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Boca Tauce – Chirche
Eine Wanderung der Superlative:
Einzigartig!
Die unterschiedlichsten Naturschönheiten!
Hohe Anforderung an die Kondition!
Dauer der Tour!
Wanderwegstrecke: 6 ½ Stunden (da wir erst den Einstieg suchen mußten, brauchten wir gut 7 Stunden!)
Als Information für diese Tour hatten wir eine Karte vom „Infoturismo Tenerife“ mit 2 eingezeichneten Routen: Ausgehend von Boca Tauce „Sendero 18“ – davon abgehend „Sendero 60“ nach Guía de Isora. Wir wollten es wagen:
Also fuhren wir wieder mit dem Bus 342 (9:15 ab Busbahnhof Las Americas) in die Cañadas und stiegen bei Boca Tauce aus.
Um 10.40 Uhr starteten wir von hier, indem wir ein kurzes Stück die Straße TF 21 bis zu dem neu errichteten Informationsplateau zurückgingen.
Erste Überraschung: Der Zugang war abgesperrt. Jedoch, dort Arbeitende erlaubten uns zu passieren. Nach dem Studium der Informationstafeln, dass hier früher u.a. ein Weideplatz der Herden war, die im Sommer hier hoch gebracht wurden, begannen wir gleich rechts, dem Hinweis „Sendero 18 Boca Chavao“, mit weiß-gelber Markierung folgend, unser Abenteuer.
Von Ginsterbüschen gesäumt passieren wir das äußerst bizarre Lavafeld, haben den freien Blick auf Teide und Pico Viejo auf der rechten Seite und bestaunen die unterschiedlichsten Felsformationen auf der linken Seite. Der Weg ist sehr gut präpariert und immer wieder mit den Hinweistäfelchen „Sendero 18“ gekennzeichnet. Ein etwas schlechter zu gehende Stück mit faustgroßen Lavabrocken ist nach 10 Minuten überwunden und ich freue mich riesig, rechts des Weges jede Menge Stricklava-Formationen bestaunen zu können.
Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Kiefernwald zu, erreichen wir etwas links die nächste Hinweistafel „Sendero 35 Boca Chavao – 20 Minuten“. Diesen Abstecher wollen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir mal nur eine kürzere Tour gehen wollen. (Hin- und Zurück: 3 ca. Stunden)
Heute aber gehen wir rechts, Sendero 18. Unterwegs sehen wir links auf dicken Steinen postierte Steinmännchen und einen gelben Punkt. Da wir jedoch noch auf eine Kennzeichnung hoffen „Sendero 60“ gehen wir weiter und erreichen nach einer Stunde 20 Minuten bei Km 3 die TF 38. Wir halten uns links zum Aussichtspunkt „Narices del Teide“ immer noch in der Hoffnung, hier den „Sendero 60“ zu finden. Vergebens. Also beschließen wir um 12.10 Uhr den Rückweg anzutreten.
Wieder kommen wir an die nun rechts abgehende mit Steinmännchen und gelbem Punkt Stelle markierte und beschließen, das Abenteuer zu wagen, diesen Weg einzuschlagen.
Er führt uns ca. 15 Minuten steil aufwärts an den Fuß der markanten Felsen, die wir vorher von unten bestaunten. Einmal tief bücken und unter einer Kiefer durch gehen, dann führt der Pfad zwischen zwei Kolossen hindurch und wir haben – oh Wunder – einen phantastischen Blick auf die Küste mit Playa San Juan und ein herrliches Wolkengebilde.
Links sehen wir einen verwaschenen weißen Punkt mit etwas Grün und Steinmännchen. Wir folgen diesen Hinweisen und sind begeistert wiederum von der abwechslungsreichen Landschaft, müssen allerdings wieder steil bergauf gehen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu einem ehemaligen Unterstand an einer Quelle mit oberhalb angebrachten Christusbild. Wir gehen den Pfad hier weiter, was nicht empfehlenswert ist, denn der Abstieg auf den Weg ist steil und durch die Kiefernnadeln sehr rutschig. Also, besser auf den Weg zurückgehen, der immer wieder mit verwischten weißen Punkten, auch mal ein gelber dazwischen, gekennzeichnet ist.
Um 12.50 Uhr geht es endlich bergab und wir kommen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Conde – links – und rechts auf einen roten Feuermeldeturm.
Nach einer Viertelstunde passieren wir diesen Turm, daneben ein gelbes Haus und etwas unterhalb machen wir eine kurze „Apfel-Ess-Pause“.
Auf einer quasi betonierten Forststraße geht es bergab und nach 5 Minuten kommen wir an eine Gitterabsperrung. Quetschen uns vorbei und müssen auf der Rückseite lesen: „Durchgang verboten“.
Konnten wir nicht wissen. Also weiter bergab, übersteigen noch eine Kette und nehmen hier die abwärts führende Forststraße und vermuten, dass die aufsteigende Straße eventuell auch nach Boca Tauce führen könnte.
Noch ein Stückchen weiter kommen wir an eine große Hinweistafel der Regierung von Teneriffa, noch etwas abgedeckt, dass es sich hier um den Ausbau des „Sendero 70 Guia de Isora“ handelt.
Wir passieren ein größeres Gebäude, beachten nicht die rechts hinweisende Holzhinweistafel und gehen den Forstweg weiter, der inzwischen sehr geröllig ist.
Noch ein Stückchen weiter freuen wir uns, dass wir die Forststraße verlassen können. Es führt ein mit weiß-gelben Strichen gekennzeichneter Weg rechts ab und die Hinweistafel kündigt uns an: „Guia de Isora 13,7 km“. Er ist sagenhaft gut präpariert und mit dicken Lavabrocken – fast durchgängig – eingefasst. Von nun an muss ich die Wegeführung nicht mehr beschreiben, denn sie ist wunderbar gekennzeichnet. Abgehende Wege sind mit gelb/weiß gekreuzten Balken markiert; d.h. hier nicht gehen. Also: Ein Verlaufen muss man nicht mehr befürchten.
Inzwischen ist es 13.35 Uhr.
Der Weg führt durch so abwechslungsreiche Landstriche – wie ein vom Brand gekennzeichneter Kiefernwald, der durch den Neuaustrieb an den Bäumen und die „Nachkömmlinge“ uns wieder Bewunderung für die Selbstheilungskräfte der Natur abverlangt.
Nach einem Aufstieg würdigen wir die Verschönerungsarbeiten, denn das hässliche Wasserrohr ist in eine Lavafelsmauer eingebettet.
Nach einer weiteren Stunde stoßen wir auf ein einsames Haus, die Hinweistafel klärt uns auf, dass wir wir nach 8,6 km in Chirche sein werden.
Jedoch die Hinweistafel sagt nicht aus, wie strapaziös der nun folgende Weg sein wird.
Von hier geht es erst mal wieder gut 10 Minuten sehr steil bergauf – durch Kiefernwald – bis an den Fuß eines markanten Felsmassives, entlang an einem leeren, betonierten Kanal.
Nach geraumer Zeit gelangen wir an den nächsten Hinweis: „Chirche 5,7 km“
In wieviele Barrancos wir inzwischen abgestiegen und wieder aufgestiegen sind, wir haben sie leider nicht gezählt. Wir vermuten mal mindestens 6.
Um 17 Uhr schauen wir in einen Barranco mit entsprechendem Galeriehaus, Rohren etc. Jedoch wir befinden uns noch immer hoch oben, in etwa der Höhe der Bodega die an der TF 38 aus den Cañadas kommend liegt.
Aber: Von nun an ging es tatsächlich nur bergab. Und wie!
Etwas oberhalb des Aussichtslokals an der Zufahrtsstraße von den Cañadas nach Chirche gelangen wir in ein Seitental, in dem Wein in Fülle angebaut wird.
Anschließend zweigt der Pfad – sicher ein alter Handelsweg – links ab und wir gehen zwischen Lavasteinmauern auf unregelmäßig gepflastertem Weg – natürlich – bergab. Wir bewundern uns selbst, dass wir die Schönheiten noch aufnehmen können, denn der Weg ist wie eine Allee mit Aeonien gesäumt.
Unterhalb queren wir die Fahrstraße und es geht in den Ort Chirche. Steil bergab bis zur Calle „Los Casacjitos“. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Wir streben jedoch das Lokal „Brasas de Chirche“ an.
17.45 Uhr! Geschafft!
Hier werden wir bereits von unseren Männern erwartet, denen wir vorher unsere vermutliche Ankunftszeit telefonisch durchgegeben haben.
Und es erwartet uns wieder ein für dieses Restaurant gewohnt köstliches Essen.
Anfahrt:
Mit dem Bus, Linie 342 von Playas de las Americas um 9.15 Uhr bis Boca Tauce
Abfahrt:
Wenn man kein privates Taxi hat:
Mit dem Bus, Linie 491 von Chirche, Calle Los Cascajitos (hier sahen wir eine Bushaltestelle) im Plan wird angegeben: Calle Nueva Aripe/Calle La Era 19.25 Uhr bis Guía de Isora (Bus fährt nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen)
Chirche – Guía de Isora
Eine kleine, aber feine Wanderung bergab, die uns Beispiele der traditionellen kanarischen Architektur aufzeigt, deren Gebäude von künstlerischem, ethnographischen und kulturellem Wert sind und die Lebensweise vergangener Zeiten widerspiegeln. Zudem führt sie durch ein Gelände, das früher intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde. Davon zeugen die diversen Dreschplätze. Eine Besonderheit auf dieser Strecke sind die vielen alten Ziegelbrennöfen.
Wanderweg-Strecke: ca. 1.30 Stunde, nur bergab
Unsere Wanderung beginnen wir am Ende des Ortes Chirche. Vom „Parkplatz“ (Eingang zum Barranco de Chirche) gehen wir ein Stück die geteerte Straße zurück. Eine weiß-gelbe Strichmarkierung führt uns zu einer Tafel am Rande der Straße, auf der vier verschiedene Wanderungen beschrieben werden – jedoch unsere, nach Guía de Isora, ist nur bis Aripe dargestellt. Bei der Tafel biegen wir nun links von der Straße ab und gehen oberhalb eines großen Apfelsinenhains entlang. Nach einer kurzen Strecke folgen wir den frisch angebrachten Markierungen, die uns direkt zu den ersten Ziegelbrennöfen, rechts wie links des Weges, führen. Rechter Hand werden wir von dem alten, gemauerten Wasserkanal begleitet, der zum Teil abgedeckt ist. Ebenso winden sich die weniger ansprechenden „modernen“ Wasserrohre am Weg entlang. Wir überqueren diese und laufen unmittelbar darauf auf einen weiteren Ziegelbrennofen zu. Der Weg führt an der Wasserleitung entlang hangabwärts. Balancierend gehen wir auf, über und neben dem Kanal bzw. den Rohren. Nicht unbedingt gut zu gehen. Jedoch ab einer frei stehenden Kiefer werden wir mit einem gut präparierten Teilstück belohnt. Jedoch nicht allzu lange. Steinig, geröllig, fast besser, man geht wieder über den abgedeckten Kanal.
Der Weg bietet wirklich Abwechslung: Nun beschreiten wir einen fast promenadenartigen Weg, er wirkt wie gekehrt. Eine Erholung für die strapazierten Fußsohlen.
Im Blick haben wir stets die Küste, das Meer und je nach Biegung auch La Gomera. Das Dörfchen Chirche und die Kirche von Aripe sehen wir rechter Hand.
An einem Dreschplatz steigen wir ab, kommen an einem malerischen Steinhaus mit Palme und dunkelroten Geranien vorbei und gelangen in einen noch landwirtschaftlich genutzten Bereich. Der Weg steigt minimal an, ist auch wieder gut weiß-gelb markiert. Nach einem kurzen Stück biegen wir rechts ab. Hier ist ein ganzer Trupp Arbeiter damit beschäftigt, den Wanderweg zu präparieren.
Bevor wir in Guía de Isora die Straße erreichen, müssen wir erst noch das letzte geröllige Teilstück überwinden. Dann gehen wir auf der asphaltierten Straße bergab, an einem großen, hellgrün gestrichenen Gebäudekomplex, Haus-Nummer 1, vorbei und hier biegen wir links ab und laufen direkt zu unseren, vor dem Friedhof geparkten Autos.
Verlaufen kann man sich wirklich nicht, da die Markierung vorbildlich ist.
Anfahrt:
Von Los Christianos kommend fahren wir bis zum Autobahnende bei Adeje, dann auf der TF82 bis Guía de Isora. Will man, wie wir, die Tour nur bergab gehen, parkt man am Friedhof von Guía de Isora mindestens einen Wagen, um später die Fahrer der anderen Fahrzeuge hoch zu den in Chirche geparkten Wagen bringen zu können.
Im Ort folgen wir der Ausschilderung: „Chirche, Aripe“, schrauben uns hoch und fahren durch Aripe und den Ort Chirche bis wir fast am Ende rechter Hand das Bruchsteinhaus „Era Rompida“ sehen. Hier biegen wir rechts auf den freien Platz, der genügend Parkmöglichkeiten bietet.
Besonderheit:
Mandelfest in Aripe
Da die Wanderung ja nicht sehr lang ist, könnte man diese auch ggf. mit dem Besuch des Mandelsfestes in Aripe verbinden. Dies findet jeweils am letzten Wochenende im Oktober statt und lohnt einen Besuch.
Am 25. Oktober 2009 konnte man hautnah erleben, wie es damals war, als auf Teneriffa noch die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle war. Traditionell gekleidet wurde vorgeführt, wie die Mandelernte vonstatten ging: Die Mandeln wurden mit Stöcken von den Bäumen geschlagen und in Decken aufgefangen. Die Arbeit wurde von Gesang begleitet, nun vor den vielen Zuschauern allerdings sehr schüchtern. Wer reich war, hatte einen Esel, der die Last nach Hause trug. Oder die Frauen trugen die schweren Körbe auf ihren Köpfen. Bei dem Anschauungsunterricht mussten sie diese nun nur zur Kirche von Aripe hoch tragen. Dort wurden mit dem Hammer die Mandeln geknackt.
Zur Abrundung des Festes durften nicht die diversen Stände mit Honig, Selbstgebackenem, natürlich mit viel Mandel , Stick- und Ton-Arbeiten fehlen.
Chinyero – Nachtrag
Eigentlich wollten wir eine Traumabewältigungs-/ Gedächtniswanderung links oberhalb des Grillplatzes von Chio machen, da sich eine Wanderfreundin auf dieser Strecke vor 2 Jahren einen komplizierten Beinbruch zugezogen hat.
Jedoch: Die Strecke ist wegen Bauarbeiten zur Zeit für den Publikumsverkehr gesperrt und zudem blies ein äußerst unangenehmer Wind über uns hinweg.
Also was tun? Chinyero.
Einmal in unserer Wandersaison muss diese Wanderung sein.
Ich habe sie am 11. März 2008 eingehend beschrieben und zwar unter anderem:
„Eins müssen wir uns auf der Wanderung bewusst machen: Wir gehen durch ein Gebiet, das von dem Brand verheerend in Mitleidenschaft gezogen wurde. Viele Sträucher sind total verkohlt. Dagegen zeigt uns die Kanarische Kiefer ihren Überlebenswillen, da an den total verkohlten Ästen bereits neue Austriebe zu bestaunen sind.“
Jetzt, nur ein halbes Jahr später, konnten wir auf dem Rundweg feststellen: Die Kanarische Kiefer gedeiht wirklich prächtig, trotz der fast verkohlten Stämme. Jedoch die am Wegesrand stehenden Sträucher, wie Ginster und Escabon sind absolut verbrannt. Da besteht keine Hoffnung mehr auf Wiederbelebung.
Traurig!
Restaurant:
Wir haben dieses Lokal zwar schon einmal empfohlen, da wir jedoch jedes Mal so zufrieden sind, genießen wir es, hier einzukehren, wenn wir in dieser Gegen sind.
Heute haben einige von uns Lamm in Traubensauce, statt der sonst von uns so geschätzten Wachteln in Dattelsauce gegessen. Auch der Bacalao, das Entrecoute, das Kaninchen, alles, alles wurde sehr gelobt. Ein Hoch auf den Koch
Bar Restaurant Romero Brasas de Chirche, Calle Camino Viejo 3, Telefon 922 85 11 38, Montag ist Ruhetag.
Barranco de Chirche
Diese Wanderung führt uns durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die diversen Wasserstollen – Galerien genannt – zeigen uns, dass es sich hier um eine feuchte Gegend handelt und die vielen wilden Feigenbäume laden zum Schmausen ein.
Da wir beim Schmausen sind: Alleine schon für das Restaurant Romero mit seinem Gericht: Wachteln in Dattelsauce lohnt sich dieser Ausflug.