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Aguamansa – Arafo
Camino de Candelaria
Hätte ich eine „Top Ten“ Liste der schönsten Wanderungen auf Teneriffa angelegt, der Aufstieg bis zur Kammhöhe auf der Cumbre Dorsal, Montaña de la Crucita, stünde ganz vorne.
Es gilt 1000 Höhenmeter im Aufstieg und 1500 Höhenmeter im Abstieg nach Arafo zu bewältigen.
Den Abstieg von dort oben nach Arafo würde ich persönlich allerdings nicht in die „Top Ten“ aufnehmen!
Wanderwegstrecke: Aufstieg: 2:50 Stunden, Abstieg 3:10 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung bei Traumwetter um 10.30 Uhr. Auf dem jahrhundertealten Pilgerpfad von Aguamansa nach Candelaria wollen wir bis Arafo gehen. Etwas unterhalb der Bushaltestelle an der TF 21 in Aguamansa, (1000 m) gegenüber der Forellenzucht starten wir und folgen dem Holz-Hinweisschild „Camino de Candelaria“. (Der Weg läuft mal unter der Bezeichnung „Camino de Candelaria“ und mal unter der Bezeichnung „Camino a Candelaria“)
Sofort steigt der wunderschöne Waldpfad – er wirkt fast märchenhaft – über dicke Steine, zwischen Erika- und Lorbeerbüschen und entlang von vielen Wasserleitungen an.
Gelegentlich sieht man den Bäumen kleine, verwitterte Metallschildchen „sendero turistico“.
Schon nach 10 Minuten kommen wir an den Wasserstollen „Galería La Puente“ mit Wasserzapfstelle und Grill in einer Höhle.
Wir halten uns links bis zum weißen Gebäude der Galería, steigen steil auf und erreichen nach weiteren 10 Minuten die Unterstellhütte „Pedro Gil“.
Hier sind die diversen Hinweisschilder z.B.: „La Caldera“, „Arona“, „La Esperanza“. Der gelbe Wegweiser weist den Pilgerpfad rechts an der Hütte vorbei aus.
Nach weiteren 55 Minuten erreichen wir die nächste Ausschilderung:
Der Wanderweg „TF 35 Llanos de Chimiche und Portillo del Topo“ interessieren uns heute aber nicht.
Für uns ist wichtig: „Camino a Candelaria“, der weiter steil bergan geht.
Der steile Serpentinenweg führt uns an drei mit Blumen geschmückten Kreuzen „Tres Cruces“ vorbei.
Wir befinden uns hier auf einer Höhe von 1180 m und hier beginnt der eigentlich Candelaria-Pfad, der unter dem gebräuchlichen Namen „Weg der Kreuze“ läuft.
Etwas oberhalb bestaunen wir einen Heiligenschrein, der mit frischen! Blumen geschmückt ist.
Wir sind dankbar für die schattenspendenden Kiefern, mit dicken Bartflechten (Zeichen für saubere Luft) und Eukalypthusbäume.
Immer wieder Trink- Fotografier- Schau- und Verschnaufpausen.
Der Weg ist so was von abwechslungsreich. Wir gehen nunmehr in einer regelrecht in den Fels geschnittenen Rinne, bizarre Steinmauern säumen den Pfad.
Wenn wir uns vorstellen: Diesen steilen Pfad gehen die Pilger betend und singend! Wo nehmen die die Luft her?
In einer Höhe von 1600 Höhenmetern wachsen an einer Wand wunderschöne Dickblattgewächse. Hier treffen wir auf einen Alleinwandernder, Jürgen, mit GPS Gerät und er fragt, ob er sich uns anschließen darf. Wie sich später herausstellen sollte, war das für uns ein ausgesprochener Glücksfall!!
Bei 1780 Höhenmetern verlassen wir die Baumgrenze und haben einen fantastischen Blick auf das Massiv Los Órganos (Orgelpfeifen), die Nordküste, Puerto de la Cruz, Orotavatal. Strahlend blauer Himmel, wolkenlos.
Nun passieren wir schräg – diesmal nicht steil aufsteigend – ein rotgefärbtes Lavagelände, gehen über Geröll, wandern an regelrechten Lavamauern entlang.
Die Erholungsphase dauerte nicht lange. Wieder erscheinen Kiefern, Zistrosen, Ginsterbüsche und steil, steil, teils über Felsen geht es bergan. Nach rechts ein Blick auf den majestätischen Teide!
Nach 2 Stunden 20 Minuten erreichen wir – ganz schön ausgepumpt – in Höhe der Montaña de la Crucita (1980 m) die Kammhöhe auf der Cumbre Dorsal, der TF 21.
Hier oben werden wir von unseren lieben Ehemännern freudig empfangen, die sich freuen, dass wir es schon mal bis hierher heil geschafft haben.
Wir legen eine kurze Rast ein und Meike, eine allein Wandernde, fragt, ob sie sich uns auf dem Weg nach Arafo anschließen kann. Selbstverständlich.
Noch sitzen wir im Sonnenschein, jedoch schon nach kurzer Zeit, nach dem wir den Abstieg nach Arafo in Angriff genommen haben, ziehen Wolken aus dem Tal auf.
Abstieg:
13.25 Uhr queren wir die Höhenstraße und biegen rechts auf den breiten Forstweg ein. Vor uns das beeindruckende, schwarze Massiv des Pico del Valle.
Kurz darauf weist das Hinweisschild rechts nach „Igueste“ und Achtung: kurz darauf zweigt für uns links nach unten ein schmalerer Pfad ab. Dieser kreuzt immer wieder die Fahrstraße. Die Fortsetzung ist stets gut auszumachen, der erneute Einstieg ist meist durch 2 Holzpfähle links und rechts vom Einstieg gekennzeichnet.
Über Lavagrus geht es abenteuerlich steil bergab. Es lässt sich äußerst schlecht gehen. Ausgewaschene, zum Teil schmalste Rinnen, dienen als Weg.
Wenn ich in einem Wanderführer lese: „Der Reiz des Abstiegs liegt in den Abkürzungen“, dann wundere ich mich, denn der Abstieg ist nach meiner Ansicht durch den rutschigen Untergrund äußerst gefährlich.
Da ist mir eine andere Aussage wesentlich sympathischer, die ich aber erst nach der Wanderung gelesen habe: „die Abkürzungen erscheinen nicht immer sinnvoll“!!!!
Nach einer Stunde queren wir den Hang der Montaña de las Arenas. Über knirschenden, tiefschwarzen Lavagrus mit vereinzelt liegenden, fussballgroßen „Bomben“ (Lavabrocken), führt uns der Weg weiter und es ziehen besorgniserregende, dicke Wolken von unten heran.
Wir gehen wieder auf einen Kiefernhain zu, Achtung: rechts geht unser mit Steinmännchen gekennzeichneter Weg abwärts weiter über den Lavagrus. Wir kommen an einem weiteren Pilgerschrein vorbei.
Nun erreichen wir eine rote Schranke: „Finca privada“. Können uns daran aber leider nicht halten, da der Weg eindeutig durch diese Finca führt. Und immer noch wie Schnee knirschender Lavagrus und das Ganze wirkt wie eine riesige Kohlenhalde. Inzwischen wird es feucht, also: Jacken anziehen. In diesem Gebiet sehen wir zum erstenmal die angekündigten gelben Hinweis-Flecken auf Steinen.
Nach 1 Stunde 20 Minuten kommen wir an eine Wegkreuzung und dort halten wir uns links. Hier in dieser Höhe kommen wir an den ersten Esskastanienbäumen vorbei. Weiter steil bergab.
Bei einem markanten Kastanienbaumskelett halten wir uns rechts. Und wir „knirschen“ weiter.
Inzwischen erkennen wir unser Glück, dass wir Jürgen mit seinem GPS-Gerät getroffen haben: Die feuchten Wolken sind jetzt so dicht geworden, dass die Sicht unter 2 m ist. Wir 4 bleiben dicht zusammen. Ohne die Fixpunkte auf dem GPS-Gerät, die uns anzeigen, wo der Weg weitergeht, wären wir hoffnungslos verloren. Es ist nichts mehr auszumachen.
Bei 1200 Höhenmetern erreichen wir eine Schutzhütte. Kurze Rast. Vor der Hütte türmt sich ein großer Berg geernteter Esskastanien, der darauf wartet, von den stachligen Hüllen befreit zu werden.
Wir erreichen wieder einen Kiefernwald und dort ist der rechts abgehende Weg mit Steinmännchen gekennzeichnet. Der mit Kiefernnadeln bedeckte Pfad dämpft unsere Schritte.
Einen linken Abzweig beachten wir nicht und folgen den von lieben Vorwanderern gesetzten Steinmännchen.
Wir queren einen ausgetrockneten Wasserkanal, wandern wie durch einen Garten Eden, die vielfältigste Pflanzen wachsen hier und Wein ist angebaut.
Nach 2 Stunden 20 Minuten erreichen wir bei 850 Höhenmetern ein gelbgestrichenes Haus, das erste von Arafo und gehen an Korkeichen – eine Seltenheit auf der Insel – weiter absolut steil abwärts. Rechts sehen wir bereits eine geteerte Fahrstraße.
Der geröllige Pfad mündet in eine asphaltierte, enge Straße und bei der Villa Sebastian stoßen wir auf die normale Fahrstraße und ein Schild weist uns daraufhin, dass von hier aus nach oben der „Camino de Candelaria“ geht.
Laut GPS sollten wir uns nun links halten und dann rechts. Wir entscheiden jedoch: Nur noch geradeaus, schnellstens die noch 2 km bergab zur Busstation, denn inzwischen nieselt es schon heftiger.
Dieses letzte, asphaltierte Steilstück nach Arafo ist mörderisch.
Wir quälen uns die Calle Angel Garcia, Calle Anel Gardia Diaz bis zur Calle Capitan Nuñez weiter steilst abwärts. Lassen uns in Arafo – nach Befragung von Passanten – sehr umständlich bis zur Bushaltestelle leiten. Ich empfehle den Anweisungen des GPS und anderen Wanderbeschreibungen zu folgen und den Pilgerpfad nach Arafo biszur Kirche zu gehen. Das heißt, wenn man auf die normale Fahrstraße nach dem mit Korkeichen gesäumten Pfad kommt, links gehen und dann sofort wieder rechts. Dann kommt man zwischen Wein- und Obstterrassen an eine Stichstraße beim Restaurant Añavingo in die Calle de Eduardo Curbelo Fariña, abwärts zur Plazuela de Llano mit Pilgerbrunnen und Kreuz und Museum.
Nur wenige Meter nach rechts und man gelangt auf der Avenida Reyes de España zur Bushaltestelle „Estación de Guaguas“.
16.35 Uhr Geschafft!
Da der Bus nach Santa Cruz, Linie 121, schon in 10 Minuten kommt, können wir nur noch eine neue Bonobus-Karte kaufen und für die Besichtigung des Pilgerplatzes und der Kirche – die schöne Schnitzarbeiten beherbergen soll – muss ein anderes Mal Zeit sein.
Der freundliche Busfahrer lässt uns an der Autobahn bei Candelaria aussteigen.
Eine gefährliche Überquerung des Kreisverkehrs und wir sind an der Haltestelle des Busses 111 nach Los Cristianos.
Unsere beiden Mitwanderer mussten nach Santa Cruz und von dort weiter nach Puerto de la Cruz.
Fazit:
Wie schon eingangs erwähnt: Der Aufstieg, wenn auch sehr anstrengend, ist phantastisch. Einen so abwechslungsreichen Weg, sowohl von der Beschaffenheit des Weges: gepflastert, Kiefernnadeln bedeckt, geröllig, vielfarbigen Lavagrus, in den Fels geschnittene Rinnen, dicke Felsbrocken sind zu überwinden, es wird alles geboten.
Ebenfalls die Pflanzenwelt ist phantastisch: hohe Erikabüsche, vereinzelt dazwischen Lorbeerbäume, Kiefern mit dicken Bartflechten, Eukalyptusbäume, mit Moos und Flechten überzogene Felsen, Farne, Ginsterbüsche und Zistrosensträucher, die tiefgrünen Sträucher der vielblättrigen Drüsenfrucht, Skabiosenbüsche mit ihren vertrockneten Blütenstände, Dickblattgewächse, und, und, und.
Die Ausblicke rundum. Grandios!
Jedoch, der Abstieg, vielleicht auch weil wir keinerlei Sicht hatten, war nicht so, dass ich ihn noch mal gehen möchte.
Ich empfehle: Aufstieg von Aguamanza zur Montaña de la Crucita ist auch gleichzeitig Abstieg! Das lohnt sich!
Besonderheit:
Am 15. August wird die Romería” de la Virgen de Candelaria” gefeiert.
In Deutschland feiern wir diesen Tag als Maria Himmelfahrt.
Die Jungfrau von Candelaria ist die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln sowie zahlreicher Städte der Neuen Welt. Die Madonna von Candelaria ist eine sogenannte Schwarze Madonna. die Skulptur der Jungfrau von Candelaria soll 100 Jahre vor der Eroberung durch die Spanier von zwei Guanchen an der Küste des Güimar-Tales auf der Kanareninsel Teneriffa gefunden worden sein.
Am 7. November 1826 wurde sie von einer Sturmflut aus der Kapelle fortgerissen, in der sie 300 Jahre aufbewahrt worden war.
Unmittelbar nach diesem Ereignis wurde der spanische Bildhauer Fernando Estévez von Brüdern des Dominikanerordens beauftrag, eine originalgetreue Nachbildung anzufertigen. Diese wurde 1830 geweiht und befindet sich in der Basilika von Candelaria.
Anfahrt mit Pkw:
Aus dem Süden der Insel kommend, über Arona – Vilaflor in die Canadas; immer der TF21 folgen und dort, wo sich die Straße gabelt, Richtung Orotava/Aguamansa. Die eingangs genannte Forellenzucht (Einstieg zur Wanderung) liegt am Ortseingang vor einr scharfen Linkskurve.
Aus dem Norden der Insel kommend TF21 von Orotava Richtung Teide, in Aguamansa liegt die Forellenzucht entsprechend am Ortsende.
Mit Bus von Puerto de la Cruz bis Aguamanza
Linie: 345
Von Arafo mit Bus Linie 121 bis Santa Cruz
oder, wenn man Richtung Los Cristianos muss, sich an der Autopista Candelaria absetzen lassen und in den Bus 111 umsteigen.
Las Raices – Esperanzawald
Für den heutigen Tag – Autofahrt und Wanderung – lässt sich sagen:
Der Weg ist das Ziel!
Würde man die Anfahrt vom Süden zum Esperanzawald nur als Anfahrt zur Wanderung sehen, dann ist es zu weit. Sieht man jedoch schon die Anfahrt als Teil eines besonderen Erlebnisses, dann lohnt es sich unbedingt.
Hat man die Autobahn erstmal in Richtung Güimar verlassen und schraubt sich dann weiter Richtung Arafo und darüber hinaus hoch, dann beginnt bereits das Staunen. Waren wir im Frühjahr auf dieser Strecke auf die weißen Margaritenbüsche und goldfarbenen Blüten des kalifornischen Schlafmohns fixiert, so lässt jetzt die Sonne die gelben Blätter der zahlreichen, dick bestückten Esskastanienbäume aufleuchten. Zwischendurch passieren wir Wolkenbänder die um uns herumwabern.
Wir stoßen auf die TF 24 und halten uns nun Richtung Esperanza.
Traumhaft schön ist diese Strecke:
Riesige Eukalyptusbäume, die kanarische Kiefer, dazwischen Lorbeersträucher und Erikabüsche, Flechten hängen geheimnisvoll von den Bäumen, ein wunderschönes Lichtspiel zwischen Sonne und Schatten: Malerisch!
Wir biegen auf die TF 274 Richtung Las Raices ab und folgen dann dem Hinweisschild zum Grillplatz Las Raices. Am Ende der Zufahrt parken wir und von dort starten wir unsere Wanderung ins Blaue.
Auf einem breiten, von Piniennadeln bedeckten Weg steigen wir gemächlich an und genießen das uns umgebende Grün, die gute Luft und die leiser werdenden Laute einer fröhlichen, jungen Grillgemeinschaft.
Unterwegs sehen wir Zeugen der früheren Harzgewinnung, welches für medizinische Zwecke und beim Schiffbau Verwendung fand.
Wir wandern an vielen, großen Piniennadelnbergen vorbei. Ganz offensichtlich wird hier noch intensiv gesammelt. Hiermit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Waldbrandgefahr wird verringert, wenn auch sicher nur in geringem Umfang und zum anderen bietet es eine Verdienstmöglichkeit, die Nadeln als Viehstreu zu verkaufen.
Mit einem „Sammler“ kommen wir ins Gespräch und er erklärt uns, dass eine Fuhre „viaje“ 300 Euro kostet. Nicht gerade billig.
Da wir heute ohne besonderen Ehrgeiz sind, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wandern wir durch diesen schönen Wald mit Ausblicken bis zur Küste und kehren auf demselben Weg nach insgesamt 2 ½ Stunden zu den Wagen zurück.
Natürlich bietet es sich an, hier Picknick zu machen und zu Grillen, aber uns erwartet noch eine Überraschung, ein Geheimtipp von Freunden:
Ein gutes Restaurant in La Esperanza, das auch El Rosario heißt
„Bodegón Campestre“.
Carretera General Las Cañadas, Km 7,5
Telefon 922 54 80 57
Montag ist Ruhetag, ausgenommen an Feiertagen.
Es ist ein uriges, originell ausgestattetes Lokal und es gibt supergutes Fleisch vom Holzkohlengrill, welches nach Gewicht berechnet wird.
Besonderheit:
Esperanza-Wald
Wir befinden uns hier auf einem Gebirgskamm, der Cumbre Dorsal, der sich nordöstlich an den Riesenkrater Las Cañadas anschließt und im Norden zur Hochfläche von La Laguna abbricht.
Der Bosque de la Esperanza profitiert von seiner Lage in der feuchten Passatregion und ist einer der üppigsten und schönsten Wälder Teneriffas. Wir können hier den typischen botanischen Aufbau des nördlichen Teneriffas kennenlernen. Ein Musterbeispiel für diese Vegetationszone: auf die Zone der kleinen Wacholderbüsche folgt der Lorbeerwald, der dann in die Fayal-Brezal-Formation mit meterhoher Baumheide und dem Gagelbaum übergeht. Zwischen 1000 m und 2000 m breitet sich schließlich der wassersammelnde Kiefernwald aus. Die Kanarische Kiefer prägt die Landschaft und die langen Nadeln der Kiefern melken im wahrsten Sinne des Wortes die Wolken, an ihnen kondensiert das Niederschlagswasser und versickert dann im porösen Vulkangestein.
Die Straße wird gesäumt von einer regelrechten Eukalyptusallee. Riesige, verwitterte, gedrehte Exemplare begeistern uns. Jedoch, der Eukalyptusbaum gehört nicht zu den einheimischen Inselpflanzen. Er wurde in den 30er Jahren angepflanzt, um die Malariasümpfe rund um La Esperanza trockenzulegen.
Soweit zur Natur.
Las Raices ist auch ein historischer Ort.
Hier nahm der Putsch des General Franco, sein Anschlag auf die Republik, seinen Ausgang. An dieser Stelle versammelte Francisco Franco, damals Generalstabschef der Kanarischen Inseln, seine Getreuen um sich und rief zur „Nationalen Erhebung“ auf, die sich zum dreijährigen Spanischen Bürgerkrieg ausweitete. Von Franco stammt auch der Name des Ortes: Esperanza – die Hoffnung.
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt Güimar, in Güimar die Avenida del Obispo Perez Caseres – TF 28 – durchfahren und bei der Cespa-Tankstelle, Hipertrebol Richtung Pyramides de Güimar links abbiegen, dann Richtung Arafo, auf der TF 523 Richtung Teide, auf der TF 24 rechts Richtung La Esperanza, Santa Cruz, biegen dann auf die TF 274 Las Raices ab. Beim Hinweisschild auf die Zona recreativa Las Raices biegen wir rechts ab und fahren bis zum Grillplatz durch.
Die Rückfahrt gestalten wir etwas einfacher, fahren auf der TF 24 Richtung Nordflughafen und gehen dort auf die Autobahn.