geht hervor …“der vulkanische Boden von Ysora“, „hiermit verpflichte ich mich, diese Kirche auf diesem vulkanischen Boden mit Bögen und Holz zu versehen.“
1702 fällt sie dem Abriss zum Opfer und wird in nur zwei Jahren neu errichtet. Vom 18. bis 19. Jahrhundert überdauert die Kirche mit zwei Schiffen und dem seitlichen Glockenturm. Auf einem Druck von Álvarez Rixo aus dem Jahre 1832 sind sowohl die Kirche als auch die Casa de la Virgen abgebildet. Dieses Gebäude stand einst dort, wo sich heute das Rathaus befindet, die sogenannten Casas Consistoriales. Der Druck zeigt, wie die Pilger aus Garachico hoch zu Ross einziehen, um den Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau von Guía beizuwohnen, die von den Adelsfamilien aus Villa und Puerto organisiert worden waren.
Während der Sturzflut im Jahr 1879 – von den Dorfbewohnern schlicht als Avenidade Don Andrés bezeichnet – wird die Kirche stark beschädigt. Nach mehreren Versuchen, sie wieder aufzubauen, gelingt dem Pfarrer schließlich 1900 der Neubau dank der Spenden der Bürger und der Auswanderer in Amerika. 1902 wurden die Bauarbeiten an der Kirche beendet, die bis heute erhalten werden konnte. Sie weist drei Schiffe auf, von denen das Mittelschiff höher als die anderen errichtet wurde, damit mehr Licht ins Kircheninnere einfallen kann. Ihr Aussehen erinnert an den typischen kanarischen Stil mit Holzdecken aus kanarischen Kiefernholz und Binderbalken im Mudejar-Stil. Die Hauptkapell ragt aus dem von den Kirchenschiffen gebildeten rechteckigen Grundriss heraus.
Der Glockenturm im ekletischen Stil aus Zement und Ziegelsteinen geht auf 1920/21 zurück und konnte zu einem großen Teil nur dank der Spenden errichtet werden, die während der Prozession des Kindes der Jungrrau des Lichts durch alle Ortschaften der Gemeinde gesammelt werden konnten. 1947 wird das Werk mit dem Anbringen einer Uhr vollendet, die man in der Fabrik Viuda de Muruosa in Vitoria erworben hatte.
Die Kirche beherbergt bedeutende Schmiedearbeiten aus dem 17. und 19. Jahrhundert sowie Heiligenbilder und -figuren. Von besonderem Interesse sind die Schutzpatronin der Gemeinde, Nuestra Senora de la Luz, die vom Bildhauer Fernando Estévez geschaffen wurde, und die Statue des Santisimo Cristo de la Dulce Muerte (Hl. Christus des süßen Todes) aus dem 18. Jahrhundert, die aus Havanna stammt.
Die Kirche ist zwar momentan eingerüstet – bietet dafür im Inneren eine überbordende Fülle an Blumen, die die Statuen umgeben. Bild 632 evtl folgende
An anderer Stelle fand ich noch diese Erläuterungen:
„Sie vereinigt Renaissane-Architektur mit Elementen des Mudéjar-Stils. In der Kirche sind viele religiöse Meisterwerke zu bewundern, wie Altarbilder, Skulpturen, Bilder und Teile der Goldschmiedekunst sowie ein Teil eines gestickten Umhanges aus dem XVIII Jahrhundert. Dieser Umhang ist einer der ältesten Mäntel von Teneriffa und zeigt die Schutzpatronin von Guia de Isora „Nuestra Señora de la Luz“ und den Schutzpatron „Cristo de la Dulce Muerte“.
Casa de los del Tagoro
Das als Casa de los del Tagoro bekannte Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1857-1861) repräsentiert den Wandel der Architektur in den immer urbaner werdenden Gebieten. Die Fassade des eingeschossigen Gebäudes ist im traditionellen kanarischen Stil gehalten. Der zentrale Innenhof erhellt alle Räumlichkeiten, die wiederum alle miteinander verbunden sind.
Nutzung:Das Gebäude diente der Gesellschaft von Andrés Martín Padrón und Juan Cumella y Monner als Handelssitz. Errichtet wurde es auf einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Grundstück, die dafür im Gegenzug den Bau einer Brücke über die Schlucht und eine öffentliche Wasserquelle verlangte. Während der Hochwasser im Jahr 1879 – von den Dorfbewohnern schlicht als Avenida de Don Andrés behzeichnet – wurde das Gebäude, wie auch zahlreiche Wohnhäuser, die Pfarrkirche und Ländereien stark beschädigt, was gravierende Folgen für den Viehbestand hatte. Es folgte eine lange Hungersnot (noch zehn Jahre später glich das Dorf einer Ruine). Das tragische Ereignis forderte außerdem 11 Todesopfer, darunter Andrés, seine Ehefrau und drei seiner Kinder. Den jüngsten Sohn fand man schwer verletzt einen Kilometer entfernt vor. Doch er überlebte und wurde zusammen mit einem seiner älteren Brüder nach Amerika geschickt, wo er Jahre später ums Leben gekommen sein soll, als er einen Fluss mit einer kleinen Viehherde überquerte.
Die Familie widmete sich in erster Linie dem Handel mit der Kochenilleschildlaus und Getreide.
Heute ist das Gebäude Eigentum der Gemeindeverwaltung, wo es ihre Büroräume unterhält.
Casa de los Herrera Pérez
Bei der Casa de los Herrera Pérez handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude, das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Es weist den tradionellen kanarischen Architekturstil mit einem zentralen Innenhof auf, um den alle Räumlichkeiten in Hufeisenform angeordnet sind.
Nutzung: Wohnhaus der Familie Herrera Pérez
Die ursprünglich aus Valle Hermoso von der Insel La Gomera stammende Familie ließe sich zwar zunächst in Guía de Isora nieder, wanderte jedoch in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach Venezuela aus, wo sie es zu bedeutendem Reichtum brachte. Als sie 1961 nach Teneriffa zurückkehrte, erwarb sie zahlreiche Immobilien in La Orotava, in Puerto de la Cruz, auf Lanzarote, in Adeje und allein in Guía de Isora drei Wohnhäuser in der als Calle Real bzw. Avenida de La Liberdad bekannten Straße. Zu ihren vielfältigen geschäftlichen Tätigkeiten gehörten unter anderem der Handel mit der Koschenilleschildlaus, Kalk, Getreide, Viehzucht und Verpachtung Nutzung. 1870 beteiligte sie sich zu einem Zwölftel am ortsansässigen Wasserunternehmen mit dem Namen „Tagara“.
Casa de Dña. Paula Gonzáles
Das als Casa de Doña Paula Gonzáles bekannte Haus im tradionellen kanarsichen Stil aus dem 18./19. Jahrhundert ist für den historischen Ortskern von besonderer architktonischer Bedeutung. Das Gebäude besteht aus mehreren zwei- und dreistöckigen Einheiten, deren Räumlichkeiten hauptsächlich über nach außen geschlossene Galerien und Korridore miteinander verbunden sind.
Den ursprünglichen Familiensitz von Paula Gonzáles Corrin erbte nach ihrem Tod Ursula Gonzáles. 1959 wird dieses Anwesen von einer kleinen Gesellschaft erworben, die in den Räumlichkeiten das Kasino der Gemeinde Guia de Isora eröffnet.
……..
Der 1878 zum Provinzabgeordneten gewählte Manuel Gonzáles Gonzáles war Eigentümer von bedeutenden Ländereien in der Region. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete er mit seinen Kindern Paula Conzáles, Corrin und Antonio Gonzáles Gorrín, seiner Schwägerin Eloisa Jordán Conzáles und seinem Neffen Gerardo Alfonso Gorrin das Familienunternehmen Sociedad Alfonso Jordan y Compañia für Landwirtschaft und Handel.
Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts im elektrischen Stil errichtet, enthält aber auch Elemente des Jugendstils.
Das Gebäude diente Corina Martín Rodriguez und ihrem Ehemann einerseits als Wohnhaus,andererseits wurde es als Gasthaus des Dorfes genutzt. Mündlichen Überlieferungen zufolge wurde das Gebäude mit dem Geld errichtet, das ihr Mann in Kuba aus dem Verkauf von Tüchern mit Hohsaumstickereien erzielte. Den Betrieb des Gasthauses übernahm die Eigentümerin und somit war es allen als Fonda de Doña Corina bekannt.
Sowohl herausragende Persönlichkeiten, darunter Maler und Dichter, mieteten sich im Gasthaus ein als auch Besucher, die in dieser Region ihre Atemwegserkrankungen zu heilen erhofften. Auch der Dichter „Mijota“, mit bürglichem Namen Juan Pérez Delgado, gehörte zu den regelmäßigen Besuchern.
Casa de Don Gerardo
Das heutzutage aus zwei Teilen bestehende Herrenhaus in der Innenstadt von Guía de Isora, das als Casa de Don Gerardo bekannt ist, repräsentiert den Aufschwung der neoklassizistischen Architektur des 19. Jahrhunderts, der in erster Linie der florienden Zucht der Koschenilleschildlaus und ihrer Vermarktung zu verdanken ist.
Das Gebäude diente der Familie in erster Linie als Wohnhaus, wo einige Bereiche gleichzeitig den für das Leben aufdem Lande typischen Tätigkeiten dienten. Die Gutsbesitzerfamlie machte sich vor allem mit ihren Geschäften in der Zucht der Kochenilleschildlaus und ihrer Vermarktung sowie dem Anbau von Kartoffeln, Mandeln, Weizen und anderem Getreide einen Namen……….
Im Gebäude ist die Dauerausstellung des herausragenden Malers Manuel Martín González untergebracht. Der 1905 in Guía de Isora geborene und
1988 in La Laguna verstorbene Künstler gilt aufgrund seiner künstlerischen
Kompositionen und seines außergewöhnlichen Verständnisses für die Natur der Kanarischen Inseln als einer der bedeutendsten Vertreter
der Landschaftsmalerei des 20. Jahrhunderts.
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Abgesehen von den historisch wertvollen Gebäuden, gibt es auch hübsche Ecken und imposante Gebäude, die Spaß machen, anzuschauen.
Guía de Isora – Pascua Florida
Ein Stadtspaziergang in Guia de Isora in der „Semana Santa“
Von Gründonnerstag bis Ostersonntag gibt es im historischen Stadtkern von Guia de Isora seit Jahren außergewöhnliche, schöne, bemerkenswerte Kustinstallationen zu bewundern.
Ein Faltblatt „PASCUA FLORIDA“ hatte uns neugierig gemacht und so fuhren wir Karfreitag nach Guia de Isora.
In einem absolut autofreien Bereich – auch keine parkende Autos – wandert man auf einem Rundgang von der Kirche aus die Calle Ariba und die Calle Abajo entlang von Objekt zu Objekt. Kurze Erläuterungen gibt es an jeder Stelle in drei Sprachen.
Im Infoblatt wird folgendes ausgeführt:
„Am 24.,25.,26. und 27. März 2016 findet auf den Straßen der Altstadt von Guía de Isora die achte Ausgabe des Festes „Pascua Florida“ (Blühendes Osterfest) statt.
Dabei handelt es sich um eine interessante, in Spanien einzigartige künstlerische Veranstaltung, bei der diverse großformatige Installationen angefertigt werden.
Diese sind von Szenen aus der Passion Christi inspiriert und werden im Allgemeinen von Floristen und plastischen Künstlern aus Blumen und anderen Pflanzen gestaltet.“
01
„Erschaffer des Universums in seiner Gesamtheit, inklusive Zeit, Materie und Raum“
Der Kreis repräsentiert den Himmel, das Sternenzelt; Gott oder die Seele und wird als irdische Repräsentation der Perfektion Gottes auf der Erde in seiner urbildlichen materiellen Manifestation verwendet.
02
„Vía Crucis“
Dornenkronen, die an dievierzehn Stationen des Kreuzwegs erinnern; die Farbe symbolisiert die unterschiedlichen Momente des Leidensweges.
03
„Die Lanze“
Symbol für die Skrupellosigkeit, für das sich-dem-Schmerz-Unterwerfen und dem Bedürfnis einiger, den Schwächsten leiden zu lassen
04
„Das Leiden der Jungrau Maria“
Das gebrochene Herz der Jungfrau Maria und die Tränenflut, die sie aufgrund des Todes ihres Sohnes, dem Sohn Gottes, vergießt.
05
„Wiederauferstehung“
Ein Lichtstrahl wird aus der Dunkelheit des Grabes geboren
06
„Pilatus“
Manchmal führt uns, obwohl wir die Wahrheit kennen, unsere Unverbindlichkeit dazu, ein bisschen wie Pilatus zu sein.
07
„Das Urteil“
Die Szene zeigt die drei Hauptfiguren beim Verhör von Jesus:
Kajaphas (der Hohepriester), der König Herodes und Ponitus Pilatus
08
„Das Fallen“
Beim Fall erzittert die Erde, verbiegt sich das Holz und erbebt bis zur Seele.
09
„Geschlossener Garten, meine Schwester, Gattin, du bist ein umzäumter Garten, versiegelte Quelle.
10
Moment der Kreuzigung von Jesus;zu seiner Rechten der gute Dieb und zu seiner Linken der schlechte Dieb.
11
„Das heilige Abendmahl“
Interpretation im Barockstil des Augenblickes, während dessen Jesus seinen
Aposteln Brot und Wein reicht.
12
„Judas“
Nach kurzer Zeit bereute Judas seine Taten…. Verzweifelt über seine Denunziation begeht er Selbstmord, indem er sich erhängt. Judas ist als Verräter schlechthin in die Geschichte des Christentums eingegangen.
13
„Die Säule“
Säule der Geißeln, die sich aufrecht erhebt, aber in Tausend Stücke zerbricht.
14
„Verherrlichung des Kreuzes“
Vertikaler Garten
15
„Dornenkrone“
Subtile und ewige Struktur, die gleichzeitig den Sinn durchbohrt.
16
„Agnus Dei“
Ein Opfer, das ähnlich wie das Schaf angeboten wird
17
„Dem Leben zurückgeben“
Der neue Baum der Erlösung – das Kreuz wird aus dem Sanktuarium von der
Jungfrau Maria des Lichts mit Liebe erleuchtet, die so barmherzig ist, dass sie uns dem Leben zurückgibt
CAMINO REAL del SUR (9)
Camino Real del Sur
9. und letzte Etappe
Santiago del Teide – Tejina
Froh! Glücklich! Zufrieden!
Wir haben den langen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide – 127 km- in 9 Teilstrecken geschafft!
Wanderwegstrecke heute: 16 km rund 6 Stunden inclusive 10 Minuten Apfelpause
Für GPS-Freunde hier die GPX-Daten als Zip-Datei
Um 9:50 Uhr besteigen wir am Busbahnhof Costa Adeje den Bus 460 und um 11 Uhr verlassen wir ihn an der Kirche in Santiago del Teide.
Natürlich fotografiere ich – zum wievielten Male? die Kirche „Iglesia de San Fernando Rey“ aus dem 17 Jahrhundert mit der Besonderheit eines Balkons, das Rathaus und den Guanchen-König „Mencey Adjona“.
Selbstverständlich darf auch ein kurzer Besuch im Tourist-Infobüro nicht fehlen, aber es gibt keine neuen Wanderpläne und vom Camino Real del Sur erst recht nicht.
Also los:
Erst machen wir noch einen kurzen Schwenk am Rathaus und Kinderspielplatz vorbei, um die volle Pracht der Mandelblüte zu bestaunen. (Wussten wir von unserer Tour am 10.2.2015)
Nun aber wird es ernst:
Wir folgen wieder den GPS-Daten von Franciscus Fariña: Spazieren die Avenida de la Iglesia, die „Kirch-Allee“ durch den Ort entlang. Sind neugierig, ob es noch den Mercado de la Agricultor, den Bauernmarkt, gibt: Nein, hier gibt es nun eine Tourist-Information mit Darstellung des Chinyero-Ausbruchs etc. Die Damen sind sehr freundlich und hilfsbereit, aber wo der Camino Real del Sur genau verläuft, wissen sie auch nicht.
Wir bekommen aber den Hinweis, dass es in Arguayo eine Ausschilderung Richtung Chio gibt.
Wir verlasssen den Ort auf der TF 82 um kurz darauf links auf die Straße TF 375 Richtung Guía de Isora, Los Cristianos und Teide abzubiegen. Nur ein kurzes Stück gehen wir auf dieser Straße und können dann rechts abzweigen. Ein Margeritenfeld empfängt uns und wir stapfen über Vulkangestein, geziert von Unmengen Aeonien. Links grüßt die Montaña Bilma und der Teide. Schon nach 10 Minuten unterwandern wir durch einen Tunnel die TF 375 und der Weg führt uns im Bogen Richtung Autobahn, die wir jedoch rechts liegen lassen und es beginnt unser Aufstieg auf die Montaña de Arguayo. Schon sehen wir das Meer, die Inseln La Gomera und ein Stück von La Palma. Dazu ringsum Berge, unter uns die Örtchen El Molledo, El Retamar und Tamaimo (alles schon durchwandert).
Und: Wir wandern auf original Camino-Real-Pflaster. Dem haben wir bei früheren Wanderungen nicht die Beachtung geschenkt wie heute.
Dass wir von unserer bisherigen Wanderrichtung von Ost nach West heute abgewichen sind hat einen Grund: Wir finden es grandios wenn man auf einen Blick das Meer und die Berge vor sich hat, zudem wissen wir, dass uns wohl heute zum Schluss wieder die Carretera General TF 82 erwartet und so wollten wir nicht starten.
Bis hier oben hat sich auch noch ein in voller Blüte stehender Mandelbaum angesiedelt und locker steigen wir weiter auf.
Oben angekommen, die Kurve genommen und wir blicken auf Arguayo.
Schnell sind wir abgestiegen und haben heute mal wieder das Glück, dass das Töpfermuseum geöffnet ist.
Ein Besuch lohnt sich immer, denn man kann sich schlau machen, wofür die die immer noch ohne Scheibe getöpferten Behältnisse für die unterschiedlichste Nutzung gebraucht wurden.
Es freut uns auch heute wieder, dass man den fleißigen Töpferinnen ein Denkmal gesetzt hat und ihre Namen auf einer Bronzetafel verewigt hat.
Gleich gegenüber des Museums sehen wir den von den Damen in der Info-Stelle in Santiago del Teide angekündigten Hinweis „El Chio“. Erst folgen wir diesem auch, dies beschert uns den Vorteil, dass wir an einem ehemaligen Waschplatz vorbeikommen, den wir sonst noch nie gesehen haben. Jedoch stellen wir nach kurzer Zeit fest, nein, dieser Weg ist nicht mit dem von uns nachzuvollziehenden Camino Real del Sur identisch.
Als folgen wir wieder den Hinweisen auf Komoot.
Wer jedoch nicht den Ehrgeiz hat, den Originalweg nachzuvollziehen, der ist besser dran, dem Hinweis „Chio“ zu folgen. Am 27.11.2007 von uns begangen. Dann kommt man auch noch an einem alten Backofen und einer Weinpresse vorbei.
Wir müssen dagegen durch den Ort, kein Problem, Aufstieg zum Kirchplatz, den Friedhof sehen wir links oben, dann aber ein langes Stück Straße, bei km 5 erreichen wir die TF 375. Vorbei an einer Gedenkstätte und einem großen Mandelbaumfeld, leider fast alle eingegangen, können wir nach einer halben Stunde die Straße verlassen. Wir haben Glück: Es ist Mittagszeit und vielleicht zieht ja auch die Autobahn den Verkehr ab, zumindest befahren jetzt nur wenige Wagen die Strecke. Wir steigen über die Leitplanke und sind wieder auf einem Wanderweg.
Gleich zu Beginn bestaunen wir, wie die Natur sich zu helfen weiß: Aus umgestürzten Baumstämmen sprießen neue Schösslinge.
Wir können unser Glück kaum fassen: Camino Real Pflasterung gesäumt von üppig blühendem Hornklee. Wieder passieren wir gleich zwei Gedenkkreuze und um 14:15 Uhr erreichen wir den „Hinterhof“ von Chio und gehen nun auf Asphaltstraße.
Durch die Straße Evora Franquís erreichen wir die Kirche „San Juan Bautista“. Da in der Kirche gearbeitet wird, haben wir die Möglichkeit sie zu besichtigen.
Von hier hat man wieder einen wunderbaren Blick auf La Gomera.
Insgesamt strahlend blauer Himmel, lediglich über dem Meer ein paar Fotografierwölkchen. Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter.
Die Straße Virgen del la Paz führt uns weiter auf unserer Wanderung . Eine Infotafel erklärt unter anderem woher der Name „Chio“ kommen könnte: Es ist der syrische Name für den Mastixbaum.
An der erwähnten künstlichen Quelle sind wir leider wohl unbemerkt vorbeigelaufen.
Ha, wir sind zufrieden: Wieder wandern wir auf Originalpflasterung.
Um 15:15 Uhr erreichen wir die Tf 38 bei dem Hinweisschild „Guía de Isora Centro histórico“ bei km 36, der wir aber nur ein kurzes Stück folgen müssen, rechts geht es dann, überraschend, wieder auf Camino-Real-Weg quasi durch den Hinterhof von Guía de Isora in den Ort.
Gleich zu Beginn sind wir von einem schönen Haus mit wuchtigen Kandelaber-Wolfsmilch-Gewächsen ganz angetan.
Die mit Palmen gesäumte Avenida de la Constitución schreiten wir ab, links grüßt der Teide, heute immer wieder, und Elisabeth macht eine Weinpresse aus, vorbei geht es an historischen Bauten, leider etwas heruntergekommen, an Kirche und Rathaus führt uns die Strecke entlang.
Den Kultur-Trakt des Rathauses besichtigen wir und uns gefällt die Dekoration im Eingang.
In der Straße „Calle Las Britas“ müssen wir die Entscheidung treffen: Hören wir hier auf, ist Schluss mit dem Camino Real del Sur, dann fehlt uns das Stück bis Tejina, in diesem Ort hörten wir vergangene Woche auf, oder weitergehen.
Inzwischen sind wir immerhin schon 4 ¾ Stunden unterwegs.
Da alles so stimmig ist, unsere Kondition noch sehr gut, entscheiden wir: Wir gehen weiter.
Also erst mal wieder aufsteigen durch Guía de Isora, mal fragen wo der Weg nach Tejina ist, da Elisabeth nur bis Guia de Isora geplant hat und meine Trulla heute sich weitestgehend in Schweigen hüllt.
Oh Wunder: Es gibt Schilder, zwar nicht dahin wo wir wollen, sondern nach Jable und Boca Tauce, aber immerhin. Der Weg ist gut angelegt, markiert und meine Trulla hat die Sprache wiedergefunden und leitet uns.
Rauf – quer – runter wieder bis zur TF 82 in der Kurve, in der sich die Skulptur befindet, um gleich wieder links aufzusteigen. Davor scheuen wir uns, da wir diese Strecke schon mal runtergekommen sind. Jedoch die heutige Wanderung ist gnädig mit uns, wir können nach einem fünfzehn minütigen Aufstieg durch einen Wermut gesäumten Pfad zur Ansiedlung El Pozo queren.
An der Plaza del Pozo die Eremita San Juan – geschlossen – und nach etwas Herumirren und Fragen steigen wir auf der Callejon Malpaso – ich übersetze mal „Schlechter Durchgang“ – wieder zur TF 82 ab.
Jetzt ist es aber genug. Wir gehen vielleicht 15 Minuten auf der jetzt viel befahrenen Straße und werden angehupt und es schüttelt uns.
An einer Bushaltestelle, Abzweig nach Acojeja rufen wir meinen lieben Mann an: „Bitte hole uns! Es reicht uns. Die letzten 2 km bis Tejina schenken wir uns.“
Impressionen der letzten Etappe
Camino Real Wegbeschaffenheit
Töpfermuseum Arguayo
Fazit:
Wir haben genug vom Camino Real del Sur und sind zufrieden, was wir geschafft haben, vor allem wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen wir ihn abgewandert sind.
Mit dem Wetter haben wir unwahrscheinliches Glück gehabt, es war einfach super.
Die Wege, wenn man sie denn teilweise so benennen kann, waren äußerst unterschiedlich, von gut auszumachen und ausgebaut bis gar nicht vorhanden, durch Gestrüpp – sehr schmerzhaft.
Hertzlichen Dank an Francisco Fariña. Ohne seine GPS-Daten wäre die Realisierung sicher nicht möglich gewesen.
Wenn man uns fragen würde „würdet ihr ihn noch einmal gehen“, wäre unsere Antwort ganz sicher: NEIN!
Wenn man uns fragen würde:„lohnt er sich“, würden wir sagen: JEIN!
– Die Landschaft ist – sieht man vom ersten Stück von Candelaria bis Güimar ab – grandios.
– Wir bekamen einen guten Eindruck über das landwirtschaftliche Leben auf Teneriffa, fern ab vom Tourismus
– Wir haben Ecken kennen gelernt, die man normalerweise nicht sieht
– Wir haben den größten Respekt vor den Menschen bekommen, die diese Wege damals zu Fuß ihre Pferde, Kamele, Ochsen oder Eseln, beladen mit Ware, führten und das zum Broterwerb.
Welche Strecke wir mit guten Gewissen empfehlen können ist die 2. Etappe von Güimar bis Fasnia.
Sie ist sehr gut ausgeschildert und bietet alles das was ich oben ausgeführt habe.
CAMINO REAL del SUR (8)
Camino Real der Sur
8. Etappe
Adeje – Tejina
Vorletzte Etappe dieses ca. 120 km langen Weges.
Unsere Meinung dazu? Vergessen! Keinesfalls nachwandern!
Es gibt lediglich ein schönes – nein, ein wunderschönes – Stück: runter und rauf in den Barranco de Erques.
Wanderwegstrecke: 15,7 km 4 ¼ Stunden, 520 m hoch, 150 m runter, inklusive 15 Minuten Apfelpause mit Blick auf die Insel La Gomera
Für GPS-Freunde gibt es hier die GPX-Datei im Zip-Format.
Wir starten am Rathaus von Adeje und statten der Kirche St. Úrsula Martír, gleich nebenan, einen Besuch ab. Endlich mal eine Kirche die auf ist.
Besuchen gleich gegenüber das Büro der Tourist-Information und fragen nun schon fast retorisch nach einem Plan für diesen Camino, vergebens.
Jedoch wir kommen mit der jungen Frau ins Gespräch und was sagt sie uns: Sie wandert mit Wanderfreunden, Familie und ihren Hunden gerne unsere Wanderungen nach, die sie sich ausdrucken. Das freut einen dann doch.
Also los durch Adeje, runter nach Los Olivos, an der Poilizeistation, der Musikschule, Mercadona vorbei, Lidl lassen wir rechts oben liegen, am Kreisel auf die Straße TF 82, alles Straßen. Müssen der Hauptverkehrsstraße laaaange folgen. Kein Vergnügen: Die Busse und Lastwagen rauschen an uns hautnah vorbei. BRRRR.
Kurz vor dem Restaurant Dama Rosa amüsieren wir uns mal wieder über dieses Wirrwarr der Wasserverteilungsrohre.
Weniger amüsant finden wir, dass wir immer noch der Hauptverkehrsstraße folgen müssen.
Unter dem vielen Asphalt verbirgt sich wohl der alte Camino Real del Sur.
Wir können rechts auf die Calle Tablada abbiegen – natürlich wieder auf einer Asphaltstraße – marschieren durch die höher gelegene Ansiedlung, vorbei an einem riesigen Wasserbassin, darüber hinweg den Blick auf La Gomera und kommen auf der TF 583 nach Los Menores, in bekanntes Gebiet: rechts das Restaurant Ganañia und links der Deutsche Metzger Kai.
Und schon hat uns die Straße wieder. Müssen ihr folgen bis wir links den Hinweis „Iboboyo“ sehen und da geht die Pfadsuche los, denn hier gibt es doch tatsächlich noch ein Stück Camino real im Original. Elisabeth hat ein excellentes Pfadfindergespür. 25 Minuten brauchten wir für dieses Stück, balancierten auf Wasserrohren, wurden aber mit schönen Exemplaren der Leuchterblume belohnt.
Hat sich nicht wirklich gelohnt, denn kurz vor dem Hinweisschild Richtung Guía de Isora müssen wir wieder auf die Hauptverkehrssraße wechseln.
Vor dem Hinweis Tijoco bajo biegen wir links ab.
Es darf ja keine Wanderung sein, bei der „Agatha“, die Sprecherin von dem Wanderprogramm Komoot uns nicht in die Irrre schickt. Ich nenne sie inzwischen „Trulla“.
Weist uns erst an, links zu gehen, um dann nach geraumer Zeit das von uns inzwischen gefürchtete Kommando zu geben: „Du hast die Tour verlassen, kehre um“.
Also marschieren wir zurück in den Ort Tijoco bajo, der uns von einer Wanderung im Januar 2015 bekannt ist. Wir können uns noch gut an die mit brasilianschen Pfefferbäumen gesäumte Straße, die behäkelten Baumstämme und den Telegrafenmasten erinnern. Neu ist für uns die riesige Mauer, die nunmehr grün gestrichen ist und mit den verschiedenen Stadien der Katkusfeige verziert ist.
Natürlich werden wir wieder zur Straße hochgeleitet, aber hier können wir dieser noch ein Stück auf einem Wanderweg ausweichen, was dann aber schlußendlich zu einer halsbrecherischen Kraxelei führt und wir über die Leitplanken steigen müssen. Jedoch brauchen wir hier nur die Straße queren, wieder über die nächsten Leitplanken und nun haben wir das wunderschöne Stück dieser Wanderung vor uns: Den Barranco de Erques.
Er macht einiges wett, was wir bisher gewandert sind.
Jedoch: Es ist heiß, heiß!
Ca. 40 Minuten dauert der Ausflug in eine schöne Welt, prachvolle Exemplare der Kandelaber-Wolfsmillch, prächtige Felsformationen entschädigen uns für die bisher zurückgelegte Strecke.
Danach natürlich wieder asphaltierte Straße, aber, es geht auch nochmal anders: wieder ursprüngliche Wege und Landschaft.
Im Anblick von La Gomera, ja sogar die Insel La Palma sehen wir, blicken auf die Orte Playa San Juan und Álcala machen wir unsere wohlverdiente, oligatorische Apfelpause.
Wir erreichen kurz danach – was? Eine Ashaltstraße die uns an der Kapelle „Virgen del Rosario“ vorbei nach Tejina führt.
Da wir direkt an dem von uns geschätzten Restaurant „Las Goteras“ vorbeiwandern, sind wir so vermessen nachzuschauen, ob wir einen Platz bekommen. Ausichtlos! Alles besetzt und eine lange Reihe Wartender an der Theke.
Leider kann man dieses Restaurant kaum noch besuchen, da immer ausgebucht.
Also runter zur TF 82, kehren in einer kleinen Bar ein, um unseren Durst zu löschen und meine lieben Mann zu bitten, für uns mal wieder Taxi zu spielen.
Fazit:
Hätten wir es uns nicht in den Kopf gesetzt den ganzen Camino Real del Sur zu gehen, wären wir nicht so stur, würden wir aufhören, denn eigentlich ist es eine Schande, dass wir unsere Zeit mit solchen Strecken vertun wo die Insel vor schönen Touren nur so strotzt.
ABER: Nichtsdestowenigertrotz – nächste Woche nehmen wir die letzte Etappe in Angriff jedoch von West nach Ost von Santiago del Teide, dem eigentlichen Schlußpunkt nach Guia de Isora. Das kleine Teilstück von Guia de Isora nach Tejina schenken wir uns – so haben wir beschlossen.
Interessant war es allemal