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La Fortaleza auf La Gomera

Nein! Wir haben noch nicht alle Wandermöglichkeiten auf Teneriffa ausgeschöpft.
Jedoch: Steffi von teneriffa-kreaktiv – unter ihrer Regie hatten wir die Teidebesteigung gemacht – fragte uns, ob wir mit einer kleinen Wandergruppe, die jedes Jahr ihre Wanderwochen mit ihr macht, La Fortaleza auf La Gomera besteigen wollen.
Wir wollten!
Vorweg: Es hat sich gelohnt! Dies ist zwar keine gewaltige Berg-Tour, aber, olala, sie hat es in sich.

Nun aber der Reihe nach:
Steffi holte uns um 7.20 Uhr wieder quasi vor der Haustüre ab und brachte uns ohne Umwege zum Hafen. Um 9 Uhr legte das Fährschiff von Armas ab. Die Überfahrt war ruhig und um 10 Uhr legte die Volcan de Taburiente im Hafen der Hauptstadt von La Gomera, San Sebastian, an. Um 10.10 Uhr saßen wir 13 Teilnehmer bereits in einem kleinen, bequemen Bus, der uns, von José gesteuert, sicher und gut den ganzen Tag über transportierte.
Schnell waren wir aus dem Hafengewühl heraus und die Fahrt bis zu unserem heutigen ersten Stopp konnte beginnen. Die Fahrtzeit nutzte Steffi, um uns über die Insel La Gomera „schlau“ zu machen – über Geschichte, Bevölkerung, Geologie. Dies möchte ich im Schnellverfahren wiedergeben.

Der erste Teil war fast ein bisschen wie Stadtbesichtigung:
In San Sebastian, 6 000 Einwohner, passieren wir die Kirche Iglesia de La Asunción,  dann das älteste Bauwerk, den 15 Meter hohen, dreigeschossigen Wehrturm Torre del Conde,  den Hernán Peraza, ein grausamer, sklaventreibender Kolonialherrscher, um 1450 zum eigenen Schutz gegen aufständische Ureinwohner erbauen ließ. Steffi erläuterte weiter: Die Eroberung von La Gomera erfolgte ca. 50 Jahre vor der von Teneriffa, also um 1445. Da Teneriffa unter der spanischen Krone erobert wurde, wurde das Land der Insel La Gomera, quasi als Kolonie,  an Lehnsherren aufgeteilt.
La Gomera ist auch die Kolumbusinsel, weil Kolumbus hier dreimal auf seinen Reisen in die Neue Welt, Amerika, Station machte. Es werden immer zwei Gründe genannt, warum Kolumbus hier auf der Insel angehalten hat.
Der erste:
Er soll hier eine Geliebte gehabt haben, Doña Beatriz de Bobadilla, die Witwe des Grafen Hérnan Peraza, die er bereits vom spanischen Hof her kannte.
Der zweite:
Es war ein Glücksfall für die Spanier, dass praktisch in dieselbe Zeit der Eroberung der kanarischen Inseln auch die Entdeckung Amerikas fiel, denn so konnte hier gut ein Zwischenstopp eingelegt werden.
Kolumbus konnte hier vor seiner Reise über den Atlantik noch einmal Frischwasser und Vorräte an Bord nehmen Es gibt heute noch den Brunnen La Aguada im alten Zollhaus, aus dem Kolumbus Wasserreserven für die Überfahrt, und das Wasser zur Taufe Amerikas geschöpft haben soll.
Unabhängig davon war es auf den anderen Inseln zu gefährlich anzulegen, da dort noch Vulkane aktiv waren. Um 1450 soll der Ausbruch eines Vulkans unterhalb des Teide auf Teneriffa – historisch jedoch nicht belegte – stattgefunden haben.
Inzwischen waren wir aus der Hauptstadt heraus und schraubten uns im dichten Nebel aufwärts.
Schade! Keine Sicht, jedoch langweilig wurde es nicht, da Steffi sich nun der Geologie und der Bevölkerung widmete:
La Gomera formte sich bereits vor über 20 Millionen Jahren aus dem Meer heraus. Eine ganze Ecke älter als Teneriffa, das zwischen 7 und 10 Millionen Jahren alt ist.
Es ist die grünste aller Kanareninseln, mit einer Fläche von 373 Quadratkilomter (Teneriffa 2034).
Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs und waren nie miteinander verbunden. Das Klima auf La Gomera ist sehr abwechslungsreich, es weist auf engstem Raum alle Klimazonen, alle Wetter und alle möglichen Pflanzen auf.  Auf der Süd-Ostseite, auf der wir uns jetzt befanden, ist die Trockenzone. Ab einer Höhe zwischen 600 und 1.500 Metern – der Monteverde Region, vergleichbar mit dem Anagagebirge auf Teneriffa  sorgen die Passatwolken und die winterlichen Regenfälle für ausreichend Feuchtigkeit und bilden den Ausgleich.
Ca. 2000 Pflanzenarten mit einem hohen Anteil an endemischen Pflanzen treffen wir auf den Kanaren an. Aufgrund der Reliefs und Höhenlagen sowie der Abgeschiedenheit konnte sich eine hohe Artenvielfalt entwickeln.
Im Halophilen Gürtel, der Sprühzone an den Steilfelsen, wachsen bevorzugt Zwergsträucher mit geringer Bodendeckung. In niedrigeren Gebieten herrschen die Sukkulentengewächse vor.
Auf mittlerer Höhe wachsen Busch- und Wachholderwälder. In den Hochlagen befindet sich der Lorbeerwald, von den Einheimischen Bosque del Cedro genannt. Auch treffen wir die Baumheidewälder an, mit Exemplaren von bis 15 Meter Höhe.
Vom Lorbeerwald gibt es einen fließenden Übergang in die Faya-Brezal-Formation.
Darunter werden Vegetationsformen zusammengefasst, die von Menschen durch Rodung verändert wurden. Hauptsächlich wächst hier die Baumheide und der Gagelstrauch, der bis zu 20 Meter hoch werden kann. Wie wir von Cristobal wissen, dem Botaniker von Teneriffa, wird aus diesem Holz z.B. der Stab gemacht, der für das Barrancospringen gebraucht wird.
Die Aufforstung dieser Zone,  z.B. mit der kurznadeligen Kiefer, die nicht tief wurzelt, erweist sich heute als große Fehler. Der Brombeere, dem Eukalyptusbaum und dem  indischen Wollgras ist der Kampf angesagt, damit die wertvollen heimischen, zum Teil endemischen Arten,  nicht verdrängt werden.
Es verwundert nicht, dass dieses einmalige Gebiet, welches etwa ein Drittel der Insel umfasst, 1981 zum Nationalpark Garajonay , mit der höchsten, zentral gelegenen Erhebung, dem Garajonay 1487 Meter, erklärt wurde. 1986 wurde der Nationalpark von der UNESCO zum Naturerbe der Menschheit erklärt.
Auf Teneriffa wurde 2007 der Teide zum Naturdenkmal deklariert.
Die Kanaren können sich insgesamt 4 Nationalparks rühmen:
Teide-Nationalpark auf Teneriffa,

Timanfaya-Nationalpark auf Lanzarote,

Nationalpark de la Caldera de Taburiente auf La Palma und

Garajonay-Nationalpark auf La Gomera.

Da wir uns ja im Nationalpark Garajonay befanden, bot sich an, dass Steffi auch die Legende von dem gomerischen, unglücklichen Liebespaar Gara und Jonay, dem Gegenpaar von Romeo und Julia erzählte:
„Gara, eine Tochter aus einem gomerischen Adelshaus und Jonay, ein Hirtenjunge aus Teneriffa (kam er geschwommen?), liebten sich unsterblich. Da ihre Familien gegen diese Verbindung waren stürzten sie sich gemeinsam vom höchsten Berg Gomeras um wenigstens im Tod vereint zu sein. Ihnen zu Ehren erhielt der Berg den Namen Garajonay?!?

Zurück zu den Fakten:
Die früher mit Fleiß angelegten Terrassen zum Anbau für das Nötigste zum Überleben, liegen heute brach und werden von den Opuntien, Wolfsmilchgewächsen etc. zurückerobert, da die große Landflucht eingesetzt hat.
Die erste Welle erfolgte in den 50er und 60er Jahren nach Venezuela und Kuba. Nicht umsonst nennt man Venezuela die 8. kanarische Insel. Nach dem spanischen Bürgerkrieg lag die Wirtschaft total am Boden und die Bevölkerung wusste nicht mehr wovon sie ihre Familien ernähren sollte.
Die zweite Welle kam mit dem Tourismus in den 70er Jahren. Da bot Teneriffa Arbeitsplätze und wurde zum Fluchtpunkt. Die Einwohnerzahlen von La Gomera sprechen für sich: waren es früher 28.000 Einwohner, so sind es heute noch gut 22.000 (1.1.2009).
Und trotzdem, die Bevölkerung wusste sich zu helfen.
Auffallend auf der Insel ist, dass fast jedes Tal mit Palmen besiedelt ist.
So gedeihen hier auf La Gomera um die 100 000 Palmen. (Die Insel La Palma hat diesen Namen eigentlich nicht verdient, denn dort wachsen wesentlich weniger.)
Die Gomerer, wohl ein Berberstamm aus Afrika – nicht Guanchen, das ist in der Landessprache: Mann von Teneriffa – wussten sich dieser Pflanze zu bedienen:
So wurde – und wird – der Stamm angezapft und der austretende Saft wird zu Sirup gekocht, bekannt als „Palmhonig“. Aus den Wurzeln wurden Stricke und Sandalen gefertigt. Die Blätter dienten und dienen als Besen und aus ihnen wurden Taschen und Matten gefertigt.
Die Datteln werden an Schafen und Ziegen verfüttert.
Zudem waren die Ureinwohner äußerst pfiffig, im wahrsten Sinne des Wortes:
Durch die vielen Schluchten und Täler war eine gute Kommunikation äußerst schwierig. Und so lässt sich erklären, dass sie die Pfeifsprache el silbo entwickelten. Auch sie wurde unter den Schutz der UNESCO als Kulturerbe gestellt und wird heute wieder in den Schulen gelehrt.
Steffi führte weiter aus:
„Die guten Straßen, die wir befahren und die Tunnel, die wir noch durchfahren werden, haben wir den EU-Geldern zu verdanken nachdem Spanien der EU beigetreten ist. La Gomera lebt heute vom Tagestourismus. Der angelegte Flughafen jedoch ist ein Flop.“
An den angedachten Stopps mit Ausblicken mussten wir vorbeifahren, denn die Wolkenwand war so dicht, dass es keinen Sinn machen würde, zu halten.
Also wurden wir weiter informiert:
Wir werden noch häufig diese für die Insel typischen Felsformationen zu sehen bekommen: Los Roques. Dies sind die Überreste von Vulkanschloten die durch Wind und Regen von ihren äußeren Hüllen befreit wurden und sich uns nun in ihrer heutigen Form präsentieren.
Seit 2 Millionen Jahren finden hier auf La Gomera keine vulkanischen Eruptionen statt, nur noch Erosionen.
Da wir gerade bei den Gesteinen waren, klärte sie uns auf, dass der rötliche Tuffstein und der schwarze Basalt früher auch von den Eroberern für den Hausbau Verwendung fand. Die Säulen in den Patios der Häuser waren aus dem roten, sandigen Tuffstein, auch aus dem Kernholz der Kiefer. Die Fassaden der Häuser bestanden aus dem schwarzen Basalt.
Der Carrera-Marmor aus Italien wurde erst viel später eingeführt.
Inzwischen war es kurz vor 11:00 Uhr und wir legten den ersten Stopp am Besucherzentrum La Laguna Grande ein. Nur ein kurzer Spaziergang führt uns von der Straße durch einen regelrechten Märchenwald bis zum Informationszentrum.
Die Lorbeerbäume sind ummantelt von Moosen, Flechten hängen von knorrigen Ästen herab, große Farne begeistern. Da war man direkt traurig als man an der ehemaligen Lagune ankam, heute eine flache Wald- und Wiesensenke mit Kinderspielplätzen.
Im Besucherzentrum erklärte uns Steffi noch so einige Besonderheiten, wie z.B. die Lorbeertaube und dass die Flechten ein Indiz für hohe Luftfeuchtigkeit und saubere Luft sind.
Nach diesem kurzen Stopp ging es nun endgültig nach Chipude (1080 m) zum Anstieg für unsere Bergtour.

Tafelberg: La Fortaleza 1243 Meter

Gehzeit: 1 Stunde
Klingt wenig und ist auch wenig, aber, wie eingangs bereits erwähnt: olala!
Im Örtchen gingen wir erst mal auf einem gepflasterten Weg 5 Minuten bergan. Erstes Hindernis: Durch den starken Regen in den letzten Tagen hatte sich eines der kleinen Mäuerchen verselbständigt und wurde zu einer natürlichen Straßensperre. Die stellte jedoch kein großes Hindernis dar.
Nach den 5 Minuten erreichten wir die unterwegs immer wieder auftauchende Markierung: weiß rote Striche und die Hinweistafel: Fortaleza 30 Minuten
Wenn ich nach oben schaute, konnte ich es nicht glauben, denn das Felsmassiv sieht gewaltig aus. Bis zu diesem Felssims ließ es sich gut gehen, wenn auch ziemlich steil.
Zwischendurch musste ich  immer wieder Fotos machen: Die Einblicke in die Schluchten und Täler, faszinierend, grandios.
Ach, ich vergaß zu erwähnen: Wir sind ja Glückskinder, die Nebel und feuchten Wolken hatten sich verzogen und die Sonne kam sogar durch.
Dann begannen die Felsen. Erste Überraschung: Nach ganz kurzer Zeit stiegen 2 Teilnehmer und eine Teilnehmerin aus. Kommentar: „zu gruselig“.
Und tatsächlich, auch wenn es oft bei Wanderbeschreibungen heißt: „Schwindelfreiheit erforderlich“, dann verdienten alle unsere bisherigen Wanderungen diese Bezeichnung nicht.
Steffi gab Sicherheitshinweise:
Stöcke zurücklassen, die werden nicht gebraucht, dagegen die Hände, um sich an den Felsen festzuhalten und abzusichern.
Stets mit den Rucksack zur der felsabgewandten Seite gehen, damit dieser einen nicht durch Zufall in den Abgrund katapultiert.
An den besonders kritischen Stellen Hilfestellung geben, und sei es nur psychologisch.
Kleine Schritte.
Na dann man los!
12 Uhr war es inzwischen und kaum zu glauben, um 12.15 Uhr  waren wir auf der Hochfläche des Tafelberges. Jedoch diese 15 Minuten erforderten von jedem höchste Konzentration,
Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
1243 Meter waren wir nun hoch und hatten einen grandiosen Rundumblick zur Küste, in die Barrancos, auf die kleinen Dörfer.
La Fortaleza entstand aus dem zähflüssigen Magma eines Vulkans, das nicht bis zur Oberfläche durchdrang  und sich unterirdisch zu einer so genannten Quellkuppe staute.
Die Verwitterung der weicheren Seitenschichten lässt ihn nun wie eine Festung erscheinen, wie sein Name bereits sagt.
Er war zudem der Heilige Berg der Gomeros und es gibt eine Sage dazu:
„Danach haben sich die letzten Ureinwohner während der spanischen Eroberung hier verschanzt. Von hier konnten sie den einzigen Zugang auf die Hochebene gut überwachen. Auf dem kargen Plateau waren sie allerdings auch zum Verhungern verurteilt. Um sich nicht den Eroberern ergeben zu müssen, wählten sie den Weg in den Tod. Sie knoteten sich an den Haaren zusammen und sprangen gemeinsam in den Abgrund.“
Zur Zeit der Zistrose muss es hier oben paradiesisch sein. Wir wanderten die wenigen Meter an diversen größeren aufgeschichteten Steinbergen vorbei zum Gipfelkreuz.
Natürlich Gruppenfoto beim Gipfelkreuz und ein Lob und Hoch auf den Mitwanderer Volker: Er hat an die Tradition gedacht und einen Gipfelschnaps mitgebracht. Auch wenn es für Jede und Jeden nur ein Fingerhut voll ist, es gilt hier ja das „Drandenken“.
Der Abstieg war identisch wie der Aufstieg. Also wieder Vorsicht walten lassen und bald waren wir bei den Zurückgebliebenen.  Sammelten die Stöcke wieder ein und leichten, frohen Herzens ging es ins Dorf hinab – ohne das Hindernis der eingestürzten Mauer überwinden zu müssen, da man bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen hatte -. Wir hatten von oben schon gesehen, dass der Bus mit den beiden Nicht-Wanderern – die ihre „Frei-Zeit“ in dem kleinen Töpferort El Cercado zugebracht hatten, auf uns wartete. In diesem Örtchen wird noch ohne Töpferscheibe – wie zur Zeit der ersten Gomeros und ebenso wie auf Teneriffa im Töpferdorf Arguayo – getöpfert.
Auf uns wartete nun ein besonderes Erlebnis:  Mittagessen bei Efigenia.
Die alte Dame – vielleicht über 80? – kocht was ihr Garten hergibt, rein vegetarisch.
In einem Aushang aus einem ADAC-Heft in ihrem Restaurant konnte ich lesen: „Gegessen wird was auf den Tisch kommt, basta!“
Nun, erst gab es Weißbrot mit selbstgemachter Almogrote, der typischen gomerischen Käsesauce, jedoch ziemlich fest. Köstlich. (wie gut: ich habe gleich 2 Gläser davon gekauft).
Dann zelebrierte und erklärte Efigenia wie man Gofio, die Speise der Eingeborenen, bestehend aus geröstetem Weizen oder auch eine Mischung aus Weizen, Mais und Gerste von alters her isst:
Sie gab davon einen Löffel auf den Teller, goss flüssige Mojosauce darüber und dann: guten Appetit. Sie erklärte uns, wir könnten davon auch zum Salat essen, der wirklich wunderbar frisch und vielfältig, so gar mit Papaya war, auch könnten wir ihn in die dann folgende Gemüsesuppe, mehr frisches Gemüse als Brühe, geben.
Zur Abrundung dieses Essens gab es noch „gekochte Milch“. Eine Art Pudding mit Mandeln und natürlich den inseltypischen Palmhonig darüber.
Wir waren gut und lecker satt geworden und das alles inklusive Insel-Rotwein und Wasser für ganze 10 Euro.

Es war 15.15 Uhr. Nun hieß es für José, useren Busfahrer, im wahrsten Sinne des Wortes Gas geben, denn wir hatten noch eine große Strecke vor uns und um 16.30 Uhr sollte die Fähre abgehen.
Die Fahrt führte uns nun wieder über die gut ausgebauten Straßen vorbei an den Örtchen  Las Rosas, Agulo und Hermigua ( hier verbrachten wir mal vor 20 Jahren 14 Tage Urlaub).
Die schwedischen Brüder Olsen gründeten hier in dieser Gegend  eine Konservenfabrik, um den Fisch fangfrisch vor Ort verarbeiten zu können. Das eine führte zum anderen und so errichteten sie auch einen Fährverkehr und heute gehört ihnen ein Großteil der Insel La Gomera.

Nach rasanter, aber sicherer Fahrt erreichten wir 16.25 Uhr den Hafen von San Sebastian.
Stürmten auf das Schiff und dann legte es erst um 17 Uhr ab. Die Ängste waren umsonst.
18 Uhr legten wir nach einer nicht mehr ganz so ruhigen Überfahrt im Hafen von Los Cristianos an.
Nun gestaltete sich die Heimfahrt etwas zäh, da der kleine Bus von Steffi nicht alle auf einmal fasste und die erste Gruppe gleich in der Nähe ins Hotel gebracht wurde, die zweite Fahrt gestaltete sich etwas länger, da es noch bis El Paraiso ging und dann sind wir dran.
Aber, man konnte nicht meckern: 19 Uhr sind wir geschafft aber zufrieden zu Hause.

Fazit:
Ein durchaus lohnender Ausflug auf die Nachbarinsel. Durch das Wissen von Steffi und ihre  Gabe, das auch lebendig darzubieten, war selbst die Autofahrt bei dichten Wolken kein Problem und nicht langweilig.
Die Krönung war jedoch die Besteigung der Fortaleza und das bei Sonnenschein. Bei Feuchte oder schlechter Sicht möchte ich die Tour nicht machen.
Wir bedanken uns bei der Wandergruppe dass wir mitgehen konnten und wer weiß, vielleicht lässt sich ja im nächsten Jahr mal wieder etwas gemeinsam unternehmen.

La Laguna – Stadtführung

Nach dem Unwetter der letzten Tage wollten wir nicht in einer regenaufgeweichten Landschaft wandern.
Alternative:
Eine Stadtführung in deutscher Sprache in La Laguna.

Heute, 2. 12. 2010 um 11.30 Uhr ist Treffen im Casa Capitánes in der Calle La Carrosa 7. Hier ist auch die Touristinformation untergebracht.
Unsere Führerin ist eine auf Teneriffa geborene junge Frau, Dominga, die – nach eigenen Angaben – nach Düsseldorf „verschleppt“ wurde und dort aufwuchs.

Unser Glück: Sie spricht perfekt deutsch und das sehr engagiert.
Gleich zu Beginn teilt Sie uns mit, welches Glück wir haben, denn genau heute vor 11 Jahren um 12 Uhr wurde in Marrakesch La Laguna von der UNESCO zum „Weltkulturerbe der Menschheit“ deklariert. Aus diesem Anlass sind heute einige Paläste zugänglich, die normalerweise nicht zur Besichtigung freigegeben sind. Zudem sollen wir um 12 Uhr nicht erschrecken, wenn aus diesem Grunde die Böller losgehen, kein Piratenüberfall, sondern Freude und Stolz.
Und sofort legt Dominga mit ihren Ausführungen los:
Das ganze „Assemble“ wurde 1999 als Weltkulturerbe erklärt, besonders hervorzuheben ist dabei ein Aspekt: legt man auf einen Stadtplan Ende des 16. Jahrhundert den heutigen, so stellt man fest, sie sind absolut identisch und man fragt sich, wie kann das sein, dass die Straßenzüge noch nach 500 Jahren unverändert sind.
Sie wurden damals schon sehr überlegt, großzügig und breit angelegt. Dieses Modell war so ausgefeilt, dass es auch nach Lateinamerika gebracht und Städte danach angelegt wurden, z. B. Quito in Ecuador.
Soweit zu einer der Begründungen.
La Laguna ist für alle Altersgruppen zugänglich und interessant und auch für Gehbehinderte gut zu besichtigen. Dies ist der damaligen Bürgermeisterin, Ana Oramas,  zu verdanken, die als eine ihrer ersten Amtshandlungen große Teile La Lagunas in eine Fußgängerzone umwandelte.
Wir bekommen einen Stadtplan ausgehändigt, in dem wir an Hand der Nummern später nachvollziehen können, welche Gebäude besichtigt, bzw. welche besprochen wurden.

Aber nun zur Geschichte von La Laguna:

La Laguna war die erste Hauptstadt der Insel die damals unter spanischer Krone gegründet wurde.
Dies hatte drei Gründe:
Erstens: die weite Entfernung von der Küste, da war man vor Piratenüberfällen sicher – ohne jegliche Befestigung.
Zweitens: die Lage zwischen Nord und Süd, denn der Haupthafen war damals Garachico.
Drittens: Was der Name bereits aussagt: La Laguna, hier gab es eine Süßwasserlagune, dadurch war die Gegend sehr fruchtbar.

La Laguna hatte 3 Jahrhunderte sowohl die politische, wie die religiöse und die militärische Macht.
An Hand des Hauses der Generalkapitäne „Casa Capitánes“ erklärt Dominga den Aufbau der Herrenhäuser, die sich in etwa alle gleichen:
– zweistöckig, die obere Galerie war die Residenz
– Balkone und die Höfe.
Es gab auch noch „Hinterhöfe“ für Dienstpersonal und Kutschen.
Der Stil war maurisch beeinflusst.
Zu den verwendeten Materialien führt sie aus: Vulkangestein und Holz
Der rote, poröse Tuffstein wurde für die Säulen der Patios verwandt oder sie wurden aus dem Kernholz der kanarischen Kiefer gefertigt.
Der schwarzen Basalt fand beim Hausbau und dem Kopfsteinpflaster Anwendung.
Die Innenhöfe ähneln sich ebenfalls: in der Mitte ein Springbrunnen und üppige Bepflanzung.

Nun begeben wir uns auf die Straße. halten uns rechts und stehen  vor

Nr. 2: Casa del Corregidor (Haus des Landvogts)
und betrachten die Fassade: Auch wenn man den genauen Baubeginn dieses Hauses nicht weiß, so ist das Fertigstellungsdatum 1545  Dank einer nur schwer erkennbaren Inschrift an der oberen rechten Seite des Eingangportals bekannt.
Über dem Portal sind drei Wappen angebracht: links der Türe das Wappen des  Corregidor de Tenerife, Jerónimo Álvarez de Sotomayor, (Landvogt)  während dessen Amtszeit das Gebäude fertig gestellt wurde, rechts der Tür das Wappen von Teneriffa und in der Mitte ganz oben das Wappen Kaiser Karl V.
Seit 2008 ist das Gebäude ein Teil des Rathauskomplexes. (in dem auch gearbeitet wird!)

Nr. 3 Casa de la Alhóndiga (Getreidemarkt)
Nur wenige Schritte bis zum nächsten Haus und wir stehen vor dem blaugestrichenen Haus Alhóndiga, das 1705 – 1709 errichtet wurde und als Getreidekammer diente. Hier bekamen die ärmsten Bürger in Mangelzeiten Weizen und Brot , wenn sie diese nicht kaufen konnten.
Außerdem wurde hier auch Weizen als Saatgut für die Arbeiter bereitgestellt, für deren eigene als auch für die vom Rat verpachteten Felder.
Auch dieses Haus unterlag im Laufe der Jahrhundert vielen Umwandlungen: Es war Lager der Regierung für Weizen und Wein von einem Jahr auf das nächste. Es wurde im 19. Jahrhundert für 200 Franzosen als Gefängnis genutzt und im 19. Jahrhundert befand sich hier das Bezirksgericht, eine Kaserne und ein Gasthaus, Isolierstation des Krankenhauses während der Spanischen Grippe  (1918), sowie städtische Schule und Lehrerbildungsanstalt. Mitte des 20. Jahrhunderts tagten hier das Amtsgericht und das Landgericht.
Heute sind hier verschiedene Ämter der Stadtverwaltung untergebracht.

Aus der Calle de la Carrera biegen wir in die Calle Nava y Grimón ab und passieren die Plaza del Adelantado.
Im Vorbeigehen erläutert Dominga, dass sich hinter dem Platz früher die Markthallen befanden. Zudem war es der wichtigste Platz der Stadt, seit sich der spanische Eroberer Alonso Fernándz de Lugo entschloss, seine Residenz hierher zu verlegen. Die wurde auf dem Gelände errichtet, auf der sich heute das Kloster Santa Catalina befindet, an dem wir auch vorbeigehen und das mit einem Generalticket für 3 Euro mit noch einigen Gebäuden besichtigt werden kann.
Im 19. Jahrhundert fanden auf diesem Platz die unterschiedlichsten Aktivitäten statt. So Feste, Prozessionen, Stierkämpfe, das Brechen von Zuckerrohr aber auch der Vollzug von Strafen. Hier war auch der Endpunkt der Wasserleitung, die die Stadt mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser kam über einen Holzkanal aus dem Mercedeswald. Dass der Platz im Wandel der Jahrhunderte auch sein Äußeres änderte, verwundert nicht.
Der heute zu bestaunende Brunnen stammt aus Marseille und wurde im 19. Jahrhundert aufgestellt und viele Bäume spenden Schatten.

Das erste Haus, gleich um die Ecke ist
Nr. 9: Casa Nava y Grimón
Das ist heute der Glückstreffer: Dieser Palast ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugängig. Die Renovierungsarbeiten befinden sich auch erst am Anfang. Der Patio ist mit Granulat bedeckt, macht dadurch aber einen gepflegten Eindruck. Die umlaufende, verglaste Galerie ist stark beschädigt, jedoch zwei Attraktionen hat das Haus aufzuweisen: Das großzügig geschwungene Treppenhaus aus Carrera Marmor aus Italien und die Gestaltung der Deckenkuppel im Treppenhaus mit portugiesischen  Ornamenten geschmückt.
Dominga führt zur Geschichte des Hauses wieder aus:
Der Belgier Tomás Grimón begann im Jahre 1586 mit dem Bau. Im 17. Jahrhundert wurde der mittlere Teil der Fassade mit seinem Giebelabschluss und den gedrehten Säulen im Stil des Barocks errichtet. Im 1776  ließ Tomás Nava Grimón dasHaus komplett erneuern. Die Fassade wurde mit Cantería azul, einem Stein aus Tegueste, verkleidet. Das Wappen über der Türe ist das der Familie Grimón. Im Giebelfeld ist das Wappen der Marqueses de la Villa nueva del Prado angebracht, ein Titel der in der Familie Nava y Grimón erblich ist.
Das Haus spielte im Zeitalter der Aufklärung eine große Rolle und war die Bühne für die Tertulias (die politisch-literarischen Salons), deren Mittelpunkt Tomás und später Alonso Nava y Grimón waren. Einer der Söhne des Hauses war der Begründer des Botanischen Gartens. Und in einem Hinterhof standen zwei prächtige Kutschen, die wir in der Casa Lercaro noch zu sehen bekommen.
Natürlich wurde auch dieses Gebäude 1976 unter Denkmalschutz gestellt.
Und, so führt Dominga aus, man hofft einen entsprechenden Investor zu finden, so dass es in einen Parador umgewandelt werden könnte.
Beim Weitergehen erzählt sie eine Kuriosität: Als man anfing das Haus zu sanieren, fand man hinter den Schlitzen, an denen wir vorbeigehen, tonnenweise Briefe, hauptsächliche Adressaten in Kuba. Die Landbevölkerung glaubte, dass es sich hier um Briefkästen handeln würde.

Bevor wir in die Calle San Augustin links abbiegen, gehen wir noch an einem prächtigen Gebäude mit schöner Architektur und wunderschönem Garten vorbei.

Nr. 10 Palacete Rodríguez de Azero (Palais Rodríguez de Azero)

Wir vermuten: ein  Hotel. Aber nein, es ist ein Casino (1899 erbaut), jedoch kein Spielkasino sondern hier werden sportliche und kulturelle Aktivitäten organisiert und es gibt auch ein sehr gutes Restaurant „La Tasca“. Laut Dominga ist hier die Spezialität ein kanarisches Eintopfgericht „Puchero“. Sie empfiehlt uns anschließend das Haus allein wegen der Architektur zu besichtigen.
Nun biegen wir in die Calle San Augustín ab und wir wenden unsere Aufmerksamkeit der


Nr. 13: Casa Montañés
zu.

Zur Geschichte:
Der Hauptmann der Miliztruppen, Francisco Montañés ließ 1746 dieses Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus bauen. Es hat – anders als die bisher besichtigen – drei Stockwerke und ein Zwischengeschoss. Das oberste Stockwerk diente als Kornspeicher, das darunter liegende war das herrschaftliche Stockwerk. Die umlaufende Galerie war früher offen und ist  heute mit Schiebefenstern versehen. In einem Art Zwischengeschoss waren die Geschäftsräume untergebracht und das Erdgeschoss diente als Lager und Weinkeller, wie wir es ja auch von den anderen Häusern – oder besser Palästen – schon gehört haben.
Die Gestaltung des Innenhofes mit Springbrunnen und üppiger Vegetation ist fast austauschbar für alle anderen Gebäude. Mal befinden sich im Innenhof in den Ecken Wasserspeier, mal sind es Schnitzereien, aber die Unterschiede sind unwesentlich.
Das für La Laguna typische Portal ist im oberen Teil mit dem Familienwappen des Erbauers verziert.
Früher waren all diese Prachtvillen Privathäuser, jedoch den Unterhalt können sich heute kaum noch Privatleute leisten und daher ist auch dieses Gebäude ein öffentliches, wüsste man es nicht, könnte man es daran ableiten, dass im Treppenhaus ein großes Bildnis von Spaniens König Juan Carlos I. hängt.
1985 wurde das Haus von der Regierung der kanarischen Inseln erworben und dient als Sitz dem Consejo Consultativo de Canarias (Beratende Versammlung der Kanarischen Inseln).
Auf eine Besonderheit – gleich rechts in der Ecke hinter dem Eingangstor – macht uns unsere Stadtführerin aufmerksam: Ein Urinal, im 18. Jahrhundert äußerst fortschrittlich.

Nr. 14 Palacio de Lercaro (Palast der Lercaros)
Nach dem Betreten sagen wir erst wieder: “oh!“ Eine sehr  schöne Galerie, der Patio ist mit Stein- und Holzsäulen gerahmt.
Dominga führt aus:
Bereits im 16. Jahrhundert kamen Portogiesen, Italiener und Belgier hierher, um Handel zu treiben. Auf dem Weg nach Amerika war Teneriffa sehr interessant. Es gab auf den Kanaren zwar keine Schätze wie Gold oder Öl, jedoch eine begehrte Ware waren die Sklaven, um  sie dann auf den europäischen Märkten zu verkaufen.
Der Erbauer dieses Hauses, Francisco Lercaro de León stammte aus einer Genueser Kaufmanns- und Bankiersfamilie. Im Gegensatz zu den sonstigen Fassaden aus schwarzem Basalt ließ er diese aus Mamposteria herstellen. Dies ist eine verputzte Mauer aus Naturstein, die nur an den Ecken und den Fensterfüllungen mit sichtbaren Steinquadern und am Portal mit Steinmetzarbeiten verziert ist. Das Gegenstück zu diesem Haus soll in Genua gestanden haben.
Auch dieses Haus wurde  im Lauf der Jahrhunderte vielfältig genutzt:
Es diente dem Militär, war Sitz der Philosophischen Fakultät der Universität und Grundschule.
In den Nebengebäuden befanden sich eine Tischlerei, eine Schmiede und eine Schuhmacherwerkstatt.
Auch dies Anwesen wurde vom Cabildo de Tenerife erworben, 1976, und 1983 unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1993 öffnete das Museo de Historia de Tenerife (das historische Museum von Teneriffa) seine Pforten.
Daher sind hier auch die beiden Kutschen, von denen wir im Haus Nava y Grimón gehört haben, untergebracht.
Sie wurden im 18. Jahrhundert in England gekauft. Die eine diente ausschließlich den Damen, wenn sie zum Teetrinken in ihre Gartenanlagen fuhren. Die zweite Kutsche, ein Landauer, mit dem Wappen der Familie versehen, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erworben und König Alfons XIII. erkundete damit die Insel.
Dominga zeigt uns noch eine typische Einrichtung in den Häusern: Das sogenannte Petz-Bänkchen. (Chiva) Die kleinen Sitzbänke waren in einer Fensternische untergebracht und von hier aus konnte man wunderbar „tratschen“ und „petzen“.
Kurz vor Verlassen des Gebäudes sehen wir die Krippe. Diese ist sonst oben im Wohnraum untergebracht und wurde zur Krippenausstellung in einen unteren Raum gebracht. Es ist eine italienische Krippe und weist einige Besonderheiten auf: Vergleicht man die Trachten, so sind es kanarische, statt der sonst üblich dargestellten Kamele sind es hier Pferde und es gibt zwei Mariendarstellungen mit Jesuskind: einmal zur Zeit der Geburt und dann zur Zeit des Besuches der Heiligen Drei Könige.
(Wer mehr über das Haus Lercaro wissen will, kann es in meiner „Zeitreise“ nachlesen.)

Nr. 15 Casa de los Jesuitas (Haus der Jesuiten)

Wir sitzen quasi in einem Hörsaal der besonderen Art: Die Sesselchen sind mit rosa Damast bezogen und die Einrichtung erinnert an hochherrschaftliche Räume. Vor uns haben wir die Porträts von für La Laguna wichtigen Persönlichkeiten aus der Familie Nava y Grimón, unter anderem den Begründer des Botanischen Gartens, Don Alonso de Nava y Grimón, VI. Marquis de Villanueva del Prado (1756-1832).
Dominga führt aus:
Im Jahr 1733 begann der Jesuitenorden mit der Errichtung des Gebäudes in der Calle San Agustín. 1737 wurde es fertig gestellt und im Jahr 1767 ordnete Karl III. die Ausweisung der Jesuiten aus den spanischen Gebieten an und der Staat wurde Eigentümer des Gebäudes. Die Jesuiten waren dem König zu fortschrittlich.
Der Real Sociedad Económica de Amigos del País de Tenerife  wurde 1778  ein Teil des Gebäudes als Sitz zur Verfügung gestellt. Heute nutzt diese Gesellschaft – sie gibt es auch auf dem Festland und in Lateinamerika – das ganze Gebäude. Im 19. Jahrhundert war hier für knapp 30 Jahre die Universität untergebracht und mit der Wiedereinrichtung der Universität im Jahr 1927 wurden hier wieder Hörsäle eingerichtet, bis die neue Universität erbaut wurde.
Dominga gibt eine Anekdote zum Besten:
Humboldt kam mit der feinen Gesellschaft in Berührung und zeigte den Damen eine Glaslinse. Alle Damen erschraken, da sich unter der Glaslinse ein Floh befand. Daraufhin sagte Humboldt: “Sie brauchen nicht zu erschrecken, das ist ein Floh aus dem Pöbel, der würde es nicht wagen, auf ihre Perücke zu springen.“ Und da waren es die Damen zufrieden.
Hier finden auch heute noch Lesungen über Humboldt statt, jedoch nur in deutsch.
Wir müssen weiter, die nächste Gruppe drängt herein.
Wir brauchen uns auf der Straße nur umzudrehen und stehen vor

Nr. 16 Casa Salazar,dem heutigen Bischofssitz von Teneriffa
Wie wir selbst feststellen können, handelt es sich wieder um ein sehr repräsentatives Gebäude. Don Cristóabal Salazar de Frías ließ im Jahre 1661 – 1667 sein Haus im Barockstil errichten. Die Fassade ist beeindruckend, ganz aus Stein, der in Tegueste abgebaut wurde. Der Stein war immer ein Ausdruck für Reichtum. Denken wir nur an den Spruch „steinreich“. Eine Besonderheit sind die Wasserspeicher, die frühmexikanische Anlehnungen haben.
Dominga macht uns darauf aufmerksam, dass das Wappen der Familie Salazar wiederum aus  Carrara Marmor  ist.
Auch dieses Anwesen beherbergte im Laufe de Jahrhunderte unterschiedliche Institutionen und wurde im Jahre 1892 zum Sitz des Bischofs und der bischöflichen Verwaltung.
Dass auch dieser Komplex unter Denkmalschutz gestellt wurde, verwundert nicht.
2006 sorgte jedoch ein verheerender Brand an dem rückwärtigen Teil des Gebäudes mit Holzaufbauten für Panik. Die Anstrengungen der Feuerwehr, sowohl vom Boden wie aus der Luft, verhinderten ein Übergreifen auf die anliegenden, wertvollen Gebäude.
Trotzdem wurde das danebenliegende Haus in Mitleidenschaft gezogen und die Anstrengungen der Feuerwehr galten zudem dem Abkühlen des Vulkangesteins, das ab einer bestimmten Gradhöhe platzt. So wurde das Schlimmste verhindert.

Noch ein Stücken die Calle San Augustín hoch und wir betreten das Gebäude
Nr. 18 Ex-Convento de San Agustín (ehemaliges Kloster von Sankt Augustin)
Vorab: in diesem ehemaligen Kloster befinden sich die  2 schönsten Renaissanceinnenhöfe mit Kreuzgängen:

Den Kamelienhof und den Zypressenhof.
Aber der Reihe nach: Die Anfänge gehen auf den Beginn des 16. Jahrhunderts zurück, als der Eroberer Alonso Fernández de Lugo den Orden der Augustiner dafür belohnte, dass dieser ihn bei der Eroberung und Kolonisation der Insel begleitete.
Das Kloster Espíritu Santo (Heiliger Geist) wird 1504 erstmals urkundlich erwähnt. 1506 wurde mit dem Bau des Klostergebäudes begonnen. Der Prior Pedro Grimón war ein Sohn von Jorge Grimón. Diesen Namen haben wir bei der Besichtigung des Palastes Nava y Grimón bereits gehört und so verwundert es nicht, dass diese Familie und ihre Nachkommen die Schirmherren des Klosters waren. Große Schenkungen, in Gestalt von Grundstücken, Wasserrechten usw. machten das Kloster zu einem der reichsten der Insel, das erst im Jahre 1836 aufgehoben wurde.
Wie die Historie aufzeigt, diente dieses Gebäude die längste Zeit der Vermittlung von Bildung, auch wurde im 18. Jahrhundert die erste Universität der Kanarischen Inseln hier gegründet, die bis 1845 bestand. Danach wurde hier auf königlichen Erlass ein Gymnasium eingerichtet.
In der ehemaligen Kapelle, die 1964 durch einen Brand zerstört wurde,  werden heute in der Osterzeit sehr würdevolle und äußerst sehenswerte Passionsspiele aufgeführt. Die Augustiner betreiben hier auch eine „Tafel“ für Bedürftige.
Im Jahr 1983 erfolgte wohl in La Laguna die Große „Unter Denkmalschutz-Stellung“. Natürlich steht auch dieser gesamte  Komplex unter Denkmalschutz.

An Hand des Planes zeigt uns Dominga zum Abschluss ihrer Führung noch mal unseren Rundgang mit den besichtigen Gebäuden und gibt uns noch einige Tipps:

– Ein Besuch der Markthalle sei sehenswert. Sie ist bis 14 Uhr geöffnet   und ist in ca. 10 Minuten zu erreichen. Hier gibt es ihrer Meinung nach den besten Barraquito von La Laguna.
– Besichtigung oder Essen im Casino
– Besteigung des Turms und Besichtigung der Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción.

Wir beschließen für uns: Erst zum Markt, denn inzwischen ist es kurz vor 13 Uhr. Wir wollen Gewürze kaufen und den angepriesenen Barraquito probieren. Beides erfolgreich. Und wenn man sich überlegt, dieser Kaffé der aus 4 Schichten besteht: süßer Milch, Orangen-Likör Cuarenta y tres, Espresso, geschäumter Milch mit etwas Zimt und ein Stückchen Zitronenschale, doppelt so groß wie im Süden für 1 Euro.
Unser nächstes Ziel ist der zur Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción gehörende Glockenturm, das Wahrzeichen von La Laguna, der mehrfach wieder aufgebaut wurde.
1577 zum ersten Mal, fiel aber bald zusammen. 1630 neu erbaut. Auch diesmal war es nicht von langer Dauer. Ein drittes Mal wurde der Turm dann 1694 errichtet und hat viele Veränderungen erfahren.
Wir erwerben für 3 Euro eine Eintrittskarte, die uns auch noch zur Besichtigung der Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción sowie des Hauses Salazar Obispado, der Iglesia Monasterio de San Juan Bautista und der Iglesia Convento de Santa Catalina de Siena berechtigen würde. Nun steigen wir rund 100 Stufen auf,  dann haben wir in der Höhe der Glocken bereits einen schönen Ausblick auf La Laguna und zum Mercedeswald, auf einer Wendeltreppe schauben wir uns noch höher und von hier haben wir einen freien Blick in die Runde.
Danach besichtigen wir die angrenzende älteste Gemeindekirche der Insel von 1496

Nr. 19:  Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción (Kirche “Unserer lieben Frau der unbefleckten Empfängnis)

Jedoch von diesem ursprünglichen Bauwerk ist heute nichts mehr erhalten. 1558 erhielt es – mehr oder weniger –  ihr heutiges Aussehen: Drei Schiffe, die durch Säulen getrennt sind. Im 17. Jahrhundert wurde eine Erweiterung vorgenommen, wobei der Hauptaltarraum erweitert wurde. Im 18. Jahrhundert wurden verschieden Gebäudeteile erneuert oder auch abgerissen, da das verwendete Baumaterial schlecht war.
Was wir heute sehen ist ein eine Zusammenfassung von Gebäuden verschiedener Epochen, die keinen einheitlichen Stil aufweisen.
Eine Sehenswürdigkeit der Kirche, ein Taufbecken aus Majolika aus Sevilla, soll bereits für die Taufe der Guanchenfürsten benutzt worden sein, die sich 1496 in Los Realejos den Eroberern ergeben haben. Aber: Wegen aktueller Bauarbeiten können wir es leider nicht besichtigen.
Dass auch diese Kirche unter Denkmalschutz steht verwundert nicht und das schon seit 1948.

So, für heute haben wir genug von La Laguna gesehen und wir begeben uns wieder zur Haltestelle der Straßenbahn  in der Avenida de la Trinidad. Auf dem Weg zur Bahn gehen wir durch die Haupteinkaufsstraßen der Stadt, haben aber keine Chance etwas zu erwerben, da Mittagsruhe herrscht. Alle uns interessierenden Geschäfte sind geschlossen.

In 40 Minuten sind wir in Santa Cruz und steigen bei der Plaza Weyler aus.

Unser Ziel ist die Caja Canarias, die mal wieder eine großartige Ausstellung „El retrato español en el Prado del Greco a Sorolla“ anbietet.
Jedoch, wir müssen erst etwas Zeit verbummeln, da auch die Ausstellung mittags geschlossen ist und erst um 17 Uhr wieder geöffnet wird. So essen wir in einem kleinen Spezereien-Restaurant leckere italienische Tapas. Die machten jedoch erst mal richtig Hunger auf mehr.
Die dann besichtigte Ausstellung begeistert uns mit den Porträts, die von den berühmtesten, alten Meistern erstellt wurden. Alle Maler aufzuführen, würde zu weit führen, so beschränke ich mich auf Velázquez, El Greco, Luca Giordano, Joaquín Sorolla, Francisco de Goya und den deutschen Maler Anton Rafael Mengs .
Die Caja Canarias bietet jetzt in der Adventszeit noch einen Höhepunkt: Eine richtig schöne, große Krippe, in der neben der Krippe von Bethlehem auch noch das damalige Leben anschaulich, lebendig dargestellt wird, so z.B:  Hufbeschlagen eines Pferdes, Kehren eines Hofes oder Pflücken von Apfelsinen.
Auf dem Weg zum Bus kommen wir dann noch an  einem Weihnachtsmarkt mit Musikbegleitung vorbei. Sehr stimmungsvoll.
Um 18.15 Uhr nehmen wir  den Bus 110 zurück nach Los Cristianos.
Wir sind zufrieden, denn wir hatten einen interessanten, lehrreichen Tag, wenn auch bei kühlem Wetter, jedoch ohne Regen. Eine gute Alternative zu unserem sonstigen Wandertag.

Anfahrt:
Vom Süden kommend mit der Bus-Linie 110 oder 111 bis Santa Cruz, dort in die Straßenbahn umsteigen. Sofort nach dem Einsteigen in die Bahn die Bonusbuskarte abstempeln um dann festzustellen: Die Weiterfahrt ist kostenlos!

Boca Tauce – Chirche

Achtung:
Stand 18.10.2012:
Der Einstieg in diese Wanderung ist nach den heftigen Waldbränden zur Regeneration der Natur zur Zeit absolut gesperrt.

 

Eine Wanderung der Superlative:

Einzigartig!
Die unterschiedlichsten Naturschönheiten!
Hohe Anforderung an die Kondition!
Dauer der Tour!

Wanderwegstrecke: 6 ½ Stunden (da wir erst den Einstieg suchen mußten, brauchten wir gut 7 Stunden!)
Als Information für diese Tour hatten wir eine Karte vom „Infoturismo Tenerife“ mit 2 eingezeichneten Routen: Ausgehend von Boca Tauce „Sendero 18“ – davon abgehend „Sendero 60“ nach Guía de Isora. Wir wollten es wagen:
Also fuhren wir wieder mit dem Bus 342  (9:15 ab Busbahnhof Las Americas) in die Cañadas und stiegen bei Boca Tauce aus.
Um 10.40 Uhr starteten wir von hier, indem wir ein kurzes Stück die Straße TF 21 bis zu dem neu errichteten Informationsplateau zurückgingen.
Erste Überraschung: Der Zugang war abgesperrt. Jedoch, dort Arbeitende erlaubten uns zu passieren. Nach dem Studium der Informationstafeln, dass hier früher u.a. ein Weideplatz der Herden war, die im Sommer hier hoch gebracht wurden, begannen wir gleich rechts, dem Hinweis „Sendero 18 Boca Chavao“, mit weiß-gelber Markierung folgend, unser Abenteuer.
Von Ginsterbüschen gesäumt passieren wir das äußerst bizarre Lavafeld, haben den freien Blick auf Teide und Pico Viejo auf der rechten Seite und bestaunen die unterschiedlichsten Felsformationen auf der linken Seite. Der Weg ist sehr gut präpariert und immer wieder mit den Hinweistäfelchen „Sendero 18“ gekennzeichnet. Ein etwas schlechter zu gehende Stück mit faustgroßen Lavabrocken ist nach 10 Minuten überwunden und ich freue mich riesig, rechts des Weges jede Menge Stricklava-Formationen bestaunen zu können.
Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Kiefernwald zu, erreichen wir etwas links die nächste Hinweistafel „Sendero 35 Boca Chavao – 20 Minuten“. Diesen Abstecher wollen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir mal nur eine kürzere Tour gehen wollen. (Hin- und Zurück: 3 ca. Stunden)
Heute aber gehen wir rechts, Sendero 18. Unterwegs sehen wir links auf dicken Steinen postierte Steinmännchen und einen gelben Punkt. Da wir jedoch noch auf eine Kennzeichnung hoffen „Sendero 60“ gehen wir weiter und erreichen nach einer Stunde 20 Minuten bei Km 3 die TF 38. Wir halten uns links zum Aussichtspunkt „Narices del Teide“ immer noch in der Hoffnung, hier den „Sendero 60“ zu finden. Vergebens. Also beschließen wir um 12.10 Uhr den Rückweg anzutreten.
Wieder kommen wir an die nun rechts abgehende mit Steinmännchen und gelbem Punkt Stelle markierte und beschließen, das Abenteuer zu wagen, diesen Weg einzuschlagen.
Er führt uns ca. 15 Minuten steil aufwärts an den Fuß der markanten Felsen, die wir vorher von unten bestaunten. Einmal tief bücken und unter einer Kiefer durch gehen, dann führt der Pfad zwischen zwei Kolossen hindurch und wir haben – oh Wunder – einen phantastischen Blick auf die Küste mit Playa San Juan und ein herrliches Wolkengebilde.
Links sehen wir einen verwaschenen weißen Punkt mit etwas Grün und Steinmännchen. Wir folgen diesen Hinweisen und sind begeistert wiederum von der abwechslungsreichen Landschaft, müssen allerdings wieder steil bergauf gehen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu einem ehemaligen Unterstand an einer Quelle mit oberhalb angebrachten Christusbild. Wir gehen den Pfad hier weiter, was nicht empfehlenswert ist, denn der Abstieg auf den Weg ist steil und durch die Kiefernnadeln sehr rutschig. Also, besser auf  den Weg zurückgehen, der immer wieder mit verwischten weißen Punkten, auch mal ein gelber dazwischen, gekennzeichnet ist.
Um 12.50 Uhr geht es endlich bergab und wir kommen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Conde – links – und rechts auf einen roten Feuermeldeturm.
Nach einer Viertelstunde passieren wir diesen Turm, daneben ein gelbes Haus und etwas unterhalb machen wir eine kurze „Apfel-Ess-Pause“.
Auf einer quasi betonierten Forststraße geht es bergab und nach 5 Minuten kommen wir an eine Gitterabsperrung. Quetschen uns vorbei und müssen auf der Rückseite lesen: „Durchgang verboten“.
Konnten wir nicht wissen. Also weiter bergab, übersteigen noch eine Kette und nehmen hier die abwärts führende Forststraße und vermuten, dass die aufsteigende Straße eventuell auch nach Boca Tauce führen könnte.
Noch ein Stückchen weiter kommen wir an eine große Hinweistafel der Regierung von Teneriffa, noch etwas abgedeckt, dass es sich hier um den Ausbau des „Sendero 70 Guia de Isora“ handelt.
Wir passieren ein größeres Gebäude, beachten nicht die rechts hinweisende Holzhinweistafel und gehen den Forstweg weiter, der inzwischen sehr geröllig ist.
Noch ein Stückchen weiter freuen wir uns, dass wir die Forststraße verlassen können. Es  führt ein mit weiß-gelben Strichen gekennzeichneter Weg rechts ab und die Hinweistafel kündigt uns an: „Guia de Isora 13,7 km“. Er ist sagenhaft gut präpariert und mit dicken Lavabrocken – fast durchgängig – eingefasst. Von nun an muss ich die Wegeführung nicht mehr beschreiben, denn sie ist wunderbar gekennzeichnet. Abgehende Wege sind mit gelb/weiß gekreuzten Balken markiert; d.h. hier nicht gehen. Also: Ein Verlaufen muss man nicht mehr befürchten.
Inzwischen ist es 13.35 Uhr.
Der Weg führt durch so abwechslungsreiche Landstriche – wie ein vom Brand gekennzeichneter Kiefernwald, der durch den Neuaustrieb an den Bäumen und die „Nachkömmlinge“ uns wieder Bewunderung für die Selbstheilungskräfte der Natur abverlangt.
Nach einem Aufstieg würdigen wir die Verschönerungsarbeiten, denn das hässliche Wasserrohr ist in eine Lavafelsmauer eingebettet.
Nach einer weiteren Stunde stoßen wir auf ein einsames Haus, die Hinweistafel klärt uns auf, dass wir wir nach 8,6 km in Chirche sein werden.
Jedoch die Hinweistafel sagt nicht aus, wie strapaziös der nun folgende Weg sein wird.
Von hier geht es erst mal wieder gut 10 Minuten sehr steil bergauf – durch Kiefernwald – bis an den Fuß eines markanten Felsmassives, entlang an einem leeren, betonierten Kanal.
Nach geraumer Zeit gelangen wir an den nächsten Hinweis: „Chirche 5,7 km“
In wieviele Barrancos wir inzwischen abgestiegen und wieder aufgestiegen sind, wir haben sie leider nicht gezählt. Wir vermuten mal mindestens 6.
Um 17 Uhr schauen wir in einen Barranco mit entsprechendem Galeriehaus, Rohren etc. Jedoch wir befinden uns noch immer hoch oben, in etwa der Höhe der Bodega die an der TF 38 aus den Cañadas kommend liegt.
Aber: Von nun an ging es tatsächlich nur bergab. Und wie!
Etwas oberhalb des Aussichtslokals an der Zufahrtsstraße von den Cañadas nach Chirche gelangen wir in ein Seitental, in dem Wein in Fülle angebaut wird.
Anschließend zweigt der Pfad – sicher ein alter Handelsweg – links ab und wir gehen zwischen Lavasteinmauern auf unregelmäßig gepflastertem Weg – natürlich –  bergab. Wir bewundern uns selbst, dass wir die Schönheiten noch aufnehmen können, denn der Weg ist wie eine Allee mit Aeonien gesäumt.
Unterhalb queren wir die Fahrstraße und es geht in den Ort Chirche. Steil bergab bis zur Calle „Los Casacjitos“. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Wir streben jedoch das Lokal  „Brasas de Chirche“ an.
17.45 Uhr! Geschafft!
Hier werden wir bereits von unseren Männern erwartet, denen wir vorher unsere vermutliche Ankunftszeit telefonisch durchgegeben haben.
Und es erwartet uns wieder ein für dieses Restaurant gewohnt köstliches Essen.

Anfahrt:
Mit dem Bus, Linie 342 von Playas de las Americas um 9.15 Uhr bis Boca Tauce
Abfahrt:
Wenn man kein privates Taxi hat:
Mit dem Bus, Linie 491 von Chirche, Calle Los Cascajitos (hier sahen wir eine Bushaltestelle) im Plan wird angegeben:  Calle Nueva Aripe/Calle La Era 19.25 Uhr bis Guía de Isora (Bus fährt nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen)

Ifonche – Adje

Die heutige Tour ist die absolute Lieblingstour meiner Mitwanderin hier im Süden. Zudem ist sie eine Gedächtnistour, denn genau vor 10 Jahren gingen wir sie zum ersten Mal in einer großen Wandergruppe, mit Baby und Buggy.
Es ist eine Wanderung, die stets bergauf, bergab, mal sanft, mal heftig dahingeht.

Eine Wanderung, die über große Strecken im lichten Kiefernwald verläuft, mit entsprechend angenehmen Untergrund und herrlich, intensivem Kiefernnadelduft. Dazu ein wunderschönes Sonnen-Schattenspiel durch das Geäst der Bäume. Bizarre Felsformationen, abwechslungsreiche Flora, weite Aus- und Rundblicke. Einfach schön!

Wanderwegstrecke: knapp 3 ½ Stunden
Also, wir sind Glückspilze! Das Wetter, strahlend blauer Himmel trotz Regenvorhersage.
Um 10.30 Uhr starten wir in Ifonche, rechts am Restaurant „El Dornajo“ vorbei, in die Senke aus der Senke  und bei dem Hinweisschild „Barranco del Infierno“ und dem grünen Pfeil biegen wir rechts ab.

Vorab: Verlaufen kann man sich kaum, denn die Strecke ist sehr gut mit grünen Punkten, grünen Pfeilen, grün-weißen Strichen durchgehend bis zum großen Felsplateau – Boca del Paso – oberhalb von Adeje, markiert.

Es gibt bis dahin nur drei Stellen an denen man aufpassen muss:
Ziemlich am Anfang, nachdem wir über glatte Felsen zu einer Kiefernanhöhe aufgestiegen sind, den rechts abgehenden Weg unbeachtet  lassen, den grünen Punkten folge.

Unterhalb der weißen Gebäude nicht nach links – „La Vista“ – abbiegen , sondern in den Kiefernwald aufsteigen. (Hat man viel Zeit und Lust zu gehen, dann lohnt sich ein Abstecher, um nach links vorbei an den Gebäuden, an einem alten Dreschplatz vorbei zu wandern und ganz tief in den Barranco del Infierno zu sehen. Jedoch, man muss zurückgehen).

Später – nach einem gandiosen Einblick in einen  markanten Barranco – nicht in den Barranco absteigen (hier geht es zu einer Quelle)  sondern an der großen Kiefer aufwärts: wieder ein grüner Punkt.

Über Kiefernnadeln geht es abwärts bis zum nächsten Barranco, Markierung diesmal grün-weiße Streifen – und ganz witzig – der Barrancogrund ist mit unzähligen Steinmännchen verziert. Von hier aus erfolgt – links abbiegend –  grüner Pfeil – ein etwas steilerer Anstieg zu einer mit Kiefern umgebenen kleineren Ebene. Bis hierher haben wir 1 Stunde gebraucht. Wir genießen den phantastischen Rundumblick auf den Guajara im Norden und den Conde wie Roque Imoque im Süden.
Von hier aus führt der Weg im Knick nach rechts. Zwei Steinmännchentürme kennzeichnen die Strecke. Und weiter durch den Kiefernwald. Wir atmen tief durch! Nach einer Stunde 45 Minuten kommen wir an das baumlose Felsplateau über Adeje – Boca del Paso -. Die Felsplatten sind überzogen von Flechten und wirken dadurch sehr eigenartig.

Man kann sagen: Von hier aus ging’s bergab. Hier sind weder grüne Punkte noch ein Pfad auszumachen. Als Orientierungshilfe dient jedoch eine in den Fels geschlagene Wasserrinne, an der wir –  mal links, mal rechts entlang gehend –  in ca. 15 Minuten bis fast zur Spitze gelangen. Weiter unterhalb kommen wir wieder auf einen gut zu erkennenden Pfad.

Wie herrlich muss diese Tour zur Zeit der Zistrosenblüte sein!  Nach unseren Gewaltmärschen bei den letzten Wanderungen mutet uns diese Tour fast wie ein Spaziergang an, was sie jedoch nicht ist. Nach 2 Stunden insgesamt gelangen wir an die Geländespitze – einer Kanzel gleich –  die wie eine Festung ausgebaut ist. Ein atemberaubender Ausblick auf die Südküste tut sich auf, links abgegrenzt von dem Bergmassiv des Conde. Hier legen wir erst mal eine Rast ein und genießen das Panorama. Inzwischen sind dicke Wolken aufgezogen.
Will man nach Taucho weitergehen, geht von hier der Weg rechts ab. Wir begeben uns aber an den direkten Abstieg, der in großzügig angelegten Serpentinen über sehr gerölligen, felsigen Untergrund quer durch üppiges Grün führt.
Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung!
Wir hatten weniger Zeit für den Abstieg einkalkuliert,  jedoch  durch die weiten Schleifen verliert man nicht so schnell an Höhe. Reichlich 600 Höhenmeter gilt es zu überwinden.
Jedoch:  Nach 1 Stunde 20 Minuten sind wir unten, vorbei an den Sendemasten gelangen wir auf die asphaltierten Straße oberhalb des Eingangs zum Barranco del Infierno. Gleich bei dem für seine „scharfen Hähnchen“ bekannten Restaurant „Otelo“.
Ist man auf den Bus angewiesen, heißt es weiter die Straße abwärts nach Adeje zu gehen.

Anfahrt:
Es gibt drei Möglicheiten:
Die Erste:
Man hat einen lieben Mitmenschen, der die Wanderer zum Ausgangspunkt bringt und am Ende der Wanderung wieder abholt. Die einfachste und beste Lösung! Dieses Glück hatten wir.
Die Zweite:
Man setzt die Autos um. (Man hat vorab ein Auto in Adeje geparkt). Das ist zwar aufwändig, haben wir aber auch schon praktiziert. Zum Abschluss kann man dann zurück nach Ifonche – zum „Start-Auto“ – fahren und im Restaurant „El Dornajo“ die dortige Spezialität, Kaninchen, essen. Donnerstag Ruhetag.
Die Dritte:
Man fährt mit dem Bus bis nach Arona – Linie 342, 480 oder 482 – von Los Cristianos – und steigt dann entweder Richtung Refugium oder Roque Imoque auf (beschrieben unter den Wanderungen vom 25.11.2008: El Refugio – Arona – El Refugio oder vom 15.1.2008 von Ifonche – Arona in umgekehrter Richtung) Dann wird es aber heftig (!) und  steigt in Adeje wieder in die Linie 416 nach Los Cristianos ein.

Aguamansa – Arafo

Camino de Candelaria

Hätte ich eine „Top Ten“ Liste der schönsten Wanderungen auf Teneriffa angelegt, der Aufstieg bis zur Kammhöhe auf der Cumbre Dorsal, Montaña de la Crucita,  stünde ganz vorne.
Es gilt 1000 Höhenmeter im Aufstieg und 1500 Höhenmeter im Abstieg nach Arafo zu bewältigen.
Den Abstieg von dort oben nach Arafo würde ich persönlich allerdings nicht in die „Top Ten“ aufnehmen!


Wanderwegstrecke: Aufstieg: 2:50 Stunden, Abstieg 3:10 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung bei Traumwetter um 10.30 Uhr. Auf dem jahrhundertealten Pilgerpfad von Aguamansa nach Candelaria wollen wir bis Arafo gehen. Etwas unterhalb der Bushaltestelle an der TF 21 in Aguamansa, (1000 m) gegenüber der Forellenzucht starten wir und folgen  dem Holz-Hinweisschild „Camino de Candelaria“. (Der Weg läuft mal unter der Bezeichnung „Camino de Candelaria“ und mal unter der Bezeichnung „Camino a Candelaria“)
Sofort steigt der wunderschöne Waldpfad – er wirkt fast märchenhaft – über dicke Steine, zwischen Erika- und Lorbeerbüschen und entlang von vielen Wasserleitungen an.
Gelegentlich sieht man den Bäumen kleine, verwitterte Metallschildchen „sendero turistico“.
Schon nach 10 Minuten kommen wir an den Wasserstollen „Galería La Puente“ mit Wasserzapfstelle und Grill in einer Höhle.
Wir halten uns links bis zum weißen Gebäude der Galería, steigen steil auf und erreichen nach weiteren 10 Minuten die Unterstellhütte „Pedro Gil“.
Hier sind die diversen Hinweisschilder z.B.: „La Caldera“, „Arona“, „La Esperanza“. Der gelbe Wegweiser weist den Pilgerpfad rechts an der Hütte vorbei aus.
Nach weiteren 55 Minuten erreichen wir die nächste Ausschilderung:
Der Wanderweg „TF 35 Llanos de Chimiche und Portillo del Topo“ interessieren uns heute aber nicht.
Für uns ist wichtig: „Camino a Candelaria“, der weiter steil bergan geht.
Der steile Serpentinenweg führt uns an drei mit Blumen geschmückten Kreuzen „Tres Cruces“ vorbei.
Wir befinden uns hier auf einer Höhe von 1180 m und hier beginnt der eigentlich Candelaria-Pfad, der unter dem gebräuchlichen Namen „Weg der Kreuze“ läuft.
Etwas oberhalb bestaunen wir einen Heiligenschrein, der mit frischen! Blumen geschmückt ist.
Wir sind dankbar für die schattenspendenden Kiefern, mit dicken Bartflechten (Zeichen für saubere Luft) und Eukalypthusbäume.
Immer wieder Trink- Fotografier- Schau- und Verschnaufpausen.
Der Weg ist so was von abwechslungsreich. Wir gehen nunmehr in einer regelrecht in den Fels geschnittenen Rinne, bizarre Steinmauern säumen den Pfad.
Wenn wir uns vorstellen: Diesen steilen Pfad gehen die Pilger betend und singend! Wo nehmen die die Luft her?
In einer Höhe von 1600 Höhenmetern wachsen an einer Wand  wunderschöne Dickblattgewächse. Hier treffen wir auf einen Alleinwandernder, Jürgen,  mit GPS Gerät und er fragt, ob er sich uns anschließen darf. Wie sich später herausstellen sollte, war das für uns ein ausgesprochener Glücksfall!!
Bei 1780 Höhenmetern verlassen wir die Baumgrenze und haben einen fantastischen Blick auf das Massiv Los Órganos (Orgelpfeifen), die Nordküste, Puerto de la Cruz, Orotavatal. Strahlend blauer Himmel, wolkenlos.
Nun passieren wir schräg – diesmal nicht steil aufsteigend –  ein rotgefärbtes Lavagelände, gehen über Geröll, wandern an regelrechten Lavamauern entlang.
Die Erholungsphase dauerte nicht lange. Wieder erscheinen Kiefern, Zistrosen, Ginsterbüsche und steil, steil, teils über Felsen geht es bergan. Nach rechts ein Blick auf den majestätischen Teide!
Nach 2 Stunden 20 Minuten erreichen wir – ganz schön ausgepumpt – in Höhe der Montaña de la Crucita (1980 m) die Kammhöhe auf der Cumbre Dorsal, der TF 21.
Hier oben werden wir von unseren lieben Ehemännern freudig empfangen, die sich freuen, dass wir es schon mal bis hierher heil geschafft haben.
Wir legen eine kurze Rast ein und Meike, eine allein Wandernde, fragt, ob sie sich uns auf dem Weg nach Arafo anschließen kann. Selbstverständlich.
Noch sitzen wir im Sonnenschein, jedoch schon nach kurzer Zeit, nach dem wir den Abstieg nach Arafo in Angriff genommen haben, ziehen Wolken aus dem Tal auf.
Abstieg:
13.25 Uhr queren wir die Höhenstraße und biegen rechts auf den breiten Forstweg ein. Vor uns das beeindruckende, schwarze Massiv des Pico del Valle.
Kurz darauf weist das Hinweisschild rechts nach „Igueste“ und Achtung: kurz darauf zweigt für uns links nach unten ein schmalerer Pfad ab. Dieser kreuzt immer wieder die Fahrstraße. Die Fortsetzung ist stets gut auszumachen, der erneute Einstieg ist meist durch 2 Holzpfähle links und rechts vom Einstieg gekennzeichnet.
Über Lavagrus geht es abenteuerlich steil bergab. Es lässt sich äußerst schlecht gehen. Ausgewaschene, zum Teil schmalste Rinnen, dienen als Weg.
Wenn ich in einem Wanderführer lese: „Der Reiz des Abstiegs liegt in den Abkürzungen“, dann wundere ich mich, denn der Abstieg ist nach meiner Ansicht durch den rutschigen Untergrund äußerst gefährlich.
Da ist mir eine andere Aussage wesentlich sympathischer, die ich aber erst nach der Wanderung gelesen habe: „die Abkürzungen erscheinen nicht immer sinnvoll“!!!!
Nach einer Stunde queren wir den Hang der Montaña de las Arenas. Über knirschenden, tiefschwarzen Lavagrus mit vereinzelt liegenden, fussballgroßen „Bomben“ (Lavabrocken),  führt uns der Weg weiter und es ziehen besorgniserregende, dicke Wolken von unten heran.
Wir gehen wieder auf einen Kiefernhain zu, Achtung: rechts geht unser mit Steinmännchen gekennzeichneter Weg abwärts weiter über den Lavagrus. Wir kommen an einem weiteren Pilgerschrein vorbei.
Nun erreichen wir eine rote Schranke: „Finca privada“. Können uns daran aber leider nicht halten, da der Weg eindeutig durch diese Finca führt. Und immer noch wie Schnee knirschender Lavagrus und das Ganze wirkt wie eine riesige Kohlenhalde. Inzwischen wird es feucht, also: Jacken anziehen. In diesem Gebiet sehen wir zum erstenmal die angekündigten gelben Hinweis-Flecken auf Steinen.
Nach 1 Stunde 20 Minuten kommen wir an eine Wegkreuzung und dort halten wir uns links. Hier in dieser Höhe kommen wir an den ersten Esskastanienbäumen vorbei. Weiter steil bergab.
Bei einem markanten Kastanienbaumskelett halten wir uns rechts. Und wir „knirschen“ weiter.
Inzwischen erkennen wir unser Glück, dass wir Jürgen mit seinem GPS-Gerät getroffen haben: Die feuchten Wolken sind jetzt so dicht geworden, dass die Sicht unter 2 m ist. Wir 4 bleiben dicht zusammen. Ohne die Fixpunkte auf dem GPS-Gerät, die uns anzeigen, wo der Weg weitergeht, wären wir hoffnungslos verloren. Es ist nichts mehr auszumachen.
Bei 1200 Höhenmetern erreichen wir eine Schutzhütte. Kurze Rast. Vor der Hütte türmt sich ein großer Berg geernteter Esskastanien, der darauf wartet, von den stachligen Hüllen befreit zu werden.
Wir erreichen wieder einen Kiefernwald und dort ist der rechts abgehende Weg mit Steinmännchen gekennzeichnet. Der mit Kiefernnadeln bedeckte Pfad dämpft unsere Schritte.
Einen linken Abzweig beachten wir nicht und folgen den von lieben Vorwanderern gesetzten Steinmännchen.
Wir queren einen ausgetrockneten Wasserkanal, wandern wie durch einen Garten Eden, die vielfältigste Pflanzen wachsen hier und Wein ist angebaut.

Nach 2 Stunden 20 Minuten erreichen wir bei 850 Höhenmetern ein gelbgestrichenes Haus, das erste von Arafo und gehen an Korkeichen – eine Seltenheit auf der Insel – weiter absolut steil abwärts. Rechts  sehen wir bereits eine geteerte Fahrstraße.
Der geröllige Pfad mündet in eine asphaltierte, enge Straße und bei der Villa Sebastian stoßen wir auf die normale Fahrstraße und ein Schild weist uns daraufhin, dass von hier aus nach oben der „Camino de Candelaria“ geht.
Laut GPS sollten wir uns nun links halten und dann rechts. Wir entscheiden jedoch: Nur noch geradeaus, schnellstens die noch 2 km bergab zur Busstation, denn inzwischen nieselt es schon heftiger.
Dieses letzte, asphaltierte Steilstück nach Arafo ist mörderisch.

Wir quälen uns die Calle Angel Garcia, Calle Anel Gardia Diaz bis zur Calle Capitan Nuñez weiter steilst abwärts. Lassen uns in Arafo – nach Befragung von Passanten – sehr umständlich bis zur Bushaltestelle leiten. Ich empfehle den Anweisungen des GPS  und anderen Wanderbeschreibungen zu folgen und den Pilgerpfad nach Arafo biszur Kirche zu gehen. Das heißt, wenn man auf die normale Fahrstraße nach dem mit  Korkeichen gesäumten Pfad kommt, links gehen und dann sofort wieder rechts. Dann kommt man zwischen Wein- und Obstterrassen an eine Stichstraße beim Restaurant Añavingo in die Calle de Eduardo Curbelo Fariña,  abwärts zur Plazuela de Llano mit  Pilgerbrunnen und Kreuz und Museum.

Nur wenige Meter nach rechts und man gelangt auf der Avenida Reyes de España zur Bushaltestelle „Estación de Guaguas“.

 

 

16.35 Uhr Geschafft!

Da der Bus  nach Santa Cruz, Linie 121, schon in 10 Minuten kommt, können wir nur noch eine neue  Bonobus-Karte kaufen und für die Besichtigung des Pilgerplatzes und der Kirche – die schöne Schnitzarbeiten beherbergen soll – muss ein anderes Mal Zeit sein.
Der freundliche Busfahrer lässt uns an der Autobahn bei Candelaria aussteigen.
Eine gefährliche Überquerung des Kreisverkehrs und wir sind an der Haltestelle des Busses 111 nach Los Cristianos.
Unsere beiden Mitwanderer mussten nach Santa Cruz und von dort weiter nach Puerto de la Cruz.
Fazit:
Wie schon eingangs erwähnt: Der Aufstieg, wenn auch sehr anstrengend, ist phantastisch. Einen so abwechslungsreichen Weg, sowohl von der Beschaffenheit des Weges: gepflastert, Kiefernnadeln bedeckt, geröllig, vielfarbigen Lavagrus, in den Fels geschnittene Rinnen, dicke Felsbrocken sind zu überwinden, es wird alles geboten.
Ebenfalls die Pflanzenwelt ist phantastisch: hohe Erikabüsche, vereinzelt dazwischen Lorbeerbäume, Kiefern mit dicken Bartflechten, Eukalyptusbäume, mit Moos und Flechten überzogene Felsen, Farne, Ginsterbüsche und Zistrosensträucher, die tiefgrünen Sträucher der vielblättrigen Drüsenfrucht, Skabiosenbüsche mit ihren vertrockneten Blütenstände, Dickblattgewächse, und, und, und.
Die Ausblicke rundum. Grandios!
Jedoch, der Abstieg, vielleicht auch weil wir keinerlei Sicht hatten, war nicht so, dass ich ihn noch mal gehen möchte.
Ich empfehle: Aufstieg von Aguamanza zur Montaña de la Crucita ist auch gleichzeitig Abstieg! Das lohnt sich!

 

Besonderheit:
Am 15. August wird die Romería” de la Virgen de Candelaria” gefeiert.
In Deutschland feiern wir diesen Tag als Maria Himmelfahrt.
Die Jungfrau von Candelaria ist die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln sowie zahlreicher Städte der Neuen Welt. Die Madonna von Candelaria ist eine sogenannte Schwarze Madonna. die Skulptur der Jungfrau von Candelaria soll 100 Jahre vor der Eroberung durch die Spanier von zwei Guanchen an der Küste des Güimar-Tales auf der Kanareninsel Teneriffa gefunden worden sein.
Am 7. November 1826 wurde sie von einer Sturmflut aus der Kapelle fortgerissen, in der sie 300 Jahre aufbewahrt worden war.
Unmittelbar nach diesem Ereignis wurde der spanische Bildhauer Fernando Estévez von Brüdern des Dominikanerordens beauftrag, eine originalgetreue Nachbildung anzufertigen. Diese wurde 1830 geweiht und befindet sich in der Basilika von Candelaria.

Anfahrt mit Pkw:

Aus dem Süden der Insel kommend, über Arona – Vilaflor in die Canadas; immer der TF21 folgen und dort,  wo sich die Straße gabelt, Richtung Orotava/Aguamansa. Die eingangs genannte Forellenzucht (Einstieg zur Wanderung) liegt am Ortseingang vor einr scharfen Linkskurve.

Aus dem Norden der Insel kommend TF21 von Orotava Richtung Teide, in Aguamansa liegt die Forellenzucht entsprechend am Ortsende.

Mit Bus von Puerto de la Cruz bis Aguamanza
Linie: 345
Von Arafo mit Bus Linie 121 bis Santa Cruz
oder, wenn man Richtung Los Cristianos muss, sich an der Autopista Candelaria absetzen lassen und in den Bus 111 umsteigen.