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Cruz del Carmen – Taborno

Eine neue Wanderung auf unserer Favoritenliste, und das ganz oben!

Zwar waren die Wetterbedingungen – trotz guter Vorhersage – tatsächlich dann alles andere als gut. Dicke Passatwolken, leichter Regen, sich schüttelnde Lorbeer- und Erikabäume !
Das Gehen daher auf rutschigem Gestein, nassen Blättern, glattem Lehm alles andere als einfach; und trotztdem: Die Wanderung ist märchenhaft im Lorbeerwald, im Feenwald, im Zauberwald. Eine ganz andere Atmosphäre als im Sonnenschein. Was uns sicher nicht hindern wird, sie – hoffentlich – mal im Sonnenschein zu gehen.

Die GPX-Daten

Wanderwegstrecke: Wir waren – durch die Bodenverhältnisse verlangsamt – ohne Apfelpause 3 Stunden unterwegs. 180 m im Aufstieg und 490 m im Abstieg.
Laut komoot-Wanderprogramm-Planung sollten es für die 6 km gerade mal 2 Stunden sein.

Daher war angedacht, diese Strecke von Cruz del Carmen über Carbonera bis Taborno sozusagen als lange Anlaufstrecke für die Umrundung des Roque de Taborno, des Matterhorns von Teneriffa, zu betrachten.
Jedoch: Bei diesen Bedingungen siegte die Vernunft: Im Örtchen Taborno war heute Schluss für uns.
Alles Weitere wäre Leichtsinn gewesen, zu gefährlich bei den nassen Felsen.

Wir starteten in Cruz del Carmen, gingen rechts vom Restaurant auf den Wanderweg der nach Punta de Hidalgo führt.
Die erste Teilstrecke war Elisabeth und mir von unserer Tour nach Punta de Hidalgo bekannt, für Margret war es Neuland. Ihr zu liebe haben wir den Start bewusst von hier aus geplant, da wir noch in Erinnerung hatten, dass man bis Carbonera durch den typischen Lorbeerwald wandert.
Die weitere Strecke war uns nicht bekannt.
Der Weg ist gekennzeichnet mit weiß-gelber Markierung und führt nach 50 Minuten auf die TF 145.
Hier gab es eine Unsicherheit, rechts? links?  Bei beiden Varianten moserte meine „Trulla“, Sprecherin von komoot.
Der Wanderweg führt tatsächlich direkt gegenüber von der Stelle, auf der wir auf die TF 145 auskamen steil aufwärts, ganz schmal, ganz versteckt weiter. Das ist aber auch die einzige Stelle bei der es aufzupassen heißt, alles andere lief ganz glatt.

Nun ging es steil auf rutschigem Blätterboden aufwärts. Wir gerieten ins Schwitzen trotz der Wetterbedingungen.
Aber, es focht uns alles nicht an, wir waren von den verwunschenen mit Moos bewachsenen Lorbeerbäumen, den mit Flechten behangenen Erikabäumen und -Sträuchern, den mit Pilzen besiedelten Baumstämmen, den wie Perlen an den Zweigen hängenden Regentropfen, den vielen verschiedenen Farnen von ganz klein bis zu so großen Exemplaren, wie wir sie noch nie angetroffen haben und die ganze Hänge überzogen, den hin und wieder gewährten Ausblicken so angetan, dass alles andere keine Rolle spielte.

Zwischen Zweigen hindurch ein Blick auf das „Matterhorn“, auf das Örtchen Carbonera, Richtung Afur und das Meer mit seinen kleinen Felsgruppen.

In Taborno werden wir von meinem lieben Mann und Werner erwartet, die für uns Taxi spielen.
Für die Rückfahrt übernimmt Elisabeth das Steuer und führt uns in La Laguna in ein wunderbares italienisches Restaurant. Es gibt selbstgemachte Nudeln mit Steinpilzen. Hmmm

Fazit:
Die Erwartung für diese Tour war nicht hochgeschraubt, sie sollte lediglich für Elisabeth und mich mal wieder etwas Neues bieten, da wir die Umrundung des Roque de Taborno schon häufig gemacht haben.
ABER: Es war eine herrliche Wanderung durch den wunderschönen, reizvollen, abwechslungsreichen Lorbeer-und Erikawald mit all‘ seinen Facetten wie wir sie in dieser Länge noch nicht gemacht haben.

 

Impressionen

Fotos: Elisabeth – Margret – Irmgard

Cruz del Carmen – El Batán – Cruz del Carmen

Heute wollten wir eine im ADAC-Wanderführer für Teneriffa vorgestellte Rund-Tour gehen:

“Die Wälder der Anaga-Südseite“.

Wettervorhersage für das Anagagebirge: Sonne

Jedoch: Es kam ganz anders!

Zum Glück legten  wir am Info-Büro in Cruz del Carmen einen Stopp ein, um uns nach neuen Wanderrouten zu erkundigen. Wir fragten auch nach der von uns geplanten Wanderung und  mussten uns sagen lassen:

„Wegen des vielen Regens in letzter Zeit fand ein Erdrutsch statt, die Strecke ist nicht begehbar.“

Was nun?

Vom Pico del Inglés nach Taborno und zurück?
Der Bescheid: Nicht empfehlenswert wegen des heutigen heftigen Sturms!

Cruz del Carmen nach El Batán und zurück? Ja, das geht, meinte die Informantin.

Also machen Elisabeth und ich uns um 10:40 Uhr auf den Weg.

Wanderwegstrecke: Rundtour mit unfreiwilliger Verlängerung 4 StundenTrack3

Elisabeth programmiert über Komoot ihr iPhone: Cruz del Carmen – El Batán.

Wir starten links des Restaurants „Cruz del Carmen“ und sind guten Mutes, da ausgeschildert ist: PR-TF 11 El Batán 5 km

Kurz darauf ein Holzschild: geradeaus geht es nach El Batán und links auf einen Naturlehrpfad „La Hija Campada“

Nebelschwaden oder Passatwolken umwabbern uns, aber wenigstens: kein Regen, kein Sturm.
Schon von Anbeginn an befinden wir uns im Märchen-Feenwald des Anagagebirges, des geologisch ältesten Inselteils.

Kurz darauf sind wir mitten in einer Schulklasse, die wohl ihren botanischen Ausflug macht. Auch ihr Ziel ist El Baltán, jedoch nach 1 km legen sie eine Pause ein und von da an sind wir bis El Batán fast alleine unterwegs.
Lediglich zwei Extremsportler kommen den Berg herauf gehetzt.

Nach diesem 1. Kilometer das nächste Hinweisschild: El Batán 4 km.
Wir halten uns links abwärts und gehen nicht geradeaus.
Kurz darauf meckert unsere „Agathe“ (die Sprecherin von Elisabeths iPhone) wir sollten uns rechts halten.

Heute spielen  nicht – wie bei der letzten Tour zum Riscosteig – die Felsformationen, die sich ständig verändernden Landschaftsformen und Farben die Hauptrolle, heute ist es die Pflanzenwelt:

Farne in den verschiedensten Ausgaben, riesige Wedel, filigrane Wedel, Dickblattgewächse in den unterschiedlichsten Ausführungen, Moose und Flechten, Erikabüsche und Lorbeer- und Gagelbäume, blühende Eykalypthusbäume dazwischen. Regentropen glitzern in der hin und wieder mal durchdringenden Sonne.

Der in steten Kehren den Berg hinabführenden Weg ist mit Vorsicht zu begehen: Der Untergrund besteht aus Laub, Lehm und Steinen und ist durch die Nässe rutschig. Ein umgestürzter Baum versperrt erst mal den Weg.

Nach ziemlich genau einer Stunde Gehzeit kommen wir auf eine Fahrstraße.
Links die bekannten gekreuzten gelb-weißen Balken, also hier nicht weiter.

Eine Biegung weiter führt links zwischen Mauern eine Abzweigung weg, die nehmen wir auf Verdacht.

Die Fahrstraße führt rechts in großen Bogen weiter.
Wir vermuten: Wären wir hier weitergegangen, hätten wir ohne Probleme den Aufstieg bei der geriffelten Betonstraße rechts ab  auf der anderen Hangseite nach Cruz del Carmen geschafft, auf den uns „Agathe“ von Anfang an haben wollte.

Dann wäre uns aber unser Abenteuer entgangen.

Also auf dem besagten Weg abwärts und tatsächlich tauchen nach geraumer Zeit  mal wieder weiß-gelbe Balken auf.
Immer mal wieder Ausblicke auf die verstreut liegenden Häuser und Felder und den Blick auf die Casas Batán de Abaja und den Berghang darüber, von dort stiegen wir damals auf der Wanderung Punta de Hidalgo – El Batán – Punta de Hidalgo ab.

Vorbei an dicht behangen Orangenbäumchen, einer Wiese, bestehend  aus den Blättern des Nickenden Sauerklees, einem blauen Blütenmeer der Winde, an einem kleinen Gewässer sehen wir links einen aufwändig gebauten Fußgängertunnel nach El Batán.
Bei dem ersten verlassenen Gebäude weist die Wegmarkierung abwärts Richtung dieses Tunnels.
Aber: Dorthin wollen wir nicht gehen. El Batán selbst haben wir damals schon  in Augenschein genommen und uns nur gewundert, wie ein so kleiner Ort ein so aufwändiges „Bürgerzentrum“ und einen großen Sportplatz haben kann.

Wir amüsieren uns: Ein Pfad, der an den paar Häusern vorbeiführt – zum Teil verlassen, zum Teil noch bewohnt, wie die bellenden Hunde beweisen –  mit Straßenlaternen!

So, und hier haben wir  nun das Dilemma:
Elisabeth will die Tour neu programmieren: Kein Internet, kein GPS-Signal!
Da heißt es, sich auf unsere Intuition, unseren Pfadfindersinn zu verlassen.
Ich – als Neuling in diesen Dingen – versuche mit meinem Smartphone mein Glück.
„Kein GPS-Empfang“. Lasse es aber eingeschaltet und oh Wunder: irgendwann klappt es.

Unsere Befürchtung ist nur, der Pfad den wir aufsteigen, könnte nur zu den mehr schlecht als recht bewirtschafteten Feldern mit Weinreben führen. Aber, nur nicht den Mut verlieren. Wir steigen auf. Steil, steil, schweißtreibend!

Links oben sehen  wir den Ort Chinamada und die Höhlenwohnungen leuchten weiß herunter.
Der Blick begeistert trotz der Anstrengung: Die Bergwelt ist beeindruckend, der Blick zum Meer schön.

Hoch oben sehen wir ein Strom-Verteilerhäuschen, das ist unser Lichtblick.
Nach 40 anstrengenden Minuten sind wir dort oben. 12:45 Uhr
Ein bewohntes Haus! Ein Auto! Wir sind also wieder in der Zivilisation.

An meinem Smartphone orientieren wir uns und folgen daher eine halbe Stunde der Fahrstraße, die wieder abwärts führt.
Aber das Gehen ist direkt komfortabel und so leicht und so schnell sind wir!
Wir passieren ein Feld bepflanzt mit Paprika, ein Kürbis hängt im Baum und rechts unten liegt eine Finca mit einer Gruppe Palmen.

Kurz nach dieser Finca zweigt links eine geriffelte Betonpiste ab und die nehmen wir.
Richtig!   Denn nach nur 5 Minuten Aufstieg: Ein Holzhinweisschild: „Cruz del Carmen“.
Wir beglückwünschen uns!

Nun sind wir auf der sicheren Seite und steigen zwischen Farnen mit immer wieder wunderbarem Blick in die Bergwelt schnell auf.

Ein mit Flechten überzogener Apfelbaum trägt tatsächlich einige Früchte.
Das erinnert uns daran, unsere obligatorische Apfelpause einzulegen.
5 Minuten später, bei einem besonders schönen Ausblick zum Meer essen wir unseren Apfel im Stehen, denn zum Sitzen ist alles viel zu nass.
Kurz darauf haben wir den Part des Aufstiegs überwunden und nun geht es wieder auf einer breiteren Straße eben dahin. In Abständen zeigen Holzpfähle mit grünem Punkt an: Wir sind richtig.

Nach 25 Minuten Gehzeit geht links der Aufstieg über präparierte Stufen weiter.
An der Ecke ein Holzpfahl mit weiß-gelben Balken und einem grünen Punkt.

Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir die Stelle, bei der wir uns beim Abstieg von der Schulklasse trennten.

Wie schön: Jetzt scheint die Sonne und das Lichtspiel ist zauberhaft im Märchenwald.

Nach ziemlich genau 4 Stunden ist unsere Rundwanderung beendet.

Besonderheit:

P1160418-640

Fazit:
Eine wunderschöne Tour, die durch unseren unfreiwilligen Schlenker jedoch sehr anstrengend wurde.

Wir haben unterwegs 2 Studenten getroffen, die ein handgezeichnetes Plänchen hatten, das die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn aufzeigt. Wir würden jedoch die Runde immer wieder in der von uns gegangen Richtung gehen – im Uhrzeigersinn – denn bergab spielt es keine Rolle wenn es keine kurzen ebenen „Erholungen“ gibt, jedoch beim Aufwärtsgehen ist es sehr erholsam, wenn man zwischendurch mal ein Stück eben gehen kann.

Restaurant: Cruz del CarmenP1160324-800
Wir haben unser Vorurteil überwunden, hier oben in Cruz del Carmen könnte das Restaurant eine Touristenfalle sein.
Wie gut!  Denn das Essen – Pluma de ibérica – (ein bestimmtes Stück aus dem Nacken des iberischen Schweins) war superlecker und der Preis mit 13 Euro und absolut in Ordnung.

 

Foto-Impressionen von unserer Wanderung

 

 

Cruz del Carmen – Punta del Hidalgo

Eine traumhaft schöne Wanderung im geologisch ältesten Teil Teneriffas, dem als „Parque Rural Anaga“ ausgewiesen Areal.

Eine Tour bei der man zwei ganz unterschiedliche Teilstrecken durchwandert:

Von Cruz del Carmen bis Los Carboneras schreitet man auf dem „königlichen  Lorbeerweg“, der bis nach La Laguna weiterführt, durch  den größten zusammenhängenden Lorbeerwald Teneriffas, den Mercedes-Wald.
Man wähnt sich fast wie in einen Märchenwald mit großen Farnen, viel Moos und natürlich überragende Lorbeer- und Erikabäume.

Die zweite Teilstrecke von Los Carboneras über Chinamada  bis Punta del Hidalgo führt erst über Sandwege und ab Chinamada dann heftig über Felsen und Steine.
Sie bietet grandiose Ausblicke auf die begrünten, markanten Hänge des Anagagebirges, den Einblick in den bemerkenswerten Barranco del Río  und gibt den Weitblick bis zum Meer mit seinen schäumenden Wellenkämmen frei.

Herrlich!

Wander-Wegstrecke: 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Apfelpause

Für diese Saison haben wir uns ein paar Ausflüge ins Anagagebirge vorgenommen und da die Wetterprognose gut war, wagten wir es.

Zugegeben, die Anfahrt aus dem Süden ist etwas lang aber es lohnt sich unbedingt.
Bei unserer Ankunft in Cruz del Carmen erwartet uns Sonnenschein und als erstes begeben wir uns zum Aussichtspunkt, um einen Blick auf das unter uns liegende La Laguna zu werfen und auf den Teide, der jedoch heute verhüllt ist.

Dann führen die nächsten Schritte zum Informationsbüro und dort holen wir uns  eine Beschreibung des „Selbstgeführter Wanderweg“ ab  und schauen uns im Schnelldurchgang nochmal die Ausstellung über das Leben der Menschen hier in früherer Zeit, sowie für Fauna und Flora an. Die Beschilderung ist zwar nur in spanisch, aber man kann sich bei der  freundlichen Dame am Empfang eine Broschüre in deutscher Sprache ausleihen.

An dem nur am Samstag geöffneten Markthallen gehen wir zum Restaurant „Cruz del Carmen“ zurück und gleich rechts befindet sich der gut ausgeschilderte Einstieg in die Tour „PR-TF 10“, im Merkblatt blau markiert und die Kennzeichnung unterwegs wird weiß-gelb sein.

Sofort atmen wir frische, gute, duftende Waldluft und große Farne säumen den Pfad, der von vorhergegangenem Regen und Laub noch etwas rutschig ist.

Wir überholen eine Wandergruppe, die mit uns im Bus war, sich jedoch den Aussichtspunkt „geschenkt“ hatte.

Zügig schreiten wir aus – es geht stets sanft bergab – und freuen uns am Lichtspiel durch die Lorbeer- und Erikabäume und den bemoosten Steinwänden und Baumstämmen. Für unsere Begriffe viel zuschnell – nach einem kurzen Anstieg  sind wir nach nur 25 Minuten wieder im „Freien“ und laufen auf ein Haus zu, das einen bemerkenswerten Hügel voll mit Kürbissen bepflanzt hat.
Kurz darauf das nächste Haus, das von kleinen Hunden und einem Kätzchen „bewacht“ wird und wir haben den ersten grandiosen Ausblick.

Vorbei an bepflanzten Terrassen, einem Feld quittengelb mit Nickendem Sauerklee und den ersten Blick auf die markanten Berghänge und zur Küste. Wir können sogar den Leuchtturm in Punta del Hidalgo ausmachen, nahe an unserem Ziel.

Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Fahrstraße und können ein Stück innerhalb der Straßenabgrenzung gehen, dann führt der Wanderweg über die asphaltierte Straße, da jedoch kaum Verkehr ist, ist es auch kein Problem und zudem sind es nur 5 Minuten. Danach haben wir den markierten Wanderweg wieder.

Jedoch davor ist uns noch ein  fantastischen Blick auf den Roque de Taborno vergönnt, den wir ja auch schon auf abenteuerliche Weise umwandert haben.

Auf einem bequemen Höhenweg geht nurn die Wanderung weiter. Linker Hand stets die grandiosen Aus- Ein- und Weitblicke, dicke Agaven, duftender Wehrmut und sogar Oregano und noch vereinzelt sehen wir die Kanaren-Glockenblume, säumen den Pfad.

Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir ein weiteres Gehöft auf dessen Gelände eine große Anzahl der verschiedensten Hühnersorten rumpicken und kleine Küken trippeln mit.
Von hier aus haben wir den ersten Blick auf das Höhlendorf Chinamada.

Nach genau 1 ½ Stunden, fünf vor 1 Uhr, legen wir an einem einmaligen Aussichtspunkt unsere obligatorische Apfelpause ein:

Rechter Hand das Meer, vor uns Chinamada, und wieder Meer und dann linker Hand die faltenreichen Berghänge.



Einfach nur schön!

Schnell sind wir unten in Chinamada. Rechter Hand hätte man nun die Möglichkeit der Einkehr, wir queren jedoch den Platz, den die Einwohner von Chinamada gestiftet haben und auf der eine große Schüler-Gruppe aus La Laguna lagert.

Die rechts obenliegenden Höhlenwohnungen – vor 6 Jahren hatten wir das  Glück bei einer Tour von Punta del Hidalgo – Chinamada – Punta de Hidalgo – eine Wohnung besichtigen zu dürfen – lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes „rechts liegen“ und biegen auf den weiter ausgewiesenen Wanderpfad.

„90 Minuten Punta del Hidalgo“  werden uns angekündigt. Am Ende kann man nur sagen: Die hat der Fuchs gemessen, denn wir waren wahrlich nicht saumselig und waren nach 2 Stunden unten.

Von nun an wird der Pfad beschwerlicher zu gehen, da dicke Felsbrocken zum Teil den Bodenbelag bilden. Aber, der Weg ist gut ausgehauen. Zum Teil führen behauene Treppen aufwärts wie abwärts.
Die markantesten, zerklüftesten Felsformationen säumen teilweise rechts den Pfad und links – gerahmt von Feigenkakteen, Kanaren-Wolfsmilch und Agaven – geht der Blick steil hinab in den Barranco del Río, also nichts für Leute mit Höhenangst.

Der Blick fällt immer wieder auf die zwei Gipfel des „Roque Dos Hermanos“, um die sich die Legende rankt, dass zwei sich liebende Guanchengeschwister, deren Liebe zueinander verboten war, im Schutze der Nacht auf den höchsten Felsen stiegen, um sich in die Tiefe zu stürzen.
Die Legende sagt weiter, dass der Felsen vor Trauer stöhnte, auseinanderbrach und „entzweit“ erhalten blieb, wie die beiden Liebenden, die sich nie vereinen konnten.

An besonders schönen Aussichtspunkten sind Holzeinfassung zur Sicherheit angebracht.
Und immer wieder muss man schauen und fotografieren. Vielleicht daher die „Zeitverschiebung“.

Macht nichts. Wir finden es schön und sind glücklich bei Sonnenschein wandern zu können.

Um 14.55 Uhr erreichen wir den Barranco Schotter-Grund, hier befindet sich noch ein Brunnen.

Die Informationsbroschüre klärt uns auf:
„Es handelt sich bei diesem Brunnen  um eine „Probebohrung“, um das Wasser aus einem Stollen abzuleiten, der unter Ihren Füssen durch das Bett des Barranco del Río verläuft“.
Wir biegen links ab, gehen am laut brummenden Haus vorbei, „mit dessen Maschinen der unterirdische „Strom“ ans Licht gefördert wurde.“
Bei der daneben liegendende alte Halle hat man alle Zugänge zugemauert. Damals konnte man noch den nicht mehr benutzten, verrotteten  Maschinenpark bestaunen.

Der letzte Anstieg auf einer hässlichen Straße, teils Teer, teils Beton, teils Steine gibt links noch einen letzten Blick in den wasserführenden Barranco frei, der mit einer gemauerten Wasserleitung überbaut ist.
Der Weg führt an Gewächshäusern vorbei, rechts sehen wir nochmals das Meer,
und nach knapp 10 Minuten gelangen wir auf die Fahrstraße, biegen links  hoch zum Rondell ab, in die nächste Straße rechts und hier steht – oh Wunder – ein Bus. Linie 50 der TITSA bis La Laguna und laut Plan soll er 2 Minuten später abfahren. Die von uns ausgesuchte Linie 105 fährt erst in einer halben Stunde, also sind wir spontan, nehmen die Linie 50, steigen in La Laguna in die Linie 15 nach Santa Cruz und Punkt 16.30 Uhr haben wir unsere Bus-Rundfahrt „mit Einschub Wanderung“ beendet.

Es reicht nun noch für einen überaus leckeren Café vom Stand an der Bushaltestelle und um 16.45 Uhr nehmen wir den Bus Linie 110 bis Los Cristianos, wo mein lieber Mann uns wieder „einsammelt“.

Da wir zwischen den Öffnungszeiten der Restaurant ankommen, geht es nun erst nach Hause. Duschen, umziehen und zum Rippchen-Essen nach Valle de San Lorenzo ins altbewährte Restaurant Mesón Era Las Mozas.

Es war mal wieder ein wunder-wunderschöner Tag.

Anfahrt:
Mit der Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit dem Kleinbus der TITSA Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft Cruz del Carmen um 11.15 Uhr
Rückfahrt:
Von Punta de Hidalgo TITSA Linie 105 direkt nach Santa Cruz
oder TITSA Linie 50 bis La Laguna, und Linie 15 nach Santa Cruz

Besonderheit:
Aus den Unterlagen, die wir im Infobüro in Cruz del Carmen erhalten haben können wir nachlesen, dass es sich bei diesem Wanderweg um ehemalige Handelsstraßen handelte.

„Der erste Weg führte von Las Carboners  nach Cruz del Carmen „der „königliche Lorbeerweg“ und weiter nach La Laguna. Zu der damaligen Inselhautpstadt begab man sich, um die Produkte der Landwirtschaft oder Kohle zu verkaufen oder einzutauschen, um seine Toten zu begraben oder Kranke zur Pflege wegzubringen, oder um Metallgegenstände und Kleidung zu besorgen.

Der zweite Weg dagegen verband Las Carboners und Chinamada mit Punta del Hidalgo, wohin man abstieg um Fische oder Meeresfrüchte zu sammeln. Vor allem waren es aber die „Punteros“, die Leute aus Punta del Hidalgo, die diesen Weg aufstiegen um zu handeln oder nach La Laguna weiterzuwandern“.

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Parque Rural Anaga: Naturpark Anaga:
Auszug aus den Ausführungen von Teneriffa-Info:
„Der Anaga Landschaftspark erstreckt sich über einen großen Teil des Gebirgsmassivs im Nordosten der Insel Teneriffa. Er umfasst mit einer Fläche von 14.419 Hektar einen beträchtlichen Teil der Insel und gehört den Gemeinden La Laguna, Santa Cruz de Tenerife und Tegueste an.
Es handelt sich um ein abschüssiges Gebiet von außergewöhnlichem natürlichen und kulturellen Wert, mit harmonischen und schönen Landschaften, die aus dem Zusammenleben von Mensch und Natur in einer ländlichen Gegend entstanden sind.“

Anaga-Bergmassiv

Wenigstens einmal in der Saison auf Teneriffa ist ein Ausflug in das Anaga-Gebirge, neben dem Tenogebirge der älteste Teil der Insel, fällig.
Diesmal war neben dem Schauen, Staunen, Bewundern, Ah- und Oh- Sagen,  auch die Umrundung des Roque Taborno, dem „Matterhorn Teneriffas“ eingeplant.

Aber, manchmal kommt es anders als man denkt und die Umrundung war ein Satz mit „X“, war nix.
Aber der Reihe nach:SANY2748
Unser erstes Ziel war – wie immer – der 2km lange Strand von Teresitas  bei San Andrés. Mal eine Weile mit den Zehen im Sahara-Sand spielen, der hier 1970 megatonnenweise angekippt wurde. Ob das umweltfreundlich ist ? Da Wind und Wasser ständig am Strand nagen, muß regelmäßig Sand nachgefüllt werden.

Von hier schrauben wir uns die gewundene TF12 hoch, selbstverständlich mit diversen Stopps, um das grüne Faltengebirge SANY2753gebührend in Augenschein zu nehmen. Die Strecke ist als Straßenbegleitgrün vom gelbblühenden Nickenden Sauerklee eingerahmt, der sich gut von den dunklen Erikabüschen und den Lorbeerbäumen abhebt. Das nächste Ziel ist der Aussichtspunkt „El Bailadero“. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf das Meer, La Palma spitzt aus den Wolken hervor und der Ort Taganana grüßt von unten.
Jedoch, warum wir diesmal hauptsächlich die Tour machen, ist besagte Wanderung in Taborno.

Wanderstrecke ca. 2 StundenSANY2761
Vor einigen Jahren haben wir den Roque Taborno (706m hoch) schon einmal umrundet.
Wir parken am Ortseingang von Taborno, gehen abwärts bis zur Kapelle. Links und rechts davor belehren uns Tafeln, warum es möglich war, dass sich hier in diesem Bergort die Guanchen ansiedeln konnten. Und mit der Aussage: „Wenn man nach Süden guckt sieht man den Norden“ werden wir über die Lage aufgeklärt.
SANY2758Der Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel weist uns den Weg. Auf  dem leicht ansteigenden, betonierten Pfad gehen wir an einigen Häusern vorbei. Der zum Teil rot gestrichene Beton hebt sich gut gegen das kräftige Grün links und rechts des Weges ab. Nunmehr fälltSANY2763 der Weg leicht ab bis zum Mirador „Fuente de Lomo“. Und wieder ein fantastischer Ausblick!
Wenige Schritte zurück biegen wir rechts ab und gehen auf den Stufen abwärts unter Lorbeerbäumen, Erikabüschen her. Linker Hand SANY2764leuchten die wunderschönen Kanarenglockenblumen, Farne und Dickblattgewächse runden das Bild ab. Der betonierte, geriffelte  Pfad geht in gestampfte Erde über. Rechts haben wir die steilen Abhänge und das Meer und vor uns den markanten Felsen „Roque Taborno“.
Wir schreiten zügig aus, schließen das Ziegengatter hinter uns, folgen dem SANY2768Weg und der Beschreibung auf dem nunmehr immer enger und felsiger werdenden Pfad. Die Ausblicke sindSANY2772 einfach großartig. Nach einer guten Stunde stehen wir vor dem Abgrund. Von hier aus geht nichts mehr. Kein Weg, kein Steg ist auszumachen. Der Abzweig für die Umrundung – aus Erfahrung wissen wir, man muss dort ein paar Meter regelrecht hochklettern – war für uns nicht auszumachen.  Mit Sicherheit stimmte aber bis hierher die Aussage: „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung“.
Also Rückzug, da wir nicht lebensmüde sind. Später hörten wir, dass der verpasste Einstieg ziemlich zugewachsen sei.SANY2780
Wir gehen also den selben Weg zurück bis zu einer Wasserzapfstelle und biegen hier scharf rechts ab, um nach weiteren 15 Minuten wieder am SANY2784Ausgangspunkt anzukommen. Dazwischen haben wir die phantastischsten Ausblicke auf die begrünten Felsabhänge, das Meer, landwirtschaftlich genutzte Felder und ganze Wiesen von nickendem Sauerklee.
Bleibt nur zu sagen: „Einfach schön“!

Aus der „großen“ Wanderung wurde so nur eine kleine, aber feine, die wir zum Teil – bis zur Wasserzapfstelle und auf dem unteren Weg zurück (ca. 30 Minuten) – auf einer Excursion mit dem Botaniker Cristobal kennengelernt hatten und die einen guten Eindruck vom Lorbeerwald vermittelt.

Wenn auch etwas enttäuscht, dass nichts aus der „großen“ Roque Taborno-Umrundung wurde, hat sich der Ausflug in diesen letzten Zipfel Teneriffas aber auch so gelohnt.

Restaurant:
Wir  kehren in Las Carboneras im Restaurant Valentin ein und sind hochzufrieden mit unserem bestellten Essen. Das Ziegengericht ist besonders empfehlenswert.
Telefon: 922 15 43 82
Mittwochs Ruhetag

Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher in das Höhlendorf Chiminada. Von dort blicken wir runter nach Punta de Hidalgo und erinnern uns ehrfurchtsvoll an unsere Wanderung von dort nach hier oben und wieder retour, die wir vor einigen Jahren mit Freunden machten.SANY2789

Wir fahren zurück auf die TF 12 bis nach Cruz del Carmen um von dort auf die ehemalige Inselhauptstadt La Laguna zu blicken, denn dort wollen wir zur Abrundung des Ausflugs noch einen Rundgang durch die Straßen mit ihren beeindruckenden Herrschaftshäusern und den wunderschönen Patios machen.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF 1 bis Santa Cruz, weiter auf der TF11 nach San Andrés und von dort auf der TF 12 hoch mit dem Abstecher „Mirador de Bailadores“, weiter bis wir Richtung Las Carboneras, Chiminada auf die TF 145 abbiegen, von dieser wiederum auf die TF 138 nach Toborno.
Zurück auf die TF 145 bis Chiminada und dann wieder retour auf die TF 12 bis La Laguna. Wir folgen dort dem Hinweisschild „Ciudad La Laguna“.
Nach der Besichtigung fahren wir auf die Autobahn Norte Richtung Santa Cruz, um dann dem weißen Hinweisschild „Aeropuerto Sur“ zu folgen.
Taborno kann man übrigens auch von La Laguna aus mit der Linie 075 der TITSA erreichen !