Unsere Wanderungen auf Teneriffa

Wandern auf Teneriffa ?
Ja! Und nochmal JA!

Lassen Sie sich von uns mit unserer Begeisterung für Teneriffa als Wandergebiet anstecken.

Es gibt unendlich viele, unendlich vielfältige, abwechslungsreiche Touren jeden Schwierigkeitsgrades in einer so abwechslungsreichen Landschaft wie man sie so schnell nicht wieder findet.

Sie können für ihre Wanderungen den Lorbeerwald, die Wüste, die Vulkanberge, die Küsten oder den Waldspaziergang wählen. Zu jeder Jahreszeit – in fast allen Monaten – blüht etwas anderes in einer anderen Region.

Zudem gibt es Gesteinsformationen, die einfach atemberaubend sind.

Stöbern Sie auf unserer Seite! Sie werden ganz sicher die für Sie passende Wanderung finden!

Über einen Kommentar ,wie Ihnen die eine oder andere Wanderung gefallen hat, würden wir uns sehr freuen!

Viel Vergnügen!

Verschiedene Kommentare gaben uns Anlass, auch einige Grundregeln für das Wandern auf Teneriffa aufzuzeigen.

Übrigens: Wenn Sie die kleinen Fotos anklicken, können Sie sie auch wesentlich größer betrachten.

Kommerzielle Verwendung der Wanderbeschreibungen - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung.

Boca Tauce – El Jaral

Der Weg „La Chifira“

Sind wir in den vergangenen Jahren von Boca Tauce aus nach El Jaral gegangen und vorher nach Chirche und über Las Fuentes nach Acojeja so wollen wir heute die vierte Möglichkeit nutzen, um auf einem anderen Weg El Jaral zu erreichen.
Den Hinweis auf diese Tour haben wir aus dem Infoblatt der Gemeinde Guia de Isora „Traditionelle Wege von Guía de Isora“

Wanderwegstrecke: gute 5 Stunden reine Gehzeit, 13,8 km – meist bergab

Start bei 2041m ü.NN — Ende bei 836m ü.NN = 1205m Abstieg

Den ersten Part der Wanderung brauche ich nicht mehr im Detail zu beschreiben, da er sich mit den vorgenannten Wanderungen deckt.

Im Telegrammstil:
10:50 entlässt uns der Busfahrer der Linie 342 an der Kreuzung Boca Tauce. Wir gehen hoch zum Parkplatz vor dem Infobüro und Museum, dann rechts auf den Weg Nr. 18 Chavao und es ist auch der Weg PR-TF 70 nach Guía de Isora ausgewiesen.
Dieses erste Teilstück, das durch das phantastische Lavafeld führt und die Vulkan-Massive, die Sicht auf Teide und Pico Viejo, Guajara und und  begeistert uns immer immer egal wie oft wir dieses Stück gehen.

Unsere heutige Strecke verläuft ein großes Stück auf den bereits gegangenen Touren.
Nach einer kleinen Anhöhe verlassen wir den Weg 18 nach Chavao, um gleich gegenüber in den Weg Nr. 35  Boca Chavao einzubiegen.
Hier nehmen wir also nicht die Forststraße sondern gleich den schmalen Steig, der abwärts führt.

Vom Busausstieg bis hierher sind wir 40 Minuten gegangen.

Auch dieses Teilstrecke ist uns noch in guter Erinnerung, da hier vor ein paar Jahren der Brand fürchterlich gewütet hat.

Nach weiteren 40 Minuten Gehzeit gelangen wir an den Wegweiser: PR-TF 70 Guía de Isora. Zudem wissen wir jetzt, dass wir von Boca Tauce bis hierher 4,2 km zurückgelegt haben.
Wie damals gehen wir unmittelbar an den verbrannten, kohlrabenschwarzen Kieferbäumen vorbei und freuen uns wieder, dass die Natur dabei ist sich zu erholen und überall die neuen Triebe sprießen.

Kurz darauf kommt Neuland für uns:
Wir werden in einen Barranco geleitet, steigen in diesem ein kleines Stück auf und auch hier haben wieder liebe Vorwanderer Steinmännchen gesetzt, damit man den Ausstieg findet.

Der Weg führt aufwärts, vorbei an phantastischen Felsformationen und das erste Büschel Teide-Lack ziert den Weg.

Oh, gingen wir bis jetzt im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel so sehen wir die Passatwolken aufziehen.
Uns schwahnt Böses.

Nachdem wir eine Forststraße gequert haben – nach einer Messstation – folgen wir dem Hinweis PR-TF 70 um nach 10 Minuten von unserer Trulla, Sprecherin von komoot, zu erfahren: Du hast die Tour verlassen. Na bravo.
Also wieder zurück aufgestiegen als sie uns kurz unterhalb des obigen Hinweisschildes verkündet, hier nun rechts. Von oben kommend hätten wir also hier nach links gemusst. Vorbei an einer Steinmauer, durch Gelände, das überzogen ist mit den verkohlten Sträuchern des Ginsters blicken wir auf eine große Tuffsteinlandschaft, in der Nähe von El Hoyo, die sich hell von der Umgebung abhebt- Am Fuß davon können wir ein verfallenes Haus ausmachen.

Wir durchwandern ein Gebiet wie im Botantischen Garten, Frühling ist es.
Waren im oberen Bereich die Margariten noch kaum erblüht, so bedecken hier die Büsche große Bereiche, Teidelack, Affodills, wie wir sie in dieser Vielzahl nur vom Conde her kennen, eine andere Sorte der Gänsedisteln, die rotblühende Tabaiba dulce, große Büsche des Kanaren-Lavendels, kräftig gelbblühende Aeonien und zart der Erdrauch. Die Montpellier-Zistrosen blühen weiß ebenso wie der Escobon, der Geißklee, Mandelblüten in weiß und rosa können wir bewundern. Wunderschön!

Aber: Auch das hat seine Nachteile: Der Pfad, will man ihn denn so nennen, führt durch diese Wildnis der Sträucher. Anfangs helfen noch Steinmännchen weiter und man ahnt, hier könnte der Weg sein.
Immer am Rande der Schlucht von Niágara.
Wir wandern an einem weiteren verfallenen Haus vorbei.

Inzwischen, es ist es kurz vor 2 Uhr, regnet es.
Regencapes an, Apfel in die Hand, im Gehen wird gegessen, denn es ist nun auch ausgesprochen kalt.
Zum Glück hat es nur ½ Stunde leicht geregnet. Aber die Sträucher, durch deren Gewirr wir durch müssen, sind nass. Igitt.

Aber dann rätseln wir in diesem Dickicht mal wieder: wo geht es weiter, wir irren hier hin, irren dort hin.
Die „Trulla“ meldet sich nicht, wir sind wohl noch im von ihr tolerierten Bereich.
Aber: es müsste nicht Elisabeth sein, wenn sie uns als hervorragende Pfadfinderin nicht wieder auf den „richtigen“ Pfad bringt, der uns dann durch eine Schlucht zu einem Fahrweg führt und zu dem von oben zu sehenden Wasserbassin.

Nun sind wir wieder auf der sicheren Seite und schreiten zügig aus.
Gelangen in den landwirtschaftlich genutzten Bereich von El Jaral und gehen auf einer Forststraße an den Gärten vorbei: Baumtomaten, Tomarillas, eine rosablühende Sorte der Passiflora mit länglichen Früchten, Nispero-Bäume.
Interessant.

15 Uhr ist es inzwischen.
Mein lieber Mann meldet sich, ob wir schon seine Taxidienste brauchen. Wirhaben zwar El Jaral schon im Blick, wissen aber nicht wie lange wir noch benötigen. Wir vereinbaren, dass wir uns wieder melden, wenn wir absehen können wann wir in El Jaral ankommen.

Wir könnten nun einfach dem Forstweg nach El Jarral folgen, aber nein, wir biegen nach diesen Gärten, ein riesiger Christstern-Strauch ist im letzten, nach rechts ab, um nun einen riesigen Umweg zu gehen:
Den Barranco auf der einen Seite rein, aufsteigen bis unterhalb eines verfallenen Hauses um dann halsbrecherisch auf einem schmalen Steig steil in den Barranco abzusteigen und was? natürlich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Hoch oben thront ein Haus. Auwei, da müssen wir noch hinauf.

Es ist malerisch hier, jedoch, wenn man schon 4 Stunden gegangen ist, muss man das eigentlich nicht mehr haben.

Hier oben bei dem Haus haben wir den Blick über einen Dreschplatz zum Meer, trotz der tiefhängenden Wolken und nur wenige Schritte weiter:
OH! Wir sind oberhalb von El Jaral!

Nun können wir unseren lieben Taxifahrer anrufen.

Noch ein kurzer Abstieg, an einem Backofen, einer Zweigstelle des Rathauses und dem Schulhaus vorbei

gehen wir runter bis zu den Mülltonnen. Hier hat uns mein lieber Mann schon mal eingesammelt.

Man kann sich merken, will man nicht so eine Gewaltwanderung machen, dass sich ein Rundweg anbietet: von El Jaral auf dem Forstweg aufsteigen und auf dem Barrancosteig zurückkehren.

Fazit:
Auch wenn diese Wanderung von Boca Tauce aus einen großen Teil der bereits gegangenen Abstiege beeinhaltet, so hat auch diese wieder ihren besonderen Reiz und wir werden es nicht leid, immer noch neue Touren zu erkunden.
Die Insel ist wirklich unerschöpflich!

 

Tegueste – Bajamar

Zehnjähriges Jubiläum

Genau vor 10 Jahren – am 16. Januar 2007 – habe ich den ersten Wanderbericht  „La cruz de la montaña de Tamaimo” geschrieben.
Inzwischen sind es – wenn ich mich nicht verzählt habe – 230 Beiträge mit dem heutigen.

Wie es dazu kam?

In einem Skiurlaub habe ich mich bei unserem Sohn Michael beklagt, dass zwar das Wandergebiet auf Teneriffa phantastisch ist, ich jedoch Probleme habe mit den mir zur Verfügung stehenden Wanderbeschreibungen zurecht zu kommen, oft finde ich schon den Einstieg nicht.

Da meinte er lakonisch: „Dann mach‘ es doch besser“.

Damit war die Idee geboren und ist inzwischen zu einem festen Bestandteil und einem Familienhobby geworden:

Ich schreibe den Bericht, früher, als mein lieber Mann noch mitwandern konnte, hat er fotografiert und dann den Beitrag ins Netz gestellt.
Nun fotografiere ich auch, Manfred bereitet es für’s Internet auf und sollte es mal Probleme geben, hilft unser Sohn.

Tegueste – Bajamar

Elisabeth hatte mal wieder Lust in die Gegend von Bajamar zu fahren und da ja auch immer zumindest eine kleine Wanderung dabei sein soll, habe ich mit dem Wanderprogramm komoot eine Tour von Tegueste nach Bajamar geplant.

Es handelt sich um ein Teilstück einer langen Wanderung vom Cruz del Carmen bis Bajamar.

Wir bewegen uns auf den Teilabschnitten: PR TF 12,1 und PR TF 12,2.

Wanderwegstrecke: 2:35 h für rund 7 km ohne Apfelpause

In einer guten Stunde ist Elisabeth vom Süden aus nach Tegueste gefahren. In der Gegend von Santa Cruz regnete es und dicke, schwarze Wolken hängen am Himmel.
Wir überlegen uns schon Alternativen statt wandern.

Kurz nach La Laguna sehen wir über dem Horizont strahlend blauen Himmel. Die Stimmung steigt.

Wir parken am Kirchplatz in Tegueste und mein lieber Mann übernimmt die Taxidienste, um uns in Bajamaar beim Meeresschwimmbecken dem „Piscina“ zu erwarten.

Wie üblich – ein Besuch im neben der Kirche befindlichen Infobüro. Die beiden Damen erklären uns mit viel Engagement den Wanderweg, weisen auf Sehenswürdigkeiten hin und meinen 3 Stunden müssten wir für die Strecke rechnen.

Also los:

Tegueste ist ein Ort mit großer folkloristische Tradition. Der Ort wurde nach dem Sohn des Guanchen-Königs Tinerfe benannt und wir starten unsere Wanderung in der Calle Frederico Fajardo. Am Ende der Straße rechts und wir sehen schon das sehenswerte Haus, auf das die Damen im Infobüro aufmerksam gemacht haben.
Wir biegen bei der nächsten Gelegenheit wieder links ab, passieren ein liebevoll gestaltetes Häuschen „La Casita“, gehen durch die Calle Barranco Malena und den Barranco runter und rauf, um dann sofort links in die  Calle El Sardán abzubiegen. Gleich darauf gelangen wir an einen Hinweis, nach Bajamar 5,50 km, und linker Hand schauen wir schon auf Tegueste, die Berge und das Meer. Staunen, in welch‘ kurzer Zeit wir bis hierher gelangt sind.
Nach nur 15 Minuten Gehzeit haben wir die letzten Häuser von Tegueste passiert und nun beginnt fast unmittelbar nach dem Aspalt ein alpiner Aufstieg.
Wir stellen fest: es wird Frühling, der blaublühende Bonnets-Natternkopf, der weißblühende Riesengroße Natternkopf, Gänsedisteln in Fülle, (im Tenogebirge sind sie noch nicht so weit), Affodills, nickender Sauerklee, auf den Aeonien glänzen noch die Regentropfen, und und und … säumen den Pfad. Schön!

Wir staunen: Uralte Olivenbäume (?) wachsen hier

Der Duft von Wermut umweht uns, Vögel zwitschern.
Schon nach einer guten halben Stunde Gehzeit haben wir den Kamm erreicht und wir sagen nur: OH!
Gelbe Flächen übersät mit dem nickenden Sauerklee, dazwischen die großen Gänsedisteln und in Verlängerung: das Meer und noch ein paar Schritte weitersehen wir auf Bajamar.

Ab dem Kamm wird es „batzig“ wie der Bayer sagen würde, schlammig, glitschig. Der schmale Erdweg ist durchnässt und unsere Schuhe werden zu Klumpen. Es ist gefährlich, da wir kein wirksames Profil mehr haben und rutschen.
ABER: Es ist schön! Die grünen, faltigen Hänge des Anagebirges, des ältesten, geologischen Teils der Insel, zum Teil durchzogen mit den „Mauern“, Farne, Aeonien, Kanaren-Glockenblumen in großer Ansammlung, ein Bächlein plätschert.

Die Wegeführung ist gut. Der schmale Pfad geht in großen Kehren stets bis zum Ende des Barrancos, der An- bzw. Abstieg ist gut zu gehen.
Und: Wir sind so glücklich: Wir gehen im Sonnenschein!
Ein paar Wanderer sind unterwegs. Alle machen die Strecke Tegueste Bajamar oder umgekehrt.
Um 12: 55 Uhr erreichen wir bereits die erste Finca von Bajamar.

Von hier aus gehen wir noch 20 Minuten bis zum Treffpunkt am Meer.
Sehen so ein bisschen von Bajarmar, der ältesten Touristensiedlung von Teneriffa, die wohl fest in deutscher Hand ist.
Da hier im Norden die Küste fast immer brandungsumtost ist, ist daher das Baden im Meer nicht angebracht. Hier in Bajamar gibt es ein schönes Naturschwimmbecken, gesäumt von Restaurants.

Mein lieber Mann hatte ja genügend Zeit sich umzusehen und hat uns das Restaurant Cofradia de Bajamar empfohlen.
Wir waren alle Drei sehr zufrieden. Ein großer, köstlich zubereiteter frischer Fisch (Abadejo) mit viel Knoblauch.

Fazit:
Der Norden ist halt einfach schön, er hat schon was! Die Tour ist nicht zu anstrengend und trotzdem oder gerade deswegen geht einem das Herz auf.

Da wir schon mal im Norden sind fahren wir – statt Autobahn – die Küste ab und sind hin und weg. Am Ausgangspunkt zurück, haben wir die Insel umrundet und Elisabeth fuhr die ganze Strecke meisterlich.
Zwar haben wir es von Zeit zu Zeit schon mal gemacht, aber es begeistert halt immer wieder.

Besonderheit:
(habe ich zwar schon mal beschrieben)
Mauern
Beeindruckende „Mauern“ zieren immer wieder die Landschaft.
Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern. (Beschreibung der Tour PR-TF 65)

Rund um den Gala

Fast jede Wandersaison steht die Umrundung der Montaña Gala auf unserem Programm, da hier zur wunderschönen Landschaft noch das Gelb der Gänseldisteln diese untermalt und es einfach einmalig schön ist.

Nur, es gibt ein Problem: Wann ist die richtige Zeit?

Im letzten Jahr im März war die Blütezeit bereits vollkommen vorbei. Wir konnten nur noch einige Spätblühende betrachten.

Und in diesem Jahr?

Die Blüte hat noch gar nicht begonnen, es gab nur einige spärliche geöffnete Knospen zu sehen.

Und zudem – wie jedes Jahr – versuchen wir immer wieder in der Wegeführung etwas Abwechslung hineinzubringen.

Diesmal habe ich mit dem Wanderprogramm komoot eine Querverbindung zwischen Abstieg und Aufstieg geplant, so dass man den großen Bogen bis zur verfallenen Finca und dem Dreschplatz abschneidet.

Da ich ja diese Woche wandermäßig ausfiel war Elisabeth wiederum so lieb  und hat mit unserem Sohn Michael diese Tour gemacht.
Sie hat ihnen – trotz fehlendem überbordenden Gelb – gut gefallen, waren jedoch schon nach 1:45 Stunden wieder am Erjos-Pass beim dort geparkten Wagen.

 

Impressionen

Fotos: Elisabeth und Michael

Cabezo de Tejo – Chamorga (Pijaral)

Diese Woche falle ich leider für das Wandern und einen detaillierten Bericht aus.
Aber – Gott sei Dank – Elisabeth ist so lieb und wandert mit unserem Sohn Michael, der nur für 1 Woche hier auf der Insel ist. Diese Wanderung ist meine Lieblingswanderung, die ich ihm unbedingt gönnen wollte.

Der Einstieg zur Wanderung ist – wie gehabt – an der Straße nach Chamorga (TF123) bei km 4,7.


Die Beschreibungen der diversen Wanderungen, ob sie nun den Titel tragen: El Bailadera – Chamorga oder Straße nach Chamorga oder nach Benijo – es handelt sich immer um ein und dieselbe, die eben als Hauptattraktion den Mirador Cabezo de Tejo hat: Blick gleichzeitig – wenn das Wetter mitspielt – auf den Teide und die Küste. Diese Konstellation kenne ich sonst von keiner Stelle aus.

Wir waren ja erst vor 4 Wochen hier und nun hängt schon wieder ein neues Schild dort, in dem eine Strafe bis 601 Euro angekündigt wird, wenn man ohne Erlaubnis in dem Gebiet Pijaral wandert.

Als Begründung heißt es:

El Pijaral ist ein integrales Naturreservat, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Viele von ihnen sind weltweit einzigartig. Es handelt sich um ein hochempfindliches Stück Natur. Um es nicht zu beschädigen, dedarf es der Kontrolle und der Regelung des Besucherstroms.

Ich habe  die Erlaubnis für die Wanderung für den 1. Februar über die Internetadresse https://sede.tenerife.es  Ruck-Zuck erhalten.
Erlaubt sind nur noch täglich 45 Personen und die Erlaubnis kann man maximal 90 Tage vorher für maximal 5 Personen beantragen.
Donnerstag ist ja normalerweise unser Wandertag, da aber dieser Donnerstag der 2. Februar Feiertag auf den Kanaren ist –  „Fiesta de la Candelaria“ – waren für diesen Termin schon keine Plätze mehr frei.

Durch meine diversen Recherchen weiß ich nun, dass die korrekte Bezeichnung des Startpunktes für diese Wanderung „Ensillada“ heißt. Sie führt durch das Gebiet El Pijaral.

Auch wird einem bei der Anmeldung sofort ein Rundweg ausgewiesen, so dass man nicht auf einen lieben Taxifahrer angewiesen ist, sondern am Ausgangspunkt “Ensillada” wieder zurückkommt.
Mein Suchen bei Google ergab folgenden Hinweis:

Die Píjara ist der größte Farn in den Kanarischen Inseln, die großen Wedel (Blätter) dieser Art können bis zu zwei Meter lang werden  und  er kann auch weitgehend das Unterholz  von Monteverde überziehen. Das Rhizom ist dick und die zahlreichen Wurzeln sind mit dem Boden verbunden.  Der Blattstiel  ist stark, schwarz-braun und in der Regel mit großen roten Schuppen bedeckt.

Die Feuchtigkeit der Lorbeerwälder auf Teneriffa bietet dem „Wurzelnden Kettenfarn“ (Woodwardia radicans) ideale Lebensbedingungen. Wie ein grüner Teppich liegt diese Farnart zwischen den Bäumen im Landschaftspark Anaga im Nordosten Teneriffas. Seine riesigen Wedel, die bis zu zwei Meter lang werden können, bedecken den ganzen Boden und lassen die Lorbeerwälder, die auf diversen Routen und Wanderwegen erkundet werden können, wie Urwälder aussehen.
Elisabeth und Michael haben die Tour in sagenhafter Zeit – ohne Apfelpause, da das Wetter nicht dazu einlud – in 1 Stunde 40 Minuten absolviert, so dass Manfreds und meine Wartezeit im Auto in Chamorga –  das kleine Restaurant ist geschlossen – sehr kurz war.

Fazit:
Auch wenn die Anfahrt vom Süden mit 1 ½ Stunden schon sehr lang und teilweise stressig ist, so hat das Anagagebirge einfach seinen besonderen Reiz, so dass wir halt doch immer wieder gerne dort hin fahren.

Übrigens:
Am kleinen Parkplatz zum Wandereinstieg war ein Ehepaar das erst durch die Tafeln auf die erforderliche Genehmigung informiert wurde und sich nicht ohne Genehmigung zu gehen traute. Sie suchten nach einer Alternative.

Wir haben dann später in Cruz del Carmen im Infobüro nachgefragt, ob es noch andere Routen im Anagagebirge gibt, die nur mit Erlaubnisschein begehbar sind. Das wurde verneint. Es ist zwar noch ein Bereich so geschützt, aber dort gibt es keine Wandermöglichkeit.

Impressionen

 Fotos: Elisabeth und Michael

 

Las Lajas – El Parador

Heike, eine Leserin unseres Wandertagebuches, gab den Hinweis, dass es eine sehr schöne Tour vom Grillplatz Las Lajas bis zum Parador gibt.

Da ich schon seit Jahren – genau seit 2. Dezember 2008, als wir auf den Sombrero de Chasna stiegen und den Hinweis „Sendero 31“  sahen – diesen Abzweig gehen will, gab dieser Tipp den Ausschlag.

Heute ist es nun endlich soweit: Elisabeth und ich gehen die Tour an.
Wettervorhersage 20 Grad, Sonne. Genau richtig.

Vorab: Eine zwar anstrengende aber wunder-wunderschöne Bergtour!

Wanderwegstreck: Mit einigen Irrungen waren wir 4 3/4 Stunden unterwegs 9,4 km, 400 m rauf und 370 m runter

Um um 9:15 Uhr wollen wir mit dem Bus 342  ab Busbahnhof Costa Adeje bis Zur Zona Recreativa Las Lajas-Vilaflor fahren.
Ein Paar besteigt den Bus mit Ausdrucken der Buchung für die Fahrt. Da der Busfahrer die neue Möglichkeit der Buchung und Bezahlung der Fahrt per Internet offensichtlich nicht kannte, gab es eine Verzögerung, da er erst mal fragen gehen musste.
Aber: Um 10:30 Uhr entließ er uns mit einer Gruppe Fahrradfahrer an unserem Wanderausgangspunkt in Las Lajas.
Die üblichen Vorbereitungen, GPS aktivieren, Handys mit dem programmierten Wanderverlauf über das Programm komoot einschalten: und die böse Überraschung: es funktioniert weder Elisabeths noch mein Handy.
Jedoch wir sind unverzagt, sehen auf dem Kiefernnadelboden viele Steinmännchen, denen wir unverdrossen aufwärts folgen. Wir sind vielleicht eine ½ Stunde aufgestiegen als sich meine „Trulla“, Sprecherin von komoot plötzlich meldet: „Du hast die Tour verlassen, die Tour liegt 190 m rechts von dir.“
Na prima. Also queren wir auf’s Gradewohl die Hänge, und hangeln uns immer weiter rechts. Müssen ein großes Stück wieder absteigen bis uns dann mitgeteilt wird: „noch 30 m dann bist du zurück auf der Tour“.

Wir waren wohl – wie wir später nachvollzogen haben –  auf der Diretissima zum Roque los Almendros.

Als wir nun den richtigen Pfad hatten, war es ein Kinderspiel. Hinauf, hinauf, rechts stets den mächtigen Koloss des Sombrero de Chasna vor uns, unter uns ein Wolkenmeer wie Watte und wir bestaunen die Baumveteranen der Kanarischen Kiefer, die den Brand überlebt haben. So knorrige Exemplare haben wir nur damals auf der Wanderung vom Parador nach Cruz de Tea gesehen.

Kurz vor 12 Uhr sind wir an dem Abzweig, den wir damals gesehen haben.
„Nr. 31 Cumbres de Ucanca“  3 ½ Stunden werden angezeigt und hoher Schwierigkeitsgrad. Auch gibt es Hinweise auf die Area Recreativa Las Lajas sowie nach Vilaflor und für uns jetzt interessant zur Degollada de Ucanca und zum Parador.
Zusätzlich zu den Täfelchen „Sendero 31“ gibt es auch noch leuchtend blaue Punkte auf den  Steinen.
Nur 15 Minuten später haben wir uns so weit hochgearbeitet, dass wir über den „Tellerrand“ schauen können und den Teide und den Pico Viejo vor uns haben.
Noch ein paar Minuten weiter und wir sagen nur noch OHHH!
Teide, die Caldera, Llano de Ucanca liegen ausgebreitet vor uns.
Die blaue Gesteinsfärbung der „Azulejos“ ist gut auszumachen. Linker Hand sehen wir die Berge Roque de los Almendros (2523m), El Sombrero (2531 m) und El Sombrerita (2328 m) auf unserer Höhe. Richtung Meer der Sombrero de Chasna (2411 m) und rechts den Guajara (2718 m).
Da weiß man wofür man sich angestrengt hat!

Die weitere Strecke zeigt uns rechts wie links die wunderschönsten Ausblicke, aber: es pfeift ein eisiger Wind und wir sind froh, dass wir Anoraks dabei haben,  bedauern, keine Handschuhe eingepackt zu haben.
Hier oben: strahlend blauer Himmel ohne das klitzekleinste Wölkchen

und an anderer Stelle ein Schauspiel der Wolken wie sie aufziehen und weiterziehen,


dunkle Wolken sich in die weißen Wolken mischen.

Der Pfad führt zum Teil dicht an der Abbruchkante Richtung Caldera vorbei, dann rechts wieder etwas tiefer. Es geht rauf und runter. Immer wieder sehen wir die Täfelchen „Sendero 31“. Viele Tafeln sind in der ganzen Gegend aufgestellt „Parque National“ damit wir ja nicht vergessen, in welch‘ bevorzugter Landschaft wir uns bewegen.

13:15 Uhr: Apfelpause. Wir haben eine windstille Stelle gefunden und der Blick Richtung Meer ist grandios: Aus dem Wolkenmeer erheben sich die höchsten Erhebungen von Gran Canaria und – was wir noch nie gesehen haben – wir glauben so gar Fuerteventura schemenhaft ausmachen zu können.

Ginsterbüsche dominieren hier oben und eine Vielzahl der Skelette des Wildprets Natternkopfes, schlicht: Teide-Tajinaste“ verzieren die Landschaft und noch Schneeflecken haben sich gehalten.

Gegen 13:40 Uhr haben wir dann ein dickes Problem: Sowohl Elisabeths Handy als auch meins haben sich gleichzeitig ausgeschaltet. Somit keinerlei Ansagen mehr noch Karten zum Orientieren zur Verfügung.
Wir sind gewissenhaft den Hinweisschildchen gefolgt und kommen nun zu einem Abbruch: kein Täfelchen,  zwar einige Steinmännchen, die uns aber nicht weiterhelfen. Wir gehen zurück, wir versuchen verschieden Abstiege, die uns alle viel zu gefährlich sind, 20 Minuten hat uns die Suche gekostet bis

Elisabeth zwischen den mächtigen Felsbrocken einen Spalt entdeckt und hier geht der Weg weiter. (Unser kleiner GPS-Logger, den wir zur Aufzeichnung der gegangenen Tour – neben den Smartphones – immer mitführen, hat unsere Irrungen präzise aufgezeichnet.)


Als wir dadurch sind: sehen wir: „Sendero 31“. 
Die Schwierigkeit ist, die Wanderung ist vom Parador her ausgeschildert und nicht von Las Lajas, so dass wir aus unserer Sicht eben keine Sicht auf die Kennzeichnung hatten.

Was sind wir froh! Nun geht es wieder auf gut auszumachendem Pfad weiter. Ein einsamer Wanderer kommt uns entgegen.
Wir marschieren nun sehr erleichtert durch eine so phantastische Landschaft die ihresgleichen sucht. Beeindruckend!

Rechter Hand haben wir als steten Begleiter das Massiv des Guajara (2717) dem vierthöchsten Berg auf Teneriffa und die Felsformationen wechseln stets.

Die vielfältigen Felsformationen lassen uns immer wieder schauen und staunen.

Um 14:30 Uhr rufen wir meinen lieben Mann an, der für uns wieder Taxi IrmEli machen und uns am Parador abholen will, sollten wir früh dort sein. Das hat sich durch unsere Suche nach dem richtigen Abstieg erübrigt. Wir können froh sein, wenn wir um 16 Uhr den Bus vom Parador erreichen, da wir nicht wissen, wie lange wir noch brauchen werden.

Nur 5 Minuten später gelangen wir an an den Sattel der Degollada de Ucana. Der Hinweis „Cañada Blanca“ ist für uns richtig.
Was auch interessant ist: Sendero 15 führt von hier auf den Guajara.

In den Fels ist der Einstieg zum Abstieg eingeschnitten und dieser Teil ist uns von einer Wanderung im Jahre 2003 her noch in Erinnerung, als wir mit der großen Wandergruppe den Aufstieg auf den Guajara gesucht und nicht gefunden haben. Ausgeschildert war damals noch rein gar nichts und so gut präpariert war der nun wirklich gut zu gehende Weg auch nicht.
Jedoch, Vorsicht ist geboten, reine Nordseite und es haben sich noch große Flecken Schnee, der inzwischen gefroren ist und Eisplatten gehalten.

Zügig kommen wir voran, sehen schon die Piedras Amarillas.

Eine halbe Stunde haben wir für den Abstieg gebraucht und kommen an die nächste Hinweistafel: noch 0,8 km bis zum Parador, der Sendero 4, gut bekannt. Nur sind wir ihn noch nie am Ende einer Wanderung gegangen, bisher war er stets der Beginn einer Tour.

15:30 Uhr: Geschafft!

Natürlich ein kurzer Besuch im Infobüro, um auch mitzuteilen, dass, kommt man von Las Lajas, die Wegfindung schwierig ist. Was uns die Dame am Schalter bestätigte.

So, die Zeit reicht noch für einen Becher Milchcafé, denn um 16 Uhr soll ja der Bus 342  wieder zurückfahren. Kommt auch überpünktlich, dann aber – wieso – warum – weshalb – fährt er 20 Minuten verspätet ab. Zwei Herren steigen noch zu und nach der Abfahrt etwas später hält der Bus nochmals, um noch die Begleiterinnen der Herren einsteigen zu lassen.
Das ist wohl Service!
Dann ist der Busfahrer so nett und hält in La Camella – obwohl keine Haltestelle –  um mich aussteigen zu lassen.

Fazit:
Eine wirklich wunderschöne Tour und wir sind auch ganz angetan, dass wir sie – bis auf die Suche nach dem Abstieg – problemlos gemeistert haben.

Sollten wir sie nochmal gehen, würden wir jedoch den Aufstieg – wenn auch etwas länger – von der bekannten Route auf den Sombrero de Chasna von der   TF 21 km 59 1/2  aus gehen.

Danke nochmal, liebe Heike! Ihr seid wohl bei der Wegfindung etwas geschickter gewesen.

Besonderheit:
Parque Nacional

Der Nationalpark befindet sich in der Mitte der Insel Teneriffa, nördlich eingegrenzt durch das Orotavatal und südlich duch den Kiefernwald vonVilaflor. Der Park ist auf die Gemeindebezirke Adeje, Fasnia, Garachico, Granadilla de Abona, Guia de Isora, Icod de los Vions, La Cuancha, La Orotava, Los Realejos, San Jaun de la Rambla, Santiago del Teide und Vilflor verteilt.

Es handelt sich hier um das einzige Gebiet eines subtropischen Hochgebirges in Europa. Dieses Merkmal ist ausschlaggebend für den biologischen Reichtum, und viele hier anzutreffende Arten sind nur in diesem Park zu finden.
Was zuerst auffällt, ist der große Kessel, der Circo de las Cañadas, eine Depression mit einem Durchmesser von etwa 17 km. Diese wird im Nordosten, Osten und Süden durch abrupte Steilhangzonen mit einem Gefälle von bis zu 700 m eingegrenzt . Darüber liegt der Teide, der über 2000 m Höhe erreicht und von den Feuchteinflüssen ausgenommen ist, die durch die Passatwinde hierher gelangen. Die klimatischen Bedingungen sind hier völlig anders als auf der restlichen Inselgruppe. Die zu jeder Jahreszeit niedrige relative Luftfeuchtigkeit und der >Mangel an Niederschlägen verursachen eine Trockenheit, die schwerlich mit anderen Berglandschaften vergleichbar ist. Diese Eigenheiten führen je nach der Jaheszeit, zu der man die Gegend besucht, zu einem völlig unterschiedlichen Anblick: entweder vollkommen weiß von Schnee im Winter oder voll an lebendigen Farben im Frühling oder aber trocken und karg im Sommer.

Gesetzgebung:
Durch Erlass vom 22. Januar 1954 wurde das Gebiet zum Nationalpark erhoben. Das Gesetzt 5/1981 vom 25. März 1981 legt unter Anwendung des Gesetzes über geschützte Naturräume ein Sonderrechtssystem für den Park fest. Am 2. Juli 1999 wurde die Erweiterung des Nationalparks auf die heutige Fläche von 18.990 ha beschlossen.

Auszug aus dem Informationsblatt „Teide – Parque National“ herausgegeben
durch den Veröffentlichungsdienst der Nationalparks.