Archiv für die Kategorie „Wanderungen“

Cruz de Tea – Las Vegas

Die Gemeinde Granadilla hat in ihrer Region in letzter Zeit ein Wanderwegenetz ausgewiesen und dieses hervorragend präpariert und ausgeschildert.
Darüber informierte uns unsere Freundin Jutta.
Das  war für Elisabeth und mich heute der Anlass, eine Wanderung in diesem Gebiet zu unternehmen.

Vorab: Es wird Frühling auf der Insel des „ewigen Frühlings“.
Der Kanaren-Lavendel, Cinerarien, kleine Margariten und die ersten Affodills leuchten uns entgegen. Die Mandelbäume stehen in voller Blüte.
Ist die Tour auch anfangs schweißtreibend – den steilen Anstieg sind wir bisher auf unseren Wanderungen nur bergab gegangen – um so bequemer lässt sie sich dann nach Las Vegas abwärts gehen und ist einfach grandios.
Links wie rechts fantastische Felsformationen, Kiefernwald, Aufblicke zum Rand der Caldera, Ausblicke zur Küste.

Also: nichts wie hin und nachwandern.

Wanderwegstrecke: Reine Gehzeit gute 4 Stunden
Wir starteten im Örtchen Cruz de Tea an der Bushaltestelle. Eine Übersichtstafel macht uns „schlau“.
Ursprünglich hatten wir angedacht, dass mein lieber Mann uns hoch bis in den Einstieg in den Barranco de Usasas fährt. Da wir jedoch schon im Ort die Hinweisschilder sehen, beschließen wir, die Wanderung von A – Z zu gehen.
Sprich: Von Cruz de Tea nach Las Vegas auf dem Weg PR-TF 83.
Alternativ gibt es noch die Möglichkeit die Tour zur paisaje lunar zu wandern und dann nach Villaflor oder Las Vegas abzusteigen.
Jedoch diese Strecke nehmen wir uns für ein anderes Mal vor, heute reizt uns die uns noch unbekannte Tour.

Der neu ausgewiesene und ausgebaute Wanderweg führt uns bis hoch oben auf die Fahrstraße auf zum Teil bekannten Pfaden (auch Asphalt). Vorbei an einem Ziegelbrennofen, der Kirche „Virgen del Buen Viaje“, zum Teil auf daneben neu ausgebauten Strecken hoch, hoch, die alte Wasserleitung rechts, die neue links,

vorbei an den Ferienhäusern und in Erinnerung haben wir auch noch den Gebäudekomplex mit den zwei Palmen.

Nach einer Stunde Aufstieg kommen wir an das Kreuz, das wohl dem Ort seinen Namen gab und steigen noch 10 Minunten auf der asphaltierten Straße steil bis zum Einstieg in den Barranco de Usasa  hoch.
Bis hier oben wird Wein kultiviert.
Dort blicken wir auch auf die Überreste der „Lajas“, der Platten, die hier abgetragen wurden und die für Fassadenverkleidungen und einiges mehr Verwendung fanden.

Diesen Teil des Aufstiegs kannten wir schon von einer Wanderung, als wir die Strecke vor 5 Jahren erkundeten. Nunmehr wissen wir, dass uns Hinweisschilder leiten werden. Damals war es noch für uns unbekanntes Gebiet. Wir vermuteten nur, dass uns der Weg in die Mondlandschaft führen könnte.

Beim Hinweisschild „Los Escurriales ( paisaje lunar) 4,3 km“ „Las Vegas 6,4 km“ zögern wir erst.
Oder vielleicht doch bis zur Mondlandschaft und von dort nach Las Vegas?
Da jedoch um 17 Uhr zuhause ein Termin vorgegeben ist, wählen wir die Variante „Las Vegas“ 6,4 km“ und wandern auf der Route PR-TF 83,1 weiter.

Strahlend blauer Himmel, Sonne, jedoch ein kalter Wind begleiteten uns. Gegen 13 Uhr machten wir unsere obligatorische Apfelpause an einem fantastisch restaurierten Dreschplatz mit Blick auf die Gipfel, die die Calderda einrahmen und auf einen beeindruckenden Barranco.
Nur 10 Minuten Pause,  der Wind war zu eisig.

Weiter geht es auf den Bergrücken von „Lomo de las Vistas“, „Lomo Romero“, dazwischen links wie rechts Barrancos mit beeindruckenden Felsformationen.
Auf der Wanderkarte kann ich nur den Barranco de Las Vegas und den Barranco Seco identifizieren, die anderen müssen leider namenlos bleiben.
Und immer wieder ein Fotostopp: die Felswände sind imposant. Und Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer säumen den Weg.

Ein Abzweig führt zu den Kletterfelsen „Risco del Muerto“.

Der Bodenbelag wird nicht langweilig: mal dicke Fels- brocken, dann Asphalt, dann wieder gepflastert, da es sich ja um ein Teilstück des camino real de Chasna handelt, der den Süden Teneriffas mit dem Orotavatal verband.

Insgesamt: Man sollte schon trittsicher und gut zu Fuß sein.

Die Hinweistafeln lassen uns nicht im Unklaren, wie weit wir noch zu gehen haben. Als es heißt: noch 4, km bis Las Vegas rufen wir meinen lieben Mann an, dass er für uns wieder Taxi spielt.
Wir passieren eine Höhlenwohnung und auch hier klärt eine Hinweistafel auf.

 

Nach gut 4 Stunden  kommen wir auf dem „Camino de Guajara“  in dem Örtchen Las Vegas an und was wartet bereits am Ende der Wanderung auf uns: Unser privates Wandertaxi.

Noch eine kurze Besichtigung der Kirche Eremita de Nuestra Señora de Esperanza.

Unsere Freundin hatte uns auf eine Besonderheit aufmerksam gemacht: Die Glocke der Kirche hängt im Baum. Tatsächlich! Das Seil sehen wir sofort aber die Glocke entdecken wir erst nach intensiver Suche.
Damit löst sich für uns auch das Rätsel der Info-Tafel: „Der Glockenturm der jedes Jahr wächst“!

Von dem Kirchplatz geht der Blick noch auf Ruinen einer ehemaligen Tabak-Trockenhalle, wie uns die Infotafel „schlau macht“.

Fazit:
Wen wundert es, wenn ich mal wieder sage: Eine wunderschöne Tour!
Viel Grün! Ehrwürdige Exemplare der kanarischen Kiefer!
Imposante Felsen in großer Anzahl!
Beeindruckende Barrancos!
Schöne Weitblicke zur Küste mit der Montaña Roja und hoch zu den Gipfeln des Caldera-Randes !

Übrigens: Höchst bemerkenswert finde ich, dass auf den Holzpfälen mit der weiß-gelben Markierung Metallschildchen mit Notruf-Telefon-Numer 112 und geografischen Daten angegeben sind – vorbildlich !

Besonderheit: Höhlenwohnungen

„Ein Obdach an der Quelle lebenswichtiger Ressourcen

Die Höhlenwohnungen, Kanäle und Bewässerungsfurchen erzählen uns von den großen Schwierigkeiten der Menschen, in diesem Landstrich ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wofür auch noch die kleinsten, vorhandenen Ressourcen genutzt wurden.
Die Schluchten bieten in ihrem Inneren wertvolle Ressourcen: Wasser, Obdach und Nahrung. Und diese Schlucht, vor der wir uns befinden, macht da keine Ausnahme.
In ihr bot die Natur dem Menschen einen Großteil der Ressourcen, die er brauchte, um seinen – wenn auch sehr bescheidenen – Lebensunterhalt zu erwirtschaften.

An dem Hang sehen wie eine  Wohnstätte, wie sie bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit sehr weit verbreitet waren: Höhlenwohnungen. Die geologischen Gegebenheiten des Landstrichs erleichterten den Bau dieser Art von Unterkünften, die Teil der traditionellen Wohnkultur Südteneriffas sind.

Darüber hinaus sehen wir ein weiteres, sehr bezeichnendes Element für den Überlebenskampf der Menschen des Inselsüdens:die Wasserkanäle, Tajeas genannt. Ein ganz wichtiger ist der Kanal des Südens, der sein wertvolles Nass über eine Strecke von 73 km aus den Bergen Fasnias in den Inselsüden transportiert; der andere wichtige trägt den bezeichnenden Namen „Atarjea del Consuleo“, Kanal des Trostes, der auf die große Wassermenge verweist, die er aus den Bergen der gewaltigen El Rio-Schlucht an die Küste leitet.“

Restaurant: CASA FITO, Chimiche,

Ctra. General del Sur 4 (Richtung Granadilla)

Hübsch gestaltetes Restaurant, gute spanische Küche, gehobene Preisklasse

Montags geschlossen

Telefon 922 77 71 79

Anfahrt:
Zum Start in Cruz de Tea: Von Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis Granadilla, dort auf die TF 21 (Richtung Vilaflor) bis Cruz de Tea. Bei der Bushaltestelle beginnt die Wanderung
Nach Las Vegas: Auf der TF 1 bis zur Ausfahrt 20 (Chimiche), auf der TF 555 über Chimiche hinaus hoch bis Las Vegas.

 

Cortafuego/El Gaitero – Caldera/Aguamansa

84 km lang ist die Gesamtstrecke des großen Wanderweges GR131, 1.800 Höhenmeter gilt es zu überwinden und es sind 30 Stunden dafür anzusetzen.

(http://www.senderosbtt.com/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=93)

Ja, wir haben das letzte Puzzleteilchen des großen Wanderweges GR131 von Anaga  nach Chasna eingefügt. Ja, wir sind tatsächlich alle Teilstrecken des großen Wanderweges GR131 gegangen.
Elisabeth und ich haben schon in der letzten Wandersaison Teilstrecken erwandert und sind nunmehr zu einem guten Ende gekommen.

Es sind Wanderungen zwischen 3 und 6 Stunden die vom Nord-Osten zum
Süd-Westen verlaufen. Sie führen über den einstigen „camino real“, dem alten
Handelsweg oder auf den Pfaden, auf denen die Hirten ihre Herden zur Weide
brachten.
Wir haben die Teilstrecken mal in diese, mal in die andere Richtung erwandert.

Den Ausführungen der Beschreibung der Regierung von Teneriffa können wir
bedingungslos zustimmen:
„Jeder Streckenabschnitt verfügt über seinen eigenen Reiz, seine besonderen
Charakteristiken. Keiner lässt sich mit dem anderen vergleichen.“
Lohnenswert sind sie alle, nur sind wir der Auffassung, den  Abschnitt „El
Filo“ müssten wir nicht noch einmal gehen.

Heutige Wanderstrecke: knapp 5 Stunden Gehzeit, ohne Pause, da das Wetter zu
unfreundlich war

10.30 Uhr setzen uns unsere Männer am Einstieg – zwischen km 22 und 21 der TF 24, dem Endpunkt der letzten Wanderung – ab.

Wir gehen – bei Regen und 4,5°C aber guter Dinge – gegenüber des Holzschildes rechts an einem Baum „El Gaitero“, links an der Schranke vorbei, die Feuerschneise, cortafuego, abwärts bis zum Hinweisschild: Caldera 14,8 km. Wir erinnern uns: 15.7 km stiegen wir beim letzten Mal von Esperanza aus auf.

Der Weg ist gut wieder ausgezeichnet gekennzeichnet: weiß-rote Markierungen, Holzpfähle mit der Beschriftung  „Camino Natural Anaga – Chasna  GR 131“ und es erwartet uns fast augenblicklich wieder der Märchenwald. Kiefern, Moose, Farne, Flechten, Lorbeer- und Erikabäume.
Der Schritt wird durch die dicke Kiefernnadelschicht gut abgefedert.

So hatten wir es uns gewünscht, sieht man vom Regen ab: es geht abwärts. 1 Stunde und 20 Minuten. Dann ist Schluss mit Lustig. Es geht bergauf. All das was, wir bergab gingen, heißt es nun wieder aufsteigen. Nach 1 ½ Stunden können wir unsere Regenmäntel ausziehen. Wir dampfen!
Das nächste Hinweisschild sagt uns: 13,6 km zur Caldera.
Kann doch nicht sein, dass wir nur 1, 2 km geschafft haben!?!
Kann auch nicht sein, denn kaum sind wir 15 Minuten weiter gegangen, heißt es 10,8 km.
Das klingt glaubwürdiger: In 1 Stunde 45 Minunten 4 km.
Unsere gewohnte Apfelpause fällt aus. Wir haben keine Ambitionen uns hinzusetzen. Der Apfel wird im Gehen gegessen.
Zwischendurch hatten wir auch mal ein Netz und konnten die Nachrichten, die
uns unsere Männer, die über unser Weiterkommen informiert sein wollten,  auf die Mobilbox gesprochen haben, abhören. Auch klappte zwischendurch mal eine kurze Verständigung.
Wir konnten jedoch nur sagen: „Keine Ahnung wo wir uns befinden und wie lange wir noch zu gehen haben.“
Kurz nach dem letzten Anruf passierten wir wieder ein Hinweisschild: Caldera
7,0 km.
Aeonien besiedeln die steilen Felswände und kritische Stellen sind gut mit
Holzgeländer gesichert.
Leider hat in einigen Abschnitten der Sturm gewütet und viele Bäume und Äste versperren den Weg, sie wollen überstiegen oder umgangen werden.
Für uns ein Zeichen, dass dieser Teil des großen Wanderweges nicht sehr häufig begangen wird.
Gut, es ist heute kein ideales Wanderwetter, aber in fast 4 Stunden begegnen wir keiner Menschenseele.
Trotzdem: Wenn zwischendurch mal kurz die Sonne aufblitzt, fühlten wir uns wie Glückskinder.
Mal eine Momentaufnahme: Blick zur Küste, ins Orotavatal und dann ziehen die
Passatwolken schon wieder dick herauf.
An fantastischen, knorrigen, riesigen alten Kiefernexemplaren wandern wir vorbei und ehrfurchtsvoll blicken wir zu den steilen Felswänden auf.

Wir sind uns sicher, wir befinden uns bereits – nach rund 3 Stunden Gehzeit – im Bereich der Orgelpfeifen „Los órganos“.

Schilder weisen uns darauf hin, dass wir uns nun 2,2 km in einem gefährlichen Abschnitt bewegen, auf 50 Meter wird vor Steinschlag gewarnt.
Eine Übersichtstafel zeigt uns auf, was wir sehen würden,  gingen wir nicht in den Wolken:
Roque La Escalera, Lomo Dorsal, Pico del Teide, Lomo Topo, Aguamansa, Lomo la Cabezada.
Beeindruckende Felsen und Felswände begeistern uns.
Aber auch der so vorbildlich präparierte Weg. Welche Mühen dafür aufgewandt wurden, enorm!

Um 14 Uhr – nach 3 ½ Stunden strammen Gehens – kommen wir an den uns bekannten Punkt von der Wanderung „Höhenweg Órganos“.
Das Hinweisschild informiert uns : PR TF 35:  2,2 km zur „Casa del Agua“ und wir erinnern uns an die ausgehöhlte Kiefer, die der Harzgewinnung diente .
Zudem wissen wir: von nun an geht’s bergab und zwar heftig, gut 40 Minuten, und dann noch einen Forstweg, lang, zur Caldera, vorbei am „Casa del Agua“  und dem Unterstand „Pedro Gil“. Und da gibt es auch wieder die
Markierung für den Wanderweg „GR 131“, weiß-rot.

Leider haben wir nicht gezählt, wie viele Barrancos wir bis hierher um- oder durchschritten haben.
Es war jedoch ein stetes bergauf, bergab. Mal sanft, mal steil.
Zur Erholung zwischendurch Passagen fast eben, am Hang entlang.

Auf der Abstiegsstrecke begeistern uns wieder die mit Flechten behangenen
Bäume und Sträucher. Es erinnert an Lametta.

Nach kurzer Verständigung mit unseren lieben Männern kommen sie uns mit Blick auf „Los Órganos“ bis „Pedro Gil“ entgegen und nach knapp 5 Stunden sind wir beim Auto.
Die Beiden hatten während unserer Wanderung mehr Glück mit dem Wetter: Sie blieben oberhalb der Wolken und konnten den Sonnenschein genießen.

 

 

Fazit:
Auch dieses Teilstück der Wanderung kann man zu den Höhepunkten rechnen. Wie schön muss sie sein, kann man den Weg im Sonnenschein mit Ausblicken und Lichtspiel gehen.
Aber, selbst bei dem widrigen Wetter, wir haben die Tour – man glaubt es kaum
– genossen.

Besonderheit:
Es ist bekannt, dass es in Spanien unterschiedliche Klassifizierungen der
Wanderwege gibt.
GR = Gran Recorrido, also große Wegstrecke, dazu gehört der GR131 von Anaga
nach Chasna.
Als Beginn oder Ende der Teilstrecken wird vorgeschlagen:
La Esperanza, La Vica, Der Grillplatz der Caldera bei Aguamasa, El Portillo,
der Parador, Vilaflor, Ifonche oder Arona.

Wir haben die Routen – wie zuvor schon gesagt – mal in die eine mal in die andere Richtung gemacht:

Arona – Refugium – Ifonche
Las Lajas bzw. Vilaflor  – Ifonche
Über den Sattel des Guajara nach Vilaflor
Vom Parador über den Sattel des Guajara nach El Portillo, „El Filo“
El Portillo – Aguamansa
El Rosario/Esperanza – Höhenstraße TF 24 “El Gaitero”, cortafuego
“El Gaitero”, cortafuego – La Caldera/Aguamansa (heute)

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, bis: zwischen km. 21 und 22 „El Gaitero“.

Restaurant:
Zur Abwechslung mal wieder ein neues Restaurant: Äußerst empfehlenswert!
Die marinierten Forellen vom Holzkohlengrill: köstlich!
Restaurant: Paso del Teide
Aguamansa – La Orotava
Tel 922 33 57 69
Dienstag: Ruhetag
Anfahrt: vorbei am Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas
bei km 15, kurz danach rechts abbiegen, dann liegt es rechts.

Esperanza – Cortafuego / El Gaitero

Für uns die vorletzte Etappe des 84 km langen Wanderweges TF GR 131
Anaga – Chasna.
Jede dieser Strecken hat ihren besonderen Reiz, aber diese hier ist ganz außergewöhnlich durch ihr durchgehendes GRÜN!

Sie ist aber auch sehr anstrengend, denn geht man doch von El Rosario stets bergauf (ca. 560 Höhenmeter), zum Teil sanft, zum teil äußerst heftig, lediglich 10 Minuten geht es in einen Barranco abwärts.
Prädikat für diese Wanderung: äußerst lohnenswert!!

Wanderwegstrecke: 15,4km, reine Gehzeit 4 Stunden 40 Minunten
In der Beschreibung hieß es: „Anfang an der plaza principal vor dem Rathaus von Rosario.“
Gelesen, getan.
11 Uhr starten wir von dort.

Unsere Empfehlung ist aber, da es am Rathaus äußerst schwierig, ist einen   Parkplatz zu finden, vor dem Rathaus vorbeizufahren und gleich in die steilansteigende Calle del Grano Oro bis zur Bushaltestelle am Kreisel hochzufahren. Dort findet man leicht einen Parkplatz und von dort biegt man auch sofort in die kennzeichnete Piste 131 – Markierung rot-weiß – ab.
Zur Begrüßung gleich ein Musterexemplar eines mit Flechten behangenen Baumes.
Auf einem breiten, grün gesäumten Forstweg schreiten wir zügig aus. Links wie rechts Erikabüsche, Lorbeerbäume und Sträucher, Kiefern und Eukalyptusbäume, Thymian und Orégano können wir auch ausmachen.
Ein paar Mountainbiker begegnen uns und zwei wandernde Canarios, die meinen, bis zu unserem heute gewählten Endpunkt gingen wir wohl gut 3 Stunden, da es sehr steil sei und man nur langsam gehen könne.
Na, wir sind gespannt.

Nach einer Stunde Gehzeit kommen wir an eine kleine Kapelle, das Cruz de Fune, das für einen dort Verstorbenen errichtet wurde.
4,2 km sind wir bis hierher gegangen.

Zum nächsten markanten Punkt auf unserem Weg,  La Vica, sind es 3,7 km, wie uns das Hinweisschild aufklärt.

Ein Musterexemplar des Schmetterlings Monarch umfliegt uns und wir kommen an eine Lichtung von der aus Holzschilder zu den verschiedenen Zielen weisen:
Fuente Fría, Lomo la Jara und Las Calderetas und hier biegen wir rechts ab, da wir, teils bedeckt von Ästen, das Hinweisschild für unsere Tour ausmachen.

Kurz nach 1 Uhr machen wir unsere obligatorische Apfelpause im herrlichen Sonnenschein.

Nun ändert sich der bisher sanfte Anstieg und wir bekommen einen Vorgeschmack, wie es noch werden wird.

Um 13.30 Uhr erreichen wir den Rastplatz Siete Fuente mit Unterstand, Tisch und Bänken und frischem Quellwasser. Hier können wir unsere Wasserflaschen auffüllen.

Durch Kiefernwald, über dicke Nadelpolster, steigen wir steil im Zick-Zack aufwärts. Es lässt sich aber erstaunlicherweise sehr gut gehen.

Ein herrliches Lichtspiel durch die Bäume begeistert uns. Punktuell werden Baumgruppen, mit Efeu umschlungene Bäume (wann und wo sieht man das auf Teneriffa?) angestrahlt.
Ganze Horste von Gagelbäumen
Und dieser Duft der Kiefernnadeln! Tief einatmen!

Wir queren eine Forststraße, das nächste Hinweisschild sagt uns bis zur Caldera (unserer letzten geplanten Etappe des GR 131) sind es noch 18,7 km.
Und weiter bergauf.

Wir gelangen auf eine Anhöhe. Hier warten schon große Berge der  Kiefernnadeln auf ihren Abtransport und …. es geht bergab. Darüber sind wir gar nicht glücklich, da uns bewusst ist, wir müssen ja noch hoch hinauf.

10 Minuten dauert der Abstieg zum Barranco und wir queren ein braunes Farnmeer und es geht um 14.40 Uhr wieder, was wohl? aufwärts.

Und immer über einen Pfad dick mit Kiefernnadeln bedeckt.

Wieder gelangen wir auf eine breite Fahrstraße und wir treffen doch tatsächlich auf ein deutsches Paar mit Kinderwagen. Sie erklären uns, dass sie von der Carretera 24 in einer dreiviertel Stunde bis hierher gewandert sind.

Aber wir wollen ja diesen Weg weitergehen, um zu sehen, wo wir beim nächsten Mal, um die letzte Etappe zu gehen, wieder einsteigen können.

Was ich bisher vergessen habe zu erwähnen, der Weg ist phantastisch präpariert und immer wieder ausgeschildert. Verlaufen kann man sich nicht und es ist erstaunlich, dass man trotz des Kiefernnadelteppichs den Weg so gut ausmachen kann.
Dass wir die verschiedenen Gemeindegebiete von La Esperanza, Mantanza, Tacaronte, El Sauzal und La Victoria streifen, sei nur so am Rande erwähnt.

Mit Holzabsperrungen versehene Steigungen und die stärksten Steigungen mit Holzbohlen befestigte Treppen, die reinsten Himmelsleitern, erleichtern den Anstieg.
Zum Glück kommen zwischendurch immer wieder Passagen, auf denen es parallel zum Berghang geht und  man genießt einen weiten Blick zur Küste und ins Orotavatal und ein mal haben wir den Blick auf den Teide.

15.30 Uhr wir kommen an einen breiten Einschnitt – die sogenannte „cortafuego“, Feuerschneise -, und sehen oben die Carretera 24. Dort wollen wir hin.

Nochmal ein letzter, äußerst steiler Anstieg und wir kommen genau dort aus, wo wir auf der Hinfahrt die Kiefernnadeln aufladenden Arbeiter gefragt haben, wo der Einstieg in den Wanderweg nach El Rosario ist. Sie wussten es nicht.
Wir wären also genau richtig gewesen (zwischen km21 und km22 der TF24), jedoch nicht das winzigste Hinweisschild, dass man hier in die Wanderung einsteigen kann.
Denn, eigentlich wollten wir die Etappe abwärts nach El Rosario gehen.

Um 15.50 Uhr sind wir glücklich und zufrieden, es auch so geschafft zu haben.

Da wir schon im Vorfeld die ungefähre Dauer der Tour bedacht haben, fuhren unsere lieben Männer um 15 Uhr von Chayofa aus los. Es galt nur noch eine kurze Verständigung, wo sie uns „einsammeln“ können und wir konnten die kurze Wartezeit im Sonnenschein, warm gebettet im „Kiefernnadelnbett“, genießen.

Fazit: Wie schön! Wie abwechslungsreich ist diese Insel. Wir sind immer wieder auf’s Neue überrascht und beglückt. Und diese Tour verdient besondere Beachtung.

Besonderheit:
In Spanien gibt es drei Klassen von anerkannten Wanderwegen: Fernwanderwege . (Senderos de Gran Recorrido, GR), Wanderstrecken mittlerer Länge (Senderos de Pequeño Recorrido, PR) und kurze Wanderstrecken (Senderos Locales, SL). Die Fernwanderwege (GR) werden in mehreren Etappen bewältigt. Bei den Wanderstrecken mittlerer Länge (PR) handelt es sich um Tagestouren, die den Zugang zu bestimmten Punkten der Insel ermöglichen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Routen reicht von sehr einfach bis sehr anstrengend. Die kurzen Wanderstrecken (SL) sind recht einfach zu bewältigen und können in relativ kurzer Zeit abgelaufen werden.
(Habe ich irgendwo im Internet gefunden und so übernommen.)

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, kurz vor km 6 der TF 24 links ab zum Rathaus El Rosario und weiter in die Calle del Grano Oro.

Restaurant:
Immer wieder gerne besucht das:
„Bodegón Campestre“.
Carretera General Las Cañadas, Km 7,5
Telefon 922 54 80 57
Montag ist Ruhetag, ausgenommen an Feiertagen.
und man fährt direkt daran vorbei.
Übrigens: Es gibt einen separaten Parkplatz gleich rechts vom Restaurant

Cruz del Camino – Los Brezos – Cruz del Camino

Die Rund-Tour ist unbedingt empfehlenswert!

Vier mächtige Barrancos, imposante Felsformationen und Felswände, die berühmten „Lajas de Chafa“ (Steinplatten von Chafa“). Hoch hinauf landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wasserspeicher, Kanäle. Ein schöner Kiefernwald. Weitblick zur Insel Gran Canaria, Tiefblick nach Candelaria und zur Montaña Grande oder auch Montaña Socorro im Malpaís de Güimar und Höhenblick auf die Bergrücken oberhalb von Arafo und Güimar bis zum Sonnen-Observatorium Izaña

In dem Gebiet der lokalen Wanderwege von Candelaria  „SL“ “Senderos Locales de Candelaria” sind wir erst zweimal gewesen.
Das waren die Touren: „La Mesa“, beschrieben am 13.4.2008 und “Barranco Chacorche“  (nicht beschrieben).
Heute haben wir uns die längste Strecke dieses Wandergebietes  vorgenommen, den Rundweg von 8,5 km, der sich aus verschiedenen Wanderstrecken zusammen zusammensetzt:
“Igonce”, ”Piedras de Carcho” „El Luchon’“ und Barranco ”La Gotera“.


 

In dem Ortsteil Cruz del Camino, weit oberhalb der Ortschaft Araya, hat man die Qual der Wahl:
Los Brezos:  Wanderweg: SL TF 294
Links herum, Anstieg 5,2 km
rechts herum, Anstieg 3,3 km.

Wir denken, lieber erst die längere Strecke – wie es sich später herausstellen sollte – unser Glück – denn dieser Weg ist wesentlich schöner und besser zu gehen als der Abstieg. Dieser führt zum Teil über Split-, Asphalt-, Beton-Piste. Daran hätten wir keinen Spaß  gehabt, dort aufzusteigen.

Wanderwegstrecke: reine Gehzeit: ca. 4 Stunden

Man kann sicher schneller wieder am Ziel sein, dies war für uns aber nicht erstrebenswert. Wir blieben öfter stehen um die Aus-  und Einblicke zu genießen, zum Fotografieren, zum Verschnaufen, zum Unterhalten, denn der Aufstieg ist sehr steil, man braucht die Luft zum Gehen und das “Plaudern“ muss warten.

Also: Auf den Weg:
10.15 Uhr starten wir.
Zuerst geht es auch hier ein Stück auf der Asphalt-Fahrstraße, jedoch schon bald biegen wir links auf den weiß-grün-markierten Pfad ab.
Nach 20 Minuten steigen wir den Weg in einen kleinen Barranco ab, der uns natürlich auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergauf führt.
Der Weggestaltung nach – dicke Steinplatten zum Teil eingerahmt von Felsmauern oder Felsbrocken – dürfte es sich auch wieder um einen alten Handelsweg „camino real“ handeln der in die Cañadas und in den Norden führte.

Bald darauf passieren wir wieder einen Wegweiser: „Piedras de Carcho“ „Los Brezos“ 3 km und wir steigen bei der Wasserleitung rechts hoch.
Wir passieren gut gepflegte Kartoffelfelder und mit Weinreben bestücktes Gelände und steigen steil, steil, super steil bergauf.

Kurz unterhalb eines Strommastens zweigt von der erdigen Fahrpiste – man glaubt es kaum, dass hier noch ein Fahrzeug hochkommt –   rechts der schmale Fußpfad ab. Wir sehen die weiß-grüne Markierung und blicken in den Barranco hinab, den wir durchschritten haben.

Nach 45 Minuten Aufstieg erreichen wir die Kiefernwald-Baumgrenze und – keine Müdigkeit vorschützen – weiter steil bergauf an einem zugemauerten Wasserkanal entlang …. und die Sonne brennt.

Wie angenehm ist es dann als wir in den Bergschatten kommen und der schmale, grüne, feuchte Pfad sich am Barranco entlang abwärts schlängelt.
Wir haben das Ende dieses mächtigen Barrancos erreicht und auf der Gegenseite zieht sich der Pfad sanft bergauf, den wir vorher nicht ausmachen konnten so eingebettet ist er in die Vegetation.

Nach knapp 2 Stunden legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein. Die haben wir verdient, denn immerhin haben wir rund 650 Höhenmeter überwunden.

Das Plätzchen, das wir ausgesucht haben, ist so was von idyllisch.
Vor uns der Blick in den Barranco, auf die Insel Gran Canarias,  zur Montaña Grande und auf Candelaria.

Stahlblauer Himmel, herrlicher Sonnenschein, der die Kiefernnadeln zum Duften bringt, ringsum Vogelgezwitscher, ein Schwarm Vögel zieht vorbei und zwei Raubvögel stehen in der Luft.
Es verwundert sicher nicht, dass wir hier die längste Pause all unserer Wanderungen eingelegt haben.

Wenige Meter weiter queren wir einen großen Dreschplatz und durch den Kiefernwald geht es weiter.
Wir blicken in zwei imposante, mächtige Barrancos. Fotos können dies leider nicht so wirkungsvoll wiedergeben.
Wir passieren eine verfallene Finca, einen eingezäunten Garten, müssen ein Stück mit Split bedeckte Straße   gehen, aber bald schon zweigt rechts wieder unser Pfad ab.

Drei Stunden nach dem Wanderbeginn kommen wir zum schön angelegten Grillplatz „Los Brezos“, sogar mit eigenem Kirchlein.
Es ist die Wallfahrtskapelle San Isidro. Sie wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erbaut und ist für die Bewohner von Araya von großer Bedeutung. Immer am letzten Sonntag im Mai wird hier das Wallfahrtsfest abgehalten.

Von dort mündet eine Treppe genau in den Wanderweg.
Bis zu diesem Grillplatz führt auch eine asphaltierte Straße und das Hinweisschild sagt uns:
„Araya, Igonce, 3,9 km“.

Nunmehr quert  unsere Strecke immer wieder die Asphaltstraße. Bei einer verfallenen Wasserverteilungsanlage geht es links wieder auf den Pfad.
Der nächste Abzweig liegt wieder links, kurz vor einer Straßenbegrenzung mit weiß-gestrichenen Fässern.

2,9 km bis Araya wird uns angekündigt. Und den Hinweis „50 m Horno“ lassen wir uns natürlich nicht entgehen und sehen einen gut erhaltenen Ofen, der zum Trocknen des Obstes genutzt wurde – oder vielleicht noch wird?
Eine halbe Stunde später durchwandern wir wieder ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit diversen Wasserbecken und müssen über eine steile Betonpiste bergab gehen.

Linker Hand begleitet uns wieder ein kleinerer Barranco und wenig später erreichen wir die „Finca de las Haciendas“.

Im Faltblatt heißt es:
„Ein Ort, der von hohem kulturellen Wert ist, da wir hier ein Gebäude im traditionellen kanarischen Baustil und eine Weinpresse vorfinden.“
Ergänzen kann ich: Ein wunderschöner Innenhof, eine anschauliche Tafel, die die Geschichte der Gegend und des Hauses erklärt.
Es wird auch als Tourismusbüro deklariert, aber Infomaterial haben sie leider nicht.
Etwas unterhalb vermuten wir, dass man dabei ist einen Parkplatz anzulegen. Noch ist er abgesperrt aber eine Infotafel über den Weinanbau und Rebensorten gibt es schon.

Achtung: Nun kommt  die einzige Stelle der ganzen Wanderung an der es heißt: aufpassen!
Nach dem vermutlich zukünftigen Parkplatz passieren wir das Haus Nr. 21, laufen auf einen grünen Briefkasten mit der Nummer 22 zu und wenige Schritte weiter gibt die Leitplanke einen Durchgang frei – ein kleiner Holzpfosten ist auch wieder weiß-grün markiert – und hier beginnt der letzte Abstieg in den Barranco de La Florida.

Hier kann ich die Beschreibung der Wanderung „La Mesa“ wiedergeben:
„ Diesem gepflasterten Gehweg folgen wir bis wir wieder auf die Asphaltstraße stoßen. Noch einmal ein kleiner Anstieg, vorbei an einem Garten der besonderen Art: alle „Beete“ sind in Badewannen arrangiert. (heute jedoch unbepflanzt)
Und eins, zwei, drei, hast Du nicht gesehen, sind wir beim Wagen. Die Wanderung war wunderschön aber wir wissen auch was wir getan haben.“
Dies gilt auch für diese Tour!

Fazit:
Wir sind mal wieder überrascht und begeistert, dass es immer und immer wieder so wunderbare für uns neue Routen gibt!
Zwar ist in der jetzigen Zeit die Botanik nicht so sensationell, (zur Zeit der Zistrosenblüte muss es traumhaft sein!) dafür entschädigen aber unterschiedlichsten Felsformationen.
Ich bin ungerecht: Die kanarischen Kiefern mit ihren dicken Puschen, die hier auch einen Brand überstanden haben, die Aeonien in ihrer Vielfalt verdienen selbständlich auch unsere Bewunderung.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt „Candelaria, Araya“ dann auf die TF 283 Richtung Araya. Weiter auf der TF 28 „Punta, Araya“, TF 247 „Araya“, in den Ort und an der Kirche vorbei hoch bis zum Ortsteil Cruz del Camino und rechts ab zur kleinen Plaza. Hier kann ein Parkplatz gefunden werden.

Pico del Inglés – Santa Cruz

Nein! Ich werde von der heutigen Wanderung nicht sagen: “Sie ist die Schönste”!
Aber: Sie ist wunder-wunderschön!
Das Vegetationsbild ist äußerst abwechslungsreich:
Erst zauberhafter Lorbeerwald mit flechtenbehangenen Bäumen, riesige Erikabäume, Farne, Moose, Aeonien.
Dann: die Eriken mutieren zu Sträuchern, die steilen Berghänge sind überzogen von großen Agaven,
Noch ein Stück weiter Richtung Meer: die Agaven werden abgelöst  von Exemplaren der Kanaren-Wolfsmilch, die an Größe ihresgleichen suchen.

Die Ausblicke in die Schluchten und auf die Falten des Anagagebirges, zur Küste und nach Santa Cruz   sind grandios.

Wanderwegstrecke: gute 3 Stunden reine Gehzeit bis zum Barrio de la Alegría in Santa Cruz.
Von hier aus man die Möglichkeit hat,  mit dem Bus zum Busbahnhof zu fahren.
Die Haltestelle befindet sich an der Küstenstraße zwischen Tankstelle und Brunnen “Fuente de los Angeles“ – oder man geht ohne Schlenker über die Rambla etc. geradeaus die Küstenstraße bis zum Busbahnhof.

Start:
Da wir inzwischen wissen, dass die Busverbindungen zu den von uns angestrebten Ausgangspunkten der Wanderungen problemlos klappen, ist heute wieder das Anagagebirge, der Pico del Inglés, unser Ziel.

Um 11.15 Uhr setzt uns der Bus Nummer 73  am Mirador des Pico del Inglés ab.
Ein kurzer Abstecher dorthin, um den Ausblick zu genießen, der noch teilweise  von den Passatwolken verhangen ist, und schon beginnt der Einstieg in den  Abstieg über die Degollada de las Hijas, Cabeza de Viento in das Valle de Tahodia mit seinem Barranco und seinem kleinen Stausee.

11.30 Uhr starten wir:
Die Hinweistafel sagt uns: Wanderweg: PR TF 2, Valleseco 6,7 km
Kurz unterhalb passieren wir  rechts ein verfallenes Haus und unter flechtenbehangen Ästen schlängelt sich unser Pfad an der nächsten, linksliegenden Ruine vorbei. Dies stört jedoch den bezaubernden Eindruck des Märchenwaldes überhaupt nicht.

Nach ca. 15 Minuten stoßen wir auf eine gelbe Hinweistafel auf „Barrio de la Alegría“. Das ist unser Ziel in Santa Cruz.
An dieser Stelle lohnt sich ein kurzer Abstecher links vom Weg, um den phantastischen Ausblick auf die Hänge des ältesten Inselteils zu genießen.
Inzwischen hat sich die Sonne schon etwas durchgekämpft und wirft ihre „Lichtblicke“ auf die Landschaft.

Etwas unterhalb gehen wir an dem nächsten verfallenen Haus vorbei, das in den Fels gebaut wurde.
Kurz darauf eine kleine Verunsicherung, da rechts ein Weg weiterführt, jedoch wir sehen etwas oberhalb die weiß-gelbe Markierung.

Der Weg führt uns über gepolsterten Waldboden, dann über grobe Steine und wechselt sich mit  purem Fels ab.
Es handelt sich  wieder um einen „camino real“, der Santa Cruz mit den Orten im Anagagebirge bis Taborno verbunden hat.

Nach 30 Minuten treten wir leider schon wieder aus dem Märchenwald heraus und haben über die niedrigen Erikabüsche hinweg den weiten Blick nach Santa Cruz und unter uns auf einen Stausee.
Wir passieren eine große Höhle mit einem „Nebenraum“, die sicher einmal als Tierunterstand und Strohlager diente.
Daneben ein Brunnen.

Hier biegen wir links ab nach oben und passieren nach ca. 1 Stunde Gehzeit zwei weißgestrichene Häuser, von denen aus man wiederum einen guten Blick in die Weite hat und unter uns blicken wir auf zwei Kühe, die ja auf Teneriffa Seltenheitswert besitzen.

Die Bäume und Sträucher sind nun ganz zurückgedrängt und die Hänge sind von Agaven überzogen.

Ein kleiner Anstieg bringt uns vorbei an gepflegten Kartoffelfeldern und wir landen auf der Anhöhe mit einer Ansammlung von Höhenwohnungen.
Das Hinweisschild weist 2,6 zum Pico del Inglés, 1,2 km nach Catalanes und 8,0 km nach Valleseco aus.
Witzig: Nachdem wir eine Stunde gegangen sind hat sich die Strecke vom Ausgangspunkt 6,7 km um 2 km verlängert.
Muss man sicher nicht ernst nehmen.

Wir entscheiden, diesem Weg nicht zu folgen und gehen ein Stück zurück, missachten die weiß-gelb-gekreuzten Balken – die ja eigentlich darauf hinweisen, dass hier der Weg nicht weitergeht – und folgen dem gut auszumachenden Pfad bergab, der uns an einer bewohnten Finca vorbeibringt, die von Kartoffelfeldern umgeben ist. Das Hundegekläff verfolgt uns noch lange. Nun kommen wir an den widerkäuenden Kühen vorbei, die malerisch unter einem Eukalyptusbaum ruhen.
Etwas unterhalb – den „Äpfeln“ nach zu urteilen – ein Pferdestall und noch etwas weiter wandern wir an einer Galerie vorbei und gelangen an einen Barranco, den wir im Laufe der Wanderung mehrfach kreuzen und der durch seine abwechslungsreiche Steinformen und –farben hervorsticht.

Nunmehr gehen wir zum Teil über puren, glatten Fels der sich dann wiederum mit dickeren Felsbrocken ablöst.
Und: alles stets steil bergab. Und: kein einziger Hinweis. Lediglich hin und wieder kann man die ganz verblichenen ehemaligen Wanderkennzeichen in Rautenform erkennen.

Nach 2 Stunden Gehzeit machen wir am Barranco unsere obligatorische Apfelpause und bleiben tatsächlich 20 Minuten in der Sonne  sitzen, da es so herrlich ist in dieser Ruhe, dieser Abgeschiedenheit.

In diesem Bereich hat sich die Kanaren-Wolfsmilch breit gemacht. Riesige Exemplare, die ihresgleichen suchen!

20 Minuten nach unserer Apfelpause blicken wir von oben auf weidende Schafe, auf eine Asphaltstraße und eine Ansiedlung. Dorthin müssen wir absteigen.
Wir befinden uns im Valle de Tahodio.

Von da aus geht es leider nur noch auf der Fahrstraße weiter. Da diese jedoch ganz wenig befahren wird, ist es kein Problem.
Wir passieren das Örtchen Cueva Prieta und unterhalb des nächsten Örtchens Puente de Hierro alto marschieren wir, eingerahmt von Felsen, Richtung Meer.
30 Minuten bewegen wir uns nun auf der Pista Valle de Tahodio. Gelangen an eine Bushaltestelle vor einer Schule, die jedoch nur eine Haltstelle für Schulbusse sein soll.
Da wir noch gut „zu Fuß“ sind, beschließen wir von dem nun erreichten Barrio de la Alegría in der Nähe des Hafens per pedes zum Busbahnhof zu gehen.

Nach 3 ½ Stunden sind wir an dem Brunnen „Fuente de los Angeles“, dem protzigen Denkmal zu Ehren Francos und biegen in die Rambla de Santa Cruz ab.

Diese Strecke noch mal abzulaufen, hatten wir uns damals bei der Stadtbesichtigung mit dem Sightseeingbus „Hop on / Hop off“ vorgenommen, um die auf der Rambla ausgestellten Kunstwerke näher in Augenschein nehmen zu können.
Gesagt, getan.

Eine halbe Stunde sind wir dort „lustwandelt“ und nach dem Kunstwerk von Xavier Corberó „Ejecutores y Ejecutados“ biegen wir links ab, gelangen schnell an der Deutschen Botschaft vorbei zum Melita-Café in der Calle Costa y Grejalba.

Hier legen wir einen kurzen Stopp ein und wandern unverdrossen durch Santa Cruz mit unseren Wanderstiefeln, Rucksack und Stöcken. Vorbei am Platz des 25. Juli mit dem Froschbrunnen,  dem afrikanischen Markt, dem Museum TEA zu Corte Inglés.
Die Zeit reicht auch noch, um hier kleine Besorgungen zu machen und um 16:45 Uhr bringt uns der 110er Bus wieder sicher nach Los Cristianos, wo wir gegen 17:30 Uhr von unseren Männern in Empfang genommen werden.

Fazit:
Wieder eine Wanderung die uns die Schönheit der Insel und Ihren Abwechslungsreichtum vor Augen führt.
Dieser Weg ist – vorausgesetzt man kann gut bergab gehen – leicht zu gehen, ohne die geringste kritische Stelle.
Allerdings sollte es trocken sein, denn sonst wird’s rutschig.

Anfahrt:
Mit dem Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft in Pico del Inglés um 11.15 Uhr
Rückfahrt von Santa Cruz wieder mit der Linie 110 um 16.45 Uhr.