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Wanderung von Weiler zu Weiler

Chío – Chiguergue – Aripe – Chirche – El Jaral –  Guía de Isora

Mit der heutigen Wanderung steigen wir in unsere Wandersaison 2014/2015 – ohne Besuch – gleich mit einem Experiment ein:

Die Gemeinde Guía de Isora hat einen neuen Wanderführer herausgegeben, den wir uns im Touristbüro in Alcalá geholt haben.

Hier werden 10 Touren  vorgestellt, teils kürzer, teils länger.

Elisabeth und ich haben uns eine Kombination von 4 angebotenen Touren –  mit  Abweichungen –  zusammengestellt:
Nr. 5: Von Chío – Chiguergue = Camino Cabezo de Vaca = 2,72 km, Dauer 45 Minuten
Nr. 8: Chiguergue –  Aripe = Camino La Cañada = 1,9 km, Dauer 50 Minuten
Nr. 2: Aripe – Chirche = Camino La Campana  = 3 km, Dauer 1:30 Uhr
Chirche – El Jaral = eigenmächtig, nach Intuition Dauer= knapp 2 Stunden
Nr. 3: El Jaral – bis kurz vor Guía de Isora =  Camino Maderos Abajo = 1,6 km, Dauer: 40 Minuten

Unsere Wanderwegstrecke mit iPhone aufgezeichnet: 4:19 Std. – 13,9km – 520m auf – 680m ab

Verlauf

Verlauf

Unsere Strecke

Unsere Strecke

 

 

 

 

 

 

Wir nehmen wieder den Bus 460 um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Playa de Las Americas.
Wir sind dem Busfahrer wohl schon so vertraut, dass er uns mit Küsschen  links – Küsschen rechts auf die Wange begrüßt und uns auf Befragen mitteilt, wir sollen an der ersten Haltestelle in Chío aussteigen, um dann dort mit der Wanderung zu beginnen.

1. Info-Tafel

1. Info-Tafel

So starten wir auch um 10:15 Uhr. Einige wenige Schritte zurück und gleich links abbiegen.
Die erste Infotafel klärt uns hier bereits darüber auf, was uns erwartet.

Kurz oberhalb sehen wir das gelbgestrichene Gebäude des alten Friedhofes von Chío den wir besichtigen.

Teils auf Asphalt, teils auf Beton oder Geröll und Sand steigen wir aufwärts durch landwirtschaftlich genutzte Flächen , vorbei an den diversen Wasserleitungsrohren, der Weg ist gesäumt von Mauern und wir sind bereits um 11 Uhr im Weiler Chiguergue.

Auch hier wieder eine Infotafel.
Diese Tafeln zeigen das Wanderwegenetz auf und den Standort. In drei Sprachen – spanisch – englisch – deutsch – wird auf die ethnographischen Besonderheiten, wie Dreschplätze, Brot-Backöfen etc. aufmerksam gemacht – zudem erfolgt eine Wegbeschreibung:

Jedoch die Wege selbst sind in keiner Weise gekennzeichnet.

Auf der Straße „Tinguaro“ wandern wir an einigen sehenswerten und skurilen Häusern vorbei und gelangen auf der Fahrstraße an die nächste Infotafel.
Aus dem Weiler Chiguergue heraus begleiten uns links wie rechts des Weges die Weinreben, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Obstbäume und witzige Zaunverzierungen.

Ein großes Areal wird wieder für die landwirtschaftliche Nutzung aufbereitet, neue Mauern erstellt.

Kurz darauf zweigt links der mit niedrigen Mauern gesäumte Pfad nach Chirche ab, den wir diesmal nicht nehmen,  da  wir den bereits am 17. Januar 2013 von Chiguergue nach Chirche und retour gegangen sind.
Wir wählen hier die Variante: Wandern auf der so gut wie nicht befahrenen Straße in einer halben Stunde nach Aripe zum Kirchplatz. Hier klärt uns die Infotafel auf, dass der Weiler Aripe wegen seiner historischen Vergangenheit 2008 zum Weltkulturerbe deklariert wurde.

In 10 Minuten sind wir unten auf der Straße (Camino Nuevo), die von Guía de Isora nach Chirche führt. Wir passieren einen  gut gepflegten Dreschplatz. Die Strecke ist uns  vom Mandelfest her bekannt.
Hier wird am letzten Oktober-Wochenende vorgeführt, wie früher die Mandelernte stattgefunden hat. Zugleich gibt es einen Markt mit den damit hergestellten Spezereien.

Auch hier gibt es wieder eine Infotafel. Daran hat die Gemeinde Guía de Isora nicht gespart.

Wir gehen ein Stück auf dem vorgegebenen Weg Richtung Guía de Isora, vorbei an einem witzig gestaltetem Fussball-Vereinshaus,  steigen dann jedoch – hier gibt es  einen Wegweiser der den Weg nach  Guía de Isora mit 1,7 km (beschrieben am 08.01.2010)  und nach Chirche mit 1,2 km anzeigt – bei dem schönen, rot-gestrichenen Haus gehen wir aufwärts auf dem Wanderweg PR TF 70 nach Chirche.
Vorbei geht es an Dreschplätzen, Zisternen und Wasserleitungen: modern und hässlich als Plastik-oder Metall-Rohre und schöne alte, gemauert offen und gedeckt –  steigen wir auf bekanntem Pfad aufwärts, linker Hand unter uns der Beginn von Chirche.

Kaum eine halbe Stunde sind wir gegangen, erreichen wir den nächsten Hinweis: noch  0,2 km nach Chirche.

Hier zweigen wir nun rechts, rein intuitiv, auf einem Geröllweg ab. Keine Kennzeichen, kein Hinweis, nichts.
Aber: nach 5 Minuten Gehzeit: Ein Steinmännchen mit Blick auf einen Dreschplatz.

Hier muss ich einfügen:

Elisabeth hat über die Internetanwendung „Komoot“ die verschiedenen Streckenabschnitte in ihr iPhone eingegeben.
„Agathe“, die von Elisabeth so titulierte Sprecherin treiben wir zur Verzweiflung, da wir von den von ihr vorgesehenen Strecken öfter abweichen. Energisch fordert sie uns immer wieder auf, umzukehren.
Als alles nichts nutzt gibt sie klein bei und verkündet uns dann „Route wurde angepasst !“  Ha, wer sagt’s denn!

Die kanarische Kiefer taucht immer häufiger auf, der Blick geht auf landwirtschaftliche genutzte Flächen und viel, viel Geröll.
Es lässt sich zwar nirgends ein Hinweis ausmachen, dass wir uns auf dem Weg nach El Jaral befinden, jedoch es gibt

Angelegte Tritte

Angelegte Tritte

immer wieder Steinmännchen, die von umsichtigen, fleißigen Wanderern oder Offiziellen errichtet wurden. Sie leiten  gut. Zudem haben wir den Eindruck, dass der Weg wohl erst vor kurzem präpariert wurde, denn regelrechte Stufen aus Steinplatten sind aufgebaut.
Einen  Barranco gehen wir runter, auf der anderen Seite der Schlucht wieder hinauf. Der Blick geht zur Küste, Guía de Isora und hoch zu den Bergen der Cañadas.

Wuchtige, imposante Felsformationen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Wir wähnen uns El Jaral schon ganz nah. Haben aber den nächsten Barranco noch nicht im Blick. Der ist nicht ohne! Es geht steil hinunter und – oh Wunder – er lässt sich gut aufwärts gehen. Erst ein steiler Anstieg, dann aber entlang des gesamten Felsmassives fast eben. Es gibt einige wenige Stellen, da müssen wir uns mit den Händen an Felsnasen festhalten, um sie zu überwinden. Es ist also Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Schuhwerk Bedingung !

Oben angekommen gehen wir erst einige Schritte nach rechts um ein verfallenes Haus und einen gut erhaltenen Brot-Backofen zu bewundern.
Dann gehen wir zurück zum Ausgangspunkt und links hoch. Zwei Kreuze haben wir im Blickfeld hoch oben und sehen wir bereits El Jaral, das wir nun bequem erreichen.
Bis hierher –  von dem Wegweiser 0,2 km nach Chirche – haben wir 1 Stunde 50 Minuten gebraucht.

Und, was soll ich sagen? Wieder eine Infotafel. Sie erklärt zwar genau wie es weiter geht nach Guía de Isora, aber woooo?

Wir gehen links in den Ort, finden in der nächsten Kurve 3 weitere Infotafeln aber keinen Wegweiser.

Wir klopfen an einem Haus und bekommen freundlich den Weg gezeigt.

Am Schulhaus „Las Escuelas“ rechts die Straße runter, vorbei an Solar-betriebenen Straßenlampen bis zu der Mülltonnenansammlung an der Straße bei einem Strommasten. Hier rechts ab auf den Betonweg und einige Meter tiefer, noch vor den mit Beton gefüllten Tonnen links weg.
Eine gedeckte, gemauerte Wasserleitung begleitet uns linker Hand und durch Gestrüpp geht es abwärts.

Hier sind wir „Agathe“ ausgesprochen dankbar. Wir gehen strammen Schrittes, erzählen und achten nicht besonders auf Steinmännchen.
Plötzlich wird „Agathe“ energisch: „Scharf rechts“!
Wo? Hätten wir übersehen: Auf der Straße ein blass-roter Pfeil nach rechts und zwei kleine Steinmännchen markieren den Einstieg in den Pfad.

Schlusspunkt

Schlusspunkt

Dank dieses Hinweises sind wir in 35 Minuten unten an der mit einer Skulptur verzierten Kurve vor Guía de Isora.

Da wir inzwischen Kontakt mit meinem lieben Mann hatten, der als Taxi „IrmEli“ unterwegs und bereits in Los Menores ist, haben wir nur eine kurze Wartezeit.

Möchte man jedoch mit dem Bus von Guía de Isora zurückfahren, dann muss man von hier noch einmal aufsteigen, um dann wieder abzusteigen  – will man nicht an der stark befahrenen Straße gehen.

Fazit:
Eine interessante, kurzweilige Tour, die man je nach Kondition und Belieben länger oder kürzer gestalten kann.
Wir haben auf alle Fälle vor, nochmal oberhalb von Chirche nach El Jaral zu gehen oder auch umgekehrt oder aber hin und retour.
Schau‘ ma mal!
Vamos a ver!

 

Biuldergalerie

Von Chiguergue nach Chirche – Camino La Cañada

Eine kleine, feine Wanderung. Für uns hier im Süden fast vor der Haustüre

Laut Elisabeth soll sie den Namen: Affodill-Weg erhalten – im Gegenzug zum Glockenblumenweg vom Erjos Pass nach La Vica (Masca), –  denn eine solche Fülle an den gerade erblühenden Affodills sucht seinesgleichen. Nur einmal – zur rechten Zeit – auf dem Conde haben wir diese Üppigkeit, dieses Meer porzellanfarbener Blüten erlebt.

Wanderwegstrecke: Je nach Lust und Laune zwischen einer Stunde und einer halben Stunde

Wir beginnen diesen Spaziergang am Ortsende von Chiguergue, nach dem Kirchplatz, bei der Infotafel in der Calle San Roque.  Einen Parkplatz finden wir in der davon abzweigenden Straße.
Die Information sagt uns, dass wir uns im Ortsteil La Cancelita befinden und dass uns dieser Weg in 45 Minuten, bei einer Entfernung von 1,9 km und einem Höhenunterschied von 107 m nach Chirche bringt und in der Calle El Cornical endet.
Entlang der Strecke verläuft der Kanal von Vegara.

Dann mal los: 10.30 Uhr gehen wir  ca. 20 Minuten auf der Asphaltstraße, die zum Glück so gut wie nicht befahren ist . (Sowohl auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg begegnet uns ein einziges Fahrzeug).
Vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen,  Ausblick auf die Insel La Gomera, die Küste und die dort unten liegenden Orte Alcalà und Playa San Juan schreiten wir zügig aus.
Den Weg säumen die hier so vorbildlich aufgeschichteten Steinmäuerchen, bewachsen von den zum Teil noch kräftig gelb blühenden Ranken der warzigen Zaunrübe, aber auch schon mit ihren niedlichen Ballons beschickt, den Aeonien und dahinter Opuntien – die Feigenkakteen –  und Affodills – Affodills – Affodills und in voller Blüte stehenden Mandelbäumen.

Die wunderschönen Margaritenbüsche sind schon so selbstverständlich, dass man sie fast zu erwähnen vergißt.

Wir passieren ein Gehöft, geschmückt mit einer Christsternhecke und Kakteen, die in blaue Plastikfässer getopft wurden.
Achtung: Kurz darauf zweigt links – gekennzeichnet durch Steinmännchen – der alte Wanderweg – vermutlich ebenfalls ein camino real – ab.
Man kann sich gut an einem links oberhalb liegenden Steinhaus mit Antenne orientieren.
Zwischen den Steinmäucherchen und über einen Steinteppich, zum Teil an einem offenen Kanal, der noch Wasser führt,  geht es romatisch weiter.
Zwischen den Steinen wuchert der wilde Thymian und so gar Farne wagen sich hier heraus.
Zwischendurch kleinere, kaum nennenswerte Aufstiege bis wir zur einer gemauerten, bedeckten Wasserleitung und zwei hellen und einem verrosteten Wasserleitungsrohr kommen:
Hier übersteigen wir den Kanal und die Rohre, um uns links haltend weiter aufzusteigen.
Aber hier: nochmal Achtung:
Es zweigt ein Pfad links hoch ab, und zwei führen rechts weiter. Wir wählten erst den unteren, der hätte uns, wie wir schnell feststellten,  unterhalb von Chirche ankommen lassen. Also retour und   wir nehmen den etwas oberhalb liegenden. Steinnmännchen kennzeichnen ihn auch.
Nur kurz, um die nächste Biegung und Chirche und der Mirador sowie die  Berge der Cañadas liegen vor uns. Rechts, unterhalb des Weges,  schauen wir auf einen gut erhaltenen Dreschplatz und vorbei an einem Meer des kräftig blaublühenden Kanaren-Lavendels sind wir schnell in Chirche.

Wir passieren einem Kindergarten – hier befindet sich auch eine Bushaltestelle – stoßen auf das neue Centro Cultural de Chirche. Wir halten uns rechts und schon sehen wir unterhalb unser Ziel:
das bewährte, immer wieder gute Restaurant: Romero Brasas de Chirche
Von Conchi und Antonio, den Besitzern , werden wir freudig begrüßt und haben das Glück an dem einzigen sonnigen Tisch Platz nehmen zu können. Nach dem –  wie immer schmackhaften Essen – (Lamm in Kastaniensauce) gehen Elisabeth und ich auf demselben Weg zurück, um den Wagen zu holen.  Mein lieber Mann, der ja sonst immer Taxifahrer für uns spielt, darf  sich solange bei einem Glas Tinto etwas ausruhen.

Fazit:  
Keine anstrengende, keine lange Wanderung aber durch die jetzige  Blütenpracht und das ganze Umfeld  eine sehr, sehr schöne.

Anfahrt:

Von Los Cristianos bis ans Ende der Autobahn TF1, weiter auf der TF82 Richtung Guia de Isora, Knapp 2km hinter Guia de Isora zweigt rechts eine Straße nach Chiguerge ab.

Von Chiguerge nimmt man vom Ausgangspunkt der Wanderung aus die Querverbindung nach Chirche

Abfahrt:

Von Cirche immer bergab nach Guia de Isora und von dort auf der TF82 / TF1 zurück.