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Barranco de Chijas

Den Barranco del Invierno kennen viele.Barranco de Chijas? Wo ist denn der?

Die Wanderung geht von Valle San Lorenzo aus.
Wenn ich vergleichen soll, welcher schöner ist, dann eindeutigSANY2857 Barranco de Chijas, vorausgesetzt man ist trittsicher, denn man muss – zur Zeit wenigstens nach den heftigen Regenfällen – im letzten Drittel von Felsbrocken zu Felsbrocken balancieren.
Jedoch: Es lohnt sich! Der Barranco ist romantisch, zauberhaft, einfach schön!

Wanderwegstrecke: Zwischen zwei und drei Stunden, je nachdem wie viel man schaut, staunt und fotografiert.

Track2Wir beginnen unsere Wanderung dort wo sich die Calle El Patio mit der Calle el Parral trifft.
Hier gibt es am Wegrand Parkmöglichkeiten und wir starten links, vorbei an einer gemauerten Wasserverteilungsstelle, weiter durch ein rot gestrichenes Gittertor, flankiert von zwei unterschiedlichen Palmen. Der Fahrweg ist gesäumt von Opuntien und gleich zu Beginn ist ein kleiner Backofen auszumachen.
Nach ca. 10 Minuten passieren wir einen alten, verfallenen Gebäudekomplex mit einer Palme und  sehen rechts in eine tiefe, fast ungesicherte Zisterne und weiter geht es immer sanft bergauf. Noch ist der Weg problemlos zu gehen. Etwas oberhalb passieren wir eine große natürliche Zisterne, gesäumt von Höhlen und wir waten durch Matsch, der jedoch nach einigen Sonnentagen ganz sicher getrocknet ist.
SANY2855Noch ein Stückchen  höher, am Barrancorand, stoßen wir auf eine Besonderheit: Zwei nebeneinander gemauerte Wasserleitungen, die viel Wasser führen: Wasserleitungen mit „Gegenverkehr“ – das Wasser fließt in den beiden Leitungen in unterschiedliche Richtung.
Von hier aus geht es bergab zum Barrancogrund. In diesem Teilstück  wird zur Zeit gearbeitet, um den Barranco für die Wassermassen aufnahmebereiter aufzubereiten. Die Arbeiter erzählen uns, dass sie wohl in ca. 14 Tagen den  Barranco weiter hangaufwärts bearbeitet haben werden.RIMG0216
Also: vielleicht ist ja in naher Zukunft das Balancieren über Felsen, das nun beginnt, Vergangenheit. Eigentlich schade, denn uns bereitet es Vergnügen über die unterschiedlich geformten Felsen in der immer enger werdenden Schlucht mit steil aufragenden Felswänden zu „lustwandeln“.
Nur noch mal zur Erinnerung: Gutes Schuhwerk ist SANY2858aabsolute Voraussetzung! (wie bei allen unseren Wanderungen.)
Wir unterqueren einen Viadukt, zwischen den Felsbrocken haben sich nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage kleine „Gumpen“, gebildet. Pfützen hierzu zu sagen wäre lieblos. MiniSANY2864a Wasserfälle rinnen die Felsen herab. Als wir am Ende des Barrancos bei der „Galeria del Salto del Chopo“ angelangt sind begeistert uns – wohlgemerkt zur Zeit – ein Wasserfall von hoch oben. (Höher als der im Barranco del Infierno.)
Ein paar Gleise für Loren hängen in der Luft und  zeigen uns an, dass hier ein Wasserstollen in Betrieb war. Rechts oberhalb führt eine Treppe zum Übernachtungsgebäude für die Galeriearbeiter und hier ist leider auch ein Hund eingesperrt. Wie uns die Arbeiter auf dem Rückweg erzählen, kommt einmal in der Woche der Besitzer aus dem Norden um seinen Hund zu füttern und etwas freizulassen. Unmöglich!RIMG0211
Der Hinweg ist zugleich der Rückweg. Jedoch keineswegs langweilig, da man SANY2854zum einen immer noch neue Gesteinsformationen entdeckt und der Ausblick bis zur Küste ist ebenfalls wunderschön ist.

Eine Wanderung die sich, für alle die trittsicher sind, unbedingt lohnt!

Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft. Hier suchen wir uns eine Parkgelegenheit.

Restaurant:P1050020

Wenn wir schon in Valle San Lorenzo sind, dann ist für uns das Restaurant „Mesón Era Las Mozas“ das Ziel unseres Appetits. Die dortigen Costillas (Rippchen) sind kaum zu übertreffen – wenn man den entsprechenden Nach-Wander-Hunger mitbringt. (Calle Cabezada, Tel: 922767208)

Barranco del Río

Diese schweißtreibende Wanderung führt uns nach einem einstündigen, stetigen Anstieg und einem zehnminütigen Abstieg in eine der bedeutendsten Schluchten des Südens, den Barrqanco del Río. Durch ihn fließt in diesem Abschnitt ganzjährig ein kleines Bächlein.
Und: wir genießen die Kühle, die hier herrscht!

Wanderwegstrecke: Hin- und Zurück 3 Stunden
Die Wanderung beginnen wir am Ende der von der Ortschaft El Río heraufführenden, mit Ausweichbuchten gut ausgebauten, schmalen Straße. Zwei Wasserbecken rechts und links kündigen das Ende der geteerten Straße an. Hier gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten. Auf der gerölligen Straße steigen wir unverdrossen bergauf. Vor uns das Massiv des Guajara und weiß blitzen die Ausläufe der „Paisaje lunar“, der Mondlandschaft.
Links und rechts des Weges befinden sich zum Teil noch bewirtschaftete Terrassen, überwiegend Wein wird angebaut. Viel Blühendes können wir in dieser Jahreszeit noch nicht ausmachen. Das Gelb des Hornklees und das Blau-Lila des Asphaltklees lockern das Ganze auf. Viel Grün durch die Kanarische Kiefer.
SANY2831Nach einer Stunde sprudelt auf der linken Seite unter einem blühenden Escabon-Strauch eine „Quelle“. Dankbar füllen wir unsere Trinkflaschen auf und machen erfrischende Kneipp-Armgüsse. Auf der rechten Seite befindet sich ein blau gestrichener Begrenzungspfad des Cabildos  mit der Nummer 707. Hier verlassen wir den weiter aufsteigenden Weg und biegen links in den leicht abfallenden Weg ab und gehen an einer grün gestrichenen Schranke vorbei. Kurz darauf ist uns der erste Blick in denP2150151x Barranco-Abgrund vergönnt. Grandios! Beeindruckend. Weiter führt der breite Weg an einer braun gestrichenen Schranke vorbei und wenig später haben liebe Vorwanderer aus Steinen einen nach links zeigenden Pfeil auf den Weg  gelegt.
Von hier geht es auf einem schmalen, sehr, sehr steinigen Pfad ca. 10 Minuten bergab zum Barranco-Grund. Etwas tiefer lässt es sich besser gehen und das Plätschern des Bächleins begleitet uns.
P2150159Unten angekommen sind wir fasziniert von den kleinen Tümpeln, den Mini-Wasserfällen umgeben von grandiosen Felswänden. Bestaunen die P2150160Zähigkeit der Kiefern, die sich mit ihren Wurzeln an den Fels klammern.
Würde man nun den Barranco  etwas weiten unten queren und am anderen Ufer bergauf gehen, so würde man in die Mondlandschaft gelangen. Jedoch, diesen Schlenker schenken wir uns heute.
Nach einer kurzen Rast auf dicken Felsbrocken, umgeben von der kanarischen Weide, die hier genügend Feuchtigkeit vorfindet, begeben wir uns wieder an den kurzen, steilen Aufstieg und oben bei der „Quelle“ angekommen, kann man nur sagen: Von nun an ging’s bergab. Hier ist es äußerst hilfreich und sinnvoll, wenn man Stöcke hat.
SANY2817aVor uns haben wir einen schönen Blick auf Gran Canaria, das seine Höhen aus einem weißen Wolkenmeer erhebt.
Von der „Quelle“ aus gerechnet geht nach ca. 15 Minuten Abstieg rechter Hand ein gut zu erkennender Weg ab. Diesen SANY2820Abstecher unbedingt machen: Denn er führt an den Rand des Barrancos und dieser Ausblick, Einblick, Rund-um-Blick in den Barranco ist atemberaubend. Imposant!
Nach ziemlich genau 3 Stunden sind wir wieder am Auto und sind uns einig, auch  wenn es schweißtreibend war, es hat sich gelohnt.

Anfahrt:
Von Los Christianos kommend auf der TF 28 bis zur Ortschaft  „El Río“. Rechts der Straße ist eine große Bushaltestelle, links die Kirche. Hier in die Calle Guajara einbiegen, die wenig später in die Calle San Bartolome übergeht. Eine markante Araukarie  steht neben der Kirche. 5,7 km fahren wir nun auf der schmalen, geteerten, gut ausgebauten Straße hoch. Beim Beginn des nur gepflasterten Straßenteils und vor der ausgewaschenen Schotterpiste parken wir bei den zwei Wasserbecken.

Anaga-Bergmassiv

Wenigstens einmal in der Saison auf Teneriffa ist ein Ausflug in das Anaga-Gebirge, neben dem Tenogebirge der älteste Teil der Insel, fällig.
Diesmal war neben dem Schauen, Staunen, Bewundern, Ah- und Oh- Sagen,  auch die Umrundung des Roque Taborno, dem „Matterhorn Teneriffas“ eingeplant.

Aber, manchmal kommt es anders als man denkt und die Umrundung war ein Satz mit „X“, war nix.
Aber der Reihe nach:SANY2748
Unser erstes Ziel war – wie immer – der 2km lange Strand von Teresitas  bei San Andrés. Mal eine Weile mit den Zehen im Sahara-Sand spielen, der hier 1970 megatonnenweise angekippt wurde. Ob das umweltfreundlich ist ? Da Wind und Wasser ständig am Strand nagen, muß regelmäßig Sand nachgefüllt werden.

Von hier schrauben wir uns die gewundene TF12 hoch, selbstverständlich mit diversen Stopps, um das grüne Faltengebirge SANY2753gebührend in Augenschein zu nehmen. Die Strecke ist als Straßenbegleitgrün vom gelbblühenden Nickenden Sauerklee eingerahmt, der sich gut von den dunklen Erikabüschen und den Lorbeerbäumen abhebt. Das nächste Ziel ist der Aussichtspunkt „El Bailadero“. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf das Meer, La Palma spitzt aus den Wolken hervor und der Ort Taganana grüßt von unten.
Jedoch, warum wir diesmal hauptsächlich die Tour machen, ist besagte Wanderung in Taborno.

Wanderstrecke ca. 2 StundenSANY2761
Vor einigen Jahren haben wir den Roque Taborno (706m hoch) schon einmal umrundet.
Wir parken am Ortseingang von Taborno, gehen abwärts bis zur Kapelle. Links und rechts davor belehren uns Tafeln, warum es möglich war, dass sich hier in diesem Bergort die Guanchen ansiedeln konnten. Und mit der Aussage: „Wenn man nach Süden guckt sieht man den Norden“ werden wir über die Lage aufgeklärt.
SANY2758Der Hinweis „Roque Taborno“ auf einer Holztafel weist uns den Weg. Auf  dem leicht ansteigenden, betonierten Pfad gehen wir an einigen Häusern vorbei. Der zum Teil rot gestrichene Beton hebt sich gut gegen das kräftige Grün links und rechts des Weges ab. Nunmehr fälltSANY2763 der Weg leicht ab bis zum Mirador „Fuente de Lomo“. Und wieder ein fantastischer Ausblick!
Wenige Schritte zurück biegen wir rechts ab und gehen auf den Stufen abwärts unter Lorbeerbäumen, Erikabüschen her. Linker Hand SANY2764leuchten die wunderschönen Kanarenglockenblumen, Farne und Dickblattgewächse runden das Bild ab. Der betonierte, geriffelte  Pfad geht in gestampfte Erde über. Rechts haben wir die steilen Abhänge und das Meer und vor uns den markanten Felsen „Roque Taborno“.
Wir schreiten zügig aus, schließen das Ziegengatter hinter uns, folgen dem SANY2768Weg und der Beschreibung auf dem nunmehr immer enger und felsiger werdenden Pfad. Die Ausblicke sindSANY2772 einfach großartig. Nach einer guten Stunde stehen wir vor dem Abgrund. Von hier aus geht nichts mehr. Kein Weg, kein Steg ist auszumachen. Der Abzweig für die Umrundung – aus Erfahrung wissen wir, man muss dort ein paar Meter regelrecht hochklettern – war für uns nicht auszumachen.  Mit Sicherheit stimmte aber bis hierher die Aussage: „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung“.
Also Rückzug, da wir nicht lebensmüde sind. Später hörten wir, dass der verpasste Einstieg ziemlich zugewachsen sei.SANY2780
Wir gehen also den selben Weg zurück bis zu einer Wasserzapfstelle und biegen hier scharf rechts ab, um nach weiteren 15 Minuten wieder am SANY2784Ausgangspunkt anzukommen. Dazwischen haben wir die phantastischsten Ausblicke auf die begrünten Felsabhänge, das Meer, landwirtschaftlich genutzte Felder und ganze Wiesen von nickendem Sauerklee.
Bleibt nur zu sagen: „Einfach schön“!

Aus der „großen“ Wanderung wurde so nur eine kleine, aber feine, die wir zum Teil – bis zur Wasserzapfstelle und auf dem unteren Weg zurück (ca. 30 Minuten) – auf einer Excursion mit dem Botaniker Cristobal kennengelernt hatten und die einen guten Eindruck vom Lorbeerwald vermittelt.

Wenn auch etwas enttäuscht, dass nichts aus der „großen“ Roque Taborno-Umrundung wurde, hat sich der Ausflug in diesen letzten Zipfel Teneriffas aber auch so gelohnt.

Restaurant:
Wir  kehren in Las Carboneras im Restaurant Valentin ein und sind hochzufrieden mit unserem bestellten Essen. Das Ziegengericht ist besonders empfehlenswert.
Telefon: 922 15 43 82
Mittwochs Ruhetag

Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher in das Höhlendorf Chiminada. Von dort blicken wir runter nach Punta de Hidalgo und erinnern uns ehrfurchtsvoll an unsere Wanderung von dort nach hier oben und wieder retour, die wir vor einigen Jahren mit Freunden machten.SANY2789

Wir fahren zurück auf die TF 12 bis nach Cruz del Carmen um von dort auf die ehemalige Inselhauptstadt La Laguna zu blicken, denn dort wollen wir zur Abrundung des Ausflugs noch einen Rundgang durch die Straßen mit ihren beeindruckenden Herrschaftshäusern und den wunderschönen Patios machen.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF 1 bis Santa Cruz, weiter auf der TF11 nach San Andrés und von dort auf der TF 12 hoch mit dem Abstecher „Mirador de Bailadores“, weiter bis wir Richtung Las Carboneras, Chiminada auf die TF 145 abbiegen, von dieser wiederum auf die TF 138 nach Toborno.
Zurück auf die TF 145 bis Chiminada und dann wieder retour auf die TF 12 bis La Laguna. Wir folgen dort dem Hinweisschild „Ciudad La Laguna“.
Nach der Besichtigung fahren wir auf die Autobahn Norte Richtung Santa Cruz, um dann dem weißen Hinweisschild „Aeropuerto Sur“ zu folgen.
Taborno kann man übrigens auch von La Laguna aus mit der Linie 075 der TITSA erreichen !

Chirche – Guía de Isora

Eine kleine, aber feine Wanderung bergab, die uns Beispiele derTrack2x traditionellen kanarischen Architektur aufzeigt, deren Gebäude von künstlerischem, ethnographischen und kulturellem Wert sind und die Lebensweise vergangener Zeiten widerspiegeln. Zudem führt sie durch ein Gelände, das früher intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde. Davon zeugen die diversen Dreschplätze. Eine Besonderheit auf dieser Strecke sind die vielen alten Ziegelbrennöfen.

Wanderweg-Strecke: ca. 1.30 Stunde, nur bergab
Unsere Wanderung beginnen wir am Ende des Ortes Chirche. Vom „Parkplatz“ (Eingang zum Barranco de Chirche) gehen wir ein Stück die geteerte Straße zurück. Eine weiß-gelbe Strichmarkierung führt uns zu einer Tafel am Rande der Straße, auf der vier verschiedene Wanderungen beschrieben werden – jedoch unsere, nach Guía de Isora,  ist nur bis Aripe dargestellt. Bei der Tafel biegen wir nun links  von der Straße ab und gehen oberhalb eines großen Apfelsinenhains entlang. Nach einer kurzen Strecke folgen wir den frisch angebrachten SANY2690Markierungen, die uns direkt zu den ersten Ziegelbrennöfen, rechts wie links des Weges, führen. Rechter Hand werden wir von dem alten,  gemauerten Wasserkanal begleitet, der zum Teil SANY2692abgedeckt ist. Ebenso winden sich die weniger ansprechenden „modernen“ Wasserrohre am Weg entlang. Wir überqueren diese und laufen unmittelbar darauf auf einen weiteren Ziegelbrennofen zu. Der Weg führt an der Wasserleitung entlang hangabwärts. Balancierend gehen wir auf, über und neben dem Kanal bzw. den Rohren.  Nicht unbedingt gut zu gehen. Jedoch ab einer frei stehenden Kiefer werden wir mit einem gut präparierten Teilstück belohnt. Jedoch nicht allzu lange. Steinig, geröllig, fast besser,SANY2694 man geht wieder über den abgedeckten Kanal.
Der Weg bietet wirklich Abwechslung: Nun beschreiten wir einen fast promenadenartigen Weg, er wirkt wie gekehrt. Eine Erholung für die strapazierten Fußsohlen.

SANY2695Im Blick haben wir stets die Küste, das Meer und je nach Biegung auch La Gomera. Das Dörfchen Chirche und die Kirche von Aripe sehen wir rechter Hand.
An einem Dreschplatz steigen wir ab, kommen an einem malerischen Steinhaus mit Palme und dunkelroten Geranien vorbei 140_4021und gelangen in einen noch landwirtschaftlich genutzten Bereich. Der Weg steigt minimal an, ist auch wieder gut weiß-gelb markiert. Nach einem kurzen Stück biegen wir rechts ab. Hier ist ein ganzer Trupp Arbeiter damit beschäftigt, den Wanderweg zu präparieren.
SANY2699Bevor wir in Guía de Isora die Straße erreichen, müssen wir erst noch das letzte geröllige Teilstück überwinden. Dann gehen wir auf der asphaltierten Straße bergab, an einem großen, hellgrün gestrichenen Gebäudekomplex, Haus-Nummer 1, vorbei und hier biegen wir links ab und laufen direkt zu unseren, vor dem Friedhof geparkten Autos.
Verlaufen kann man sich wirklich nicht, da die Markierung vorbildlich ist.

Anfahrt:
Von Los Christianos kommend fahren wir bis zum Autobahnende bei Adeje, dann auf der TF82 bis Guía de Isora. Will man, wie wir, die Tour nur bergab gehen, parkt man am Friedhof von Guía de Isora mindestens einen Wagen, um später die Fahrer der anderen Fahrzeuge hoch zu den in Chirche geparkten Wagen bringen zu können.
Im Ort folgen wir der Ausschilderung: „Chirche, Aripe“, schrauben uns hoch und fahren durch Aripe und den Ort Chirche bis wir fast am Ende rechter Hand das Bruchsteinhaus „Era Rompida“ sehen. Hier biegen wir rechts auf den freien Platz, der genügend Parkmöglichkeiten bietet.

Besonderheit:
Mandelfest in Aripe
Da die Wanderung ja nicht sehr lang ist, könnte man diese auch ggf. mit dem Besuch des Mandelsfestes in Aripe verbinden. Dies findet jeweils am letzten Wochenende im Oktober statt und lohnt einen Besuch.
Am 25. Oktober 2009 konnte man hautnah erleben, wie es damals war, als SANY2471auf Teneriffa noch die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle war. Traditionell gekleidet wurde vorgeführt, wie die Mandelernte vonstatten ging: Die Mandeln wurden mit Stöcken von den Bäumen geschlagen und in Decken aufgefangen. Die Arbeit wurde von Gesang begleitet, nun vor den vielen Zuschauern allerdings sehr schüchtern. Wer reich war, hatte einen Esel, der die Last nach Hause trug. Oder die Frauen trugen die schweren Körbe auf ihren Köpfen. Bei dem SANY2480Anschauungsunterricht mussten sie diese nun nur zur Kirche von Aripe hoch tragen. Dort wurden mit dem Hammer die Mandeln geknackt.
Zur Abrundung des Festes durften nicht die diversen Stände mit Honig, Selbstgebackenem, natürlich mit viel Mandel , Stick- und Ton-Arbeiten fehlen.

Santiago del Teide nach Puerto de Santiago

Von oben nach unten

Eine Wanderung auf dem alten „camino real“, dem Königsweg.
Eine Wanderung mit viel Ausblick! Stets bergab!
Wir haben ja den Ehrgeiz, möglichst viele Teilstrecken dieser alten Handelswege zu erkunden. Hier bietet sich wieder eine Gelegenheit.

Wander-Wegstrecke:  3 Stunden

Wir beginnen unsere Wanderung am Ortseingang von Santiago del Teide, kurzTrack4 vor der CESPA-Tankstelle. Bei dem Mäuerchen kurz vor den Hinweisschildern „Centro medico“ „Ayuntamiento“ „Centro ciudad“ befindet sich der Zugang zu unserem Wanderweg und ist ausgeschildert Santiago del Teide a Los Gigantes.
Gleich links folgen wir dem Pfad und können gar nicht anders gehen bis wir stumpf auf einen gepflasterten Wanderweg stoßen, der rechts zur Finca Quemada ansteigt. Wir halten uns nun links abwärts, Richtung Dörfchen „El Molledo“. Jedoch bei der nächsten Gelegenheit biegen wir rechts ab und P1050212nun beginnt – zugegebener maßen – ein zunächst schlecht zu gehender, steiler Abstieg. Ein entsprechender Hinweis macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden. „espacio natural protegido“.
Unten angekommen sehen wir links eine Garage und etwas oberhalb ein Wasserbecken. Tief unter uns liegt ein Wasserreservoir und wir gehen  auf dem breiten Weg weiter. Wir werden vom Geräusch des glucksenden Wassers in den links des Weges liegenden schwarzen Kuststoffrohren begleitet.
Würden wir die Wanderung – wie in den vergangenen Jahren – im Frühjahr machen, gingen wir jetzt durch einen blühenden Park. Jedoch um diese P1050210aJahreszeit müssen wir mit den spärlichen Blüten der endemischen, kletternden „Warzigen Zaunrübe“ vorliebnehmen und die verbrannten Ginsterbüsche erinnern noch lebhaft an den verheerenden Brand vom Sommer 2007.
Nach knapp einer Stunde gelangen wir an einen links abgehenden Pfad, den wir nicht beachten. Wir folgenSANY2644 dem Weg weiter bergab, entlang der alten gemauerten Wasserleitung in der sich zwei schwarze Kunststoff-Wasserrohre befinden.
Links unten blicken wir auf das erfrischende Grün eines kleinen Kiefernwaldes.
Wir gehen an einer großen, markanten, alleinstehenden Kiefer vorbei. Kurz darauf Achtung: Nicht von dem weißen Pfeil verleiten lassen, der links in den Barranco zeigt. Dieser Weg endet auf der anderen Seite in  Tamaimo.
Wir folgen weiter unserem Weg, übersteigen die zwei den Weg kreuzenden Wasserrohre, lassen alle rechts abgehenden Pfade unbeachtet und steigen erst dann in den Barranco ab, als wir unten links einen schön gepflasterten, großen Dreschplatz ausmachen. Wir queren die Schlucht und folgen der Wasserleitung weiter Richtung Meer.
Unterhalb des dort liegenden Hauses mit eingezäuntem Gelände gehen wir weiter und müssen nun leider ein wirklich unschönes Stück passieren. Hier befindet sich ganz offensichtlich die wilde Müllkippe von Tamaimo. Zum P1050224Glück können wir bald im Barranco auf glatten, grauen Felsen weitergehen. Bei nächster Gelegenheit steigen wir wieder auf und wandern entlang zwischen zwei mit dicken Steinen aufgeschichteten Mauern und einem alten, gemauerten Wasserkanal auf der rechten Seite weiter. Nach geraumer Zeit sehen wir links unterhalb wieder ein gefülltes Wasserbecken und wir näheren uns dem landwirtschaftlich genutzten Teil.
Wir gelangen auf einen betonierten Weg und laufen direkt auf ein Haus mit Ziegenstall zu. Wir lassen uns weder von freilaufenden Hunden noch von P1050227freilaufenden Ziegen abhalten. Der Besitzer zeigt uns stolz ein in der Nacht geborenes Zicklein. Wie süüüüüß!
Unmittelbar an diesem Haus Nr. 28 geht der Weg weiter. P1050229Viele mit Folie abgedeckte Gewächshäuser, zum Teil bewirtschaftet, zum Teil verödet, einen alten Wasserstollen auf der rechten Seite gibt es hier. Wir gelangen an eine etwas heruntergekommene Finca, Haus-Nummer 108, mit giftgrün gefülltem Wasserbecken,  einer Ansammlung von Plastikkanistern und einem Gewächshaus mit total vertrockneten Töpfen. Die uns entgegenkommenden Landarbeiter erklären uns, dass hier nur noch der Bananenanbau betrieben wird.
Unser Weg führt uns nun an den mit Folie geschützten Bananenplantagen vorbei, der Weg knickt scharf links an einem Gewächshaus ab und wir folgen dem Weg.
Schön ist hier in diesem Abschnitt der Blick in Richtung Küste.P1050233x
Auf asphaltiertem Weg gehen wir rechts an Häusern vorbei, haben vor uns den Blick auf Blumen und grüne Bäume! Eine Oase in dem – wie wir finden – wenig erbaulichen Abschnitt!
Unterhalb gehen wir links den Berg hoch, um festzustellen, dass die „Oase“ offensichtlich zur Finca „Huter“ gehört. Endspurt: die letzten Meter zur Straße fallen ziemlich steil ab. Wir kommen bei km 6 der TF 454 an einer Bushaltestelle aus.
Von hier aus müsste man nun noch ca. 4 km auf der Asphaltstraße bis Puerto de Santiago absteigen.
Wir haben jedoch einen lieben Fahrer, der in Puerto de Santiago auf unseren Anruf wartet, den Fahrer eines weiteren Wagens, der in Puerto de Santiago geparkt ist, abholt und dann können wir alle bequem wieder zum Ausgangspunkt unser Wanderung zurückkehren, denn dort erwartet uns noch ein Highlight.

Unterwegs hatte man neben Gehen, Schauen, Erzählen, Fotografieren oder Filmen noch Zeit, sich ein bisschen Gedanken darüber zu machen, was es mit dem „camino real“, dem Königsweg, denn so auf sich hatte.
Dieser Weg war früher die Verbindung zwischen den Orten.
Fliegende Händlerinnen, die sogenannten „cesteras“ , meist die Töchter und Frauen von Fischern, gingen mit ihren Körben im Umkreis von bis zu 15 Kilometern – barfuss – um Obst, Gemüse und Fisch zu  verkaufen. Es war der Weg, auf dem Hirten im Sommer ihre Ziegen- oder Schafherden auf die kühleren Höhen brachten und im Sommer wieder ins Tal holten.
Der „camino real“ war rechtlich dem König untergeordnet und stand unter besonderem Friedensschutz.
Und wir können ihn heute nur zu unserer Freude gehen! Was geht es uns gut!

Besonderheit:
Da wir uns schon mit der Vergangenheit beschäftigt haben, passt es gut ins Konzept, dass wir das erst am 18. November 2009 eröffnete Hotel „Señorio del Valle“ mit angegliedertem Museum hier in Santiago del Teide besuchen.

Das Hotel wurde auf dem Gelände des ehemaligen Landgutes errichtet, das schon 1663 von Fernando del Hoyo y Solórzano, dem erster Gutsherrn des Santiago Tals, erbaut wurde. Die Gutsherrenschaft wurde erteilt, nachdem eine Schenkung von 3200 Silberdukaten an die Krone erfolgt war. Mit der Landverteilung verbundenwaren allerdings eine Reihe von Verpflichtungen für die neuen Besitzer: Sie mußten sich auf dem Land niederlassen, es für den Anbau umbrechen und urbar machen, je nach der Zone bestimmte Produkte anbauen usw. Erreicht werden sollte, dass sich die Besitzer gezwungen sahen, das Land ständig zu bewirtschaften, um den einheimischen Markt zu versorgen durch den Anbau von dafür geeigneten Produkte, wie Kartoffeln, Mais und Getreidesorten. Jedoch auch Wein und das Zuckerrohr. Eine Besonderheit war, dass der Gutsherr innerhalb seines Machtbereichs für die Verwaltung, Rechtsprechung sowie der Bestrafung der Gesetzesbrecher verantwortlich war. Er hatte das Recht, verurteilte Personen auszupeitschen, hängen oder in den Kerker sperren zu lassen.
Das Museum, liebevoll gestaltet, beschäftigt sich ausführlich mit dem Ausbruch des Chinyero am  18. November 1909 – man beachte die beiden Daten – präzise 100 Jahre später wurde das Museum eröffnet.
Die Besonderheit dieses Vulkanausbruchs ist, dass von diesem jüngsten Museum1Vulkanereignis auf Teneriffa  Zeitzeugen berichten konnten, wie weit und in welcher Größe zum Beispiel die Asche, bzw. das Granulat oder die hühnereigroßen Brocken flogen. Es gibt sogar Fotos des Ausbruchs. 10 Tage bangten die Menschen, flehten ihre Schutzheiligen um Hilfe an, hielten Bittprozessionen ab und stellten zum Dank dafür, dass ihre Dörfer, Valle de Arriba, Las Manchas und Santiago del Teide  von den glühenden Lavaströmen verschont blieben, später Gedenkstätten auf.
Antonio de Ponte y Cologan, ein Zeitzeuge, berichtet: „Ich habe eine Taube losgelassen, und neugierig wie sie war, ließ sie sich für einen kurzen Moment auf der Lava nieder und verbrannte sich die Flügelspitzen. Ich dachte, sie würde nie mehr nach Hause kommen, aber dann war sie doch da.“
Leider sind bisher die Erklärungen im Museum nur in spanisch, aber die Bilder und Abbildungen geben trotzdem einen Einblick.

Restaurant
Und da uns die ganze Anlage, das Ambiente so gut gefiel, blieben wir auchMuseum2 hier zum Mittagessen und wurden nicht enttäuscht. Mit gerösteten Kastanien – wo bekommt man die sonst im Süden? – leckerem Gruß aus der Küche und auf den Punkt gebratenem, schmackhaftem Fleisch und außergewöhnlichen Salaten, leckeren Nachspeisenkreationen  machte das Essen zum Vergnügen. Auch die Preise sind zivil und die Bedienung aufmerksam, freundlich, zuvorkommend.
Alles in allem, ein gelungener Tag.

Anfahrt:

Aus Richtung Los Cristianos kommend folgen wir der Autobahn bis zumAnfahrt1 Ende und halten uns beim Kreisverkehr Richtung Playa San Juan (3. Ausfahrt). Auf der TF 47 bleiben wir durch Puerto de Santiago hindurch und halten uns dann Richtung Tamaimo/Santiago del Teide auf der TF 454, die In Tamaimo auf die TF 82 nach Santiago del Teide stößt.
Einen Wagen sollte man auf der TF 454 bei km 6 (Bushaltestelle) am Seitenstreifen parken.
Einen weiteren Wagen halten wir in Tamaimo parat – für Fußkranke, wenn nach 1 ½ Stunden der Weg zu beschwerlich geworden ist.

Die anderen Wagen stellen wir in Santiago del Teide am Ortseingang am Straßenrand – Parkstreifen rechts wie links – ab.

Als Alternative bietet sich der Service der öffentlichen Busse (z.B. Linie 362) an, die zwischen unserem Start und Ziel verkehren.