Unsere Wanderungen auf Teneriffa
Wandern auf Teneriffa ?
Ja! Und nochmal JA!
Lassen Sie sich von uns mit unserer Begeisterung für Teneriffa als Wandergebiet anstecken.
Es gibt unendlich viele, unendlich vielfältige, abwechslungsreiche Touren jeden Schwierigkeitsgrades in einer so abwechslungsreichen Landschaft wie man sie so schnell nicht wieder findet.
Sie können für ihre Wanderungen den Lorbeerwald, die Wüste, die Vulkanberge, die Küsten oder den Waldspaziergang wählen. Zu jeder Jahreszeit – in fast allen Monaten – blüht etwas anderes in einer anderen Region.
Zudem gibt es Gesteinsformationen, die einfach atemberaubend sind.
Stöbern Sie auf unserer Seite! Sie werden ganz sicher die für Sie passende Wanderung finden!
Über einen Kommentar ,wie Ihnen die eine oder andere Wanderung gefallen hat, würden wir uns sehr freuen!
Viel Vergnügen!
Verschiedene Kommentare gaben uns Anlass, auch einige Grundregeln für das Wandern auf Teneriffa aufzuzeigen.
Übrigens: Wenn Sie die kleinen Fotos anklicken, können Sie sie auch wesentlich größer betrachten.
Kommerzielle Verwendung der Wanderbeschreibungen - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung.
Cruz del Carmen – Punta del Hidalgo
Eine traumhaft schöne Wanderung im geologisch ältesten Teil Teneriffas, dem als „Parque Rural Anaga“ ausgewiesen Areal.
Eine Tour bei der man zwei ganz unterschiedliche Teilstrecken durchwandert:
Von Cruz del Carmen bis Los Carboneras schreitet man auf dem „königlichen Lorbeerweg“, der bis nach La Laguna weiterführt, durch den größten zusammenhängenden Lorbeerwald Teneriffas, den Mercedes-Wald.
Man wähnt sich fast wie in einen Märchenwald mit großen Farnen, viel Moos und natürlich überragende Lorbeer- und Erikabäume.
Die zweite Teilstrecke von Los Carboneras über Chinamada bis Punta del Hidalgo führt erst über Sandwege und ab Chinamada dann heftig über Felsen und Steine.
Sie bietet grandiose Ausblicke auf die begrünten, markanten Hänge des Anagagebirges, den Einblick in den bemerkenswerten Barranco del Río und gibt den Weitblick bis zum Meer mit seinen schäumenden Wellenkämmen frei.
Herrlich!
Wander-Wegstrecke: 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Apfelpause
Für diese Saison haben wir uns ein paar Ausflüge ins Anagagebirge vorgenommen und da die Wetterprognose gut war, wagten wir es.
Zugegeben, die Anfahrt aus dem Süden ist etwas lang aber es lohnt sich unbedingt.
Bei unserer Ankunft in Cruz del Carmen erwartet uns Sonnenschein und als erstes begeben wir uns zum Aussichtspunkt, um einen Blick auf das unter uns liegende La Laguna zu werfen und auf den Teide, der jedoch heute verhüllt ist.
Dann führen die nächsten Schritte zum Informationsbüro und dort holen wir uns eine Beschreibung des „Selbstgeführter Wanderweg“ ab und schauen uns im Schnelldurchgang nochmal die Ausstellung über das Leben der Menschen hier in früherer Zeit, sowie für Fauna und Flora an. Die Beschilderung ist zwar nur in spanisch, aber man kann sich bei der freundlichen Dame am Empfang eine Broschüre in deutscher Sprache ausleihen.
An dem nur am Samstag geöffneten Markthallen gehen wir zum Restaurant „Cruz del Carmen“ zurück und gleich rechts befindet sich der gut ausgeschilderte Einstieg in die Tour „PR-TF 10“, im Merkblatt blau markiert und die Kennzeichnung unterwegs wird weiß-gelb sein.
Sofort atmen wir frische, gute, duftende Waldluft und große Farne säumen den Pfad, der von vorhergegangenem Regen und Laub noch etwas rutschig ist.
Wir überholen eine Wandergruppe, die mit uns im Bus war, sich jedoch den Aussichtspunkt „geschenkt“ hatte.
Zügig schreiten wir aus – es geht stets sanft bergab – und freuen uns am Lichtspiel durch die Lorbeer- und Erikabäume und den bemoosten Steinwänden und Baumstämmen. Für unsere Begriffe viel zu
schnell – nach einem kurzen Anstieg sind wir nach nur 25 Minuten wieder im „Freien“ und laufen auf ein Haus zu, das einen bemerkenswerten Hügel voll mit Kürbissen bepflanzt hat.
Kurz darauf das nächste Haus, das von kleinen Hunden und einem Kätzchen „bewacht“ wird und wir haben den ersten grandiosen Ausblick.
Vorbei an bepflanzten Terrassen, einem Feld quittengelb mit Nickendem Sauerklee und den ersten Blick auf die markanten Berghänge und zur Küste. Wir können sogar den Leuchtturm in Punta del Hidalgo ausmachen, nahe an unserem Ziel.
Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Fahrstraße und können ein Stück innerhalb der Straßenabgrenzung gehen, dann führt der Wanderweg über die asphaltierte Straße, da jedoch kaum Verkehr ist, ist es auch kein Problem und zudem sind es nur 5 Minuten. Danach haben wir den markierten Wanderweg wieder.
Jedoch davor ist uns noch ein fantastischen Blick auf den Roque de Taborno vergönnt, den wir ja auch schon auf abenteuerliche Weise umwandert haben.
Auf einem bequemen Höhenweg geht nurn die Wanderung weiter. Linker Hand stets die grandiosen Aus- Ein- und Weitblicke, dicke Agaven, duftender Wehrmut und sogar Oregano und noch vereinzelt sehen wir die Kanaren-Glockenblume, säumen den Pfad.
Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir ein weiteres Gehöft auf dessen Gelände eine große Anzahl der verschiedensten Hühnersorten rumpicken und kleine Küken trippeln mit.
Von hier aus haben wir den ersten Blick auf das Höhlendorf Chinamada.
Nach genau 1 ½ Stunden, fünf vor 1 Uhr, legen wir an einem einmaligen Aussichtspunkt unsere obligatorische Apfelpause ein:
Rechter Hand das Meer, vor uns Chinamada, und wieder Meer und dann linker Hand die faltenreichen Berghänge.
Schnell sind wir unten in Chinamada. Rechter Hand hätte man nun die Möglichkeit der Einkehr, wir queren jedoch den Platz, den die Einwohner von Chinamada gestiftet haben und auf der eine große Schüler-Gruppe aus La Laguna lagert.
Die rechts obenliegenden Höhlenwohnungen – vor 6 Jahren hatten wir das Glück bei einer Tour von Punta del Hidalgo – Chinamada – Punta de Hidalgo – eine Wohnung besichtigen zu dürfen – lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes „rechts liegen“ und biegen auf den weiter ausgewiesenen Wanderpfad.
„90 Minuten Punta del Hidalgo“ werden uns angekündigt. Am Ende kann man nur sagen: Die hat der Fuchs gemessen, denn wir waren wahrlich nicht saumselig und waren nach 2 Stunden unten.
Von nun an wird der Pfad beschwerlicher zu gehen, da dicke Felsbrocken zum Teil den Bodenbelag bilden. Aber, der Weg ist gut ausgehauen. Zum Teil führen behauene Treppen aufwärts wie abwärts.
Die markantesten, zerklüftesten Felsformationen säumen teilweise rechts den Pfad und links – gerahmt von Feigenkakteen, Kanaren-Wolfsmilch und Agaven – geht der Blick steil hinab in den Barranco del Río, also nichts für Leute mit Höhenangst.
Der Blick fällt immer wieder auf die zwei Gipfel des „Roque Dos Hermanos“, um die sich die Legende rankt, dass zwei sich liebende Guanchengeschwister, deren Liebe zueinander verboten war, im Schutze der Nacht auf den höchsten Felsen stiegen, um sich in die Tiefe zu stürzen.
Die Legende sagt weiter, dass der Felsen vor Trauer stöhnte, auseinanderbrach und „entzweit“ erhalten blieb, wie die beiden Liebenden, die sich nie vereinen konnten.
An besonders schönen Aussichtspunkten sind Holzeinfassung zur Sicherheit angebracht.
Und immer wieder muss man schauen und fotografieren. Vielleicht daher die „Zeitverschiebung“.
Macht nichts. Wir finden es schön und sind glücklich bei Sonnenschein wandern zu können.
Um 14.55 Uhr erreichen wir den Barranco Schotter-Grund, hier befindet sich noch ein Brunnen.
Die Informationsbroschüre klärt uns auf:
„Es handelt sich bei diesem Brunnen um eine „Probebohrung“, um das Wasser aus einem Stollen abzuleiten, der unter Ihren Füssen durch das Bett des Barranco del Río verläuft“.
Wir biegen links ab, gehen am laut brummenden Haus vorbei, „mit dessen Maschinen der unterirdische „Strom“ ans Licht gefördert wurde.“
Bei der daneben liegendende alte Halle hat man alle Zugänge zugemauert. Damals konnte man noch den nicht mehr benutzten, verrotteten Maschinenpark bestaunen.
Der letzte Anstieg auf einer hässlichen Straße, teils Teer, teils Beton, teils Steine gibt links noch einen letzten Blick in den wasserführenden Barranco frei, der mit einer gemauerten Wasserleitung überbaut ist.
Der Weg führt an Gewächshäusern vorbei, rechts sehen wir nochmals das Meer,
und nach knapp 10 Minuten gelangen wir auf die Fahrstraße, biegen links hoch zum Rondell ab, in die nächste Straße rechts und hier steht – oh Wunder – ein Bus. Linie 50 der TITSA bis La Laguna und laut Plan soll er 2 Minuten später abfahren. Die von uns ausgesuchte Linie 105 fährt erst in einer halben Stunde, also sind wir spontan, nehmen die Linie 50, steigen in La Laguna in die Linie 15 nach Santa Cruz und Punkt 16.30 Uhr haben wir unsere Bus-Rundfahrt „mit Einschub Wanderung“ beendet.
Es reicht nun noch für einen überaus leckeren Café vom Stand an der Bushaltestelle und um 16.45 Uhr nehmen wir den Bus Linie 110 bis Los Cristianos, wo mein lieber Mann uns wieder „einsammelt“.
Da wir zwischen den Öffnungszeiten der Restaurant ankommen, geht es nun erst nach Hause. Duschen, umziehen und zum Rippchen-Essen nach Valle de San Lorenzo ins altbewährte Restaurant Mesón Era Las Mozas.
Es war mal wieder ein wunder-wunderschöner Tag.
Anfahrt:
Mit der Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit dem Kleinbus der TITSA Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft Cruz del Carmen um 11.15 Uhr
Rückfahrt:
Von Punta de Hidalgo TITSA Linie 105 direkt nach Santa Cruz
oder TITSA Linie 50 bis La Laguna, und Linie 15 nach Santa Cruz
Besonderheit:
Aus den Unterlagen, die wir im Infobüro in Cruz del Carmen erhalten haben können wir nachlesen, dass es sich bei diesem Wanderweg um ehemalige Handelsstraßen handelte.
„Der erste Weg führte von Las Carboners nach Cruz del Carmen „der „königliche Lorbeerweg“ und weiter nach La Laguna. Zu der damaligen Inselhautpstadt begab man sich, um die Produkte der Landwirtschaft oder Kohle zu verkaufen oder einzutauschen, um seine Toten zu begraben oder Kranke zur Pflege wegzubringen, oder um Metallgegenstände und Kleidung zu besorgen.
Der zweite Weg dagegen verband Las Carboners und Chinamada mit Punta del Hidalgo, wohin man abstieg um Fische oder Meeresfrüchte zu sammeln. Vor allem waren es aber die „Punteros“, die Leute aus Punta del Hidalgo, die diesen Weg aufstiegen um zu handeln oder nach La Laguna weiterzuwandern“.
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Parque Rural Anaga: Naturpark Anaga:
Auszug aus den Ausführungen von Teneriffa-Info:
„Der Anaga Landschaftspark erstreckt sich über einen großen Teil des Gebirgsmassivs im Nordosten der Insel Teneriffa. Er umfasst mit einer Fläche von 14.419 Hektar einen beträchtlichen Teil der Insel und gehört den Gemeinden La Laguna, Santa Cruz de Tenerife und Tegueste an.
Es handelt sich um ein abschüssiges Gebiet von außergewöhnlichem natürlichen und kulturellen Wert, mit harmonischen und schönen Landschaften, die aus dem Zusammenleben von Mensch und Natur in einer ländlichen Gegend entstanden sind.“
Santa Cruz – Hop On / Hop Off
Ausflug in die Hauptstadt Teneriffas Santa Cruz
Heute ist keine Wanderung angesagt, wir machen einen „Familientag“ – auch für Gehbehinderte oder Gehunwillige.
Wir haben bei unserem Streifzug durch Nordspanien die Vorzüge der „Hop On – Hop Off“ Busse in Bilbao und Santandér kennen gelernt.
Da diese Art der Stadtbesichtigung seit März 2011auch in Santa Cruz angeboten wird, wollen wir es wissen.
Also heute ohne PKW:
Um 9.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Americas mit der Linie 110 der TITSA in 50 Minuten zum Busbahnhof Santa Cruz.
Mit dem Lift in die Eingangshalle runter und sofort am linken Ausgang befindet sich die rote Säule für den Bus Stopp für den „City Sightseeing-Bus“.
Bereits 11.05 Uhr können wir zusteigen.
Residente mayores: 6.00 Euro, Nichtresidente: 15.99 Euro
Im Prospekt lesen wir:
„Wir bieten Ihnen:
– Die beste und lustigere Möglichkeit die Stadt kennen zu lernen
– Ein 360 Grad Blick aus 4 Meter Höhe
– Mehrsprachiges und individuelles Audiosystem (8 Sprachen) {deutsch: Kanal 3}
– Gratis neue Kopfhörer mit Ihrer Fahrkarte
– 10 % Ermäßigung in allen Städten, wo wir operieren, wenn Sie unsere Fahrkarte zeigen.“
Dann mal los! Wir haben traumhaftes Wetter – 25 Grad – und nehmen auf dem offenen Oberdeck Platz.
13 mal haben wir auf der Rundtour die Möglichkeit auszusteigen und auch wieder zuzusteigen.
Zuerst werden wir gebeten sitzen zu bleiben, da wir unter Elektro- Oberleitungen der Tranvia durchfahren.
So, und nun werden wir am laufenden Band „schlau gemacht“ – mal kurz unterbrochen durch Musik und ich unterfüttere die Ausführungen bei der jetzigen Beschreibung ein bisschen aus meinem Fundus.
Rechter Hand fahren wir an einem Regierungsgebäude vorbei, das durch seine aus Vulkanstein errichtete Fassade auffällt. Dazu hören wir, dass sich dieses Gebäude dadurch auszeichnet, dass ausschließlich die auf de Archipel vorkommenden Materialien Verwendung fanden.
Es geht an der Kapelle San Telmo vorbei, die im 16. Jahrhundert zu Ehren des Schutzheiligen der Seefahrer gebaut wurde.
Gegenüber blicken wir auf die älteste Kirche von Santa Cruz, die Mutterkirche, „Nuestra Señora de la Concepción“, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde und Mitte des 17. Jahrhunderats restlos ausbrannte. Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts wurde sie nach und nach zu einer fünfschiffigen Kirche erweitert. Die Kirche wird von den Einheimischen liebevoll „Kathedrale“ genannt wird, obwohl ihr dies rangmäßig nicht zusteht.
In einer Seitenkapelle wird das Kreuz aufbewahrt, das Alonso Fernández de Lugo angeblich bei seiner Eroberung der Insel mitbrachte und hier einschlug.
Vom 1798 errichtete Kirchturm wurde früher nach Piraten Ausschau gehalten.
Die vorgelagert die Plaza de la Iglesia ist von schönen Häusern umgeben, die, mit Holzbalkonen geziert sind, dem bevorzugten Baustil der Kanaren.
Dies ist auch das älteste Viertel der Stadt.
Der älteste Karevalsverein der Stadt hat hier z.B. seinen Sitz.
Stopp 1: Plaza España
Hier wird ein 15minütiger Aufenthalt eingelegt und offiziell beginnt hier die Rundtour.
Infolgedessen werden wir hier auch erst begrüßt.
An der Plaza de España fließen die Verkehrsadern der Stadt zusammen.
In der Mitte des Platzes erhebt sich das „Monumento a los Caídos“, ein Denkmal aus der Franco-Ära, das zu Ehren der während des Spanischen Bürgerkrieges (1936 – 1939) auf der Seite Francos gefallenen 39 Tinerfeños errichtet wurde.
Der Platz wird von mächtigen Verwaltungsbauten aus der ersten Jahrhunderthälfte umrahmt.
Die Südseite des Platzes wird von dem Gebäudekomplex Cabildo Insular beherrscht, in dem die Inselverwaltung ihre Sitzungen abhält. Der mächtige Uhrturm des Palastes überragt den Hafen.
Den neu gestalteten Platz ziert nun ein großes Wasserbecken das gut zum dahinterliegenden Hafen überleitet.
Das Touristinfobüro – mit hübsch bepflanztem Dach – fügt sich schön in die Umgebung ein.
Dahinter liegt das Tor, das früher den Hauptzugang zur Stadt bildete. Alle vom Hafen kommenden Menschen mussten durch dieses Tor. Es ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert, obwohl erst im 18. Jahrhundert der Platz de la
Candelaria errichtet wurde. Dieser Platz hatte viele Namen – auch Plaza Almeida – nach dem Generalgouverneurs Almeida (1798) und erst 1956 erhielt er den jetzigen Namen.
Stadteinwärts schließt sich nun die der Schutzpatronin der Insel gewidmete Plaza de la Candelaria mit dem aus Carrara Marmor errichteten Obelisken an.
Dahinter beginnt die Haupteinkaufssstraße von Santa Cruz, die Calle Castillo.
Bei den Ausführungen hören wir, dass dies nun alles zur Plaza España zählt.
Wir fahren unter dicken indischen Lorbeerbäumen in die Calle La Marina ein und blicken links in die historische Altstadt und hier beginnt nun die Rundreise vorbei am Eingang der Hafenmole. 1929 begannen hier die Arbeiten und dem Meer wurde Land abgerungen und somit die Altstadt erweitert.
Wir blicken auf zwei Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Unmengen sonstiger Schiffe.
Hier macht unser Bus eine Schleife und wir fahren an der Promenade, der Avenida Marítima Richtung Auditorium.
Kurz darauf schauen wir auf ein durch Erosion geschaffenes Flussbett, das die abfließenden Wasser von La Laguna aufnahm.
Vor uns können wir einen Blick auf das berühmte, futuristische Gebäude des Auditorio de Tenerife werfen, das von dem Architekten Santiago Calatrava Valls entworfen wurde. Santa Cruz gehört zu den wenigen Städten, die sich mit einem Bauwerk dieses berühmten Architekten schmücken können.
Hier ist der Sitz des Sinfonie Orchesters von Teneriffa. (OST)
Wir fahren die Hauptverkehrsader der Stadt hinauf, die Avenida Tres de Mayo. Die Fischervierteln Llanos und Fomento waren durch den Barranco de Santos getrennt.
Der Sprecher klärt uns auf:
„Die Kanaren bilden eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und verfügt über eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament.
Das Gebiet erstreckt über 7440 qkm und ist auf 7 Hauptinseln verteilt:
La Palma, La Gomera, El Hierro, Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und über einige kleinere Inseln: La Graciosa, LosLobos, Alegranza, Montaña Clara, Roque del Oste, Roque del Oeste.
Seit 1982 ist Santa Cruz neben Las Palmas de Gran Canaria Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln. Beide Regierungssitze wechseln sich alle vier Jahre ab.
2. Stopp: Mercado Nuestra Señora de Àfrica y Museos
„Liebe Frau aus Afrika“, das rosafarbene Gebäude im orientalischen Stil mit seinem maurisch anmutenden Toreingang und Uhrenturm beherbergt den quirligen Markt. Die vor dem Eingang stehende Bronzefigur eines Milchmädchens weist auf die im Markt zu verkaufenden Produkte hin: Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch, Käse und Blumen. Alles wird in großer Anzahl an den verschiedenen Ständen angeboten.
Ich habe nachgelesen:
Franco – der sich bei den Tinerfeños beliebt machen wollte – beauftragte 1942 den Generalgouverneur der Kanaren, Santos Ricardo Serrador, mit dem Bau des Marktes.
Am 4. Januar 1944 wurde der Markt „Unserer Lieben Frau von Afrika“ in Erinnerung an den Namen der Ehefrau von Serrador eingeweiht.
Der Bus hält in der Calle de San Sebastián, an der Seite von TEA (Tenerife Espacio de las Artes), dem 2008 eröffneten Museum für zeitgenössische Kunst. Der Entwurf stammt von den Schweizer Architekten Jacques Herzog, Pierre de Meuron und Virgilio Gutíerrez.
Auf 20.622 Quadratmetern beherbergt es das Instituto Oscar Dominguez sowie das Centro de Fotografía Isla de Tenerife und wird ergänzt durch die Haupt-Bibliothek der Insel, Lesesaal, Museumsladen und Ausstellungsfläche für aktuelle Ausstellungen. Die verschiedenen Gebäude und Eingänge des Komplexes wurde so zu einem Ensemble verbunden.
Wir werden noch auf das rechter Hand liegende ehemalige Hospital in einem neoklassizistischen Bau hingewiesen, in dem heute das Museum Natur und Mensch „ Museo de la Naturaleza y el Hombre“ untergebracht ist.
Dies sollte jeder besuchen, der sich für das Leben der Menschen hier in früherer Zeit interessiert.
Das Leben der Guanchen wird anschaulich dokumentiert. Es ist eine Sammlung der Kultur der Bewohner der Insel. Beeindruckend sind die Mumien, da die Guanchen die Technik der Einbalsamierung der Toten beherrschten, wie es sonst nur von den alten Ägyptern und den Inkas bekannt ist.
Wir passieren wieder die Calle Bravo Murillo und fahren auf der Avenida Marítimo zurück zum:
3. Stopp: Puerto Curcero
Ein schöner Panoramablick bietet sich uns wieder auf den Fischerei-, Kreuzfahrt- und Fährhafen. Inzwischen ist noch ein weiteres Kreuzfahrtschiff dazugekommen.
Der Stadthafen hatte eine große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt.
Der zweitgrößte Hafen der Insel liegt im Süden, in Los Christianos.
Der Name Teneriffas wurde auch durch den Karneval in die Welt getragen und wird im gleichen Atemzug mit den Städten: Venedig, Rio de Janeiro und Karibik genannt. (Unsere persönliche Anmerkung: Köln haben sie vergessen zu erwähnen.)
Er überlebte auch die Francodiktatur und wurde damals einfach zum „Winterfest“ deklariert.
Stopp 4: Cuartel Almeida
Die Festung: In diesem Museum wird die Militärgeschichte der kanarischen Inseln dargestellt..
Ausgestellt werden Uniformen, Fahnen, Waffen, Kanonen und ein Modell der Stadt von 1779.
Hauptattraktion ist jedoch die Kanone „El Tigre“. Sie soll für den Verlust von Nelsons rechtem Arm verantwortlich sein, als die Engländer 1797 die Insel überfielen.
Zudem werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass man von hier aus die Möglichkeit hat nach San Andrés, zur Playa de las Teresitas zu gelangen der Strand ist mit goldgelbem Sahara-Sand beschickt. (Meine Anmerkung: Welch ein Unsinn! denn jährlich muss er nachgefüllt werden, da Wind und Wasser ihn wieder abtragen.)
Der Bus biegt bei dem Brunnen „Fuente de los Angeles“, ein protziges Denkmal zu Ehren Francos, in die Rambla de Santa Cruz, früher Rambla del General Franco links ab.
An dieser Hauptverkehrsader der Stadt können wir den Wandel vom 19. ins 20. Jahrhundert gut nachvollziehen.
Der begrünte Mittelstreifen lädt zum Flanieren unter exotische Bäumen ein, dem Indischen Lorbeer- und Afrikanischen Tulpenbäumen, unter anderem sogar dem Drachenbaum.
1973 fand ein von der Stadt Santa Cruz ausgeschriebenen Skulpturen-Wettbewerb statt.
Viele Künstler beteiligten sich und schenkten anschließend die von ihnen erstellten Werke der Stadt. so z. B. Henry Moor den „Krieger“.
Linker Hand sehen wir die kleine Kirche San Isidro.
Das Viertel hat sich zwar sehr verändert, jedoch findet man auch noch typische Bauten.
Wir passieren das 1950 eröffnete Hotel Mency, das einzige 5 Sterne Hotel der Stadt mit seinem extravaganten Baustil. Es beherbergte illustre Gäste und hier befindet sich auch das Spielkasino der Stadt.
Damit erreichen wir auch schon auf der linken Seite den Park Sanabria und sehen auf strotzende Vegetation.
Wir biegen linker Hand von der Rambla (Promenade) ab und gelangen zur „Avenida del Venticinco de Julio“ (Allee des 25. Juli.) Hier liegen die schönsten Häuser der Stadt, wie wir hören.
Der Platz des 25. Juli mit dem Froschbrunnen, der dem Platz „Fuente de las Ranas“ im Parque de María Luisa in Sevilla nachempfunden wurde lädt zum Verweilen ein.
Das Datum „25. Juli“ erinnert an die gewonne Seeschlacht der Spanier im Jahre 1797 gegen den britischen Admiral Nelson.
Im Volksmund wird der Platz aber „Plaza de los Patos“ (Entenplatz) genannt, da die im Brunnen sitzende Ente von den acht sich am Brunnenrand befindenden Fröschen bespritz wird.
Rund um den Brunnen sind 20 mit Kacheln versehenen Sitzbänke gruppiert. Auf jeder Bank ist auch eine Kachel mit einer Werbeaufschrift des jeweiligen Spenders angebracht.
Direkt am Platz befinden sich die zweite Hauptpost der Stadt sowie die kleine katholische Kirche San Jorge.
Von hier aus fahren wir in das Regierungsviertel.
5. Stopp: Ayuntamiento de Santa Cruz de Tenerife
Das Rathaus wurde 1898 im “antikisierenden” Stil erbaut.
Der Sitzungssaal ziert ein allegorisches Fresko „Der Sieg der Wahrheit über den Irrtum“.
(Bei einem anderen Stadtbesuch hatten Elisabeth und ich das große Glück, dass eine freundliche Pförtnerin nur für uns sogar das Licht im Saal anmachte.)
In der Nachbarstraße „Calle Méndez Núñez“ ist die Zivilverwaltung, „Gobíerno Civil“ untergebracht.
Und schon gelangen wir an die nächste Ausstiegsmöglichkeit:
6. Stopp: Parque García Sanabria
1926 wurde der Park auf einer Fläche von über 67 000 Quadratmetern erbaut. Er trägt als „Dankeschön“ den Namen des damals amtierenden Bürgermeisters García Sanabria, der diesen Park initiert hat.
Der Park bietet eine Artenvielfalt von über 200 Pflanzen aus aller Welt, Skulpturen und Wasseranlagen sind Teil dieses botanischen Gartens und das besonders ins Auge springende Garcia Sanabria-Denkmal. Berühmt ist die Blumenuhr, die meinem lieben Mann gut im Gedächtnis geblieben ist.
Ein Ausstieg hier lohnt sich auf alle Fälle.
7. Stopp: Rambla de Santa Cruz
Zurück zur Rambla, nochmal ein Hinweis auf den Künstlerwettbewerb und dass einige der teilnehmenden Künstler der Stadt die Werke schenkten. Nunmehr stehen 40 Skulpturen hier verteilt und somit entstand hier ein Freiluftmuseum der besonderen Art.
Wieder biegen wir von der Rambla de Santa Cruz ab und gelangen an einen der belebtesten und lebendigsten Plätze von Santa Cruz, die Plaza Weyler.
Hier ist die Architektur das eigentlich interessante: der klassizistische Bau mit der langgestreckten, gegliederten Fassade vom Ende des 20. Jahrhunderts ist die Capitanía General. Sie war Sitz der Militärgouverneure Teneriffas.
Der Platz ist nach dem spanische General und Gouverneur Valeriá Weyler i Nicolau benannt.
Noch heute stehen direkt angrenzend an den Platz drei militärische Verwaltungsbauten.
Nur als Anmerkung: Kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg bezog für einige Monate General Franco hier Quartier, bevor er nach West-Sahara übersetzte und den dreijährigen Bürgerkrieg iniziierte.
In der Mitte des Platzes sehen wir den aus Carrara Marmor gefertigten Liebesbrunnen. Aus Löwenköpfen sprudelt Wasser.
Dieser Platz wird auch zum Anlass genommen, uns einen Besuch der Nachbarstadt zu empfehlen, da hier eine Haltestelle der Straßenbahn ist, die in die Altstadt von La Laguna fährt. Die beiden Städte gehen nahtlos ineinander über.
Die Altstadt von La Laguna wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe deklariert.
1496 wurde die Stadt von dem Eroberer Lugo als erster Militärsitz gewählt.
Schachbrettartige Straßen, herrschaftliche Häuser, Kirchen, Klöster und Plätze beeindrucken, besonders die Kathedrale Nuestra Señora de Conception (Kirche: „Unserer lieben Frau der unbefleckten Empfängnis). La Laguna ist Bischofssitz und älteste Universitätsstadt auf den Kanaren.
(nur so als Anmerkung: am 2.12.2010 habe ich „La Laguna – Stadtführung“ genauer beschrieben) Vielleicht Link auf Stadtrundgang La Laguna?
8. Stopp: Plaza Pedro Schwartz
Offensichtlich gibt es hier nicht viel zu berichten, denn wir werden nicht weiter aufgeklärt.
Ich habe aber nachgelesen:
Der Namensgeber ist der einflussreiche und renommierte spanische Professor für „Geschichte der ökonomischen Lehren“
Weiter geht die Fahrt über den Barranco de Santo, der vor ca. 2000 Jahren von den Guanchen bewohnt wurde.
In den letzten Jahren wurde er als weitere Verkehrsader ausgebaut und in den Barranco baute man sogar ein Gebäude, in dem eine Cafetería, ein Ausstellungssaal, ein Besucherzentrum und ein ethnobotanischer Bereich untergebracht sind.
Zum Projekt zählt auch eine Sport- und Freizeitanlage.
Und wieder erfahren wir:
Alonso Fernández de Lugo ging 1494 hier mit seinem 1000 Mann starken Heer an Land, um die Insel unter die Herrschaft von König Ferdinand von Aragon und Königin Isabella von Navarra zu bringen.
Das Holzkreuz das er mit sich führte, schlug er hier in die Erde und es wird heute – wie wir ja bereits erfahren haben – in der Pfarrkirche Nuestra Señora de la Concepción aufbewahrt.
Dieses Kreuz war auch der Namensgeber für die Stadt: Santa Cruz, „heiliges Kreuz“.
Und nochmal wird auf die Bedeutung des Hafens und seine Entwicklung eingegangen.
Und auf die Einwohnerzahl von Santa Cruz: rund 230.000. Dass die Bewohner Santa Cruz den Spitznamen „Chicharreros“ tragen, erfahren wir auch.
Die Avenida de la Salle geht in die Calle Alcalde José Emilio García Gomez über und hier fahren wir an dem Centro de Ferias y Congresos vorbei.
Das 1966 eingeweihte Internationale Messe und Kongresszentrum wurde von Santiago Calatrava entworfen, eben diesem Architekten, der auch das naheliegende Auditorio de Tenerife geplant hat.
Beton, Glas und Eisen sind die verwendeten Materialien. Hervorzuheben ist jedoch die 270 m lange Fassade, die ungewöhnliche Gestaltung des zentralen Flügels und seine Größe von 40 000 Quadratmetern, quasi zwei Fussballfelder würden in dem Gebäude Platz finden..
Genutzt wird es für alle Arten von Veranstaltungen.
Wir werden zudem von dem Sprecher auf die beiden 120 Meter hohen Zwillingstürme aufmerksam gemacht.
Sie wurden 2004 – 2006 erbaut und sind die höchsten der Kanarischen Inseln, bis 2010 waren sie sogar die höchsten Spaniens.
9. Stopp: Auditorio y Centro de Ferias y Congresos
1995 wurde auf der ehemaligen Mülldeponie das „Palmetum“ ein Palmengarten mit über 300 verschiedenen Palmarten aus der ganzen Welt geschaffen. Hier finden stark gefährdete Arten ein Refugium. Ein Museum und ein Gewächshaus runden das Ganze ab.
Ein Ort der Erholung, des Schauens, Staunens und Lernen.
Gleich daran schließt sich der 1971 von César Manrique geschaffene „Parque Maritimo“. Es verfügt über mit Meewasser gefüllte Schwimmbecken und hat auch einen direkten Zugang zum Meer mit einem kleinem Strand. Ein Kinderpark, Spabereich und Restaurants vervollständigen diese Anlage.
Eine seiner berühmten, beweglichen Skulpturen gilt es auch zu bewundern.
Und nun zum Wahrzeichen von Santa Cruz:
Dem Auditorio.
Leider wird nicht so großartig darüber berichtet, daher habe ich mich bei wikipedia „schlau gemacht“.
„Der 60 Meter breite Sockel schwingt sich sichelförmig bis 57 Meter hoch und endet nach etwa 100 Metern in einer Spitze über dem hauben- oder muschelförmigen Dach des Gebäudes. Das Bauwerk befindet sich auf einem abgetreppten Sockel, in welchem technische Einrichtungen und Umkleideräume untergebracht sind. Diese Betonsichel hat keine eigentliche Funktion und wird nur zur Beleuchtung des Konzertgebäudes von oben genutzt. Die Außenhaut des Gebäudes ist mit trencadís verkleidet. Die Millionen Bruchstücke weißer Kacheln verleihen dem Gebäude seine strahlende Wirkung und sind eine Referenz an den katalanischen Architekten Antonio Gaudi der diese Technik beispielsweise im Park Güell verwendet hatte. Die Gestaltung des Sockelgeschosses zeigt Parallelen zu Erich Mendelsohns Einsteinturm Potsdam, während die Gesamtwirkung und die exponierte Lage am Hafen an das von Jorn Utzon entworfene Opernhaus in Sydney erinnern. In der Literatur wird die Architektur des Gebäudes häufig mit einer Welle oder einem Segelboot in Verbindung gebracht.
Im Inneren des Gebäudes befinden sich zwei Veranstaltungssäle welche sich ein Foyer teilen. Der große Saal (sala principal o Sinfónica) bietet 1658 Zuschauern Platz, während der kleine Saal (sala de Cámara) für 428 Besucher vorgesehen ist“
Elisabeth und ich sind uns einig:
„Unser“ Auditorio braucht sich in keiner Weise hinter dem so berühmten Guggenheim Museum in Bilbao verstecken, das wir ja vor kurzem bei unserem Streifzug durch Spanien in Augenschein genommen haben.
Dass die Akustik im Auditorio hervorragend ist, davon konnten wir uns bei den diversen Konzerten selbst vergewissern.
Auf der Calle Fomento durchfahren wir den früher von Fischern besiedelten Stadtteil, können auch hier den Wandel der Zeit erleben, denn wir halten auf das 1974 als erstes Hochhaus „rascacielo“ der Stadt erbaute Wohngebäude mit 24 Stockwerken und 85 Meter Höhe zu, das bis zum Bau der Zwillingstürme mit 120 Metern das höchste Wohngebäude Santa Cruz war.
10. Stopp: El Corte Inglés
Das Kaufhaus „El Corte Inglés“ gehört zu einer spanischen Kaufhauskette und lädt mit seinen 8 Stockwerken zum „Shoppen“ ein. Restaurants und Bars laden zum Verweilen ein und von oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt.
11. Stopp: Estación de Guaguas (Busbahnhof)
2006 wurde das neue Terminal eingeweiht und ist die Drehscheibe der Stadt im Hinblick auf alle Verkehrmöglichkeiten noch zusätzlich mit Straßenbahn und Taxen.
2007 wurde die Straßenbahn eingeweiht. Hier befindet sich die Endstation und die Bahn verbindet Santa Cruz mit La Laguna, Endhaltestelle La Trinidad.
Die „Tranvía“ passiert in Santa Cruz u.a. die Haltestellen: Barrio de Conception, Plaza España, Theater Güimar, Plaza Weyler.
Obwohl wir hier unsere Runde begonnen haben, wir fahren weiter bis zur
Plaza España.
Um 12.30 Uhr verlassen wir den Bus und suchen uns in der Nähe ein Restaurant.
In der Calle San Francisco werden wir fündig.
Die Tasca „El Zorrito Plateado“ lädt uns mit seinem Außensitzplätzen zum Einkehren ein.
Die Straße zeichnet sich durch wunderschöne alte, gut restaurierte Häuser aus und gleich um die Ecke ist die Plaza San Franzisco mit der Kirche San Francisco aus dem 17. Jahrhundert und dahinter schließt sich das Museum der Schönen Künste „Museo Municipal de Bellas Artes“ von Santa Cruz mit wichtigen Werken kanarische und europäischer Künstler an.
Um 14.30 Uhr besteigen wir wieder den Bus für die Rückfahrt bis zum Haltepunkt Corte de Inglés.
Dieser Bus nimmt auf der Rambla eine etwas andere Route und fährt bis zu der ehemaligen Stierkampfarena hoch.
Bis 1958 wurde die Arena für Stierkämpfe genutzt. Da jedoch der Aufwand hierfür zu groß ist, wurden diese eingestellt und die Arena wird nun noch für Sportveranstaltungen und Konzerte und Kinderveranstaltungen genutzt.
Zwischen den Häusern blicken wir auf ein hoch oben thronendes imposantes Gebäude, wie ein Mirador, in dem heute eine Schule untergebracht ist.
Das Fussballstadion ist ebenfalls in dieser Region und wir genießen nunmehr einfach nochmal die Ausblicke auf die Stadt.
Beim Stopp 10, El Corte Inglés steigen wir diesmal aus, denn wir wollen noch etwas in dem etwas oberhalb gelegenen Einkaufszentrum „Meridiano“ bummeln.
16.45 Uhr ist endgültig Schluss mit unserem Santa Cruz Besuch und die Linie 110 bringt uns wieder bequem zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit:
Hat man mal keine Lust zum Wandern, zum Schwimmen oder spielt das Wetter nicht mit oder hat man einfach mal Lust auf „Stadt“, ist dies eine wunderbare Gelegenheit bequem – auch für Fußkranke – die Stadt zu erkunden.
Die diversen Stopps laden ein, sich die einzelnen Viertel genauer anzusehen.
Daher: Die Tages-Fahrkarte unbedingt aufbewahren!
Camino Carrasco – von Ifonche nach Adeje
Eine Wanderung:
für Geübte
für Trittfeste
für Schwindelfreie
Beeindruckende Schluchten, Felsmassive, Ausblicke !
Wir kamen uns heute vor wie die Pfadfinder von Teneriffa Süd.
Wanderwegstrecke: 6, 8 km, 3 Stunden 40 Minuten
Die erste Etappe ist von der Wanderung von Ifonche nach Adeje bekannt und das zweite Teilstück habe ich im April 2009 als „Camino Carrasco, Teilstück“ beschrieben.
Daher diesmal die Wegbeschreibung nur in Kurzfassung:
Beginn der Wanderung beim Restaurant Dornejo in Ifonche, wir passieren die Senke und halten uns rechts an die Ausschilderung „Adeje“, gekennzeichnet mit grünen Punkten.
Dem Weg folgen wir bis unterhalb des Gehöfts „Casa de Labranza“. Hier gabelt sich der Weg und auf einen Stein ist „La
vista“ gemalt. Also halten wir uns links. Steigen auf, lassen die Gebäudeansammlung rechts liegen und gehen an einem schönen Dreschplatz vorbei.
Hier empfehle ich: Nach dem Dreschplatz auf den schmalen Pfad rechts abzuzweigen und diesen ein Stück entlang zu wandern, denn es eröffnet sich ein wunderbarer Blick in den oberen Teil des Barranco del Infierno.
Zurück auf den ursprünglichen Weg folgen wir dem Hang weiter abwärts.
Achtung: Würden wir nun dem leichten Anstieg folgen, kämen wir an einen natürlichen, schönen Aussichtspunkt „La vista“.
Wir biegen jedoch rechts auf den schmalen Pfad ab.
Er ist steil und äußerst steinig oder felsig. Schlecht zu gehen.
Die ehemalige Hinweistafel ist nur noch – kaum lesbar – in englisch beschrieben, dass es sich um einen schönen Weg handelt und hin und zurück 2 Stunden dauert. (Dies gilt nach unserer Kenntnis bis zu dem Bimssteinplateau.)
Rechter Hand verläuft unterhalb der Barranco del Infierno und linker Hand erhebt sich eine imposante Felswand.
Der im Frühjahr mit Glockenblumen und Gänsedisteln gesäumte Weg sieht jetzt etwas traurig aus. Schon nach 15 Minuten erreichen wir ein Bimssteinplateau. Damals schrieb ich: „Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns.“
Wir sehen eine Weile den Paraglidern bei ihrem Flug im stahlblauen Himmel zu – sie starten ja oben in Ifonche – und lassen den Blick zum Roque Imoque, Los Brezos, dem Roque del Conde und zur Küste schweifen. Dann steigen wir weiter – stets die Weiterführung des Weges suchend – bergab.
Queren eine kaputte Wasserleitung und folgen den hin und wieder gesetzten Steinmännchen.
Bei dem vorgeschobenen Felsplateau, das bei den früheren Wanderungen den Endpunkt bildete, steigen wir rechts vom „Kleinen Finger Gottes“ weiter abwärts.
Nach kurzer Zeit gelangen wir an eine kritische Stelle:
Was haben wir bei der Wanderführerin Steffi von Teneriffa-Kreaktiv gelernt?
Mit dem mit dem Rucksack bepackten Rücken weg von der Mauer, damit man nicht unvorhergesehen in den Abgrund katapultiert wird.
Also mal los: Über die gemauerte Wasserleitung, die teilweise weggebrochen ist, hangeln wir uns wenige Meter am vorstehenden Felsen vorbei auf die andere Seite.
Für die „Pfadfindung“ lässt sich sagen: Wir halten uns stets mehr rechts, unterhalb der Wasserleitung. Gelegentlich taucht eine grün-weiße Strichmarkierung auf und sie wird zum Teil durch Steinmännchen verstärkt.
2004 machten wir diese Wanderung schon einmal. Damals fanden wir den Pfad nicht so gut und irrten zum Teil heftig durch die Landschaft.
Der Weg ist wohl sehr, sehr wenig begangen, denn er ist äußerst schwer zwischen den Sträuchern der Zistrosen, den verschiedenen Wolfsmilchgewächsen, der blütenreichen Winde, den Opuntien auszumachen.
Lange Hosenbeine und langärmelige Oberteile wären angesagt gewesen, denn so werden wir ganz schön verkratzt.
Auf unserm Weg laufen wir streckenweise über Stricklava. Wunderschöne Flechten und Aeonien an den Felswänden erfreuen uns.
Um 12 Uhr legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, freuen uns, auf den Vulkankegel Chayofito sowie auf die klar vor uns liegende Insel La Gomera und Adeje schauen zu können. Unser Tagesziel, der Friedhof von Adeje, ist leicht auszumachen. Und weiter geht’s bergab auf Überresten des ehemaligen Handelsweges „camino real“ von Carrasco.
Nach ca. 3 Stunden queren wir eine zugemauerte Wasserleitung, durch die ein dickes, schwarzes Plastikrohr führt und sind froh über ein Stück fast geraden, felsfreien Weges, der dann jedoch schon bald wieder felsig wird. Ein Stück abwärts stoßen wir auf eine staubige Forstraße, die uns bei großer Hitze aufsteigend an
sonderbaren Bimssteinformationen „Mondlandschaften“ zum Friedhof leitet und hier werden wir um 14 Uhr von unseren lieben Männern in Empfang genommen.
Fazit:
Wunderschöne Landschaft! Beachtliche Schluchten! Imposante Felsformationen und weite Ausblicke!
Jedoch: Für die Füße eine Strapaze und sie erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, „wo geht denn der Pfad weiter“.
Ich würde auf alle Fälle empfehlen diese Tour im Frühjahr zugehen, denn dann kommt zu den Attraktionen noch die Blütenpracht hinzu.
Interessant zu wissen:
Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.
Restaurant:
Aus dem Restaurantführer „mi gusto“ haben wir die „Tasca El Majao“ in Adeje an der Plaza de Venezuela 9 ausgesucht.
Telefon 922 775 510, geöffnet: 12.30 – 16.00 Uhr + 19.00 – 23.00 Uhr
Montags Ruhetag
Das Essen – Tapas – war gut – der Weißwein des Hauses ausgezeichnet – die Preise für Tapas und Salate beachtlich.
Anfahrt:
Von der TF 1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf TF 28 bis La Camella, hier beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.
Aguamansa – Pinolere
Ja, wir sind wieder da und eine, hoffentlich so schöne Wandersaison wie die vergangene, beginnen wir wieder mit einer nicht ganz so anspruchsvollen Tour.
Heißt es sonst „der Weg ist das Ziel“ so trifft auf die heutige Wanderung zu: „Pinolere mit dem Museumsdorf ist das Ziel“.
Wanderwegstrecke: Hinweg 1 Stunde 45 Minuten
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Nochmal Vilaflor – Paisaje Lunar – Vilaflor
Bei der früheren Beschreibung: „Vilaflor – Paisaje Lunar“ habe ich ausgeführt:
„Unterwegs stoßen wir auf kleine Hinweistafeln, die auf Besonderheiten hinweisen. Da wir jedoch keinen entsprechenden Plan besitzen, können wir nur darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigeiten es sich handelt.“
Den Plan habe ich jetzt.
Rollen wir die Beschreibungen der Hinweistäfelchen von Punkt 1 bis 11 auf.
Nr. 1: Die Gründung von Vilaflor
Vilaflor de Chasna wurde von der Familie Soler gegründet, die auf Kosten der Anstrengungen der ärmeren Bevölkerungsschichten zu Wohlstand kam :
Im Jahre 1602 wurde Vilaflor zu einem Majoratsgut erklärt und über zwei Jahrhunderte hinweg überließen die Majoratsherren den Neusiedlern des Ortes Ackerböden im Austausch gegen sehr hohe Abgaben ihrer Ernten und Vieh. Befreit von dieser Ausbeutung waren lediglich gewisse begüterte Reisende, die eine Zeitlang in Vilaflor verweilten, um von hier aus ihre Erkundigungen der Bergwelt Teneriffas zu planen. Bald werden wir von einer dieser berühmten Persönlichkeiten mehr erfahren.
Nr.2: Ein Wald, den es zu entdecken gilt
Auf ihren Expeditionen beschrieben die Naturforscher das erste Mal die Besonderheiten der kanarischen Kiefernwälder.
Wir befinden uns an einer Stelle des Königsweges von Chasna, der El Atajo genannt wird und auf dessen altem Kopfsteinpflaster einst hoch gebildete Naturforscher aus Europa reisten, wie z. B. zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sabin Berthelot.
Was hätten diese Persönlichkeiten wohl damals in ihren Reisetagebüchern über diesen Ort notiert?
Sicherlich hätten sie über den Wald geschrieben, in den wir uns nun hineinbegeben – den Kanarischen Kiefernwald.
Im Süden Teneriffas treffen wir von 800 m ü. M. bis in eine Höhe von 2000 m auf Kiefernbäume, die sich an die in den Bergen herrschenden hohen Temperaturunterschiede und an die sauren Böden hervorragend angepasst haben. Nur sehr wenige Pflanzenspezies sind in der Lage, dieser Erde ausreichend Nährstoffe zu entnehmen, um existieren zu können.
Der in den Kanarischen Kiefernwäldern am häufigsten vorkommende Baum ist – daher die Bezeichnung – eben die kanarische Kiefer. Außer ihr finden wir nur wenige Straucharten und krautartige Pflanzen wie Weiße Zistrose oder Magraritenarten.
Wenn wir aufmerksam schauen und ganz leise sind, dann kann es auch sein, dass wir den einen oder anderen in den Kiefernwäldern heimischen Vogel erblicken, wie den Buntspecht oder den Blaufink.
Nr. 3: Landwirtschaft in den Bergen – eine wahre Herausforderung
Die Terrassierung der Berghänge und der Tuffstein ermöglichten es den Landwirten, die steil abfallenden, sauren Böden zu bestellen.
Legen wir einem fiktiven Landwirten die Worte in den Mund, würde er sagen:
„Ich heiße Gaspar und lebe im oberen Ortsteil von Vilaflor. Meine Familie und ich steigen jeden Tag über den El Atajo Weg hinauf zu unseren Feldern ganz in der Nähe der Schlucht am Lomo Cabeña. Meine Urgroßeltern richteten diese Steinmauern auf, um die Felder zu bestellen, und holten den Tuff aus El Marrubial, damit er die Sonne reflektiert und damit die Erde länger ihre Feuchtigkeit behält.“
Ein weiterer könnte ausführen:
„Mein Name ist Manuel und ich lebe seit 1915 mit meiner Frau, meiner Mutter und meinen sechs Kindern in Galindo. Wir pflanzen Weizen, Roggen, Linsen … doch am meisten bringen seit einigen Jahren die Kartoffeln ein, vor allem die teuren Sorten, die, obwohl sie vom Ausland kommen, billiger und leichter anzubauen sind, als die hiesigen.“
Nr. 4: Eine blühende Landwirtschaft
Die Landwirte bauten auf den meisten Feldern Getreide, Kartoffeln und Weinreben an.
Wir befinden uns an der Finca Galindo, der einzigen heute noch bewirtschafteten Plantage auf unserem Weg. Auf diesen Terrassenbeeten wurden über lange Zeit Hülsenfrüchte und Getreide angebaut, die gute Ernteerträge einbrachten. Mit Hilfe eines angemessenen Fruchtwechsels verwandelten diese Anbauprodukte außerdem die Böden in eine wahre Vorratskammer an Pflanzennährstoffen.
In den vergangenen Jahren hat der Niedergang der Landwirtschaft zugunsten des Dienstleistungssektors dazu geführt, dass zahlreiche Felder aufgegeben wurden. Auf den heute noch bestellten Felder, wie diesen vor uns, werden fast ausschließlich Weinreben, Obstbäume und vor allem Kartoffeln angebaut.
Nr. 5: Von dem leben, was der Wald gibt
Über mehrere Jahrhunderte hinweg stellten Holz, Harz und Kiefernnadeln eine wichtige Einnahmequelle für zahlreiche Bewohner Chasnas dar.
Dieser Jahrhundertbaum, vor dem wir stehen, ist einer der ältesten Überlebenden einer Zeitepoche, die den Lebewesen des kanarischen Kiefernwaldes ganz und gar nicht günstig war. Bis noch vor wenigen Jahrzehnten stellte dieser Wald eine unersetzliche Quelle von Ressourcen dar. Die Kiefern wurden nicht nur wegen ihres hervorragenden Holzes hoch geschätzt, sondern auch aufgrund ihres Harzes, das zu einer Art Naturbeize verarbeitet wurde, um Teer für die Abdichtung von Schiffen und Fässern zu gewinnen.
Mit der Zeit führte diese übermäßige Nutzung zu einer erheblichen Verminderung der Kiefernwälder, weshalb es erforderlich wurde, ihren weiteren Nießbrauch gesetzlich zu regeln.
Heute ist in den Wäldern nur noch das Einsammeln von Kiefernnadeln gestattet, die den Waldboden das ganze Jahr über bedecken und eine wertvolle Ressource darstellen.
Das Einsammeln der Nadeln ist in zweifacher Hinsicht nutzbringend: Einerseits vermindert es ein Übermaß an brennbaren Materialien im Bergwald und damit die Waldbrandgefahr, und andererseits dienen die Nadeln zur Gewinnung nahrhafter Düngemittel, sowie der Auslegung von Ställen.
Nr. 6: Auf der Suche nach den besten Weiden
El Marrubial war eine Wegkreuzung auf den Hirtenrouten ins Gebirge.
Die Viehhaltung, besonders die von Ziegen, stellte sogar schon vor der Eroberung der Insel einen fundamentalen Wirtschaftszweig auf den Kanaren dar. Bis noch in allerjüngster Zeit lebten zahlreiche Familien von Viehzucht und Viehwirtschaft. Dies war der Fall einer Familie von Ziegenhirten, die dieses Haus bis etwa vor 75 Jahren bewohnte.
El Marrubial, das Andornfeld, war zu jener Zeit bedeckt von dieser krautartigen Pflanze, die Heilkräfte besitzt und auch Teil der Ernährung der Ziegen war.
Nr. 7: Wege über die Gipfel
Die schwersten Lasten wurden von Maultiertreibern über die zerklüfteten Inselberge transportiert.
Wenn wir uns in die Zeit der ersten Naturforscher, Getreidebauern und Wanderhirten zurückversetzen könnten, hätten wir in Vilaflor einen Maultiertreiber verpflichten können, um uns auf dieser Wanderung zu begleiten. Sie transportierten auf den Rücken ihrer Tiere, normalerweise Esel oder Ochsen, manchmal aber auch Pferde, Maulesel oder Kamele, Waren und Lebensmittel in Packsätteln, Säcken und Fässern, so unter anderem Holzkohle, Getreide, Kiefernnadeln, Ackerzeug, Gebrauchsgüter, Viehfutter, usw. Ja, es gab sogar Maultiertreiber, die aus dem Inselnorden Schweineferkel nach Chasna brachten, um sie an die Bauern zu verkaufen. Auf diesem langen Marsch gingen die Treiber stets zu Fuß und führten ihre treuen Wegbegleiter, entschlossen alle Schluchten und Bergkämme zu überwinden, die auf ihren Wege lagen, über Pfade wie diesen hier.
Von hier können wir bereits die Gipfel Teneriffas bewundern, von denen eines der Elemente kam, das keinesfalls fehlen durfte: das Wasser. Damit es den Tieren nie an dem köstlichen Nass fehle, legte man die Wegstrecke so an, dass sie an Plätzen wie diesem hier vorbeiführte, dem Bett der Eris del Carnero-Schlucht.
Nr. 8: Die Kunst, das Wasser zu leiten
Die Steinmetze verstanden ihr Handwerk sehr gut und nutzten für die Kanäle an den Wegesrändern stets die Materialien, die es in der Umgebung gab.
Der inzwischen stillgelegte, mehr als hundert Jahre alte Kanal hier trug den Namen „Bajante de Ucanca“ und leitete das Wasser von der Degollada de Ucanca bis zu den Häusern und Feldern von San Miguel, Vilaflor und Granadilla.
Zum Bau des kilometerlangen Kanals verwendete man dunkelbraunen Vulkanstein, der mehr oder weniger kompakt, aber leicht zu behauen ist. Als Verbindungsmittel zwischen den Steinen diente ein Kalkmörtel aus Kalk, Sand und Wasser. Das große Gefälle des Berghanges stellte allerdings ein weiteres Problem dar, das es zu überwinden galt, damit das Wasser keine zu große Geschwindigkeit erreicht. Aus diesem Grund wurden in bestimmten Abständen Beruhigungsbecken – wie dieses – hier angelegt, die den Wasserfluss bremsten.
Legen wir wieder die Worte einem Steinmetz in den Mund:
„Ich heiße Eusebio und bin Steinmetz von Beruf. Mein Vater lehrte mich, alle Arten von Steinen auf den ersten Blick zu erkennen, sie aus dem Gestein herauszuschlagen und zu behauen. Hier bei uns verwenden wir für die Kanäle, Wasserbecken und Brunnen am häufigsten Tosca. Wir hauen aber auch hoch geschätzte Chasnera-Platten, die es an keinem anderen Ort der Welt gibt. Ja, es heißt sogar, dass sie in Amerika nach dem Stein verlangen.“
Nr. 9: Eine Landschaft, die es wert ist, erforscht zu werden.
Die“ Mondlanschaft“ ist für die Fachleute eine der geologisch interessantesten Formationen.
Wir befinden uns an einem der geologisch seltsamsten Orte Teneriffas, den man früher „Los Escurriales“, heute jedoch „Mondlandschaft“ nennt. Man hat herausgefunden, dass sich die Landschaft vor etwa einer halben Millionen Jahren bei einer der zahlreichen Vulkaneruptionen bildete, bei denen auch die südlichen Randhänge der Insel entstanden. Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das weißliche Auswurfmaterial der Hügel Teil einer Rauch- und Aschewolke war, die mit riesiger Kraft aus dem Vulkan geschleudert wurde und sich hier aus großer Höhe, einem immer wieder unterbrochenen Nieselregen gleich, auf dem Boden ablagerte. Die Körner verbanden sich miteinander und bildeten eine dicke Schicht hochempfindlichen Bodens. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Aschenboden von Auswurfmaterialen anderer Eruptionen bedeckt. Seit jener Zeit haben Wind und Wasser alle diese Materialien erodiert, am stärksten jene Aschenflächen, die frei an der Oberfläche lagern.
Achtung: Tatsächlich handelt es sich bei dieser Landschaft um eine der empfindlichsten der gesamten Insel. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, bei einem Besuch darauf zu achten, dass wir den Stein weder berühren noch auf ihn treten. Indem wir zu diesem außergewöhnlichen Ort einen gewissen Abstand halten, tragen wir zu seinem Erhalt bei.
Nr. 10: Neue Wanderer auf alten Wegen
Heute sind es vor allem die Wanderliebhaber, die den alten Königsweg mit Leben füllen.
Das Gebiet ist unter dem Namen „Los Llanitos“ bekannt. Die alten Mauern dieses Hauses waren noch bis vor wenigen Jahrzehnten das Heim einer Familie von Bauersleuten. Ganz in der Nähe beobachtet eine Jahrhunderte alte Kiefer, wie die Zeit seither alles verändert hat.
Bleibt festzuhalten: Weit entfernt sind jene Zeiten, zu denen die Kanarischen Kiefernwälder und Gipfel der Insel eine Nahrungs- und Rohstoffquelle waren. Heute bilden sie einen herrlichen Rahmen für eine große Bandbreite von Freizeitbeschäftigungen, wie Wandern oder Radfahren. Sportler. Liebhaber kanarischer Kultur und Touristen sind Tag für Tag auf diesen und anderen Wegen unterwegs, um die herrlichen Landschaften zu genießen. Diese neuen Nutzungen haben den Königsweg von Chasna mit neuem Leben erfüllt.
Fragen wir uns, was waren unsere Gründe, um diesen Ort zu besuchen?
Auch wir können Protagonisten sein und diesem Haltepunkt unsere Stimme leihen.
Nr. 11: Ein Weg mit soviel Vergangenheit wie Zukunft
Nachdem wir erfahren haben, wer zu früheren Zeiten die Protagonisten der Geschichte dieses Weges waren, haben wir entdeckt, dass seine Zukunft dank uns gesichert ist.
Auf unserer Reise in die Vergangenheit haben wir das herrliche Naturerbe dieses Landstrichs bewundert und den großen geschichtlichen Wert des nun schon über fünfhundert Jahre alten Weges erkannt. Wahr ist jedoch, dass eigentlich alle alten Wege dieser Art stumme Zeugen unzähliger Geschichten von den Anstrengungen und Hoffnungen der Menschen sind, die auf ihnen gingen.
Heute sind wir die Protagonisten eines neuen Kapitels dieser Geschichte. Dank unserer Rücksicht und Neugier sorgen wir dafür, dass diese Verkehrwege noch ein langes Leben vor sich haben.
Die vorgestellten Erklärungen für diesen Wanderweg habe ich – auszugsweise – entnommen aus der Broschüre
„Von Vilaflor zur Mondlandschaft, Ein Weg voller Geschichten“,
herausgegeben von:
Unidad Funcional de Uso Público y Vida Silvestre.
Servicio Técnico Forestal
Área de Medio Ambiente y Paisaje
Cabildo Insular de Tenerife