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Risco Steig – Von Buenavista nach Teno Alto
Wow! Im Vergleich zu dieser Tour sind alle bisher von uns gegangenen Touren fast Spaziergänge. Ein absoluter Wander-Höhepunkt!
Grandiose Aus- und Anblicke! Jedoch nur gehen: Bei guter Kondition! Gutem Wetter! Ohne Schwindelgefühl!
Es sind ca. 700 Höhenmeter im steilen Anstieg zu schaffen.
Wander-Wegstrecke: 2 1/2 Stunden
Wir starten bei Kilometer 2,5 der TF 445 von Buenavista nach Punta Teno . Dort gibt ein Hinweisschild „Teno alto 2 Stunden“ die Richtung vor.
Zwischen zwei großen Wasserbassins führt der zunächst nasse Pfad zwischen Schilf wenige Meter eben dahin. Das ist dann aber auch schon bis zur Teno Hochebene das einzige ebene Stück. Sogleich beginnt der Aufstieg über dicke Felsbrocken. Nach 15 Minuten passieren wir linker Hand wieder ein Wasserbecken und steigen weiter bergauf. Verlaufen kann man sich kaum, ein rechts abzweigender Pfad wurde von freundlichen Wanderern mit Steinen abgegrenzt, diesen Punkt erreichen wir nach ca. einer halben Stunde. Steinmännchen weisen den Weg weiter hinauf. Kurz darauf kommt die einzige kritische Stelle, an der man wenige Meter falsch gehen kann. Nur nicht glücklich aufatmen! Das einladende flache Stück führt in eine Sackgasse, auf eine Felswand zu. Ein dicker Strauch mit Kandelaber-Wolfsmilch soll als Hinweis dienen, dass man dort rechts die in den Fels geschlagenen Stufen hinaufsteigt.
Immer weiter steil bergauf. Es lohnt sich auch immer wieder stehen zu bleiben und die Ausblicke zum Meer, die grandiosen Felsformationen, die tiefen Schluchten zu bewundern.
Leider ist keine Blütezeit, aber trotzdem ist es grün: Blätter der Gänsedistel, vereinzelte Margaritenblüten und schon blühender Lavendel, bodendeckende Pflanzen, Aeonien, die hübschen Monanthes, dazu die zum Teil mit gelben und grauen Flechten überzogenen Felswände. Einfach schön!
2 Stunden haben wir für den Steig gebraucht und kommen auf der Hochebene an einer alten Guanchen-Kultstätte aus.
Der Blick hier auf der Hochebene lässt uns – trotz Sturm – erst mal Oh! und Ah! sagen: Vielfarbig ist es hier oben. Große rote Flächen, weiter rechts gelbe, graue und grüne dazwischen, dann der Blick auf das blaue Meer. Wunderschön! Wie wäre das hier erst im Sonnenschein?!
Sagen wir, wir kommen bei Uhrstellung „6 Uhr“ an der herzförmigen, mit Steinen geformten Kultstätte aus und wir gehen bei „9 Uhr“ weiter aufwärts, erst über ein helles Kalkband, dann über rote Erde und rotes Gestein. Der Aufstieg ist von einer natürlichen Mauer rechter Hand gesäumt und zum Teil ist der Weg von Steinen eingefasst.
Wir sehen rechts einen Regenmesser und links einen Steinturm, gleich dahinter noch einen. Hier treffen wir auf eine Fahrstraße – auch von hier einen Blick auf das Meer – der wir links folgen. Nach wenigen Metern gelangen wir auf ein gepflastertes Stück, links befindet sich ein Viehgehege und wir laufen direkt auf die Gebäude von La Mulata zu.
Hier beginnt eine asphaltierte Straße, auf der wir bergauf gehen und treffen unterwegs zweimal auf die rautenförmigen Wanderhinweisschilder, also sind wir richtig. Wir befinden uns auf einer riesigen Hochebene, vereinzelt liegen Gehöfte.
Nach ca. 15 Minuten kommen wir an eine Steinsäule mit den Aufschriften „Visitas“ „Puerto Malo“. Wir bleiben auf der Asphaltstraße Richtung Puerto Malo – links und rechts begleitet von außergewöhnlichen Felsformationen.
Beim nächsten Hinweis: In einer Steinsäule eingelassen die Tafel „La Malo“ und auf einem Holzklotz eine grüne Markierung, verlassen wir die Straße und steigen rechts steil hoch über rote Erde, zwischen Erikabüschen, begleitet von einem Wasserleitungsrohr. Schnell sind wir wieder auf der Asphaltstraße, halten uns nun nach links und 5Minuten später befinden wir uns im Örtchen Teno alto.
Ursprünglich war geplant, den halbstündigen Abstecher von der Kultstätte zum Roque el Toscón, von dem das Hochplateau 700 m senkrecht zum Meer abbricht, zu machen und zudem wollten wir von Teno alto zum Tabaiba-Pass, eine gute Stunde, weitergehen, da es aber stürmte was das Zeug hielt und wir uns gegen den Wind stemmen mussten, trösteten wir uns, dass man im Frühjahr die Tour ja auch umgekehrt gehen kann.
Besonderheit:
Hier im Teno-Massiv, im Westen, über 1300 m ü.d.M., befinden wir uns im zweitältesten Teil der Insel Teneriffa, dem Gegenstück zum Anaga-Gebirge, im Nordosten der Insel, das als ältester Inselteil gilt.
Die Erosion ließ tief eingekerbte Barrancos zurück, die bis heute ein natürliches Rückzugsgebiet für die endemische Flora geblieben sind.
Wenn wir uns bewusst machen, dass der Risco-Steig über Jahrhunderte hinweg die einzige Verbindung mit der Außenwelt war und alle Besorgungen darüber gemacht werden mussten, dürfen wir die Leistung der Menschen hier nur bewundern. Was wir zu unserem Vergnügen machen, war für diese bittere Notwendigkeit.
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend fahren wir auf der Autobahn TF 1 bis zum Kreisel von Adeje, hier auf die TF 82 bis Santiago del Teide dort biegen wir Richtung Masca auf die abenteuerliche TF 436 bis Buena Vista, hier links auf die TF 42 Richtung Punta Teno, sofort wieder links auf die TF 445 „Casa, Punta Teno“. Bei km 2,5 an den Wasserbassins auf der linken Seite haben wir den Einstieg zum Risco-Steig erreicht.
Restaurant:
Wir meinten, es uns verdient zu haben ! Gerne nahmen wir eine Stunde Fahrt in Kauf, um im „Las Goteras“ in Tejina de Isora einzukehren. Wer gerne ein großes, wunderbar auf dem Holzofengrill gegartes Stück Fleisch, ein Churasco, mag, der ist (ißt) hier ganz bestimmt richtig.
„Las Goteras“ Tejina de Isora, Telefon Nr.922 85 70 56, Montags Ruhetag.
Telefonische Tischreservierung ist unbedingt zu empfehlen.