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Küstenwanderung Tajao – El Médano
Heute wollen wir ein neues Puzzelteil dem großen Puzzle der Küstenwanderung von Ost nach West – von Candelaria nach Playa de Santiago del Teide – oder umgekehrt – hinzuzufügen.
Im Lauf der Jahre haben wir immer wieder eine Teilstrecke zurückgelegt und nun sind wir dabei, die fehlenden Zwischenstücke „aufzufüllen“.
Nun also den Abschnitt von Tajao bis zum Bioklimatischen Dorf, die Weiterführung bis El Médano haben wir am 18. März diesen Jahres im Hin- und Rückweg von El Médano schon gemacht (und beschrieben).
Wanderwegstrecke: 4 Stunden 25 Minuten, 13,7 km inklusive 15 Minuten Apfelpause
Mein lieber Mann setzt uns um 10:30 Uhr an der Playa von Tajao ab und los geht es
an der Küste entlang über dicke Kieselsteine bis zu dem Ort La Caleta.
Wir glaubten dieses Örtchen durch diverse Rundgänge zu kennen, wussten aber nicht, wie weit sich dieser Ort ausdehnt und immer noch gehören die nachfolgenden Ansiedlungen zu La Caleta, wie wir auf Nachfrage hin gesagt bekommen.
Schön kann man La Caleta wahrlich nicht nennen. Eine Ansammlung von Bauten, mehr oder weniger im Einheits-Kastenstil. Schmucklos, von der Salzluft zerfressen. Das macht auch die schöne Küste nicht besser.
ABER: Die Felsformationen sind wieder einmalig, die begeistern.
Fast möchte man sagen: Eine weitere „Mondlandschaft“ zur „Paisaje Lunar“ in Vilaflor.
Da wir möglichst nah am Meer gehen wollen, heißt es immer wieder im Zick-Zack runter und rauf, da teilweise sonst kein Weiterkommen ist.
Nach 45 Minuten erreichen wir über eine Treppe einen Kirchplatz, danach sollte man nicht die Calle La Perla Richtung Meer gehen, da ist Ende und wir mussten, begleitet von Hundegebell, zurückgehen. Wir durchwandern diesen Teil von Caleta und passieren oberhalb eine wunderschöne Bucht.
Weiter geht es durch diese Mondlandschaft, wir steigen auf und sind schon wieder in einem anderen Ortsteil. Hier geht man besser durch die Calle Orotava, denn am Meer ist mal wieder kein Weiterkommen.
Rasch gelangen wir an das endgültige – von Palmen und Yukkaplamen gesäumte – Ende dieser langezogenen Ortschaft und betreten wieder „Wüstenlandschaft“.
Steine, Geröll, vom Wind geduckte Tabaiba dulce und ganz andere Gesteinformationen und -farben.
Dazwischen gelbe Tupfer des Hornklees und die Margeriten lockern das Bild auf.
Das kennen wir ja nun schon – besonders von der letzten Küstenwanderung – rauf und runter von einer Bucht zur anderen. Das gefällt uns, obwohl es nicht immer leicht ist, einen Pfad ausfindig zu machen.
Nach 1 ½ Stunden haben wir das Industriegebiet von Granadilla erreicht.
Statt uns in Richtung der großen Hallen zu halten, streben wir wieder dem Meer zu, schon ahnend, dass wir nicht bis dorthin gelangen werden: ein Zaun verwehrt das Weitergehen und Schilder, dass das Passieren verboten ist, machen es jedem klar: Hier nicht weiter.
Also steigen wir den schmalen Weg, immer am Zaun entlang, aufwärts: Links die riesigen Öltanks, Strommasten, zum Ausgleich aber rechts: fantastische Felsformationen und ein Margeritenfeld.
Nach einem Knick streben wir auf Gastanks zu und danach gelingt es uns – am Ende des Zauns – eine Abkürzung linker Hand Richtung Straße zu nehmen.
Nun marschieren wir – nicht sehr lustig, durch dieses langgezogene, großflächige Industriegebiet. Ein Lastwagen nach dem anderen rauscht an uns vorbei.
Dass wir wieder die Flucht zum Meer ergreifen, ist sicher verständlich.
Links sehen wir die Mauer für den zukünftigen Fracht- und Container-Hafen von Granadilla, der für knapp zwanzig Millionen Euros mit EU Geldern gebaut wird und 2015 fertig sein sollte.
Es kam aus Umweltschutzgründen zu einem Stillstand, da eine schützenswerte Seegraswiese gefährdet war und evtl. umgepflanzt werden sollte.
Rechts geht der Blick auf einen Windpark.
20 Minuten wandern wir wieder wegsuchend durch diese Landschaft, um dann auf den Hinweis zu stoßen, dass hier, im eingezäumten Gebiet, die Umsetzung des Planes stattfindet, die Meeres-Ananas wieder anzusiedeln.
Diese Rarität hat uns Christobal, der Botaniker, auf einer Exkursion – wild in der Landschaft wachsend – gezeigt.
Kurz vor halb zwei sind wir am Windpark und darin befindet sich auch das bioklimatische Dorf.
Der Wächter will uns zuerst den Zugang verwehren und uns irgendwo oberhalb weiterschicken.
Da wir ihm aber erklären, wir wollen zum Info-Büro, der Rezeption des bioklimatischen Dorfes, beschreibt er uns dann so gar den Weg.
Hier können wir feststellen, dass seit unserem Besuch im Frühjahr ein neuer ökologischer Lehrpfad entstanden ist, in dem auf die verschiedensten Formen der Sonnen- und Windenergie mit Anschauungsmodellen aufmerksam gemacht wird. Der Rundgang ist sehr schön links und rechts eines künstlichen Bachlaufs mit schöner Bepflanzung.
Auf einer der Ruhebänke, im Sonnenschein und vom Surren der Windräder begleitet, legen wir mal wieder unsere obligatorische Apfelpause ein und verweilen so ca. 15 Minuten.
So, von nun an wissen wir wo’s lang geht.
Mal wieder runter zum Meer, an einigen dieser bioklimatischen Häusern vorbei – beschrieben habe ich darüber ausführlich unter der obenerwähnten Wanderung im März. Aus einen erst am 4. 12. 2014 erschienen Artikel in der Zeitung „Diario de Avisos“ wissen wir, dass sich im ersten Jahr – 2011 – 175 Personen in einer Ferienwohnungen hier eingemietet haben, in 2014 sind es bis jetzt bereits 2.361 Personen, davon 29,2 % Deutsche, gefolgt von 14,57 % Spaniern und 10,61 % Russen.
Am Meer geht es über Kiesel entlang, ein Aufstieg hoch, rechts bis zur Hinweistafel auf das Naturschutzgebiet der Montaña Pelada – dem kahlen Berg -, das kleine Mäuerchen übersteigen wir. Es geht wieder runter zur nächsten Bucht, Aufstieg, Abstieg zur nächsten Bucht, dann ein längerer, steiler Aufstieg auf diesem kahlen Felsen.
Von oben haben wir einen schönen Blick auf den entstehenden Hafen, die Windräder, das bioklimatische Dorf.
Hier oben halten wir uns nunmehr rechts auf einem sehr gut präparierten Weg – im März hielten wir uns links und gingen im großen Bogen um diesen Kessel – gelangen nun an einen Punkt oberhalb der großen Photovoltaik-Anlage, haben sogar den Blick auf den noch etwas verschneiten Teide und von hier aus geht es bergab.
Anfangs noch auf einem gut auszumachenden Pfad, dann suchen wir uns zwischen den Felsen und Tabaibabüschen das Weiterkommen und gelangen nach einem kurzen Aufstieg unterhalb der ersten Häuser von El Médano auf die Straße, wo wir, nach kurzer Wartepause – von meinem lieben Mann eingesammelt werden.
Besonderheiten:
Fazit:
Der Abschnitt zwischen Tajao und Bioklimatischem Dorf kann man sich getrost schenken.
Wenn man an dem Ort La Caleta und dem Industriegebiet interessiert ist, genügt es, wenn man mit dem Auto durchfährt. – Dafür entschädigte der zweite Teil unserer Wanderung wieder hinreichend!
Restaurant:
Da wir angedacht hatten, Silvester wieder im Mirador Centilena oberhalb von Valle de San Lorenzo zu feiern, wollten wir testen, ob das Essen und die Atmosphäre noch so gut sind wie in unserer Erinnerung.
Daran haben wir gut getan, denn ganz offensichtlich hat ein Besitzerwechsel stattgefunden.
Die Aussicht ist nach wie vor einfach traumhaftschön, Essen war dagegen schrecklich.
Das Secreto ibérico war dick in Streifen geschnitten, das Gemüse Matsch, das Apfelkompott überwürzt, lediglich die breiten Fritten waren akzeptabel.
Schade! Sehr schade! Nicht mehr empfehlenswert.
Foto-Impressionen unserer Wanderung
El Médano – Montaña Pelada – Bioklimatisches Dorf
„Öko-Tripp“ – Photovoltaik-Anlage – Windräderpark – Bioklimatisches Dorf
Die letzten zwei Wanderungen stapften wir durch die Passatwolken und sahen neidisch zur sonnigen Küste, heute wollten wir in der Sonne wandern.
Was lag näher als eine seit Dezember 2007 nicht mehr gegangene Wanderung zu machen und sie bis zu den „Öko-Häusern“ auszudehnen, vor deren Eingang wir nach der Wanderung „ Monomento Natural Los Derriscaderos“ standen.
Bei der Beschreibung der Pelada-Tour vor fast 7 Jahren habe ich geschrieben:
„Wer staunend vor zu Fels gewordenen Wellen stehen will, der sollte diese Wanderung bei Ebbe unbedingt machen.“
Kann ich auch diesmal nur bestätigen.
Wanderwegstrecke: 4 Stunden – inclusive ca. 20 Minuten Information im Bioklimatischen Dorf und einigen freiwilligen und unfreiwilligen Schwenks.
Was als kleine Wanderung angedacht war, hat sich dann zu einer längeren Tour entwickelt.
Aus zwei Gründen:
Wir glaubten uns – nach unserer Information – noch am frühen Beginn der Flut zu befinden und wagten daher die Tour am Meer, unterhalb dieser phantastischen Felsen zu beginnen.
Jedoch, heute herrschte hier nicht der übliche Wind, sondern ein heftiger Sturm, der das Wasser regelrecht aufpeitsche und somit auch gegen die Felsen drückte.
Eine halbe Stunde hangelten wir uns entlang – mit inzwischen schon nassen Stiefeln – bis die Vernunft siegte:
Es blieb nur durch das Wasser zu waten oder umzukehren.
Also zurück und zwar so schnell es ging, damit wir nicht patschnass wurden.
Nun steigen wir erst wieder zu unserem Wagen auf, um dann, unterhalb des letzten Hauses am Barranco – das mal
ehemaligen Wanderfreunden gehörte – auf einem schmalen Pfad, durch den Barranco La Barca zur Montaña Pelada überzuwechseln.
Wir hätten auch von der Bucht „Ensenada de la Pelada“ aus direkt an den Felsen den sich durch Grün schlängelnden Weg nehmen können.
Von nun an bewegen wir uns in einem „Monumento Natural“ – Naturdenkmal, denn bei „“Montaña Pelada“ – dem kahlen Berg – handelt es sich um den einzigen Grundwasser-Vulkanausbruch hier auf der Insel.
Im Zick-Zack winden wir uns durch den aufwärts führenden Barranco und steigen über
dickes Vulkangestein, Sand und glatten Fels , vorbei an den Sträuchern der Tabaiba dulce und großen Ansammlungen der Kandelaber-Wolfsmilch
aufwärts bis zur Höhe der riesigen Photovoltaik-Anlage (Energiegewinnung durch Sonnenlicht).
Hier halten wir uns rechts, sehen die ersten Windräder und gelangen auf einen breiten, mit Vulkangestein eingefassten Weg.
Bei einer „Kreuzung“ nehmen wir den linken Weg. Diesem folgen wir im Bogen. Von hier oben haben wir bereits einen Blick auf das Bioklimatische Dorf. Und genau da hätten wir
den Abstieg nehmen sollen.
Wir halten uns jedoch weiter rechts bis wir an einer Stelle glauben, wenn wir hier absteigen, können wir weit unten, jedoch oberhalb des Meeres zu unserem Ziel gelangen.
Außer dass es eine wunderschöne Schlucht und eine ebenso wunderschöne einsame Badebucht mit Sandstrand war, müssen wir feststellen: Da geht nichts. Also: Alles wieder retour.
Neuer Anlauf:
Ein großes Stück retour bis wir wieder auf die vielen Windräder des großen Windparks blicken.
In Höhe des dritten Windrades, vom Meer aus gesehen, nehmen wir den linken, abwärts führenden Pfad. Hier kann man auf dem dunklen Gestein nämlich diverse Pfade abwärts ausmachen.
Unsere Wahl war richtig und wir gelangen wieder an eine einsame Bucht.
Wir steigen auf, ab, noch eine Bucht, diesmal kein Sand dafür viele, viele Steine, unterhalb des „Ökodorfes“, steigen wir wieder auf, überqueren eine kleine Abgrenzungsmauer und studieren die Infotafel
und gelangen auf das Gelände des Bioklimatischen Dorfes.
Wir bestaunen die unterschiedlich gestalteten Häuschen und wundern uns, dass ganz offensichtlich alle bewohnt sind.
Wir fragen uns zur Reception durch und haben Glück: Bis 14 Uhr ist sie noch geöffnet.
Nach einer kurzen Wartezeit öffnet unseine ganz reizende junge Frau, Natalia, und führt uns in dem Besucherzentrum zu einer
Modellanlage des Dorfes.
Sie erläutert uns, was wir uns zum Teil schon angelesen hatten:
Das „Instituto Tecnológico y de Energias Renovables“ kurz „ITER“ genannt, wurde vor 20 Jahren von der Inselregierung gegründet.
1995 rief das Cabildo einen Wettbewerb für ökologische Einfamilienhäuser aus, an dem ca. 400 Architekten aus 38 Ländern teilnahmen.
Die Bedingungen waren:
Es sollte die Energieneutralität der Gebäude gewährleistet sein. (Ton und Stein sollten tagsüber die Wärme aufnehmen um sie nachts kontinuierliche wieder abzugeben).
Die Bauweise sollte Klimaanlagen durch die Gestaltung der Türen und Fenster überflüssig machen.
Eine angenehme Luftfeuchtigkeit sollten sie aufweisen.
Natalia erklärt uns, dass in jedem Haus Thermometer installiert sind, die ständig kontrolliert werden, ob die Temperatur gehalten wird. Es handelt sich quasi um Labors im praktischen Leben.
125 Quadratmeter Wohnfläche sollten die Häuser haben und Meerblick und sich ästhetisch in die Landschaft einfügen.
Außerdem sollten möglichst regionale, ökologische und recycelte Werkstoffe verwendet werden.
Photovoltaik-Anlagen produzieren den Strom.
Im März 2010 wurde auf dem Gelände des ITER das erste komplett CO 2 emissionsfreie Dorf der Welt eröffnet.
24 Entwürfe wurden in die Tat umgesetzt.
4 Häuser wurden prämiert:
Berechtigt stolz verkündet uns Natalia, dass der Sieger des Wettbewerbs ein spanischer Architekt war.
Das prämierte Haus nennt sich „La Geria“.
Alles äußerst ansprechend.
Einige Häuser des Bioklimatischen Dorfes
Wer sich die Häuser von innen ansehen will, der kann „casas.iter.es“ aufrufen.
Zu den Preisen äußert sich Natalia:
Die Häuser sind für 6 Personen konzipiert. Dann kosten sie 30.– Euro pro Tag und Person.
Werden sie jedoch nur von zwei Personen belegt, dann erhöht sich der Preis auf 50.– Euro pro Tag und Person.
Was Elisabeth und mich jedoch davon abhalten würde, hier einen Urlaub zu verbringen:
Das Surren, Summen und Brummen der Windräder und das Überfliegen durch die Flugzeuge. Schade!
Nach dieser Aufklärung gehen wir auf mehr oder weniger demselben Weg zurück, wie wir gekommen sind.
Blühendes suchen wir um diese Jahreszeit hier vergeblich.
Jedoch eine Fülle von Leuchterblumen sehen wir, wie man sie sonst selten antrifft
Wir wollen eigentlich küstennah, hoch oben von der Montaña Pelade absteigen – mit Blick auf El Médano bis zur Montaña Roja. Dafür nehmen wir nochmals einen Schwenk in Kauf,
jedoch der Sturm ist wirklich heftig und somit erscheint uns diese Strecke zu gefährlich.
Also wieder auf diesem autobahnähnlichen Weg, am Gipfel-Steinmännchen vorbei Richtung Photovoltaik-Anlage und wieder durch den Barranco abwärts. Hier sind wir wenigstens etwas windgeschützt.
Fazit:
So wie wir die Tour gegangen sind, ist es alles andere als empfehlenswert, sie nachzuwandern.
Laut Aussage von Natalia kann man wohl bei absoluter Ebbe vom Bioklimatischen-Dorf bis nach El Médano am Meer entlang gehen – natürlich auch in umgekehrter Richtung .
Das reizt uns denn dann doch noch!
Irgenwann werden wir es wohl noch mal ausprobieren.
Aber sicher eine schöne, kleine Tour ist es, die „Caldera“ der Montaña Pelada auf dem autobahnähnlich ausgebauten Weg zu umrunden .
Restaurant:
Wenn wir schon in El Médano sind, wo gehen wir dann zum Essen?
Selbstverständlich ins Café M an der Promenade!
Besonderheit:
Wer einmal eine geführte Tour durch das Bioklimatische Dorf machen will, dem empfehlen wir, sich mit Natalia in Verbindung zu setzen.
Sie macht die Führungen in spanisch und englisch.
Telefon: 922 74 77 36
oder nrvalls@iter.es
Anfahrt:
Man erreicht das Naturdenkmal Montaña Pelada über die TF-1, die man an der Ausfahrt San Isidro verlässt. Weiter geht es dann auf der TF-64 Richtung Médano. In Médano wird die TF-64 zur Avenida José Miguel Galván Bello, die am Kai endet. Wenn man diesen Punkt erreicht hat, biegt man nach links ab und fährt auf der Avenida Juan Carlos I. Richtung La Jaquita / El Cabezo. Am Ende der Straße parkt man den Wagen und begibt sich zu Fuß entweder über den Barranco von La Barca oder von der Bucht „Ensenada de la Pelada“ aus in das Naturschutzgebiet.