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Guergues-Steig (linker Masca-Grat)
Eine wunderschöne Tour zwischen den zwei größten Barrancos im Teno-Gebirge:
Masca und Seco
Der Guergues-Steig ist eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung, die grandiose Ausblicke bis zu den Nachbarinseln und in den Inselsüden bietet.
Es ist heute eine „Gedächtnis-Wanderung“, denn vor 14 Jahren haben wir diese Tour zum ersten Mal gemacht und Günter und Elisabeth kennengelernt. Günter, Elisabeths Mann, führte damals die kleine Wandergruppe.
Nur waren die Wetterbedingungen an diesem Tag ausgesprochen mies. Den Rückweg gingen wir im strömenden Regen.
Und heute?
Traumwetter! Sonne pur! Fantastischer Blick!
Beste Bedingungen!
Wanderwegstrecke: 3 1/4 Stunden reine Gehzeit, ca. 25 Minuten Zwangspause, da wir eine Ziegenherde auf ihrem Weg zum Melken passieren lassen mussten und retour begegneten uns die Ziegen ebenfalls.
Dazu 30 Minuten Apfelpause
Wir parken bei der Haltebucht „Mirador Masca“ unterhalb des Cherfé-Passes um 9:50 Uhr, da gibt es dort um diese Zeit noch Parkplätze.
Die TF 436 (früher TF 346) sind wir in wenigen Minuten bis zum Einstieg der Wanderung runtergegangen.
Eine verrostete Eisenkette zwischen zwei Ölfässern ist zu übersteigen und wir halten uns dieses Mal leicht links abwärts, Richtung der Finca Araza auf einem schmalen Pfad zwischen Ginsterbüschen und Opuntien. Auch dieser Pfad ist mit Steinmännchen markiert und geht sehr schnell steil, rutschig, geröllig abwärts.
Wir passieren wohl einen früheren Brunnen und bereits nach 10 Minuten gelangen wir nun auf einem staubigen Pfad, eben, an ein Gatter, (aus einem Sprung-Feder-Rahmen – man muss sich nur zu helfen wissen).
Ein Schild verweist darauf, dass Hunde verboten sind und dass sich hier „freilaufendes Vieh“ befindet . Die mit vielen Ziegenkötteln belegten Wege bestätigen es.
Und nun geht es im steten Wechsel aufwärts, mal wieder ein Stück abwärts.
Über Teilstücke, gepflastert wie alte Römerstraßen, dann nur Felsplateaus, schmalste Pfade belegt mit Steinen, Felsstückchen, Sand, zum Teil mit Vulkanbrocken zum steilen Abhang hin gesichert. Schwindelfrei muss man hier schon sein und auch Trittsicherheit ist Voraussetzung.
Dank der vielen Steinmännchen finden wir unbeirrt den Weg.
Abwechslungsreich ist nicht nur der Weg an sich sondern auch die unterschiedlichsten Farbschattierungen des Gesteins.
Und dann die Felsformationen: Grandios!
Beim Aufstieg zu der Felsformation mit dem „Stinkefinger“ ruft uns die
Ziegenhirtin zu, wir sollen in eine Nische treten, da die Ziegen sonst Angst haben zu passieren.
Und da kommen sie: es ist ein Gebimmele, ein Geschiebe, ein Gehopse! Wir amüsieren uns prächtig auch über die Vielfalt der Ziegenfelle. Und immer noch kommen welche, und immer noch.
Wir können nur staunen, wie mutig und wie kletterfähig die Ziegen sind.
20 Minuten dauert das Defilee.
Der den Schlusspunkt setzende Ziegenhirte sagt uns auf Befragen, dass es 60 Ziegen sind.
Nun also weiter! – Welch eine Sicht haben wir!
Zwischen den Felswänden gibt es immer wieder Nischen, wie Fenster, um den Tiefblick nach Masca, den Ort und die Schlucht, freizugeben.
Die Insel La Palma ist zum Greifen nah!
Der Teide, absolut schneefrei!
Nein, so eine Sicht hatten wir noch nie!
Ah! und Oh! Rufen wir bei dem Blick auf die wuchtigen Felsmassive.
An Höhlen und Unterschlupfen vorbei steigen wir immer weiter aufwärts.
Um 11 Uhr – nach 20 Minuten Zwangspause – gelangen wir an das obere Gatter und immer heiter weiter aufwärts.
Um 11:35 Uhr haben wir die Hochfläche erreicht.
Erst wieder den Blick schweifen lassen:
La Gomera breitet sich vor uns aus.
Die Landschaft wechselt hier ganz und gar: Wir gehen zwischen den grünen! Ginsterbüschen den breiten Hangrücken – den Lomo de Tablada – uns links haltend, abwärts zum ehemaligen Dreschplatz.
Viele Pfade führen hinab. Nur Mut!
In nur 10 Minuten sind wir unten beim Dreschplatz und das ist auch unser
Schlusspunkt des Hinweges und Gelegenheit zur Apfelpause.
Den Abstieg zur Finca Guergues schenken wir uns heute, denn sichtmäßig bringt er nicht mehr als wir hier schon haben.
Vor uns die Inseln La Gomera und La Palma! Unter uns die Küstenorte, angefangen von Los Gigantes, bis zu unserem „Hausberg“, dem Conde und der Montaña Guaza. Der Teide mit den Gipfeln, die die Caldera umgeben.
Dazu Sonne! Warm! Windstill!
So einfach kann Glück sein!
Unsere obligatorische Apfelpause dehnen wir über Gebühr aus: 1/2 Stunde bleiben wir, halten noch einen Schwatz mit einem deutschen Wanderpaar und dann steigen wir in direkter Linie hinauf zum Gipfel in einer Höhe von 1023 Metern.
Kein Gipfelkreuz wie in den Alpen! Nein, ein dicker Steinmann krönt die Spitze.
Schauen! Schauen:
Nach dem kleinen Abstecher geht es auf dem bekannten Pfad wieder retour zum Wagen.
Die Passage oberhalb der Masca-Schlucht, rechts
an der Wand lang, verursacht uns – wie auf dem Hinweg – leichtes Magenkribbeln.
Der Pfad ist sehr, sehr schmal, sandig, steinig und ohne irgend eine Abgrenzung, nur rechts die Felswand und links der Abgrund! Brrrr!
Tief Luft holen, wir sind wieder sicher durch!
Das ist aber die einzige wirklich schaurige Stelle auf der ganzen Wanderung.
Um 13:05 Uhr trifft uns wieder die Rückkehr der Ziegen vom Melken von der
Finca. Aber jetzt geht es zügig. Sie gehen dicht zusammen und nach nur gut 5 Minuten können wir weitergehen, indem wir noch Hirtenhilfsdienste leisten und auf Zuruf der Hirtin das Gatter hinter der letzten Ziege schließen.
Nun bleiben sie bis Morgen in dem Gelände bis wieder Zeit zum Melken ist.
Über Felsplateaus und die bekannten Pfade gelangen wir zum letzten Aufstieg zur TF 436. Nun halten wir uns links, nahe am Grat zur Masca-Schlucht und nehmen nicht den Bogen an dem Brunnen vorbei.
Dicht an dicht sind die Steinmännchen gesetzt und um 14 Uhr sind wir wieder am Wagen.
Fazit:
4 Stunden waren wir unterwegs. Aber was für 4 Stunden!
So was von schön!
Umwerfend! Grandios! Phantastisch!
Alle Superlative für diese Tour bei diesem Wetter!
Sicher nicht zum letzten Mal!
Restaurant:
Bei unserer Busfahrt nach Erjos sahen wir, dass offensichtlich das ehemalige Restaurant mit dem Chinyero-Museum in Santiago del Teide wieder geöffnet hat.
Darum steuern wir es – hinter der Kirche auf der Straße Richtung Erjos bzw. Valle de Arriba – für einen kleinen Mittagsimbiss an.
Es nennt sich jetzt La Casona del Patio.
Alles ist sehr schön restauriert:
Das Hotel ist geöffnet.
Es gibt jetzt einen Reitstall mit 4 Pferden und die
Möglichkeit für Ausritte. (1 Stunde 30.– Euro)
Auskünfte kann man unter Telefon-Nummer 636 54 14 83 einholen.
Das Museum ist ausgelagert in einem Nebengebäude, leider wesentlich kleiner und
nicht mehr so anschaulich. Aber Schautafeln geben noch einen Überblick über den Vulkanausbruch vom 18. November 1909.
Der große Raum des Museums ist nun auch Restaurant.
Die Karte ist klein aber wie es aussieht fein und nicht zu teuer.
Der freundliche Kellner, wie er sich vorstellte: „José Manuel“ erklärt uns, dass auch auf Bestellung kanarische Küche serviert wird und die Räumlichkeiten für Feste bestens geeignet sind.
In Zukunft kann man sich über die gesamte Einrichtung detailliert im Internet informieren. (Es wird noch an der Seite gearbeitet)
Zur Zeit wohl nur via email über info@lacasonadelpatio.com
Anfahrt:
Aus dem Süden kommend folgt man nach dem (derzeitig noch) Ende der Auitobahn der TF82 über Guia de Isora nach Santiago del Teide. Dort geht es im Ort links weg auf der TF436 Richtung Masca. Kurz nach dem Überwinden des „Cherfé-Pass“ erreicht man die Parkmöglichkeit bei derHaltebucht „Mirador Masca“.
Alternativ: Mit dem Bus (Linie 460) vom Busbahnhof Playa de las Americas um 09:35 bis Santiago del Teide und dor umsteigen in den Bus 355 Richtung Masca.