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La Montaña Bilma
Von Valle de Arriba aus umrunden wir heute in gut 2 1/2 Stunden den Kegel La Bilma. Wir sind positiv überrascht, wie gut der Weg inzwischen präpariert und gekennzeichnet ist. Es ist eine schöne Wanderung, die uns durch die verschiedensten Geländeabschnitte führt: sowohl landwirtschaftlich wie auch bisher industriell genutzte Flächen und die Querung eines Lavastromes. Sie bietet uns Ausblicke auf die Orte Valle de Arriba, Santiago del Teide und Las Manchas. Wir blicken auf die Küste, die Straße, die sich nach Masca hochschlängelt und natürlich auf den Teide.
Lassen Sie uns losgehen:
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden reine Gehzeit
Am Ende der asphaltierten Straße im Ort Valle de Arriba folgen wir dem Straßenverlauf geradeaus. Wir wandern an einem Mäuerchen, rechter Hand, vorbei, dahinter liegt eine Weinreben-Terrasse. Der Weg steigt leicht an und bereits nach ganz kurzer Strecke kommen wir an einen alten, gemauerten Wasserkanal, darüber befindet sich ein Bewässerungsrohr. Hier ist am Kanal eine
kleine, weiße Tafel angebracht, auf der man gerade noch lesen kann, dass es nach Arguayo, Bilma, Las Manchas geht. Wir biegen also links ab und steigen über Felsen auf einem Pfad bergan, queren einen weiteren gemauerten Wasserkanal und das Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir „Reserva natural especial Chinyero, espacio natural protegido“ betreten. Wir befinden uns also im Naturschutzgebiet.
Zurück blicken wir auf Valle de Arriba, das Örtchen, das vor allem durch den Weinanbau hervorsticht, und setzen den gut auszumachenden Weg fort. Kurz darauf kommen wir an die eigentlich einzige unklare Stelle: „wo geht es weiter?“: Wir folgen dem waagrechten Wegverlauf und gehen nichts links hoch. Am Beginn des Einstiegs machen wir einen weißen Punkt an einem Mäuerchen aus und diesen, häufig aufgemalten Punkten, können wir bis kurz vor Las Manchas folgen.
Unterwegs treffen wir auf einen Trupp Arbeiter die dabei sind, den Weg weiter zu verbessern. Wir sind ganz begeistert, wie gut der Pfad präpariert ist und er geht später in eine
regelrechte Prachtstraße über. Rechts unten sehen wir Las Manchas und links den Kegel von La Montaña Bilma, der im unteren Teil stark abgebaut ist, da hier der umstrittene Lavakörner-Abbau von Bilma stattfand. Wir gehen auf die mit dicken, bizarren Steinen – wie Skulpturen – abgegrenzte „Piste“ zu und wenden uns nun nach links oben, da wir ja den Rundweg eingeplant haben.
Bis hierher sind wir ca. 75 Minuten gegangen.
Unser Anstieg zur Montaña Bilma ist gut zu bewältigen, da der erste Teil auf der Zufahrt zum Abbaugebiet verläuft. Danach halten wir uns leicht rechts, jedoch auch hier geht es auf feinem Lavasplit zwischen Ginsterbüschen aufwärts. Unterhalb blicken wir auf viele Feigenbäume.
Die Überreste einer ehemaligen Hütte fügen sich malerisch in die Landschaft ein und auch hier oben beginnt wieder die Kennzeichnung. Diesmal sind es ein weißer und ein gelber Balken, die uns den Weg durch das Lavafeld weisen.
Die bizarren, eigenwilligen Formen des Gesteins, das mit Flechten überzogen ist, der ersten Lebensform, die auf diesem vulkanischen Boden gedeihen kann, erzeugen ein besonderes Gefühl.
Nach der Durchquerung stoßen wir wieder auf eine Hinweistafel in die Richtung, aus der wir gerade gekommen sind „Arguayo“.
Die Wolken geben zwischendurch immer wieder mal den Blick auf den Teide frei und wir schreiten nun auf dem leicht abfallenden Weg – am Rande des Lavafeldes – weiter, begleitet von der weiß-gelben Markierung. Daher lassen wir den rechts abgehenden Weg unbeachtet.
Nach gut 2 Stunden reiner Gehzeit kommen wir an die „Kapelle“, die zum Dank dafür, dass der Lavastrom des Chinyero hier zum Stillstand kam, errichtet wurde.
Wir betrachten noch das in den Lavastrom eingelassene Kreuz und gehen links weiter.
Achtung: Kurz darauf steigt der Weg an, wir biegen jedoch rechts ab und gehen nun zwischen links und rechts aufgerichteten Steinmauern, bzw. Steinmäuerchen zügig bergab.
Wir befinden uns hier im landwirtschaftlich genutzten Teil. Viele Feigen- und Mandelbäume und Weinreben geben ein Zeugnis davon ab.
Weiter unten schließt sich unser Kreis, denn wir kommen von oben an die Stelle, die mit dem weißen Punkt gekennzeichnet ist, an der wir am Anfang dem waagerecht verlaufenden Weg folgten.
Nochmal aufgepasst: Kurz darauf nicht nach links abbiegen sondern quasi am Hang weitergehen und so gelangen wir schnell zu unseren geparkten Wagen.
Wenn man davon absieht, dass der Pfad zum Teil sehr geröllig, sehr steinig und dicke Lavabrocken zu überwinden sind, hat diese Wanderung keine Schwierigkeiten.
Trotz Nieselregen im letzten Abschnitt, uns gefiel die Tour sehr, sehr gut!
Besonderheit:
Der letzte Vulkanausbruch auf der Insel Teneriffa war am 18. November 1909. Der Vulkan Chinyero spuckte 10 Tage lang Lava. Zum Glück gab es keine Todesopfer.
Im Osten des Vulkankegels Bilma erkennt man den hauptsächlichen Lavastrom vom Chinyero. Er teilt sich zuerst, um dann ein wenig weiter unten oberhalb Las Manchas wieder aufeinander zu treffen. Der Volksmund sagt darüber, dass die Heilige Anna eingegriffen und die glühenden Felsen aufgehalten habe.
Der andere Lavastrom floss bis kurz vor den Ort Valle de Arriba.
Das Dorf wurde verschont und zum Dank dafür wird jedes Jahr in der ersten Maiwoche dieses Wunder gefeiert.
Es heißt, die Christusfigur des Tals habe den Lavafluss gestoppt und aus Dank dafür wurde die „Kapelle“ errichtet.
Anfahrt:
Aus Richtung Los Christianos aus kommend auf der TF 1 bis zum Autobahnende, dann folgen wir der TF82 Richtung Guia de Isora und immer weiter bis Santiago del Teide. Am Ortsausgang geht es dann rechts nach Valle de Arriba. Am Ortseingang biegen wir rechts ab in die Calle San Fernando und bald darauf bei der „Telefonzelle“ rechts in die Calle Reventón. Nach ca. 30m endet die Asphaltierung. Hier stellen wir unseren Wagen ab.
Restaurant:
Nach der schönen Wanderung hatten wir so richtig Appetit auf ein gutes Steak vom Holzkohlengrill. Da haben wir dann gesagt: „Eine halbe Stunde halten wir noch durch“ und haben per Telefon (922 85 7056) im immer gut besuchten Las Goteras in Tejina de Isora (liegt ja am Heimweg) einen Tisch reserviert.
Las Raices – Esperanzawald
Für den heutigen Tag – Autofahrt und Wanderung – lässt sich sagen:
Der Weg ist das Ziel!
Würde man die Anfahrt vom Süden zum Esperanzawald nur als Anfahrt zur Wanderung sehen, dann ist es zu weit. Sieht man jedoch schon die Anfahrt als Teil eines besonderen Erlebnisses, dann lohnt es sich unbedingt.
Hat man die Autobahn erstmal in Richtung Güimar verlassen und schraubt sich dann weiter Richtung Arafo und darüber hinaus hoch, dann beginnt bereits das Staunen. Waren wir im Frühjahr auf dieser Strecke auf die weißen Margaritenbüsche und goldfarbenen Blüten des kalifornischen Schlafmohns fixiert, so lässt jetzt die Sonne die gelben Blätter der zahlreichen, dick bestückten Esskastanienbäume aufleuchten. Zwischendurch passieren wir Wolkenbänder die um uns herumwabern.
Wir stoßen auf die TF 24 und halten uns nun Richtung Esperanza.
Traumhaft schön ist diese Strecke:
Riesige Eukalyptusbäume, die kanarische Kiefer, dazwischen Lorbeersträucher und Erikabüsche, Flechten hängen geheimnisvoll von den Bäumen, ein wunderschönes Lichtspiel zwischen Sonne und Schatten: Malerisch!
Wir biegen auf die TF 274 Richtung Las Raices ab und folgen dann dem Hinweisschild zum Grillplatz Las Raices. Am Ende der Zufahrt parken wir und von dort starten wir unsere Wanderung ins Blaue.
Auf einem breiten, von Piniennadeln bedeckten Weg steigen wir gemächlich an und genießen das uns umgebende Grün, die gute Luft und die leiser werdenden Laute einer fröhlichen, jungen Grillgemeinschaft.
Unterwegs sehen wir Zeugen der früheren Harzgewinnung, welches für medizinische Zwecke und beim Schiffbau Verwendung fand.
Wir wandern an vielen, großen Piniennadelnbergen vorbei. Ganz offensichtlich wird hier noch intensiv gesammelt. Hiermit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Waldbrandgefahr wird verringert, wenn auch sicher nur in geringem Umfang und zum anderen bietet es eine
Verdienstmöglichkeit, die Nadeln als Viehstreu zu verkaufen.
Mit einem „Sammler“ kommen wir ins Gespräch und er erklärt uns, dass eine Fuhre „viaje“ 300 Euro kostet. Nicht gerade billig.
Da wir heute ohne besonderen Ehrgeiz sind, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wandern wir durch diesen schönen Wald mit Ausblicken bis zur Küste und kehren auf demselben Weg nach insgesamt 2 ½ Stunden zu den Wagen zurück.
Natürlich bietet es sich an, hier Picknick zu machen und zu Grillen, aber uns erwartet noch eine Überraschung, ein Geheimtipp von Freunden:
Ein gutes Restaurant in La Esperanza, das auch El Rosario heißt
„Bodegón Campestre“.
Carretera General Las Cañadas, Km 7,5
Telefon 922 54 80 57
Montag ist Ruhetag, ausgenommen an Feiertagen.
Es ist ein uriges, originell ausgestattetes Lokal und es gibt supergutes Fleisch vom Holzkohlengrill, welches nach Gewicht berechnet wird.
Besonderheit:
Esperanza-Wald
Wir befinden uns hier auf einem Gebirgskamm, der Cumbre Dorsal, der sich nordöstlich an den Riesenkrater Las Cañadas anschließt und im Norden zur Hochfläche von La Laguna abbricht.
Der Bosque de la Esperanza profitiert von seiner Lage in der feuchten Passatregion und ist einer der üppigsten und schönsten Wälder Teneriffas. Wir können hier den typischen botanischen Aufbau des nördlichen Teneriffas kennenlernen. Ein Musterbeispiel für diese Vegetationszone: auf die Zone der kleinen Wacholderbüsche folgt der Lorbeerwald, der dann in die Fayal-Brezal-Formation mit meterhoher Baumheide und dem Gagelbaum übergeht. Zwischen 1000 m und 2000 m breitet sich schließlich der wassersammelnde Kiefernwald aus. Die Kanarische Kiefer prägt die Landschaft und die langen Nadeln der Kiefern melken im wahrsten Sinne des Wortes die Wolken, an ihnen kondensiert das Niederschlagswasser und versickert dann im porösen Vulkangestein.
Die Straße wird gesäumt von einer regelrechten Eukalyptusallee. Riesige, verwitterte, gedrehte Exemplare begeistern uns. Jedoch, der Eukalyptusbaum gehört nicht zu den einheimischen Inselpflanzen. Er wurde in den 30er Jahren angepflanzt, um die Malariasümpfe rund um La Esperanza trockenzulegen.
Soweit zur Natur.
Las Raices ist auch ein historischer Ort.
Hier nahm der Putsch des General Franco, sein Anschlag auf die Republik, seinen Ausgang. An dieser Stelle versammelte Francisco Franco, damals Generalstabschef der Kanarischen Inseln, seine Getreuen um sich und rief zur „Nationalen Erhebung“ auf, die sich zum dreijährigen Spanischen Bürgerkrieg ausweitete. Von Franco stammt auch der Name des Ortes: Esperanza – die Hoffnung.
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt Güimar, in Güimar die Avenida del Obispo Perez Caseres – TF 28 – durchfahren und bei der Cespa-Tankstelle, Hipertrebol Richtung Pyramides de Güimar links abbiegen, dann Richtung Arafo, auf der TF 523 Richtung Teide, auf der TF 24 rechts
Richtung La Esperanza, Santa Cruz, biegen dann auf die TF 274 Las Raices ab. Beim Hinweisschild auf die Zona recreativa Las Raices biegen wir rechts ab und fahren bis zum Grillplatz durch.
Die Rückfahrt gestalten wir etwas einfacher, fahren auf der TF 24 Richtung Nordflughafen und gehen dort auf die Autobahn.
Wanderweg Túnez
Die Wanderzeit beginnt wieder.
Ob diese Tour wirklich die Richtige ist, um es langsam wieder angehen zu lassen, bezweifle ich, jedoch zeigt sie auch auf, wie gut die Kondition nach der langen Pause ist.
Vorweg: Sie ist noch gut!
Außerdem hat die Tour den Vorteil, sie liegt für uns, die wir im Süden wohnen, quasi vor der Haustüre.
Wanderwegstrecke: Rundweg 2 Stunden
Wir parken unseren Wagen im Örtchen Túnez, gegenüber des Skulpturenparks „Mariposa“. (S in der Karte)
Direkt gegenüber steigt auch schon unser Wanderweg – mit grünem Punkt und grünem Pfeil , TS 5 gekennzeichnet – zwischen Steinmauern an. Diese grünen Punkte begleiten uns von Anfang an und sind auf der ganzen Strecke zum Teil gut, zum Teil nach einiger Ausschau, zu sehen.
Wir queren eine Wasserleitung und halten uns rechts weiter aufwärts auf einem nunmehr breiten Weg. Bereits von hier aus haben wir einen weiten Blick auf die Küstenregion mit ihren vielen Vulkanerhebungen.
Nach ca. 50 Minuten – geruhsam gegangen mit diversen Plauder- und Schau-Unterbrechungen – gelangen wir auf eine asphaltierte Straße und wildes Hundegebell schallt uns vom Dach des ersten Hauses entgegen. Rechts am Haus befindet sich wieder ein grüner Punkt, der uns weiter bergauf leitet. Wir befinden uns auf dem „Camino El Respaladero“. Nicht verzagen, immer weiter steil bergauf. Ein altes Bruchsteinhaus auf der rechten Seite ist wieder mit einem grünen Punkt „verziert“.
Bis zum Straßenschild „Camino Mesa la Hondura“ gehen wir hoch. Hier folgen wir dem grünen Punkt nach rechts und wandern auf der asphaltierten Straße weiter bis zur ersten Rechtskurve. Die Punkte sind hier an einem Pfahl und an einem leeren Wasserbecken angebracht.
Von Einheimischen wurde uns versichert, dass wir bedenkenlos die Schranke umgehen können, denn der Wanderweg führt nun an einem Privathaus mit schönem, blumenverzierten Zaun entlang.
Den Blick lassen wir schweifen über die Kuppen des Chijate-Felsen und Roque de Igara, des „schlafenden señors“ bis zur Montaña Roja.
Was wir vorher ca. 350 Höhenmeter steil bergauf gingen, muss nun folglich steil bergab gehen.
Zwischen gemauerter Wasserleitung und Wasserbecken schlängelt sich der Pfad jetzt weiter und wir biegen links ab, hier nicht geradeaus weitergehen.
Wir kommen an ein Bruchsteinhaus „La Pradera“ (Wiese) Haus Nummer 16. Den Vorgarten schmückt eine Statue der Venus von Milo. Von hier haben wir wieder asphaltierte Straße. Am nächsten Haus befindet sich ein grüner Doppelpunkt, und unverdrossen, weiter geht’s bergab.
Eine schöne Rundtour. Unterwegs begegneten wir Jägern und Ziegenhirten, also wirklich ländlich.
Nach 2 Stunden erreichen wir die Straße „Túnez“. Halten uns rechts und nach 10 Minuten sind wir an unserem Wagen.
Anfahrt:
Auf der TF 28/TF51 bis Arona. In den Ort geradeaus und am Ayuntamiento und Kirchplatz vorbei, danach sofort rechts abbiegen Richtung „Túnez“ bis zum Skultpurenpark „Mariposa“.
Man kann diese Tour jedoch auch gut mit dem Bus machen. Bis Arona und dann in 20 Minuten bis zum Ausgangspunkt der Wanderung gehen.
Besonderheit:
Der Skulpturenpark „Mariposa“ ist einen besonderen Ausflug wert.
Die Journalistin Brigitte Mohoritsch titulierte ihren Artikel über den Park „Platz für Träumer, Realisten und Vordenker“. Die Besitzer und Initiatoren, Helga und Hans-Jürgen Müller, fanden diese Überschrift absolut treffend. Ihre Idee war und ist es, einen Ort in dieser Welt zu schaffen, der zum Träumen, zum Schauen zum Innehalten und Nachdenken einlädt. Viele Menschen – Künstlerinnen und Künstler – haben sie dabei unterstützt.
„Jedoch Mariposa ist mehr: Unterpfand für eine neue Art des Miteinander-Umgehens, Ort visionären Denkens. In dieser Zukunftswerkstatt können Menschen aus Wissenschaft und Politik, aus Wirtschaft, Kultur und Kunst zu neuen Konzepten finden.“
So die Aussage von Edelgard Bulmann, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Detaillierte Informationen findet man in
www.mariposa-projekt.de.
Volcán de Sámara
Eine beeindruckende Vulkanwanderung. Lavaflüsse, als wäre der Ausbruch erst gestern passiert. Die unterschiedlichsten Farben und Formationen . Grandios!
Wander-Wegstrecke: 2 Stunden 3o Minuten ohne Pause gerechnet
Unsere Wanderung beginnt von dem neu angelegten Parkplatz zwischen Kilometer 8 und 7 der Carretera 38. Gleich dort gibt uns eine Hinweistafel Auskünfte. Nach ein paar Stufen Abstieg zeigt uns
die erste Informationstafel an, dass wir uns in einem „jungen“ Vulkangebiet befinden. Wenige Meter weiter wird die Wanderwegstrecke Nr. 13 beschrieben:
Nach 250 m Aufstieg gabelt sich der Pfad, die Nr. 13 weist in beide Richtungen. Will man den „Vulkangipfel“ Samara (1937 m) mitnehmen, empfiehlt es sich, jetzt links zu gehen und vom Ausgangspunkt ist man in ca. 20 Minuten am „Gipfelkreuz“, einem großen „Steinmännchen“. Schon von hier aus haben wir einen grandiosen
Rundumblick. Unter uns bauschen sich die weißen Wolken und machen das Gesehene dramatisch, dahinter erheben sich die zwei „Buckel“ der Insel La
Palma, schwenkt der Blick zurück, sehen wir rechts das wuchtige Massiv des Guajara, links den Pico Viejo und den Teide, zur Zeit ohne Schneehäubchen. Die Insel La Gomera, die man normalerweise von hier sehen kann, ist hinter den Wolken versteckt.
Nach 15 Minuten sind wir wieder an der Abzweigung „Nr. 13“ und gehen nun geradeaus auf dem Höhenrücken weiter. Erst eben, dann sanft ansteigend, der Weg schlängelt sich dann an einigen wenigen Kiefern vorbei, dicke Büsche der blätterreichen
Drüsenfrucht blühen bereits gelb und die beigen Kugelbüsche der endemischen Kardengewächse, „Rosalito salvaje“, die deutsche Bezeichnung: Teide-Skabiose, hellen den dunklen Lavagrund auf.
Von Zeit zu Zeit weist uns das Schild „sendero Nr.13“ darauf hin, wir sind richtig. Zudem kann man den Weg nicht verfehlen, er ist gut sichtbar ausgetreten.
Zwischendurch gibt es einen etwas steileren Anstieg, links des Weges ist eine Schutzhütte aus Lavasteinen. Oben angekommen gehen wir rechts. Wieder zeigt uns „Nr. 13“ an: ja, wir sind richtig. Nun führt uns der Pfad durch ursprüngliche Lavalandschaft.
Mal ein vereinzelter, kleiner Margaritenbusch oder ein Büschelchen Teide-Lack hellen die rote, schwarze Lavalandschaft auf. Immer vor uns den Pico Viejo und den Teide. Nochmal: Grandios
Dieser Weg ist nun identisch mit dem Weg zur Reventada, den wir schon vor geraumer Zeit beschrieben haben.
Wir begnügen uns heute wieder mit dem Rundweg ohne den Abstecher zur Reventada hoch mit dem Blick in den Krater. Bis hierher haben wir ca. 2 Stunden gebraucht. Und wie heißt es so schön? Von nun an ging’s bergab. Aber im positiven Sinn. Zwischen kahlen, mit feinem Lavasplit überzogenen Hängen mit tollen Vulkanformationen dazwischen wandern wir in die Talsenke. Die Landschaft ist fast irrrational. So viele „Lava-Bomben“ (Magmateile, die beim Vulkanausbruch so hoch in die Luft geschossen
wurden, dass sie beim Aufschlag bereits erkaltet waren) haben wir noch bei keiner anderen Wanderung gesehen.
Wir können beobachten, dass man mit viel Mühe diversen Pflanzen Anwachshilfen gegeben hat und schnell sind wir wieder am Parkplatz.
Traumhaftes Wetter, kaum Wind, gute Sicht, fantastische, ursprüngliche Landschaft, was will man mehr!?!
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zum Ende der Autobahn, beim Kreisel weiter auf der TF-82 bis Chio, hier biegen wir rechts ab auf die TF-38 Richtung El
Teide. Oberhalb der links an der Straße liegenden Restaurants ist die Fahrt ein traumhaftes Erlebnis, da zu dieser Zeit der Hornklee blüht. Zwischen den Kiefern leuchtet es herrlich sonnenhell gelb. Zwischen km 8 und km 7 ist inzwischen ein schöner Parkplatz angelegt.
Restaurant:
Las Goteras in Tejina de Guía-Isora.
Es empfiehlt sich, nach Beendigung der Wanderung, so bald man wieder in Reichweite eines Netzes ist, einen Tisch zu bestellen, denn das Las Goteras ist ein sehr beliebtes Lokal, vor allem auch bei Einheimischen.
Wer ein großer Fleischliebhaber ist, für den ist ein „Churrasco“ (ein doppeltes Entrecote) vom Holzkohlengrill mit gegrillter roter Paprika ein Hochgenuss. Jedoch auch Liebhaber von Choco kommen voll zu ihrem Genuss und ich wähle gerne das gut gewürzte „Carne encebollada“.
Guten Appetit!
Telefon 922 85 70 56 – Montag ist Ruhetag
Roque del Conde
Wer ein Glücksgefühl der besonderen Art erleben will, dem empfehle ich den Aufstieg auf den Tafelberg Roque del Conde
Kannte ich bisher die große Fläche auf dem Berggipfel nur in weiß – blühende Affodill – so ist es diesmal ein Traum in gelb und blau – eine Rauken-Art und Bonnets Natternkopf – dazwischen die Büsche der dunkelpurpurroten Wolfsmilch.
Ist der Aufstieg auch etwas schweißtreibend, es lohnt sich!
Wander-Wegstrecke: Hin und zurück 3 ½ Stunden – ohne Pause.
Wir beginnen die Wanderung in dem Örtchen Vento in der Gemeinde Arona, folgen den Hinweisschildern „Roque del Conde“ und biegen bei Haus-Nummer 78 bei dem etwas demolierten Hinweisschild „Roque del Conde 3 km“ ab. Fast unmittelbar danach steigen wir in die kleine Schlucht „Barranco de la Arena“ hinab, um gleich wieder aufzusteigen und queren nochmals eine kleine Schlucht. Nach dem Aufstieg halten wir uns links, gekennzeichnet in grün „R.C“. Etwas weiter steigen wir in die gewaltige Schlucht des Barranco del Rey im zick-zack hinab. Ein Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns von nun ab in geschütztem Raum bewegen. Der Schluchtgrund bildet die Gemeindegrenze zwischen Arona und Adeje.
Der Weg abwärts wie aufwärts ist sehr gut ausgebaut.
Wir wandern an den Resten einer ehemaligen Finca vorbei und die zwei oberhalb liegenden Dreschplätze zeigen uns, dass hier früher der Getreideanbau eine wichtige Rolle spielte.
Zwischen Vulkansteinmauern stapfen wir unermüdlich aufwärts und gönnen uns am Aussichtspunkt Morro de Las Vueltas eine Pause. Dort haben wir einen guten Überblick über die Küstenregion. Blicken in den Krater des Chayofita-Berges in Los Cristianos, nach links zum Guaza-Berg und rechts
auf den Hafen Cólon und sogar die Nachbarinsel La Gomera lässt sich blicken.
Von nun an ist der Aufstieg etwas schweißtreibender, denn der Pfad ist nicht so gut ausgebaut. Verlaufen kann man sich jedoch nicht. Man sollte aber schon trittsicher sein. Das Betrachten von immer wieder anderen Pflanzengattungen gewährt dann auch Verschnaufpausen.
Immerhin gut 400 Höhenmeter wollen überwunden werden. Die Gipfelhöhe ist unterschiedlich angegeben. Sie schwankt zwischen 1001 m und 1020 m. Jedoch spielt dies im Endeffekt keine Rolle, denn hat man die letzten Schritte bis zum Gipfel gemacht, kann man nur noch „Ahhhh“ sagen. Gelb-Blau bietet sich uns die Fläche. Wir stapfen noch
bis zur Kante an der Nordseite – mitten durch die Farbenpracht. Das Wetter meint es gut mit uns, es reißt auf und wir haben einen grandiosen Blick auf den Roque Imoque, die Schluchten unter uns und rund um uns.
Nach einer kleinen Pause gehen wir im Uhrzeigersinn am Rande des Gipfelplateaus zum Abstieg zurück. Den Einstieg in den Abstieg zeigt uns ein grüner Pfeil an.
Die Pause haben wir auch genutzt, um einen anderen Abstieg auszukundschaften. Wir müssen jedoch erkennen, auch wenn wir grüne Punkte unter uns ausmachen, es ist zu riskant.
Wir haben diesmal eine Biologie-Lehrerin in unserer Wandergruppe und sie kommt aus dem Fotografieren nicht heraus. Immer wieder entdeckt sie Besonderheiten der Pflanzenwelt und wir profitieren von ihrem reichen Wissen.
In gut 1 ½ Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und wir sind uns einig:
Es war eine wunderschöne Tour!
Besonderheiten:
Geologisch gehört der Roque del Conde zum Adeje-Massiv und gehört so zusammen mit dem Anaga- und Teno-Gebirge zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Sie sind bei der eruptiven Phase vor ungefähr sieben Millionen Jahren entstanden.
Der Roque del Conde oder auch „Roque de Ichasagua“ genannt, erhielt seinen Namen in Erinnerung an den Guanchen-Führer Ichasagua, der noch viele Jahre nach der Besetzung von Teneriffa im Jahre 1496 Widerstand gegen die spanischen Eroberer leistete.
Restaurant:
Meson Era Las Mozas in Valle San Lorenzo in der Calle La Cabezada Nr. 26
Telefon 922 76 55 97. Montag Ruhetag.
Hier gibt es die unübertroffen guten Rippchen – “Costillas”. Es empfiehlt sich, eine Portion für zwei. Preis 14.50 Euro
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend fährt man auf der TF28 Richtung Nationalpark El Teide und wechselt in La Camella beim ersten Kreisverkehr – wieder Richtung Teide – auf die TF51. In Arona macht die TF51 einen Linksknick Richtung Teide. Nach wenigen 100 Meter weist ein Schild nach links zum Roque del Conde. Diesen Hinweis folgt man in den Ortsteil Vento. Am Ende der Straße stößt man auf einen Kreisverkehr. Der Einstieg zur Wanderung ist links vom Kreisel – bessere Parkmöglichkeiten findet man rechts vom Kreisel.