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Guergues Steig = linker Masca Grat

Am 22. Oktober 2013 schrieb ich:

4 Stunden waren wir unterwegs. Aber was für 4 Stunden!
So was von schön!
Umwerfend! Grandios! Phantastisch!
Alle Superlative für diese Tour bei diesem Wetter
Sicher nicht zum letzten Mal!

Heute starten wir in eine neue Wandersaison! Es geht wieder los!

Mit dieser Tour auf dem Guergues Steig.

Einer Tour, die nicht nur den Füßen einiges abverlangt, die als schwer eingestuft ist. Gerade recht, um unsere Kondition zu testen, denn im Sommer war bei Elisabeth und mir „wandern“ ganz klein geschrieben.

Eine detaillierte Beschreibung brauche ich nicht mehr anzufügen, die Strecke ist unverändert, wohl haben wir den Eindruck, zum Teil etwas präpariert.
Viele Steinmännchen führen sicher durch das Gewirr von Felsen und Steinen.

Diesmal waren wir knapp 4 Stunden unterwegs obwohl wir weder auf dem Hinweg noch auf dem Rückweg eine Zwangspause wegen einer Ziegenherde einlegen mussten, die zum Melken bzw. zurückgebracht wurde. Aber mit viel Erzählen, Schauen, Fotografieren, 1/2 stündiger Apfelpause und viel Gelächter beim Ausprobieren eines Selfiesticks, den mein lieber Mann mir geschenkt hat, haben wir doch viel Zeit verbummelt.

Eine wunderbare Wiederholung: Das Wetter!
Zwar ziehen drohende Passatwolkenfelder auf, aber die Sonne schafft es, sie zu „verpuffen“. Nicht so lustig ist ein heftiger Nordwind, gegen den wir uns stemmen müssen –  wenn die schützenden Felswände fehlen.
Die Sicht auf Teide, den ganzen Küstenstreifen, La Gomera und runter nach Masca ist auch heute wieder unvergleichlich.

Wir haben zum diesjährigen Start der Wandersaison zwar mit unserem „Brauchtum“, die Masca-Schlucht zu durchwandern gebrochen, aber so ganz ohne geht es wohl nicht, daher zumindest immer wieder ein Blick in die Tiefe dieser Schlucht.

Was wir wünschen?
Dass auch für die nächsten Monate die Gesundheit, die Kondition, das Wetter, der Entdeckergeist und die Freude am Wandern anhalten.

Also dann: Vámonos!

Anfahrt:
Von Süden her kommend hat sich die Anfahrtszeit durch die Weiterführung der Autobahn TF 1 bis kurz vor Santiago del Teide wesentlich verkürzt.
Restaurant:
Wir wollten gerne wieder in der Tasca in der Avenida de la Iglesia in Santiago del Teide mit dem angegliederten Museum zum Ausbruch des Chinyero einkehren.

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Zur Zeit geschlossen.
Jedoch:
Das Restaurant des Hotels „La Casona del Patio“ ist auch für das Publikum geöffnet und wir waren sehr zufrieden mit dem Essen, dem Service und dem schönen Blick auf die Montaña Bilma und die himmlische Ruhe.

Zur Geschichte des Hauses können wir der Infotafel entnehmen:
„Casa del Patio“
Sitz des Ritters „Señorio Santiago“ gegründet durch die Königliche Verordnung vom 3. Juli 1668 in Madrid zugunsten von don Fernando del Hoyo Solórzano y Alzola erlassen wurde.
Der Adelstitel dieser Familie stammt daher, dass ihr Vorfahr Hernando del Hoyo Solórzano am 7. Dezember 1492 den König Fernando el Catolico in Barcelona verteidigte und ihm so das Leben rettete.

Impressionen der heutigen Tour

Guergues-Steig (linker Masca-Grat)

Eine wunderschöne Tour zwischen den zwei größten Barrancos im Teno-Gebirge:
Masca und Seco

Der Guergues-Steig ist eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung, die grandiose Ausblicke bis zu den Nachbarinseln und in den Inselsüden bietet.

Es ist heute eine „Gedächtnis-Wanderung“, denn vor 14 Jahren haben wir diese Tour zum ersten Mal gemacht und Günter und Elisabeth kennengelernt. Günter, Elisabeths Mann, führte damals die kleine Wandergruppe.
Nur  waren die Wetterbedingungen an diesem Tag ausgesprochen mies. Den Rückweg gingen wir im strömenden Regen.
Und heute?

Traumwetter! Sonne pur! Fantastischer Blick!
 Beste Bedingungen!

Die Tour

Die Tour

Wanderwegstrecke: 3 1/4 Stunden reine Gehzeit, ca. 25 Minuten  Zwangspause, da wir eine Ziegenherde auf ihrem Weg zum Melken passieren lassen mussten und retour begegneten uns die Ziegen ebenfalls.
Dazu 30 Minuten Apfelpause

Wir parken bei der Haltebucht „Mirador Masca“ unterhalb des Cherfé-Passes um 9:50 Uhr, da gibt es dort um diese Zeit noch Parkplätze.

Die TF 436 (früher TF 346)  sind wir in wenigen Minuten bis zum Einstieg der Wanderung runtergegangen.
Eine verrostete Eisenkette zwischen zwei Ölfässern ist zu übersteigen und wir halten uns dieses Mal leicht links abwärts, Richtung der Finca Araza auf einem schmalen Pfad zwischen Ginsterbüschen und Opuntien. Auch dieser Pfad ist mit Steinmännchen markiert und geht sehr schnell steil, rutschig, geröllig abwärts.

Wir passieren wohl einen früheren Brunnen und bereits nach 10 Minuten gelangen wir nun auf einem staubigen Pfad, eben, an ein Gatter, (aus einem Sprung-Feder-Rahmen – man muss sich nur zu helfen wissen).
Ein Schild verweist darauf, dass Hunde verboten sind und dass sich hier „freilaufendes Vieh“ befindet . Die mit vielen Ziegenkötteln belegten Wege bestätigen es.

Finca-Grenze

Finca-Grenze

Klare Ansage

Klare Ansage

Und nun geht es im steten Wechsel aufwärts, mal wieder ein Stück abwärts.
Über Teilstücke, gepflastert wie alte Römerstraßen, dann nur Felsplateaus, schmalste Pfade belegt mit Steinen, Felsstückchen, Sand, zum Teil mit Vulkanbrocken zum steilen Abhang  hin gesichert. Schwindelfrei muss man hier schon sein und auch Trittsicherheit ist Voraussetzung.
Dank der vielen Steinmännchen finden wir unbeirrt den Weg.
Abwechslungsreich ist nicht nur der Weg an sich sondern auch die unterschiedlichsten Farbschattierungen des Gesteins.

Unser Weg

Unser Weg

Nicht immer einfach zu gehen

Nicht immer einfach zu gehen

Trittsicherheit ist wichtig

Trittsicherheit ist wichtig

Links Teide-Blick

Phantastisch

Und dann die Felsformationen: Grandios!

Beim Aufstieg zu der Felsformation mit dem „Stinkefinger“ ruft uns die

Achtung Ziegen

Achtung Ziegen

Ziegenhirtin zu, wir sollen in eine Nische treten, da die Ziegen sonst Angst haben zu passieren.

Und da kommen sie: es ist ein Gebimmele, ein Geschiebe, ein Gehopse! Wir amüsieren uns prächtig auch über die Vielfalt der Ziegenfelle. Und immer noch kommen welche, und immer noch.
Wir können nur staunen, wie mutig und wie kletterfähig die Ziegen sind.
20 Minuten dauert das Defilee.
Der den Schlusspunkt setzende Ziegenhirte sagt uns auf Befragen, dass es 60 Ziegen sind.

Ziegen haben "Vorfahrt"

Ziegen haben „Vorfahrt“

Auf dem Weg zum Melken

Auf dem Weg zum Melken

Nun also weiter! – Welch eine Sicht haben wir!
Zwischen den Felswänden gibt es immer wieder Nischen, wie Fenster, um den Tiefblick nach Masca, den Ort und die Schlucht, freizugeben.

Tief unten: Masca

Tief unten: Masca

Die Insel La Palma ist zum Greifen nah!
Der Teide, absolut schneefrei!

In der Ferne: La Palma

In der Ferne: La Palma

Nein, so eine Sicht hatten wir noch nie!

Nochmal: La Palma

Nochmal: La Palma

Ah! und Oh! Rufen wir bei dem Blick auf die wuchtigen Felsmassive.
An Höhlen und Unterschlupfen vorbei steigen wir immer weiter aufwärts.

Vorbei an Höhlen

Vorbei an Höhlen

Wilde Formationen

Wilde Formationen

Das obere Gatter

Das obere Gatter

Um 11 Uhr – nach 20 Minuten Zwangspause – gelangen wir an das obere Gatter  und immer heiter weiter aufwärts.

Um 11:35 Uhr haben wir die Hochfläche erreicht.
Erst wieder den Blick schweifen lassen:
La Gomera breitet sich vor uns aus.
Die Landschaft wechselt hier ganz und gar: Wir gehen zwischen den grünen! Ginsterbüschen den breiten Hangrücken – den Lomo de Tablada – uns links haltend, abwärts zum ehemaligen Dreschplatz.
Viele Pfade führen hinab. Nur Mut!

In nur 10 Minuten sind wir unten beim Dreschplatz und das ist auch unser

Apfelpause

Apfelpause

Schlusspunkt des Hinweges und Gelegenheit zur Apfelpause.
Den Abstieg zur Finca Guergues schenken wir uns heute, denn sichtmäßig bringt er nicht mehr als wir hier schon haben.

Vor uns die Inseln La Gomera und La Palma!  Unter uns die Küstenorte, angefangen von Los Gigantes, bis zu unserem „Hausberg“, dem Conde und der Montaña Guaza. Der Teide mit den Gipfeln, die die Caldera umgeben.
Dazu Sonne! Warm! Windstill!
So einfach kann Glück sein!

Rundblick

Rundblick

Hoch zum Gipfel

Hoch zum Gipfel

Unsere obligatorische Apfelpause dehnen wir über Gebühr aus: 1/2 Stunde bleiben wir, halten noch einen Schwatz mit einem deutschen Wanderpaar und dann steigen wir in direkter Linie hinauf zum Gipfel in einer Höhe von 1023 Metern.

Gipfel - 1023m

Gipfel – 1023m

Kein Gipfelkreuz wie in den Alpen! Nein, ein dicker Steinmann krönt die Spitze.
Schauen! Schauen:

La Gomera - La Palma

La Gomera – La Palma

Nach dem kleinen Abstecher geht es auf dem bekannten Pfad wieder retour zum Wagen.

Die Passage oberhalb der Masca-Schlucht, rechts

Masca

Masca

an der Wand lang,  verursacht uns – wie auf dem Hinweg – leichtes Magenkribbeln.
Der Pfad ist sehr, sehr schmal, sandig, steinig und ohne irgend eine Abgrenzung, nur rechts die Felswand und links der Abgrund! Brrrr!
Tief Luft holen, wir sind wieder sicher durch!
Das ist aber die einzige wirklich schaurige Stelle auf der ganzen Wanderung.

Um 13:05 Uhr trifft uns wieder die Rückkehr der Ziegen vom Melken von der

Wieder die Ziegen

Wieder die Ziegen

Finca. Aber jetzt geht es zügig. Sie gehen dicht zusammen und nach nur gut 5 Minuten können wir weitergehen, indem wir noch Hirtenhilfsdienste leisten und auf Zuruf der Hirtin das Gatter hinter der letzten Ziege schließen.
Nun bleiben sie bis Morgen in dem Gelände bis wieder Zeit zum Melken ist.

Über Felsplateaus und die bekannten Pfade gelangen wir zum letzten Aufstieg zur  TF 436. Nun halten wir uns links, nahe am Grat zur Masca-Schlucht und nehmen nicht den Bogen an dem Brunnen vorbei.
Dicht an dicht sind die Steinmännchen gesetzt und um 14 Uhr sind wir wieder am Wagen.

Fazit:
4 Stunden waren wir unterwegs. Aber was für 4 Stunden!
So was von schön!
Umwerfend! Grandios! Phantastisch!

Alle Superlative für diese Tour bei diesem Wetter!
Sicher nicht zum letzten Mal!

Restaurant:
Bei unserer Busfahrt nach Erjos sahen wir, dass offensichtlich das ehemalige Restaurant mit dem Chinyero-Museum in Santiago del Teide wieder geöffnet hat.
Darum steuern wir es  – hinter der Kirche auf der Straße Richtung Erjos bzw. Valle de Arriba – für einen kleinen Mittagsimbiss an.

Es nennt sich jetzt La Casona del Patio.
Alles ist sehr schön restauriert:
Das Hotel ist geöffnet.
Es gibt jetzt einen Reitstall mit 4 Pferden und die

Warten auf Reiter

Warten auf Reiter

Möglichkeit für Ausritte. (1 Stunde 30.– Euro)
Auskünfte kann man unter Telefon-Nummer 636 54 14 83 einholen.
Das Museum ist ausgelagert in einem Nebengebäude, leider wesentlich kleiner und

Informationen

Informationen

nicht mehr so anschaulich. Aber Schautafeln geben noch einen Überblick über den Vulkanausbruch vom 18. November 1909.

Einladend

Einladend ist wesentlich vergrößert und hat auch wieder Außengastronomie mit Blick auf zwei alte Weinpressen.

Der große Raum des Museums ist nun auch Restaurant.
Die Karte ist klein aber wie es aussieht fein und nicht zu teuer.
Der freundliche Kellner, wie er sich vorstellte: „José Manuel“ erklärt uns, dass auch auf Bestellung kanarische Küche serviert wird und die Räumlichkeiten für Feste bestens geeignet sind.
In Zukunft kann man sich über die gesamte Einrichtung detailliert im Internet informieren. (Es wird noch an der Seite gearbeitet)
Zur  Zeit wohl nur via email über info@lacasonadelpatio.com

Anfahrt:

Aus dem Süden kommend folgt man nach dem (derzeitig noch) Ende der Auitobahn der TF82 über Guia de Isora nach Santiago del Teide. Dort geht es im Ort links weg auf der TF436 Richtung Masca. Kurz nach dem Überwinden des „Cherfé-Pass“ erreicht man die Parkmöglichkeit bei derHaltebucht „Mirador Masca“.

Alternativ: Mit dem Bus (Linie 460) vom Busbahnhof  Playa de las Americas um 09:35 bis Santiago del Teide und dor umsteigen in den Bus 355 Richtung Masca.