Archiv für die Kategorie „Wanderungen“
Los Roques – Poris de Abona
Küstenwanderung „Soweit die Füße tragen“
Nachdem uns vergangene Woche die Tour entlang des Meeres so gut gefallen hat, wollen wir diesmal wiederum eine bekannte Strecke mit einer unbekannten kombinieren.
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden für 9 km
Geplant war, mit dem Bus 111 vom Busbahnhof Los Cristianos aus bis nach Los Roques an der TF 1 zu fahren.
Mein lieber Mann spielte mal wieder für uns Taxi, heute auch auf der Hinfahrt bis Los Roques, Ausfahrt Nr. 32 von der TF 1 .
So war es natürlich bequemer und schneller. „Dankeschön“ auch mal an dieser Stelle!
Vor zig Jahren haben Manfred und ich diese Wanderung von Los Roques bis nach Las Eras gemacht und in sehr guter Erinnerung behalten. Es war uns bewusst, dass es auf dieser Strecke weder Weg noch Steg gibt, dass man sich von einer Schlucht zur anderen durchhangeln muss. Mal sehen, ob das Gedächtnis gut ist.
Also, frischen Mutes gehen Elisabeth und ich bei herrlichem Sonnenschein um 10:15 Uhr die Tour an. Gleich nach den letzten Häusern, wir haben uns an der weißen Sitz-Bank „Playa las Roques“ rechts gehalten, passieren einen großen, sandigen Platz und entdecken einen schmalen Durchlass, der uns in den ersten Barranco hinabführt.
Das Absteigen ist kritisch, da die dicken Lavabrocken mit viel kleinem Gebrösel bedeckt sind, das erfordert besondere Vorsicht, da Rutschgefahr.
Ein Stückchen hangabwärts sehen wir linker Hand eine „mehrzimmrige“ Höhle und beeindruckende Felsformationen. Schon nach 10 Minuten Gehzeit haben wir die erste Bucht erreicht und auf der anderen Seite der Schlucht geht es nun – mit ganz anderer Felsgestaltung – wieder steil aufwärts.
Von nun an ist Intuition und Pfadfindergeist gefragt, denn zwischen den Tabaibabüschen muss man sich das Weitergehen erkunden.
Wir gehen hoch über dem Meer, versuchen uns immer in der Nähe der Abbruchkante zu halten, nur nicht zu dicht. Wir haben die Warnung von Christobal, dem Botaniker, mit dem wir damals diverse Exkursionen machten, als es noch den Kulturkreis Teneriffa Süd unter Leitung von Frau Dr. Zimmermann gab, dass es äußerst gefährlich ist, zu nah an der Kante zu gehen, da diese meist von Wind und Meer ausgehöhlt und ein Abbruch möglich ist.
Der nächste Barranco – die nächste Schlucht – lässt nicht lange auf sich warten und wieder geht es hinab und hinauf, mit wieder anderen Felsformationen.
Viele Fenster- oder auch Leuchterblumen – Meeressalat – Desfontaines Jochblatt – Strandflieder und Bocksdorn entdecken wir zwischen den Felsen und den Tabaibabüschen, der süßen Wolfsmilch.
Schrecklich, abscheulich finden wir es, als wir an eine Stelle kommen, an der man eine Katze mit ihren 5 Jungen getötet hat und achtlos liegen ließ.
Ich glaube, so nach der 5. Schlucht haben wir das Zählen aufgehört.
Wir sind jedoch so begeistert, dass sich uns immer wieder neue Formen, Farben und Gestalten der Felsen und der vielen Buchten, mal mit schwarzem Sand, mal mit Kieselsteinen darbieten.
Bleibt nur wieder zu sagen: Schön!!!
Und urplötzlich nach 1 Stunde 15 Minuten Gehzeit: ein angelegter Pfad.
Dieser führt uns nun – ausgenommen in die nächste Schlucht – mit wechselndem Untergrund bis nach Las Eras, das wir um 12 Uhr erreichen.
Wir spazieren bis zur schön angelegten Promenade mit Badebucht, der Playa Honda.
Hier legen wir nun – bei Wellengeplätscher und mit Beobachten von Tauchern – auf einer Bank unsere obligatorische Apfelpause ein. 25 Minuten verweilen wir hier, so gut gefällt es uns.
Weiter geht es durch den Ort und nach den letzten Häusern, vorbei an einem kleinen Fischerhafen, erwartet uns ein angelegter Weg, der in eine große sandige Bucht mit einer „Pipeline“ auf Stelzen hinab- und vor einem riesigen Felsblock, einem regelrechten Monolithen steil zur Autobahn hinaufführt.
Wir haben beide nicht auf die Uhr geschaut, aber gefühlt gehen wir nun – weniger schön – ca. 10 Minuten an der Autobahn entlang – geschützt durch die Leitplanken.
Der anschließende Weg ist immer noch ausgebaut und nun können wir ohne zu suchen rascher ausschreiten und gelangen – natürlich wieder in diverse Buchten runter und rauf mit immer bizarreren Felsformationen um 13:30 Uhr in Poris de Abona an.
Das Entree in den Ort ist abschreckend: vergammelte Garagenzeile mit einem Müllberg davor.
Der weitere Weg durch die Urbanisation „Club Casa Blanca“ ist gepflegt, wirkt aber leblos, verwaist.
Schnell sind wir nun im Ort. Sehen uns ein bisschen um, um dann im Restaurant „Casa Blanca“ einzukehren. Von dort rufe ich Manfred an: „Wir haben die Wanderung beendet.“
Das Motto lautete ja: „Soweit die Füße tragen“.
Sie, die Füße, hätten schon noch mehr geschafft, aber wir hatten keine Lust mehr, da inzwischen Wind aufgekommen war und zudem kamen die fast schwarzen Wolken schon sehr nahe und es sah bedrohlich aus.
Wir schätzen, dass wir bis nach Abades noch eine gute Stunde Gehzeit gehabt hätten.
Vom Ort Poris de Abona bis zur Punta de Abona sind wir bisher auch noch nicht gegangen. Diese Strecke haben wir sonst nur im Auto zurückgelegt, wenn wir die Wanderung vom Leuchtturm Abona über Abades nach Tajao gemacht haben.
Übrigens:
Wer nicht über einen so lieben Taxifahrer verfügt wie Elisabeth und ich, der kann unterwegs zur Autobahn hoch gehen, man sieht immer wieder die Bus-Wartehäuschen der Linie 111.
Fazit:
Wieder eine wunderschöne Wanderung, die jedoch – besonders im ersten Teil – gute Orientierung, sicheren Tritt, gutes Schuhwerk und Stöcke erfordert.
Die Mühe lohnt sich aber, denn wir staunen immer noch über diese Vielfalt der Felsformationen, welche die Vulkanausbrüche zustande gebracht haben.
Kein Wunder, dass wir uns fast ausschließlich im Naturschutzgebiet bewegt haben. Im Espacio Natural protegido.
Restaurant:
„Casa Blanca“
in der Urbanisation „Casa Blanca“ von Poris de Abona
Muss nicht sein!
Impressionen
- Der Einstieg zur Wanderung
- Inselchen
- 1. Bucht
- 1. Aufstieg
- Leuchterblumen
- 2. Bucht
- Tabaiba dulce
- Die nächste Bucht
- Meeressalat
- Noch eine Bucht
- Bocksdorn
- Abbruch
- Noch mehr Felsen
- „Rutsche“ zum Meer
- Plötzlich ein Weg
- Felsen
- Der x. Zugang zum Meer
- Neue Farben
- Der Weg
- Noch mehr Felsformationen
- Für Abwechslung ist gesorgt
- Der angelegte Weg
- Las Eras – Playa
- Las Eras – Hafen
- Aufstieg zur Autobahn
- Desfontaines Jochblatt
- Die wievielte Schlucht ?
- Wilde Felsen
- Ein Blick zurück
- Ohne Worte
- Ganz schön eng
Küstenwanderung Costa de Silencio –> Los Abrigos –> El Médano
Zwar sind wir diese Tour von Costa de Silencio, Montaña Amarilla nach Los Abrigos schon X-Male sowohl in die eine Richtung wie in die andere gegangen, aber heute wollten wir das noch fehlende Stück von Los Abrigos bis nach El Médano dranhängen.
Diese Küstenwanderung gehört, wie jeweils eine Wanderung im Anaga- und Teno-Gebirge sowie in den Cañadas, zu den „Muss“, wenn es darum geht unseren Besuchern aus Deutschland die Vielfalt und Schönheit der unterschiedlichsten Regionen mit ihren unterschiedlichsten Gesichtern Teneriffas näherzubringen.
Wanderwegstrecke: 13 km 3 Stunden 15 Minuten Gehzeit
und 25 Minuten Trinkpause.
Beschrieben habe ich die Wanderung am 18.4.2014 „rund um die Montaña Amarilla“ und am 3.10.2007 „Los Abrigos – Montaña Amarilla“.
Wir parken direkt am Fuße des Berges und wählen heute den Aufstieg auf den Vulkankegel.
Man hat hier wirklich die Qual der Wahl:
Es gibt drei Möglichkeiten:
Im Uhrzeigersinn links den „gelben Berg“ an dessen Fuß eben umwandern,
bei Ebbe rechts unterhalb des Berges mit seinen phantastischen Felsformationen- teilweise etwas abenteuerlich-umrunden
oder, wie wir heute, man steigt in ca. 10 Minuten steil aufwärts und hat dann einmal den Blick in das weite Rund des Vulkans, auf den Conde, auf 13 Vulkankegel, die Montaña Roja, das Meer und insgesamt einen schönen Rundumblick.
Verlaufen kann man sich dabei nicht.
Motto: nicht immer an der Wand lang sondern immer am Meer lang.
Viele kleine Pfade zweigen ab, aber im Endeffekt kommt man immer wieder auf den „richtigen“ Weg.
Vorbei an einer Lagune, einer schönen Basaltrose, am Hafen und dem Golf-Platz erreichen wir nach 1,5 Stunden Los Abrigos.
Hier kehren wir erst mal im Restaurant „El Mirador“ zu einer Trinkpause ein und bestellen einen Tisch für das spätere Mittagessen.
So, von nun an ist es auch für uns Neuland.
Wir gehen an einer ausgefallenen Skulptur und den vielen Restaurants vorbei abwärts Richtung Hafen, um dann nach dem letzten Restaurant „La Perla“ links hoch abzubiegen.
Wir halten uns weiter aufwärts, rechts das Meer und links die Häuser, an denen der schmale Gehweg entlang führt, um dann – weniger schön – zwischen Müll auf die Fahrstraße aufzusteigen.
Wir passieren einen schön gestalteten Platz mit Skulpturen und Blick auf die Montaña Roja (roter Berg) die heute, bei diesem strahlenden Sonnenschein ihrem Namen gerecht wird.
Auf einem kurzen, geplätteten Stück Promenade gehen wir dann weiter, um dann links hoch zur TF 643 bei Km 6 zu wandern, gehen innerhalb der Leitplanke – nichts für Schwindelanfällige – auf einen schmalen Streifen über einem Barranco-Abfluss, um dann rasch wieder auf einem breiteren Weg weitergehen zu können.
Nach El Médano sind es von hier aus – gemäß Hinweistafel – noch 6 km und zum Tejita-Strand 3 km Fahrstraße.
Wir gelangen dicht am Meer an einen früheren wilden Zeltplatz und nun wird es abenteuerlich:
Über Lavafelsen suchen wir uns ein Weiterkommen und sind begeistert von den Felsformationen. Ein zu Stein gewordener Elefant? Schöööön!!!
Gehen an einer bewohnten Höhle vorbei und an einer, die uns an eine Tropfsteinhöhle denken lässt.
Irgendwann zwingen die Felsen sich links hoch zu halten, denn rechts geht nichts mehr weiter. Wir gelangen auf einen breiten Sandweg, der uns direkt zum Meer, zu einer Playa führt, die zudem ein ausgewiesener Hundestrand ist. Laufen auf den früheren Campingplatz zu mit seinen nicht sehr einladenden Häuschen zu und gehen rechts bis zum Ende der riesigen Gewächshäuser, hier dann links auf einem schmalen Pfad an diesen entlang.
Stets haben wir die Montaña Roja im Blick.
Urplötzlich, am Ende der Gewächshäuser: Wohnhäuser und davor eine Promenade, die direkt – ein paar Stufen abwärts – auf ein „Chiringuito“, ein Strandcafé zuläuft das sehr gut besucht ist und einen eigenem Badestrand hat.
Kann man sich mal für eine Einkehr merken!
Ja, nur einige Meter weiter haben wir den langen Sandstrand Tejita erreicht.
Hier halten wir uns etwas oberhalb, queren den Parkplatz und auf einem gut präparierten Sandweg schreiten wir rasch aus. Ein Schild weist zur Playa Leocaido Machado (unser Ziel), zur Montaña Roja und zur Montaña Bocinegro. Links und rechts begleiten uns Kameldornbüsche, Tabaiba dulce und die Seidenhaarige Schizogyne.
Einige Infotafeln klären über die Bedeutung der blauen Flagge und über die Vegetation in dieser Zone auf.
Kurz vor 2 Uhr erreichen wir den nächsten Wegweiser und nach ein paar Meter geht der Blick auf El Médano.
Eine Seltenheit: Da kein Wind geht, gibt es auch kein lebhaftes Bild mit Windsurfern und ihren bunten Segeln, denn normalerweise ist dies das Eldorado für diese Sportart.
Nun wird es Zeit, dass wir meinen lieben Mann anrufen, damit er für uns wieder Taxi „IrmEli“ spielt und uns an der Plaza in El Médano einsammelt und wir zum Essen nach Los Abrigos fahren und anschließend nach Costa de Silencio, zu Elisabeths Wagen.
Fazit:
Diese Küstenwanderung gefällt uns immer wieder und die Verlängerung nach El Médano mit dem für uns neuen Streckenabschnitt hat uns ausnehmend gut gefallen, ist eine Bereicherung und wir haben uns zu unserer Entscheidung gratuliert.
Es ist schon erstaunlich, wie oft sind wir die Strecke von Los Abrigos nach El Médano mit dem Wagen gefahren. Nicht ahnend, welch beeindruckende Felsformationen sich an der Küste verstecken, gut getarnt durch Gewächshäuser und Feriensiedlungen.
Besonderheit: Vegetation
Restaurant El Mirador
Immer wieder gern: Filete de Cherne al ajillo
Zudem sitzt man auf der schmalen Terrasse traumhaft schön, direkt über dem Meer.
Foto-Impressionen
- Montaña Amarilla
- Krater und Vulkankegel
- Krater und Conde
- Lagune
- Basaltrose
- Hafen
- Skulptur in Los Abrigos
- Dicht an den Häusen vorbei
- Plaza
- Begeisternde Lavaformationen
- Immer am Meer entlang
- Bewohnte Höhle
- Hundestrand
- Gewächshäuser und Montaña Roja
- Chiringuito
- Sandweg
- Lavazunge ins Meer
- Schaut da ein Fisch aus der Wand ?
Umrundung des Roque de Taborno
Umrundung des Matterhorns von Teneriffa
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Der Reihe nach:
Elisabeth hat Besuch von 2 Neffen aus Deutschland und den beiden jungen Männern wollten wir gerne das Anaga-Gebirge mit einer „kleinen“ Wanderung bei Taborno nahebringen.
Da wir diese Tour schon mehrfach gegangen sind, glaubten wir, es erübrigt sich für uns nochmal nachzulesen, wie man am Besten geht! (beschrieben am 12.1.2010 „Anaga-Bergmassiv“ und 19.3.2010 „Roque Taborno zum Zweiten“)
Ist ja ganz einfach:
Von Taborno am Kirchplatz rechts vorbei, bis zum Aussichtspunkt „Mirador Fuente de Lomo“, dann ein paar Schritte zurück und rechts abbiegen. Durch ein Stück Lorbeerwald, eine Wasserzapfzelle links liegen lassen, aufsteigen zu einem Haus und einem Ziegengatter – das wir wieder schließen – rauf und runter und rauf, steil über Felsplatten aufwärts so gelangen wir auf die dem Meer zugewandte Seite des Roque de Taborno. Wir gehen im Uhrzeigersinn weiter bis wir den Koloss entlanggewandert sind, steigen zum Grat aufwärts und von dort auf einem schmalen Pfad nun unterhalb des Felsenkranzes, Taborno im Blick, zurück bis zur Wasserstelle und dann hier rechts auf dem äußerst schmalen Pfad nach Taborno zurück. Dauer ca. 1 1/2Stunden
So war es bei uns im Kopf abgespeichert.
Wanderwegstrecke: diesmal gut 2 Stunden mit 3 mal Versteigen (HAHAHA!)
Wie oben beschrieben marschierten wir los, war alles richtig.
Die erste Unsicherheit begann, als eine zur selben Zeit wandernde Gruppe auf der “Rückseite“ des Roque de Taborno steil auf den Felsenkranz aufstieg, um dort an diesem rechts, also auf der Vorderseite, vorbeizuwandern.
Dies schien uns zu gefährlich, da das Erdreich nass war und durch die verschmutzten Schuhe die Felsen sehr glatt wurden.
Also gingen wir auf den uns bekannten Pfad zurück.
Als wir an das Ende des Massivs kamen, haben wir den gleich darauf folgenden steilen Aufstieg über Felsplatten verpasst und gingen durch Brombeergestrüpp viel zu weit Richtung Spitze des Grates und mussten nun doch regelrecht über Felsen hoch klettern.
Als wir den Grat glücklich erreicht hatten, haben wir – mit wunderbarem Rundumblick – unsere obligatorische Apfelpause eingelegt.
Nun hielten wir uns von hier links und gerieten ins „Gehtnichtmehr“. Also retour.
Von unserem Rastplatz aus gingen drei Wege ab: Der linke, den wir genommen hatten, war also falsch, den rechten hätten wir beim Aufstieg nehmen müssen, also entschieden wir uns für den mittleren.
Er führte uns geradewegs auf den Felsenkranz hoch, ging an diesem links vorbei und wir gelangten genau an die Stelle an der wir die Wandergruppe verlassen hatten.
Nun wurden wir wieder leichtsinnig, wir waren ja auf dem richtigen Weg. War also Hinweg gleich Rückweg.
Durch Erzählen abgelenkt achteten wir nicht so auf den Weg, ging ja prächtig weiter, und prompt hatten wir wieder mal den linken Abzweig, zurück über das Felsplateau, verpasst und gingen viel zu weit geradeaus. Umrundeten ein weiteres Felsmassiv um dann zu der Erkenntnis zu gelangen, besser wir gehen zurück und schauen, wo der richtige Weg abgeht.
Na, was soll ich sagen? Wir sind trotz dieser Pannen (peinlich-peinlich) heil in Taborno angekommen. So etwas ist uns noch nie passiert.
Aber, es passiert nichts was nicht auch für etwas gut ist.
In diesem Fall: Nun wissen wir, es gibt diverse Möglichkeiten den Roque de Taborno zu umrunden.
Und wir wissen nun auch: Man kann bis zur Spitze gelangen. Ein Schweizer Paar, das auch auf dem Grat – wie wir – ihre Pause eingelegt hatte, konnten wir verfolgen, wie sie sich bis nach oben hochschraubten.
Fazit:
Auch wenn es nicht so glatt lief, wie wir uns das gedacht hatten, die Tour ist einfach faszinierend.
So fantastische Ausblicke aufs Meer und die kleinen Örtchen in diesen grünen Falten-Fels-Massiven eingebettet, der Duft des Wermuts, die Aeonien und und und: einfach schön!
Besonderheiten:
Unterwegs diverse Stopps da das Bild, das sich uns bot, einfach umwerfend war:
Der Teide ragte dunkel und wuchtig aus einem weißen Wolkenmeer heraus.
Die zwei „Buckel“ von La Palma hoben sich schwarz aus dieser Watte ab.
So was Schönes sieht man selten!
Dazu Sonnenschein!
Restaurant:
Bodegon Campestre
Ctr. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza – El Rosario
Telefon: 922 54 80 57
Ein kanarisches, uriges Restaurant mit hervorragendem Fleisch vom Holzkohlengrill und originellen “Tellern“ = rustikale Holzbrettchen.
Empfehlenswert: Tisch reservieren, da immer sehr gut besucht !
Fotoimpressionen von der Wanderung
- Hier startet die Tour
- Dachwurz – Aeonien
- Aeonien
- Wermut
- Stricklava
- Höhle mit Farn
- Der Pfad
- Roque de Taborno aus anderer Perspektive
- Zu weit gegangen
- Aufstieg zum Grat
- Apfelpause mit grandiosem Blick
- Playa de Tamadite
- Aufstieg zum Felsenkranz
- Steinmännchen
- Felsformation
- Ziege mit mächtigem Euter
- Drachenbaum am Haus
- Steinschlaggefahr
- Winde
- Teide im Wolkenmeer
- La Palma im Wolkenmeer
- Einfach SCHÖN
Cruz del Carmen – El Batán – Cruz del Carmen
Heute wollten wir eine im ADAC-Wanderführer für Teneriffa vorgestellte Rund-Tour gehen:
“Die Wälder der Anaga-Südseite“.
Wettervorhersage für das Anagagebirge: Sonne
Jedoch: Es kam ganz anders!
Zum Glück legten wir am Info-Büro in Cruz del Carmen einen Stopp ein, um uns nach neuen Wanderrouten zu erkundigen. Wir fragten auch nach der von uns geplanten Wanderung und mussten uns sagen lassen:
„Wegen des vielen Regens in letzter Zeit fand ein Erdrutsch statt, die Strecke ist nicht begehbar.“
Was nun?
Vom Pico del Inglés nach Taborno und zurück?
Der Bescheid: Nicht empfehlenswert wegen des heutigen heftigen Sturms!
Cruz del Carmen nach El Batán und zurück? Ja, das geht, meinte die Informantin.
Also machen Elisabeth und ich uns um 10:40 Uhr auf den Weg.
Wanderwegstrecke: Rundtour mit unfreiwilliger Verlängerung 4 Stunden
Elisabeth programmiert über Komoot ihr iPhone: Cruz del Carmen – El Batán.
Wir starten links des Restaurants „Cruz del Carmen“ und sind guten Mutes, da ausgeschildert ist: PR-TF 11 El Batán 5 km
Kurz darauf ein Holzschild: geradeaus geht es nach El Batán und links auf einen Naturlehrpfad „La Hija Campada“
Nebelschwaden oder Passatwolken umwabbern uns, aber wenigstens: kein Regen, kein Sturm.
Schon von Anbeginn an befinden wir uns im Märchen-Feenwald des Anagagebirges, des geologisch ältesten Inselteils.
Kurz darauf sind wir mitten in einer Schulklasse, die wohl ihren botanischen Ausflug macht. Auch ihr Ziel ist El Baltán, jedoch nach 1 km legen sie eine Pause ein und von da an sind wir bis El Batán fast alleine unterwegs.
Lediglich zwei Extremsportler kommen den Berg herauf gehetzt.
Nach diesem 1. Kilometer das nächste Hinweisschild: El Batán 4 km.
Wir halten uns links abwärts und gehen nicht geradeaus.
Kurz darauf meckert unsere „Agathe“ (die Sprecherin von Elisabeths iPhone) wir sollten uns rechts halten.
Heute spielen nicht – wie bei der letzten Tour zum Riscosteig – die Felsformationen, die sich ständig verändernden Landschaftsformen und Farben die Hauptrolle, heute ist es die Pflanzenwelt:
Farne in den verschiedensten Ausgaben, riesige Wedel, filigrane Wedel, Dickblattgewächse in den unterschiedlichsten Ausführungen, Moose und Flechten, Erikabüsche und Lorbeer- und Gagelbäume, blühende Eykalypthusbäume dazwischen. Regentropen glitzern in der hin und wieder mal durchdringenden Sonne.
Der in steten Kehren den Berg hinabführenden Weg ist mit Vorsicht zu begehen: Der Untergrund besteht aus Laub, Lehm und Steinen und ist durch die Nässe rutschig. Ein umgestürzter Baum versperrt erst mal den Weg.
Nach ziemlich genau einer Stunde Gehzeit kommen wir auf eine Fahrstraße.
Links die bekannten gekreuzten gelb-weißen Balken, also hier nicht weiter.
Eine Biegung weiter führt links zwischen Mauern eine Abzweigung weg, die nehmen wir auf Verdacht.
Die Fahrstraße führt rechts in großen Bogen weiter.
Wir vermuten: Wären wir hier weitergegangen, hätten wir ohne Probleme den Aufstieg bei der geriffelten Betonstraße rechts ab auf der anderen Hangseite nach Cruz del Carmen geschafft, auf den uns „Agathe“ von Anfang an haben wollte.
Dann wäre uns aber unser Abenteuer entgangen.
Also auf dem besagten Weg abwärts und tatsächlich tauchen nach geraumer Zeit mal wieder weiß-gelbe Balken auf.
Immer mal wieder Ausblicke auf die verstreut liegenden Häuser und Felder und den Blick auf die Casas Batán de Abaja und den Berghang darüber, von dort stiegen wir damals auf der Wanderung Punta de Hidalgo – El Batán – Punta de Hidalgo ab.
Vorbei an dicht behangen Orangenbäumchen, einer Wiese, bestehend aus den Blättern des Nickenden Sauerklees, einem blauen Blütenmeer der Winde, an einem kleinen Gewässer sehen wir links einen aufwändig gebauten Fußgängertunnel nach El Batán.
Bei dem ersten verlassenen Gebäude weist die Wegmarkierung abwärts Richtung dieses Tunnels.
Aber: Dorthin wollen wir nicht gehen. El Batán selbst haben wir damals schon in Augenschein genommen und uns nur gewundert, wie ein so kleiner Ort ein so aufwändiges „Bürgerzentrum“ und einen großen Sportplatz haben kann.
Wir amüsieren uns: Ein Pfad, der an den paar Häusern vorbeiführt – zum Teil verlassen, zum Teil noch bewohnt, wie die bellenden Hunde beweisen – mit Straßenlaternen!
So, und hier haben wir nun das Dilemma:
Elisabeth will die Tour neu programmieren: Kein Internet, kein GPS-Signal!
Da heißt es, sich auf unsere Intuition, unseren Pfadfindersinn zu verlassen.
Ich – als Neuling in diesen Dingen – versuche mit meinem Smartphone mein Glück.
„Kein GPS-Empfang“. Lasse es aber eingeschaltet und oh Wunder: irgendwann klappt es.
Unsere Befürchtung ist nur, der Pfad den wir aufsteigen, könnte nur zu den mehr schlecht als recht bewirtschafteten Feldern mit Weinreben führen. Aber, nur nicht den Mut verlieren. Wir steigen auf. Steil, steil, schweißtreibend!
Links oben sehen wir den Ort Chinamada und die Höhlenwohnungen leuchten weiß herunter.
Der Blick begeistert trotz der Anstrengung: Die Bergwelt ist beeindruckend, der Blick zum Meer schön.
Hoch oben sehen wir ein Strom-Verteilerhäuschen, das ist unser Lichtblick.
Nach 40 anstrengenden Minuten sind wir dort oben. 12:45 Uhr
Ein bewohntes Haus! Ein Auto! Wir sind also wieder in der Zivilisation.
An meinem Smartphone orientieren wir uns und folgen daher eine halbe Stunde der Fahrstraße, die wieder abwärts führt.
Aber das Gehen ist direkt komfortabel und so leicht und so schnell sind wir!
Wir passieren ein Feld bepflanzt mit Paprika, ein Kürbis hängt im Baum und rechts unten liegt eine Finca mit einer Gruppe Palmen.
Kurz nach dieser Finca zweigt links eine geriffelte Betonpiste ab und die nehmen wir.
Richtig! Denn nach nur 5 Minuten Aufstieg: Ein Holzhinweisschild: „Cruz del Carmen“.
Wir beglückwünschen uns!
Nun sind wir auf der sicheren Seite und steigen zwischen Farnen mit immer wieder wunderbarem Blick in die Bergwelt schnell auf.
Ein mit Flechten überzogener Apfelbaum trägt tatsächlich einige Früchte.
Das erinnert uns daran, unsere obligatorische Apfelpause einzulegen.
5 Minuten später, bei einem besonders schönen Ausblick zum Meer essen wir unseren Apfel im Stehen, denn zum Sitzen ist alles viel zu nass.
Kurz darauf haben wir den Part des Aufstiegs überwunden und nun geht es wieder auf einer breiteren Straße eben dahin. In Abständen zeigen Holzpfähle mit grünem Punkt an: Wir sind richtig.
Nach 25 Minuten Gehzeit geht links der Aufstieg über präparierte Stufen weiter.
An der Ecke ein Holzpfahl mit weiß-gelben Balken und einem grünen Punkt.
Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir die Stelle, bei der wir uns beim Abstieg von der Schulklasse trennten.
Wie schön: Jetzt scheint die Sonne und das Lichtspiel ist zauberhaft im Märchenwald.
Nach ziemlich genau 4 Stunden ist unsere Rundwanderung beendet.
Besonderheit:
Fazit:
Eine wunderschöne Tour, die durch unseren unfreiwilligen Schlenker jedoch sehr anstrengend wurde.
Wir haben unterwegs 2 Studenten getroffen, die ein handgezeichnetes Plänchen hatten, das die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn aufzeigt. Wir würden jedoch die Runde immer wieder in der von uns gegangen Richtung gehen – im Uhrzeigersinn – denn bergab spielt es keine Rolle wenn es keine kurzen ebenen „Erholungen“ gibt, jedoch beim Aufwärtsgehen ist es sehr erholsam, wenn man zwischendurch mal ein Stück eben gehen kann.
Restaurant: Cruz del Carmen
Wir haben unser Vorurteil überwunden, hier oben in Cruz del Carmen könnte das Restaurant eine Touristenfalle sein.
Wie gut! Denn das Essen – Pluma de ibérica – (ein bestimmtes Stück aus dem Nacken des iberischen Schweins) war superlecker und der Preis mit 13 Euro und absolut in Ordnung.
Foto-Impressionen von unserer Wanderung
Tabaiba-Pass – Cumbre de Baracán – Teno Alto – Risco Steig – Buenavista
„Wow! Im Vergleich zu dieser Tour sind alle bisher von uns gegangenen Touren fast Spaziergänge.
Ein absoluter Wander-Höhepunkt!
Grandiose Aus- und Anblicke!
Jedoch nur gehen bei: Guter Kondition! Gutem Wetter! Ohne Schwindelgefühl!
So schrieb ich am 3. Dezember 2008, als wir von Buenavista nach Teno Alto den Risco-Steig hoch gingen.
Heute füge ich noch an: Ein solch‘ wechselndes Farbspiel der Felsen und ihre Formationen, Erika-und Lorbeerwald, immer wieder andere Lanschaftseindrücke: Steile, tiefe Abbrüche, Hochebenen.
Wir können nur sagen: Schöööööön!
Nun der dritte Anlauf für diese Tour in umgekehrter Richtung!
Beim ersten Mal, Start Erjos-Pass, mussten wir in Höhe von Masca wieder umkehren, da die Passatwolken die Sicht versperrten und die Felsen feucht wurden.
Beim zweiten Mal, wieder Start am Erjos-Pass, am 4. März 2014 gingen Elisabeth und ich bis zum Tabaiba-Pass, um dann bei heftigstem Sturm zu entscheiden, Schluss für heute, Abstieg nach El Palmar, dann unfreiwillig weitergewandert bis Erjos.
Heute nun: Wetterbedingungen hervorragend!
Mein lieber Mann machte für uns wieder „Taxi IrmEli“ und wir entscheiden, den Teil vom Erjos-Pass bis zum Tabaiba-Pass schenken wir uns, den kennen wir inzwischen gut.
Wanderwegstrecke: 3 Stunden 15 Minuten
Start also um 10:30 Uhr bei Sonnenschein und Windstille am Tabaiba-Pass.
Erst die fantastischen Rundumblicke genießen, Verabschiedung von unserem Fahrer und schon beginnt der Aufstieg zu den Cumbres de Baracán. Eine Stunde heißt es nun bei großer Wärme auf einem Pfad, der durch einen regelrechten Steingarten führt, aufzusteigen. Schweißtreibend!
Aber dieser Blick:
Links Richtung Masca-Schlucht mit den Berggraten und das Örtchen El Carizal, links runter nach El Palmar und zum Meer. Der Teide ist hinter Wolken versteckt.
Durch einen regelrechten grünen Tunnel aus Erika- und Lorbeebäumen gehen wir auf der Bergkuppe, steigen über tiefrot gefärbte Felsen ab bis zum Hinweis: 7,2 km Punta de Teno.
Schnell sind wir im Weiler Teno-Alto, nochmal den Wegweiser studieren und hinter der Bar Los Bailaderos geht es gleich rechts ab.
Es gibt inzwischen Hinweistafeln, die eine sagt uns: PR TF 58 Camino del Risco, Buena Vista (Casablanca) 3,9 km das ist unsere Strecke.
Es erübrigt sich die Wegstrecke detailliert zu beschreiben, da die Markierung – weiß-gelbe Balken – die Richtung vorgibt.
Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Bergkegel, Hochlandflächen, windgepeitsche Erikasträucher, die Insel La Gomera zum Greifen nah.
Immer wieder Hinweistafeln.
Wir schreiten rasch aus, bis wir zum eigentlichen Abstieg, dem Risco-Steig kommen.
Wir bewundern im Nachhinein die Menschen, die diese abenteuerliche Strecke als Verbindung zwischen Buena Vista und dem Rest der Insel nutzen mussten, um zum Kirchenbesuch und den Hochzeiten abzusteigen. Die Waren von unten nach oben aber auch ihre Toten von oben nach unten zur Beerdigung zu transportierten.
Respekt! Hut ab!
Wir machen es heute nur zu unserem Vergnügen.
Aber hier will jeder Tritt bewusst gesetzt werden, denn es geht im Zick-Zack auf schmalstem Pfad, dicht an den Abhängen nur über Gestein abwärts.
Das letzte Stück, vorbei an den riesigen Wasserbassins werden wir durch den Barranco mit seinen Monument-Felsen geleitet.
Um 14:45 Uhr werden wir bereits von meinem lieben Mann auf der Straße erwartet, die zur Punta de Teno, dem Leuchtturm führt – die aber schon geraume Zeit wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist.
Kurze Beratschlagung, wo gehen wir essen?
Müssen nicht lange überlegen: Wenn wir schon mal in Buenavista sind, ist unser Lieblingslokal:
Restaurant „El Burgado“
Playa La Arena
Buenavista del Norte
Telefon: 922 12 78 31
Die Küche ist jeden Tag von 12:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.
Was uns daran so gut gefällt:
Das Essen ist gut, das Ambiente außergewöhnlich: Ein Bächlein fließt durch das Lokal und die Terrasse.
Der Blick auf das bewegte, schäumende, brandende Meer – heute im Sonnenschein – ist kaum zu toppen.
Da wir nun schon mal in Buenavista sind, fahren wir auch noch in den Ort.
In der Nähe der Kirche ist die Calle La Alhóndiga und hier die Pastelería El Aderno, die ganz excellente Törtchen anbietet. – Leider kann man hier nicht Café trinken, jedoch die freundliche Verkäuferin erklärt uns, mit unserem Kuchenpaket können wir zur Bar auf der Plaza gehen und dort zum Café den Kuchen verzehren.
Gesagt, getan! – und nicht bereut !!!
Impressionen von unserer Tour