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Santiago del Teide – Finca Quemada
GELB wollten wir heute sehen!
Darum war traditonsgemäß eine Wanderung rund um den Gala – heute mit Besteigung des Gala angedacht, denn momentan muss die Blütezeit der Gänsedisteln sein.
ABER: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Trotz guter Wettervorhersage regnete es in Santiago del Teide und dicke Passatwolken zogen herunter.
Was nun? Spontan fiel uns die vor Jahren gemachte Wanderung zur Finca Quemada ein.
Wanderwegstrecke: mit viel Erzählen 2 ½ Stunden, knapp 5 km
Für GPS-Freunde hier die Strecke im Zip-Format
Wir parken am Ortseingang. Kurz vor der Tankstelle befindet sich links der Zugang zu unserem Wanderweg und ist ausgeschildert: PR TF 65 Santiago del Teide 6,7 km, Tamaimo 3,7 km.
Beschrieben habe ich die Tour bis zur Finca Quemada und weiter zur Montaña Risco Blanco am 10. Januar 2013, so dass ich mich heute auf unsere Eindrücke beschränken kann.
Kaum haben wir die Avenida de la Iglesia verlassen, sind wir von der Blütenpracht begeistert, zwar nicht von dem Gelb der Gänsedisteln, jedoch die Üppigkeit des gelbblühenden Nickenden Sauerklees ist auch nicht ohne. Dazu das Weiß des Leimkrauts und Büsche des Natternkopfes, großen Flächen in lila bedeckt der Bonnets-Natternkopf, ganz witzig: im spanischen als Zunge der Kuh = lengua de vaca bezeichnet.
Zwischen den Steinen quetschen sich blühende Prachtexemplare der Aeonien und tatsächlich, ein, zwei dicke Büsche der Gänsedisteln sind auch hier zu bestaunen.
Bis wir uns umsehen, sind wir schon an der Abbiegung oberhalb des Örtchens Molledo und der Hinweis lautet: „PR TF 65,1 Risco Blanco, 2,1 km.
Von nun an geht’s bergan am Hang des Monte Ijiaga entlang.
Und wir sind begeistert: Wir gehen im Sonnenschein und solange wir windgeschützt sind, herrlich warm, jedoch so wie der Wind eine Chance hat eine Schneise in den Felswänden auszumachen, wird es lausig kalt und wir sind froh, dass wir unsere Daunenjacken dabei haben.
Neu ist für uns, dass in der Höhle nun eine Gedenkstätte für eine an Krebs verstorbene Belgierin, die 10 Jahre dagegen angekämpft hat, errichtet wurde.
Wenig später kommen wir an die Quelle Tenerguera, früher ein Waschplatz sowie Viehtränke und zugleich eine Wasserverteilungsstelle. Hier gibt es jede Menge Pfefferminze. Ein Spanier machte uns unterwegs auf diese Stelle aufmerksam. Er wollte uns uns von seiner gerade gesammelten Minze einiges als Geschenk abgeben, da wir uns aber noch auf dem Hinweg befanden, mussten wir leider darauf verzichten. Er nannte das Kraut aber anders, nicht menta, was weder Elisabeth noch Michaela noch ich verstanden haben. Jedoch gab er uns die Rezeptempfehlung für eine gute Suppe.
Eine Stunde gegangen und wir drehen uns um und sagen nur: Wow!
Der noch immer schneebedeckt Teide liegt – malerisch von Wolken umgeben im Sonnenschein – in freier Sicht vor uns.
Durch einen noch blühenden Mandelbaum schauen wir auf das Massiv des Risco Blanco.
Vorbei an Kaktusfeigen, Agaven und Ginsterbüschen steigen wir weiter auf und nach 1 ¼ Stunde Gehzeit haben wir den Weiler Los Quemados erreicht. In der – wie uns scheint – inzwischen unbewohnte Finca Quemada wurde wohl bis vor kurzem noch Ziegenkäse hergestellt.
Jedoch: fast unvermeidlich auf unseren Wanderungen: auch hier werden wir von einem heftigen Hundegebell empfangen.
Aber welcher Sturm uns hier oben erwartet, damit haben wir nicht gerechnet: Man muss regelrecht darum kämpfen, nicht umgeweht zu werden.
Anorak und kapuzenbewehrt machen wir unseren Rundumblick ins Tal von Santiago del Teide, zum Tenomassiv und auf die einzigartige geologische Formation des Risco Blanco,die wuchtig vor uns liegt und entscheiden: Die 0,5 km dorthin schenken wir uns heute, ebenso die Apfelpause und der Hinweg ist auch wieder unser Rückweg.
Das Schöne daran ist, dass wir nun fast stets den Teide im Blick haben. Zudem
schätzen wir uns glücklich, dass wir bisher im Sonnenschein gehen konnten.
Oberhalb von Molledo biegen wir wieder um die Ecke und die zum Teil „undichten Wolken“ empfangen uns.
Wir legen einen Schritt zu und erreichen nach genau 2 ½ Stunden wieder unser Auto.
Fazit:
Zwar mussten wir wetterbedingt umplanen jedoch die heutige Tour war auch nicht zu verachten und wir hätten sie sicher nicht so schnell auf unserm „Schirm“ gehabt.
Sie verband fasznierende Ausblicke, blumengesäumte Wege mit der sportlichen Herausforderung des Aufstiegs auf alten Pfaden.
Schön war’s! Das war unsere einhellige Meinung.
Santiago del Teide – Finca Quemada – Risco Blanco
Zwei Wochen sind Elisabeth und ich nicht gewandert und in den Bergen ist der Frühling angekommen:
Schon aus dem Bus können wir die ersten Mandelbäume in strahlendem Weiß sehen.
Dann folgt auf der Tour eine Blütenpracht: das Blau des Kanaren Lavendels ist an seiner Üppigkeit kaum zu überbieten, den Weg säumen die gelben Blüten des Nickenden Sauerklees, das Orange der wilden Ringelblumen, das zarte Rosa der ersten Affodills, das leuchtende Weiß der Kanaren-Margaritenbüsche, die rotblühende Babaiba majoera, oder auch Dunkelpurpurrote Wolfsmilch – Euphorbie atropurpurea genannt – und die hübschen, gelben Blüten der Nymphendolde, die rosa-weißen Blüten des Kanaren Knoblauchs sowie das kräftige Gelb der Aeonien!
Welche Pracht!
Diese Wanderung zur Finca Quemada haben wir vor Jahren mit verschiedenen Wandergruppierungen mehrfach gemacht – das war noch vor der Zeit als ich anfing unsere Wanderungen zu beschreiben – und wir dachten, es wäre an der Zeit, diese Tour mal wieder zu gehen.
Wanderwegzeit: 3 Stunden plus eine halbe Stunde Apfelpause und Plausch mit Wanderern, 5,5 km.
Um 10.30 Uhr verlassen wir den Bus 460 am Ortseingang von Santiago del Teide, queren die Straße und schon befinden wir uns, wie ich immer sage in der grünen Hölle ! Riesige Tabaiba dulce Sträucher säumen den Pfad und dieser geht sanft bergab, erst über Erdreich, dann über die typische Pflasterung des alten camino real bis zur Weggabelung oberhalb des Örtchens El Molledo : Wir folgen dem Hinweis: PR TF 65,1 Risco Blanco 2,1 km. „Risco Blanco“ ist für uns neu, aber ”schau’n ma mal”.
Der Weg ist bekannt, kann nicht verfehlt werden, er geht stets und ständig bis zum Kamm bergauf. Blick auf Teide, Tamaimo, die Montaña Bilma und die mit Sendemasten „verunzierte“ Montaña La Hoya und auf das Meer.
Vorbei an einer Gedenkstätte und wohl einem früheren Waschplatz und vielen, vielen Lavendelbüschen und riesigen Agaven erreichen wir nach 50 Minuten den Grat und der Blick wird auf die Insel La Gomera freigegeben.
Nun geht es ein kleines Stückchen bergab. Wir sehen an einem Mäuerchen die weiß-gelben Streifen der Markierung und auf der anderen Seite des Barrancos die Gebäude der Finca Quemada.
Nur 10 Minuten benötigen wir für diese Querspange und durch eine regelrechte Opuntienhecke gehen wir – nach einem fröhlichen Gruß an die Besitzerin – bis zum Blick in den nächsten Barranco weiter.
Neu ist nun für uns, dass die Inselregierung die Wanderung ausgedehnt hat:
Ein Schild “Risco Blanco 0,5 km” lockt uns natürlich nun weiter, obwohl unsere ursprüngliche Intention als Ziel die Finca Quemada war.
Von nun an ging es bergab, an riesigen Ansammlungen der Kandelaberwolfsmilch vorbei und in nur 10 Minuten befinden wir uns am Fuß dieses Felsendoms.
Ein Plausch mit dort rastenden deutschen Wanderen und wir wollen erkunden, ob man von hier aus nicht an’s Meer kommen kann. Jedoch, kurz darauf geben wir auf, denn der Pfad, der anfangs auszumachen ist, endet im Nirgendwo. Das ist uns zu riskant.
Also retour!
Der Hinweg ist der Rückweg und die Begeisterung für die Farbenpracht hält an.
Um 14 Uhr sind wir wieder in Santiago del Teide. Erfragen, dass der Bus 460 aus Icod de los Vinos so gegen 14:30 oder 14:40 Uhr kommen wird. Also genug Zeit um in der gegenüberliegenden Bar einen Café zu trinken und im Restaurant Las Goteras für 15:30 Uhr einen Tisch zu reservieren.
Der Busfahrer lässt uns am ersten Haltepunkt in Tejina de Isora aussteigen.
Unser Tisch ist eingedeckt und kurz darauf kommt auch mein lieber Mann an.
Fazit:
Eine Tour die wirklich wegen ihrer Botanik, ihren Ausblicken und auch der Anforderung zu empfehlen ist.
Einfach schön! Dazu strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel und warm!
Was will man mehr!
Besonderheit:
Der Infotafel am Fuße des Roque Blanco können wir folgendes entnehmen:
“Roque Blanco ist eine Struktur vulkanischen Ursprungs mit einem ungefähren Alter von 5,5 Millionen Jahren.
Die alten Materialien des Tenomassivs sind mit einem dichten Netz von Dämmen, Felsen und Lavakegeln durchsetzt, deren markantestes Beispiel der Vulkankegel Roque Blanco darstellt, welcher 940 Meter hoch ist und dessen Gipfel aus großen, flachen Platten besteht.
Ein Lavadom ist eine etwa kreisförmige Erhebung die bei einem Vulkanausbruch mit langsam fliessender, zähflüssiger Lava entsteht, die nicht allzu weit aus dem Schlot fließt, bevor sie erstarrt. Diese Erhebungen können Höhen von mehreren hundert Metern erreichen und wachsen langsam und kontinuierlich über Monate oder sogar Jahre hinweg. Sie können auch im Inneren des Vulkans entstehen ohne dass die Lava austritt. In diesem Fall können sie jedoch im Laufe der Zeit aufgrund ihres höheren Widerstands gegen Erosion von Wind und Wetter freigelegt werden.“
Ein Felsen mit eigenem Klang
Der Risco Blanco, auch Chimayachi genannt, ist einer der eigenartigsten geologischen Bereiche in dieser Zone. Es handelt sich um einen vulkanischen Dom, der aus einer so zähen Lava entstand, dass diese – anstatt auszufließen – sich rund um den Riss, aus dem sie an die Oberfläche trat, ansammelte. Wegen ihrer chemischen Zusammensetzung entstand beim Erkalten eine Phonolith genannte Gesteinsart. Dieser Name bezieht sich auf den metallischen Klang, den sie abgibt, wenn man mit den Fingerknöcheln darauf klopft.
Anfahrt:
9:35 Uhr Linie 460 ab Busbahnhof Playas de las Américas
Abfahrt:
ca. 15:40 Uhr Linie 460 Santiago del Teide