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La Fuente El Chorrillo
Quellen- und Höhlen-Rundweg von Ifonche nach Ifonche
Unsere Wanderfreunde Monika und Horst haben vor kurzem bei der Wanderung „Camino Carrasca“ bei der Plattform den Hinweis auf einen neu angelegten Weg ausgemacht. Diesen Weg wollen wir heute gemeinsam mit Elisabeth erkunden.
Wanderwegstrecke: 4,6 km, 90 Höhenmeter aufwärts, 70 Höhenmeter abwärts, 2:15 Stunde ohne Pause
Um 1/2 11 Uhr beginnen wir die Tour hinter dem Restaurant Dornejo in Ifonche und folgen erst mal dem Hinweisschildern u.a. „Camino de Ifonche La Qinta 6,2 km“.
Wolkenloser Himmel, strahlende Sonne, kein Wind!
Wann hatten wir das zum letzten Mal?
Sofort wird unser Blick von den voll erblühten Montpellier-Zistrosen und den Geißkleesträuchern, einem Musterexemplar der Affodill und den großen, gelben Flecken des Hornklees zwischen den dicken Stämmen der Kanarischen Kiefern angezogen. Dazu noch Margariten- und wilden Ringelblumen-Feldern.
Schon nach 10 Minuten erreichen wir das 1. Hinweisschild „La Fuente El Chorillo“.
Also links hoch, immer noch auf der Strecke der bekannten Wanderung. Nach nur 3 Minuten der nächste Hinweis.
Na, das lässt ja hoffen, dass wir den Weg finden werden.
Selbstverständlich ist auf Höhe des Dreschplatzes wieder ein Blick in den Barranco del Infierno, zur Küste auf die Orte El Paraiso und Callao Salvaje sowie auf die Insel la Gomera angebracht.
Ergänzung: Vor dem Aufstieg zum Aussichtspunkt “La Vista” geht bei dem weißen Pfeil und weißen Punkt rechts ein schmaler Pfad ab, der sich links an der Felswand entlang schlängelt und rechts unten verläuft der Barranco del Infierno – man sollte vielleicht schwindelfrei sein.Wir steigen hinab zwischen all‘ der Blütenpracht der gelbblühenden Gänsedisteln und den Büschen des Ginsters, den Cinerarien und Glockenblumen, den phantastischen Felsformationen.
Nach ca. 10 Minuten erreichen wir die Plattform.Hier führt der Weg nach Adeje bergab und genau auf dieser Plattform zweigt der neue Pfad links ab. “Fuente El Chorillo” wird angezeigt.
Nach einer halben Stunde Gehzeit sind wir an der ersten Quelle „La „Fuente Viva“, der lebendigen Quelle.
Wir lassen uns immer noch begeistern von den phantastischen, unterschiedlichen Felsen, Farben und Formen.
Nun den Blick Richtung Puerto Colón und ein kleiner Abzweig geht zur „La Cueva de la Burra“, der Höhle der Eselin.
Es soll keine Langeweile aufkommen, darum der nächste Hinweis zur „Las Cuevas de la Estancia“ den Aufenthaltshöhlen“.
Auf einem schmalen Steig werden wir auf einen alten Kanal aufmerksam gemacht .
Die nächste Höhle ist bald erreicht und wir steigen zur „La Cueva fria“ zur kalten Höhle auf.
Überraschung: Rosa Felsen! Rosa Staub! Haben wir bisher so ausgeprägt auch noch nie gesehen.
Keine Angst, die Höhlen- und Quellen-Tour wartet noch mit mehr Überraschungen auf:
„La Cueva de Regocijo“ Die Höhle der Freude und von hier wieder der freie Blick zur Küste.
Noch kein Ende es folgt die „La Cueva Negra“, die schwarze Höhle.
Nach Einer Stunde 15 Minuten haben wir die Quelle erreicht, die der Tour ihren Namen gibt: „La Fuente El Chorillo“, die Quelle des dünnen Strahls.
Hier können wir ein frisch angelegtes Beet mit Callas bestaunen und so gar Hortensien haben die fleißigen Wegebauer hier gepflanzt.
Dass wir achtsam mit der Quelle umgehen sollen, darauf werden wir durch ein Schild aufmerksam gemacht: „Wie schön ist diese Quelle, wenn sie grün ist.“ – Frei übersetzt: „Es hängt vor Dir ab, dass sie so schön bleibt“
Wir steigen weiter auf und – was sage ich – die nächste Höhle wird angezeigt: „La Cueva de las Goteras“, die Höhle der Tropfen. Wir rätseln: Wassertropfen oder Steintropfen?
Auf dem weiteren Aufstieg hängt ein Musterexemplar des Meerkohls in den Weg und der Blick wird auf Roque de Los Brezos und den Roque de Imoque gelenkt.
Ein Margaritenmeer durchsetzt mit blauem Natternkopf, gelben Ringelblümchen, pinkfarbenen Winden, erwartet uns beim Schild „La Fuente El Chorillo“ wollte man den Rundweg von hier aus beginnen.
Eine Ansammlung von Bocksbart mit dem wunderschönen Samenstand begeistert uns und das kräftige Orange des Goldmohns fehlt auch nicht.
Auf der Asphaltstraße geht es die letzten Meter zu unserm Auto retour und um 12:43 Uhr ist diese wunderschöne Wanderung zu Ende!
Fazit:
Wenn man trittsicher und schwindelfrei ist, jetzt gehen!
Die Blütenpracht ist herrlich.
Fotos der Tour, die nicht alle im Text unterzubringen waren
Restaurant:
Heute ist uns nicht nach Kaninchen darum kehren wir im Restaurant „Tasca Taguara“ an der Straße Richtung Escalona gleich neben der Andachtsstätte „Hermano Pedro“ ein.
Das Restaurant hat jeden Tag von morgens 10 Uhr bis abends 10 Uhr geöffnet und bietet ausgesprochen leckere kanarische Küche zu sehr, sehr zivilen Preisen an.
Wir hatten jeder unterschiedlich Ziegenfleisch, kalten Schweinebraten, Scampi im Knoblauchöl, „Carne fiesta“ und Salat bestellt. Alle waren wir hoch zufrieden.
Und: Oh Wunder! Wir konnten draußen im Sonnenschein ohne Jacken sitzen! Traum!
Erjos Pass – Mirador de Tabaiba – El Palmar – Monte del Agua – Erjos
Die Wetterprognose war gut, also stand für Elisabeth und mich fest, heute nehmen wir den zweiten Anlauf für die Tour – Erjos Pass – Mirador de Tabaiba – Teno Alto – Risco Steig – Buenavista, die wir damals mit einer größeren Gruppe gehen wollten und wegen heftigster Passatwolken abgebrochen haben und wieder zum Erjos Pass zurückgekehrt sind.
Aber: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
Wanderwegstrecke: 18.19 km, 5 1/2 Stunden ohne Pause.
Start vom Busbahnhof Costa Adeje um 9:35 Uhr mit der Linie 460.
Der Busfahrer kennt uns inzwischen schon.
10:45 Uhr Ausstieg am Erjos Pass.
Das waren 690 Höhenmeter aufwärts und 800 Höhenmeter abwärts.
Blick hoch zum noch schneebedeckten Teide und runter nach Arguayo.
Ein kleines Stück auf der Straße hoch bis zum Hinweis „Puerto de Erjos 1117 m“. Kurz darauf geht links der Weg ab.
Ein Blick auf die künstlich angelegten Teiche und auf der Asphaltstraße steigen wir heute die Diritissima aufwärts Richtung Gala, denn wir haben ja eine lange Strecke vor uns und wollen keine Schlenker gehen. Daher beachten wir auch nicht den links abgehenden Weg mit Hinweis: Teno alto, den wir sonst für die Galaumrundung nehmen.
Am Eisentor biegen wir links ab und gehen abwärts, als wir auf den
vorher ausgeschilderten Weg kommen, biegen wir rechts ab, weiter runter.
Obwohl die Passatwolken heftig ziehen nimmt es uns erst mal wieder den Atem beim Anblick der Gänsedisteln in voller Blüte.
Die Hänge sind überzogen damit. An diesen Anblick gewöhnt man sich nicht, man genießt ihn jedes Mal neu!
Nach 40 Minuten erreichen wir die verfallene Finca und den gut erhaltenen Dreschplatz und die Infotafel zeigt uns an, dass wir auf dem Wanderweg TF PR-51 sind und dass es bis Punta de Teno noch 13,9 km sind.
Wir denken, das könnte auch für die Strecke bis Buena Vista gelten.
Ab sofort befinden wir uns wieder im
Märchenwald. Von einem Wanderfreund als „Glockenblumenweg“ tituliert.
Zwischen den blühenden Sträuchern des Escobon, den mit Flechten überzogenen Erika- und Lorbeerbäumen fühlt man sich in einen botanischen Garten versetzt. Die langen, bodenbedeckenden Ranken der Kanarischen Glockenblumen, die auch schon in voller Blüte sind, jedoch durch den vielen Regen platt auf den Boden gedrückt, die mit Moosen überzogenen Steine, später als „Wegebegleitgrün“ Opuntien, Aeonien und Agaven. Den Blick nach unten gesenkt macht man die kleinen Blüten des Ackergauchheils aus, den blühenden Kanaren-Knoblauch, die Breitblättrige Miere.
Die erste Blüte einer Zistrose wird gesichtet.
Dazwischen immer wieder beeindruckende Felsformationen.
Der Weg ist traumhaft schön! Wir genießen ihn trotz Passatwolken, heftigem Wind und Eiseskälte.
Immer heiter weiter.
Was sind wir für Glückskinder: Genau als wir an die Stelle oberhalb von Masca mit der phantastischen Sicht kommen hat der Wind die Wolken
vertrieben, die Sonne kommt durch und wir bestaunen den linken Masca-Grat, den Guergues-Steig, den rechten Masca-Grat, El Carrizal, den wir gerade vergangenen Dienstag bei Traumwetter gegangen sind.
Dazwischen die Masca-Schlucht.
Blick auf’s Meer!
Beschwingt gehen wir weiter und sind guten Mutes, diesmal die geplante Tour zu Ende gehen zu können.
Einige Wanderer kommen uns entgegen und fragen, ob der Wind weiter oben etwas abnimmt. Wir verneinen, nicht wissend, dass er noch wesentlich heftiger werden wird.
Aber: nun packen wir Stirnband und Handschuhe aus. Das mussten wir kaum mal in all den Jahren.
Es ist einfach kalt!
Nach 1 1/2 Stunden Gehzeit haben wir den Blick auf El Palmar und das Meer.
Der Hinweis: Punta de Teno 11,4 Km
Und eine halbe Stunde später erreichen wir den Mirador de Tabaiba.
Es scheint zwar noch die Sonne, da aber der Wind inzwischen zu Sturm wurde und wir Mühe haben uns auf den Beinen zu halten, entscheiden
wir: NEIN, das ist am Riscosteig ja lebensgefährlich. Wir brechen hier ab. Nicht weiter Richtung Teno, da kommen wir nicht mehr weg.
Also: Abstieg nach El Palmar.
Den Weg kenne wir gut, sind aber auch dieses mal wieder von der sonst selten zu sehenden Blütenpracht überrascht:
Klar: Cinerarien, Harzklee, Gänsedisteln, Kanaren-Winden und Kanaren-Hundsrauke, Nickenden Sauerklau sieht man oft, aber wo sind uns schon mal wildwachsend Montebretien und die pinkfarbene Tanger-Platterbse, Calla und Schwertlilien begegnet?
Um 13.30 Uhr sind wir in El Palmar. Müssen
feststellen, dass der Bus nach Masca und weiter nach Santiago del Teide erst in 2 1/2 Stunden kommt.
Wir denken, kein Problem, dann gehen wir eben schön zu Mittag essen.
Pustekuchen!
Faschingsdienstag alles zu. Nichteinmal ein Bar ist auf für einen Café.
Was tun?
Nach Buenavista gehen? Der Weg gefiel uns damals nicht.
Nach Erjos hoch? Schaffen wir das? Denn dort kommt der Bus wohl so gegen 16:30 Uhr, wie wir zu wissen glauben.
Doch, das müsste gehen!
Der Kölner würde sagen: „Ganz schön jeck“ = bekloppt oder deppert, loco, je nach landsmännischer Zugehörigkeit.
Statt 2 1/2 Stunden zu warten nochmal etwa 11 km wandern.
Aber, zu unserer Entschuldigung: Es ist kalt! Um nicht zu sagen: saukalt!
Den Weg kennen wir schon.
An der Kirche vorbei in die Calle „Camino las Huertas“ und beim Hinweissschild „TF PR-52,1 2,5 km Monte del Agua“ beginnen wir unseren Aufstieg.
In großzügigen Kehren geht es aufwärts. Nach ca. 20 Minuten dann steil hinauf.
Hunger haben wir. Aber bei der Kälte, dem Wind, da wollen wir uns nicht hinsetzen, also wird im Gehen den obligatorischen Apfel gegessen.
Noch sind wir aufnahmefähig für die Botanik.
Neben den Gänsedisteln, Glockenblumen wandern wir an den riesigen Blütenständen des Rutenkrautes und regelrechten Johanniskraut-Bäumen vorbei. Ein Musterexemplar von Eukalyptus-Baum, Horste von Aeonien, den Mäuseöhrchen, Storchschnabel und hier als „Wegebegleitgrün“ der Teidelack oder auch Besen-Schöterich genannt.
Wir sind selbst überrascht, dass wir den Aufstieg in 35 Minuten bewältigt haben. „Monte del Agua 0,4 km“.
Um 14:23 Uhr haben wir den Hauptweg „TF PR-52 Erjos 7,6 km – Monte del Agua“ erreicht.
Na, ab jetzt wissen wir, keine Aufstiege mehr. Zwar ein stetes, sanftes bergauf durch den wunderschönen Bereich des Monte del Agua.
Von der früheren großen Wandergruppe war das eine beliebte Wanderung, „Lorbeerweg“ tituliert.
Auch hier sind wir wieder angetan von der Botanik. Was uns früher nie aufgefallen ist, wie viele der Bäume – mit ihren gesprenkelten Stämmen, dicke Schmarotzer ernähren.
Die mit Moosen und Farnen überzogenen Wände finden wir immer noch schön.
Aber so allmählich lässt unsere Begeisterung nach.
Wann ist es zu Ende?
Noch eine Kurve, noch eine Kurve und Grün, Grün, Grün!
Und Kalt! Kalt! Kalt!
Nach 40 Minuten gelangen wir an den Abstieg, den wir schon zweimal nach Los Silos gegangen sind.
Immer noch 4,5 km bis Erjos.
Wir sind es leid!
Endlich erreichen wir den Abstieg nach Erjos. Noch 0,5 km.
Das schaffen wir.
Wird auch Zeit, denn inzwischen ist es 15:55 Uhr und wenn unsere Zeitrechnung mit der Busankunft stimmt, dann heißt es sich dranhalten.
16:15 Uhr sind wir im Ort. Hier gibt es offene Bars, aber wann der Bus genau ankommt weiß niemand. Dass die Linie 460 um 16:05 Uhr in Icod de los Viños abgeht, das wussten wir selbst, daher ja unsere Vermutung, dass der Bus so gegen 16:30 Uhr hier ankommt.
Bei der Ungewissheit wagen wir nicht mehr uns einen Café zu genehmigen.
Daran haben wir gut getan, denn: 16:30 Uhr rauscht er an.
Wir haben – leider – wieder den Busfahrer der vielleicht mal Ralleyfahrer werden wollte und die Kurven rasant nimmt.
Nichtsdestotrotz sind wir um 17:30 Uhr am Busbahnhof in Costa Adeje und werden von meinem lieben Mann bereits erwartet.
Heute ist uns nicht mehr nach Essen gehen, trotz riesigem Hunger. Wir wollen nur noch nach Hause und uns die die Badewanne legen zum Auftauen.
Fazit:
Von der Botanik, der Sicht – wenn man die dann mal hat – eine wunder-wunderschöne Tour.
Zur Zeit hat man den Eindruck, es blüht was nur blühen kann!
Was wir heute gemacht haben, war nicht ganz so prickelnd, da bei der Kälte, dem Wind, zu lang.
Jedoch:
Wir sind unverzagt. Irgendwann werden wir es schaffen – wenn uns der Wettergott gnädig ist – vom Erjos Pass über Mirador de Tabaiba – Teno Alto – Risco Steig – Buena Vista zu gehen.
Wie heißt es: Aller guten Dinge sind drei!
Erjos – Las Moradas – Los Silos
Im Dezember 2011 gingen wir bereits von Erjos nach Los Silos, 5,7 km, also eine kurze, jedoch steile Strecke (6). Da uns diese Tour so gut gefallen hat, nahmen wir nun die längere mit 11,7 km in Angriff (5).
Bei traumhaften Wetter war im Bereich des Lorbeerwaldes das Lichtspiel von Sonne und Schatten besonders schön.
Wanderwegstrecke: Gehzeit 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Pause
Die Anfahrt mit der Linie 460 vom Busbahnhof Playas de las Américas um 9.35 klappte wieder problemlos. Nach 1 Stunde 15 Minuten waren wir im Dorfmittelpunkt von Erjos. Beim Zebrastreifen die Straße gequert, die Hinweistafeln beim Kirchlein studiert und der erste, kurze Abschnitt ist identisch mit der Wanderung nach Los Silos auf der kurzen Strecke.
Wir halten uns nun diesmal links, der Wegweiser zeigt an: PR TF /52/54 Las Portelas, 10,5 km. Vorbei an einem mit Kohl bepflanzten Garten und im prallen, warmen Sonnenschein steigen wir zwischen gelb blühendem Stechginster aufwärts. Gehen an den zwei Sendemasten vorbei und befinden uns auf der von vielen früheren Wanderungen bekannten Waldpiste.
Hier können wir rasch Voranschreiten und gelangen in knapp einer Stunde an den Abzweig „TF PR 54 Los Silos 7,4km“.
Wir legen eine kurze Trinkpause ein und sind für den steilen Einstieg in den Abstieg gerüstet.
Der schmale Pfad begeistert uns und die Strecke ist sehr gut zu gehen, da steile Passagen sich mit am Hang entlangführenden abwechseln.
Vor vielen Jahren sind wir diese Tour schon einmal gegangen (das Enkeltöchterchen machte sie im – von unserem Sohn getragenen – Tragetuch mit) und ich konnte mich an Hänge erinnern, die ganz von Glockenblumen überzogen waren.
Die gab es diesmal nur ganz wenige. Die lange Trockenheit hat hier dem Wald doch sehr zugesetzt.
Wir haben den Eindruck, dass alle Blätter ganz schlapp am Baum hängen. Jedoch, die Erikabäume stehen in voller Blüte.
Aber auch ohne Glockenblumen sind die Ausblicke auf die grün bewaldeten Hänge, zwischendurch zur Küste oder auf Felsmassive wunderschön.
Die Vögel zwitschern und tritt man nach einer halben Stunde Gehzeit aus dem Schatten des Lorbeerwaldes heraus, freuen man sich über die wärmenden Sonnenstrahlen und quittengelbe Schmetterlinge tanzen um uns. Zitronenfalter?
Der nächste Hinweis: Noch 5,6 km nach Los Silos.
Rechter Hand begleitet uns der Barranco de los Cochinos und der Waldweg geht in den gepflasterten, ehemaligen camino real, den Handelsweg, über. Zum Teil geht man auch über pures Lavagestein und wir erreichen die ehemalige Ansiedlung: Las Moradas. Bis in die 60er Jahre wurde hier noch intensiv Landwirtschaft betrieben.
Nunmehr holt sich jedoch die Natur wieder das Terrain zurück.
Immer wieder bestaunen wir die Kunst des Mauerbaus! Und die Kunst des Kanalsbaus!
Hoch oben und tief unten sehen wir unterhalb des Roque Blanca und im Barranco de Bucarón die Kanäle.
Auf der ganzen Wanderung: Ausblicke auf die bewaldeten Hänge und die bizarren, mit Flechten verzierten Bäume und auch abgestorbenen Zweige.
Kurz vor Los Silos stoßen wir wieder auf das Ende des kurzen, steilen Abstiegs von Erjos, den wir im Dezember gemacht haben.
Schnell sind wir wieder an der schönen Plaza und haben – unter riesigen Ficusbäumen – noch Zeit für einen Milchkaffe ehe um 15.50 Uhr der Bus kommt.
Diesmal machen wir eine Inselumrundung!
Mit der Linie 107 können wir bis Santa Cruz durchfahren, dann in die Linie 110 nach Los Cristianos umsteigen.
Fazit:
Die Tour ist wunderschön, sie ist gut zu gehen und selbst die An- und Abfahrt mit dem Bus ist ein Erlebnis.
Wenn man dann noch so ein Glück mit dem Wetter hat! Was will man mehr!
Anfahrt: nach Erjos-Kirche
9.35 Uhr mit Linie 460 ab Busbahnhof Playas de las Américas
Ankunft:
10.45 Uhr in Erjos
Abfahrt: nach Santa Cruz
15.50 mit Linie 107 ab Durchgangsstraße
Ankunft:
16.43 Uhr in Santa Cruz, Busbahnhof
Weiterfahrt:
16.45 Uhr nach Los Cristianos
Roque Taborno zum Zweiten!
Im Januar 2010 haben wir unseren Ausflug ins Anaga-Bergmassiv, mit besonderem Ziel die Umrundung des Roque Taborno (706 m), beschrieben und mussten zugeben, dass das wohl ein Satz mit “X“ war, nämlich nix. Die Wegbeschreibung hat uns in die Irre geführt.
Aber: Es hat uns gereizt zu erfahren, wo wir verkehrt gegangen sind. Diesmal hatten wir zwei ausgezeichnete Führer mit und trotz heftigem Wind ist es uns die Umrundung gelungen.
Fazit: Eine richtige Bergtour die Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit erfordert. Eine wunderschöne, aber nicht ungefährliche Tour.
Wanderstrecke ca. 1 Stunde 45 Minuten
Der erste Teil der Wanderung bleibt gleich wie bereits beschrieben. Daher nun nur die Kurzform:
Vom Ortseinang abwärts bis zur Kapelle, dem Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel folgen, auf dem leicht ansteigenden, rotgestrichenen, betonierten Pfad gehen bis kurz vor dem Mirador „Fuente de Lomo“. Hier links ab, über Stufen absteigen und durch den Lorbeerwald gehen, auf dem erst geriffelten Pfad, der dann in gestampfte Erde übergeht.
Wir lassen eine Wasserzapfstelle links liegen und folgen dem Weg weiter oberhalb eines Hauses bis zum Ziegengatter. Dies schließen wir selbstverständlich wieder und gehen nun runter und rauf und runter und rauf, auf eine Felswand zu, die mit rötlichen Flechten überzogen ist.
Hier war beim letzten Mal unser Fehler: Wir folgten dem rechts abgehenden Trampelpfad, der uns beim letztenmal ins „Aus“ führte.
Richtig ist: Bei den Felsen steil bergauf, über „Lajas“ Platten.
Wir gehen im Uhrzeigersinn: unterhalb einer verfallenen Hütte, vor uns rechter Hand eine aus Vulkangestein errichteten Mauer, führt uns der Pfad auf die Rückseite des Roque Taborno. Von hier aus kann man sich nicht mehr verlaufen. Es heißt erst wieder den Aufstieg nach der Biegung zu suchen: Zwischen Erika- und Wehrmutbüschen geht es über ein Felsplateau steil bergauf. Steinmännchen zeigen den Weg. Wir halten links auf den Grad zu, quasi durch eine Wiese, nicht steil weiter bergauf. Von hier kann man noch einige Meter links gehen, um den Ausblick aufs Meer noch näher zu erleben, dann geht es jedoch rechts steil aufwärts direkt auf den Felskoloss zu. Unmittelbar unterhalb des Felsen führt der äußerst schmale Pfad weiter. Wir laufen auf ein Plateau zu mit einer großen aufgeschichteten Menge von Steinen, quasi das Gipfelkreuz. Von hier geht es über Geröll steil abwärts. Der Pfad ist hier nur schlecht auszumachen.
Wir kommen schließlich wieder bei der Wasserzapfstelle aus und biegen hier scharf rechts ab, um auf den blumengesäumten Weg nach weiteren 15 Minuten am Ausgangspunkt anzukommen.
Auch diesmal begeistern uns die wunderschönen Ausblicke und die Blumenpracht. Neben den prachtvollen Glockenblumen für mich etwas eues: Was ich bisher noch nie entdeckt hatte: den Kanaren-Fingerhut.
Botanik:
Kanaren-Fingerhut, Isoplexis canariensis, diese endemische Pflanze wächst nur im feucht-kühlen Lorbeerwald und hebt sich mit seiner leuchtend orangen bis bräunlichgelben Farbe und seinen eleganten Blütenständen bestens von den sie umgebenden Farnen, Erikabüschen, Lorbeer- und Gagelbäumen ab. Die ca. 3 cm langen Blütenkronen des kandelaberartig wachsenden Strauches stehen in dichten Trauben und er gehört, wie auch die einheimischen Fingerhutarten (Digitalis), in die Familie der Rachenblütler. Früher benutzten die Tinerfeños ältere hohle Stängel des Fingerhutes als Pfeifenrohr. Die Spanier nennen ihn Cresta de gallo, d.h. Hahnenkamm.
Restaurant:
War in den letzten Jahren das Restaurant „Historias para no dormir“ – wie auch noch im Januar – geschlossen, jetzt die Überraschung: Es ist geöffnet.
Noch ehe wir zu unserer Wanderung starteten haben wir einen Tisch reserviert und wie sich später zeigte, war das sehr gut. Das angebotene Menü mit vielen Variationsmöglichkeiten war ganz ausgezeichnet und dazu noch sehr preiswert. Offensichtlich hat das Restaurant sich einen berechtigt guten Ruf erworben, denn wir erlebten, dass man ohne Reservierung keine Chance hatte. Es wurden etliche „Möchte-gern-Gäste“ abgewiesen.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF2 nehmen wir die Ausfahrt 8A Richtung La Laguna/TF13/Tegueste. Der TF13 folgen wir bis in einem Kreisverkehr ein Abzweig auf die TF12 angezeigt wird. Auf der TF12 bleiben wir – vorbei an Cruz de Carmen – bis wir links den Hinweis nach Taborno erreichen. Jetzt immer Richtung Taborno, wo die Straße endet.