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Aguamansa – Pinolere – Mirador de Humboldt – Puerto de la Cruz
Zweiter Versuch
Am 7. April 2015 haben wir den ersten Anlauf für diese Wanderung gemacht, denn wir wollten auf den Spuren Humboldts wandern, der auf dem Weg in die Neue Welt, zu seiner berühmten Amerikareise, Teneriffa vom 19. bis zum 24. Juni 1799 besuchte.
Er soll über das Orotavatal den Ausspruch getan haben: „Dieses Tal ist für mich das schönste der Welt“.
So lautete der Vorspann für die Wanderbeschreibung im vergangenen Jahr, die wir ja bereits in Pinolere klatschnass abgebrochen haben.
Nun ergab es sich, dass unsere Freundin Christiane im Norden etwas zu erledigen hatte, und sie spielte für uns Taxi und setzte uns in Aguamansa, oberhalb der Forellenzucht ab.
Heute haben wir das absolute Kontrastprogramm zur Wanderung der letzten Woche:
Tenogebirge = Hochplateau, dünnbesiedelt, teilweise sehr windig
Orotavatal = eine Finca reiht sich an die andere, Landwirtschaft wird groß geschrieben: Wein, Wein und nochmals Wein, Avocado- Orangen-Plantagen, Kartoffeln und eine Mannigfaltigkeit an Blühendem.
Wanderwegstrecke: 14,6 km 4 Stunden 15 Minuten, inclusive Besichtigung des Museumsdorfes in Pinolere und Apfelpause – 60 m Aufstieg – 1.030 m Abstieg
Wir starten wieder in Aguamansa beim Wegweiser „PR TF 35 Mamio 1,0 km – Casa del Agua 2,2 km“ steigen die Treppen hinab und schon empfangen uns die weißblühenden Erikabäume.
Hach, wie schön, keine undichten Passatwolken, strahlender Sonnenschein. Wir schreiten schnell aus, die Strecke ist uns bekannt, zudem ausgeschildert und Elisabeths Agatha bzw. meine Trulla, Sprecherinnen vom Wanderprogramm komoot, wetteifern, wer schneller die Ansage macht.
So ohne Regen sieht die Landschaft doch viel schöner aus. Der Teide grüßt von seiner Nordseite von strahlend blauem Himmel umgeben, es duftet und blüht, denn die Zäune sind zum Teil mit Jasmin behangen, wild wachsende Montebretien, Felder und auch Wegebegleitgelb von Nickendem Sauerklee und
Affodills, Callas, Farne, Farne. Vorbei geht es an Ziegenherden, Kartoffelfeldern fast alles auf asphaltierter – aber kaum befahrener – Straße.
Nach einer guten halben Stunde können wir auf einem schmalen Pfad in einen Erikawald einbiegen, nach dem Verlassen dieses liegt das Meer und das Orotavatal vor uns. Auf dem äußerst schmalen Weg kommt uns ein Ziegenhirte mit seiner Herde entgegen, ein paar freundliche Worte und für uns geht es nun bergab, riesige Büsche blühenden Rosmarins umhüllen uns mit ihrem Duft und der Teide ist immer noch wolkenfrei.
Wir passieren mit Schilf gedeckte Häuschen, auch eine Rarität, die wir außer in dem Museumsdorf in Pinolere sonst noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Bücken uns unter überhängenden, beerentragenden Lorbeerbäumen und entdecken in einem Garten sogar Kunst.
Wollte ich all‘ die Pflanzen, Blumen, Sträucher aufzählen, die wir hier zu Gesicht bekommen, könnte ich einen Pflanzenführer schreiben.
Nach ziemlich genau einer Stunde Gehzeit erreichen wir das Museumsdorf Pinolere.
Im vergangenen Jahr haben wir es nur als Umkleidekabine benutzt, um uns von unseren nassen Sachen zu befreien, da stand uns nicht der Sinn, es nochmals zu besichtigen.
Heute, bei dem schönen Wetter, öffnet die junge Frau für uns extra alle Türen zu den einzelnen Häuschen und gibt sich Mühe, uns auch alles zu zeigen. Wir sind die einzigen Besucherinnen.
Geschrieben habe ich über das Museum ausführlich am 6. Oktober 2011, als wir zum ersten Mal hier waren.
Anschließend gehen wir noch zum Kirchplatz hoch, um dann der Ausschilderung die Straße runter weiter zu folgen.
Freie Sicht wieder auf das Tal und der Duft von den Orangenplantagen, Früchte tragend und gleichzeitig blühend, erfreut uns.
Weiter reiht sich Finca an Finca, zum Teil wunderschöne Häuser und schön angelegte Gärten.
In Florida Alta dürfen wir eine Frau fotografieren, die gerade vom Brennholzsammeln kommt. Sie ist ganz stolz, dass sie von den“Alemanas“ abgelichtet wurde und wir hören, wie sie es sofort weitererzählt.
Nein, ich muss doch noch Hortensien erwähnen, die, wie auf Madeira, dickste Blütenbälle aufzuweisen haben, auch einen Balkon voll mit Orchideen und ein mächtiges Exemplar der Engelstrompete sowie Flächen, die mit Kapuzinerkäppchen überwuchert sind.
Wir gelangen über den Camino Florida Alta und die Calle La Palma zur Plaza Don Hernando Perdoma Mesa . Auf diesem großzügigen Platz steht die erst 2013 eingeweihte Kirche San Antonio Abad. Weiter führt uns der Weg am Schulgebäude vorbei und wir biegen in die Calle Pino Alto ein. An Steinmauern, besiedelt mit Farnen und Aeonien und an blühenden Avocadobäumen geht es vorbei.
Bei der Bodega Bullicio gelangen wir in eine Gasse, ganz witzig, die Mauer ist mit Straßenschildern „München-Bebra“ „Bochum“ „Calle Luxemburg“ verziert.
Zwischen Schilfwänden und mit Buganvilla überzogenen Mauern gehen wir abwärts, abwärts.
Inzwischen sind die Passatwolken aufgezogen, der Teide ist bereits komplett versteckt, in unserem Teil jedoch haben wir noch freien Blick.
Und immer noch wandern wir an Fincas vorbei, ein Blick über den Zaun zeigt Zufahrten gesäumt mit Strelitzien oder Christsternen und kurz darauf auf freiem Feld inmitten von Farn eine Blume, wie wir sie noch nie zu Gesicht bekommen haben, wohl eine Distelart.
Malerisch ist dieser Abschnitt, Blick durch eine Palmenansammlung aufs Meer und wieder eine große Ziegenherde zu unserer linken Seite.
So sind wir, ohne große Anstrengung, in der Urbanisation Humboldt angelangt (vorausgesetzt man hat keine Knieprobleme, denn zwischendurch hatten wir zwanzigprozentiges Gefälle).
Da wir zum Humboldtblick wollen, müsssen wir nun wohl oder übel auf der Carretera El Pinto, die TF 21 entlang hochmarschieren. Teilweise gibt es einen Trampelpfad neben der Straße, aber ein Stück müssen wir auch direkt auf der stark befahrenen Straße gehen.
2 ½ -Stunden haben wir bis hierher gebraucht und dann die Enttäuschung: Der Mirador de Humboldt mit Restaurant und Bar ist geschlossen. Das wohl schon längere Zeit wieder, denn alles ist vergammelt. Selbst die goldenen Mosaiksteinchen aus den Fliesen hat man zum Teil gestohlen.
Auch der Zugang zur Bronzestatue von Humboldt, wie er über sein geliebtes Orotavatal blickt, ist versperrt. Da müssen wir in unseren Foto-Fundus greifen, um ein Foto zu präsentieren.
Wir machen hier im Stehen unsere obligatorische Apfelpause und schauen über das fruchtbare Orotavatal mit seinen vielen Bananenplantagen auf Puerto de la Cruz und das Meer.
Wieder auf der TF 21 zurück bis zur Calle Dinamarca, schwenken in die Calle Europa ein und folgen den Anweisungen unserer Sprecherinnen von komoot.
wandern wir schweren Herzens vorbei – wir wären gerne eingekehrt, haben aber noch ein gutes Stück vor uns – und gelangen an eine Kreuzung mit den diversen Hinweisen zur Autobahn.
Unterhalb einer Kirche halten wir uns Richtung El Rincón TF 176, gehen unter dem Tunnel der Nordautobahn durch. Biegen links in die Carretera Este ein, um dann Richtung Puerto de la Cruz, die TF 31 weiterzugehen. Nicht sehr schön, da laut. Aber zum Glück gibt es einen Fußweg und es sind nur 10 Minuten. Hier bietet lediglich eine große Ziegenherde in einem sandigen Barranco Abwechslung.
Beim Hinweis „Golf La Rosaleda“ können wir rechts abbiegen und sehr schnell gelangen wir in die Region der Bananenplantagen und Stille umgibt uns. Dem Camino Torreon-Bajo folgen wir Richtung Meer. Dieser Weg mündet in den Camino Carrasco. Unser Glück will es, dass uns ein deutschen Ehepaar entgegenkommt und uns aufklärt, dass es da unten kein Weiterkommen nach Puerto de la Cruz gibt. Zurück bis zum Camino El Lazo, dem folgen wir bis zum Camino los Orovales. Links wie rechts Bananenplantagen. So gelangen wir in gepflegte Anlagen, sozusagen im Hinterhof von Puerto de la Cruz.
Queren dann die Carretera Este, um am Kreisel in die Calle Dr. Celestino Gonzáles Padron einzubigen und rechts der Kirche „Nuestra Señora de la Paz“ wieder zu einen Pfad zu gelangen, in den Paseo del Acebuche und links in den Paseo del Sauco, der dann in die Calle Aceviños einmündet.
Diese Straße laufen wir nun an lauter deutschen Restaurants entlang bis zur Avenida Marques de Villanueva de Prado im Stadtteil La Paz von Puerto de la Cruz, dem Ende unserer heutigen Wanderung.
Unsere „taxista“ Christiane sammelt uns dort beim Supermercado Suma unterhalb des Restaurants Zebra Maria wieder ein.
Den Abschluß dieser schönen Wanderung beenden wir mit einem Essen mit hervorragendem Fisch in Christianes Lieblingsrestaurant in La Matanza und wir treten dann die Heimfahrt mit dem Bus von Puerto de la Cruz aus an, da Christiane noch länger hier zu tun hat.
Fazit:
Wer die Vielfalt von Blumen liebt, wer urbanes Leben mag, sich informieren will, wie früher hier gelebt wurde, sich nicht zu sehr anstrengen will, für den ist diese Wanderung eine Fundgrube, eine Freude – bei schönem Wetter.
Auch wenn der Mirador de Humboldt geschlossen ist, wer aber nachvollziehen will, was Humboldt hier so faszinierte, der sollte den Abstecher hierhin doch machen, denn der Blick ist frei.
Anfahrt vom Süden:
TF 1 Abfahrt Arona – Teide – TF 28 bis La Camella – am Kreisel auf die TF 51 bis Vilaflor – hier auf die TF 21 dieser durch die Cañadas folgen, am Parador und der Teide-Seilbahn vorbei bis Aguamansa.
Rückfahrt mit dem Bus vom Busbahnhof Puerto de la Cruz:
Mit dem Bus 343 um 17 Uhr in 1 Stunde 45 Minuten bis Los Cristianos.
Impressionen
Aguamansa – Pinolere
Aguamansa – Pinolere – Mirador de Humboldt – Puerto de la Cruz
durch das Orotavatal
So war die heutige Tour geplant.
Wir wollten auf den Spuren Humboldts wandern, der auf dem Weg in die Neue Welt, zu seiner berühmten Amerikareise, Teneriffa vom 19. bis zum 24. Juni 1799 besuchte.
Er soll über das Orotavatal den Ausspruch getan haben: „Dieses Tal ist für mich das schönste der Welt.“
Also, nichts wie hin.
Zwar war die Wettervorhersage nicht berauschend, aber was soll´s, dachten wir.
Aber es kam anders und ich kann es kurz und bündig machen:
1 Stunde 45 Minuten Anfahrt, Wanderung 45 Minuten bis Pinolere, incluse Regenmantel, Regencape anziehen: trotzdem: klatschnass!!
Schon die Anfahrt vom Süden bis Aguamansa war ein Wechselbad. Von Passatwolken umgeben auf der TF 21 hoch bis Las Lajas, dann strahlender Sonnenschein durch die Cañadas, 3 Grad am Fuße des Teide, dann wieder dicke Passatwolken bei der Abfahrt bis zur Forellenzucht in Aguamansa.
Hier starteten wir bei dem Hinweisschild PR-TF Mamio 1 km = Pinolere. Gleich der Einstieg geht in ein wunderschönes Tal, die Passatwolken sind nur leicht undicht. Aber kaum haben wir den ersten Hang überwunden, wird ein richtig dicker Regen daraus. Also Regenzeug aus dem Rucksack und weiter. Scheibenwischer für die Brillen wären gut, denn die Sicht ist doppelt eingeschränkt – Regen und dicke Wolken. Trotzdem können wir wunderschön blühende Obstbäume, Farnfelder, Wegeinrahmung mit Calla, bizarre, skurile alte Bäume sehen.
Nach dem ersten Stück Wanderweg geht die Strecke über eine schmale, enge, kaum befahrene Asphaltstraße. Bei dem Regen unser Glück, denn schon die ersten Steinbrocken waren rutschig. Von einer Finca zur anderen wandern wir durch dieses fruchtbare Tal.
Kurz darauf erreicht uns schon der Anruf meines lieben Mannes, der mal wieder Taxi für uns spielte, ob er uns wegen des Regens schon einsammeln soll.
Aber nein, wenigstens bis Pinolere wollen wir gehen und dort neu überlegen.
Wir sind ja unverbesserliche Optimisten: Vielleicht hört ja bis dahin der Regen auf. Außerdem trösten wir uns: Wir bekommen keinen Sonnenbrand!
Nach 45 Minuten kommen wir gut durchnässt, trotz Regenzeug, durch die Calle Los Cominos am Museumsdorf aus und dort werden wir bereits vom Taxi „IrmEli“ erwartet.
Trockene Sachen im Museumsdorf anziehen, die wir zum Glück immer im Auto dabei haben, dann die Überlegung: Wo gehen wir essen?
Was liegt näher, wenn man schon mal in der Gegend von Aguamansa ist? Forellenessen im Restaurante „Aguamansa“.
Wir haben gut gewählt: Ein wärmendes Kaminfeuer, leckere gebratene Forellen, guter Hauswein und überhaupt: alles gut!
Auf der Rückfahrt über die Cañadas bei strahlendem Sonnenschein mussten wir uns dann aber doch fragen, warum wir nicht hier oben gewandert sind.
Aber wenigstens noch eine Café-Pause am Parador, draußen! Im Sonnenschein! Mit Blick auf Teide, die Roques García und den Guajara.
Da war die Welt wieder in Ordnung!
Aguamansa – Pinolere
Ja, wir sind wieder da und eine, hoffentlich so schöne Wandersaison wie die vergangene, beginnen wir wieder mit einer nicht ganz so anspruchsvollen Tour.
Heißt es sonst „der Weg ist das Ziel“ so trifft auf die heutige Wanderung zu: „Pinolere mit dem Museumsdorf ist das Ziel“.
Wanderwegstrecke: Hinweg 1 Stunde 45 Minuten
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El Portillo – La Caldera (Aguamansa)
Wann stapft man auf Teneriffa bei einer Wanderung schon mal im Sonnenschein durch Schnee? Jetzt, Ende März!
Auf der einen Seite Schnee, auf der anderen Seite des Weges gerade im Blühen begriffener Teidelack! Zugegeben: schon ein besonderes Erlebnis.
So wie in den Alpen im Frühjahr: Schnee und Krokusse. Dieses Gefühl beschlich mich bei dieser Wanderung.
Jedoch: War die letzte Tour – El Palmar – Teno Alto – El Palmar eine Wanderung durch Blüten, so war diese hier dagegen eher eine karge Wanderung durch lichten Kiefernwald, Gagelbaumhaine, Schonungen von neuangepflanzten kanarischen Kiefern und einem Erikabaumheide-Wald. Dazu bizarre Felsformationen und mossbewachsene, gedeckte Kanäle. Gelegentlich ein Blick zur Küste und Puerto de la Cruz und zurück auf den noch verschneiten Teide .
Dazu Vogelgezwitscher und ein wunderbarer Duft der sonnengewärmten Kiefernnadeln. Idyllisch!
Wander-Wegstrecke: 13, 94 km, 4 Stunden 20 Minuten, davon sind 10 Minuten Pause abzuziehen.
Unser einziger Hinweis zu dieser Wanderung war bei einer anderen Gelegenheit ein Wegweiser an der Caldera von Aguamansa: El Portillo 13,3 km und wir hatten auch einen Hinweis in El Portillo gefunden.
Nur Mut: Mit dem Bus bis El Portillo. Unmittelbar gegenüber der Bushaltestelle und dem Restaurant El Portillo, die Straße überqueren, beginnt der Einstieg (glauben wir), da wir einen Holzpfahl mit einer weiß-roten Markierung sehen. Eine gewisse Unsicherheit beschleicht uns, da kein Hinweis auf den Camino 131 zu sehen ist, der vom Anaga-Gebirge bis Arona führen soll.
Lediglich eine Hinweistafel:“ Sendero 14, Alto de Guamaso, Rundweg.“
Aber, die Richtung stimmt und wir wandern los. Streckenweise geht es über Schneereste, vorbei an einem Hinweistäfelchen „Sendero 14“ und den später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet. Nach 25 Minuten erreichen wir den ersten Hinweis auf die von uns ausgesuchte Tour.
Nach 30 Minuten erreichen wir einen Tunnel, der unter der TF 21 herführt und weiter geht es durch Kiefernwald, auf einem mit Kiefernadeln bedeckten Weg bergab.
Endlich, nach weiteren 5 Minuten haben wir die Gewissheit: wir befinden uns auf dem gewünschten Pfad: Caminos Naturales Anaga – Chasna Nr. 131. Gelassen können wir nun der weiß-roten Markierung folgen und unterwegs die diversen Felsformationen bestaunen. Wie auch auf den letzten Wanderungen stellen wir fest: wunderbar präparierter Weg und in Abständen immer wieder Markierungen.
Eine Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Wegeführung beschleicht uns, als wir ein großes Stück Forststraße gehen, bisher haben wir diese immer nur gekreuzt. Also noch mal bis zum letzten Hinweis zurück, da uns ein Steinmännchen, abweichend von der markierten Spur, irritierte. Aber: wir waren richtig. Es geht nun tatsächlich 15 Minuten auf der Forstraße abwärts, um dann wieder rechts auf einen schmalen Pfad geleitet zu werden.Der Weg ist – wie bereits gesagt – gut präpariert, trotzdem ist Trittsicherheit von Vorteil, da streckenweise sehr geröllig. Kurz darauf tut sich uns der Blick auf ins Orotavatal, Puerto de la Cruz und die Küste. Pause ist angesagt.
An Hand einer Hinweistafel können wir feststellen, dass wir in 2 Stunden 5,8 km gegangen sind und noch 7,5 km vor uns haben.
Wir passieren ein Stück ehemaligen Kiefernwaldes, bei dem die Aufräum- und Aufforstarbeiten nach dem verheerenden Sturm noch nicht abgeschlossen sind und gelangen in eine Neuanpflanzung mit kanarischen Kiefern. Man kann sich vorstellen, mit wie viel Aufwand die Schäden hier beseitigt wurden. Nur hin und da lugt noch ein Veteran der fehlgepflanzten, kurznadeligen Kiefern aus dem dichten Grün heraus.
Das Bild ändert sich und wir wandern nun durch einen regelrechten Wald aus Erikabaumheide. Kurz darauf warnt ein großes Schild vor einer gefährlichen Kreuzung. Was ist? Wir queren eine Forststraße.
Noch 5,4 km bis zur Caldera.
Nach ca. 3 ¼ Stunden gelangen wir an eine Ansiedlung und haben freien Blick auf Puerto de la Cruz. Ein breiter Pfad führt uns zur „Pino o Fuente de Dornajito“. Diese Quelle wurde schon 1715 von Mr. Edems und 1724 von Pater Feuillée anläßlich der Beschreibung des Orotavatales und der Route zum Pico del Teide erwähnt. Und natürlich hat Alexander von Humboldt „die berühmten Wasser“, die die einzige Quelle auf dem Weg zum Gipfel ist, beschrieben.Tische und Bänke laden zur Rast ein und weiter geht es über gut ausgebaute Stufen hinauf.
Wir übersteigen eine bemooste Wasserleitung, halten uns hier links, mit Blickrichtung auf das Dach eines Gebäudes zu und über Stufen geht es abwärts.
Die letzten 3,2 km bringen uns ins Schwitzen. Steil, steil bergauf. Einmal kurz bergab, da ein großes, eingezäuntes Gelände zu umrunden ist. Es ist eine malerische Strecke: bemooste kleine Steinwälle säumen den Weg, ein Lichtspiel in dem lichten Erikawald mit vielen neuen Austrieben. Schön!
Die zweite Verunsicherung auf dieser langen Strecke: Die gewohnte weiß-rote Markierung fehlt, weiß-grün ist jetzt angesagt mit Hinweis auf 1,8 km Aguamansa und 1,0 km Chillero.Also halten wir uns Richtung Aguamansa. Da später keine weiteren Kennzeichnungen zu sehen sind, fragen wir vorsichtshalber einheimische Frauen, die wohl einen Spaziergang gemacht haben, nach dem Weg zur Caldera. „Immer gerade aus und dann rechts hoch.“
Nach einem erneuten Hinweis: diesmal rot-weiß, grün-weiß geht es rechts steil bergan. Um kurz vor 16 Uhr: Noch 0,9 km. Ein Klacks, denkt man. Aber wir pusten. Wussten gar nicht wie lange 900 Meter sein können. Hinweis: 0,4 km. Noch eine Straßen-Untertunnelung und noch mal steil, steil hinauf.
Um 11.55 Uhr sind wir in den Cañadas gestartet und um 16.15 Uhr am Grillplatz La Caldera angekommen.
Um kurz nach ein Uhr, bei unserer obligatorischen Apfelpause mit Blick auf Puerto de La Cruz, haben wir meinen lieben Mann angerufen, dass wir vermutlich so gegen 16.30 Uhr ankommen werden, so dass er planen kann, wann er losfahren muss.
Es passte prima. Eine kurze Kaffé-Pause an der dortigen Bar und dann unterhalb der Forellenzucht-Farm in Aguamansa im Restaurant Aguamansa zum Essen eingekehrt und bis 18 Uhr im Sonnenschein, draußen, gut gegessen. Herrlich!
Fazit:
Eine Wanderung, die uns wieder einmal vor Augen führt, wie vielfältig Teneriffa ist. Zwar keine Super-Ausblicke, auch keine Blütenpracht, wie wir sie auf der Bus-Hinfahrt vor Villaflor sahen: Ein Meer der weiß-blühenden Escobonsträucher (sprossender Geißklee) und das leuchtende Orange des kalifornischen Schlafmohns, dafür aber viel, viel Natur: Kiefern, Gagelbäume und Erika-Baumheide, ein paar Vergißmeinnicht und die unterschiedlichsten Landstriche.
Restaurant:
Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas bei km 15
Telefon 922 33 06 38
Montags ab 16 Uhr Ruhezeit
Sehr zu empfehlen: Trucha, (Forelle) mit Speck gefüllt: 2 Forellen mit Beilade von kanarischen Kartoffeln und etwas Salat für 7,20 Euro
Anfahrt
Mit dem Bus 342 von Playa de Las Américas bis El Portillo (unsere Busfahrt hatte wegen der vielen Passagiere und des starken Busverkehrs in den Canadas über 2,5 Stunden gedauert)
oder Linie 348 von Puerto de La Cruz
Abfahrt
Hat man kein privates Taxi mit dem Bus 345 nach Puerto de la Cruz (z.B. 16.50 Uhr), dann in den Süden weiter mit Linie 103 nach Santa Cruz und mit Linie 110 (direkt bis Playa de las Américas) oder Linie 111 mit vielen Haltepunkten.
Órganos Höhenweg
Und wieder eine wunderschöne Wanderung mit grandiosen Auf- und Ausblicken. Bestens ausgeschildert und auf hervorragend präparierten und gesicherten Wegen. Will man die schönsten Wanderungen der Insel gehen, darf diese nicht fehlen.
Wanderwegstrecke: 4 Stunden
Wir starten unsere Tour bei der Caldera, oberhalb von Aguamansa (1070 m), nachdem wir auf der Fahrt mit dem Wagen durch die Ebene von Ucanca ein Erlebnis der besonderen Art hatten, das es auf der Insel nicht allzu häufig geben wird: Im Auto sprang die Warnlampe für Eisglätte bei – 1 Grad an und wir überfuhren zwei große Eisplatten.
Aber nun, nach 1 ½ Stunden Fahrt, wandern wir bei 7 Grad und Sonnenschein um 10.15 Uhr gleich am Parkplatz der Caldera los, nachdem wir die diversen Hinweisschilder studiert haben. Für uns kommt: Siete Fuentes 19,7 km, Esperanza 30,6 km in Frage. Die Markierung ist weiß—rot-gelb. Nach dem kleinen Restaurant sind die Striche noch weiß-gelb. Nach wenigen Metern verlassen wir die asphaltierte Straße und folgen geradeaus dem Holzschild auf der rechten Seite: „Los Órganos“. Eine von senkrechten Rinnen durchzogene Felswand erinnert an Orgelpfeifen – daher der Name.
Nach gut 5 Minuten erreichen wir den Rastplatz „Pedro Gil“.
Hier gilt es sich nun zu entscheiden: Will man den Weg im Uhrzeigersinn – erst ein langes Stück Forstweg und dann gut 1 Stunde steil bergauf – oder gegenläufig – etwa 2 ½ Stunden gemächlicher bergauf wandern.
Wir wählen die sanftere Tour, von der wir schon ein gutes Stück von unserer Wanderung Aguamansa – Arafo her kennen, es ist der Camino de Candelaria, der Pilgerweg.
Also: Wir beginnen rechts vom Rastplatz „Pedro Gil“ entsprechend der Auschilderung „Camino de Candelaria, Pedro Gil, Chimoche“. Auf einem breiten Weg im Kiefernwald über Kiefernnadeln steigen wir bergauf, kommen bald an den „Tres Cruces“, den 3 Kreuzen, Relikte des Pilgerpfades vorbei, etwas höher an einem Gedenkschrein, der nunmehr nur noch mit verwelkten Blumen geschmückt ist und gelangen nach 25 Minuten an die Metalltafel „Lomo de los Brezos“ (1320 m), hier weiter bergauf. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir den Órganos-Höhenweg (1450 m), der von Choza Chimoche herüber kommt. Er ist gekennzeichnet mit „Camino Forestal 4,7 km Portillo del Topo“. Hierbei handelt es sich um ein Teilstück des großen Wanderweges „Camino Natural Anaga-Chasna“. Wir halten uns hier links und zu unserem Bedauern geht es erst mal wieder bergab und die weiß-gelbe Markierung zeigt uns auch hier auf, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Von nun an ist es ein stetes bergauf – bergab auf zum Teil sehr engem Pfad, der mal felsig, mal kiefernnadelgeplostert ist. Jedoch: Es lässt sich alles wunderbar gehen. Die mal kürzeren, mal längeren steilen Anstiege werden abgelöst von ebenen Strecken, in denen man wieder gut verschnaufen kann. In großen Bögen geht man an Barrancos entlang, steigt zum Teil ab und immer hat man phantastische Ausblicke und auch Aufblicke: auf den Teide, auf die Nordküste, das Orotavatal und rechts hoch auf bizarre Berge und Felsformationen, auf eine reiche Pflanzenwelt, wie Kiefern, Eriken, Lorbeer und diverse Dickblattgewächse . Wir bewegen uns oberhalb der Basaltsäulen, die ja dem Weg ihren Namen geben.
Die besonders engen Stellen sind mit Stahlseilen gesichert oder – fällt es zu steil in den Barranco ab – schützen einen Holzbarrieren. Gut, schwindelfrei sollte man sein, gutes Schuhwerk ist Voraussetzung und Stöcke sind ungemein hilfreich.
An einer Kanzel machen wir nach 1 ½ Stunden Wanderung Halt, um den Ausblick ganz in uns aufzunehmen.
Nach 2 ½ Stunden, also um 12.45 haben wir den Wendepunkt unserer Rundtour erreicht: links weist das Schild auf „Casa de Agua 2,2 km, Camino del Topo, TF 35“. Dies ist unser Weg. Nicht gerade aus weiter gehen!
Da wir noch herrlichen Sonnenschein haben, beschließen wir unsere obligatorische Apfelpause einzulegen und nach ca. ½ Stunde Rast machen wir uns an den Abstieg. Nun sind wir sehr froh, die Tour so früh begonnen zu haben, denn die in dieser Gegend üblichen Passatwolken ziehen auf und verschleiern die Sonne.
Nach wenigen Minuten kommen wir wieder an einen Hinweis „Anaga-Chasna – La Caldera 4,5 km, Arona 59,5 km“. Der Weg ist auch hier vorbildlich präpariert. Ein mit Felsblöcken eingefasster Weg in einer Landschaft, wie im Feenland. Wie auch beim Aufstieg schon zu sehen, die Bäume sind hier aber extrem mit Flechten – Hinweis auf die Feuchtigkeit und die saubere Luft – behangen. Es wirkt bizarr.
Waren wir auf dem Hinweg mutterseelenalleine so kommen uns doch einige Wanderer, heftig keuchend, entgegen. Sie haben wohl die Hinweise in den gängigen Wanderführern befolgt: Im Uhrzeigersinn zu gehen.
Wir beglückwünschen uns noch mal zu unserer Wahl: Erstens führt dieser Abschnitt durch dichten Kiefernwald der kaum Ausblicke gewährt und zudem ist die Landschaft nun schon etwas unscharf durch die Wolken. Also hätten wir zu diesem Zeitpunkt den Abstieg auf unserem Hinweg angetreten, die Aus- und Aufblicke wären nicht mehr so gut.
Ein Verlaufen ist auch auf diesem Teilstück nicht möglich, da die Markierung durchgängig gut ist.
Nach 45 Minuten erreichen wir eine breite Forststraße und die Hinweistafel sagt uns wieder, dass wir uns hier links halten müssen zur „Casa del Agua, 0,4 km“. Unser Weg führt uns noch 2,7 km weiter zur La Caldera.
Nach dem Casa del Agua zweigt rechts ein Pfad nach Aguamansa ab, wir jedoch folgen der breiten Forststraße 20 Minuten bis zu Pedro Gil und noch mal gut 5 Minuten bis zum kleinen Restaurant (das nur mittwochs geschlossen hat). Hier genießen wir wieder im Sonnenschein einen Kaffee. Zudem besichtigen wir noch den großen Grillplatz mit Kinderspielplatz.
Bei einer der nächsten Wanderung in dieser Region – in einer wärmeren Jahreszeit – ist es eine gute Gelegenheit für unsere Nichtwanderer in der Forellenzucht in Aguamansa Forellen zu erstehen und bis wir zurück kommen schon mal den Grill anzuheizen.
Auf der Rückfahrt ist als I-Punkt natürlich ein Stopp an der bekannten Basaltrose angesagt.
Fazit: Wunder-wunderschöne Wanderung.
Beim „Wendepunkt“ hatten wir eine Familie getroffen, die wir nun am Parkplatz wieder trafen und die uns bestätigte: Würden sie die Tour noch mal gehen, gingen sie auch gegen den Uhrzeigersinn. Na bitte!
Anfahrt:
Aus dem Süden: entweder mit dem PKW über die Cañadas auf der TF 21 bis kurz nach km 17, oberhalb von Aguamansa, dann Abzweig „La Caldera“
oder: mit dem Bus 343 um 9 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Americas nach Puerto de la Cruz, dann Anschlussbus 345 um 10.20 Uhr oder 11.05 Uhr nach Aguamansa, La Caldera