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Vom Chinyero über Santiago del Teide nach Tamaimo

Eine faszinierende Wanderung der Gegensätze.
Schon die Anfahrt zum Chinyero ist wie aus dem Bilderbuch: strahlend blauer Himmel, ein dick verschneiter, weißer Teide, zwischen dem Grün der Kiefern die im Sonnenlicht wie Porzellan schimmernden Blüten der Mandelbäume, dazu noch ein Blick auf das blaue Meer und La Gomera im Hintergrund.

Und erst die Wanderung selbst:
Entlang am Chinyero im Kiefernwald, vorbei an den bizarren Ausläufern des Vulkanausbruchs – des jüngsten auf der Insel Teneriffa im November 1909. Dazwischen das leuchtende Lila des Teidelacks, dann wieder Strecken nur schwarze Lava, da man die sich gabelnden Lavaflüsse, einer Richtung Las Manchas der andere Richtung Valle de Arriba, durchwandert.
Das Ganze auf dem neu ausgebauten Wanderweg von Santiago del Teide zum Chinyero. Dieser sollte feierlich am 5. Februar eingeweiht werden, was jedoch  buchstäblich ins Wasser fiel, ebenso wie die an diesem Tag geplante Einweihung eines neuen Wanderweges in Arico.

Wanderwegstrecke:
Chinyero – Santiago del Teide 2 Stunden 40 Minuten
Santiago del Teide – Tamaimo 1 Stunde 45 Minunten
Insgesamt 15 km, reine Gehzeit gute 4 Stunden

Diese Wanderung beinhaltet jeweils Teilstrecken von drei eigenständigen Wanderungen:
La Montaña Bilma ( 17.11 .2009 )
Chinyero ( 11.  3. 2008 )
Santiago del Teide – Tamaimo ( 18.  1. 2008 )

Den Einstieg in die Wanderung beginnen wir – wie bereits viele Male vorher – an der TF 38      bei dem Hinweisschild „Montaña Chinyero 1410 m“. Direkt gegenüber geht der breite Weg  ab. Wir gehen an der Schranke vorbei und gelangen nach ganz kurzer Zeit auf eine Anhöhe bei einer kleinen Lichtung. Hier halten wir uns links und schon sehen wir die neue Markierung: weiß-gelbe Striche an einem Holzpfahl und an einem Stein.
Empfehlung: Sollte man die Wanderung rund um den Chinyero noch nicht gemacht haben, dann unbedingt hier rechts der Markierung folgen und den „Schlenker“ dranhängen. Lohnt sich! Man kommt dann später an die Stelle „Circular Chinyero“.
Da wir neugierig auf den neuen Weg sind, folgen wir dem Hinweis links und amüsieren uns, denn der neu angelegte Wanderweg führt hier parallel zum Forstweg den wir bei früheren Chinyero-Umwanderungen auf dem Rückweg begangen haben.
Vom Chinyero bekommen wir nicht allzu viel zu sehen, jedoch können wir beobachten, dass sich die Kiefern nach dem verheerenden Brand im Juli 2007 gut erholt haben.
Nach 20 Minuten sind wir an der Stelle an der die Hinweisschilder rechts „Circular Chinyero“ und  links „ Santiago del Teide, Calvario“ ausweisen. Wir queren die Forststraße und laufen links in Richtung Montaña Bilma. Haben die Kiefern sich gut vom Brand erholt, so ragen die Äste des Ginsters als schwarze, verkohlte Mahnmale in den Himmel. Wir queren nunmehr die erste Lavazunge und über einen gut sichtbaren Weg geht es über schwarzes Lavagestein vorbei an bizarren Formationen weiter. Es ist phantastisch, wie gut der Weg hergerichtet ist und wie gut sichtbar die weiß-gelben Striche den Weg weisen.
Nach Überschreiten eines gemauerten Wasserkanals  haben wir den sich Richtung nach Las Manchas vorgeschobenen Lavastrom durchquert und spazieren quasi wieder durch eine Gartenlandschaft mit vielen blühenden Mandelbäumen. Jedoch, schon kurz darauf betreten wir die Lavazunge, die sich Richtung Valle de Arriba vorschob.
Diesen Teil der Wanderung haben wir auf dem Rückweg der Tour um „La Montaña Bilma“ bereits kennengelernt.
Das nächste Schild klärt uns auf, dass wir nach „Santiago del Teide 4,9 km“ und „El Calvario 1,4 km“ vor uns haben. Rasch sind wir beim nächsten Hinweis „Santiago del Teide 4 km“ „El Calvario 0,5 km“. Damit haben wir das Lavagebiet endgültig verlassen und nähern uns nun den Mandel- und Feigenhainen.
Nach 1 Stunde 40 Minuten, Punkt 12 Uhr haben wir die Gedenkstätte „El Calvario“ erreicht, die damals zum Dank dafür errichtet wurde, dass der Lavastrom hier zum Stehen kam und den Ort Valle de Arriba verschonte. In den Lavastrom eingemauert entdecken wir noch ein Kreuz  und wir folgen links dem Wanderweg.
Bis zu der Stelle, an der es rechts nach „Valle de Arriba 0,9 km“ abgeht, ist es für uns kein Neuland. Wir stellen aber fest, dass nach dem Brand wohl doch viele Feigen- wie auch Mandelbäume eingegangen sind und es eine Rodung mit Neuanpflanzung gegeben hat, so dass der Anblick fremd wirkt. Auf dem teilweise gepflasterten Weg, einem früheren Camino real, wandern wir zwischen den Natursteinmauern bis zum nächsten Hinweis „Santiago del Teide 2 km“ und sind begeistert von der Blütenpracht und dem Pflanzenreichtum.
Um 13 Uhr haben wir Santiago del Teide erreicht und gelangen bei einem Kinderspielplatz auf die asphaltierte Straße. Halten uns rechts und sind schon mitten im Zentrum bei der Kirche San Fernando. Die Kirche stammt zwar aus dem 17. Jahrhundert wurde aber im 20. Jahrhundert renoviert. Bei den Renovierungsarbeiten hat diese ihre auffällig, weiß strahlende, runde Kuppel erhalten. Die Kuppel erinnert uns fast eine Art Moschee und macht einen orientalischen Eindruck.
Da die Kirche geöffnet ist, besichtigen wir sie mal wieder, würdigen draußen das Standbild des Menceys und holen uns im Infobüro den neu aufgelegten Wanderführer der Region.
Auf dem sonnigen Kirchplatz machen wir unsere obligatorische Apfelpause und studieren den neuen Plan. Da wir noch so richtig im Schwung sind, das Wetter traumhaft schön ist, obwohl die dicken Wolken stets hinter uns waren, beschließen wir die ursprünglich bis Santiago del Teide geplante Tour noch nicht abzubrechen sondern noch ein Teilstück der Wanderung nach „Santiago del Teide –  Tamaimo“ dranzuhängen.
In 5 Minuten sind wir die Avenida General Franco entlanggeschritten und biegen nach der Tankstelle bei den Hinweisschildern
„Centro medico“ „Ayuntamiento“ „Centro ciudad“ ab.
Hier befindet sich der Zugang zur Fortsetzung unserer Wanderung und diese ist ausgeschildert „Santiago del Teide – Los Gigantes“. Wobei vor dieser Wanderung gewarnt wird, da sie noch nicht präpariert ist.
Unser Ziel ist die Teilstrecke über den Pico la Vera  (808 m über N.N.) zum Abstieg nach Tamaimo.
Haben wir im ersten Abschnitt ja große Strecken durch schwarzes Lavagestein durchschritten, so bewegen wir uns nun geradezu in einer „grünen Hölle“.  Große Büsche der Wolfsmilchgewächse, z. B. Tabaiba amarga, säumen den Weg, die Hänge sind lila vom Lavendel, dazwischen gelber, nickender Sauerklee, gelbe, wilde Ringelblumen, Affodills, die Ranken der warzigen Zaunrübe und, und, und. Zum Abschluss schreiten wir durch ein Meer von großen weißen Margaritenbüschen.
So schön!!!
Die Strecke ist uns vertraut, da wir sie schon mehrfach gegangen sind.
Schon nach 10 Minuten gelangen wir oberhalb des Örtchens El Molledo an die Abzweigung: links führt der direkte Weg nach Tamaimo im Tal entlang, wir halten uns rechts. Das Hinweisschild „Risco blanco 2 km“ ist neu und das Schild, das vermutlich zum „Pico la Vera“ gezeigt hätte, besteht nur noch aus einer verrosteten Tafel. Der folgen wir jedoch, gehen an der verbrannten Ziegenfinca vorbei, die nicht wieder aufgebaut wurde und folgen dem Weg. Sind von der Blumenpracht begeistert und bestaunen die Felsformation, die sich wie eine Mauer ausnimmt.
Vom höchsten Punkt dieser Teil-Wanderung rufen wir unser „privates Taxi“ an und vermelden, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Tamaimo am vereinbarten Treffpunkt sein werden.
Wir brauchen dann jedoch 45 Minuten. Nach dem steilen, gut zu gehenden Abstieg, der neben den schönen Ausblicken auch reichlich von der Goldgelben Todaroa (Zanahoria amarilla) begleitet wird, halten wir uns unten rechts, folgen dem gemauerten Kanal, der nunmehr statt Wasser 2 schwarze Plastikrohre für den Wassertransport beeinhaltet. Kurz vor der Überquerung der Wasserleitung halten wir uns scharf links, gekennzeichnet durch einen dicken, weißgemalten Pfeil. Im Bachbett gehen wir eine Weile dieses entlang, um dann dem nächsten weißen Pfeil links aufsteigend zu folgen. Das letzte Stück waten wir durch ein regelrechtes Margariten-Meer, um dann der Calle Cascajo bis zur Durchgangsstraße, der TF 82,  zu folgen. Hier befindet sich auch die Bushaltestelle.

Besonderheit:
Unterirdische Mauern
Wie in der Wanderbeschreibung erwähnt, fiel uns die Gesteinsformation wie  eine Mauer auf. In dem neuen Wanderführer können wir die Erklärung lesen:
„Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern.“
So, nun sind wir ein bisschen schlauer und können diese Formation bei den nächsten Wanderungen besser deuten.
Übrigens: Viele dieser Gebilde kann man bei der Wanderung „Aguamansa – Arafo“ bewundern.

Anfahrt:
Der Einstieg zur Wanderung beim Chinyero ist leider nur mit Pkw zu erreichen.
Abfahrt mit TITSA-Bus:
Linie 325 (Puerto de la Cruz – Santiago del Teide- Puerto de Santiago)
Linie 355 (Buenavista – El Palmar – Santiago del Teide)
Linie 460 (Icod – Santiago del Teide – Tamaimo – Las Américas)
Linie 462 (Guía de Isora – Santiago del Teide – Tamaimo – Puerto de Santiago)
oder: sehr praktisch: ein privates Taxi

Barranco de Masca – Masca-Schlucht

Gigantisch! Grandios! Beeindruckend! Einzigartig!

„Wer Masca nicht gesehen hat, hat nichts gesehen“,

so lautet eine Volksweisheit Teneriffas. Fest steht jedenfalls:

Eine so faszinierende Schlucht mit so steil aufragenden Felswänden, solchen Auf- Aus- und Einblicken, einer solchen Pflanzenvielfalt, sucht ihresgleichen.

Fest steht auch: Man mag die Tour gehen so oft man will, sie überrascht immer wieder mit neuen Aspekten. Diesmal die

reichlich fließenden Bächlein mit teils kleineren, teils größeren Wasserfall-Kaskaden die in Gumpen münden.

Jedoch aus diesem Grunde handelt es sich weniger um eine Wanderung

als um einen Balanceakt über die Furten. Zwanzig, dreißig Mal haben wir sicher das oder die Bächlein gequert und kamen – dank lieber Vorwanderer, die Steine zum Überqueren legten – trockenen Fußes am Meeresgestade an.

Eins sollte man bei der Planung dieser Tour beachten:
Es handelt sich um ein Abenteuer, denn trotz vieler, hilfreicher Steinmännchen ist die Fortsetzung des Weges nicht immer klar erkennbar.
Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich, daher selbstverständlich feste Stiefel!
Stöcke sind hilfreich und Höhenangst sollte man auch nicht haben.
Reichlich zu trinken mitnehmen!
Na, dann mal los!

Wanderwegstrecke (oder besser: Balancestrecke): 2 ¾ Stunden
Wir beginnen die Tour im Ort Masca (600 m).

Wichtig: Als erstes kaufen wir bei dem ersten Kiosk rechts des gepflasterten Weges die Karten für das Schiff von  Playa de Masca nach Los Gigantes. Kostenpunkt: 10 Euro.
Als Einstiegshilfe bekommen wir vom Kioskbesitzer gesagt:
„Den Weg bergab bis zum großen gelben Schild und dann links.“
Gesagt, getan. Das gelbe Schild klärt uns über Erdrutschgefahr auf und wir reihen uns die Schlange der Wanderer ein.

Nach geraumer Zeit gelingt es uns an der Gruppe vorbeizukommen und auf dem steilen, treppenartigen Pfad geht es bergab. Nach 10 Minuten stoßen wir auf ein mehgrsprachiges Hinweisschild:
„Katzen sind wunderbare Haustiere, aber wenn sie verwildern, verwandeln sie sich in Jäger, die eine äußerst negative Auswirkung auf die „einheimische“ Tierwelt haben. Sie stellen eine deutliche Gefahr für die kleinen Seevögelgruppen und die Rieseneidechsen dar, die bis heute im Teno überlebt haben. Wenn Sie dazu beitragen möchten, diesen Ort zu erhalten, dann füttern sie bitte keine Katzen, weder in der Schlucht noch am Masca-Strand.

Eine Brücke führt uns auf die linke Seite der Schlucht. Wir müssen erst etwas bergan, um dann in das Bachbett abzusteigen.
Ich sage mal, eine genaue Beschreibung des Verlaufs der Tour ist gar

nicht möglich. Es heißt: Augen auf und den Steinmännchen und den zum Teil gut auszumachenden Pfaden folgen.
Jedoch immer wieder stößt man auf Vorwanderer die im Zweifel sind, „wo geht es weiter?“ Gemeinsam findet man dann die Fortsetzung.

Ein Engpass mit steilem Abbruch ist inzwischen mit einem Seil gesichert. Gelegentlich entdecken wir Zahlen an den Felsen, die wir nicht recht zu deuten wissen. So eine 22 beim Einstieg in den Abstieg, der unter einem gewaltigen Felsbrocken durchführt, welcher von früheren Wanderungen noch in guter Erinnerung ist. Jetzt jedoch ist der Brocken mit Steinen unterfüttert, so dass man problemlos, in gebückter Haltung, passieren kann.

Dagegen gibt es andere Stellen, da hilft es nur noch, sich auf dem Hosenboden abrutschen zu lassen. Andere dagegen erfordern ein Klettern auf allen Vieren, so dass man erst die Stöcke oberhalb deponieren muss. Immer aber und überall wird man vom Geplätscher des Wassers begleitet.

An einer unübersichtlichen Stelle sehen wir unterhalb ein gelbes Gitter, an dem führt links der Weg weiter abwärts.

Wir sind um 10.30 Uhr im Dorf Masca losgewandert und erreichen das Meeres-Ufer, Playa de Masca,  um 13.15 Uhr.
Für 13.30 Uhr hatten wir das Schiff nach Los Gigantes gebucht, da uns der Kartenverkäufer sagte, 2 ½ Stunden dauere die Tour. Nun, wir haben etwas länger gebraucht. Auch nicht schlimm.

Unser Schiff kommt fast pünktlich, legt eine kleine Pause ein und um 13.50 Uhr können wir, da wir die Einzigen waren, die bereits ihre Tickets hatten,  als Erste an Bord gehen.
Ca. 20 Minuten dauert die Fahrt bis Los Gigantes. Unterwegs tuckert der Kapitän an den Fischzuchtkäfigen für Doraden vorbei, weil hier angeblich häufig Delphine gesichtet werden. Wir sahen leider nicht einen Delphin.

Fazit: Immer wieder gerne! Immer wieder ein Erlebnis! Immer wieder neu!
Immer wieder beeindruckend!
Und sicher nicht zum letzten Mal!

Anfahrt:
Hat man kein privates „Taxi“ wie wir Glücklichen, kann man auch den Bus 460 um 7.35 Uhr – will man auf der sicheren Seite sein – oder um 9.35 Uhr vom Busbahnhof in Playa de las Americas bis Valle Santiago nehmen.
Hier geht um 10.35 Uhr der Anschluss-Bus 355 nach Masca ab.
Abfahrt:
Schiff: 13.30 Uhr oder 15.30 Uhr Playa de Masca – Los Gigantes
Bus 473, 14.30 Uhr Los Gigantes – Playa de las Americas  (100 Minuten, fährt durch Calle Salvajo und Adeje) verkehrt halbstündlich
oder Bus 477, 15.15 Uhr  Los Gigantes – Playa de las Americas directo (65 Minuten) verkehrt stündlich

Órganos Höhenweg

Und wieder eine wunderschöne Wanderung mit grandiosen Auf- und Ausblicken. Bestens ausgeschildert und auf hervorragend präparierten und gesicherten Wegen. Will man die schönsten Wanderungen der Insel gehen, darf diese nicht fehlen.

Wanderwegstrecke: 4 Stunden
Wir starten unsere Tour bei der Caldera, oberhalb von Aguamansa (1070 m), nachdem wir auf der Fahrt mit dem Wagen durch die Ebene von Ucanca ein Erlebnis der besonderen Art hatten, das es auf der Insel nicht allzu häufig geben wird: Im Auto sprang die Warnlampe für Eisglätte bei – 1 Grad an und wir überfuhren zwei große Eisplatten.
Aber nun, nach 1 ½ Stunden Fahrt, wandern wir  bei 7 Grad und Sonnenschein um 10.15 Uhr gleich am Parkplatz der Caldera los, nachdem wir die diversen Hinweisschilder studiert haben. Für uns kommt: Siete Fuentes 19,7 km, Esperanza 30,6 km in Frage. Die Markierung ist weiß—rot-gelb. Nach dem kleinen Restaurant sind die Striche noch weiß-gelb. Nach wenigen Metern verlassen wir die asphaltierte Straße und folgen geradeaus dem Holzschild auf der rechten Seite: „Los Órganos“. Eine von senkrechten Rinnen durchzogene Felswand erinnert an Orgelpfeifen – daher der Name.
Nach gut 5 Minuten erreichen wir den Rastplatz „Pedro Gil“.
Hier gilt es sich nun zu entscheiden: Will man den Weg im Uhrzeigersinn – erst ein langes Stück Forstweg und dann gut 1 Stunde steil bergauf  – oder  gegenläufig – etwa 2 ½ Stunden gemächlicher bergauf wandern.
Wir wählen die sanftere Tour, von der wir schon ein gutes Stück von unserer Wanderung Aguamansa – Arafo her kennen, es ist der Camino de Candelaria, der Pilgerweg.
Also: Wir beginnen rechts vom Rastplatz „Pedro Gil“ entsprechend der Auschilderung „Camino de Candelaria, Pedro Gil, Chimoche“. Auf einem breiten Weg im Kiefernwald über Kiefernnadeln steigen wir bergauf, kommen bald an den „Tres Cruces“, den 3 Kreuzen, Relikte des Pilgerpfades vorbei, etwas höher an einem Gedenkschrein, der nunmehr nur noch mit verwelkten Blumen geschmückt ist und gelangen nach 25 Minuten an die Metalltafel „Lomo de los Brezos“ (1320 m), hier weiter bergauf. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir den Órganos-Höhenweg (1450 m), der von Choza Chimoche herüber kommt. Er ist gekennzeichnet mit „Camino Forestal 4,7  km Portillo del Topo“. Hierbei handelt es sich um ein Teilstück des großen Wanderweges „Camino Natural Anaga-Chasna“. Wir halten uns hier links und zu unserem Bedauern geht es erst mal wieder bergab und die weiß-gelbe Markierung zeigt uns auch hier auf, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Von nun an ist es ein stetes bergauf – bergab auf zum Teil sehr engem Pfad, der mal felsig, mal kiefernnadelgeplostert ist. Jedoch:  Es lässt sich alles wunderbar gehen. Die mal kürzeren, mal längeren steilen Anstiege werden abgelöst von ebenen Strecken, in denen man wieder gut verschnaufen kann. In großen Bögen geht man an Barrancos entlang, steigt zum Teil ab und immer hat man phantastische Ausblicke und auch Aufblicke: auf den Teide, auf die Nordküste, das Orotavatal und rechts hoch auf bizarre Berge und Felsformationen, auf eine reiche Pflanzenwelt, wie Kiefern, Eriken, Lorbeer und diverse Dickblattgewächse . Wir bewegen uns oberhalb der Basaltsäulen, die ja dem Weg ihren Namen geben.
Die besonders engen Stellen sind mit Stahlseilen gesichert oder – fällt es zu steil in den Barranco ab – schützen einen Holzbarrieren. Gut, schwindelfrei sollte man sein, gutes Schuhwerk ist Voraussetzung und Stöcke sind ungemein hilfreich.
An einer Kanzel machen wir nach 1 ½ Stunden Wanderung Halt,  um den Ausblick ganz in uns aufzunehmen.
Nach 2 ½ Stunden, also um 12.45 haben wir den Wendepunkt unserer Rundtour erreicht: links weist das Schild auf „Casa de Agua 2,2 km, Camino del Topo, TF 35“. Dies ist unser Weg. Nicht gerade aus weiter gehen!
Da wir noch herrlichen Sonnenschein haben, beschließen wir unsere obligatorische Apfelpause einzulegen und nach ca. ½ Stunde Rast machen wir uns an den Abstieg. Nun sind wir sehr froh, die Tour so früh begonnen zu haben, denn die in dieser Gegend üblichen Passatwolken ziehen auf und verschleiern die Sonne.
Nach wenigen Minuten kommen wir wieder an einen Hinweis „Anaga-Chasna – La Caldera 4,5 km, Arona 59,5 km“. Der Weg ist auch hier vorbildlich präpariert. Ein mit Felsblöcken eingefasster Weg in einer Landschaft, wie im Feenland. Wie auch beim Aufstieg schon zu sehen, die Bäume sind hier aber extrem mit Flechten – Hinweis auf die Feuchtigkeit und die saubere Luft – behangen. Es wirkt bizarr.
Waren wir auf dem Hinweg mutterseelenalleine so kommen uns doch einige Wanderer, heftig keuchend, entgegen. Sie haben wohl die Hinweise in den gängigen Wanderführern befolgt: Im Uhrzeigersinn zu gehen.
Wir beglückwünschen uns noch mal zu unserer Wahl: Erstens führt dieser Abschnitt durch dichten Kiefernwald der kaum Ausblicke gewährt und zudem ist die Landschaft nun schon etwas unscharf durch die Wolken. Also hätten wir zu diesem Zeitpunkt den Abstieg auf unserem Hinweg angetreten, die Aus- und Aufblicke wären nicht mehr so gut.
Ein Verlaufen ist auch auf diesem Teilstück nicht möglich, da die Markierung durchgängig gut ist.
Nach 45 Minuten erreichen wir eine breite Forststraße und die Hinweistafel sagt uns wieder, dass wir uns hier links halten müssen zur „Casa del Agua, 0,4 km“. Unser Weg führt uns noch 2,7 km  weiter zur La Caldera.
Nach dem Casa del Agua zweigt rechts ein Pfad nach Aguamansa ab, wir jedoch folgen der breiten Forststraße 20 Minuten bis zu Pedro Gil und noch mal gut 5 Minuten bis zum kleinen Restaurant (das nur mittwochs geschlossen hat). Hier genießen wir wieder im Sonnenschein  einen Kaffee. Zudem besichtigen wir noch den großen Grillplatz mit Kinderspielplatz.
Bei einer der nächsten Wanderung in dieser Region  – in einer wärmeren Jahreszeit – ist es eine gute Gelegenheit für unsere Nichtwanderer in der Forellenzucht in Aguamansa Forellen zu erstehen und bis wir zurück kommen schon mal den Grill anzuheizen.
Auf der Rückfahrt ist als I-Punkt natürlich ein Stopp an der bekannten Basaltrose angesagt.

Fazit: Wunder-wunderschöne Wanderung.
Beim „Wendepunkt“ hatten wir eine Familie getroffen, die wir nun am Parkplatz wieder trafen und die uns bestätigte: Würden sie die Tour noch mal gehen, gingen sie auch gegen den Uhrzeigersinn. Na bitte!

Anfahrt:
Aus dem Süden: entweder mit dem PKW über die Cañadas auf der TF 21 bis kurz nach km 17, oberhalb von Aguamansa, dann Abzweig „La Caldera“
oder: mit dem Bus 343 um 9 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Americas nach Puerto de la Cruz, dann Anschlussbus 345 um 10.20 Uhr oder 11.05 Uhr nach Aguamansa, La Caldera

Arenas Negras

Auf den heutigen Wandertag trifft wohl die Aussage zu: Busausflug in die Cañadas mit Wandereinlage.
Es stehen sich 4 Stunden Busfahrt und 2 ½ Stunden Wanderung gegenüber.
Es war trotzdem ein lohnender Ausflug. Beim Blick aus dem Bus zieht die – zwar schon oft gesehene – Landschaft wie in einem wunderbaren Dokumentarfilm an einem vorüber. Und sie begeistert immer wieder.
Zudem kommt man entspannt am Ziel an und  hat die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen.

Die Wanderung ist, gemessen an unseren letzten Touren, ein netter Spaziergang auf einem äußerst gepflegtem Wanderweg der zudem noch hervorragend gekennzeichnet ist.
Das Besondere an diesem Weg ist, man umrundet quasi die Montaña de las Arenas Negras (2346 m) und hat den größten Teil der Strecke den Teide – zur Zeit leicht mit Schnee überstäubt – vor sich und beim Abstieg die Caldera.
Schön war’s, noch dazu dass wir im Sonnenschein wandern konnten während unser Blick Richtung Nordküste auf ein weißes Wolkenmeer fiel.

Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden
Um 11.30 Uhr können wir unsere Wanderung in „El Portillo 1980 m“ gleich hinter diesem Schild beginnen. Vorher zeigt uns eine Informationstafel auf, welche Touren man in den Cañadas gehen kann. Unsere Tour ist der „Sendero 2 Arenas Negras“.
Zwischen Gintersterbüschen gehen wir in gut 5 Minuten bis zum Wandereinstieg beim Besucherzentrum. (Der Bus hält dort nicht!)
Von Anbeginn an ist der Teide, die Hauptattraktion des heutigen Tages, vor uns.
Wir biegen links ab, gehen ansteigend nochmals 5 Minuten bis zu den Hinweistäfelchen: „Sendero 2“ und „Sendero 4“. Wir folgen also dem Pfad 2, der sich stets sanft ansteigend auf sandigem, kaum steinigen Boden zwischen üppigen Ginsterbüschen  emporschraubt. Links oben leuchten die weißen Gebäude des Observatoriums, seitlich blicken wir auf das wattige, weiße Wolkenmeer und rechts: der Teide.
Eine Informationstafel erklärt uns über ein wichtiges Produkt der Insel auf:  Honig in seiner ganzen Vielfalt. Zudem erfahren wir etwas über die Bienenhaltung. Von der Küste, bzw. den mittleren Lagen werden die Bienenstöcke während der Blütenzeit von u.a. Ginster und Teide Tajinaste hier oben deponiert. Aus eigener Erfahrung können wir nur sagen: Der Teide-Honig ist köstlich!
Nach 1 Stunde 15 Minuten haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreicht und in großem Bogen werden wir auf „Sendero 2“ nach rechts geleitet. Was soll ich sagen: Voller Blick auf den Teide. Wir befinden uns in der Sandebene Llano de Maja, die zu den bedeutendsten archäologischen Zonen im Nationalpark gehört. Hier fand man Gegenstände der Guanchen, die hier im Sommer ihre Ziegenherden weideten.
Der Weg führt nun an markanten, vielfarbigen Felsabbrüchen vorbei sanft bergab in Richtung der bizarren Landschaft der Arenas Negras. Wir befinden uns auf einer Höhe von rund 2193 m und trotz Sonne pfeift hier ein kalter Wind. Also: Jacken anziehen. Hinter einer Felsgruppe, im Windschatten, machen wir unsere obligatorische Apfelpause und betrachten dabei den Teide und auch die Caldera mit den sie einrahmenden Felsmassiven.
Ab hier gehen wir über absolut schwarzen Lavagrus in Serpentinen sehr vorsichtig bergab.
Es dauert nicht mehr als 20 Minuten und wir haben die Ebene erreicht. Hier laufen der Sendero 2,  Arenas Negras und Sendero 4, Siete Cañadas, zusammen und der Pfad führt nun über eine Schotterstraße.
Hier unten ist es wieder schön windgeschützt und wir sehen links oben die Restaurants an der TF 21. Nach weiteren 20 Minuten ist unsere Runde geschlossen und wir kommen an unseren Einstieg in den Sendero 2. Also nun nur wenige Meter links abwärts, ein klitzekleines Stückchen bis zum grauen Schotterbelag aufwärts und hier rechts, zwischen zwei kleineren Büschen der Teide Skabiosen – Rosalita salvaje nennen die Einheimischen es liebevoll –  biegen wir auf den „Zubringer“ bis zur Bushaltestelle und dem Restaurant.
Punkt 14 Uhr haben wir unsere heutige Wanderung beendet und freuen uns, dass wir noch eine gute Stunde Zeit haben, um in der Sonne Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen bis um 15.15 Uhr der Bus retour geht.
Fazit: Eine schöne, kleine Tour, ohne große Schwierigkeiten in einer grandiosen Kulisse.

Anfahrt: Vom Busbahnhof Playas de Las Americas um 9.15 Uhr mit der Linie 342. Es empfiehlt sich, gerade jetzt in der Hochsaison, dort einzusteigen, denn schon an der Haltestelle in Los Cristianos ist nicht mehr gewährleistet, dass man einen Sitzplatz bekommt. Diesmal musste selbst der Gang als Sitzgelegenheit herhalten.
Rückfahrt: 15.15 Uhr ab El Portillo bei dem Restaurant! Für uns eine große Überraschung: Am Besucherzentrum ist keine Haltestelle. Bei einer unserer vorherigen Touren hatten wir nur Glück, dass uns ein freundlicher Busfahrer dort einsteigen ließ.

Las Lajas – Ifonche

Das Motto für diese Wanderung könnte lauten: „Von nun an ging’s bergab“. Zugegeben: Mit einigen teils kürzeren, teils etwas längeren Anstiegen. Jedoch: Ausgangsbasis ist eine Höhe von rund 2100 Metern und wir kommen bei ca. 1250 Metern an.
Eine Wanderung die durch lichten Kiefernwald führt – der sich nach dem Brand von 1998 wieder gut erholt hat – und immer wieder beeindruckende Einblicke in imposante Barrancos mit immer wieder anderen Felsformationen gewährt und – hätte man freie Sicht – den Blick auf den Südwesten Teneriffas mit dem Massiv von Adeje und auf die landwirtschaftlich genutzte Ebene von Trevejo mit ihren Bimssteinfeldern freigibt.
Also los!

Wanderwegstrecke: 5 Stunden
In dieser Saison ist die Nutzung der Buslinie 342 um 09:15 ab Playas de las Americas in die Cañadas für uns schon fast zur Routine geworden. Um 10.30 Uhr verlassen wir bei Las Lajas (2100 m) den Bus, queren die Straße und den großen Grillplatz in gerader Linie, lassen das Gebäude links liegen, gehen vorbei an einem hölzernen Hinweisschild „WC“ und gehen bis zu zwei Eisenstäben die ehemals zur Befestigung einer Informationstafel dienten. An einem Stein sehen wir die Markierung: grün-weißer Punkt und im ersten Stück ist der Weg mit Steinen eingefasst. Hier biegen wir also rechts ab und müssen jedoch im ersten Stück den Pfad zwischen den Sträuchern suchen, da er offensichtlich nicht viel begangen wird.
Nach ca. 20 Minuten sind wir an der ersten Hinweistafel Paradores Pastoriles und einem Hirtenunterstand. Die Tafel ist leider schon sehr verwittert, wir können aber noch entziffern, dass erklärt wird, dass es sich hier früher um das Sommer-Weidegebiet handelte.
An einer dicken, auch vom Brand gekennzeichneten Kiefer gehen wir über Kiefernnadeln links aufwärts, um am letzten Ast rechts abzubiegen.
Wir gelangen an die nächste Informationstafel: Campo de Vulcanes de Ifonche. Hier können wir die Namen der umliegenden Berge ausmachen. Die rote Kuppe, die so dekorativ den Vordergrund für den Weitblick zur Insel La Palma abgibt, muss die Montaña de la Medida sein.
Wir wandern weiter mutterseelenallein im Sonnenschein, traumhaft schön, blicken auf ein weißes Wolkenmeer unter uns aus dem die Gipfel der Roque Imoque, Conde und Los Brezos herausragen und zwischen Kiefern machen wir in der Ferne sogar El Hierro aus.
Wir gehen die längste bergabwärts führende Strecke durch den Kiefernwald.
Nach ca. 1 Stunde fühlen wir uns  in die Alpen versetzt: Über eine große Felsfläche rieseln und plätschern Wasserbäche, die wir dem Regen der letzten Tage zu verdanken haben. Hier legen wir erst mal einen kleinen Stopp ein, um dieses Schauspiel genügend würdigen zu können.
Weiter geht es nun abwärts zum Barrancogrund von „El Cuervo“, müssen natürlich wieder aufsteigen und können uns an der nächsten Tafel „schlau“ machen über die „Basaltus antiguos“, die als Folge  einer sehr ruhigen und fließenden Eruption entstanden sind und sich durch ihr großes Volumen und ihre dunkle Farbe auszeichnen. Davon können wir uns mit einem Blick auf die andere Seite des tiefen Barrancos überzeugen.
Inzwischen sind wir bei 1900 Metern angelangt.
Die Bodenbeschaffenheit des Weges ist sehr unterschiedlich: Kiefernnadeln, sehr angenehm zu gehen, weniger gut zu gehen sind die Strecken, die mit dicken Felsbrocken übersät sind, weniger Probleme machen die Passagen, die über Platten – Las Lajas – führen.
Die 4. Hinweistafel bei 1775 Metern klärt uns über „La Silvicultura“ auf. Hier wird ausführlich über die Anpflanzung von Kiefern und die Harzgewinnung aus den kanarischen Kiefern  – Pinus canariensis – berichtet. Aus dem gesammelten Harz wurde durch Destillation Terpentinöl und Holzpech gewonnen. Diese Stoffe dienten zum Abdichten der Schiffe und zur Herstellung eines Heilöls, des sogenannten „Miera“.
Wir wandern den Hang weiter abwärts, queren eine Forststraße und gehen weiter gerade aus bergab, folgen dem grünen Pfeil. Kurz darauf gelangen wir wieder auf die Forststraße und ein weiterer grüner Pfeil weist uns nach links. Wir wandern oberhalb eines verfallenen Hauses mit Wellblechdach vorbei und nochmals weist uns ein grüner Pfeil nach links. Der Weg steigt an, ist durch seinen gerölligen Untergrund nicht gut zu gehen, jedoch gut zu erkennen, da links mit Steinen eingefasst und der nächste grüne Punkt leuchtet uns entgegen.
Die nächste Informationstafel „El Pinar“ ist bereits sehr verwittert und kaum noch zu lesen.
Sie beschreibt wohl die hier vorkommenden Pflanzen. Erstaunt stellen wir fest, dass wir wieder auf einer Höhe von 2100 Metern angelangt sind.
Auf einem nunmehr breit ausgebauten Weg mit dicken Steinen geht es aufwärts.
Wieder hätte eine Tafel über irgend etwas aufgeklärt, aber sie ist entweder durch Witterungseinflüsse oder Raudis absolut unlesbar.
Unverdrossen gehen wir weiter abwärts und um 13 Uhr, nach 2 ½ Stunden Gehzeit, erreichen wir oberhalb der weiß durch die Kiefern schimmernden Gebäude der Wasserversorgung, eine neue Markierung: Camino Natural Anaga Chasna.
Hier bleibt es nun jedem selbst überlassen, ob er abwärts nach Vilaflor die 1,9 km geht oder – wie wir – rechts dem Hinweis: Etappe 7, Ifonche 9,2 km. Der Weg ist nunmehr bestens präpariert und gekennzeichnet: weiß-rote Striche, abgehende Pfade, die nicht genommen werden sollen sind mit gekreuzten Strichen markiert.
Wir gelangen an die Stelle die im November vergangenen Jahres gesperrt war. Nun wissen wir auch warum: Die ganze Strecke bis Ifonche ist ausgebaut und markiert worden. Verlaufen gibt es nicht mehr, auch keine Zweifel kommen mehr auf.
Wir kommen an die Stelle mit dem großen „Versammlungsplatz“, nach Dreschplatz sieht es  nicht aus und von hier aus hätte man – bei guter Sicht – wieder einen phantastischen Ausblick bis zur Montaña Roja, wie wir es in der Vergangenheit erleben durften.
Wir staunen nur noch: Weiter abwärts ist ein neuer, kleinerer Steinkreis erbaut worden.
Um 13.45 – wir sind inzwischen 3 1/4 Stunden unterwegs – erreichen wir den immer wieder zu bestaunende Wirrwarr der verschiedenen Wasserleitungen. Schon 5 Minuten später zeigt uns die nächste Hinweistafel auf, dass es nach Ifonche noch 6,7 km sind.
Nun sind wir neugierig, wo uns der neu angelegte Weg hin bringt, denn früher gingen wir rechts die Forststraße aufwärts, so von mir im Februar 2007 beschrieben, und nun biegen wir links ab, der Ausschilderung folgend..
Die Gegend kommt uns sehr vertraut vor, denn auf mehreren Wanderungen, die wir bei Kilometer 15 der TF 51 Richtung „großes Wasserbecken“ starteten, irrten wir auf dem Weg nach Ifonche hier herum. Nun gibt es keine Zweifel mehr, wir werden geleitet. Wir passieren ein neues, ausgebautes Brückchen mit gefüllten Gumpen.
Ein kurzer Aufstieg führt uns wieder an ein Wasserreservar, weiße Punkte leiten uns nun. Wir erreichen die Anhöhe, die wir früher von oben kommend passierten und gehen bis zu dem dicken Steinmännchen weiter, um einen Blick in den beeindruckenden Barranco de Ifonche zu werfen. Etwas weiter unterhalb probieren wir das Echo aus und kehren nun auf den markierten Weg zurück.
Ein ganzes Stück weiter bergab queren wir einen gemauerten, kein Wasser führenden Kanal, um erst wieder einen Blick in den links des Hangs liegenden Barranco mit seinen wuchtigen Steimsäulen zu werfen.
Wie sagte ich eingangs: „Von nun an ging’s bergab“. Und so war es. Der Wasserkanal begleitet uns noch ein ganzes Stück rechts von uns und in Serpentinen steigen wir in den Barrancogrund, folgen diesem links, um dann auf die TF567 bei Km 3 aufzusteigen.
Da wir unsere Männer um 14.45 Uhr verständigt hatten, dass wir voraussichtlich gegen 16 Uhr in Ifonche sein werden, damit sie uns „einsammeln“ können, und wir doch schneller waren als wir absehen konnten, marschieren wir Richtung TF 51 – vorbei an beeindruckenden Felswänden bis zur Gedenkstätte für Hermano Pedro. Und um Punkt 16 Uhr sind wir wieder vereint und – wie schon öfter –  kehren wir in La Escalona im „La Barrica“ ein.
Eine wunderschöne Wanderung, größtenteils so gar im Sonnenschein, hat ihren Abschluss gefunden und kann zur Nachahmung empfohlen werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Tour zu gestalten: Entweder in der von uns gegangenen Form. Hat mein kein liebevolles Taxi, dann muss man halt die 3 km bis zur Bushaltestelle an der TF 51 gehen.

Will man seinen Knien die gesamte Strecke nicht zumuten, kann man entweder in Villaflor beim Hotel Vilalba einsteigen, dann ist die Strecke mit An- und Abfahrt mit Bus zu bewerkstelligen.

Oder man setzt Autos um. Eins wird in Ifonche abgestellt und das andere bei Km 15 an der TF 51, dann verkürzt sich beide Male die Wanderstrecke enorm.

Achtung! Will man sein privates Abholtaxi verständigen, wann man abgeholt werden will, empfiehlt es sich, bei dem erwähnten großen Steinmännchen anzurufen, denn aus leidvoller Erfahrung wissen wir, dass es etwas weiter unten und auch an der TF 567 keinen Netzempfang gibt für’s Handy gibt!