Artikel-Schlagworte: „Barranco Cuéscaro“
Tejina–Caseríos de las Fuentes–Vera de Erques–Tejina
Die heutige Wanderung gab uns unsere Neugierde vor.
Wir wollten unbedingt wissen: „Wo hätten wir vergangene Woche von Boca Tauce nach Tejina weitergehen müssen.“
„Agathe“, die Elisabeth so titulierte Sprecherin von Komoot, leitete uns ja in die Irre, so dass wir dann ohne Anleitung Richtung Acojeja gingen.
Vorab: Wir hätten nur wenige Meter weiter gerade aus gehen müssen, dort wo wir rechts abgebogen sind, dann wären wir – wie geplant – in Tejina angekommen.
Aber: Auf diese Weise haben wir wieder eine schöne Tour gemacht.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden 20 Minuten– ohne Apfelpause
7,7 km, 410 m im Aufstieg und 420 m im Abstieg
maximal: 1070 m – minimum: 650 m
Um 10:40 Uhr starten wir in Tejina am Ende der Calle Zaragoza.
Die dort angebrachte Infotafel weist den Weg „Camino de las Fuentes – Cañadas“ aus.
Wir folgen dem Forstweg und gehen strammen Schrittes bergauf.
Schnell gewinnen wir Höhe, haben einen
schönen Blick auf die sonnige Küste, wandern an einer Höhle und markanten Felswänden vorbei. Nach 50 Minuten Gehzeit sind wir froh, als rechts ein schmaler Pfad ins „Espacio Natural protegido“ – Naturschutzgebiet – abzweigt.
Keine Ahnung wo dieser Weg hinführt. Wir verlassen uns auf unser Gefühl, denn nach der Margariten-Wanderung letzte Woche war der
Forstweg nur langweilig.
Genau: Das lieben wir: ein kleiner, schmaler Pfad, kaum begangen, schlängelt sich durch Grün. Über dicke, dünne, kleine Steine, vorbei an Tabaiba (Juba-Wolfsmilch) und Opuntien (Kaktusfeigen) – geht es aufwärts.
Schon 10 Minuten später haben wir den ersten
Blick auf die zum Teil bewirtschafteten Terrassen und die ersten Häuser des Weilers
Caserío de Las Fuentes.
Wir passieren eine noch genutzte Höhle und erreichen das erste Anwesen.
Wir halten uns rechts, sehen all‘ die Häuser, an denen wir am vergangenen Dienstag vorbeiwandert sind, auch unseren „Fehltritt“ und unseren Abzweig nach Acojeja.
Wie gesagt: Vielleicht 10 Meter weiter nach dem Abzweig, wären wir auf dem geplanten Weg nach Tejina gewesen.
Aber: Dann hätten wir die heutige Wanderung nicht gemacht.
„Es passiert nichts, was nicht auch für etwas gut ist“.
Nun wissen wir es also, sind zufrieden und können uns nun dem Aufstieg zur Kapelle auf der Montaña Tejina (1049 m) widmen.
Gleich zu Beginn erinnert ein Blumengesteck an den „Día de Las Fuentes“, der vor zwei Wochen begangen wurde.
Eine Wandergruppe mit vielen Kindern erklimmt mit uns gleichzeitig die Anhöhe und die Wanderführerin berichtet, dass an diesem Festtag, der alle 5 Jahre stattfindet, die Madonnen-Figur von Tejina im Rahmen einer Prozession hier herauf getragen wird.
Sie selbst macht einmal im Jahr mit einem Förderkurs der Grundschule von Tejina eine Wanderung, um den Kindern ihre Heimat mit Pflanzen und Heilkräutern zu erläutern.
Apfelpause? Nein Danke! Die Wolken sind dick um uns! Sicht gleich Null.
Wir lassen uns erklären, wie wir nach Vera de Erques gelangen und von dort nach Tejina.
Also wieder auf dem schmalen Pfad bergab bis kurz vor die Kurve der Forststraße.
Dort haben wir beim Aufstieg schon auf der gegenüberliegenden Seite einen schmalen Pfad, von einer Steinmauer gesäumt, ausgemacht. Nun sehen wir auch kleine rötliche Pfeile auf den Felsen aufgemalt.
Also: Heiter weiter! Aufwärts, abwärts.
Vereinzelte Margaritenbüsche, einige gelb
blühende Kaktusfeigen, wunderschöne Exemplare des Natternkopfes, Winden und natürlich auch Acker-Gauchheil sowie gewaltige Felsmassive zieren den Pfad.
Nach 45 Minuten Gehzeit vom Caserío de las Fuentes blicken wir auf das verlassene Gehöft „Casa Montiel“.
Als wir vor 7 Jahren diese Strecke gingen, konnte man das Gebäude noch besichtigen. Nun verbietet ein Schild den Zugang.
Dieses sagt uns jedoch auch, dass wir uns auf dem
„Camino Montiel“ befinden.
Etwas unterhalb gehen wir am ehemaligen Waschplatz vorbei und der darüber liegende tiefe Brunnen führt noch Wasser, wie Elisabeth nach einem Steinwurf feststellen kann.
Zwar sehen wir schon die unteren Häuser von Vera de Erques, jedoch für uns gilt es erst nochmal aufzusteigen.
Nur wenige Minuten später erreichen wir den Einstiegspunkt zu dieser Wanderung von Vera de Erques aus. Die dort angebrachte Tafel informiert, dass der Weg bis nach El Jaral 4 Dörfer in der Mittellage verbindet, deren Ursprung auf die Holzwirtschaft im Kiefernwald und andere landwirtschaftliche Tätigkeiten zurückgeht.
Wir gehen auf der TF 465 einige Meter abwärts, um zur nächsten Infotafel zu gelangen. Sie macht uns über den „Camino Cueva de Teja“ schlau.
Wir biegen auf den hier abgehenden, zunächst noch asphaltierten Weg ab, an einem Haus vorbei, parallel zum Barranco Bicácaro.
Der Weg ist wohl so gut wie nicht begangen und wir gelangen an ein hellblau gestrichenes Haus. Hier stoßen wir fast auf die TF 465, jedoch wir halten uns rechts, um kurz darauf scharf rechts abzubiegen.
Vorbei an einem Hühnerstall mit stolzen Hähnen, einem kläffenden Hund und einem schwarzen Schwein, steigen wir zum Barranco Bicácaro ab.
Natürlich auf der anderen Seite geht es wieder aufwärts. Wir queren eine
Betonpiste, mit aufgemalten Hinweispfeilen – vor einem ochsenblut-rot gestrichenen Haus, an dem wir unterhalb vorbeigehen.
Auf der darunterliegenden Wiese weiden Ziegen und viele Zistrosen säumen den Weg.
So gelangen wir an ein den Barranco Cuéscaro überspannendes, helles Wasserleitungsrohr.
Hier steigen wir ein kleines Stück ab, um uns dann links den schlecht auszumachenden Weg weiter zum
Barrancogrund abwärts zu hangeln, da wir auf der gegenüberliegenden Seite einen Pfad – mit dicken Steinen abgegrenzt – sehen können.
An den Wolfsmilch-Büschen sehen wir rot-weiß-gestreifte Absperrbänder. Sollen wohl Wegweiser sein.
Um 13:50 Uhr erreichen wir wieder die Forststraße bei den Weinfeldern und wir beglückwünschen uns wie gut wir den Rundweg gemeistert haben, ganz ohne belehrende „Agathe“.
35 Minuten sind wir nur vom Betreten der TF 465 oben in Vera de Erques die Querspange gegangen.
Fazit:
Sieht man mal von der langweiligen Forststraße ab, jedoch, zugegeben, dadurch haben wir schnelle Höhe gewonnen, ist es eine wunderschöne, nicht allzu anstrengende Tour.
Schwindelfrei muss man nicht sein, jedoch gut zu Fuß, da sehr uneben.
Nun haben wir die Caseríos de Las Fuentes von links, von rechts, von oben und von unten angewandert.
Jetzt sind wir zufrieden.
Besonderheit:
Caseríos de Las Fuentes war die Kornkammer von Guía de Isora und war bis in die 70er Jahre des vergangen Jahrhunderts bewirtschaftet und zaghaft wird wohl die Wiederbewirtschaftung in Gang gesetzt.
Wer mehr darüber lesen möchte, der rufe die von mir beschriebene Wanderung vom 16. Oktober 2007 auf.
Restaurant:
Uns ist nach Sonne, darum steuern wir La Caletta an.
Heute probieren wir das für uns neue Restaurant „El Caldero“ aus.
Sonne! Meer! Gutes Essen zu zivilen Preisen.
Was will man mehr?
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend verlassen wir die Autobahn TF1 Richtun Guia de Isora. In Tejina nehmen wir die erste rechts abzweigende Straße nach oben und folgen dann der quer verlaufenden „Calle Virgen de Rosario“ nach rechts, biegen bei einem Bushalteschild auf der linken Seite nach links in die „Calle Zaragoza ab. Am Ende der Straße parken wir.