Archiv für die Kategorie „Wanderungen“
Pico del Teide – 3718 m
Spaniens höchster Berg! Eine Herausforderung!
Mehr als 1500 Höhenmeter gilt es zu überwinden!
Eine Wanderung, die wir uns schon lange gewünscht haben und
aus irgendwelchen Gründen bisher nie zustande kam.
Jetzt haben wir es gewagt und im Nachhinein kann man sagen:
Diese Tour hat uns alles abverlangt, jedoch: es hat sich
gelohnt!
Montaña Blanca – El Portillo
Die Tour war eigentlich als konditionsfordernd und konditionsfördernd gedacht. Wie wir sie dann schlussendlich gegangen sind, war etwas anders und sie verdiente nicht unbedingt die Bezeichnung „Wanderung“ sondern ich würde sie „Spaziergang“ nennen.
Wanderwegstrecke: 1 ¾ Stunde (oder etwas mehr), leicht
Wir wählten wieder die Anfahrt mit dem Bus 342 vom Busbahnhof Playa de las Americas um 9.15 Uhr. Auf unsere Bitte hin hielt der Busfahrer kurz nach dem km 40 in den Cañadas. Wenige Schritte zurück und hier
beginnt der Anstieg zur Montaña Blanca. Ein breiter Weg führt sanft bergan. “Sendero 7“. Schon nach gut 10 Minuten mussten wir eine Entscheidung treffen: Rechts unterhalb gab es eine Hinweistafel und die Richtung war die, die wir nach unserem Gefühl gehen mussten. Wir glaubten, dass es ein Glücksfall sei, dass wir einen Wanderführer, der gerade mit seiner Gruppe ankam, fragen konnten, ob hier rechts ab der Weg zum Besucherzentrum in El Portillo abgehe. Er bestätigte dies und meinte jedoch bedenklich, ob uns bewusst wäre, dass wir bestimmt 4 Stunden gehen müssten. Ein Blick auf die Uhr: 11.10 Uhr, der einzige, zurückgehende Bus geht vom Besucherzentrum um 15.15 Uhr. Also: knapp! Wir nahmen unsere Beine in die Hand, ein Blick zurück auf den mayestätisch aufragenden Teide, einen
beeindruckenden ockerfarbigen Abhang und nun noch schnell die Infotafel studieren: Sendero 27 führt uns vorbei an Montaña Rajada (2509 m) zum Centro de Visitantes en El Portillo. Wir halten uns
links, den mit Steinen eingefassten Weg, gehen nicht die breite Straße gerade aus hoch. Vorbei an interessanten Steinformationen, Skabiosenbüschen, von denen einige noch die letzten lila Blüten besitzen, riesige,
tiefgrüne Ginsterbüsche könnte man hier ganz gemütlich entlang spazieren. Wir haben jedoch die Zeit im Nacken und eilen. Nach 45 Minuten stoßen wir auf den „Sendero 6“, der links zur Montaña Blanca und Pico de Teide hochführt und rechts zum Centro de Visitantes El Portillo. Vor uns haben wir einen weiten Blick bis ins Orotavatal und aufs Meer, rechts oben schimmern die weißen Gebäude des Observatoriums. Der bisher breite Weg mündet nun in einen schmaleren, leicht abfallenden gerölligen Pfad. Nach 1 ½ Stunden kommen wir an diverse Wegweiser, wir wählen den
Hinweis „Sendero 1“ La Fortaleza, Centro de Visitantes El Portillo und kurz darauf bemerken wir an einem Lavabrocken wieder das grüne Täfelchen „Sendero 6“ und linker Hand ein gelbes Hinweisschild „Portillo“.
Inzwischen kommen bei uns Zweifel auf, ob die Aussage des Wanderführers richtig war, denn wir können links zwischen der
markanten Felsformation die weiße Kapelle von La Fortaleza ausmachen und nach unserer Erfahrung kann es dann nicht mehr allzu weit bis zum Besucherzentrum sein. Jedoch, wir wissen nicht, welche Biegungen der Weg noch machen könnte und eilen weiter.
Als wir jedoch die Einzäunungen erreichen, wissen wir, die Eile war umsonst. Wir sind bereits im Naturlehrpfad angekommen, der das Gebäude des Besucherzentrums umgibt.
Schade!
Wir lassen uns unsere gute Laune nicht vermiesen und betrachten
eingehend die Beschilderungen der diversen, meist endemischen Pflanzen und haben nicht mehr in Erinnernug, wie großräumig der Lehrpfad ist.
Da wir ja nun noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses vor uns haben, sehen wir uns noch mal den lehrreichen und gut gemachten Film „der schlafende Vulkan“ an und lauschen den Ausführungen des Berggeistes über die Entstehung Teneriffas. Zudem lassen wir uns noch „schlau machen“ an den diversen Schautafeln über Winde, Temperaturen und Pflanzen.
Und immer haben wir noch Zeit: Also auf der TF 21 einige Meter abwärts zur Bar-Restaurante „El Portillo“ und dort im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel Kaffee trinken.
Von hier geht auch der Bus 342 zurück, der pünktlich um 15.15 Uhr kommt und mit etwas längeren Aufenthalten an der Seilbahn und am Parador uns zurückbringt.
Fazit: Wer mit der Höhe, immerhin rund 2300 Meter, keine Probleme hat, keine anstrengende Tour gehen will und sich trotzdem in einer malerischen, urtümlichen, menschenleeren Landschaft aufhalten will, (wir waren ganz alleine auf diesem Abschnitt unterwegs) dem kann ich diesen gut gekennzeichneten und gut zu gehenden Weg nur empfehlen!
Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor
Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist gleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.
Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: „Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
“Camino Natural Anaga Chasna”. Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück: Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
Der Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen. Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns
nur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald, bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen – gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.
Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!
Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !
Selbstverständlichkeit:
Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!
Rambla de Castro
Vorab: Eine traumhaft schöne Wanderung entlang einer Steilküste mit Palmen!
Für uns aus dem Süden völlig neuartige Eindrücke.
Zugegeben: Um nur eine zweistündige Wanderung zu machen, wäre die Anfahrt aus dem Süden überzogen. Hat man jedoch im Norden etwas zu erledigen, so sollte man Zeit für diese schöne, wenig anstrengende Wanderung einplanen!
Wander-Wegstrecke: Hin und Zurück gut 2 Stunden
Es gibt diverse Einstiegsmöglichkeiten, so z.B. vom Hotel Maritim aus.
Wir begannen die Wanderung in Los Realejos bajo, im Viertel Romantica II.
Ein verschmiertes Hinweisschild „La Gordejuela“ 15 Minuten und „La Casona“ 1:30 Stunden weist uns den Weg. Die Wanderung ist gekennzeichnet mit Nr. 1. Unser Ziel war die Hacienda de Castro
und
verlaufen kann man sich praktisch nicht. Der Weg ist gut präpariert. Er führt im Naturschutz- gebiet zum Teil über Pflaster, das aus der Guanchen-Zeit stammen könnte, betonierten Strecken, Sand- und Felspfaden, gesäumt von einer Pflanzenvielfalt und dazwischen Palmen. Dieser Landstrich zählt zu den fruchtbarsten und grünsten der Insel. Und es ist kein Wunder, dass wir uns hier auch im Naturschutzgebiet befinden.
Nach den angegebenen 15 Minuten erblicken wir unten am Meer eine malerische, mehrere Stockwerke hohe Ruine, die eher an ein Schloss erinnert als an eine Wasserpumpenstation. Es ist jedoch die erste Wasserpumpe (Aguas de Gordejuela) auf der Insel, die im Jahre 1903 von der Familie Hamilton und dem Militäringenieur José Galván geschaffen wurde, um das Wasser der Gordejuela Quelle, das bis dahin ungehindert ins Meer floss, zur Bewässerung nutzen zu können. So wurde das bis dahin trockene Brachland für die Landwirtschaft erschlossen.
Das nächste Hinweisschild Nr. 1 „Playa de los Roques – La Casona“ (hierbei handelt es sich um Hotels) bestätigt uns die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. Ein Steg führt uns nun über die Schlucht und wir steigen aufwärts, kommen an dem neueren Gebäude der Aguas de Gordejuela vorbei und entlang einer Finca passieren wir eine rot-weis-gestrichene Schranke und hier biegen wir rechts ab.
Ein Blick über die Mauer auf einen üppigen Orangenhain und eine Avocadoanpflanzung zeigen uns, wie gut das Wasser genutzt wird.
Der Weg fällt nun leicht ab und wir haben ungehinderte Sicht auf das Meer. Durch den heute heftige wehenden Wind bauen sich große Wellen auf, deren Gischt gegen die Felsen klatscht. Dazu Sonnenschein! Einfach schön!
Unser Weg führt uns durch Grün und an Palmen vorbei. Einzigartig!
Unser Ziel die Hacienda de Castro.
Wir streifen um das verlassene Haus aus dem 17. Jahrhundert und erinnern uns gelesen zu haben, dass das Gelände im 16. Jahrhundert dem
Portogiesen Hernando de Castro, einem Mitstreiter des Eroberers Teneriffas, Fernández de Lugo, von diesem als „Mayorazgo“ zugeteilt wurde.
Hernando de Castro ließ dort dann das Anwesen mit Kapelle errichten. Durch den Wasserreichtum dieser Gegend war es möglich, dieses einzigartige Ambiente mit dem wohl größten Palmenhain der Insel anzulegen.
Durch ein verwittertes Schild, auf dem wir so etwas wie agua ….. lesen können, wurden wir neugierig und befragten dort arbeitende Gärtner. Sie erklärten uns, dass wir in 5 Minuten an der fuente, der Quelle, wären. Selbstverständlich machten wir diesen Abstecher und haben es nicht bereut. Der Weg dorthin ist bestens präpariert. Über Holzbohlen und eine Treppe steigen wir tatsächlich in nicht mehr als 5 Minuten zur Quelle auf. Einheimische Jugendliche erklären uns, dass es sich um Teide-Wasser handeln würde. Ob es stimmt? Auf alle Fälle füllen wir unsere Wasserflaschen mit frischem Quellwasser auf..
Auf dem Rückweg verlockt uns noch die Hinweistafel „ El Fortín“ 5 Minuten. den kleinen Abstecher zu machen.
Auch dorthin ist der Weg bestens präpariert und von der ehemaligen Festungsanlage El Fortín de San Fernando, das zur Abwehr gegen Angriffe 1808 erbaut wurde, hat man einen wunderschönen Ausblick. Von den früher fünf Kanonen, die hier zur Verteidigung installiert waren, sind immerhin noch drei zu sehen.
Da wir keine Schwimm-Ambitionen hatten, ließen wir den Hinweis zur Playa Castro, wie auch auf dem Rückweg den zur Playa La Fajana unbeachtet.
Der Hinweg ist zugleich der Rückweg durch eine malerische, üppig grüne Landschaft. Zudem wandern wir in einer für die Kanaren geschichtsträchtige Gegend.
Besonderheit:
Das Majoratsrecht, „Mayorazgo“, das nach dem alten kastilischen Gesetz Vermögenswerte miteinander verknüpfte, die nie gebrochen werden durften, garantiert, da es sich hierbei um ein Erstgeburtsrecht handelte, dass der älteste Sohn jeweils den Großteil des elterlichen Vermächtnisses erbte.
Mit der Landverteilung verbunden waren allerdings eine Reihe von Verpflichtungen für die neuen Besitzer: Sie mussten sich auf dem Land niederlassen, es für den Anbau urbar machen und je nach der Zone bestimmte Produkte anbauen. Dadurch sollte erreicht werden, dass sich die Besitzer gezwungen sahen, das Land ständig zu bewirtschaften, um den einheimischen Markt durch den Anbau von dafür geeigneten Produkten, wie Kartoffeln, Mais und Getreide zu versorgen. Jedoch auch Wein und das Zuckerrohr wurde angebaut.
Die Großgrundbesitzer waren auch verantwortlich für die Verwaltung, Rechtsprechung sowie der Bestrafung der Gesetzesbrecher. Sie hatten das Recht, verurteilte Personen auszupeitschen, zu hängen oder in den Kerker sperren zu lassen.
Anfahrt:
Man verlässt die Autobahn TF5 bei der Ausfahrt 39 , folgt der Calle El Castillo, die dann in die in die Calle de la Longuera übergeht und biegt nach links in die Calle Tinguaro ab (kurz vor Betten Hammerer). Diese stößt dann stumpf auf die Calle Las Rosas, der man bis zur Kreuzung mit der Calle Geranios folgt. Dort beginnt gleich links der Wanderweg.
Viel Hintergrundwissen zu dieser Wanderbeschreibung vermittelte mir die Fremdenverkehrsauskunft in Puerto de la Cruz und hier möchte ich mich ganz besonders bei Herrn Vicente Torrents Franquet bedanken.
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Los Llanos – Vulcán Garachico – Arenas Negras
Dieser Rundwanderung durch eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft bietet sich gut für einem sonnigen Tag an, da ein großer Teil der Wanderung durch lichten Kiefernwald führt. Jedoch auch bei weniger schönem Wetter, mit wabernden Wolken- und Nebelschwaden hat diese Tour ihren Reiz, nur entgeht einem dann halt der hier sonst phantastische Aus-Rund-und Umblick auf eine Bilderbuchlandschaft .
Das Geräusch beim Gehen auf dem schwarzen und roten Picón erinnert zudem an knirschenden Schnee. Für Wintersportliebhaber ein herrliches Geräusch. Und die mit orangen und grauen Flechten überzogenen Felsen und die langen Flechtenstränge an den Kiefern bilden auch einen besonderen Effekt.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine wunderschöne Tour.
Wanderwegstrecke: knapp 3 Stunden
Wir parken und starten bei dem (ziemlich demolierten) Picknickplatz, bei dem sich auch ein hässlicher, grauer Betonklotz für die Trinkwasserversorgung befindet, oberhalb der Bar El Risco in Los Llanos. Schon nach ganz kurzer Zeit kommen wir an den ersten Hinweis: „23,8 km Punta de Teno, 3,6 km bis Erjos“.
Kurz darauf gabelt sich der Weg und hier nehmen wir den linken, breiten Weg und folgen ihm durch den Kiefernwald und können nur staunend bewundern, wie sich die Natur nach dem verheerenden Brand von 2007 erholt. Die kanarischen Kiefern treiben wieder aus, auch die Erikabüsche erholen sich prächtig und zur Zeit ist man wohl dabei die total verkohlten Äste herauszuschneiden.
Nach geraumer Zeit sehen wir links, etwas unterhalb, einen sagenhaft gut präparierten Weg, er wirkt fast wie gekehrt und ist links wie rechts mit Vulkansteinen eingefasst. Nun haben wir keine Probleme mehr, ob wir wohl richtig sind.
Wir kommen an einem Gedenkkreuz vorbei und gehen diesen Wanderweg weiter bis er sich dann irgendwann auflöst und wir folgen leicht ansteigend den nur noch in größeren Abständen ausgelegten Steinen. In einer Biegung folgen wir links einem Steinmännchen und gehen weiter ansteigend über knirschenden Picón in Richtung einer gemauerten Wasserleitung. Hier, am Fuss des Vulkan Garachico, der 1706 mit seinen gewaltigen Lavaströmen den damals inselwichtigsten Hafen-Ort Garachico verwüstete, weist uns ein Schild daraufhin, dass wir uns im „Reserva natural especial Chinyero“ befinden. Linkshaltend, in Verlängerung der Wasserleitung gehen wir am Vulkan entlang, danach liegt links unterhalb eine Kiefernansammlung. Das helle Grün hebt sich wunderschön von der schwarzen Lava ab . Der Pfad geht in einen breiteren Weg über, der uns an phantastischen Felsformationen
vorbeiführt, die fast geheimnisvoll von orangen Flechten überzogen sind. Wir folgen dem Weg weiter, kommen an ein Holzschild „TM Garachico“ auf der Rückseite „TM El Tanque“ und gehen noch bis zu dem rechts hinweisenden Schild „ 1,5 km Chinyero“. Hier biegen wir links ab und das Schild „0,9 km Garachico, Arenas Negras“ weist uns die nächste Teil-Strecke. Der Weg ist wieder gut präpariert und mit weiß-gelben Streifen gekennzeichnet. Wir erreichen eine Forststraße und können lesen: „0,1 km Garachico, Arenas Negras“ und erreichen von oben her den großen Grillplatz, derallerdings momentan wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Bis hierher sind wir 1 Stunde zwanzig Minuten gegangen.
Wir übersteigen eine Rohrabsperrung, queren den Grillplatz nach unten, um dann links, an einer Schranke vorbei, den Weg hochzugehen. Eine Markierung, ein weiß-gelbes Kreuz, zeigt uns an, dass wir nun den Bereich der gut gekennzeichneten Strecke verlassen.
Von nun an sind wir quasi auf unser Erinnerungsvermögen von früher gegangenen Touren angewiesen. Wir halten uns nun links, pfadlos und erreichen die große, freie Fläche auf der ehemals die Blockhütten standen.
Wenn Sie also alte Wanderführer haben, die noch die Hütten als Merkpunkt anführen, sind sie aufgeschmissen, die gibt es nicht mehr.
Vor drei Jahren, als wir nach dem verheerenden Brand hier waren, existierte noch eine Hütte, die man dabei war zu renovieren. Jetzt: Nichts mehr! Wüsste man nicht, dass hier mal Blockhütten standen, man erahnt es nicht einmal mehr.
Also: Weg suchen. Ich kann nur in etwa die Richtung angeben:
Auf den Vulkankegel zugehen, markante Felsen unterhalb passieren, dann rechts halten und auf große, wieder austreibende, mit Flechten behangene Kiefern zugehen. Hat man diese passiert, weisen kleine, weiße Tafeln mit einem Hund daraufhin, dass hier wohl Jagdgebiet ist. Und dann: Wir haben den Weg wieder. Er schlängelt sich links durch das Gestein, ist gut auszumachen und tatsächlich treffen wir dann auch wieder auf eine Markierung: Diesmal orange-farbene Punkte. Niedrige Kiefern und vereinzelte Steinmännchen begleiten den gerölligen Pfad zwischen Lavabrocken. Abwärtsgehend gelangen wir wieder in den hohen Kiefernwald, hier halten wir uns links, steigen etwas an, sehen weit oben die auf dem Hinweg passierte gemauerte Wasserleitung, jedoch im unteren Drittel halten wir uns rechts, gehen erst noch über Picón, dann über Kiefernnadeln, können diverse Fahrspuren ausmachen und freundliche Vorwanderer haben wieder Steinmännchen platziert. Nach kurzer Zeit haben wir wieder den mit Steinen eingegrenzten Pfad erreicht. Folgen ihm so lange bis zu der Stelle, an der wir auf dem Hinweg gewechselt haben. Würden wir dem Superweg weiter folgen, kämen wir, laut Aussage einer Mitwanderin, an dem tiefer gelegenen Grillplatz aus.
Nach knapp 3 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt.
Botanik:
Jetzt im April ist die Anfahrt schon eine Augenweide: Die Hänge sind überzogen mit dem zarten Lila der Cinerarien, dazwischen das Gelb der ersten Gänsedisteln.
Auf unserer Wanderung sind wir begeistert von dem kräftigen Gelb der Hornkleepolster unter den Kiefern, dem Gelb des Kanaren-
Hahnenfusses, dem Rosa der Zistrosen und den zarten, kleinen Blüten des Veilchens.
Wir bewundern die orchideenartigen klitzekleinen Blüten der Verkahlten Braunwurz, Scrophularia glabrata Ait „Fistulera“. Es handelt sich hierbei um einen Kanaren Endemit und ist in den Cañadas, Kiefernwäldern und Baumheide-Gebüschen anzutreffen.
Es handelt sich um einen von Grund an reich verzweigten Halbstrauch, Äste sowie Blätter sind drüsig.
Anfahrt:
Aus dem Süden der Insel kommend fahren wir auf der TF82 über Guia de Isora, Santiago del Teide und wechseln nach dem Erjos-Pass auf die TF373 Richtung Icod de los Vinos. Wir nehmen dann den Abzweig, der nach Los Llanos führt und biegen gleich beim Ortseingang in die aufwärts führende Calle La Hoya. Immer weiter hoch geht es, an der Bar Risco vorbei, bis zum links liegenden Picknickplatz.