Archiv für die Kategorie „Wanderungen“
Vilaflor – Ifonche
Das heutige Wetter gab unsere Wanderung vor.
Angedacht war von Ifonche über Roque Imoque nach Arona zu gehen.
Jedoch: die Wolken hingen so tief und oberhalb schien die Sonne.
Also umdisponieret: Vilaflor – Ifonche
Für uns kein Problem, denn Taxi „IrmEli“ sammelt uns überall ein.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden ohne nennenswerte Pause, 11,1 Kilometer
Die Strecke ist bekannt und ausgeschildert.
Als Wandergast haben wir heute Elisabeths Bruder Theo als Begleiter dabei.
Um 10.30 Uhr starten wir vom Hotel Vill-Alba in Vilaflor, folgen dem Hinweis „Las Lajas“ und steigen bis zur Wasseraufbereitungs- Wasserverteilungsstelle auf. Dort zweigt links der Weg nach Ifonche ab.
Alles kein Problem. Was uns jedoch erschüttert ist, dass wir nunmehr 2 Stunden durch verbrannten Wald wandern und dass es noch leicht nach Brand richt.
2007 sind wir genau diese Tour gegangen und 2010 von Las Lajas aus. Alles war in bester Ordnung. Aber nun: verbrannter Wald. Der Brand vergangenen Jahres war wirklich verheerend. Fast kommen einem die Tränen.
Aber: es gibt auch Hoffnung: wie immer, die zähen kanarischen Kiefern, die ja eine Hitze bis zu 800 Grad vertagen können, treiben schon wieder aus.
Gehen wir dieselbe Strecke in zwei Jahren, können wir sicher beglückt feststellen, die Kiefern haben weitgehend überlebt.
So ergeht es uns im letzten Stück oberhalb von Ifonche, dort wütete vor einigen Jahren der Brand und siehe da: es grünt wieder!
Zwischendurch haben wir den Blick auf auf den Roque Imoque und die Insel La Gomera, die sich aus dem Wolkenmeer erhebt und auf die ehemals landwirtschaftlich genutzten Terrassen.
Das Bild, das sich uns bietet, ist fantastisch, wie die Wolken aufziehen:
Die Strecke muss nicht mehr detailliert beschrieben werden – ist früher bereits geschehen – und zudem ist sie auch nunmehr gut ausgeschildert. Lediglich beim letzten Abhang – zwischen den zwei Barrancos oberhalb von Ifonche heißt es etwas aufpassen: jedoch mit weißen Punkten gekennzeichnete Lavabrocken weisen mittig den Weg.
Wenn man durch dieses verbrannte Teilstück des Kiefernwaldes wandert, kann man sich vorstellen, dass es ein Erlebnis ist, gerade hier regelrecht mit Blumen beschenkt zu werden.
Ob es nun große Flächen des rotschäftigen Blausterns sind, wilde Ringelblumen, Kanarenknoblauch, aparter Mohn, Hornklee, vereinzelte Blüten der lila blühenden Zistrosen, das Weiß der Montpellier-Zistrose oder des Escobon, das leuchtende Blau des kleinen Blümchens des Acker-Gauchheils, das mir seit Kreta Respekt abverlangt, als es sich zwischen Felsspalten hervorquetschte, selten, unterhalb des Teide: die rosarot blühenden Teide-Skabiosen, „Rosalito salvaje“ nennen sie die Einheimischen liebevoll – oder – wie wunderschön – im letzten Drittel der Wanderung Affodills in einer Vielzahl, wie es uns seit der ersten Conde-Besteigung nie mehr begegnet ist. Wie schön, wie gut, dass sie überlebt haben.
Wanderten wir zwei Stunden im strahlenden Sonnenschein, so gerieten wir dann doch in die dichten Wolken und konnten beobachten, wie die bewundernswerten Kanarischen Kiefern die Wolken „ausmelken“. Die Wassertröpfchen hängen an den Kiefernnadeln und werden dem Boden zugeführt. Im Inneren des Bodens sammelt sich das Wasser und wird dann in Galerien als Wasserquelle genutzt. Phantastisch.
Große Mengen des Wasserverbrauchs auf der Insel werden auf diese Weise gewonnen.
„Wie wichtig der Baum und seine Funktion für den Wasserhaushalt der Insel ist und wie das Wasserauskämmen durch die langen Nadeln funktoniert, hat H. Meyer schon 1896 erkannt. „Die umherstehenden Pinien trieften von der Feuchtigkeit der Nebel, ohne dass es geregnet hatte“ schrieb er, und „führten das von den langen Nadeln tropfende Nass in großen Pfützen ihren Wurzeln zu, während ringsum der Boden und die Steine vollständig trocken waren. Der Nebel genügt also vollkommen, um in diesen trockenen Höhen die Pinien zu bewässern“. Heute wissen wir, dass der Eigenverbrauch weit unter der erbrachten Wassermenge liegt. Die Kanaren-Kiefer verdient gleichermaßen Schutz und Verehrung.“ (Auszug aus: „Pflanzen auf Teneriffa“ von Hermann Schmidt)
Der Blick vom letzten Höhenrücken vor Ifonche links wie rechts in den Barranco ist schon sehr durch die Wolken getrübt.
Ah, welche Wohltat: es grünt wieder!
Von hier oben teilen wir unserem Taxi „IrmEli“ mit, dass wir wohl in ca. 45 Minuten unterhalb des Restaurants in Ifonche auskommen werden. Aus Erfahrung wissen wir, weiter unten gibt es kein Netz zum Telefonieren.
Unten, im Barranco, wandern wir über heftige Steinbrocken, blicken rechts hoch auf die „Lajas“ die Platten und werden zum Schluss noch mit dem Blick auf einen schönen Natternkopf-Busch belohnt.
Es passt: Wir kommen an und wer erwartet uns? Mein lieber Mann!
Nun müssen wir nochmal hoch nach Vilaflor Elisabeths Auto holen und kehren in Escalona – wie schon mehrfach – im Restaurant „La Barrica“ ein.
Wie immer: Zur vollsten Zufriedenheit.
Nur ein Tipp am Rande: Der Großvater des Wirts war sein „profesor“. Nunmehr keltert der Wirt den Weißwein und den Rotwein selbst, ohne Filter, dadurch zwar mit etwas Trübstoffen, aber vom Geschmack her: unvergleichlich gut!
Rundwanderung um die Montaña Chinyero
Ja, manchmal zahlt sich Neugierde aus!
So wie heute!
Als wir kürzlich die Vulkanwanderung machten, stellten wir ja bereits fest, dass die Wanderwegstrecke um die Montaña Cinyero geändert wurde.
Wie – im Ganzen – das wollen wir heute erkunden.
Wanderwegstrecke: 6,32 km in 2 1/4 Stunde – ohne Apfelpause
Der Beginn ist wie bei der Vulkanwanderung: Von der TF 38 durch die Senke, Aufstieg zu dem markanten Baum, dann links leicht abwärts und nach der Kurve die Markierung: weiß-gelbe Striche sowohl an dem rechts wie links abgehenden Wegen.
Diesmal gehen wir links, also im Uhrzeigersinn.
Dieses erste Teilstück ist Elisabeth und mir von der Wanderung über Santiago del Teide nach Tamaimo bereits bekannt.
Die jetzige Wegstrecke verläuft unmittelbar neben dem Lavafeld, also weg vom Forstweg.
Beim Abzweig nach Santiago del Teide halten wir uns rechts (Hinweisweistafeln: „Santiago del Teide 7,4 km“ „El Calvario 3,9 km – „PR TF 43 Circular Chinyero“) und nach insgesamt 30 Minunten Gehzeit, vom Wagen aus, wird durch das
nächste Hinweisschild „Circular Chinyero 5,7 km“ auf den Abzweig aufmerksam gemacht. „Los Portidos 4,7 km“ hat nichts mit unserer Tour zu tun.
Ein paar Treppen hoch und nun queren wir den Lavafluss des Vulkanausbruchs vom November 1909.
Also ganz neu: Früher ging man auf dem Forstweg und querte über diesen den Lavafluss etwas unterhalb.
Gute Schuhe sollte man haben und trittfest sein, denn das Lavageröll setzt sonst den Füssen arg zu.
Wir sind begeistert. Lediglich Flechten weisen darauf hin, dass vor vielen, vielen Jahren der Ausbruch stattfand. Der Bewuchs ist hier gleich Null.
Nach 15 Minuten haben wir das Feld durchquert und nun wird es für ein kurzes Stück fussfreundlich: Kiefernnadeln bedecken den Boden.
Links wie rechts begleitet uns der Lavafluss und mit Moos und Flechten
überzogene Lavafelsen säumen den Weg. Damit es nicht langweilig wird: Fussmassage ist wieder angesagt.
Nach 1 Stunde gelangen wir an die Stelle, an der wir bei der Vulkanwanderung – nach der Umrundung der Montaña Abeque auskamen und nur den Forstweg überquerten um nach San José de Los Llanos weiterzugehen.
Nun ist uns die Strecke bekannt, leicht ansteigend, Kiefern links wie rechts, immer rechts den Chinyero vor Augen und links kann man durch die Wolken den Teide ausmachen. Wir gehen große Strecken über knirschenden Lavagrus
und Renata und ich bilden uns ein – Augen zu – wir würden über verharschten Schnee marschieren.
Beim nächsten Hinweis „Circular Chinyero“ steigen wir weiter an, diesmal durch einen Kiefernwald.
Wir sind Glückskinder: Die Sonne hat sich durchgekämpft und beschert uns zum Teil blauen Himmel und wunderbare, weiße Wolken.
Nach 1 Stunde 40 Minuten gelangen wir an eine weitere Hinweistafel „Circular Chinyero“ und nach 20 Minunten passieren wir die Stelle bei der wir nach der Umrundung der Montaña Abeque auskamen.
Bequemen geht der Lava-gesäumte Pfad weiter und nach weiteren 10 Minuten gelangen wir wieder an den markanten Baum, unseren Ausgangspunkt. Hier kann man den gut markierten, mit Lavabrocken eingefassten Weg bereits verlassen,um über den Ab- und Anstieg wieder zu unserem Auto zu gelangen.
Wir wollen jedoch die Runde komplett auswandern und gehen die wenigen Meter noch bis zum Ende des Weges. Hier haben wir links die Wanderung begonnen.
Blühende Blumen sind hier wiederum spärlich. Jedoch der Heilglöckel-Hahnenfuß mit seinen kräftigen gelben Blüten und der zart weißlich-rosa blühende Erdrauch bedecken große Flächen unter den Kiefern. Dazwischen wieder Affodills.
Heute gilt jedoch meine besondere Aufmerksam den Veteranen der Kanaren-Kiefer die uns immer und immer wieder Respekt abverlangen, wie sie die Brände überleben und zu neuem Leben erwachen.
Dagegen die Ginstersträucher – treiben sie nicht ganz neu aus – bleiben als schwarze Mahnmale stehen.
Fazit:
Durch die neue Wegführung eine ganz neue Wanderung die mit der oftmals gegangen Tour nicht mehr das mindeste zu tun hat.
Außerdem: Ich würde sie in Zukunft immer wieder mit dem Uhrzeigersinn gehen, denn dadurch hat man den Chinyero fast die ganze Wanderung stets aus einem neuen Blickwinkel vor Augen.
Zudem, wenn man – wie wir heute – das Glück hat, durch dichten Nebel bis fast zum Einstieg des Chinyero hochfahren zu müssen, dann jedoch nebelfrei wandern kann und so gar die Sonne noch durchkommt, den Teide dann noch fast wolkenfrei vor sich hat, bleibt nur zu sagen: SCHÖN!!!
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF1 Richtung Adeje, am (derzeitigen) Ende der Autobahn wechelt man auf die TF82 Richtung Guia de Isora. Der TF82 folgt man und biegt kurz hinter Chio scharf rechts auf die TF38 Richtung Nationalpark Teide. Den Einstieg zur Chinyero-Wanderung findet man zwischen km 13 und km 14. Parken kann man dort leider nur am Straßenrand
Abfahrt:
Wir drehen auch mit der Autofahrt eine Runde: Daher fahren wir die TF 38 weiter über Boca Tauce – Vilaflor – Arona und haben dabei noch den Genuss, den Teide und den Pico Viejo, den Guajara im Blick zu haben und
bei Vilaflor sind wir wieder entzückt über das Straßenbegleitgrün: Den Goldmohn.
So schön!
Montaña Guaza
Zum Ersten!
Zum Zweiten!
Zum Dritten!
Wenn man – wie wir – die Montaña Guaza täglich von der Wohnung aus vor Augen hat, so reizt es schon, diesen Berg noch näher zu erkunden.
Da meine Wanderfreundin zur Zeit in Deutschland ist, habe ich die Wandergrundsätze mißachtet und bin alleine gegangen. Allerdings wird die Montaña Guaza von vielen Wanderern begangen, so dass es kein purer Leichtsinn ist.
War das eine schöne Wanderung! Und dazu noch so nah vor der Haustüre!
Gingen wir sie am 20. März 2009 – also fast genau vor 4 Jahren – als Rundweg, vor 6 Jahren mit der Wandergruppe des Ayuntamiento von Arona mit unterschiedlichem Auf- und Abstieg, so reizte mich nun der Aufstieg vom Restaurant „RANCHO EL PALMAR“ zwischen Guaza und Palm-Mar.
Dorthin fährt mich mein lieber Mann.
Wanderwegstrecke: 1 Stunde 45 Minuten, 5,18 km
Gleich nach dem freien Platz neben dem Restaurant geht der mit Lavasteinen eingefasste Wanderweg ab. Nur wenige Meter danach betreten wir „un Espacio Natural protegido“ – ein Naturschutzgebiet und über Lavageröll geht es stetig bergauf.
Von dem Weg aus hat man einen guten Überblick auf die vielen Plantagen unter Folie.
Bereits nach 15 Minuten Aufstieg erreicht man das Plateau, die „Mesa“, den Tisch.
Hier gilt es sich nun zu entscheiden:
Will man den Gipfel „stürmen“, hält man sich geradeaus, Richtung Finca und dann rechts, aber aus Erfahrung:
Absolut nicht empfehlenswert. Durch die vielen Sendemasten ist es dort richtig hässlich.
Will man nur eine ganz kurze Wanderung machen und den gefahrlosen Abstieg nach Los Christianos nehmen, dann ebenfalls geradeaus.
Will man jedoch die ganze Schönheit dieser Zone auskosten und eine hochgelegene Küstenwanderung machen, dann bitte nach links gehen, Richtung Meer.
Vorbei an den Resten einer gemauerten Wasserleitung geht es nun erstmal eben dahin und den kurz darauf rechts abgehenden Weg beachten wir nicht. Wir haben eine Haus-Ruine im Blick.
Daran vorbei, durch eine dicht bewachsene Senke und dann halte ich mich oberhalb links in der Hoffnung, dass mich dieser Weg zu meiner gewünschten Route bringt.
Huch! Habe wohl ein Kaninchen aufgeschreckt!
Bei einem Steinmännchen wähle ich den rechts abgehenden Weg, folge diesem schmalen Pfad und nach dem zweiten leichten Abstieg und Anstieg nehme ich wieder den rechts abzweigenden schmalen Weg.
Links kommt man nach Palm-Mar.
Von hier hat man einen guten Überblick über den ständig wachsenden Ort Palm-Mar und die Küste bis zum Leuchtturm.
Nur ein Stück weiter, wiederum bei einem Steinmännchen, noch ein Abstieg nach Palm-Mar und ich nehme wieder den rechten Weg. Im steten bergauf, bergab, mal heftig, mal sanft führt der über grobes Geröll gehende Pfad stets oberhalb der Küste entlang.
Die diversen Käfig für die Fischzucht verunzieren das Meer – und wie damals, bei der geführten Tour des Ayuntamiento von Arona die Biologin ausführte, schaden diese durch das auströmende Futter auch dem natürlichen Gleichgewicht der „wilden“ Fische und den Delphinen.
Sicher holen sich auch die vielen Möwen dort ihr Futter.
Gibt es in dieser Region, der Felsküste, zur Zeit nach der langen Trockenheit zwar kaum Blumen zu bewundern, so wird man reichlich durch die phantastischen Lavaformationen, flechtenbewachsen, gleich einem Steingarten, entschädigt.
Große Flächen dieses Gebietes sind noch übersät von den „Lajas“, den Steinplatten, die ja hier ehemals für Fassaden an Kirchen und Herrschaftsbauten abgebaut wurden und die sogar bis nach Amerika versandt worden sind.
Zudem gibt es riesige Kandelabersäulen der Kanaren-Wolfsmilch, der „Cardón“, wie diese Pflanze von den Tinerfeños genannt wird, unzählige Büsche der Tabaiba dulce zwischen, große
Ansammlungen der Opuntien – Feigenkakteen – und dazwischen immer wieder Ansammlungen des zart-lila blühenden Strandflieders und das kräftige Grün der Blätter der Nymphendolde mit den leuchtenden Blüten, ebenfalls gelb blüht die Seidenhaarige Schizogyne. Ganz vereinzelt blüht noch eine kurzstielige Margaritenart.
Bei genauem Hinsehen entdeckt man die weißen Blütchen der Teneriffa- Buffonie, ein Kanaren-Endemit und das Lila eines mir unbekannten Blümchens. (Hilfe fand ich dazu bei Enrique Castrillo Nuñez, der die Gattung Ononis identifizierte und bei Cristobal Coviella, der eine weitere Spezifizierung Ononis tournefotii (Dorniger Hauhechel) vornahm.)
Neben diesen Blickfängen hat man noch die Sicht auf Los Christianos mit seinem Hafen bis hinüber nach Las Americas und nach Chayofa bis zum zum Berg “Conde“hoch.
Die Insel La Gomera ist heute nur verschwommen auszumachen.
Rasch geht der Abstieg nach Los Christianos. Auf dem gepflasterten Bürgersteig halten wir uns links, bei den ersten Häusern dann rechts, am Hotel Arona vorbei immer geradeaus ist man in ca. 20 Minuten am Busbahnhof.
Fazit:
Eine wunderschöne Wanderung, die ich jedoch – so wie ich sie gegangen bin – als anspruchsvoll einstufen würde. Zudem sollte man hier unbedingt schwindelfrei sein, denn der Pfad führt manchmal haarscharf am Abgrund vorbei.
Die Hochfläche wimmelt nur so von Pfaden. Eine offizielle Kennzeichnung fehlt komplett, gelegentlich fand ich blaue Punkte an den
Lavafelsen. Vielleicht stammen sie ja noch aus der Zeit als Herr Dr. Eberlein zur Selbsthilfe griff und mit einem Pinsel und einem Eimer Lack in der Hand die Wege kennzeichnete.
Ich kann mir vorstellen – in einer anderen Variante – noch einmal auf die Montaña Guaza zu gehen.
Und dann sage ich: Zum Ersten! Zum Zweiten! Zum Dritten! Zum Vierten!
Anfahrt:
Wenn man über die Autobahn TF1 kommt, wählt man die Abfahrt Valle San Lorenzo / Las Galletas und hält sich auf der TF66 Richtung Las Galletas. Am Ende der Ortsumgehung von Guaza weiter Richtung Las Galletas vorbei am Centro de Golf Los Palos und im nächsten Kreisverkehr die erste Ausfahrt Richtung Palm-Mar. Nach weniger als 1 km liegt rechts das alleinstehende Restaurant „RANCHO EL PALMMAR“. Dort kann man auf der linken Straßenseite problemlos parken.
Montaña „Las Coloradas“
2007 bin ich diese Tour das letzte Mal gegangen.
Daher erübrigt sich mal wieder eine Detail-Beschreibung, sie ist an dieser Stelle nachzulesen.
Da wir ja praktisch ein Wandertagebuch führen, berichte ich auch nochmal über die Tour.
Es ist ja das Faszinierende hier auf der Insel, selbst wenn man Wanderungen öfter geht, sie bieten zu verschiedenen Jahreszeiten immer wieder ein neues Bild.
Diesmal blüht bereits der Escobon, viele Mandelbäume stehen noch in voller Blüte, Affodills gibt es ebenfalls reichlich, Musterexemplare der Gänsedisteln wachsen hier, haben wir auf der Wanderung vom Chinyero nach San José de Los Llanos die wenigen Blüten des Kanaren-Scheinkrokusses bestaunt, so gibt es sie beim Aufstieg auf den Rücken der Montaña de Las Coloradas auf großen, fast wiesenartigen Flächen.
Wer Ringelblumensalbe selbst machen will, hier findet er reichlich die kleinen, wilden, gelbblühenden Ringelblümchen.
Sehen wir sonst fast überwiegend die weiß-blühende Montpellier-Zistrose, so wird hier die Farbskala um das Rosa der Beinwellblättrigen-, der Ossbeckienblättrigen- oder der Chinamada-Zistorse ergänzt.
Das zarte Lila der Winden bereichert die Palette.
Die Wanderung hatte ich ausgewählt, da Esperanza, unsere kanarische Freundin, die mit Elisabeth und mir den Teide bestiegen hat, es tatsächlich geschafft hat, sich mal einen Tag von ihrer Arbeit „freizuschaufeln“, um mit uns wandern zu gehen und da sie diese Region – oberhalb von Cruz de Tea – noch nicht kannte.
Übrigens: Sie war begeistert von der Landschaft!
Zum anderen war es für Renata, unsere österreichische Freundin, die noch zu Besuch ist, eine Rückkehr in ihre ehemalige zweite Heimat. Sie hat hier in Cruz de Tea ein Haus besessen und einige Jahre gewohnt.
Hatte man 2007 und auch noch einige Jahre danach den Eindruck, die Finca de la Mesa würde „wiederbelebt“, so macht sie nunmehr einen äußerst vernachlässigten Eindruck.
So ist zum Beispiel der Dreschplatz verwildert, Hunde gibt es auch nicht mehr und es sieht gar nicht mehr bewohnt aus. Schade!
Die Schranke, auf die man stieß, wenn man den breiten Fahrweg an der Finca vorbei abwärts ging, existiert nicht mehr.
Man muss aufpassen, einige Kurven unterhalb der Finca zweigt vom Fahrweg links der für unsere Runde relevante Weg ab.
Heute können wir von hier oben wunderbar den „Zugweg“ des Wüstenwindes Calima beobachten:
Liegt der ganze Küstenstreifen bei der Montaña Roja „verschleiert“ vor uns, so ist der Blick nach Vilaflor – immerhin auf über 1400 Metern – und zum Sombrero frei. Wir atmen also „sandfreie“ Luft!
Eine Besonderheit konnten wir auf der Wanderung beobachten: Ein Helikopter landete in der Nähe auf einem Feld. Wir konnten aber nicht erkennen, ob er eine verletzte Person aufgenommen hat oder ob es ein Übungsflug mit Landung war.
Fazit:
Immer wieder gern! Außer zwei kleinen Anstiegen gibt es keinerlei Schwierigkeiten. Landschaft, Aussicht und Pflanzenwelt ist wunderschön.
Leider ist diese Wanderung noch nicht gekennzeichnet. Man muss sie also kennen oder eben eine Beschreibung haben.
Wir haben uns diesmal viel Zeit gelassen und haben 2 1/2 Stunden gebraucht. Zum Vergleich: 2007 = 1 Stunde 45 Minuten
ABER: Wir hatten mit Esperanza auch spanisch Unterricht am laufenden Meter.
Und um diesen zu intensivieren, blieben wir oft stehen, um zu diskutieren.
Schön war’s!
Das anschließende Essen im Restaurant „Cumbre de Abona“ war gewohnt gut!
Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend nehmen wir die TF28 über La Camella, Valle de San Lorenzo, San Miguel nach Granadilla. Dort biegen wir nach links auf die TF21 ab, die nach Vilaflor führt. Nach wenigen Kilometern gibt es scharf rechts einen Abzweig nach Cruz de Tea. Wir fahren durch den Ort, bis wir bei einem Kindergarten stumpf auf eine Querstraße stoßen. Hier biegen wir links ab und folgen der Straße bis wir links eine hoch führende Straße sehen, die für Fahrzeuge über 8to gesperrt ist. Hier fahren hoch und da, wo sich die Straße gabelt, biegen wir links ab bis ans Ende der Straßenbefestigung und parken dort.
Mirador de la Centilena – La Hoya – Fuente de Tamaida
Im Oktober 2007 sind wir einmal von La Centilena nach San Miguel gegangen und und im November desselben Jahres die Runde um die Fuente de Tamaida.
Da Renata die Wanderungen noch nicht gegangem ist, haben wir heute diese beiden Touren zu einer vereint.
Es ist erstaunlich und erfreulich was die Inselregierung inzwischen in die Wanderwege investiert. Sie sind gekennzeichnet und viele Informationstafeln klären über die Besonderheiten der Strecken auf.
Wir profitieren sehr davon!
Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 2 Stunden und 10 Minuten Pause
Die Tour muss ich nicht mehr ausdrücklich und im Detail beschreiben, da ich dies bereits 2007 gemacht habe, zum anderen ist sie nunmehr ausgeschildert und grün-weiß markiert.
Daher nur im Schnelldurchgang:
Egal ob wir beim das Restaurant La Centilena rechts oder links absteigen, wir gelangen auf den unterhalb abgehenden breiten Weg. Wir folgen diesem abwärts, vorbei an einem verfallenen Haus, steigen auf und passieren eine Wassersammelstelle und gelangen auf gepflastertem Weg zum Weiler La Hoya. Vorbei am Hotel Rural und an restaurierten und zum Teil bewohnten Gebäuden gelangen wir auf die Asphaltstraße. Wir queren diese über einen sinnlosen, erhöhten Zebrastreifen der auf der gegenüberliegenden Seite im Gebüsch endet und biegen nach wenigen Metern, uns links haltend, rechts ab.
Ausgeschildert nach „SL TF-231 San Miguel de Abona 2,6 km Plaza de la Iglesia“.
Wir folgen dem Weg, steigen zur Fuente de Tamaida ab, um über eine Brücke auf der anderen Seite des Barrancos vorbei an Wassertanks und Terrassen wieder aufzusteigen.
Hier, an der Quelle de Tamaida, war früher auch der Waschplatz des Weilers La Hoya. Die Frauen mussten immer den weiten Weg zum Wäschewaschen auf sich nehmen.
Hier gelangen wir an eine Weggabelung. Rechts geht es in den Ort San Miguel und wir steigen wenige Meter interessehalber nochmal auf, um die eindrucksvollen Überreste eines alten Pahoehoe-Lavastroms, einer Faden- oder Stricklava-Formation
zu bestaunen, kehren zurück und gehen nun rechts, obwohl die Kennzeichnung grün-weiß gekreuzte Balken aufzeigt – also hier eigentlich nicht weitergehen – vorbei an einer verblichenen Infotafel abwärts.
Wir ertragen das Gekläffe von Hunden und hören einen Hahn emsig krähen,
blicken auf die schöne Mauer eines Viadukts und steigen wieder auf. Lassen ein verfallenes Gebäude links liegen, sehen die mit „Jable“ (Bimsstein) bedeckten
Terrassen und gehen kurz darauf an einem, mit Boungaville verzierten, von Hunden bewachten Zaun vorbei und sind wiederum auf der Asphaltstraße. Nunmehr halten wir uns links, um wieder bei dem Hinweis „Hotel Rural“ abzubiegen und den Rückweg auf dem Hinweg anzutreten. Zwei Stunden benötigt man für den gesamten Weg.
Aber für ein paar Fotos gehen wir vor dem Weiler La Hoya noch die Straße das kurze Stück abwärts bis zum „Monumento popular“, einem restaurierten Ziegel-Brennofen aus dem 19. Jahrhundert.
Ergänzen kann ich die frühere Beschreibungen der Wanderungen (2007) dahingehend, dass wir uns auf geschichtsträchtigem Boden befinden. Wir bewegen uns wieder auf einem „camino real“ – einem der damals unter Schutz des Königs stehenden Handels- und Verbindungswege zwischen den Ansiedlungen.
Von Elisabeths Sohn Robin, der hierher einen Schulausflug gemacht hat, wissen wir, dass es in dem Gebiet unterhalb des Mirador de La Centinela von den Ureinwohnern, den Guanchen, ethnographische Stein-Zeichnungen gibt, die wir jedoch – trotz intensiver Suche – nicht mehr gefunden haben.
Die Infotafeln klären auf, dass durch den Wasserreichtum hier in dieser Gegend – drei Quellen gab es in der Umgebung – erste Ansiedlungen in La Hoya de San Miguel de Abona bereits 1505 und 1522 möglich waren.
Wir können uns überzeugen, dass trotz der langen Trockenperiode die in Fels geschlagenen Bassins auch heute noch voll Wasser sind und dass unentwegt Wasser zutröpfelt.
Da der Boden hier fruchtbar war, wurde Landwirtschaft betrieben und auf den, mit Lavasteinen umrandeten Terrassen, wurde traditionsgemäß Gerste, Weizen und Kartoffeln angebaut.
Um die Feuchtigkeit auf den Feldern zu halten und Unkraut zu unterdrücken, wurden sie mit „Jable“ dem weißen Bimssstein abgedeckt.
Ein weiterer Erwerbszweig war früher das Absammeln der Cochenille-Schildlaus von den Opuntien – Feigenkakteen. Der Farbstoff Karmin, der aus den Läusen extrahiert wurde, war kostbar und wurde zum Beispiel bei der Herstellung von Campari, Lippenstift etc. verwandt.
Aus meinem Naturführer „Die Kosmos-Kanarenflora“ habe ich die „Weisheit“, „dass nach der Entdeckung der Anilinfarben ab 1870 diese Erwerbsquelle schlagartig an Bedeutung verlor. Jedoch: einige Kulturen, zum Beispiel auf Lanzarote, werden heute wieder gepflegt (Farbstoff E 120 in Lebensmitteln und Kosmetika).“
Für die Ansiedlung La Hoya sprach auch die geschützte Lage in der Schlucht. Kein Blick zum Meer, daher Sicherheit vor den Piraten und das La Centilena – der Wachposten hoch oben – bot zusätzlichen Schutz.
Eine weitere Tafel informiert:
Die Gebäude in La Hoya zeigen die Besonderheiten der Architektur des Südens der Insel auf.
Es sind einstöckige Gebäude, erbaut aus Blöcken von „grobem“ weißen Vulkangestein, typisch für die Gegend. Die Fenster sind klein und es gibt wenige, einfache Tischlerarbeiten.
Von der ansprechenden Bauweise kann man sich am Beispiel des Hotels Rural überzeugen.
Es wird versucht den Weiler „wiederzubeleben“. Teilweise ist es bereits sehr gut gelungen. Allerdings müssen für die noch leerstehenden Gebäude bald Interessenten gefunden werden, sonst sind sie dem totalen Verfall preisgegeben.
Fazit:
Die Strecke unterhalb des Roque de Jama ist durch ihren Weitblick zur Küste, links bis zur Montaña Roja, rechts zum Conde und geradeaus auf die Montaña Guaza, auf die Orte Buzanada, Cabo Blanco und Valle San Lorenzo, sowie auf die zum Teil noch bewirtschafteten Terrassen etwas Besonderes.
Die bizarren Felsen, Höhlen und Wasserbecken, die im Süden so seltene Stricklava und die mit viel, viel Grün gesäumten Wege, dazwischen weiße Tupfer der Margariten, noch die letzten Blüten des Kanaren-Lavendels und die zarten Blüten der Affodills sind diese Wanderung wert.
Es ist keine anstrengende Wanderung. Lediglich beim Abstieg zur Fuente de Tamaide gilt es durch und über dicke Lavabrocken zu steigen.
Restaurant:
Hat man schon vor dem Restaurant „La Centilena“ geparkt, bietet es sich auch an, hier einzukehren.
Wir wissen, die Küche ist gut, der Service freundlich und der Blick – aus der Vogelperspektive – einmalig.
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis La Camella, geradeaus weiter Richtung Valle de San Lorenzo – durch den Ort Valle de San Lorenzo bis hoch zum Aussichtsrestaurant und Mirador La Centinela.
Zur Zeit eine Augenfreude: Auf der Strecke von Valle de San Lorenzo zum Mirador de La Centilena blühen bereits die Mimosenbäume!
Beim Restaurant kann man gut parken.