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In den Cañadas ab El Portillo
Wau!
Was für eine Tour in einer imposanten, beeindruckenden Landschschaft!
Puh!
Was für eine anstrengende Tour im steten Auf und Ab!
Elisabeth hat im Sommer diese Wanderung entdeckt und geht sie heute mit mir – für sie zum dritten Mal.
Wir starten die Anfahrt um 9:35 Uhr und sind im Vorteil wenig Verkehr zu haben und so fährt Elisabeth in einer guten Stunde bis zum Parkplatz beim Besucherzentrum El Portillo. Hier erwartet uns strahlender Sonnenschein, wolkenloser blauer Himmel und 4°C – wir sind in 2078 m Höhe.
Auf dem Sendero – Wanderweg – 1 starten wir um 11:45 Uhr und haben wenig später den Teide – diesmal ohne das winzigste Schneehäubchen – vor uns, der uns fast auf der ganzen Tour begleiten wird.
Zwei Infotafeln klären uns über die 1. Besteigung des Teides und den Naturschutz in diesem Gebiet auf.
Rechter Hand haben wir ein gutes Stück lang einen Kiefernwald und wir schreiten durch ein Meer von Teide Skabiosen – liebevoll Rosalito salvaje genannt (wir würden Rausamiger Flügelkopf sagen).
Nach 15 Minuten Gehzeit – 1,3 km – biegt unser Sendero 1 rechts ab Richtung Fortaleza, immer auf einem mit Steinen eingefasstem Weg.
Einige Hinweistafeln zeigen uns die Möglichkeiten auf, die man hier sonst noch erwandern kann.
Nun geht es im steten Auf und Ab auf die Fortaleza zu, die nach weiteren 15 Minuten vor uns zu sehen ist. Linker Hand immer noch den Teide im Blick.
An Hinweistafeln ist nicht gespart und wir können auf der nächsten erkennen, dass die Fortsetzung unserer Tour von der Fortaleza aus schon ausgeschildert ist: Sendero 33
Auf einem breiten Sandweg nähern wir uns diesem riesigen Felsmassiv.
Sind wir früher mit der großen Wandergruppe meist zur Fortaleza, an der kleinen Kapelle vorbei, aufgestiegen und dort oben gewandert, so marschieren wir heute an ihrem Fuß entlang und bleiben immer wieder vor diesen gewaltigen Felsmassiven stehen und sagen: OH!
An einer Stelle kommt Elisabeth ins Schwärmen: Hier hat sie im Sommer die meterhohen Teide Taginasten – Teide Natternkopf – mit ihrem Sohn in voller Blüte erlebt. Das muss ein Traum sein. Heute erinnern uns nur die skelettartigen, fotogenen Gerippe daran.
Ca. 20 Minuten wandern wir an diesem beeindruckenden Massiv vorbei und dann der Blick aufs Meer: Die Insel La Palma ist heute gut auszumachen.
Mit diesem Anblick machen wir eine kurze Rast zum Trinken, Schauen, Staunen.
Ab hier folgen wir der Hinweistafel: Sendero 33 „Lomo Hurtado“ zum Sendero 22 3,1 km.
Nun wird es „ungemütlich“. Waren wir bis hierher von ebenem, sandigen Boden verwöhnt, so wird es nun alpin, steinig, steil runter, steil rauf: anstregend. Jeder Tritt will sorgfältig gesetzt sein.
Trotzdem erfreut uns der Blick auf den Teide und hier auf einzelne Skelette der Teide Taginaste.
Geröllig schlängelt sich der Pfad, die ersten Blüten des Teidelacks erspähen wir und natürlich rund um Teide Skabiosen.
Kurz vor ½ 1 Uhr geht es für längere Zeit aufwärts und die Hänge sind übersät mit den halbkugeligen Büschen der Besenrauke. Die Spanier nennen sie Hierba pajonera. Sie blüht gelb, jedoch jetzt, nach dem sie verblüht sind, wirken die stehengebliebenen ockergelben sonnenbestrahlten Blütenstände in dem Bimsgrus aus der Entfernung wie eine verstreute Schafherde.
Uns fällt auf, dass in dem ganzen Bereich den wir bis jetzt durchwandert haben viele Flächen mit Zäunen abgesichert sind. Wir vermuten, dass die sensible Vegetation hier vor den Kaninchen (oder Wandertouristen) geschützt werden soll. Wer weiß?
Nach einem längeren, steilen Stück wandern wir wieder – welche Wohltat – auf Sand und die Montaña Negra schiebt sich vor den Teide.
Inzwischen stehen immer mehr riesige Büsche des Teide-Ginsters neben dem niedrigen Bewuchs und vor uns schiebt sich wieder die Fortaleza ins Bild und mit diesem Blick wollten wir eigentlich – um ½ 1 Uhr – unsere obligatorische Apfelpause machen. Jedoch es bietet sich kein Stein zum Sitzen an. Also weiter.
Wir müssen noch fast 1 Stunde gehen bis es soweit ist, denn wir wollen nicht nur zwischen den Büschen ohne Ausblick sitzen.
Kurz darauf kommen wir an die nächsten Hinweistafeln. Kurz, aber wirklich nur ganz kurz, haben wir angedacht dem Sendero 22 Richtung Montaña Blanca zu folgen und dann auf dem von uns schon gewanderten Weg Nr. 6 nach El Portillo zurück.
Hier endet für uns der Sendero 33 – um 13.35 Uhr nach knapp 3 Stunden und wir gehen auf dem Sendero 22 – das Hinweisschildchen steckt in einem Stück schöner Stricklava – nach El Portillo.
Weiter geht es auf gut zu gehendem Sandweg bis wir knapp 1/2 Stunde später wieder auf gerölligem Boden steil aufsteigen müssen.
Oben angekommen, verschnaufen wir und amüsieren uns:
An dem wolkenlosen, stahlblauem Himmel taucht das erste „Fotografierwölkchen“ auf: Wir meinen es sieht einem kleinen Pferdchen sehr ähnlich.
Schon wieder Informationstafeln. Für uns ist der Sendero 1 richtig.
Das breite, helle Band des Sandweges zeichnet sich gut aus der Vegetation ab.
Da fällt mir ein Spruch ein, der in Köln benutzt wird.
„Ist es noch weit? Nein, aber es zieht sich.“
Das gilt hier hundertprozentig.
Es ist jetzt 14:15 Uhr und wir kommen in El Portillo um 15:15 Uhr an, nachdem wir noch einen unnötigen Schwenk Richtung El Portillo Alto gemacht haben.
Fazit:
Es ist eine lange, teilweise auch kräftezehrende Tour!
Aber: Diese Landschaft! Einzigartig.
Die Wanderung ist grandios aber jetzt sind wir k.o. und froh am Auto zu sein, und meinem lieben Mann benachrichtigen können:
Alles paletti. Er hat für uns heute gekocht, da wir, bis wir wieder zu Hause sind, in die Zeitspanne fallen in der fast alle Restaurants bis abends geschlossen sind.
Empfehlung:
Wer noch nie hier oben war sollte die Zeit einplanen einen Rundgang durch das Besucherzentrum – Centro de Visitantes – zu machen:
Ein Film über die Entstehung der Insel wird gezeigt, ein Museum ist ebenfalls angegliedert.
Und wer nicht so geschafft ist wie wir kann noch einen Rundgang durch den angegliederten Botanischen Garten machen, den wir Beide bei anderen Gelegenheiten schon besichtigt haben.
Alles sehenswert!
Boca Tauce – El Jaral
Der Weg „La Chifira“
Sind wir in den vergangenen Jahren von Boca Tauce aus nach El Jaral gegangen und vorher nach Chirche und über Las Fuentes nach Acojeja so wollen wir heute die vierte Möglichkeit nutzen, um auf einem anderen Weg El Jaral zu erreichen.
Den Hinweis auf diese Tour haben wir aus dem Infoblatt der Gemeinde Guia de Isora „Traditionelle Wege von Guía de Isora“
Wanderwegstrecke: gute 5 Stunden reine Gehzeit, 13,8 km – meist bergab
Start bei 2041m ü.NN — Ende bei 836m ü.NN = 1205m Abstieg
Den ersten Part der Wanderung brauche ich nicht mehr im Detail zu beschreiben, da er sich mit den vorgenannten Wanderungen deckt.
Im Telegrammstil:
10:50 entlässt uns der Busfahrer der Linie 342 an der Kreuzung Boca Tauce. Wir gehen hoch zum Parkplatz vor dem Infobüro und Museum, dann rechts auf den Weg Nr. 18 Chavao und es ist auch der Weg PR-TF 70 nach Guía de Isora ausgewiesen.
Dieses erste Teilstück, das durch das phantastische Lavafeld führt und die Vulkan-Massive, die Sicht auf Teide und Pico Viejo, Guajara und und begeistert uns immer immer egal wie oft wir dieses Stück gehen.
Unsere heutige Strecke verläuft ein großes Stück auf den bereits gegangenen Touren.
Nach einer kleinen Anhöhe verlassen wir den Weg 18 nach Chavao, um gleich gegenüber in den Weg Nr. 35 Boca Chavao einzubiegen.
Hier nehmen wir also nicht die Forststraße sondern gleich den schmalen Steig, der abwärts führt.
Vom Busausstieg bis hierher sind wir 40 Minuten gegangen.
Auch dieses Teilstrecke ist uns noch in guter Erinnerung, da hier vor ein paar Jahren der Brand fürchterlich gewütet hat.
Nach weiteren 40 Minuten Gehzeit gelangen wir an den Wegweiser: PR-TF 70 Guía de Isora. Zudem wissen wir jetzt, dass wir von Boca Tauce bis hierher 4,2 km zurückgelegt haben.
Wie damals gehen wir unmittelbar an den verbrannten, kohlrabenschwarzen Kieferbäumen vorbei und freuen uns wieder, dass die Natur dabei ist sich zu erholen und überall die neuen Triebe sprießen.
Kurz darauf kommt Neuland für uns:
Wir werden in einen Barranco geleitet, steigen in diesem ein kleines Stück auf und auch hier haben wieder liebe Vorwanderer Steinmännchen gesetzt, damit man den Ausstieg findet.
Der Weg führt aufwärts, vorbei an phantastischen Felsformationen und das erste Büschel Teide-Lack ziert den Weg.
Oh, gingen wir bis jetzt im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel so sehen wir die Passatwolken aufziehen.
Uns schwahnt Böses.
Nachdem wir eine Forststraße gequert haben – nach einer Messstation – folgen wir dem Hinweis PR-TF 70 um nach 10 Minuten von unserer Trulla, Sprecherin von komoot, zu erfahren: Du hast die Tour verlassen. Na bravo.
Also wieder zurück aufgestiegen als sie uns kurz unterhalb des obigen Hinweisschildes verkündet, hier nun rechts. Von oben kommend hätten wir also hier nach links gemusst. Vorbei an einer Steinmauer, durch Gelände, das überzogen ist mit den verkohlten Sträuchern des Ginsters blicken wir auf eine große Tuffsteinlandschaft, in der Nähe von El Hoyo, die sich hell von der Umgebung abhebt- Am Fuß davon können wir ein verfallenes Haus ausmachen.
Wir durchwandern ein Gebiet wie im Botantischen Garten, Frühling ist es.
Waren im oberen Bereich die Margariten noch kaum erblüht, so bedecken hier die Büsche große Bereiche, Teidelack, Affodills, wie wir sie in dieser Vielzahl nur vom Conde her kennen, eine andere Sorte der Gänsedisteln, die rotblühende Tabaiba dulce, große Büsche des Kanaren-Lavendels, kräftig gelbblühende Aeonien und zart der Erdrauch. Die Montpellier-Zistrosen blühen weiß ebenso wie der Escobon, der Geißklee, Mandelblüten in weiß und rosa können wir bewundern. Wunderschön!
Aber: Auch das hat seine Nachteile: Der Pfad, will man ihn denn so nennen, führt durch diese Wildnis der Sträucher. Anfangs helfen noch Steinmännchen weiter und man ahnt, hier könnte der Weg sein.
Immer am Rande der Schlucht von Niágara.
Wir wandern an einem weiteren verfallenen Haus vorbei.
Inzwischen, es ist es kurz vor 2 Uhr, regnet es.
Regencapes an, Apfel in die Hand, im Gehen wird gegessen, denn es ist nun auch ausgesprochen kalt.
Zum Glück hat es nur ½ Stunde leicht geregnet. Aber die Sträucher, durch deren Gewirr wir durch müssen, sind nass. Igitt.
Aber dann rätseln wir in diesem Dickicht mal wieder: wo geht es weiter, wir irren hier hin, irren dort hin.
Die „Trulla“ meldet sich nicht, wir sind wohl noch im von ihr tolerierten Bereich.
Aber: es müsste nicht Elisabeth sein, wenn sie uns als hervorragende Pfadfinderin nicht wieder auf den „richtigen“ Pfad bringt, der uns dann durch eine Schlucht zu einem Fahrweg führt und zu dem von oben zu sehenden Wasserbassin.
Nun sind wir wieder auf der sicheren Seite und schreiten zügig aus.
Gelangen in den landwirtschaftlich genutzten Bereich von El Jaral und gehen auf einer Forststraße an den Gärten vorbei: Baumtomaten, Tomarillas, eine rosablühende Sorte der Passiflora mit länglichen Früchten, Nispero-Bäume.
Interessant.
15 Uhr ist es inzwischen.
Mein lieber Mann meldet sich, ob wir schon seine Taxidienste brauchen. Wirhaben zwar El Jaral schon im Blick, wissen aber nicht wie lange wir noch benötigen. Wir vereinbaren, dass wir uns wieder melden, wenn wir absehen können wann wir in El Jaral ankommen.
Wir könnten nun einfach dem Forstweg nach El Jarral folgen, aber nein, wir biegen nach diesen Gärten, ein riesiger Christstern-Strauch ist im letzten, nach rechts ab, um nun einen riesigen Umweg zu gehen:
Den Barranco auf der einen Seite rein, aufsteigen bis unterhalb eines verfallenen Hauses um dann halsbrecherisch auf einem schmalen Steig steil in den Barranco abzusteigen und was? natürlich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Hoch oben thront ein Haus. Auwei, da müssen wir noch hinauf.
Es ist malerisch hier, jedoch, wenn man schon 4 Stunden gegangen ist, muss man das eigentlich nicht mehr haben.
Hier oben bei dem Haus haben wir den Blick über einen Dreschplatz zum Meer, trotz der tiefhängenden Wolken und nur wenige Schritte weiter:
OH! Wir sind oberhalb von El Jaral!
Nun können wir unseren lieben Taxifahrer anrufen.
Noch ein kurzer Abstieg, an einem Backofen, einer Zweigstelle des Rathauses und dem Schulhaus vorbei
gehen wir runter bis zu den Mülltonnen. Hier hat uns mein lieber Mann schon mal eingesammelt.
Man kann sich merken, will man nicht so eine Gewaltwanderung machen, dass sich ein Rundweg anbietet: von El Jaral auf dem Forstweg aufsteigen und auf dem Barrancosteig zurückkehren.
Fazit:
Auch wenn diese Wanderung von Boca Tauce aus einen großen Teil der bereits gegangenen Abstiege beeinhaltet, so hat auch diese wieder ihren besonderen Reiz und wir werden es nicht leid, immer noch neue Touren zu erkunden.
Die Insel ist wirklich unerschöpflich!
Las Lajas – El Parador
Heike, eine Leserin unseres Wandertagebuches, gab den Hinweis, dass es eine sehr schöne Tour vom Grillplatz Las Lajas bis zum Parador gibt.
Da ich schon seit Jahren – genau seit 2. Dezember 2008, als wir auf den Sombrero de Chasna stiegen und den Hinweis „Sendero 31“ sahen – diesen Abzweig gehen will, gab dieser Tipp den Ausschlag.
Heute ist es nun endlich soweit: Elisabeth und ich gehen die Tour an.
Wettervorhersage 20 Grad, Sonne. Genau richtig.
Vorab: Eine zwar anstrengende aber wunder-wunderschöne Bergtour!
Wanderwegstreck: Mit einigen Irrungen waren wir 4 3/4 Stunden unterwegs 9,4 km, 400 m rauf und 370 m runter
Um um 9:15 Uhr wollen wir mit dem Bus 342 ab Busbahnhof Costa Adeje bis Zur Zona Recreativa Las Lajas-Vilaflor fahren.
Ein Paar besteigt den Bus mit Ausdrucken der Buchung für die Fahrt. Da der Busfahrer die neue Möglichkeit der Buchung und Bezahlung der Fahrt per Internet offensichtlich nicht kannte, gab es eine Verzögerung, da er erst mal fragen gehen musste.
Aber: Um 10:30 Uhr entließ er uns mit einer Gruppe Fahrradfahrer an unserem Wanderausgangspunkt in Las Lajas.
Die üblichen Vorbereitungen, GPS aktivieren, Handys mit dem programmierten Wanderverlauf über das Programm komoot einschalten: und die böse Überraschung: es funktioniert weder Elisabeths noch mein Handy.
Jedoch wir sind unverzagt, sehen auf dem Kiefernnadelboden viele Steinmännchen, denen wir unverdrossen aufwärts folgen. Wir sind vielleicht eine ½ Stunde aufgestiegen als sich meine „Trulla“, Sprecherin von komoot plötzlich meldet: „Du hast die Tour verlassen, die Tour liegt 190 m rechts von dir.“
Na prima. Also queren wir auf’s Gradewohl die Hänge, und hangeln uns immer weiter rechts. Müssen ein großes Stück wieder absteigen bis uns dann mitgeteilt wird: „noch 30 m dann bist du zurück auf der Tour“.
Wir waren wohl – wie wir später nachvollzogen haben – auf der Diretissima zum Roque los Almendros.
Als wir nun den richtigen Pfad hatten, war es ein Kinderspiel. Hinauf, hinauf, rechts stets den mächtigen Koloss des Sombrero de Chasna vor uns, unter uns ein Wolkenmeer wie Watte und wir bestaunen die Baumveteranen der Kanarischen Kiefer, die den Brand überlebt haben. So knorrige Exemplare haben wir nur damals auf der Wanderung vom Parador nach Cruz de Tea gesehen.
Kurz vor 12 Uhr sind wir an dem Abzweig, den wir damals gesehen haben.
„Nr. 31 Cumbres de Ucanca“ 3 ½ Stunden werden angezeigt und hoher Schwierigkeitsgrad. Auch gibt es Hinweise auf die Area Recreativa Las Lajas sowie nach Vilaflor und für uns jetzt interessant zur Degollada de Ucanca und zum Parador.
Zusätzlich zu den Täfelchen „Sendero 31“ gibt es auch noch leuchtend blaue Punkte auf den Steinen.
Nur 15 Minuten später haben wir uns so weit hochgearbeitet, dass wir über den „Tellerrand“ schauen können und den Teide und den Pico Viejo vor uns haben.
Noch ein paar Minuten weiter und wir sagen nur noch OHHH!
Teide, die Caldera, Llano de Ucanca liegen ausgebreitet vor uns.
Die blaue Gesteinsfärbung der „Azulejos“ ist gut auszumachen. Linker Hand sehen wir die Berge Roque de los Almendros (2523m), El Sombrero (2531 m) und El Sombrerita (2328 m) auf unserer Höhe. Richtung Meer der Sombrero de Chasna (2411 m) und rechts den Guajara (2718 m).
Da weiß man wofür man sich angestrengt hat!
Die weitere Strecke zeigt uns rechts wie links die wunderschönsten Ausblicke, aber: es pfeift ein eisiger Wind und wir sind froh, dass wir Anoraks dabei haben, bedauern, keine Handschuhe eingepackt zu haben.
Hier oben: strahlend blauer Himmel ohne das klitzekleinste Wölkchen
und an anderer Stelle ein Schauspiel der Wolken wie sie aufziehen und weiterziehen,
dunkle Wolken sich in die weißen Wolken mischen.
Der Pfad führt zum Teil dicht an der Abbruchkante Richtung Caldera vorbei, dann rechts wieder etwas tiefer. Es geht rauf und runter. Immer wieder sehen wir die Täfelchen „Sendero 31“. Viele Tafeln sind in der ganzen Gegend aufgestellt „Parque National“ damit wir ja nicht vergessen, in welch‘ bevorzugter Landschaft wir uns bewegen.
13:15 Uhr: Apfelpause. Wir haben eine windstille Stelle gefunden und der Blick Richtung Meer ist grandios: Aus dem Wolkenmeer erheben sich die höchsten Erhebungen von Gran Canaria und – was wir noch nie gesehen haben – wir glauben so gar Fuerteventura schemenhaft ausmachen zu können.
Ginsterbüsche dominieren hier oben und eine Vielzahl der Skelette des Wildprets Natternkopfes, schlicht: Teide-Tajinaste“ verzieren die Landschaft und noch Schneeflecken haben sich gehalten.
Gegen 13:40 Uhr haben wir dann ein dickes Problem: Sowohl Elisabeths Handy als auch meins haben sich gleichzeitig ausgeschaltet. Somit keinerlei Ansagen mehr noch Karten zum Orientieren zur Verfügung.
Wir sind gewissenhaft den Hinweisschildchen gefolgt und kommen nun zu einem Abbruch: kein Täfelchen, zwar einige Steinmännchen, die uns aber nicht weiterhelfen. Wir gehen zurück, wir versuchen verschieden Abstiege, die uns alle viel zu gefährlich sind, 20 Minuten hat uns die Suche gekostet bis
Elisabeth zwischen den mächtigen Felsbrocken einen Spalt entdeckt und hier geht der Weg weiter. (Unser kleiner GPS-Logger, den wir zur Aufzeichnung der gegangenen Tour – neben den Smartphones – immer mitführen, hat unsere Irrungen präzise aufgezeichnet.)
Als wir dadurch sind: sehen wir: „Sendero 31“.
Die Schwierigkeit ist, die Wanderung ist vom Parador her ausgeschildert und nicht von Las Lajas, so dass wir aus unserer Sicht eben keine Sicht auf die Kennzeichnung hatten.
Was sind wir froh! Nun geht es wieder auf gut auszumachendem Pfad weiter. Ein einsamer Wanderer kommt uns entgegen.
Wir marschieren nun sehr erleichtert durch eine so phantastische Landschaft die ihresgleichen sucht. Beeindruckend!
Rechter Hand haben wir als steten Begleiter das Massiv des Guajara (2717) dem vierthöchsten Berg auf Teneriffa und die Felsformationen wechseln stets.
Die vielfältigen Felsformationen lassen uns immer wieder schauen und staunen.
Um 14:30 Uhr rufen wir meinen lieben Mann an, der für uns wieder Taxi IrmEli machen und uns am Parador abholen will, sollten wir früh dort sein. Das hat sich durch unsere Suche nach dem richtigen Abstieg erübrigt. Wir können froh sein, wenn wir um 16 Uhr den Bus vom Parador erreichen, da wir nicht wissen, wie lange wir noch brauchen werden.
Nur 5 Minuten später gelangen wir an an den Sattel der Degollada de Ucana. Der Hinweis „Cañada Blanca“ ist für uns richtig.
Was auch interessant ist: Sendero 15 führt von hier auf den Guajara.
In den Fels ist der Einstieg zum Abstieg eingeschnitten und dieser Teil ist uns von einer Wanderung im Jahre 2003 her noch in Erinnerung, als wir mit der großen Wandergruppe den Aufstieg auf den Guajara gesucht und nicht gefunden haben. Ausgeschildert war damals noch rein gar nichts und so gut präpariert war der nun wirklich gut zu gehende Weg auch nicht.
Jedoch, Vorsicht ist geboten, reine Nordseite und es haben sich noch große Flecken Schnee, der inzwischen gefroren ist und Eisplatten gehalten.
Zügig kommen wir voran, sehen schon die Piedras Amarillas.
Eine halbe Stunde haben wir für den Abstieg gebraucht und kommen an die nächste Hinweistafel: noch 0,8 km bis zum Parador, der Sendero 4, gut bekannt. Nur sind wir ihn noch nie am Ende einer Wanderung gegangen, bisher war er stets der Beginn einer Tour.
15:30 Uhr: Geschafft!
Natürlich ein kurzer Besuch im Infobüro, um auch mitzuteilen, dass, kommt man von Las Lajas, die Wegfindung schwierig ist. Was uns die Dame am Schalter bestätigte.
So, die Zeit reicht noch für einen Becher Milchcafé, denn um 16 Uhr soll ja der Bus 342 wieder zurückfahren. Kommt auch überpünktlich, dann aber – wieso – warum – weshalb – fährt er 20 Minuten verspätet ab. Zwei Herren steigen noch zu und nach der Abfahrt etwas später hält der Bus nochmals, um noch die Begleiterinnen der Herren einsteigen zu lassen.
Das ist wohl Service!
Dann ist der Busfahrer so nett und hält in La Camella – obwohl keine Haltestelle – um mich aussteigen zu lassen.
Fazit:
Eine wirklich wunderschöne Tour und wir sind auch ganz angetan, dass wir sie – bis auf die Suche nach dem Abstieg – problemlos gemeistert haben.
Sollten wir sie nochmal gehen, würden wir jedoch den Aufstieg – wenn auch etwas länger – von der bekannten Route auf den Sombrero de Chasna von der TF 21 km 59 1/2 aus gehen.
Danke nochmal, liebe Heike! Ihr seid wohl bei der Wegfindung etwas geschickter gewesen.
Besonderheit:
Parque Nacional
Der Nationalpark befindet sich in der Mitte der Insel Teneriffa, nördlich eingegrenzt durch das Orotavatal und südlich duch den Kiefernwald vonVilaflor. Der Park ist auf die Gemeindebezirke Adeje, Fasnia, Garachico, Granadilla de Abona, Guia de Isora, Icod de los Vions, La Cuancha, La Orotava, Los Realejos, San Jaun de la Rambla, Santiago del Teide und Vilflor verteilt.
Es handelt sich hier um das einzige Gebiet eines subtropischen Hochgebirges in Europa. Dieses Merkmal ist ausschlaggebend für den biologischen Reichtum, und viele hier anzutreffende Arten sind nur in diesem Park zu finden.
Was zuerst auffällt, ist der große Kessel, der Circo de las Cañadas, eine Depression mit einem Durchmesser von etwa 17 km. Diese wird im Nordosten, Osten und Süden durch abrupte Steilhangzonen mit einem Gefälle von bis zu 700 m eingegrenzt . Darüber liegt der Teide, der über 2000 m Höhe erreicht und von den Feuchteinflüssen ausgenommen ist, die durch die Passatwinde hierher gelangen. Die klimatischen Bedingungen sind hier völlig anders als auf der restlichen Inselgruppe. Die zu jeder Jahreszeit niedrige relative Luftfeuchtigkeit und der >Mangel an Niederschlägen verursachen eine Trockenheit, die schwerlich mit anderen Berglandschaften vergleichbar ist. Diese Eigenheiten führen je nach der Jaheszeit, zu der man die Gegend besucht, zu einem völlig unterschiedlichen Anblick: entweder vollkommen weiß von Schnee im Winter oder voll an lebendigen Farben im Frühling oder aber trocken und karg im Sommer.
Gesetzgebung:
Durch Erlass vom 22. Januar 1954 wurde das Gebiet zum Nationalpark erhoben. Das Gesetzt 5/1981 vom 25. März 1981 legt unter Anwendung des Gesetzes über geschützte Naturräume ein Sonderrechtssystem für den Park fest. Am 2. Juli 1999 wurde die Erweiterung des Nationalparks auf die heutige Fläche von 18.990 ha beschlossen.
Auszug aus dem Informationsblatt „Teide – Parque National“ herausgegeben
durch den Veröffentlichungsdienst der Nationalparks.
Boca Tauce – El Jaral
So schön!
Das muss man gesehen haben, sonst glaubt man es nicht!
Unsere Abschlusswanderung für diese Saison sollte noch mal ein „Knaller“ sein.
Im Wanderführer der Gemeinde Guía de Isora „Traditionelle Wege“ sind mehrere Touren von Boca Tauce, den Cañadas, ins Tal ausgewiesen.
Zwei haben wir bereits gemacht: nach Chirche und über Las Fuentes nach Acojeja.
Die heutige soll uns nach El Jaral führen.
Wanderwegstrecke: mit Schauen, Fotografieren, Erzählen, Apfelpause:
Gut 10 km, 4 Stunden 40 Minuten
Wie gewohnt nehmen wir ab dem Busbahnhof Costa Adeje den Bus Nr. 342 Richtung Cañadas. Auf unsere Bitte lässt uns der Fahrer bei Boca Tauce an der Gabelung TF 21 und TF 38 um 10:30 aussteigen. Der dortige lange gesperrte Parkplatz mit angegliedertem Museum und Tourist-Information ist nach etlichen Jahren seit November 2014 eröffnet.
Die üblichen Handgriffe: mit dem Wanderprogramm Komoot programmierte Handys, GPS-Aufzeichnungsgerät einschalten, Hüte, Sonnenbrillen auf, Fotoapparat umhängen, Stöcke einstellen, Rucksäcke auf, 1. Foto vom Teide mit Pico Viejo im strahlenden Sonnenschein.
Auf die Plätze: Los!
Ein paar Meter gehen wir zurück bis zum Info-Büro und Museum Juan Évora.
2 kleine Räume sind dem Gedenken und zur Veranschaulichung des Lebens der Schäfer hier in den Cañadas gewidmet. Als der Kraterkessel „Las Cañadas del Teide“ im 20. Jahrhundert zum Nationalpark erklärt wurde, war dies das Aus der Beweidung, die seit der Zeit der Guanchen hier in diesem Gebiet betrieben wurde.
Juan Évora, nach dem das Museum benannt wurde, war der letzte Schäfer, der hier oben lebte und 1996 verstarb.
Noch eine Besonderheit: Der Parkplatz wird um 15:45 Uhr geschlossen!
So, nun aber wirklich: Los!
PR-TF 70, Sendero 18 ist uns von diversen Wanderungen her bekannt, darum aber nicht weniger schön, nicht weniger interessant und immer noch begeisternd.
Rundum die Bergwelt im Sonnenschein (nach der Schlechtwetterfront vergangener Woche schätzen wir es besonders), wir sehen bereits riesige Stauden der Teide Taginasten, des Teide Natternkopfes aber leider noch nicht in Blüte, dafür viele lilablühende Halbsträucher des Teidelacks, auch Besen-Schöterich genannt, aber auch viele verbrannte Ginsterbüsche als Mahnmal. Escobon und Margeriten sind hier bereits fast ganz verblüht.
Der Weg an sich ist schon eine Wucht: Erst über Sand, Erde und dann von jetzt auf gleich bist Du mitten im Lavastrom als wäre erst gestern der Vulkan ausgebrochen.
10 Minuten dauert die Durchwanderung, dann betritt man wieder einen Erd-Sandweg der an unzähligen Büschen des leider auch noch nicht blühenden behaarten Federkopfes, von den Einheimischen liebevoll „Rosalito salvaje“ genannt, vorbeiführt.
Auch heute bin ich fasziniert von den vielen Stellen mit der Stricklava und auf diese Weise sind wir schnell an dem kurzen Aufstieg und am Wanderweg Nr. 35 angelangt.
Bis hierher benötigten wir eine halbe Stunde.
Nun leitet uns „Agatha“, Elisabeths Sprecherin von komoot geradeaus, dann gleich links. Auch diesen Weg kennen wir bereits aber dann – wie schon gewohnt – schwaches bis kein GPS Signal – und dann sind wir verunsichert.
Biegen quer Beet rechts auf eine Forststraße, folgen ihr ein Stück, erscheint uns nicht richtig, also wieder auf den schmalen Pfad bergab zurück. Na, nach geraumen Abstieg meldet sich „Agatha“ wieder, wir hätten die Tour verlassen. Also wieder zurück zur Forststraße und der folgen wir nun. Es heißt zwar zwischendurch wir wären zu weit links der Tour, sind aber so zuversichtlich, dass wir, der Forststraße folgend, doch wieder auf den Wanderweg kommen werden.
Und tatsächlich, plötzlich heißt es „in 30 m rechts“, dann sind wir wieder auf der „Spur“. Ein kurzer steiler Aufstieg und wir stehen im Kiefernwald, im Margeriten-Meer. Über einen verbrannten Stamm eines Baumveteranen erblicken wir die Insel La Palma und nun suchen wir uns zwischen den Margeritenbüschen den Pfad. Es lässt sich schlecht gehen, da die schmale Spur von Steinen und vielen dicken Kiefernzapfen übersät ist.
Macht uns alles nichts, es ist so schöööööön!
Waren wir im vergangenen Jahr schon so begeistert, als wir durch die Margeritenmeer wateten, so freuen wir uns in diesem Jahr, dass es noch so viele gibt!
Einmal queren wir die Forststraße und sofort geht es in der Blumenpracht weiter.
Um 12:50 Uhr erreichen wir Hinweisschilder: rechts: PR TF 70 Chirche 8,6 km, Guía de Isora 11,3 km, links: TF 70 Boca Tauce.
Wir werden jedoch geradeaus an einem Haus rechts und einer Wasserleitung links vorbei geleitet. 2 km sollen wir nun diesem Weg folgen.
Machen wir.
Die Margeriten werden spärlicher, dafür die ersten Blüten der weißen Montpellier-Zistrose wie der rosa Beinwellblättrigen Zistrose und der Weg wird steinig, felsig, beschwerlich und das soll nun so bis nach El Jaral so bleiben.
Da es so schön ist, legen wir heute auch wieder eine Apfelpause ein mit Blick zur Küste, auf die Insel La Gomera und mit den Wolken davor sind wir auf Augenhöhe, aber wir sind in der Sonne!!!
Die Hänge sind überzogen mit dem Natternkopf, die Gänsedisteln sind weitgehend verblüht, aber wir haben noch nie bewusst die schönen weißen, wolligen Samenstände gesehen. Wir bestaunen wieder die ehemals mit so viel Mühe errichteten Mauern aus Vulkangestein, um die bepflanzten Terrassen abzusichern, die sich wie Landschaftsskulpturen ausnehmen. Neben uns gluckert in einem Metallrohr das Wasser und linker Hand sehen wir den Bergrücken auf dem wir im April vergangenen Jahres nach La Fuente gingen.
4 Stunden sind wir unterwegs, als uns verkündet wird, dass wir nun das Naturschutzgebiet verlassen.
Links geht etwas später ein Weg ab, der wohl nach Chirche führt.
Wir denken, noch ca. eine halbe Stunde Weg vor uns zu haben und darum rufe ich meinen lieben Mann an, dass er für uns mal wieder Taxi „IrmEli“ spielt.
Wir gelangen nun in eine landwirtschaftlich genutzte Region, Wein und Kartoffeln werden hier kultiviert, zudem hören wir Hundegebell, also nähern wir uns der Zivilisation, El Jaral!
Durch die Calle Niagara sind wir schnell unten im Ort an der Infotafel „Camino Llanete“. Wir halten uns hier links, an der Schule vorbei, fragen, ob man hier irgendwo essen kann, heute nicht, nur Freitag, Samstag und Sonntag wird uns beschieden. Also weiter bergab Richtung Mülltonnen und Abzweig um nach Guía de Isora zu gelangen, damit Manfred kein Problem hat uns aufzugabeln und, was soll ich sagen: Er ist schon da!
Fazit:
Die Wanderung war der I-Punkt auf den vielen Touren die Elisabeth und ich mal mit Besuch, jedoch meist nur wir zwei alleine gemacht haben.
Wir sind dankbar und glücklich, dass wir wieder so viel Schönes, Neues gesehen, erlebt haben, alles ohne Blessuren.
Das Wetter war in dieser Saison wahrlich nicht berauschend, jedoch die Wanderung „ventanas de Güimar“ und die heutige konnten wir im schönsten Sonnenschein machen.
Freuen wir uns auf weitere Entdeckungen im Herbst.
Bis dahin: Hasta pronto! Bis bald!
Impressionen
Umrundung des Roque de Taborno
Umrundung des Matterhorns von Teneriffa
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Der Reihe nach:
Elisabeth hat Besuch von 2 Neffen aus Deutschland und den beiden jungen Männern wollten wir gerne das Anaga-Gebirge mit einer „kleinen“ Wanderung bei Taborno nahebringen.
Da wir diese Tour schon mehrfach gegangen sind, glaubten wir, es erübrigt sich für uns nochmal nachzulesen, wie man am Besten geht! (beschrieben am 12.1.2010 „Anaga-Bergmassiv“ und 19.3.2010 „Roque Taborno zum Zweiten“)
Ist ja ganz einfach:
Von Taborno am Kirchplatz rechts vorbei, bis zum Aussichtspunkt „Mirador Fuente de Lomo“, dann ein paar Schritte zurück und rechts abbiegen. Durch ein Stück Lorbeerwald, eine Wasserzapfzelle links liegen lassen, aufsteigen zu einem Haus und einem Ziegengatter – das wir wieder schließen – rauf und runter und rauf, steil über Felsplatten aufwärts so gelangen wir auf die dem Meer zugewandte Seite des Roque de Taborno. Wir gehen im Uhrzeigersinn weiter bis wir den Koloss entlanggewandert sind, steigen zum Grat aufwärts und von dort auf einem schmalen Pfad nun unterhalb des Felsenkranzes, Taborno im Blick, zurück bis zur Wasserstelle und dann hier rechts auf dem äußerst schmalen Pfad nach Taborno zurück. Dauer ca. 1 1/2Stunden
So war es bei uns im Kopf abgespeichert.
Wanderwegstrecke: diesmal gut 2 Stunden mit 3 mal Versteigen (HAHAHA!)
Wie oben beschrieben marschierten wir los, war alles richtig.
Die erste Unsicherheit begann, als eine zur selben Zeit wandernde Gruppe auf der “Rückseite“ des Roque de Taborno steil auf den Felsenkranz aufstieg, um dort an diesem rechts, also auf der Vorderseite, vorbeizuwandern.
Dies schien uns zu gefährlich, da das Erdreich nass war und durch die verschmutzten Schuhe die Felsen sehr glatt wurden.
Also gingen wir auf den uns bekannten Pfad zurück.
Als wir an das Ende des Massivs kamen, haben wir den gleich darauf folgenden steilen Aufstieg über Felsplatten verpasst und gingen durch Brombeergestrüpp viel zu weit Richtung Spitze des Grates und mussten nun doch regelrecht über Felsen hoch klettern.
Als wir den Grat glücklich erreicht hatten, haben wir – mit wunderbarem Rundumblick – unsere obligatorische Apfelpause eingelegt.
Nun hielten wir uns von hier links und gerieten ins „Gehtnichtmehr“. Also retour.
Von unserem Rastplatz aus gingen drei Wege ab: Der linke, den wir genommen hatten, war also falsch, den rechten hätten wir beim Aufstieg nehmen müssen, also entschieden wir uns für den mittleren.
Er führte uns geradewegs auf den Felsenkranz hoch, ging an diesem links vorbei und wir gelangten genau an die Stelle an der wir die Wandergruppe verlassen hatten.
Nun wurden wir wieder leichtsinnig, wir waren ja auf dem richtigen Weg. War also Hinweg gleich Rückweg.
Durch Erzählen abgelenkt achteten wir nicht so auf den Weg, ging ja prächtig weiter, und prompt hatten wir wieder mal den linken Abzweig, zurück über das Felsplateau, verpasst und gingen viel zu weit geradeaus. Umrundeten ein weiteres Felsmassiv um dann zu der Erkenntnis zu gelangen, besser wir gehen zurück und schauen, wo der richtige Weg abgeht.
Na, was soll ich sagen? Wir sind trotz dieser Pannen (peinlich-peinlich) heil in Taborno angekommen. So etwas ist uns noch nie passiert.
Aber, es passiert nichts was nicht auch für etwas gut ist.
In diesem Fall: Nun wissen wir, es gibt diverse Möglichkeiten den Roque de Taborno zu umrunden.
Und wir wissen nun auch: Man kann bis zur Spitze gelangen. Ein Schweizer Paar, das auch auf dem Grat – wie wir – ihre Pause eingelegt hatte, konnten wir verfolgen, wie sie sich bis nach oben hochschraubten.
Fazit:
Auch wenn es nicht so glatt lief, wie wir uns das gedacht hatten, die Tour ist einfach faszinierend.
So fantastische Ausblicke aufs Meer und die kleinen Örtchen in diesen grünen Falten-Fels-Massiven eingebettet, der Duft des Wermuts, die Aeonien und und und: einfach schön!
Besonderheiten:
Unterwegs diverse Stopps da das Bild, das sich uns bot, einfach umwerfend war:
Der Teide ragte dunkel und wuchtig aus einem weißen Wolkenmeer heraus.
Die zwei „Buckel“ von La Palma hoben sich schwarz aus dieser Watte ab.
So was Schönes sieht man selten!
Dazu Sonnenschein!
Restaurant:
Bodegon Campestre
Ctr. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza – El Rosario
Telefon: 922 54 80 57
Ein kanarisches, uriges Restaurant mit hervorragendem Fleisch vom Holzkohlengrill und originellen “Tellern“ = rustikale Holzbrettchen.
Empfehlenswert: Tisch reservieren, da immer sehr gut besucht !
Fotoimpressionen von der Wanderung