Archiv für die Kategorie „Wanderungen“
Oberhalb von Güimar – „La Hidro“
Barranco de Badajoz
Barranco El Río
Berühmte Naturforscher bezeichneten diese Region oberhalb von Güimar
„als die grandioseste auf der Insel nach dem Teide“.
Die Wanderung zeigt uns nicht nur innerhalb des Naturschutzgebietes „Siete Lomas“ beeindruckende Natur mit mächtigen Felswänden, tiefen Schluchten und einem üppigen, endemischen Pflanzenreichtum, sondern sie führt uns in die Gründungszelle von Güimar.
Hier erhielten im 16. Jahrhundert, nach der Eroberung Teneriffas, zwei Genueser Brüder Land, um eine Zuckerfabrik zu errichten. Wasser und Holz war reichlich vorhanden. Mit viel Fleiß und harter Arbeit erreichten die Brüder, dass aus dieser unwirtlichen Region eine der produktivsten der Insel wurde.
Der industrielle und landwirtschaftliche Komplex, der die Zuckerfabrik begleitete, diente als Anziehungspunkt. So siedelten sich hier Bauern zusammen mit Sklaven an und bildeten damit den Kern der Bevölkerung.
Außerdem war hier – weit weg von der Küste und den Piraten – ein sicherer Ort.
Zusammen mit der Zuckerfabrik wurde eine Eremitage, die San Juan Bautista gewidmet ist, errichtet.
Somit ist hier oben die Urzelle der Gemeinde Güimar.
Wander-Wegstrecke: Je nach Route: 2 ½ bis 4 Stunden
Wir beginnen den Aufstieg von der Kapelle San Juan an. Mit Blick zur Kapelle gehen wir links auf der asphaltierten Straße an den Häusern vorbei und biegen rechts in die steil aufwärts führende Straße „Camino de los Zarzales“ ein. Und da bekommen wir bereits den ersten Vorgeschmack wie steil es nun die nächsten ca. 90 Minuten aufwärts geht. Wir gehen durch eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Gegend, links wie rechts gepflegte Terrassenfelder und kommen an den Zeugen der Wassernutzung vorbei. Auf der Straße gehen wir über viele Öffnungen, unter denen sich die Wasserverteilung befindet. Wir gehen an alten gemauerten Wasserkanälen vorbei und an den zweckmäßigen aber weniger schönen modernen Wasserleitungsrohren. Die Wassermengen fließen hier reichlich.
Die Araber, die Experten darin waren, verbrannte, trockene Erde in Gärten umzuwandeln, brachten die Wasserkultur nach Spanien und die Eroberer brachten dieses Erbe auf die kanarischen Insel. Ein Zeugnis davon können wir noch in einem Wasserbecken aus Stein gemauert sehen, das jeden kostbaren Tropfen Wasser aus den Höhen sammelte.
Weiter oberhalb kommen wir an einem sogenannten „aforimetro“ vorbei. Dieses Bauwerk wirkte praktisch wie ein kleiner Staudamm, der das zu transportierende Wasser abmaß und verteilte. Ursprünglich funktionierten hier 4 Verteiler, heute nur noch 2, und von einem wird das Wasser bis Santa Cruz geleitet.
Weiter steil bergauf. Nicht verzagen. Wir kommen an ein kleines Wasserkraftwerk. „estación hidroeléctrica“, von den Bewohnern Güimars liebevoll „la Hidro“ genannt.
Wie heißt es? „Die Bewegung des Wassers entzündet das Licht von Güimar“.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Wasser aus den oberhalb liegenden Galerien genutzt, um hier in dem von der Compañia Eléctrica de Canarias errichteten Gebäude Wasserkraft in Elektrizität umzuwandeln.
Bis hierher waren wir bereits vor einigen Wochen gewandert als uns der Regen überraschte und wir auf demselben Weg zurückkehrten.
Heute wollen wir weitergehen bis zu einer Galerie. Zwar haben wir eine Karte dabei, da jedoch am Weg jeglicher Hinweis fehlt, steigen wir wieder am „la Hidro“ vorbei steil, steil bergauf. Lassen den rechts abgehenden Weg außer acht, bei dem vor gefährlichen Bienenvölkern gewarnt wird, und steigen unverdrossen bergauf. Am Ende des gemauerten Kanals biegen wir bei einem Steinmännchen links ab und lassen den geradeaus führenden Weg, durch eine tief hängende Kiefer fast versperrt, unbeachtet. Wandern unter einem Aquädukt her und nach 1 Stunde
geben wir auf. Wie sich später herausstellte – als wir einen ortskundigen Wanderer trafen – hätten wir noch 1 Stunde auf diesem wunderschönen Pfad, gesäumt von Zistrosen und Eukalyptusbäumen, weitergehen müssen, um beim Lomo del Cuchillo anzukommen. Der Hinweg ist auch der Rückweg.
Auf unserem Rückweg zur Kapelle San Juan treffen wir einen Canalero (für die Wasserkanäle zuständig), den wir nach der Galerie fragen. Er nimmt mich in seinem Geländewagen wieder mit hoch, vorbei am „la Hidro“, weiter an einem Haus im Rohbau vorbei, und parkt unterhalb eines Wasserbeckens. Von hier ein kurzer Aufstieg, in Höhe eines verrosteten Geländers auf der rechten Seite, einem unbeschrifteten Holzpfeiler auf der linken Seite biegt hier, durch ein kleines, unscheinbares Steinmännchen gekennzeichnet, der Weg ab. Erst steil bergauf, am gemauerten Kanal entlang, unterhalb eines kleinen Gebäudes gehen wir auf dem Kanal. Es lässt sich unterschiedlich gut gehen. Zum Teil in dem trockenen Kanal, zum Teil auf einer Mauerseite. Rechts meist Fels, auch Felsnasen,
so dass man dicht am Abgrund geht. Achtung: Nur für Schwindel-freie! Nach 20 Minuten kann man bereits auf die Galerie sehen. Der Cañero meint, noch 5 Minuten bis dorthin. Also gehe ich weiter, komme noch mal an einer Wasserverteilanlage vorbei, eine scharfe Biegung, ein verrosteter Handlauf soll Sicherheit geben, das mache ich auch noch, als jedoch der Kanal nur noch aus einer Hälfte besteht, das einst als Sicherung gedachte Geländer total verrostet und windschief und zum Teil lose hängt, gebe ich auf. Vor mir habe ich noch eine Finca mit
vielen Terrassenanlagen, etlichen bellenden Hunden und sehe auch den Weg, der dort vorbei nach unten führt, eine breitere Straße quert und zur Galerie aufsteigt.
Die „fünf Minuten“ hat jedoch der Fuchs gemessen.
Denselben Steig über den Kanal gehe ich bis „la Hidro“ zurück.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt Güimar. Auf der TF 612 bis Güimar, halten uns beim Hinweis: “Fasnia, Granadilla“ links. Fahren an der Tankstelle vorbei, queren die Brücke über den Barranco und fahren sofort die erste Straße „Calle de Guaza“ rechts hoch. Das Hinweisschild lautet: “Güimar arriba, San Juan, Centro infantil, Cuatro Caminos“. Der Straße folgen wir, bis sie auf die „Calle Lomo Grillo arriba“ und dann „Calle San Juan“ stößt, weiter rechts hinauf bis zur Kapelle San Juan.
Hier gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.
Restaurant:
Von der TF 1 Richtung Los Cristianos fahren wir die nächste Ausfahrt nach Güimar, Richtung la Caleta, Punta Prieta ab, fahren die Küstenstraße Richtung Punta Prieta weiter bis wir die
Tasca Garabato in dem Örtchen „La Puente“ an der TF 660, Km 4 entdecken. Telefon 922 52 80 84, Montags geschlossen.
Ein absoluter Glücksfall: Nur 2 Tische, sauber, schönes Geschirr, freundliche Gastwirtin, Señora Maria Carmen, die uns Brunnenkressesuppe, Carne fiesta und Churros de Pescado anbietet, was uns hervorragend schmeckt.
Von der moderaten Rechnung sind wir auch angenehm überrascht.
Quemados – Chimiche
Diese Wanderung führt uns in einen weniger spektakulären Teil der Insel, der aber trotzdem recht interessant ist, da hier intensiv „Steinwirtschaft“ betrieben wurde und wird.
Das heißt, hier wurde – und wird noch in kleinerem Umfang – „Jable“ (Bimsstein), abgebaut. Dieses Material wird vielfach zum Abdecken der Felder benutzt. Ebenso wird der Cantos blancos in Blöcken aus piedra blanca herausgeschnitten, was noch heute im Bereich von Chimiche in großem Umfang bei der Firma „Cantos Blancos del Sur“ geschieht.
Wanderwegstrecke: Je nach Lust und Laune. Wir waren 2 Stunden unterwegs. Die ganze Gegend ist mit Fahrstraßen und Wegen durchzogen, so dass man sich nach eigenem Gusto seinen Rundweg aussuchen kann.
Aus San Isidro kommend, parken wir bei der Tankstelle Euroguarapo und starten unseren Rundgang gleich nach der Tankstelle rechts, hangabwärts.
Wir wandern an Plantagen vorbei und biegen bei drei hintereinanderliegenden Wasserbecken links ab. Wir laufen auf ein unverputztes Haus zu und linker Hand sehen wir eine Steinabbruchstelle. Auf unserem weiteren Weg blicken wir links unterhalb auf eine komfortable Höhle mit gepflegten Beeten davor und gehen durch einen aus dem Stein geschnittenen kurzen Hohlweg. Es fällt einem sofort der Spruch aus Wilhelm Tell ein: “Durch diese hohle Gasse muss er kommen“.
Wir folgen dem Weg bis zum letzten, mit zerfetzten Plastikbahnen verunzierten Gewächshaus. Hier biegen wir wieder links ab, nehmen eine kleine Steigung bis wir oben auf das Hinweisschild „parque natural protegido“ stoßen. Da wir ja einen Rundweg machen biegen wir wieder links ab und steigen aufwärts bis wir die asphaltierte Straße erreichen und kurz darauf auch die ersten Häuser.
Wie gesagt: Dies ist eine Gegend, die durchzogen ist mit Straßen, die wohl dem Steinabbau dienten und es bleibt jedem selbst überlassen, wie weit er seinen Rundgang ausdehnt.
Dabei kann ein großes von weitem sichtbares orangefarbenes Haus zur Orientierun dienen, wenn man wieder bei den bei der Tankstelle geparkten Fahrzeugen zurückkehren will.
Besonderheit:
Bimsstein: ist ein heller Gesteinsschaum, der durch Blasenbildung in gasreicher, zähflüssiger Lava entsteht. Er ist leicht und äußerst saugfähig, daher wird er gerne in der Landwirtschaft als Wasserspeicher verwendet (Jable).
Cantos blancos
Die aus piedra blanca (pyroklastische Ablagerungen, Trachybasalte, Junge Basalte) geschnittenen Blöcke sind sehr stabil und werden vielfach zum Mauer- und Häuserbau verwendet. Cantos Blancos del Sur produziert die Blöcke in festen Größen und die Blöcke sind auch recht schwer so wiegt z.b. ein Block von 63x35x12 cm 35kg.
Anfahrt:
Wir fahren auf der Autobahn TF 1 bis zur Ausfahrt Médano, San Isidro, Granadilla und fahren auf der TF 64 im Ort San Isidro hoch bis zum Abzweig der TF 636 Richtung Chimiche. Bei der Tankstelle Euroguarapo (z.T. aus Cantos blancos erbaut) kann man parken. Links geht die Straße nach El Desierto und Velazquez.
Roque Igara oder “der schlafende Señor”
Von Westen gesehen kann man im Roque Igara das Profil eines Schlafenden erkennen.
Eine Wanderung quasi vor der Haustüre – wenn man im Süden wohnt –mit schönen Rundumblicken auf die Örtchen Chayofa – Buzanada – Guaza – und auf Los Cristianos – sowie die diversen Vulkankegel und das Meer.
Wanderweg-Stecke: 2 Stunden
Wir „operieren“ wieder mit mehreren Autos – wie so oft – und stellen 2 Wagen unten am Monkey-Park ab. (Wer keine Angst vor Autoaufbrüchen hat, kann das Auto an der TF 662 bei km 1 abstellen). Mit dem anderen Wagen fahren wir von La Camella auf der TF 657 Richtung Cabo Blanco und dort sofort rechts in die Strasse Los Chijafes. Dieser folgen wir bis zum Ende, biegen rechts in den „Camino Charco Retondo“ ab bis zum Ende, unterhalb der Schule und des Kindergartens von La Camella. Ausreichend Parkmöglichkeiten sind vorhanden und hier beginnt auch sofort unsere Wanderung bei einem hölzernen Laternenmast. Der schmale, staubige Weg zweigt links ab und ist gut zu erkennen. Er steigt sanft stetig entlang des Berges „Montaña Chijate“ an. Nach ca. 20 Minuten wandern wir unter einem wuchtigen Elektromast durch, das Gelände fällt leicht ab und wir laufen auf rötliches Gestein zu. Hier geht später scharf rechts der Abstieg los.
Wir folgen aber zunächst dem Weg nach links und kommen an eine Gabelung: links können wir über Felsen an der imposanten Felswand des Roque Igara (393m) entlanggehen bis wir am Ende links einen Blick auf Buzanada und rechts auf Guaza haben. Dieser Abstecher ist Hin- wie Rückweg. Jedoch Vorsicht: retour ist der Weg nicht so gut auszumachen wie beim Hinweg. Als Richtlinie: in Nähe der Felswand gehen, nicht zu weit den Hang hinunter abdriften.
Achtung: Wenn man nun dem – vom Roque de Igara – östlich des Morro de Llerena gut zu sehenden Weg folgt (grüne Route), muss man Gestein, Geröll und Opuntien (Katusfeigen) lieben, denn am Ende des Weges geht es ein Stück weg- und steglos in den Barranco de la Tosca hinab.
Wir gehen aber bis zur Verlängerung des Weges unter dem Elektromast zurück und dann – bei dem rötlichen Gestein – westlich des Morro de Llerena in den Barranco de la Tosca hinunter.
Rechts von uns haben wir Terrassenfelder und ein Trafohäuschen.
Kurz unterhalb desselben kommen wir auf einem gut gekennzeichneten Weg aus, folgen der steinigen Fahrstraße links weiter Richtung Autobahn. Rechts zweigt ein Weg ab, ob wir diesen nehmen oder die steinige Fahrstraße an den Wasserrohren entlanggehen, spielt keine Rolle, da sie kurz darauf wieder zusammentreffen.
Schade, wir sind in der „Zivilisation“ angekommen, eine wilde Müllkippe „ziert“ die Landschaft. Folgen wir dem Weg weiter, leicht bergauf, kommen wir bei km 1 auf die asphaltierte Straße TF 662.
Uns interessiert aber die Mini-Mondlandschaft, darum halten wir uns unterhalb der Fahrstraße rechts. Hier wurde früher Bimsgestein abgebaut und bizarre Gebilde sind die entsprechende Hinterlassenschaft. Wer – wie wir – rechts in das Abbaugebiet hineingeht muss zum Schluss halsbrecherisch über Felsen zur Fahrstraße aufsteigen oder wieder retour gehen, um zu dem bei km 1 abgestellten Wagen zu kommen. Wer beim Monkey-Park geparkt hat, folgt der asphaltierten Straße – auf der reger Autoverkehr herrscht – nach rechts.
Eine schöne Tour, die uns den Süden mit seinen Ortschaften und Vulkankegeln näher bringt und im Frühjahr, wenn Margariten, Lavendel, Taginasten und Veroden blühen, sicher noch schöner.
Restaurant:
Wir haben Lust das „La Montañeta – neue Besitzer – auszuprobieren. Es liegt auf dem Weg zwischen Valle de San Lorenzo und San Miguel de Abona und ist von der TF 28 nicht zu verfehlen, da es mit einem großen Schild: Parrilla „La Montañeta“ wirbt.
Geöffnet täglich von 13 Uhr bis 1 Uhr morgens.
Kein Ruhetag, Telefon: 922 16 70 22
Besonders empfehlenswert und selten auf einer Speisekarte anzutreffen: „Secreto ibérico“, das ist ein besonderes Stück Fleisch des iberischen, schwarzen Schweins, das sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Köstlich!
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis La Camella. Am zweiten Kreisel auf die TF 657 Richtung Cabo Blanco, kurz danach rechts abbiegen in die Calle Los Chijafes, dieser bis zum Ende folgen und dann rechts in den „Camino Charco Retondo“ abbiegen.
Risco Steig – Von Buenavista nach Teno Alto
Wow! Im Vergleich zu dieser Tour sind alle bisher von uns gegangenen Touren fast Spaziergänge. Ein absoluter Wander-Höhepunkt!
Grandiose Aus- und Anblicke! Jedoch nur gehen: Bei guter Kondition! Gutem Wetter! Ohne Schwindelgefühl!
Es sind ca. 700 Höhenmeter im steilen Anstieg zu schaffen.
Wander-Wegstrecke: 2 1/2 Stunden
Wir starten bei Kilometer 2,5 der TF 445 von Buenavista nach Punta Teno . Dort gibt ein Hinweisschild „Teno alto 2 Stunden“ die Richtung vor.
Zwischen zwei großen Wasserbassins führt der zunächst nasse Pfad zwischen Schilf wenige Meter eben dahin. Das ist dann aber auch schon bis zur Teno Hochebene das einzige ebene Stück. Sogleich beginnt der Aufstieg über dicke Felsbrocken. Nach 15 Minuten passieren wir linker Hand wieder ein Wasserbecken und steigen weiter bergauf. Verlaufen kann man sich kaum, ein rechts abzweigender Pfad wurde von freundlichen Wanderern mit Steinen abge
grenzt, diesen Punkt erreichen wir nach ca. einer halben Stunde. Steinmännchen weisen den Weg weiter hinauf. Kurz darauf kommt die einzige kritische Stelle, an der man wenige Meter falsch gehen kann. Nur nicht glücklich aufatmen! Das einladende flache Stück führt in eine Sackgasse, auf eine Felswand zu. Ein dicker Strauch mit Kandelaber-Wolfsmilch soll als Hinweis dienen, dass man dort rechts di
e in den Fels geschlagenen Stufen hinaufsteigt.
Immer weiter steil bergauf. Es lohnt sich auch immer wieder stehen zu bleiben und die Ausblicke zum Meer, die grandiosen Felsformationen, die tiefen Schluchten zu bewundern.
Leider ist keine Blütezeit, aber trotzdem ist es grün: Blätter der Gänsedistel, vereinzelte Margaritenblüten und schon blühender Lavendel, bodendeckende Pflanzen, Aeonien, die hübschen Monanthes, dazu die zum Teil mit gelben und grauen Flechten überzogenen Felswände. Einfach schön!
2 Stunden haben wir für den Steig gebraucht und kommen auf der Hochebene an einer alten Guanchen-Kultstätte aus.
Der Blick hier auf der Hochebene lässt uns – trotz Sturm – erst mal Oh! und Ah! sagen: Vielfarbig ist es hier oben. Große rote Flächen, weiter rechts gelbe, graue und grüne dazwischen, dann der Blick auf das blaue Meer. Wunderschön! Wie wäre das hier erst im Sonnenschein?!
Sagen wir, wir kommen bei Uhrstellung „6 Uhr“ an der herzförmigen, mit Steinen geformten Kultstätte aus und wir gehen bei „9 Uhr“ weiter aufwärts, erst über ein helles Kalkband, dann über rote Erde und rotes Gestein. Der Aufstieg ist von einer natürlichen Mauer rechter Hand gesäumt und zum Teil ist der Weg von Steinen eingefasst.
Wir sehen rechts einen Regenmesser und links einen Steinturm, gleich dahinter noch einen. Hier treffen wir auf eine Fahrstraße – auch von hier einen Blick auf das Meer – der wir links folgen. Nach wenigen Metern gelangen wir auf ein gepflastertes Stück, links befindet sich ein Viehgehege und wir laufen direkt auf die Gebäude von La Mulata zu.
Hier beginnt eine asphaltierte Straße, auf der wir bergauf gehen und treffen unterwegs zweimal auf die rautenförmigen Wanderhinweisschilder, also sind wir richtig. Wir befinden uns auf einer riesigen Hochebene, vereinzelt liegen Gehöfte.
Nach ca. 15 Minuten kommen wir an eine Steinsäule mit den Aufschriften „Visitas“ „Puerto Malo“. Wir bleiben auf der Asphaltstraße Richtung Puerto Malo – links und rechts begleitet von außergewöhnlichen Felsformationen.
Beim nächsten Hinweis: In einer Steinsäule eingelassen die Tafel „La Malo“ und auf einem Holzklotz eine grüne Markierung, verlassen wir die Straße und steigen rechts steil hoch über rote Erde, zwischen Erikabüschen, begleitet von einem Wasserleitungsrohr. Schnell sind wir wieder auf der Asphaltstraße, halten uns nun nach links und 5Minuten später befinden wir uns im Örtchen Teno alto.
Ursprünglich war geplant, den halbstündigen Abstecher von der Kultstätte zum Roque el Toscón, von dem das Hochplateau 700 m senkrecht zum Meer abbricht, zu machen und zudem wollten wir von Teno alto zum Tabaiba-Pass, eine gute Stunde, weitergehen, da es aber stürmte was das Zeug hielt und wir uns gegen den Wind stemmen mussten, trösteten wir uns, dass man im Frühjahr die Tour ja auch umgekehrt gehen kann.
Besonderheit:
Hier im Teno-Massiv, im Westen, über 1300 m ü.d.M., befinden wir uns im zweitältesten Teil der Insel Teneriffa, dem Gegenstück zum Anaga-Gebirge, im Nordosten der Insel, das als ältester Inselteil gilt.
Die Erosion ließ tief eingekerbte Barrancos zurück, die bis heute ein natürliches Rückzugsgebiet für die endemische Flora geblieben sind.
Wenn wir uns bewusst machen, dass der Risco-Steig über Jahrhunderte hinweg die einzige Verbindung mit der Außenwelt war und alle Besorgungen darüber gemacht werden mussten, dürfen wir die Leistung der Menschen hier nur bewundern. Was wir zu unserem Vergnügen machen, war für diese bittere Notwendigkeit.
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend fahren wir auf der Autobahn TF 1 bis zum Kreisel von Adeje, hier auf die TF 82 bis Santiago del Teide dort biegen wir Richtung Masca auf die abenteuerliche TF 436 bis Buena Vista, hier links auf die TF 42 Richtung Punta Teno, sofort wieder links auf die TF 445 „Casa, Punta Teno“. Bei km 2,5 an den Wasserbassins auf der linken Seite haben wir den Einstieg zum Risco-Steig erreicht.
Restaurant:
Wir meinten, es uns verdient zu haben ! Gerne nahmen wir eine Stunde Fahrt in Kauf, um im „Las Goteras“ in Tejina de Isora einzukehren. Wer gerne ein großes, wunderbar auf dem Holzofengrill gegartes Stück Fleisch, ein Churasco, mag, der ist (ißt) hier ganz bestimmt richtig.
„Las Goteras“ Tejina de Isora, Telefon Nr.922 85 70 56, Montags Ruhetag.
Telefonische Tischreservierung ist unbedingt zu empfehlen.
Sombrero de Chasna
Kein Spaziergang. Diese Wanderung (Rundweg) verdient schon die Bezeichnung: Bergtour!
Grandiose Ausblicke belohnen den Aufstieg!
Wanderwegstrecke: je nach Kondition zwischen 3 und 4 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung bei km 59 ½ auf der TF 21. Bei einem
verfallenen Haus gibt es Parkmöglichkeiten und von hier aus starten wir auch. Man darf nicht den Fehler begehen, hinter der Ruine loszugehen, sondern wir gehen einige Schritte auf der Fahrstraße zurück und gehen dann an der Vorderseite der Ruine los. Die Bezeichnung TS 10 zeigt uns an, dass wir hier den richtigen Einstieg haben. Ein Stück gehen wir auf diesem Weg parallel zur Fahrstraße. Der Weg steigt dann leicht an und nach ca. 5 Minuten folgen wir dem mit weißen Pfeilen markierten, links abbiegenden Steig bergauf. Auf dem geradeaus führenden Pfad – mit weißumrandetem weißen Punkt – werden wir später zurückkommen.
Von nun an gibt es eigentlich keine Probleme mehr, dass man sich verlaufen könnte , denn der Aufstieg ist hervorragend mit weißen Markierungen und vielen Steinmännchen gekennzeichnet. Wir durchwandern einen lichten Kiefernwald
mit zum Teil beeindruckenden Exemplaren. Einer dieser Veteranen ist sogar mit einer Steinmauer umgeben. Wir können den Überlebenswillen der Natur nur bestaunen: Alle diese Kiefern haben schwarzverkohlte Stämme von früheren Bränden und zeigen uns, wie gut sie sich regeneriert haben.
Rechter Hand haben wir bereits einen uneingeschränkten Blick auf unser Ziel: den Sombrero de Chasna.
Nach ca. 20 Minuten erreichen wir die nächste Kennzeichnung TS 10. Ständig geht es bergauf und auf einer Ebene angekommen, werden wir mit einem Blick – durch weiße Wolken – auf Gomera und La Palma belohnt.
Weiter geht es bergauf, und nach kurzer Zeit kommen wir linker Hand an einen Abzweig „Sendero 31“, dem wir aber nicht folgen. Wir steigen – uns rechts haltend – weiter bergauf. Auch hier begegnen wir wieder der Kennzeichnung „Sendero 31“ . Wir lassen die letzten Kiefern hinter uns und steigen ziemlich steil über Geröll bergauf und treffen dann wieder auf die Markierung „TS 10“. Wir erreichen die Kammhöhe und haben von hier
einen umwerfenden Blick links auf den Teide, die Cañadas mit der Llano de Ucanca, den Guajara und rechts auf unser Ziel, den Sombrero de Chasna.
Vorbei an einem demolierten Schild „Parque National“ gehen wir auf einem schönen Höhenweg und steigen zu einem Steinkreis ab. Hier halten wir uns rechts; gehen an dicken, großmächtigen Ginsterbüschen vorbei abwärts und bei einer Abzweigung halten wir uns links, denn den Aufstieg auf das Gipfelplateau des Sombrero wollen wir uns nicht nehmen lassen. Nach kurzer Zeit beginnt eine kurze Kletterei auf allen Vieren – unsere Stöcke deponieren wir vorher, denn sie wären nur hinderlich. Es ist kein langes „Kraxelstück“ und oben angekommen, halten wir uns – die weiße Markierung mißachtend – rechts herum, denn wir wollen das Plateau umrunden und von jeder Stelle einen Blick in die Runde werfen.
Bei einem großen Steinhaufen, quasi dem Gipfelkreuz, haben wir einen schönen Blick auf Vilaflor. Mehr
können wir leider nicht mehr sehen, da die Wolken inzwischen dichter geworden sind. Aber es ist ein traumhaftes Gefühl im Sonnenschein auf die weiße Wolkendecke unter uns zu blicken.
Zurück folgen wir der Markierung und sind nach 30 Minuten wieder unten bei unseren Stöcken.
Wir halten uns jetzt links und von nun an geht’s bergab. Vorbei an einer Felsformation, im Volksmund „kleiner Finger Gottes“ genannt. Der Weg ist nicht zu verfehlen. Er ist, wie der Aufstieg, mit weißen Punkten, weißen Pfeilen und vielen, vielen Steinmännchen versehen. Später kommen noch grüne Punkte dazu. Die Gegend ist malerisch und die diversen Stein- und Felsformationen begeistern einfach.
Nach 1 Stunde Abstieg – nach der Klettertour – sind wir wieder bei unseren Autos.
Eine Tour die sich lohnt, noch dazu wenn man so ein Glück mit dem Wetter hat wie wir.
Restaurant:
Wir fahren zurück bis La Escalona, Carretera Principal 15 und kehren im Restaurant „La Barrica“ ein.
Tel. 922 72 50 57, Montag-Abend geschlossen.
Typisch kanarische Küche, es empfiehlt sich manchmal, nach den Gerichten „fuera de la carta“ (ausserhalb der Menükarte) zu fragen. Hierbei handelt es sich immer um typische kanarische Gerichte.
Aus der Gegend Los Cristianos kommend fahren wir auf der TF 28 – immer den Hinweisen „El Teide“ folgend nach La Camella, wechseln beim Kreisverkehr auf die TF 51bis Vilaflor und (automatisch) weiter auf der TF 21bis zum km 59 1/2 wo wir unseren Einstieg finden.