Artikel-Schlagworte: „Adeje“

CAMINO REAL del SUR (8)

Camino Real der Sur
8. Etappe
Adeje – Tejina

Vorletzte Etappe dieses ca. 120 km langen Weges.
Unsere Meinung dazu? Vergessen! Keinesfalls nachwandern!
Es gibt lediglich ein schönes – nein, ein wunderschönes – Stück: runter und rauf in den Barranco de Erques.

Track00

Wanderwegstrecke: 15,7 km 4 ¼ Stunden, 520 m hoch, 150 m runter, inklusive 15 Minuten Apfelpause mit Blick auf die Insel La Gomera

Für GPS-Freunde gibt es hier die GPX-Datei im Zip-Format.

Wir starten am Rathaus von Adeje und statten der Kirche St. Úrsula Martír, gleich nebenan, einen Besuch ab. Endlich mal eine Kirche die auf ist.
BesuchenP1210484 gleich gegenüber das Büro der Tourist-Information und fragen nun schon fast retorisch nach einem Plan für diesen Camino, vergebens.
Jedoch wir kommen mit der jungen Frau ins Gespräch und was sagt sie uns: Sie wandert mit Wanderfreunden, Familie und ihren Hunden gerne unsere Wanderungen nach, die sie sich ausdrucken. Das freut einen dann doch.

P1210492Also los durch Adeje, runter nach Los Olivos, an der Poilizeistation, der Musikschule, Mercadona vorbei, Lidl lassen wir rechts oben liegen, am Kreisel auf die Straße TF 82, alles Straßen. Müssen der Hauptverkehrsstraße  laaaange folgen. Kein Vergnügen: Die Busse und Lastwagen rauschen an uns hautnah vorbei. BRRRR.
Kurz vor dem Restaurant Dama Rosa amüsieren wir uns mal wieder über diesesP1210496 Wirrwarr der Wasserverteilungsrohre.
Weniger amüsant finden wir, dass wir immer noch der Hauptverkehrsstraße folgen müssen.
Unter dem vielen Asphalt verbirgt sich wohl der alte Camino Real del Sur.
Wir  können rechts auf die Calle Tablada abbiegen – natürlich wieder auf einer Asphaltstraße –  marschieren durch die höher gelegene Ansiedlung, vorbei an einem riesigen Wasserbassin, darüber hinweg den Blick auf La Gomera und kommen auf der TF 583 nach Los Menores, in bekanntes Gebiet: rechts das Restaurant Ganañia und links der Deutsche Metzger Kai.
Und schon hat uns die Straße wieder. Müssen ihr folgen bis wir links P1210518den Hinweis „Iboboyo“ sehen und da geht die Pfadsuche los, denn hier gibt es doch tatsächlich noch ein Stück Camino real im Original. Elisabeth hat ein excellentes Pfadfindergespür.  25 Minuten brauchten wir für dieses Stück, balancierten auf Wasserrohren, wurden aber mit schönen Exemplaren der Leuchterblume belohnt.
Hat sich nicht wirklich gelohnt, denn kurz vor dem Hinweisschild Richtung Guía de Isora müssen wir wieder auf die Hauptverkehrssraße wechseln.
Vor dem Hinweis Tijoco bajo biegen wir links ab.

Es darf ja keine Wanderung sein, bei der „Agatha“, die Sprecherin von dem Wanderprogramm Komoot uns nicht in die Irrre schickt. Ich nenne sie inzwischen „Trulla“.
Weist uns erst an, links zu gehen, um dann nach geraumer Zeit das von uns inzwischen gefürchtete Kommando zu geben: „Du hast die Tour verlassen, kehre um“.

Also marschieren wir zurück in den Ort Tijoco bajo, der uns von einer  Wanderung im Januar 2015 bekannt ist. Wir können uns noch gut an die mit brasilianschen Pfefferbäumen gesäumte Straße, die behäkelten Baumstämme und den Telegrafenmasten erinnern. Neu ist für uns die riesige Mauer, die nunmehr grün gestrichen ist und mit den verschiedenen Stadien der Katkusfeige verziert ist.

Natürlich werden wir wieder zur Straße hochgeleitet, aber hier können wir dieser noch ein Stück auf einem Wanderweg ausweichen, was dann aber schlußendlich zu einer halsbrecherischen Kraxelei führt und wir über die Leitplanken steigen müssen. Jedoch brauchen wir hier nur die Straße queren, wieder über die nächsten Leitplanken und nun haben wir das wunderschöne Stück dieser Wanderung vor uns: Den Barranco de Erques.

Er macht einiges wett, was wir bisher gewandert sind.

Jedoch: Es ist heiß, heiß!

Ca. 40 Minuten dauert der Ausflug in eine schöne Welt, prachvolle Exemplare der Kandelaber-Wolfsmillch, prächtige Felsformationen entschädigen uns für die bisher zurückgelegte Strecke.

Danach natürlich wieder asphaltierte Straße, aber, es geht auch nochmal anders: wieder ursprüngliche Wege und Landschaft.

Im Anblick von La Gomera, ja sogar die Insel La Palma sehen wir, blicken auf die Orte Playa San Juan und Álcala machen wir unsere wohlverdiente, oligatorische Apfelpause.

P1210569Wir erreichen kurz danach – was?  Eine Ashaltstraße die uns an der Kapelle „Virgen del Rosario“ vorbei nach Tejina führt.

Da wir direkt an dem von uns geschätzten Restaurant „Las Goteras“ vorbeiwandern, sind wir so vermessen nachzuschauen, ob wir einen Platz bekommen. Ausichtlos! Alles besetzt und eine lange Reihe Wartender an der Theke.
Leider kann man dieses Restaurant kaum noch besuchen, da immer ausgebucht.

Also runter zur TF 82, kehren in einer kleinen Bar ein, um unseren Durst zu löschen und meine lieben Mann zu bitten, für uns mal wieder Taxi zu spielen.

Fazit:  
Hätten wir es uns nicht in den Kopf gesetzt den ganzen Camino Real del Sur zu gehen, wären wir nicht so stur, würden wir aufhören, denn eigentlich ist es eine Schande, dass wir unsere Zeit mit solchen Strecken vertun wo die Insel vor schönen Touren nur so strotzt.

ABER: Nichtsdestowenigertrotz – nächste Woche nehmen wir die letzte Etappe in Angriff jedoch von West nach Ost von Santiago del Teide, dem eigentlichen Schlußpunkt nach Guia de Isora. Das kleine Teilstück von Guia de Isora nach Tejina schenken wir uns – so haben wir beschlossen.

Interessant war es allemal

CAMINO REAL del SUR (7)

Camino Real del Sur
7. Etappe
Arona – Adeje

Immer heiter weiter auf dem Camino Real del Sur.
Wir kommen durch Landschaftsabschnitte die man normalerweise nicht begehen würde.
Nicht, dass sie zum Teil nicht sehr schön, sehr reizvoll, sehr interessant sind, jedoch die „Wege“-Beschaffenheit, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann, ist häufig mehr als schwierig und die Pfade ausfindig zu machen, erfordert die reinste Detektivarbeit.
Jedoch: Wir haben es uns nun mal vorgenommen, diesen alten Handelsweg nachzuvollziehen und darum setzen wir also auch heute wieder unverdrossen mit einer neuen Teilstrecke unsere Wanderung auf dem Camino Real del Sur fort.
Track01
Wanderwegstrecke: 13,4 km, 4 ¾ Stunde Gehzeit, ohne Apfelpause, ohne Rast, 590 m hoch und 660 m abwärts

Für GPS-Freunde gibt es hier die GPX-Datei im ZIP-Format

Der erste Teil vom Rathaus Arona bis zum Ortsteil Vento ist uns von den Conde-Besteigungen bekannt  und ist auch ausgeschildert.

Aber: Wissen kann auch mal schädlich sein, denn wir sind gewiss, wir müssen den Einstieg nehmen der identisch ist mit dem Aufstieg auf den Conde, nämlich den  Abstieg in den Barranco del Rey.
Hätten wir die Karte verinnerlicht, wäre es uns nicht passiert.

Wenn man es sich in den Kopf gesetzt hat, dem original Camino Real zu folgen, dann war der Anfang hierfür nicht richtig.
So ermahnt uns die Komoot-Sprecherin „Agatha“ nachdrücklich, dass wir die Tour schon so kurz am Anfang verlassen haben.

Also retour und nun folgen wir brav ihren Anleitungen und gehen auf den Camino Real del Vento zurück.
Dieser Abschnitt führt uns zwar auf einer asphaltierten Fahrstraße wieder zur TF 51. Jedoch es ist nicht schlimm: die Straße ist so gut wie nicht befahren, wir haben eine wunderbare Sicht auf die Küste, den Conde im Rücken, gehen an einem skurilen Haus und auch an einem schönen Haus im kanarischen Stil mit riesigen Büschen des Weihnachtssterns vorbei.

Kurz unterhalb des Friedhofes von Arona kommen wir aus und müssen nun ein  kurzes Stück die TF 51 entlanggehen. Rechts in einer Kurve biegen wir ab und marschieren nun auf den Barranco del Rey zu, der hier sehr leicht zu begehen ist. Auf Camino Real Pflasterung steigen wir zur Finca El Vallito mit Ziegen und eigenem Dreschplatz auf.
Bis hierher haben wir – mit Irrweg – eine Stunde gebraucht.
10 Minuten steigen wir auf und nach einer Biegung sagen wir erstmal: OHHH!P1210425a
Hinter uns mächtig der Conde vor uns die Küste, wir sehen den Hafen von Los Cristianos und den Puerto Colón,  unter uns Wasserbecken und eine Kläranlage. Die Insel La Gomera ist nur schwach auszumachen.
Auf Camino-Pflasterung geht es weiter, entlang an einem gemauerten Kanal, der noch Wasser führt und an einer verrosteten Wasserleitung.

Aber Achtung: Der Weg verführt einfach drauflos zu wandern, er führt schön im zick-zack bergab, das ist falsch. Man muss am gemauerten Kanal weitergehen.

Ein Schild macht uns darauf aufmerksam, wir bewegen uns mal wieder in P1210434aeinem Naturschutzgebiet.
Kurz vor 12 Uhr sehen wir auf einer Bergkuppe ein verfallenes Haus und da weiß Elisabeth, dass sich unterhalb Torviscas alto befindet.

In diesem Abschnitt hat uns „Agatha“ mal wieder etwas irr geführt. Wir entschuldigen sie, dass sie wohl kein oder nur ein sehr schlechtes GPS-Signal empfangen hat. Das sollte aber nicht das einzige Mal bleiben, leider.

Wir steigen also auf die oberste Straße von Torviscas alto ab, um sehr schnell wieder aufzusteigen und gelangen an einem großen Trinkwasserbehälter vorbei wieder auf einen verwunschenen Pfad, der dicht bewachsen ist und sich zwischen Margeriten-, Lavendelbüschen, Kaktusfeigen, Affodills und Tabaibas durchschlängelt.

Wir können einige Paraglider, die wohl vom Conde gestartet sind, beobachten und gelangen so nach insgesamt 2 ½ Stunden Gehzeit an ein Haus, von wo ausP1210447a wir den Blick auf eine große Reitanlage, einen großen Pferdestall haben. Da müssen wir vorbei, das wissen wir aus der Beschreibung von Franzisco Fariña.

Bis dahin klappt auch alles – mehr oder weniger – problemlos. Wir passieren riesige Zisternen, passieren die Pferdefinca.
Nur dann suchen wir und suchen wir, wo geht es weiter?

„Agatha“ teilt uns mit „folge diesem Weg 1,5 km“. Prima.
Wir gehen rasch auf der Fahrstraße, um dann zu hören „Du hast die Tour verlassen“.

Aber wo geht es weiter?
Da ist nun wieder die Stelle, dass wir uns die Karte ansehen und feststellen, wir müssen weit oberhalb dieser Straße weitergehen.

P1210429Also steigen wir wieder wild steil aufwärts, folgen Elisabeths These “ ein Weg geht immer an der Wasserleitung, dem Kanal entlang“ und tatsächlich, wir finden einen schmalen, steinigen Pfad der zwischen den Gräsern kaum auszumachen ist.

Kurz unterhalb des Grates ist doch tatsächlich eine Markierung an einem Stein: ein abbiegender Pfeil.

Weiter geht es aufwärts und auf der Kuppe halten wir uns rechts runter, schauen bereits auf Adeje.

Aber dann kommt eine Passage, die gefällt uns gar nicht.
Den ganzen Hang abwärts ist kein Pfad, kein Weg festzustellen, wir hangeln uns runter durch Sträucher, Ranken, – Kaktusfeigen müssten wir eigenlich nicht haben – um in den Barranco zu gelangen.

Dem folgen wir nun, gehen nach unserem Gespür, obwohl „Agatha“ meckert, wir haben halt mal wieder die Tour verlassen.
Auf der Karte stellen wir aber fest, dass wir einen großen Bogen abschneiden, wenn wir dem Barranco del Agua abwärts bis zu einer großen Bananen-Plantage folgen, uns dort rechts halten und auf eine Fahrstraße gelangen.

Beeindruckende Felsen

Wir werden mit dem Blick auf eine ausgefallene Felsformation belohnt, die den Gebilden in der Paisaje Lunar, der Mondlandschaft wenig nachsteht.

Als wir an eine Gabelung kommen, uns links halten, wer meldet sich und ist mit uns zufrieden, da wir „auf die Tour zurückkehrt sind“? Agatha.

P1210473Jetzt nur noch den Aufstieg zum Friedhof von Adeje, das ist der Zeitpunkt, dass wir meinen lieben Mann mal wieder anrufen, damit er uns am Friedhof abholt.

Fazit:
Obwohl die Wanderung durch landschaftlich reizvolle Zonen führt, würden wir sie nicht zur Nachwanderung empfehlen. Es sind einfach große Strecken dabei, bei denen man nur mit viel Glück weiterkommt und die Richtung hält.
Ohne das Navigationssystem von Komoot und die Beschreibung von Francisco Fariña und dessen GPS-Daten sehen wir diese Wanderung als nicht machbar an.

ABER: Wir haben es uns nun mal in den Kopf gesetzt den ganzen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide zu gehen und so werden wir uns – bei gutem Wetter, das wir bisher hatten – nächste Woche an die 8. Teilstrecke von Adeje aus Richtung Guía de Isora wagen.

Impressionen

Barranco del Infierno

Höllenschlucht

Ein Kleinod im Süden!
Einer der spektakulärsten Barrancos der Insel!

Ein ausgezeichnet angelegter und gesicherter Wanderpfad schlängelt sich an und unterhalb imposanten, steil abfallenden Felswänden entlang!
Und die Besonderheit im Süden: Am Ende des Barrancos ein Wasserfall!

Wanderwegstrecke:  6,14 km, Höhenunterschied ca. 300 m

Track00

Track-Komoot-1Wir waren – inclusive Apfelpause- 3 Stunden 15 Minuten unterwegs.
Jedoch ganz gemütlich, mit viel Schauen, Fotografieren und Erzählen.
(4 Stunden sind an der Infotafel ausgewiesen)

Mehrere Jahre zeigten wir jedem unserer Besucher aus Deutschland diese Schlucht.
Jedoch, eines Tages hatten wir auf dieser Wanderung den Eindruck, alle Schulklassen dieser Insel haben ihren Ausflug an diesem Tage hierhin gemacht.
Das hat uns die Tour verleidet.

Das war noch vor der Zeit als ich unsere Wanderungen beschrieb.

6 Jahre lang war die Schlucht wegen akuter Steinschlaggefahr gesperrt, so dass man nur noch von oben einen kleinen Einblick in den Barranco hatte – entweder von der Tour „Carrasco“ von Ifonche nach Adeje oder – dieses Glück hatte ich während eines Paraglider-Tandemfluges – aus der Vogelperspektive.

Nach umfassenden Sanierungsarbeiten wurde im Mai diesen Jahres diese Wanderstecke unter privater Leitung wieder freigegeben.

Der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, stieß auf unsere Seite „mundi-roth.de“ und stellte fest, dass bei den inzwischen über 180 beschriebenen Touren der Barranco del Infierno fehlte.

Daraufhin lud er Elisabeth und mich ein, die Höllenschlucht doch zu begehen, was wir heute in die Tat umsetzten und damit die neue Wandersaison – sieht man von dem Einstand „Mascaschlucht“ mit unseren Besuchern ab – einläuteten.

Die Tour unterscheidet sich von vielen anderen Touren:

– verlaufen kann man sich nicht,
– sehr gut angelegter Weg, steils mit Treppen ausgestattet,
– Holzpfähle und  Mäuerchen sichern die Strecke,
– Stege über das Bächlein und Geröll vereinfachen es dem Wanderer
– Aussichtskanzeln bieten tolle Ausblicke nach Adeje und zum Meer

Die Wanderung ist einfach lohnenwert!

Dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden, muss sicher nicht extra erwähnt werden. Daher ist es auch nicht erlaubt, Pflanzen oder Steine mitzunehmen.

Zwar ist momentan keine Blütezeit, jedoch die grandiosen Gewächse der Kandelaberwolfsmilch stechen hervor, Aeonien zieren den Weg, vereinzelt sieht man noch Reste von Margeriten, dagegen sind die Bäume der Esskastanien dicht behangen. Brombeer- und Efeuranken, sogar Farn und Kanarenweide wachsen hier.

Langweilig wird es kein bisschen: Viadukte sind auszumachen, an skurilen Überresten von Bäumen wandert man vorbei und je weiter man in die Schlucht vordringt, um so grüner, feuchter wird es – besonders nach den heftigen Regenfällen in der vergangenen Woche.

Viele kleine Tümpel reihen sich aneinander, in einem hören wir so gar einen Frosch quaken. Das Plätschern des Wassers im Bächlein wie im Kanal begleitet uns.
Über die enormen Felswände rinnt das Wasser, kleinere Wasserfälle können wir bestaunen und als Schlußpunkt:

Der Wasserfall

P1200153

Kopf in den Nacken und hoch geschaut, woher das Wasser kommt, 80 Meter tief soll es fallen.

Besonderheit:

Zur Geschichte der Schlucht läßt sich – sehr gerafft – sagen, dass sie schon von den Guanchen als Weidegebiet genutzt wurde, später kam der Ackerbau dazu.
Im 15. Jahrhundert wurden die erste Ansiedlung verzeichnet, das Wasser wurde bis zum Meer geleitet und einen Aufschwung erlebte dann die Ansiedlung „Adeje“ mit der Familie Ponte, die hier zur Aufbereitung von Zuckerrohr eine wassergetriebene Zuckermühle betrieb. Das Wasser des Barrancos versorgt auch heute noch zum Teil Adeje.

Zur Begehung der Schlucht:

Wir finden es  äußerst sinnvoll, dass die tägliche Besucherzahl mit 300 limitiert ist und eine Anmeldung und Prüfung, ob der Barranco zugänglich ist

– unter Telefon-Nummer 922 780 078  –

unbedingt erforderlich ist.

Der Eintritt kostet 8 Euro, für Residente 4,50 Euro, für Bewohner von Adeje 2,50 Euro. Kinder von 7 bis 12 Jahre zahlen 50%.

Montag bis Freitag werden 9:30 geführte Wanderungen angeboten. Zur Zeit spanisch und englisch – deutsch in Kürze.

Aus versicherungstechnischen Gründen und zur eigenen Sicherheit ist es Pflicht, zum Schutz gegen Steinschlag einen Helm zu tragen.

Obwohl sich die Helme in der Weite verstellen lassen, sind wir nicht so recht damit klar gekommen und haben unter dem Helm einen weichen Hut getragen, damit uns die großen Helme nicht über die Augen rutschten. Es gibt wohl Helme in unterschiedlichen Größen – wir hatten eben die zu großen erwischt.

Zudem würden wir empfehlen, bei sonnigem Wetter, möglichst früh zu starten, da der Weg weitgehend schattenlos ist!

Anfahrt:
Auf der TF 1 Ausfahrt Adeje, durch den Ort hoch, am Rathaus und der Kirche vorbei, links haltend und bei Casa Fuerte rechts hoch.
Achtung: Wenig Parkmöglichkeiten in der schmalen Straße.

Mit dem Bus erreicht man Adeje von Los Cristianos mit den Linien 447 und 473 – von Playa de las Americas mit den Linien 417 und 460.

Restaurant:
Da bietet sich gleich unterhalb des Eingangs zum Barranco das Kult-Restaurant Otello I an: Spezialität: frittierte Knoblauchhähnchen!

 

Impressionen

Ifonche – Adeje

Sonne! Wärme! Herrlich!
Haben auch lange darauf gewartet!

Lange sind wir nicht mehr die Tour von Ifonche über die Ausblick-Kanzel  „Boca del Paso“ nach Adeje bis zum Restaurant Otelo am – immer noch gesperrten – Barranco del Infierno gegangen.

Letztmals am 18.11.2010 und unter diesem Datum auch ausführlich beschrieben, so dass ich heute nur unsere neuen Eindrücke wiedergeben brauche, die Wegführung ist dort nachzulesen.

Wanderwegstrecke:Track03
Diesmal – ohne Apfelpause – sind wir in 3:45 Stunden die 9,72 km gegangen. Davon 130 m rauf und 770 m im Abstieg.

Es wird Frühling!
Das können wir bereits auf der Hinfahrt nach Ifonche bewundern: Die Mandelbäume sind in voller Blüte.

Schon sehr bald auf unserer Wanderung sehen wir einen dicken Busch des Sprossenden Geißklees, Escobon,  in üppiger Pracht.
Auf der ganzen Strecke entdecken wir immer wieder Frühlingsboten:
Kanaren-Scheinkrokus, Cinerarien, Kanaren-Lavendel, Margeriten, Affodills, bereits einige Polster des Hornklees fangen an zu blühen, Kanaren-Glockenblume und eine einzige Blüte der Montpellier Zistrose.

Auf der einen Seite erschütternd, dass der Brand vor 2 ½ Jahren sich über den Erjos-Pass bis in diese Region ausgebreitet hat, davon zeugen die kohlrabenschwarzen Stämme der kanarischen Kiefern aber auf der anderen Seite wiederum überrraschend und erfreulich, welche Lebenskraft diese Kiefern haben, denn sie treiben fast alle wieder neu aus.

Wie wir es auf der Wanderung von Boca Tauce nach Acojeja erlebt haben, dass die Asche der verbrannten Äste offensichtlich ein hervorragender Dünger ist und wir durch ein Margeriten-Meer gewatet sind, so können wir heute feststellen, fast wie auf einer Wiese treiben die neuen Triebe der Zistrosen aus.
Was muss das für eine Pracht sein, wenn die mal in voller Blüte stehen.

Apropos Blüte: Wer diese Tour nachwandern will, dem empfehlen wir – trotz der bereits eingesetzten Mandelblüte – noch 14 Tage zu warten, denn dann gibt es bestimmt große Flächen mit blühenden Afodills zu bestaunen. Hier oben in den Kiefernwäldern haben wir nur  eine einzige Blüte entdecken können, beim Abstieg nach Adeje waren es schon mehr.
Auch die große Flächen bedeckenden Polster des Hornklees könnten dann in ihrer gelben Pracht erscheinen.

Was wir auch bei der heutigen Wanderung bestaunen konnten  – und sonst hiernoch nie – waren die vielen Paraglider, die ja zwischen La Quinta und Boca del Paso abspringen.
Es war ein schönes Bild, die bunten Schirme mit strahlend blauem Himmel, Conde und Roque Imoque im Hintergrund.

Einen Tandemflug kann ich jedem – der keine Höhenangst hat – nur wärmstens empfehlen. Sich frei wie ein Vogel zu fühlen! Toll!
Vor einigen Jahren habe ich mit Roberto  von eben dieser Absprungstelle einen Tandemflug gemacht. Da wir eine gute Thermik hatten, konnten wir sogar den Barranco del Infierno überfliegen und gelandet sind wir auf der freien Fläche unten bei dem ehemaligen Theater „Tropical“.

Aber wir hatten heute nicht nur eine gute Sicht auf unsere „Hausberge“ sondern der Blick zum Teide und zum Sombrero war auch frei.

Außerdem haben wir neue Hinweisschilder gesehen – die gab es vor gut 4 Jahren noch nicht – die für uns neue Wege auswiesen.
Zum Beispiel: Von dem Felsplateau oberhalb der Aussichtskanzel nach Las Lajas.
Könnte uns auch mal reizen.

Fazit:
Diese Lieblingswanderung von Elisabeth hier im Süden ist immer wieder schön!
Das Lichtspiel!  Dieses Auf und Ab durch den Kiefernwald, dieses gute,

Isar-Steinmännchen

Isar-Steinmännchen

weiche Gehen über die Kiefernnadeln, allerdings der Abstieg vom Aussichtspunkt Boca del Paso nach Adeje hat nichts mehr mit weichem Gehen zu tun. Die wuchtigen massiven Felswände rechts wie links lösen immer wieder Staunen aus. Der Abstieg bis zum Barranco del Infierno gefällt uns.

Dessen Querung ist mit vielen Steinmännchen geziert, was uns amüsiert. Einige dieser Steinmännchen-Erbauern sind sehr einfallsreich. Jedoch die

beeindruckendsten Steinmännchen die ich je gesehen habe – nichts gegen die unten am Meer vor La Caleta – sind die im Bachbett der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries.  Das bewundernswerte daran ist, dass der Erbauer nicht müde wird, diese jedes Frühjahr nach der Schneeschmelze neu zu errichten.

 

Foto-Impressionen

Camino Carrasco – von Ifonche nach Adeje

Eine Wanderung:
für Geübte
für Trittfeste
für Schwindelfreie

Beeindruckende Schluchten, Felsmassive, Ausblicke !

Wir kamen uns heute vor wie die Pfadfinder von Teneriffa Süd.

Wanderwegstrecke: 6, 8 km,  3 Stunden 40 Minuten

Die erste Etappe ist von der Wanderung von Ifonche nach Adeje bekannt und das zweite Teilstück habe ich im April 2009  als „Camino Carrasco, Teilstück“ beschrieben.

Daher diesmal die Wegbeschreibung  nur in Kurzfassung:
Beginn der Wanderung beim Restaurant Dornejo in Ifonche,  wir passieren die Senke und halten uns rechts an die Ausschilderung „Adeje“, gekennzeichnet mit grünen Punkten.
Dem Weg folgen wir bis unterhalb des Gehöfts „Casa de Labranza“. Hier gabelt sich der Weg und auf einen Stein ist „La vista“ gemalt. Also halten wir uns links. Steigen auf, lassen die Gebäudeansammlung rechts liegen und gehen an einem schönen Dreschplatz vorbei.

Hier empfehle ich: Nach dem Dreschplatz auf den schmalen Pfad rechts abzuzweigen und diesen ein Stück entlang zu wandern, denn es eröffnet sich ein wunderbarer Blick in den oberen Teil des Barranco del Infierno.
Zurück auf den ursprünglichen Weg folgen wir dem Hang weiter abwärts.
Achtung: Würden wir nun dem leichten Anstieg folgen, kämen wir an einen natürlichen, schönen Aussichtspunkt „La vista“.

Wir biegen jedoch rechts auf den schmalen Pfad ab.
Er ist steil und äußerst steinig oder felsig. Schlecht zu gehen.
Die ehemalige Hinweistafel ist nur noch – kaum lesbar – in englisch beschrieben, dass es sich um einen schönen Weg handelt und hin und zurück 2 Stunden dauert. (Dies gilt nach unserer Kenntnis bis zu dem Bimssteinplateau.)

Rechter Hand verläuft unterhalb der Barranco del Infierno und linker Hand erhebt sich eine imposante Felswand.

Der im Frühjahr mit Glockenblumen und Gänsedisteln gesäumte Weg sieht jetzt etwas traurig aus. Schon nach 15 Minuten erreichen wir ein Bimssteinplateau. Damals schrieb ich: „Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns.“

Wir sehen eine Weile den Paraglidern bei ihrem Flug im stahlblauen Himmel zu  – sie starten ja oben in Ifonche –  und lassen den Blick zum Roque Imoque,  Los Brezos, dem Roque del Conde und zur Küste schweifen. Dann  steigen wir weiter – stets die Weiterführung des Weges suchend – bergab.
Queren eine kaputte Wasserleitung und folgen den hin und wieder gesetzten Steinmännchen.

Bei dem vorgeschobenen Felsplateau, das bei den früheren Wanderungen den Endpunkt bildete,  steigen wir rechts vom „Kleinen Finger Gottes“ weiter abwärts.

Nach kurzer Zeit gelangen wir an eine kritische Stelle:
Was haben wir bei der Wanderführerin Steffi von Teneriffa-Kreaktiv  gelernt?
Mit dem mit dem Rucksack bepackten Rücken  weg von der Mauer, damit man nicht unvorhergesehen in den Abgrund katapultiert wird.
Also mal los: Über die gemauerte Wasserleitung, die teilweise weggebrochen ist, hangeln wir uns wenige Meter am vorstehenden Felsen vorbei auf die andere Seite.

Für die „Pfadfindung“ lässt sich sagen: Wir halten uns stets mehr rechts, unterhalb der Wasserleitung. Gelegentlich taucht eine grün-weiße Strichmarkierung auf und sie wird zum Teil durch Steinmännchen verstärkt.
2004 machten wir diese Wanderung schon einmal. Damals fanden wir den Pfad nicht so gut und irrten zum Teil heftig durch die Landschaft.

Der Weg ist wohl sehr, sehr wenig begangen, denn er ist äußerst schwer zwischen den Sträuchern der Zistrosen, den verschiedenen Wolfsmilchgewächsen, der blütenreichen Winde, den Opuntien auszumachen.
Lange Hosenbeine und langärmelige Oberteile wären angesagt gewesen, denn so werden wir ganz schön verkratzt.

Auf unserm Weg laufen wir streckenweise über Stricklava. Wunderschöne Flechten und Aeonien an den Felswänden erfreuen uns.

Um 12 Uhr legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, freuen uns, auf den Vulkankegel Chayofito sowie auf die klar vor uns liegende Insel La Gomera und Adeje schauen zu können. Unser Tagesziel, der Friedhof von Adeje, ist leicht auszumachen. Und weiter geht’s bergab auf Überresten des ehemaligen Handelsweges „camino real“ von Carrasco.
Nach ca. 3 Stunden queren wir eine zugemauerte Wasserleitung, durch die ein dickes, schwarzes Plastikrohr führt und sind froh über ein Stück fast geraden, felsfreien Weges, der dann jedoch schon bald wieder felsig wird. Ein Stück abwärts stoßen wir auf eine staubige Forstraße, die uns bei großer Hitze aufsteigend an sonderbaren Bimssteinformationen „Mondlandschaften“  zum Friedhof leitet und hier werden wir um 14 Uhr von unseren lieben Männern in Empfang genommen.

Fazit:
Wunderschöne Landschaft! Beachtliche Schluchten! Imposante Felsformationen und weite Ausblicke!
Jedoch: Für die Füße eine Strapaze und sie erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, „wo geht denn der Pfad weiter“.
Ich würde auf alle Fälle empfehlen diese Tour im Frühjahr zugehen, denn dann kommt zu den Attraktionen noch die Blütenpracht hinzu.

Interessant zu wissen:
Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.

Restaurant:
Aus dem Restaurantführer „mi gusto“ haben wir die „Tasca El Majao“ in Adeje an der Plaza de Venezuela  9 ausgesucht.
Telefon 922 775 510, geöffnet: 12.30 – 16.00 Uhr + 19.00 – 23.00 Uhr
Montags Ruhetag

Das Essen – Tapas – war gut – der Weißwein des Hauses ausgezeichnet – die Preise für Tapas und Salate beachtlich.

Anfahrt:
Von der TF 1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf TF 28  bis La Camella, hier beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.